Der allgemeine Film-Thread

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Mutantenjupp
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Mutantenjupp »

Felidae hat geschrieben: 15. Feb 2022, 16:43 Ganz ehrlich, der Rebootfilm ist jetzt auch nicht wirklich schlecht. Zumindest nicht schlechter als der erste Jurassic Park - der durchaus auch seine Problemchen hat.
Was sind denn genau die Qualitäten des (ersten) Rebootfilms? Also so im Gegensatz zu Teil 1?
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Guthwulf
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Guthwulf »

Felidae hat geschrieben: 15. Feb 2022, 16:43 Ganz ehrlich, der Rebootfilm ist jetzt auch nicht wirklich schlecht. Zumindest nicht schlechter als der erste Jurassic Park - der durchaus auch seine Problemchen hat. Wäre es möglich, dass sich hier 40 - 42-jährige Männer unterhalten, für die der erste Jurassic Park zum genau richtigen Zeitpunkt in die Kinos kam - nämlich, als sie 12 - 14-jährige Jungs waren? :)

Sicherheitshalber - das ist nicht böse gemeint. Sondern ich geh tatsächlich davon aus, dass es so altersmäßige Sweetspots gibt, bei denen bestimmte Dinge einfach perfekt zünden. Und dann haben auch alle Nachfolger praktisch keine Chance, wie gut sie auch sein mögen. (So ne ähnliche Theorie vertritt übrigens Barney Stinson in Bezug auf Ewoks. ;) )
Da hast du völlig recht. Das Alter kann definitiv stark mit reinspielen. Das Boxoffice zeigt ja auch, dass jede Menge Leute Spaß mit Jurassic World hatten. Kein Film ist perfekt. Wenn man will, findet man immer was zu kritisieren. Außerdem ist es am Ende eh Geschmackssache. Ich bin sicher, dass z.B. mein positives Rating für sowas wie "Love & Leashes" auch ganz anders ausfallen könnte. Ich würde mir z.B. wünschen, dass hier mehr Leute sich überwinden könnten auch mal koreanischen Produktionen eine Chance zu geben, aber ich kann natürlich niemanden zwingen oder erwarten, dass es dann tatsächlich auch gefällt. Zu Jurassic Park: Ich mochte ihn deutlich mehr als Jurassic World, er gehört aber nun auch nicht zu meinen persönlichen Lieblingsfilmen.
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Felidae
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Felidae »

Mutantenjupp hat geschrieben: 15. Feb 2022, 17:08
Felidae hat geschrieben: 15. Feb 2022, 16:43 Ganz ehrlich, der Rebootfilm ist jetzt auch nicht wirklich schlecht. Zumindest nicht schlechter als der erste Jurassic Park - der durchaus auch seine Problemchen hat.
Was sind denn genau die Qualitäten des (ersten) Rebootfilms? Also so im Gegensatz zu Teil 1?
Zu lang her, dass ich ihn gesehen habe - aber ich weiß, dass er Spaß gemacht hat. Und ich hab ja auch nicht geschrieben, dass er besser sei als der erste Jurassic Park. Nur, dass er nicht schlechter ist. Aber Jurassic World ist definitiv besser als der zweite Spielberg. (Und vom dritten "Original"-Jurassic Park reden wir lieber gar nicht erst.)

Was beide Filme - Teil 1 und Reboot Teil 1 - übrigens gemein haben: das alte Spielbergproblem. Nämlich nervige Kinder, die sich immer grade genau so blöd oder schlau verhalten, wie es der Film grade braucht.
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Andre Peschke
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Andre Peschke »

Felidae hat geschrieben: 15. Feb 2022, 20:12 Zu lang her, dass ich ihn gesehen habe - aber ich weiß, dass er Spaß gemacht hat. Und ich hab ja auch nicht geschrieben, dass er besser sei als der erste Jurassic Park. Nur, dass er nicht schlechter ist.
Das ist glaube ich höchst diskutierbar. Ich fand "Jurassic World" nicht schlecht (im Gegensatz zu Fallen Kingdom...). Ich finde auch, dass der erste Jurassic Park seine Problemchen hat. Aber, abseits einer reinen "ist halt mein Empfinden"-Perspektive, ist es IMO sehr schwer zu verargumentieren, dass das Original nicht erkennbar besser ist. Am einfachsten zu belegen, ist es in einer zeitgenössischen Perspektive: Jurassic Park hatte derart revolutionär gute Special-Effects, dass seine Mischung aus praktischen und CGI-Effekten heute noch als vorbildlich gilt und der Film eeeeeewiiiig gut aussah, wo andere Filme mit Computerffekten aus erheblich späteren Jahrgängen schon ein Jahr später aussahen wie Grütze. Einzig Terminator 2 spielt in einer ähnlichen Effektliga, aus der Zeit.

Wenn man die Filme heute miteinander vergleicht, würde ich immer noch sagen, dass der erste Jurassic Park bessere Dramaturgie mitbringt und vor allem die visuell stärkeren Szenen hat. Das vernünftig darzulegen, übersteigt aber mein Zeitkontingent. Ich versuch's daher nur als Behelf mit dem Verweis auf die Inszenierung der T-Rex-Szene inklusive der berühmten Wasserbecher. Das ist im visuellen Erzählen so stark, dass praktisch jeder die Szene kennt. Wenn man das mit dem ersten auftritt des Indominus Rex vergleicht - die ich auch nicht schlecht finde! - dann ist das schon deutlich stärker und der Reveal im Reboot viel zu schnell sehr explizit. Die Idee mit dem Tarnsaurier und die Szenen im Gehege, wenn sie noch nicht wissen, wo er steckt zB hätte ein Spielberg in seinen besten Jahren besser dramaturgisch ausgespielt. Sogar im schlechten zweiten Teil hat Spielberg noch großartige Szenen wie den Overhead-Shot der Raptoren im hohen Gras, die sich im Rudel auf den Jäger zubewegen, die den Horror-Aspekt viel besser einfangen (die ganze Szene ist im Grunde ja ein Weißer Hai an Land :D). Die neuen Filme sind da dann zu sehr auf Popcorn gebügelt und wollen ihre Suspense vermutlich auch gar nicht zu lange halten, damit Kinder im Publikum damit nicht überfordert werden. Auch zB die Liebe zum Detail, wenn der T-Rex noch den Autoreifen platt beißt, ist IMO im Original stärker.

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Asgon
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Asgon »

MaxDetroit hat geschrieben: 15. Feb 2022, 10:24 Einmal Nope von Jordan Peele. Auch wenn ich "Us" nicht ganz so genial gefunden habe, der Trailer macht auf jeden Fall Bock auf den Film, ich mag einfach seine surrealen Elemente:
https://www.youtube.com/watch?v=9Ld9_jjQ9RA
Bei dem Trailer kommt bei mir so ein wohliges Akte-X Nostalgie Gefühl auf. Kommt auf jeden Fall auf die "Anschauen-Liste".
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Feamorn
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Feamorn »

Ich mochte (den ersten) Jurassic World auch, denke sogar, dass er mein zweitliebster Streifen der Reihe ist, aber handwerklich ist der Originalfilm eben schlicht besser, finde das auch nicht sooo schlimm, ist halt nicht jeder ein Spielberg. Problematisch wird es jedoch, wenn dann ein inhärentes Script-Problem und stellenweise stümperhaftes Handwerk dazu kommen, wie eben in Fallen Kingdom. (Habe mal eine interessante Analyse gesehen, wie Spielberg im ersten Film, beispielhaft am Brachiosaurus-Reveal, die schiere Größe rüber bringt und im Vergleich dazu in Fallen Kingdom auf der Insel (irgendwann vor'm Vulkan), wie die es dort nicht schaffen, die Größe der Tiere ordentlich zu vermitteln. (Habe es nur noch halb in Erinnerung, aber Spielberg bricht quasi bewusst mit einigen Kameraregeln, zeigt aber quasi, dass der Brachiosaurus "nicht in's Bild passt, weil zu groß", schwenkt dann hoch, den Hals entlang zum Kopf, dann erst Vollbild. (Und vorher erst mal einige Einstellungen lang nur Sam Neills und Laura Derns Gesichter mit absolutem Unglaubrn.) Im Kontrast dazu wurde in FK nichts derart gewählt, und die Dinos turnen irgendwo im Hintergrund herum oder eben Vollbild, man verliert als Zuschauer den Kontext/die Perspektive und schwupps, ist das Größenverhältnis im Eimer.)
Das hat dann halt nichts mehr mit rosa Kindheitserinnerungen zu tun, sondern lässt sich objektiv erklären.

Habe den Trailer zum neuen Film noch nicht gesehen, kann gut sein, dass ich ihn dennoch gucke, eben weil der Dinozauber immer noch wirkt, und ich auch die Schauspieler, egal ob neu oder alt, alle mindestens sympathisch finde, weshalb ich mir ja auch Lost World und Teil 3 gut angucken kann. (Trotz viel Mist, aber Sam Neill darf bei mir eben auch von sprechenden Raptoren träumen 😅, und Lost World hat vor allem da Probleme, wo er von Chrichtons Vorlage stark abweicht (die allerdings auch schon deutlich schwächer als das erste Buch war, er hatte da halt im Grunde schon alles gesagt).)
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Felidae
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Felidae »

Andre Peschke hat geschrieben: 16. Feb 2022, 10:42 [...]
Okay, ich geb zu, ich hab da tatsächlich rein aus Popcorn-Publikum-Sicht argumentiert. :) Filmhistorisch gesehen hat der erste Film natürlich eine ganz andere Bedeutung (oder auch: halt ÜBERHAUPT eine Bedeutung). Und dass selbst der schlechteste Spielbergfilm immer noch besser ist als die meisten Konkurrenten - geschenkt. Von absolut ikonischen Einzelszenen, die er pro Film mindestens einmal ausm Ärmel schüttelt, gar nicht erst zu reden. Der Mann ist ein Genie. Genug Kniefall? :)

Vermutlich kommt mein "Problem" mit dem ersten Film auch daher, dass ich davor den Roman gelesen hatte - und im Vergleich mit dem ist der Film echt nicht gut. (Ja, steinigt mich ruhig. :) ) Weil er zu viel vereinfacht im Vergleich - und mindestens einen immensen Logikfehler drin hat - frag mich nicht, welcher, dafür müsst ich ihn nochmal gucken. Aber grade der "weiße Hai" ist in meinen Augen in jeder Hinsicht der wesentlich bessere Film - vermutlich auch tatsächlich deshalb, weil er eben in Bezug auf den Hai so große Probleme hatte. Hätte er das Ding öfter zeigen können, wär der Film vermutlich bei weitem nicht so geil.

Können wir uns darauf einigen - filmhistorisch hat der erste Jurassic Park natürlich eine immense Bedeutung, die Jurassic World natürlich nicht hat, aber rein vom Unterhaltungswert/Spaß her nehmen sich die beiden nicht viel? :)

Edit @ Feamorn: FK verteidige ich auch gar nicht. Ich beziehe mich wirklich nur auf den ersten Reboot-Film.
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Feamorn
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Feamorn »

Felidae hat geschrieben: 16. Feb 2022, 12:09
Andre Peschke hat geschrieben: 16. Feb 2022, 10:42 [...]
Okay, ich geb zu, ich hab da tatsächlich rein aus Popcorn-Publikum-Sicht argumentiert. :) Filmhistorisch gesehen hat der erste Film natürlich eine ganz andere Bedeutung (oder auch: halt ÜBERHAUPT eine Bedeutung). Und dass selbst der schlechteste Spielbergfilm immer noch besser ist als die meisten Konkurrenten - geschenkt. Von absolut ikonischen Einzelszenen, die er pro Film mindestens einmal ausm Ärmel schüttelt, gar nicht erst zu reden. Der Mann ist ein Genie. Genug Kniefall? :)

Vermutlich kommt mein "Problem" mit dem ersten Film auch daher, dass ich davor den Roman gelesen hatte - und im Vergleich mit dem ist der Film echt nicht gut. (Ja, steinigt mich ruhig. :) ) Weil er zu viel vereinfacht im Vergleich - und mindestens einen immensen Logikfehler drin hat - frag mich nicht, welcher, dafür müsst ich ihn nochmal gucken. Aber grade der "weiße Hai" ist in meinen Augen in jeder Hinsicht der wesentlich bessere Film - vermutlich auch tatsächlich deshalb, weil er eben in Bezug auf den Hai so große Probleme hatte. Hätte er das Ding öfter zeigen können, wär der Film vermutlich bei weitem nicht so geil.

Können wir uns darauf einigen - filmhistorisch hat der erste Jurassic Park natürlich eine immense Bedeutung, die Jurassic World natürlich nicht hat, aber rein vom Unterhaltungswert/Spaß her nehmen sich die beiden nicht viel? :)
Jurassic Park war einer der Fälle für mich, bei dem ich gelernt habe, mich mit Buchumsetzungen zu arrangieren.
Ich hatte den Film zwar vor dem Buch gesehen (gerade noch so ins Kino gekommen, obwohl noch nicht ganz 12k, aber nachdem ich das Buch verschlungen hatte (glaube an einem Wochenende damals), war ich dem Film Gegenüber auch deutlich kritischer (und das mit 12 🙈). Aber mittlerweile muss ich doch sagen, dass Spielberg alles in allem einen guten Job gemacht hat. Sauer war ich tatsächlich dann bei Lost World. Erst nötigt der Steven den Michael, dass er eine Fortsetzung schreibt (hatte ich jedenfalls damals aufgeschnappt), und dann weicht er so massiv ab... Und das nichtmal sonderlich gut. 😠
Edit @ Feamorn: FK verteidige ich auch gar nicht. Ich beziehe mich wirklich nur auf den ersten Reboot-Film.
Würde ich auch niemandem unterstellen! 😅
Wie gesagt, den ersten mag ich ja auch, war ein, für mich, gutes Reboot, aber eben auch mit zig dummen Plotholes.
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Andre Peschke
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Andre Peschke »

Felidae hat geschrieben: 16. Feb 2022, 12:09 Vermutlich kommt mein "Problem" mit dem ersten Film auch daher, dass ich davor den Roman gelesen hatte - und im Vergleich mit dem ist der Film echt nicht gut. (Ja, steinigt mich ruhig. :) )
Ging mir damals exakt gleich. Roman gelesen, Film gesehen und gedacht: "Malcom stirbt nicht? Wo ist die Szene, wo der Dino hinter ihnen her schwimmt? Wieso ist Hammond so ein netter Onkel??"

:D
Felidae hat geschrieben: 16. Feb 2022, 12:09Können wir uns darauf einigen - filmhistorisch hat der erste Jurassic Park natürlich eine immense Bedeutung, die Jurassic World natürlich nicht hat, aber rein vom Unterhaltungswert/Spaß her nehmen sich die beiden nicht viel? :)
Das müssen wir auf der individuellen Basis lassen, glaube ich. Wenn man eine Aussage über "ich persönliche habe mit beiden in etwa den gleichen Ertrag an Unterhaltung" hinaus geht, wird man IMO die beiden nur schwer auf eine Ebene stellen können. Jurassic Park ist IMO eindeutig der bessere Film. Das ist wie "The Last of Us" gegen "Dying Light 2". Eines ist je nach Betrachtung ein (Mainstream-)Meisterwerk oder kurz davor, das andere ist einfach nur "gut", aber macht halt trotzdem viel Spaß.

Ich würde sagen: Filmhistorisch und handwerklich ist der erste deutlich besser und damit auch insgesamt der bessere Film. Er ist nur in die Jahre gekommen und eiert dann stellenweise doch etwas rum (wenn sie zB im Baum schlafen und Brontosaurier füttern.... gähn. Auch der Rest vom Sabotage-Subplot ist trotz Spucksauriern nicht so geil).

Das Reboot hat moderne Produktionswerte und ist schon gutes Blockbuster-Kino nach den Standards dieser Tage (lies: Wasserkopfkind). Aber allein die ganze Chose mit den trainierten Raptoren und dem "ohhh, es ist ein Riesen-Raptor...zum Teil"-Twist ist ein Grad von Unfug, dem sich der erste Teil noch nicht hingibt. Die Schauspieler sind auch größtenteils schlechter. Chris Pratt mag ich, der ist unterhaltsam und Sam Neil in Jurassic Park finde ich stellenweise nicht so super, auch wenn er generell der bessere Schauspieler ist. Aber: Laura Dern & Jeff Goldbloom & Richard Attenborough sind eine seeeeehr viel bessere Supporting-Cast als Bryce Dallas Howard (scheussliche Rolle für sie in Jurassic World, IMO) und... irgendwer. Vincent D'Onofrio ist theoretisch gut, aber nicht hier. Wie viel weniger Jurassic World auch das Gefühl von Faszination für die Saurier und dieses absolute Wunder der Biotechnologie rüberbringt, ist auch IMO ein ziemlicher Rückschritt.

Die Kinder sind allerdings vielleicht sogar minimal weniger schlimm.
Feamorn hat geschrieben: 16. Feb 2022, 12:26Erst nötigt der Steven den Michael, dass er eine Fortsetzung schreibt (hatte ich jedenfalls damals aufgeschnappt), und dann weicht er so massiv ab... Und das nichtmal sonderlich gut. 😠s.
Das Buch war aber auch schon schlecht. Ich habe Michael Crichton damals total geliebt, aber Lost World war nix. Da merkte man, dass das Rascheln der Dollars der Hauptantrieb war.

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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Feamorn »

Andre Peschke hat geschrieben: 16. Feb 2022, 14:38
Feamorn hat geschrieben: 16. Feb 2022, 12:26Erst nötigt der Steven den Michael, dass er eine Fortsetzung schreibt (hatte ich jedenfalls damals aufgeschnappt), und dann weicht er so massiv ab... Und das nichtmal sonderlich gut. 😠s.
Das Buch war aber auch schon schlecht. Ich habe Michael Crichton damals total geliebt, aber Lost World war nix. Da merkte man, dass das Rascheln der Dollars der Hauptantrieb war.

Andre
Ja, hatte ich, glaub ich, weiter oben auch schon angemerkt, dass die Vorlage für den zweiten Film schon nicht mehr das Gelbe vom Ei war, dennoch denke ich, dass Spielberg dann bei der Adaption trotzdem noch mauere Wege gefunden hat.
Hab das Buch, schätze ich, mehr oder minder zum deutschen Release gelesen, also so ca. mit 13. Selbst da ist mir schon aufgegangen, dass das irgendwie nicht ganz so geil war. ;) Allerdings hat es damals eben schon noch für "einigermaßen gefallen" gereicht. Der Film war aber dann wohl mein erster Fall, in dem ich ein Buch vor der Adaption gelesen habe, um dann festzustellen, dass beides nicht so wirklich Deckungsgleich ist... 🙈
Mittlerweile kann ich Spielbergs-Motivation auch halbwegs nachvollziehen, aber als Jugendlicher war ich unglaublich empört über den ganzen San Diego-Part etc. ;)

Da fällt mir auf, dass ich gerne nochmal einen neuen "ernsten" Science-Fantasy-Thriller von der Güte hätte, mit halbwegs dichtem Plot halt...
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Irgendwer Anders »

Kann hier jemand einen guten Importeur für ausländische Filme/Serien empfehlen? Aus irgendeinem Grund scheinen die neuen BBC-Veröffentlichungen in Deutschland nicht mehr erhältlich zu sein.
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Axel
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Axel »

Andre Peschke hat geschrieben: 16. Feb 2022, 10:42 Jurassic Park hatte derart revolutionär gute Special-Effects, dass seine Mischung aus praktischen und CGI-Effekten heute noch als vorbildlich gilt und der Film eeeeeewiiiig gut aussah, wo andere Filme mit Computerffekten aus erheblich späteren Jahrgängen schon ein Jahr später aussahen wie Grütze. Einzig Terminator 2 spielt in einer ähnlichen Effektliga, aus der Zeit.
Und die Flintstones!!!1

Lach mich aus, aber ich finde, dass der 94er Live Action Flintstones Film immer noch grandios aussieht (nicht im Trailer, aber in der geremasterten HD Fassung). Angefangen bei der ganzen Requisite, wo man heute einfach nur vor nem Greenscreen drehen würde. Damals hat man das alles noch gebaut und wenn man das heute sieht, mit all den grafischen Gags in JEDER Szene, das ist auch heute beeindruckend. Die wunderbaren Henson Puppen für die kleineren Saurier sind geil (allen voran der Aradigma!) und selbst die wenigen CGI Effekte (Dino beispielsweise) sind immer noch ganz cool.

Habe den Film mit den Kindern von ner Freundin das erste Mal seit mindestens 25 Jahren gesehen und war überrascht, wie gut der heute noch funktioniert.
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 26. Feb 2022, 22:33 Angefangen bei der ganzen Requisite, wo man heute einfach nur vor nem Greenscreen drehen würde. Damals hat man das alles noch gebaut und wenn man das heute sieht, mit all den grafischen Gags in JEDER Szene, das ist auch heute beeindruckend. Die wunderbaren Henson Puppen für die kleineren Saurier sind geil (allen voran der Aradigma!) und selbst die wenigen CGI Effekte (Dino beispielsweise) sind immer noch ganz cool.
Glaube, das passt nicht ganz, weil es ja konkret um die Vermischung von CGI und praktischen Effekten ging. Da wusste man bei Jurassic Park damals kaum, wo CGI aufhört und reale Dinopuppen anfingen. Denke beim Flintstones-CGI sieht man das sehr genau (bei der Tageslicht-Szene mit dem Rex am Ende von Jurassic Park auch^^).

Was praktische Effekte und Animatronics allein angeht, ist Jurassic Park sicher schon geil, aber da stünde er nicht so einzigartig da. Dann würden wir anfangen über "The Thing" etc zu reden.

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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Axel »

Andre Peschke hat geschrieben: 27. Feb 2022, 21:44 Was praktische Effekte und Animatronics allein angeht, ist Jurassic Park sicher schon geil, aber da stünde er nicht so einzigartig da. Dann würden wir anfangen über "The Thing" etc zu reden.
Was ich mich ja ganz allgemein frage: Warum heute praktische Effekte und Animatronics keine große Rolle mehr spielen. Klar, ist es "billiger" und wohl auch schneller einfach nur CGI über eine Greenscreen zu packen. Aber besser macht das die Filme IMO nicht. Vor allem werden diese irgendwann auch bald veraltet aussehen. Während heute Filme und Serien aus den 90ern und 2000ern, wo Animatronics der Jim Henson Company verwendet wurden, immer noch verdammt stark aussehen. Oder wenn in Requisiten sehr viel Aufwand und Liebe ins Detail geflossen ist. Sowas macht für mich eine Filmwelt auch plastischer, als wenn man einfach nur Schauspieler in eine Computergrafik reinkopiert.

Ich sehe das an der neuen Chucky Serie. Die Teile, wo mit Puppen gearbeitet wird, sind geil. Aber wie grässlich das CGI aussieht, wenn man Mimik zeigen will. Da hatten die alten Filme, die darauf verzichteten, einen sehr viel koharenteren Look!

Und praktische Effekte können auch nach Jahrzehnten sehr beeindruckend aussehen. Mein Lieblingsbeispiel wäre hier The Incredible Shrinking Man von Jack Arnold aus dem Jahr 1957. Da geht es um einen Mann, der immer kleiner wird. Und das wird im Film mit immer größeren Möbeln sehr cool dargestellt. Später gibt es dann einen längeren Part im Keller, wo er gegen eine Spinne ums überleben kämpft, etc. Ich finde den Film in seiner Technik, in seinen Ideen bis heute sehr faszinierend. Sowas fehlt mir bei heutigen Filmen schon sehr, muss ich sagen.
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Feamorn »

Axel hat geschrieben: 28. Feb 2022, 00:41
Andre Peschke hat geschrieben: 27. Feb 2022, 21:44 Was praktische Effekte und Animatronics allein angeht, ist Jurassic Park sicher schon geil, aber da stünde er nicht so einzigartig da. Dann würden wir anfangen über "The Thing" etc zu reden.
Was ich mich ja ganz allgemein frage: Warum heute praktische Effekte und Animatronics keine große Rolle mehr spielen. Klar, ist es "billiger" und wohl auch schneller einfach nur CGI über eine Greenscreen zu packen. Aber besser macht das die Filme IMO nicht. Vor allem werden diese irgendwann auch bald veraltet aussehen. Während heute Filme und Serien aus den 90ern und 2000ern, wo Animatronics der Jim Henson Company verwendet wurden, immer noch verdammt stark aussehen. Oder wenn in Requisiten sehr viel Aufwand und Liebe ins Detail geflossen ist. Sowas macht für mich eine Filmwelt auch plastischer, als wenn man einfach nur Schauspieler in eine Computergrafik reinkopiert.

Ich sehe das an der neuen Chucky Serie. Die Teile, wo mit Puppen gearbeitet wird, sind geil. Aber wie grässlich das CGI aussieht, wenn man Mimik zeigen will. Da hatten die alten Filme, die darauf verzichteten, einen sehr viel koharenteren Look!

Und praktische Effekte können auch nach Jahrzehnten sehr beeindruckend aussehen. Mein Lieblingsbeispiel wäre hier The Incredible Shrinking Man von Jack Arnold aus dem Jahr 1957. Da geht es um einen Mann, der immer kleiner wird. Und das wird im Film mit immer größeren Möbeln sehr cool dargestellt. Später gibt es dann einen längeren Part im Keller, wo er gegen eine Spinne ums überleben kämpft, etc. Ich finde den Film in seiner Technik, in seinen Ideen bis heute sehr faszinierend. Sowas fehlt mir bei heutigen Filmen schon sehr, muss ich sagen.
Du hast ja selbst einen sehr wichtigen Punk schon gemacht. Am Ende sind es oft die Kosten. Auf "langlebig" guckt da eher keiner.
Ein anderer Punkt ist, dass man oft Filmen kann, und einige Entscheidungen erst nachträglich in der Post-Produktion treffen kann. Habe gerade heute ein Video zu den VFX im letzten Superman gesehen. Die Bösewichte hatten in manchen Szenen noch gar kein Kostüm an, sondern nur Motion-Capture-Anzüge und wurden nachträglich eingekleidet.
Ich bin auch jemand, der prinzipiell eher Modelle bevorzugt, wobei das Optimum in der Regel ist, soviel wie "vernünftig" machbar ist mit Modellen zu machen, und dann die CGI für das"Aufpeppen" und/oder kaschieren zu verwenden. Rein CGi sieht nach einer gewissen Zeit eigentlich immer veraltet aus. Auch eine, damals, revolutionäre technische Errungenschaft wie Gollum im Herr der Ringe ist heute für unsere Augen klar "fehlerhaft". Da haben Modelle den Vorteil, dass sie nicht "altern", aber dafür eben auch oft schon vom Zeitpunkt der Schöpfung als solche erkennbar sind. Dafür kommt man dann nicht ein paar Jahre später zurück und fragt sich, warum das plötzlich so "schlecht" aussieht, weil man mittlerweile den Gollum aus dem Hobbit kennt (nur als Beispiel).

Ansonsten werden Modelle ja durchaus weiter verwendet, aber eben oft nur in entsprechend hochpreisigen Produktionen.
Ich finde da übrigens den YouTube-Kanal der "Corridor Crew" ziemlich toll, haben den selbst erst vor wenigen Wochen entdeckt und quasi ihre gesamte "React"-Reihe durchgebinged. (Nicht vom Titel irritieren lassen, die analysieren pro Folge eine kleine Handvoll von guten (oder nicht so guten) Effekten und erklären, wie die entstanden sind.
Der Knaller war für mich ein alter Film, dessen Titel mir leider entfallen ist. Da ging es um eine typische "Gulliver"-Situation, also große Person mit vielen deutlich kleineren. Die haben da allen Ernstes mit Spiegeln und entsprechenden optischen Illusionen im Set gearbeitet, das war der Wahnsinn.
Selbst Jackson hat da im Herr der Ringe ja bspw. noch mit aufwändigen Konstruktionen gearbeitet, um Ian McKellen und Ian Holm am "selben" Tisch sitzen zu haben. (In Wahrheit war die Tischplatte mehrteilig und beweglich, das ganze wurde dann passend zur Kamerabewegung mitbewegt, und am Ende sah es aus wie ein solider Tisch, an dem ein Halbling und ein großer Mensch saßen.

Ich frage mich, was Jackson heute machen würde. Die CGI macht ja ständig riesige Schritte, und ich denke, insbesondere, wenn sie nicht versucht, Lebewesen (im Großaufnahme) zu immitieren, gibt es kaum noch Gründe für Modelle.
Dazu gibt es mittlerweile teils sogar Sets, an denen der Hintergrund wiederum Bildschirme sind, und zwar so, dass man es am Ende nicht bemerkt. So bekommt man dann viele Dinge wie Spiegelungen und Beleuchtung in den Griff, die eigentlich fast immer die Schuldigen sind, dass etwas ein paar Jahre später nicht mehr "richtig" wirkt.
Genauso kann man, mit entsprechendem Zeitaufwand und Ausrüstung (und damit wieder Geld), auch reale Umgebungen super genau ausmessen, was Beleuchtung angeht, und die dann später für die künstlichen Teile des Bildes im Grunde 100% korrekt einberechnen. Aber das sind halt alles Mittel, die für entsprechend kleine Produktionen einfach nicht da sind.
Was ein großes Problem bei der CGI ist, für mich, mangelnde Sparsamkeit. Wenn das Geld nicht da ist, sollte man kreativ damit werden, was man zeigt, und nicht alles mit entsprechend schlechterer Computergrafik zu müllen.
Das galt früher für Puppen und Modelle, und gilt heute noch immer. Ein Alien von Scott fällt bis heute lediglich dann etwas auseinander, wenn es doch mal eine Großaufnahme der Kreatur in Bewegung gibt, zum Glück wusste der Gute damals schon, dass das der Schwachpunkt ist, und hat diese Art der Einstellung minimiert. Viele heutige Filmemacher scheint das aber nicht groß zu jucken.

Super faszinierendes Thema!

Die oben genannten Videos von Corridor sind übrigens zu noch was gut. Habe da schon ein paar Szenen gesehen, bei denen ich ich immer dachte, es sei CGI, nur um dann zu erfahren, dass es Modelle waren... Z.B. der Palast am Anfang der Mumie mit Brandon Frasier... Oo
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Axel »

Feamorn hat geschrieben: 28. Feb 2022, 01:13 Du hast ja selbst einen sehr wichtigen Punk schon gemacht. Am Ende sind es oft die Kosten. Auf "langlebig" guckt da eher keiner.
Ein anderer Punkt ist, dass man oft Filmen kann, und einige Entscheidungen erst nachträglich in der Post-Produktion treffen kann. Habe gerade heute ein Video zu den VFX im letzten Superman gesehen. Die Bösewichte hatten in manchen Szenen noch gar kein Kostüm an, sondern nur Motion-Capture-Anzüge und wurden nachträglich eingekleidet.
Ich bin auch jemand, der prinzipiell eher Modelle bevorzugt, wobei das Optimum in der Regel ist, soviel wie "vernünftig" machbar ist mit Modellen zu machen, und dann die CGI für das"Aufpeppen" und/oder kaschieren zu verwenden. Rein CGi sieht nach einer gewissen Zeit eigentlich immer veraltet aus. Auch eine, damals, revolutionäre technische Errungenschaft wie Gollum im Herr der Ringe ist heute für unsere Augen klar "fehlerhaft". Da haben Modelle den Vorteil, dass sie nicht "altern", aber dafür eben auch oft schon vom Zeitpunkt der Schöpfung als solche erkennbar sind. Dafür kommt man dann nicht ein paar Jahre später zurück und fragt sich, warum das plötzlich so "schlecht" aussieht, weil man mittlerweile den Gollum aus dem Hobbit kennt (nur als Beispiel).
Ich würde schon sagen, dass Langelbigkeit wichtig ist. Denn einen guten, langlebigen Film kannste ja auch immer wieder monetär verwerten. Also sollte ja schon daher ein Interesse bestehen. Einen Avatar guckt heute niemand mehr, auch Indiana Jones 4... eher nicht. Aber Indiana Jones 1-3 werden immer noch geguckt.

Und wenn man erst hinterher entscheidet, wie Figuren gekleidet sein sollen, dann ist das schon auf handwerklich-planerischer Ebene ein schlechter Film. Das ist so analog zu Games, wo auch eher gesagt wird "Lass uns das später nachpatchen" statt gleich auf Polish zu achten.

Feamorn hat geschrieben: 28. Feb 2022, 01:13 Der Knaller war für mich ein alter Film, dessen Titel mir leider entfallen ist. Da ging es um eine typische "Gulliver"-Situation, also große Person mit vielen deutlich kleineren. Die haben da allen Ernstes mit Spiegeln und entsprechenden optischen Illusionen im Set gearbeitet, das war der Wahnsinn.
Selbst Jackson hat da im Herr der Ringe ja bspw. noch mit aufwändigen Konstruktionen gearbeitet, um Ian McKellen und Ian Holm am "selben" Tisch sitzen zu haben. (In Wahrheit war die Tischplatte mehrteilig und beweglich, das ganze wurde dann passend zur Kamerabewegung mitbewegt, und am Ende sah es aus wie ein solider Tisch, an dem ein Halbling und ein großer Mensch saßen.
Sowas ist für mich Filmkunst! Ein bisschen wie eine Magieshow auch. Mit praktischen Tricks eine Illusion erzeugen. Das war es auch, was mich schon als Kind an Filmen fasziniert hat: "Wie haben die das gemacht?" - Diese Faszination ist für mich in heutigen Produktionen weitgehend verschwunden. Und das ist schade! Das Beispiel mit den Spiegeln oder der Tischkonstruktion: Da hat man mit viel Kreativität sich was ausgedacht um eine Illusion zu erzeugen. Sowas funktioniert für mich immer besser statt alles am Computer "zusammenzuklicken", um es mal provokatn zu formulieren.
Feamorn hat geschrieben: 28. Feb 2022, 01:13 Die CGI macht ja ständig riesige Schritte, und ich denke, insbesondere, wenn sie nicht versucht, Lebewesen (im Großaufnahme) zu immitieren, gibt es kaum noch Gründe für Modelle.
Ich bin da skeptischer. Ja, ich finde die fette Raumschlacht aus der letzten Orville Staffel grafisch und inszenatorisch auch sehr geil. Aber finde ich die auch noch in 10-20 Jahren genauso geil? Vergleichbar mit Babylon 5 damals: Da haben wir doch auch gedacht "Boah, wie cool die Raumschiffe und die Schlachten aussehen, viel dynamischer als in Star Trek." Und heute werden die Leute schon aufgrund der Grafiken abgeschreckt sich diese wunderbare Show anzuschauen. Jede Generation sagt doch: "Das ist jetzt der Peak der Computergrafik, viel besser wird es nicht mehr."
Feamorn hat geschrieben: 28. Feb 2022, 01:13 Wenn das Geld nicht da ist, sollte man kreativ damit werden, was man zeigt, und nicht alles mit entsprechend schlechterer Computergrafik zu müllen.
Das galt früher für Puppen und Modelle, und gilt heute noch immer. Ein Alien von Scott fällt bis heute lediglich dann etwas auseinander, wenn es doch mal eine Großaufnahme der Kreatur in Bewegung gibt, zum Glück wusste der Gute damals schon, dass das der Schwachpunkt ist, und hat diese Art der Einstellung minimiert. Viele heutige Filmemacher scheint das aber nicht groß zu jucken.
Genau das! Schon beim weißen Hai wurde ja genauso gehandelt: Der mechanische Hai hat die ganze Zeit nicht funktioniert, also hat man die Dramaturgie dahingehend verändert, dass man sich mehr auf die Fantasie der Zuschauer verlassen hat und den Hai über weite Teile nicht zeigte, sondern mit der Musik von John Williams arbeitete. Ähnliches dann auch beim ersten Alien. Man hatte damals sehr viel mehr Vertrauen in die Psychologie der Zuschauer und wusste: Man muss nicht alles zeigen.
Dieses Vertrauen fehlt heute in der Tat. Auch wird Musik meiner Beobachtung zwar ständig als Untermalung eingesetzt, aber kaum noch um den Zuschauer wirklich zu lenken.
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Heretic »

Axel hat geschrieben: 28. Feb 2022, 02:19 Schon beim weißen Hai wurde ja genauso gehandelt: Der mechanische Hai hat die ganze Zeit nicht funktioniert, also hat man die Dramaturgie dahingehend verändert, dass man sich mehr auf die Fantasie der Zuschauer verlassen hat und den Hai über weite Teile nicht zeigte, sondern mit der Musik von John Williams arbeitete. Ähnliches dann auch beim ersten Alien. Man hatte damals sehr viel mehr Vertrauen in die Psychologie der Zuschauer und wusste: Man muss nicht alles zeigen.
Die Tatsache, dass man manche Dinge nicht zeigen konnte, hat viele Filme besser gemacht. Zwei gute Beispiele hast du ja genannt. Gegen gut gemachte und dezent eingesetzte CGI habe ich nichts einzuwenden. Leider setzen die meisten Blockbuster auf "Höher, schneller, weiter!" und kleistern alles mit Computereffekten zu, die alles ersticken. Und leider benutzen auch viele kleine Produktionen inzwischen CGI bei Kleinkram wie Blut oder Mündungsfeuer, was dann entsprechend "kostengünstig" aussieht und so manchen Film in Richtung Trash abgleiten lässt.

Ich schaue ja gerne alte Horrorklassiker, bevorzugt aus Italien oder England. Was da oftmals allein durch Licht und ein bisschen Kunstnebel für eine Atmosphäre geschaffen wurde - da kann man nur den Hut vor ziehen.
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Feamorn »

Übrigens ein kleiner Fun-Fact zum Thema, heute noch "Modelle" verwenden. Der Teaser zu Amazons Tolkien-Serie ist teilweise real gefilmt, also das flüssige Metall. Per 4K-Makro-Kamera... Die haben das geschmolzene Metall in die Rinne gegossen und sind parallel mit programmierter Kamera drüber geflogen. Auch Wahnsinn (gibt dann natürlich noch ein paar Nebeleffekte etc., die man nachträglich hinzugefügt hat, kann man erkennen, aber schon beeindruckende Aufnahmen).
https://www.youtube.com/watch?v=UdUt3Dvvh74
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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 28. Feb 2022, 00:41 Klar, ist es "billiger" und wohl auch schneller einfach nur CGI über eine Greenscreen zu packen.
Vor allem viel weniger Risiko. Wenn du Animatronics etc in Auftrag gibst, kann es dir ergehen wie Spielberg beim Weißen Hai und das Ding funktioniert nicht / nicht so wie du willst etc. Am Computer hast du viel mehr Kontrolle. Du bist auch viel freier, mit deinen Kameraeinstellungen (wenn du zB nur den Kopf eines T-Rex hast, kannst du die Kamera nicht mehr zu weit weg platzieren etc). Wenn du The Rock & Co. für 15 Drehtage gebucht hast, dann dürfen davon nicht plötzlich drei ins Wasser fallen, weil dein animatronischer Sauerier nen Kurzschluss hat, sobald die Regenmaschine angeht.

Ich finde auch, eine Mischung aus CGI und praktischen Effekten ist ideal - in den richtigen Händen. Denn es gab ja auch einige Filme, die das gemacht haben, und dann sah das trotzdem alles aus wie CGI-Grütze, weil sie das in der Postproduction so dermaßen glattgebügelt haben (IIRC haben zB Jurassic World & Nachfolger auch noch praktische Effekte mit drin, sogar von Stan Winston. Und "Fallen Kingdom" war nun trotzdem nicht so supertoll ^^).

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Re: Der allgemeine Film-Thread

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 28. Feb 2022, 12:04 Ich finde auch, eine Mischung aus CGI und praktischen Effekten ist ideal - in den richtigen Händen.
Ich sage nur Herr der Ringe und Hobbit. Da war vor Jahren in Babelsberg eine Ausstellung mit vielen Props, Modellen und Erklärungen wie Effekte umgesetzt wurden. Das war eine Kombination von klassischen Effekten und CGI und sieht heute noch fantastisch aus. Beim Hobbit war es fast nur CGI das ist Jackson in meinen Augen um die Ohren geflogen.
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