Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie
Verfasst: 31. Aug 2020, 20:07
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Menschen haben eben nicht das Recht einfach andere anzuschreien.Axel hat geschrieben: ↑31. Aug 2020, 14:40Aber Tone Policing ist richtig oder wie? Menschen haben nunmal auch das recht ihre Emotionen freien Lauf zu lassen!
Vor allem ist das ja auch für Kleine nicht schön jetzt wieder daheim rumsitzen zu müssen und nun auch Stoff zu verpassen. Das ist einfach nur ungerecht! Und da wundert es mich dann eben auch nicht mehr, dass die Leute demonstrieren gehen.
Wie schnell das gehen kann. Tschechien hat jetzt fast eine Woche in Folge mehr als 1000 Neuinfektionen am Tag:Leonard Zelig hat geschrieben: ↑22. Aug 2020, 19:41 Aktuelle Meldung von heute:
In Tschechien sind innerhalb von 24 Stunden 506 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das sei ein neuer Höchstwert, teilte das Gesundheitsministerium in Prag mit. Der bisherige Höchstwert hatte bei 377 gelegen und war am 27. März erreicht worden.
https://www.tagesschau.de/newsticker/li ... -infiziert
Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl von Deutschland wären das 4000 Neuinfektionen, also doppelt so viele wie es tatsächlich sind.
Kontext? Wer ist Potholer54?DieTomate hat geschrieben: ↑15. Sep 2020, 17:06 World Health Organization: Bad guy or fall guy?
potholer54
Um Dir mal ein Beispiel zu geben, wo differenziertere Sprache auch helfen kann: dein Text liest sich so, als ob die gesamte Gesellschaft und alle Politiker nicht an die Kinder denken. Das meinst Du nicht so, oder? Es gibt ja durchaus viele Verbände und auch Politiker, die etwas dazu zu sagen haben, aber vielleicht auch nicht immer so medial repräsentiert sind, wie es ihnen recht wäre.Axel hat geschrieben: ↑20. Sep 2020, 06:02 Der Deutschlandfunk hat gestern ein Feature über Kinder und Jugendliche in der Pandemie gebracht:
https://www.deutschlandfunk.de/dlf-audi ... ast_id=106
Das macht mich ehrlich gesagt... ich weiß nicht. Nicht mal wütend. Und auch nicht traurig. Denn Deutschland war schon immer eines der kinderfeindlichsten Länder in Europa, besonders im Vergleich zu den skandinavischen Ländern. Aber wie Politik und Gesellschaft die Bedürfnisse der Kinder so einfach vergessen konnten, das hat dann schon eine neue, traurige Qualität. Den Kleinen mutet man zu wochen- oder gar monatelang quasi eingesperrt zu sein und den Älteren verbietet man öffentliche Plätze. Das macht mir ehrlich gesagt ziemliche Sorgen für die gesellschaftliche Entwicklungen der nächsten 10-15 Jahre. Denn diese Erfahrungen prägen.
Und traurig das so ein wichtiges Thema im Deutschlandfunk versteckt wird.
(Off Topic: Was ich in diesem Zusammenhang mal kritisch erwähnen muss, ist die seit wenigen Jahren inflationär übertriebene Nutzung des Füllworts „ein bisschen“. Wie kann man denn Kinder „ein bisschen vergessen“? Gerade Medien tun sich überhaupt keinen Gefallen damit, Sprache so schrecklich zu verweichlichen. Man muss Themen auch mal hart und schonungslos beschreiben können und nicht jeden zweiten Satz „ein bisschen abzuschwächen“. Das ist vom Nervfaktor mittlerweile auf einer Stufe mit der Genderei zu stellen. Bin ich der Einzige, den das so geht?)
Doch, das ist meine Meinung. Sonst hätte ich es nicht genau so geschrieben. Und das sieht man einfach an so vielen Stellen. Ja, jetzt geht es mal weg von Corona, aber irgendwo auch nicht. Also was meine ich, wenn ich sage Politik und Gesellschaft sind Kinder egal?Tengri Lethos hat geschrieben: ↑20. Sep 2020, 11:51 Um Dir mal ein Beispiel zu geben, wo differenziertere Sprache auch helfen kann: dein Text liest sich so, als ob die gesamte Gesellschaft und alle Politiker nicht an die Kinder denken. Das meinst Du nicht so, oder?
Alleine wenn ich diese beiden Sachen aus deiner Aussage gegenüber stelle komme ich weiterhin zu dem Ergebnis, dass Du nicht ALLE meinst, es aber dennoch so schreibst. Und was möchtest Du mit dem letzten Satz ausdrücken? Weil manche Menschen nicht möchten, dass Kinder in der Öffentlichkeit gestillt werden, leben wir in einer furchtbaren Gesellschaft? Was ist, wenn manche Menschen da eine Schamgrenze haben, die anders liegt als deine? Die mit Nacktheit in der Öffentlichkeit ein Problem haben? Diese machen unsere Gesellschaft dann schlechter?Axel hat geschrieben: ↑20. Sep 2020, 17:14Doch, das ist meine Meinung. Sonst hätte ich es nicht genau so geschrieben. Und das sieht man einfach an so vielen Stellen. Ja, jetzt geht es mal weg von Corona, aber irgendwo auch nicht. Also was meine ich, wenn ich sage Politik und Gesellschaft sind Kinder egal?Tengri Lethos hat geschrieben: ↑20. Sep 2020, 11:51 Um Dir mal ein Beispiel zu geben, wo differenziertere Sprache auch helfen kann: dein Text liest sich so, als ob die gesamte Gesellschaft und alle Politiker nicht an die Kinder denken. Das meinst Du nicht so, oder?
Ja natürlich gibt es Sozialverbände, Wissenschaftler, Pädagogen, Kinder- und Elternverbände und auch den einen oder anderen Politiker, die das alles kritisieren. Die auch in den Medien abgebildet werden. Seit Jahren und Jahrzehnten. Trotzdem ändert sich nichts im politischen und gesellschaftlichen Umgang mit Kindern. Allein, dass sich immer noch viele Menschen daran stören, wenn eine Mutter ihr Kind in der Öffentlichkeit stillt spricht doch schon Bände in was für einer Gesellschaft wir leben.
Ok, auch hier exemplarisch: Hartz IV ist nicht grundgesetzwidrig. Das BVerfG hat sich hinreichend oft damit beschäftigt und auch bei diversen Gelegenheiten Fehler angemahnt bzw. zu deren Abstellung aufgefordert, aber als grundsätzlich rechtskonform erachtet. Du kannst natürlich sagen, dass Du das gesamte Konstrukt blödsinnig, gefährlich oder bedenklich findest (insbesondere vor dem Hintergrund, denn Du aufgezeigt hast), aber was ist denn für Dich der Maßstab für Rechtmäßigkeit?
Ja, weil es ja so ist meiner Ansicht nach. Also ich empfinde Deutschland als eines der kinderfeindlichsten Staaten in Europa, besonders wenn diese Kinder nicht in finanziell gut aufgestellten Familien geboren werden. Und da sind die Argumente für diese harte Aussage ja erdrückend, wie oben aufgezählt.Tengri Lethos hat geschrieben: ↑20. Sep 2020, 19:12 Alleine wenn ich diese beiden Sachen aus deiner Aussage gegenüber stelle komme ich weiterhin zu dem Ergebnis, dass Du nicht ALLE meinst, es aber dennoch so schreibst.
07.10.2020Rince81 hat geschrieben: ↑13. Sep 2020, 12:20Wie schnell das gehen kann. Tschechien hat jetzt fast eine Woche in Folge mehr als 1000 Neuinfektionen am Tag:Leonard Zelig hat geschrieben: ↑22. Aug 2020, 19:41 Aktuelle Meldung von heute:
In Tschechien sind innerhalb von 24 Stunden 506 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das sei ein neuer Höchstwert, teilte das Gesundheitsministerium in Prag mit. Der bisherige Höchstwert hatte bei 377 gelegen und war am 27. März erreicht worden.
https://www.tagesschau.de/newsticker/li ... -infiziert
Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl von Deutschland wären das 4000 Neuinfektionen, also doppelt so viele wie es tatsächlich sind.
08.09.. 1162
09.09.: 1160
10.09.: 1382
11.09.: 1446
12.09.: 1541
Man hat da also mittlerweile absolut vergleichbare Infektionszahlen wie bei nur etwa 10 Millionen Einwohnern. Prag ist mittlerweile beim RKI als Risikogebiet gelistet.
https://www.tagesschau.de/newsticker/li ... nach-ChinaDie Behörden in Tschechien haben 4457 neue Infektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet. Erstmals seit Ausbruch der Pandemie meldete das Land damit mehr als 4000 erfasste Fälle innerhalb eines Tages. Insgesamt hat Tschechien seit März 90.022 Infektionen gemeldet und 794 Todesfälle.
Axel hat geschrieben: ↑21. Aug 2020, 22:41 Update zu uns persönlich: Waren die letzten Wochen relativ oft in der Tschechei drüben. Ist immer wieder ein schöner Urlaub. Die Menschen sind nett, locker, gastfreundlich. Niemand trägt Masken, die dortigen Medien schieben nicht so einen Corona-Hype. Haben viele Wälder gesehen, Museen besucht, herzliche Menschen getroffen. Werden wir so weit es geht definitiv weiter machen.
Oder halt nur Glück. Mit zunehmender Verbreitung steigt ja das Risiko, dass die Krankheit bei einer Risikogruppe zB in einem Altersheim ankommt.
Da gibt es ganz andere Probleme: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... en114.htmlAndre Peschke hat geschrieben: ↑7. Okt 2020, 12:35 Mit zunehmender Verbreitung steigt ja das Risiko, dass die Krankheit bei einer Risikogruppe zB in einem Altersheim ankommt.
Du hast gefragt "Ist das nicht gut", mit den vielen Infektionen bei zugleich niedriger Hospitalisierung. Darauf habe ich geantwortet. Ich sehe den Zusammenhang zu diesem Schwenk Richtung Depressionszunahme daher nicht.Axel hat geschrieben: ↑7. Okt 2020, 13:30Da gibt es ganz andere Probleme: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... en114.htmlAndre Peschke hat geschrieben: ↑7. Okt 2020, 12:35 Mit zunehmender Verbreitung steigt ja das Risiko, dass die Krankheit bei einer Risikogruppe zB in einem Altersheim ankommt.
Wer macht das hier denn, es gibt ja nichtmal mehr tägliche Beiträge im Thread. "Dank" Trump gibt es nichtmal mehr tägliche Presseberichte über die hiesigen Infektionszahlen. Ich sehe nirgends Anzeichen für Panik und vielmehr Anzeichen für einen deutlich gelasseneren Umgang, zumindest in meiner Realitäts-Bubble.
Die Belastungen sind sicher je nach Branche unterschiedlich, aber allgemein scheinen die Deutschen recht gut durch die Krise zu kommen.Axel hat geschrieben: ↑7. Okt 2020, 13:30 Von den wirtschaftlichen Schäden garnicht zu sprechen. Mein halber Freundeskreis, halt die Leute aus der Kulturbranche, entweder die kochen nur noch vor Wut oder sie sind resigniert geworden. Da sind sogar in den letzten Monaten Ehen und Familien auseinander gebrochen. Bei Leuten, wo man das nie erwartet hätte. Klar, weil die unverschuldet ihre ganzen Lebensleistungen verloren haben.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... 7936da18deDie Angst vor Jobverlust: gering. Der Blick in die Zukunft: recht optimistisch. Die Stimmung der Deutschen ist fast wieder so gut wie vor der Coronakrise.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 45558.htmlVor einem halben Jahr veränderte die Corona-Pandemie das Leben in Deutschland innerhalb weniger Tage grundsätzlich. Das bereitete auch psychisch stabilen Persönlichkeiten Stress – und führte schnell zu Spekulationen, die unsichere und von vielen als bedrohlich empfundene Situation werde zu mehr Suiziden führen. Doch Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe mit Sitz in Leipzig, kennt keine Statistik von Polizei oder Pathologie, die einen Hinweis auf erhöhte Suizidzahlen gäbe.
Die Infektionssterblichkeit liegt bei 0,8%. Zwar wird das Virus durch mehr Neuinfizierungen nicht gefährlicher, aber es gibt dann mehr Betroffene. Zum Vergleich, die letzte Grippewelle in den USA hatte eine Infektionssterblichkeit von 0,05%.Axel hat geschrieben: ↑7. Okt 2020, 11:32 Die Neuinfektionen sagen nichts über die Gefährlichkeit aus. Da hatte sogar die ARD vorgestern mal überraschend differenziert berichtet. https://www.youtube.com/watch?v=P32pM0RuxLo
Wenn nun jeden Tag tausende Neuinfizierungen gemeldet werden, die Kliniken aber dennoch fast leer bleiben und kaum jemand stirbt, dann ist das doch gut?