Re: COVID-19 - Anatomie einer Pandemie
Verfasst: 25. Jun 2021, 19:33
Was ich, mal so am Rande bemerkt, gar nicht so schlimm finde. Manchmal sogar beneidenswert.
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Wieso?schneeland hat geschrieben: ↑25. Jun 2021, 19:53 Zurück zum Thema: Delta ist, erwartungsgemäß, eher doof.
FAZ: Delta in Großbritannien - Gestorben trotz Impfung
https://twitter.com/BNODesk/status/1409538757171290112UK COVID update: New cases reach 5-month high, possibly affected by backlog
- New cases: 22,868
- Average: 16,612 (+1,747)
- In hospital: 1,719 (+195)
- In ICU: 297 (+41)
- New deaths: 3
Population vaccinated:
- 1st dose: 66.55% (+0.21)
- 2nd dose: 48.78% (+0.18)
https://twitter.com/BNODesk/status/1409548161274810375Most of the remaining COVID-19 restrictions in England will be lifted on July 19, health minister says, adding: "we see no reason to go beyond" that date
Das erklärt aber nicht, warum in Kenia, Chile und Indien so viele junge Menschen an Covid 19 gestorben sind. Die niedrigen Todeszahlen in Großbritannien dürften damit zusammenhängen, dass dort viele mindestens einmal geimpft sind und es bei den Jüngeren oft deutlich länger dauert bis sie versterben, wenn sie vernünftig behandelt werden im Krankenhaus. Delta soll ja auch für Kinder und Jugendliche gefährlicher sein als die bisherigen Varianten.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑28. Jun 2021, 22:20 Und würde zu der These passen, dass ein mutierendes, selektiertes Virus zwar ansteckender ist (e.g., durch höhere Viruslast) aber nicht tödlicher.
Widersprechen tut es der These (die ich jetzt auch nicht für wahr und bewiesen halte) aber genauso wenig. Kenia und Indien sind zwei Beispiele für Länder mit grundlegenden Problemen in der Gesundheitsversorgung. In Indien bspw. gab es Riesenprobleme mit Sauerstoffversorgung und -beschaffung, was zu vermeidbaren Toden geführt hat. Nicht zu vergleichen mit der Situation in der EU dann.Leonard Zelig hat geschrieben: ↑28. Jun 2021, 23:51Das erklärt aber nicht, warum in Kenia, Chile und Indien so viele junge Menschen an Covid 19 gestorben sind. Die niedrigen Todeszahlen in Großbritannien dürften damit zusammenhängen, dass dort viele mindestens einmal geimpft sind und es bei den Jüngeren oft deutlich länger dauert bis sie versterben, wenn sie vernünftig behandelt werden im Krankenhaus.bluttrinker13 hat geschrieben: ↑28. Jun 2021, 22:20 Und würde zu der These passen, dass ein mutierendes, selektiertes Virus zwar ansteckender ist (e.g., durch höhere Viruslast) aber nicht tödlicher.
Nur folgendes Interview:bluttrinker13 hat geschrieben: ↑29. Jun 2021, 00:09 Über Chile weiß ich kaum was, muss ich mal nachschauen. Hast du da Quellen für mich?
Bin voll bei dir, dass man den Alarmismus kritisch rezipieren muss. Aber an der Stelle wissen wir doch inzwischen auch: Sterberate schleppt 4 Wochen nach - inzwischen sogar mehr, weil wir in der intensivmedizinischen Betreuung besser geworden sind und eine jüngere Population auf den Stationen landet. Ergo ist diese Rechnung so doch nicht machbar, oder? Da müsste man mindestens die Infektionsrate von vor 4 Wochen mit Sterberate heute vergleichen, um das zumilchmädchenrechnen, würde ich denken?bluttrinker13 hat geschrieben: ↑28. Jun 2021, 22:20 Gleichzeitig steht da: bisher 111000 Infektionen für Delta, 117 Tote. Das bedeutet, wenn hier nicht noch viele Tote aus dieser Krankenpopulation später hinzukommen sollten, eine Sterberate von 0,105%. Das ist deutlich niedriger als Sterberaten die wir bspw im Winter hatten.
Natürlich, deswegen habe ich aber auch dazugeschrieben, dass der Artikel grundsätzlich wieder zu wünschen übrig lässt, was baselines und Zeiträume angeht. Und eingewandt das es möglich wäre dass noch Tode in genau dieser 111k Population dazukommen könnten. Und dann hab ich mir zwei Zahlen genommen, die offen drinstehen und die mal in Beziehung gesetzt, um zu zeigen, dass da auch ne andere Message drinstehen kann als "Geimpfte an Delta gestorben".Andre Peschke hat geschrieben: ↑29. Jun 2021, 09:22 Bin voll bei dir, dass man den Alarmismus kritisch rezipieren muss. Aber an der Stelle wissen wir doch inzwischen auch: Sterberate schleppt 4 Wochen nach - inzwischen sogar mehr, weil wir in der intensivmedizinischen Betreuung besser geworden sind und eine jüngere Population auf den Stationen landet. Ergo ist diese Rechnung so doch nicht machbar, oder? Da müsste man mindestens die Infektionsrate von vor 4 Wochen mit Sterberate heute vergleichen, um das zumilchmädchenrechnen, würde ich denken?
Andre
Habe schon am WE von jemandem, der in Sachsen in einem Impfzentrum arbeitet gehört, dass es da viele freie Termine gibt...ZiggyStardust hat geschrieben: ↑29. Jun 2021, 15:32 Sachsen scheint schon gesättigt zu sein. Ab Freitag in den Impfzentren Impfen ohne Termin, zunächst mit AZ. Ab Mitte nächster Woche dann auch mit Biontech/Moderna. Dabei sind wir ja aktuell schon das Schlusslicht, was die (Erst-)Impfquote angeht.
Das kommt ja voll auf die Umstände an und auch auf die Einschränkungen. Wenn wir zB immer noch mit einer Überlastung der Intensivstationen rechnen müssen, weil viel zu viele ungeimpft geblieben sind, strahlt das weit über die Impfverweigerer ab.
Das kann tatsächlich ein guter Maßstab sein. Letztendlich stellt sich für mich aktuell einfach die Frage: wie optimistisch kann man in den Herbst blicken, wenn man den aktuellen Impffortschritt sieht.Andre Peschke hat geschrieben: ↑29. Jun 2021, 17:23
Wir haben ja ganz gute Vergleichspunkte, wo wir andere Infektionskrankheiten als "Lebensrisiko" akzeptieren. Ich würde mal vermuten, sobald wir uns in dem Bereich bewegen, was die Gefährdung angeht, sind Einschränkungen schwer zu rechtfertigen.
Das denke ich nicht. Zumindest in NRW gibt's in allerlei Regionen weiterhin einen Engpass an Impfstoffen. Kenne persönlich viele, die sich impfen lassen wollten, bisher aber keinen Termin erhielten. Erhalte meine Erstimpfung ebenfalls erst diesen Freitag, nachdem ich erst letzten Mittwoch einen Termin erhielt. Davor war über'n Monat lang kein Termin mehr zu bekommen. Seit dieser Woche läuft's wohl wieder'n bisschen besser.
Ich denke nicht allzu sehr. Die Frage wird sein, ob die Impfung gegen die Delta-Mutante einen hinreichenden Schutz bietet und wie weit die Impfungen überhaupt fortgeschritten sind. Wenn's gut läuft, dann greift die Impfung ausreichend um zwar nicht jedwede Infektion, zumindest aber schwere Verläufe auf ein tragbares Maß zu reduzieren. Größere Sorge habe ich eher im Hinblick auf die Kinder und Jugendlichen, welche - wenn man sich derzeit Großbritannien anschaut - für die Delta-Mutante besonders anfällig zu sein und damit wird insb. die Diskussion bzgl. KiTa und Schulen in eine neue Runde gehen. Auch wird sich die Frage nach der Impfung von Kindern und Jugendlichen stellen.
Schulen sind sichere Orte. Es wird alle 20 Minuten gelüftet und die Kinder halten sich vorbildlich an die Hygienemaßnahmen. Schulen sind sichere Orte. Erneute Schulschließungen wird es nicht geben. Schulen sind keine Pandemietreiber.Terranigma hat geschrieben: ↑29. Jun 2021, 22:38 Auf meinen Job geschaut: ich hoffe, dass man Lehren aus dem letzten Herbst zog. Sei's auch nur die, dass man sich durch die niedrigen Zahlen im Sommer nicht in Sicherheit wiegen lässt. Dass die Schulen im Herbst und Winter den regulären Betrieb in Präsenz - wie's aktuell überall (?) der Fall ist - beibehalten können, das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Wer sich bis Herbst nicht impfen lassen hat, wird das auch im Herbst nicht tun. Ich bin da wenig zuversichtlich. In Israel sind beispielsweise 60% erstgeimpft, der Abstand zu Deutschland wird immer kleiner (54%):Terranigma hat geschrieben: ↑29. Jun 2021, 22:38 Sollte ab Herbst also wiederum gravierendere Einschränkungen notwendig sein wird man dies ggf. mit Durchhalteparolen - "Nur noch wenige Monate, dann sind die Impfungen durch!" - zumindest legitimieren können. Ob man es damit juristisch wird rechtfertigen können, nun ...
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... h-101.htmlDie Impfquote in Israel liegt mittlerweile bei rund 40 Prozent. Jeden Tag kommen mindestens 2,5 Prozent der Bevölkerung hinzu. Mitte nächster Woche wird die 50 Prozent-Marke überschritten.
There are ... four lights!Textsortenlinguistik hat geschrieben: ↑29. Jun 2021, 22:54Schulen sind sichere Orte. Es wird alle 20 Minuten gelüftet und die Kinder halten sich vorbildlich an die Hygienemaßnahmen. Schulen sind sichere Orte. Erneute Schulschließungen wird es nicht geben. Schulen sind keine Pandemietreiber.
Ich würde da allerdings auch schauen, wie die Zahlen genau zustande kommen. Habe mir eben einmal die aktuelle Impfquote nach Alter angeschaut, z.B. in NRW sieht's bzgl. Personen mit mindestens der Erstimpfung so aus:Leonard Zelig hat geschrieben: ↑30. Jun 2021, 00:04Wer sich bis Herbst nicht impfen lassen hat, wird das auch im Herbst nicht tun. Ich bin da wenig zuversichtlich.
Ein paar Monate wird die Impfquote sicher noch steigen, aber im Herbst dürfte der Peak erreicht sein. Gravierende Einschränkungen werden Bevölkerungen und Wirtschaft nicht mehr hinnehmen und auch Durchhalteparolen bringen ohne Impfpflicht nichts. Wir können ja in Zukunft nicht jeden Herbst einen Lockdown beschließen. Wichtig wäre es, dass man 2022 die Menschen schneller durchimpft damit vor dem Sommer alle ihre Boosterimpfung erhalten haben.Terranigma hat geschrieben: ↑29. Jun 2021, 22:38 Derzeit gehe ich stark davon aus, dass man auch im Herbst wieder mit Einschränkungen wird leben müssen. Die Impfungen scheinen derzeit gut voranzugehen, aber dass wir im Herbst eine Impfquote von 80% erreichen - das war als Zielmarke für'n Effekt ausgegeben - bezweifel ich. Umgekehrt bin ich langfristig aber durchaus zuversichtlich: sofern die Impfungen ihre Wirksamkeit beibehalten ist's nur ein Spielen auf Zeit, d.h. es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Dies gab es vor der Einführung der Impfstoffe nicht. Sollte ab Herbst also wiederum gravierendere Einschränkungen notwendig sein wird man dies ggf. mit Durchhalteparolen - "Nur noch wenige Monate, dann sind die Impfungen durch!" - zumindest legitimieren können. Ob man es damit juristisch wird rechtfertigen können, nun ...
Alles gar kein Problem...Terranigma hat geschrieben: ↑30. Jun 2021, 08:06 So gesagt: wenn wir die Bevölkerung von NRW grob einteilen in Kinder/Jugendliche und Erwachsene, dann liegt die Impfquote bei Kinder/Erwachsene bei 2,5% während sie bei den Erwachsenen bereits bei 69,5% liegt. Dies lässt mich hoffen, dass wir in den kommenden Monaten die 80% erreichen. Die Bereitschaft scheint vorhanden zu sein.
Wir handeln auch im Herbst 2021 weiter nach dem Prinzip Hoffnung...10.42 Uhr: Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union, ist für ein Ende der Maskenpflicht im neuen Schuljahr, falls die Corona-Inzidenzwerte niedrig bleiben. »Nach den Ferien beobachten wir die Situation der Reiserückkehrer, und wenn wir das in den Griff bekommen, dass die Inzidenzen nicht besonders hoch sind, dann kann man auch die Masken im Unterricht wieder ablegen«, sagte der NRW-Ministerpräsident am Mittwoch im WDR. »Das Hauptziel muss sein: Man darf nicht als Erstes wieder die Schulen schließen.«