The Meyerowitz Storie´s - New and Selected
Netflix-Film mit Ben Stiller, Adam Sandler und Dustin Hofmann.
Die Besetzung lässt zunächst schlimmes vermuten, aber das ist mal so gar kein Sandler-Film. Es ist eher eine Tragikomödie. Die Story ist gar nicht mal so leicht zusammenzufassen, weil der Film eher so dahinplätschert, es geht mehr um die Dialoge.
Dustin Hofmann spielt einen alten Künstler, der ziemlich arrogant und von sich eingenommen ist. Seine beiden Söhne - wirklich sehr gut gespielt von den eigentlich immer platten Komödien-Typecasts Ben Stiller und Adam Sandler - besuchen ihren Vater. Es geht im gesamten Film um die Beziehung zwischen diesen drei Personen. Die Schwester ist etwas außen vor und die aktuelle verschrobene Ehefrau auch. Da hat man Emma Thompson total verschenkt.
Der Film ist quasi komplett auf die Dialoge ausgelegt und das macht er auch wirklich ziemlich gut. Er legt besonders hohen Wert auf Authentizität. Deswegen wird durcheinander gesprochen, sich ständig gegenseitig unterbrochen und auch mal komplett aneinander vorbeigeredet. Das wird dann zur Charakterisierung genutzt. Mir hat das gefallen, aber es kann sicher auch fürchterlich nerven.
Allerdings hat der Film nicht wirklich mehr zu bieten. Das reicht mir dann doch nicht.
6/10
Thor: Ragnarök
Ja. Schande über mein Haupt, ich wollte Marvel eigentlich boykottieren. Aber es war spät ich war betrunken, eins führte zum anderen... Ich wollte was leichtes...
Wie erwartet: Vollkommen belanglose Action. Der ein oder andere Witz passte, aber an manchen stellen überzieht der komplett und macht die Dramatik vollkommen kaputt.
Wenigstens Cate Blanchett hatte Spaß an ihrer Verkörperung des Abziehbild-Bösewichts.
5/10
Die versunkene Stadt Z
Und auch da hatte ich überhaupt kein Glück. Abseits der Schauspielleistungen ist der Film wirklich mies. Selten ein schlechteres Pacing gesehen. Ich dachte es wäre ein klassischer Abenteuerfilm, der ja heutzutage eigentlich überhaupt nicht mehr gedreht wird. Aber der Film war dann ein konfuses Historiendrama.
Es ist eine wahre Begebenheit:
Ein englischer Soldat soll die Grenze von Bolivien und Brasilien kartieren und stößt dabei auf Überreste einer alten Zivilisation. Da damit das Weltbild der "Vorherrschafft der weißen Rasse" ins Wanken gebracht wird, glaubt man ihm nicht und legt ihm für eine neue Expedition einiges an Steinen in den Weg.
Der Film zeichnet zwar die Geschichte, die tatsächlich so passiert ist korrekt nach, aber setzt vollkommen falsche Schwerpunkte. Die erste Expedition nimmt fasst ein Drittel des Films ein. Eine weitere, die schief geht, fast den Rest. Und zwischendurch springt man noch in den 1. Weltkrieg. Die finale Expedition bekommt dann eine Viertelstunde und wird mit einer Montage größtenteils aus dem Off erzählt. Wat?
Die Bilder, die so einen Film noch heraus reißen können, fand ich auch kaum erwähnenswert. Eigentlich ist es nur Dickicht und eine Floßfahrt auf dem Fluss. Das wird auch nicht gut in Szene gesetzt; eigentlich glaubt man, es wären immer die gleichen Kulissen.
4/10
Der letzte König von Schottland
Aber einen guten Film gab es dann letztendlich doch.
Auch eine wahre Geschichte:
Ein schottischer Arzt, gespielt vom großartigen James McAvoy, möchte aus der öden Provinz raus und geht nach Uganda. Dort freundet er sich durch Zufall mit dem neuen Präsidenten (oscarprämierte Sensationsleistung von Forest Whitaker) an und wird sein Leibarzt. Nach und nach merkt er, dass der so sympathische Führer ganz schön Dreck am stecken hat und er wird tiefer und tiefer in diese Machenschaften verstrickt.
Fand ich sehr unterhaltsam und an einer Stelle haut der Film einen eine Schockszene rein... meine Güte. Ich kann Splatter etc. eigentlich ab. Aber das kam so plötzlich...puh. Ich rätselte den ganzen Film, warum der eine FSK 16 hatte, aber danach wunderte ich mich fast, dass der nicht noch höher bewertet wurde. Ansonsten ist das natürlich großes Schauspielkino. Und am Ende wird es sauspannend... zumindest für mich, der die wahre Geschichte nicht kannte.
Allerdings ist der Film mehr Groteske als Charakterstudie. Es hätte tiefer gehen können.
7/10
Also besonders große Fimkunst gab es am Wochenende nicht, aber man kann ja nicht immer Glück haben.