Gamestop Aktie

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Vinter
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Vinter »

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Golmo
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Golmo »

Was eine Pleite.
AMC halte ich...da hab ich noch ein bisschen Mini-Hoffnung.
Ansonsten habe ich mal wieder meine Lehren daraus gezogen: Aktien sind Schwachsinn, die Börse nichts anderes als ein Casino ohne Hosenpflicht.
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Andre Peschke
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Andre Peschke »

Golmo hat geschrieben: 11. Feb 2021, 12:04 Ansonsten habe ich mal wieder meine Lehren daraus gezogen: Aktien sind Schwachsinn, die Börse nichts anderes als ein Casino ohne Hosenpflicht.
Also, das ist eine seltsame Generalisierung. Bei GameStop war doch von Anfang an klar, dass es um eine hochspekulative Wette ging. Und die ist ja sogar aufgegangen, wenn man früh genug an Bord war.

Daraus jetzt eine generelle Aussage bzgl. Aktien abzuleiten ist ein wenig verwegen. Wer sein Geld stattdessen in Amazon-Aktien gesteckt hat, wird IMO nicht das Gefühl haben, im Casino zu sitzen.

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Sebastian Solidwork
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Wer ehrlich investiert und an den Erfolg eines Unternehmen glaubt, kann durch Shorts sein Vermögen verlieren. Diese Gegenwetten können den Kurs negativ beeinflussen und erst zum Absturz führen.
Mindestens Shorts und Leerkäufe gehören abgeschafft.
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Andre Peschke
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Andre Peschke »

Sebastian Solidwork hat geschrieben: 11. Feb 2021, 12:21 Wer ehrlich investiert und an den Erfolg eines Unternehmen glaubt, kann durch Shorts sein Vermögen verlieren. Diese Gegenwetten können den Kurs negativ beeinflussen und erst zum Absturz führen.
Mindestens Shorts und Leerkäufe gehören abgeschafft.
Ich bin ja ein Trottel, was Aktien angeht. Also: Auch da. ;)

Aber: Funktionieren Shorts nicht nur dann, wenn ein Unternehmen eh schon in Schieflage ist? Also, man kann ja jetzt nicht einen Laden der solide läuft mal eben mit Shorts abschießen. Sondern dazu muss ja die Prognose bereits "schwierig" sein und es braucht genug existierende Anleger, die dann auch noch für das Volumen sorgen, das die Shorts bedient (die also eben KEIN Vertrauen mehr haben und an die Shorts verkaufen). Und damit der Shorter sein Geld macht, muss er ja vorher die geliehenen Aktien auch erst wiederum an andere Anleger zum höheren Kurs verkauft haben.

Mir ist schon klar, dass die Unternehmen die Shorten gerne Meldungen lancieren, die dann eben dafür sorgen (sollen), dass der Kurs runter geht. Aber das ist ja nur problematisch, wenn es sich um Falschmeldungen handelt und in dem Fall würde ich sagen, liegt das Problem nicht nötigerweise beim Intrument des Shortsellings, sondern bei den Konsequenzen für solche Meldungen.

Wo es für mich ominös wird sind die Behauptungen, die ich immer mal wieder gelesen habe, dass es irgendwelche Tricks gäbe, mit denen Hedgefonds den Preis tatsächlich nach unten manipulieren können, wie die häufig genannten "Short Ladder Attacks" (von denen ich aber wiederum gelesen habe, dass sie nur eine Fantasie enttäuschter Anleger seien und gar nicht existieren).

Wer hat Plan und klärt mich auf, wie scheiße das wirklich ist, mit dem Shortselling?

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Golmo
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Golmo »

Ich weiss nicht, irgendwie ist es mit den Aktien doch am Ende wie mit Bitcoin: Kein Schwein will die Aktie bzw. den Bitcoin haben sondern alle wollen am Ende nur 2 Euro reinstecken und 20 Euro rausholen. Wie an einem Spielautomaten in der Pommesbude. Es geht nahezu niemand um das Unternehmen, um den Gedanken dahinter oder um die Alternative Währung sondern nur um schnelle oder auch langfristige Profite. Also im Prinzip sind es Wetten, es ist ein grosses Wettbüro. Seltsamerweise steht sowas wie Wetten / Glücksspiel aber teilweise unter Strafe, wird streng reguliert und es gibt sogar anerkannte Krankheiten (Spielsucht). Beim Aktienmarkt scheint es das nicht zu geben, da ziehen sich die Jordan Belforts ihre Nasen und pokern weiter. Irgendwie komisch...
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Inkognito »

Nennt doch gerne mal eine Firma, die durch Shortselling "zerstört" wurde?

Und um das Argument umzudrehen:
Geht es GameStop nun super, weil ihr Aktienkurs 10x-100x gestiegen ist?
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Vinter
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Vinter »

Ich glaube man kann durchaus das Argument aufmachen, dass, wenn steigende Kurse bei den Shortern zu Panik-Rückkäufen führen, die wiederum den Preis der Aktie hochtreiben und so einen Feedbackloop auslösen, der im Squeeze endet, dann gilt auch das Gegenteil: Wenn große Hedgefunds massiv gegen einen Kurs wetten, kann das als selbsterfüllende Prophezeihung zu Panikverkäufen (denn wenn das Unternehmen stabil wäre, würden ja nicht die Hedgefunds dagegen wetten) und damit zu Kursverlusten führen.
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Sebastian Solidwork
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Andre Peschke hat geschrieben: 11. Feb 2021, 12:30
Sebastian Solidwork hat geschrieben: 11. Feb 2021, 12:21 Wer ehrlich investiert und an den Erfolg eines Unternehmen glaubt, kann durch Shorts sein Vermögen verlieren. Diese Gegenwetten können den Kurs negativ beeinflussen und erst zum Absturz führen.
Mindestens Shorts und Leerkäufe gehören abgeschafft.
Ich bin ja ein Trottel, was Aktien angeht. Also: Auch da. ;)

Aber: Funktionieren Shorts nicht nur dann, wenn ein Unternehmen eh schon in Schieflage ist? Also, man kann ja jetzt nicht einen Laden der solide läuft mal eben mit Shorts abschießen. Sondern dazu muss ja die Prognose bereits "schwierig" sein und es braucht genug existierende Anleger, die dann auch noch für das Volumen sorgen, das die Shorts bedient (die also eben KEIN Vertrauen mehr haben und an die Shorts verkaufen). Und damit der Shorter sein Geld macht, muss er ja vorher die geliehenen Aktien auch erst wiederum an andere Anleger zum höheren Kurs verkauft haben.

Mir ist schon klar, dass die Unternehmen die Shorten gerne Meldungen lancieren, die dann eben dafür sorgen (sollen), dass der Kurs runter geht. Aber das ist ja nur problematisch, wenn es sich um Falschmeldungen handelt und in dem Fall würde ich sagen, liegt das Problem nicht nötigerweise beim Intrument des Shortsellings, sondern bei den Konsequenzen für solche Meldungen.

Wo es für mich ominös wird sind die Behauptungen, die ich immer mal wieder gelesen habe, dass es irgendwelche Tricks gäbe, mit denen Hedgefonds den Preis tatsächlich nach unten manipulieren können, wie die häufig genannten "Short Ladder Attacks" (von denen ich aber wiederum gelesen habe, dass sie nur eine Fantasie enttäuschter Anleger seien und gar nicht existieren).

Wer hat Plan und klärt mich auf, wie scheiße das wirklich ist, mit dem Shortselling?

Andre
Was ist wenn das Unternehmen ohne Shorstelling sich doch gefangen und es geschafft hätte?
Das werden wir nie erfahren...

Mir geht es ums Prinzip. Das es möglich ist.

Und welchen Nutzen haben wir davon?
WENN es um ein Unternehmen schlecht steht, dann werden die Leute schon irgendwann das merken und ihr Aktien verkaufen. Im Zweifel mit großen Verlusten.
Aber muss man das aktiv fördern? Nein.
Sollen daran Leute etwas verdienen können? NEIN, NEIN, NEIN. Das ist wie ein Arzt der davon profitiert, dass es Menschen schlecht geht (Ach Shit... so was haben wir ja auch teilweise...)

Dieses "das hilft den Markt zu bereinigen" ist für mich Nonsense.
Im Zweifel killt es Unternehmen die noch eine Chance gehabt hätten. Und schlechte Unternehmen werden so oder so untergehen.
Shortselling hat keine Garantie die Richtigen zu treffen. Im Zweifel wollen die Shorsteller Rendite machen und werden erfinderische.
Ihre Insensitivierung ist es den Kurs von Unternehmen zu senken.

Höre auf deinen Verstand und Empfinden und denk dir die Logik durch und die Konsequenzen wie das funktioniert.
Inkognito hat geschrieben: 11. Feb 2021, 12:51 Nennt doch gerne mal eine Firma, die durch Shortselling "zerstört" wurde?
Nur weil du es noch nicht gelesen hast, heißt nicht, dass es sie nicht gibt.

Porsche dürfte heute sicher noch selbstständig sein. Und was dieser gescheiterte Übernahmeversuch gekostet... Das Geld hätte man auch in die Produkte (als auch in Gehälter von Mitarbeitern) stecken können.

Zerstören ist auch nur das Extrem. Anleger verlieren ihre Vermögen, das Unternehmen verliert Vertrauen bei potentiellen Geldgebern und kann sich nicht mehr erholen.

Ich bin auch nicht Tief im Markt drin um großartig weiter Geschichten zu kennen.
Aber ich verstehe das Grundprinzip und sehe es als sehr problematisch.
Inkognito hat geschrieben: 11. Feb 2021, 12:51 Und um das Argument umzudrehen:
Geht es GameStop nun super, weil ihr Aktienkurs 10x-100x gestiegen ist?
Das war nicht das Argument. Klar hat GameStop nicht viel davon.
Aber wie Vinter schreibt, geht das Spiel auch in die andere Richtung.
Golmo hat geschrieben: 11. Feb 2021, 12:34 Ich weiss nicht, irgendwie ist es mit den Aktien doch am Ende wie mit Bitcoin: Kein Schwein will die Aktie bzw. den Bitcoin haben sondern alle wollen am Ende nur 2 Euro reinstecken und 20 Euro rausholen. Wie an einem Spielautomaten in der Pommesbude. Es geht nahezu niemand um das Unternehmen, um den Gedanken dahinter oder um die Alternative Währung sondern nur um schnelle oder auch langfristige Profite. Also im Prinzip sind es Wetten, es ist ein grosses Wettbüro. Seltsamerweise steht sowas wie Wetten / Glücksspiel aber teilweise unter Strafe, wird streng reguliert und es gibt sogar anerkannte Krankheiten (Spielsucht). Beim Aktienmarkt scheint es das nicht zu geben, da ziehen sich die Jordan Belforts ihre Nasen und pokern weiter. Irgendwie komisch...
Letztlich genau das. Gute Investoren gibt es weniger, viele wollen einfach aus den Kursunterschieden Gewinn machen.
Die Krone des ganzen ist für mich Highspeedtrading. Hier wollen sogar Unternehmen möglichst kurze Kabel zur Börse um einen Handelsvorteil zu haben. *FacePalm*

Ich wäre ja dafür, dass man Aktien maximal einmal am Tag handeln darf.

Für was gibt es eigentlich die Dividende? Sollte nicht das einer der Anreize für Investoren sein? Scheint es kaum noch.
Zuletzt geändert von Sebastian Solidwork am 11. Feb 2021, 16:28, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Vinter hat geschrieben: 11. Feb 2021, 15:23 Ich glaube man kann durchaus das Argument aufmachen, dass, wenn steigende Kurse bei den Shortern zu Panik-Rückkäufen führen, die wiederum den Preis der Aktie hochtreiben und so einen Feedbackloop auslösen, der im Squeeze endet, dann gilt auch das Gegenteil: Wenn große Hedgefunds massiv gegen einen Kurs wetten, kann das als selbsterfüllende Prophezeihung zu Panikverkäufen (denn wenn das Unternehmen stabil wäre, würden ja nicht die Hedgefunds dagegen wetten) und damit zu Kursverlusten führen.
:clap: Exakt
Das Spiel geht in beide Richtungen.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Inkognito hat geschrieben: 11. Feb 2021, 12:51 Nennt doch gerne mal eine Firma, die durch Shortselling "zerstört" wurde?
Ich habe auf die Schnelle was gefunden:
https://stockhouse.com/news/newswire/20 ... and-market
Nobilis posted its best financial results over last quarter, generating $139.2 million in revenue and $6m in net income. It’s a surgical centre roll-up and has been acquiring nicely, but it was hit with a whisper campaign that included a big Seeking Alpha piece that accused the company of fraud and got the class action lawyers circling.

An audit cleared the company completely and noted all the allegations were without merit. But the damage was done, and $300 million was wiped from the market cap.

Nobilis is going after the people allegedly behind the short, in UK-based Anson Funds and analyst Sunny Puri, and it’s doing so with vigor in the civil courts. But how much will that action cost? Will they ever recover a cent? And how do you unsmear poop on a wall?
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Inkognito »

Sebastian Solidwork hat geschrieben: 11. Feb 2021, 16:24
Porsche dürfte heute sicher noch selbstständig sein. Und was dieser gescheiterte Übernahmeversuch gekostet... Das Geld hätte man auch in die Produkte (als auch in Gehälter von Mitarbeitern) stecken können.
Porsche war aber long.

Nicht, dass gleich behauptet wird, dass die Halter von Long Positionen Unternehmen zerstören... ;)

Ne ernsthaft, welches Unternehmen wurde massiv geschadet oder in die Insolvenz getrieben durch Shorting?

Die einzigen Verlierer bei Porsche-VW im großen Zusammenhang waren die Hedge Funds, alle anderen haben hier gewonnen.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Inkognito hat geschrieben: 11. Feb 2021, 16:34 Ne ernsthaft, welches Unternehmen wurde massiv geschadet oder in die Insolvenz getrieben durch Shorting?

Die einzigen Verlierer bei Porsche-VW im großen Zusammenhang waren die Hedge Funds, alle anderen haben hier gewonnen.
Ich habe dir oben ein Beispiel verlinkt. Wie stehts damit?

Dafür, dass Porsche eigentlich VW übernehmen wollte, glaube ich nicht, dass sie das als Gewinn ansehen.
Ja klar, kann vielleicht auch Vorteile haben im VW-Konzern zu sein. Kann aber auch Vorteile haben selbstständig zu bleiben.

Warum verteidigst du das Shortselling? Was hast du davon?
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Andre Peschke »

Sebastian Solidwork hat geschrieben: 11. Feb 2021, 16:24 Was ist wenn das Unternehmen ohne Shorstelling sich doch gefangen und es geschafft hätte?
Das werden wir nie erfahren...
Aber fängt es sich nicht so oder so? Ist halt die Aktie im Keller - deswegen hat das Unternehmen ja erstmal nicht weniger Geld (außer, von mir aus, es hätte in erheblichem Maße eigene Aktien als Reserver... aber wenn es die in großer Menge verkauft um Geld aufzunehmen, sinkt der Kurs ja auch?).

Wie gesagt, ich hab das keinen Plan, wie der Mechanismus in der Realität wirklich aussieht bzw. wie er sich konkret auf das Unternehmen auswirkt und nicht nur auf die Anleger?
Sebastian Solidwork hat geschrieben: 11. Feb 2021, 16:24 Das ist wie ein Arzt der davon profitiert, dass es Menschen schlecht geht (Ach Shit... so was haben wir ja auch teilweise...)
Man könnte sagen, ein Arzt profitiert ausschließlich davon, wenn es Leuten schlecht geht. :D

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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Inkognito »

Sebastian Solidwork hat geschrieben: 11. Feb 2021, 17:36
Inkognito hat geschrieben: 11. Feb 2021, 16:34 Ne ernsthaft, welches Unternehmen wurde massiv geschadet oder in die Insolvenz getrieben durch Shorting?

Die einzigen Verlierer bei Porsche-VW im großen Zusammenhang waren die Hedge Funds, alle anderen haben hier gewonnen.
Ich habe dir oben ein Beispiel verlinkt. Wie stehts damit?

Dafür, dass Porsche eigentlich VW übernehmen wollte, glaube ich nicht, dass sie das als Gewinn ansehen.
Ja klar, kann vielleicht auch Vorteile haben im VW-Konzern zu sein. Kann aber auch Vorteile haben selbstständig zu bleiben.

Warum verteidigst du das Shortselling? Was hast du davon?
Das oben verlinkte Unternehmen ist sketchy.
Viele Klagen zwischen Firma, Anleger, Analysten, Auditors, ein paar Jahre später von einem Tag auf den anderen Tag von auf 0, Übernahmen; all in all: Das ist eine Betrügerfirma. Ergo derselbe Fall wie als Wirecard die Financial Times verklagt hat.
Also ein Beispiel für den positiven Einfluss von Short Selling.

Ich verteidige Short Selling weil das ein wichtiger Teil der Aktienmärkte ist.
Bin allerdings sehr kritisch gegenüber mancher legaler oder illegaler Methoden von Hedge Funds.

Porsche wollte nicht nur VW übernehmen.
Schau Dir mal an, wer die Mehrheit der Stimmrechte an der VW AG hält.
:D
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Sebastian Solidwork
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Andre Peschke hat geschrieben: 11. Feb 2021, 17:57
Aber fängt es sich nicht so oder so? Ist halt die Aktie im Keller - deswegen hat das Unternehmen ja erstmal nicht weniger Geld (außer, von mir aus, es hätte in erheblichem Maße eigene Aktien als Reserver... aber wenn es die in großer Menge verkauft um Geld aufzunehmen, sinkt der Kurs ja auch?).
Es kann, aber muss nicht. Mit Shortselling werden Hedgefonds motiviert sich für die Durchsetzung davon einzusetzen.

Was denkst du:
Wenn ein Manager sich irren sollte: wird er entweder das Unternehmen unterstützen und Million bis Milliarden Verlust in Kauf nehmen? Oder dafür sorgen, dass er mit Rendite auf Kosten der Unternehmens raus geht?

Letzteres ist kein gelegentlicher Fehler, sondern die logische Konsequenz des Systems, wenn man in die Situationb kommt.
Das gleiche gilt auch für Insiderhandel. Das gesamte System motiviert dazu, wer es tut, kann einen Vorteil haben.

Besser ist es dauerhaft keine Atomkraftwerke zu haben, als zu hoffen, dass schon kein Unfall passieren wird.


Zum Arzt:
Es sind doch immer Leute krank. Eine Einkommen hat gerne jeder.
Man kann das Gehalt eines Arztes, und die Finanzierung seiner Klinik, stark von den gemacht/verkaufen Dienstleistung abhängig.
Oder ihm ein festes Gehalt und der Klinik alle Ausgaben bezahlen (ich weiß nicht in Detail wow es früher war, aber auf jeden Fall nicht so krass).
Ersteres haben wir seit einer Reform. Krankenhäuser müssen rentabel sein...
Ärzte müssen seit Jahren auf Wirtschaftlichkeit optimieren, anstatt auf das Patientenwohl. Es werden unnötige Operationen gemacht....

Verständlich was ich meine?
Mir ist nicht da nicht zum witzeln zumute.
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Jon Zen
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Jon Zen »

Wie bereits hier (viewtopic.php?p=163153#p163153) beschrieben, kann man Shortselling betreiben, ohne ein unbegrenztes Risiko zu haben.
Ob man für Shortseller eine solche "Versicherung" zur Pflicht machen sollte, oder z.B. ein Kreditlimit aufstellt, bei dem sie sich verpflichten, automatisch die Aktien zurückzukaufen, darüber kann man zu Recht diskutieren.
Auf der anderen Seite eines Shortsellers steht immer ein Käufer, der auf eine steigende Aktie setzt, das wird manchmal in der Diskussion vergessen.
Der Witz an der Gamestop Aktie war, dass die Nachfrage für den tatsächlichen Wert der Aktie viel zu hoch war. :lol:
Ich wüsste nicht, dass Gamestop unter der Aktion Nachteile bekäme, bzw. bietet dieser Fall kein Argument, dass Shortselling Schaden bei Dritten anrichtet.


Zum Redensart "an eine Aktie glauben": Exkurs :lol:
SpoilerShow
Ich hatte mal einen Chemie & Bio Lehrer, der wenn jemand das Wort "glauben" aussprach, diese Person direkt zum Religionsunterricht schicken wollte. :lol:
Es gibt immer wieder Veröffentlichungen, die aufzeigen, dass aufwendige Portfolios, die mit viel Wissen erstellt wurden, nicht besser sind als andere Portfolios, die z.B. über Finanzmathematik erstellt wurden, oder "nur" den Index abbilden sollen.
Praktisch übt man erst ab einem bestimmten Prozentsatz der Aktien einen Einfluss auf das Unternehmen aus, um es zu beeinflussen, sodass der Aktienkurs sich besser entwickelt, als vom Markt erwartet (vgl. Warren Buffett).
Also wenn man an ein Unternehmen "glaubt", hilft man ihm am meisten, indem man für es gut arbeitet und dessen Produkte kauft. Aktien machen wenig Sinn (und um Gottes Willen: haltet nicht hauptsächlich Aktien vom eigenen Unternehmen in eurem Portfolio, wenn ihr nicht entscheidenden Einfluss auf die Perfomance des Unternehmens ausübt - wenn's dem Unternehmen nämlich schlecht geht, seid ihr euren Job & euer Geld los ;) ).
Shortselling als solches zu Verteufeln ist Populismus. Letztlich sind Kredite, die man aufnimmt, auch eine Form des Shortsellings (z.B. die Art der amerikanischen Hauskredite, die einen nicht festen Zinssatz hatten):
"Ich wette darauf, dass ich mittels Kredit über eine andere Art und Weise mehr Geld/Nutzen bekomme, als der Kredit mich insgesamt kostet (Geld/Nutzen). Kredite mit Festzins sind vergleichbar mit risikogehedgden Shortsells."
Das eingenommene Geld eines Shortsells versauert ebenfalls nicht und wird anderseitig investiert.

Als jemand, der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Finanzen studiert hat, kann ich empfehlen - wenn man sich darüber eine Meinung bilden möchte - sich Wissen über die grundlegenden Wertpapiermathematik anzulesen. Da geht es in den Grundlagen weniger um "Mathematik", als um das Verstehen von Systemen.
Leider haben zu wenige Privatanleger Ahnung und werden dann von professionellen Anlegern wie Kinder behandelt (und über hohe, vermeidbare Gebühren über's Ohr gehauen, salopp gesagt).
Anders ausgedrückt: Man sollte keinen Vertrag unterzeichnen, wenn man nicht lesen kann. Aktien kaufen hingegen viele, die davon keine Ahnung haben, obwohl es um viel Geld geht. Tatsächlich kann man auch mit wenig Ahnung relativ sicher investieren (z.B. in Indexfonds). Aber das persönliche Risiko (was zu einem erhöhten Gewinn oder Verlust führt), steigt, je weniger Wissen man über das Aktiensystem besitzt.
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Voigt »

Beim Kredit aufnehmen mit der Hoffnung in Zwischenzeit bis Rückzahlung mehr Vermögen als Zinszahlungen zu generiern, zahlst du halt maximal Kredit+Zins ab. Bei Shortselling ist aber der Preis konplett offen den du zurückzahlen musst.
Und beim Kredit spielst du nur mit deinem eigenem Vermögen, und ziehst nicht den Kapitalwert einer fremden Firma mit rein.

Ansonsten noch, dein Chemie&Bio Lehrer hätte wohl auch mal ein Philosophiekurs gehen können, wenn er so pedantisch redet. ^^
Weil "wissen" tun wir eh nix, auch Occams Rasiermesser und Wissenschaftliche Methode beschafft uns kein Wissen der "Wahrheit" sondern bloß gute wiederholbare Beschreibungen, die wir als Gesellschaft als "Fakten" annehmen. Wir werden aber nie wissen ob die auch "wahr" sind, wir glauben das bloß, dass wissenschaftliche Prüfungen uns näher zur Wahrheit bringen.
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Crenshaw
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Crenshaw »

Voigt hat geschrieben: 11. Feb 2021, 23:54 Und beim Kredit spielst du nur mit deinem eigenem Vermögen, und ziehst nicht den Kapitalwert einer fremden Firma mit rein.
das man bei einem Kredit nicht nur mit dem eigenen Geld spielt, hat die Finanzkrise sehr eindrucksvoll gezeigt
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Jon Zen
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Re: Gamestop Aktie

Beitrag von Jon Zen »

Voigt hat geschrieben: 11. Feb 2021, 23:54 Beim Kredit aufnehmen mit der Hoffnung in Zwischenzeit bis Rückzahlung mehr Vermögen als Zinszahlungen zu generiern, zahlst du halt maximal Kredit+Zins ab. Bei Shortselling ist aber der Preis konplett offen den du zurückzahlen musst.
Und beim Kredit spielst du nur mit deinem eigenem Vermögen, und ziehst nicht den Kapitalwert einer fremden Firma mit rein.

Ansonsten noch, dein Chemie&Bio Lehrer hätte wohl auch mal ein Philosophiekurs gehen können, wenn er so pedantisch redet. ^^
Weil "wissen" tun wir eh nix, auch Occams Rasiermesser und Wissenschaftliche Methode beschafft uns kein Wissen der "Wahrheit" sondern bloß gute wiederholbare Beschreibungen, die wir als Gesellschaft als "Fakten" annehmen. Wir werden aber nie wissen ob die auch "wahr" sind, wir glauben das bloß, dass wissenschaftliche Prüfungen uns näher zur Wahrheit bringen.
Ich meine, er wollte, dass wir lieber "ich denke" sagen. :lol:
Ich mache mich ja auch über diese Art von pendantischen Aussagen lustig, deshalb bleiben sie so gut in Erinnerung. :D Wenn jemand schreibt, dass er an Aktie X,Y,Z "glaubt", denke ich an die Kirchenmaus, welche die gekreuzigte Jesusfigur am Altar anbetet, sodass alles besser wird. :P


Wie geschrieben: Mit einer Call Option deckelt man seinen maximalen Verlust, also du zahlst dann maximal die Gebühr für den Call + die Differenz zwischen dem Aktienpreis bezogen auf den Call und den Short Preis (z.B. Man geht short bei 100, zahlt 5 für den Call bei 110, die Aktie geht auf 300 --> Verlust = 5 + 110-100= 15).

Bei einem Kredit "spielt" man mit dem Vermögen der Bank und allen anderen Kreditnehmern, die letztlich mit ihren Zinsen den Kreditausfall begleichen.* Banken können genauso Unternehmen sein, aber auch Genossenschaften (z.B. Volksbank) oder öffentlich rechtliche Kreditinstitute wie z.B. Sparkassen, die gemeinnützig sind und die dem Volk gehören.
Möchte aber gar nicht so weit in die Kreditdiskussion ausschweifen. Ich wollte damit nur sagen, dass es viele andere Geschäfte gibt, die man vielleicht täglich macht und dem Shortselling ähnlich sind.

*Die Finanzkrise 2008 haben amerikanische "Häuslebauer" ausgelöst, die ihre windigen Kredite mit variablen Zinsen nicht zahlen konnten - um nochmal einen Haken zu schlagen, warum es wichtig ist, zu wissen, was man kauft. :)
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