Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

[Ironic Maiden]

Angesichts des mörderischen Wetters habe ich mir jetzt als bestmögliche Alternative Wind River angeschaut. Einsame, wortkarge Menschen, die auf Schneemobilen durch die winterliche Einöde Wyomings fahren und einen Mörder suchen. Der Film ist nicht originell, aber wunderschön anzusehen und sehr kompetent choreografiert. Für einen angenehmen Filmabend ohne gigantischen cineastischen Anspruch aber mit guten Schauspielern und einer spannenden Geschichte perfekt geeignet. Der Regisseur hat auch die Drehbücher für "Sicario" und "Hell or High Water geschrieben".

[Heretic]

Pompeii

Jon Snow findet sich als Gladiator in der Arena in Pompeii wieder. Dort hängt auch Agent Jack Bauer rum, getarnt als römischer Senator. Der möchte ihn nämlich in die ewigen Jagdgründe befördern, um aus niederen Beweggründen die hübsche Kaufmannstochter Babydoll zu ehelichen. An der würde Mr. Snow aber ebenfalls gerne herumschrauben. Natürlich aus tief empfundener, wahrer Liebe - schließlich haben die beiden schonmal zwei Worte miteinander gewechselt, als er ihrem verunfallten Gaul sanft aber bestimmt die Rübe rumgedreht hat. Ganz der mitfühlende Gladiator von nebenan. Irgendwann bricht noch ein Vulkan aus.

Klingt richtig mies? Ja, und das ist es auch. Kit Harringtons schauspielerische Leistung könnte man wohlwollend als eindimensional bezeichnen. Aber hey, in manchen Genres reicht ein Gesichtsausdruck völlig aus. Die Damenwelt dürfte ihm sowieso eher auf den wohldefinierten Sixpack schauen. Emily Browning kann’s eigentlich besser, gleicht sich aber dem allgemeinen Niveau an und sieht hauptsächlich gut aus. Und Kiefer Sutherland ist auch als römischer Darth Vader irgendwie Jack Bauer und spielt seine Rolle im Halbschlaf runter.

Der CGI-Vesuv hält sich erstaunlich lange zurück und geht erst im letzten Drittel in den Emmerich-Zerstörungsmodus über. Dann aber so richtig, mit Aschewolken, fliegenden Feuerbällen (!) und einer ordentlichen Tsunamiwelle (?), die Pompeii mal so richtig durchspült. Gleichzeitig beweist der fiese Berg aber gute Manieren, indem er mit dem Ausbrechen kurz innehält, wenn ein dämlicher Dialog, ein heroischer Zweikampf oder eine sonstwie pathetisch-kitischige Dämlichkeit ansteht.

Fazit: Pseudohistorischer Action-Murks ohne einen Hauch von Anspruch. Die Tricktechnik geht in Ordnung, die Gladiator-Lovestory und die Klischeecharaktere spotten jeder Beschreibung.

[Brahlam]

Pompeii...
Fazit: Pseudohistorischer Action-Murks ohne einen Hauch von Anspruch. Die Tricktechnik geht in Ordnung, die Gladiator-Lovestory und die Klischeecharaktere spotten jeder Beschreibung.

Da war deine Kritik unterhaltsamer als der Film, musste mehrfach breit Schmunzeln! ^_^

[Heretic]

Da war deine Kritik unterhaltsamer als der Film, musste mehrfach breit Schmunzeln! ^_^

Dann hab' ich immerhin nicht umsonst gelitten.

[Soulaire]

Ich kann übrigens https://letterboxd.com/ sehr empfehlen um eine Filmauswahl zu treffen. Dort sind zum Teil Filme am besten bewertet von denen ich zuvor noch nie etwas gehört habe, also echte Geheimtipps. Auch die zusammengestellten Listen, die man dort findet sind sehr interessant.
Und das Wichtigste: es wird nicht jeder Superhelden-Film gleich abgefeiert wie es bei imdb und Konsorten inzwischen der Fall ist

[Andre Peschke]

Ich habe "Extinction" auf Netflix gesehen. Ich las irgendwo, es sei Netflix damit gelungen, zum ersten Mal einen guten Sci-Fi-Film zu machen. Haha! Leider finde ich den Artikel nicht mehr, um seinen Autor oder seine Autorin dem gebührenden Spot preiszugeben. Der Film wäre als Outer-Limits-Episode mittelmäßig. Nach dem unweigerlichen Twist, hat er nix mehr zu sagen. Und vorher wenig. Kurz: Verschwendete Lebenszeit. Taugt als Trainingsvideo, damit ich lerne sowas abzubrechen, anstatt zu denken "jetzt lass halt das Ende noch schauen".

[Dr. Zoidberg [np]]

Den neuen Tomb Raider Film und er ist wie die alten: Nicht wirklich schlecht aber auch nicht wirklich gut. Dafür sind die Special Effects wirklich mies und Alicia Vikander funktioniert für mich als Lara Croft leider überhaupt nicht. Klar, es ist schwer an die Idealbesetzung Angelina Jolie heranzukommen, aber Vikander ist mir leider zu "unbritisch" in ihrer gesamten Art Kann man sich anschauen, muss man aber nicht.

[HerrReineke]

Die dreiteilige Filmserie NSU - Mitten in Deutschland. Die ersten beiden Filme fand ich sehr gut, den dritten Teil dann leider zu gestrafft und die Charakterzeichnung fand ich nicht mehr so gut gelungen. Der ist zwar auch immer noch ein guter Film, aber weniger stark als die beiden ersten und daher im direkten Vergleich leider fast schon enttäuschend. Die ersten beiden sollte man sich aber unbedingt angucken

[Rince81]

Vollblüter

Eher ein kleiner Film - dafür der letze mit Beteiligung von Anton Yelchin - und dann ein verdammt spannender. Dafür auch einer der Filme über die man nicht zuviel vorher sagen sollte - sonst hat man nur den halben Spaß dabei.
https://www.youtube.com/watch?v=OSd1NFdExa4

[Dicker]

Vollblüter, ich kenne den Film nicht, aber den Trailer fand ich damals schon grandios (allein die Szene mit den unechten Tränen). Scheint dem Film ja gerecht zu werden.

[tsch]

Hellraiser 1 und 2.

Hellraiser 1 fande ich echt toll, direkt danach Hellraiser 2 gucken ist wohl eher nicht so schlau. Die Cenobites sind glaube ich das beste Monster (wenn man es so nennen will) von all den Horrorfilmen die ich bisher gesehen habe. Auch stört mich gar nicht, dass die Filme schon ziemlich alt sind, denn die Effekte sind immer noch ganz cool. Auf die nächsten paar Filme bin ich noch echt gespannt, danach soll es aber auch schnell unerträglich werden, wenn man dem Internet glauben darf. Ich hoffe, dass sie noch mehr mit den Cenobites anfangen und sie nicht in jedem Film einfach erscheinen lassen, wie sie das auch in den ersten beiden Filmen taten - eine richtige Lore fände ich da ziemlich interessant.

Ansonsten noch The Chaser und The Man from Nowhere - 2 koreanische Filme, die man sich gut mal anschauen kann, aber jetzt auch nicht wirklich etwas Besonderes sind.

[bluttrinker13]

Ich habe "Extinction" auf Netflix gesehen. Ich las irgendwo, es sei Netflix damit gelungen, zum ersten Mal einen guten Sci-Fi-Film zu machen. Haha! Leider finde ich den Artikel nicht mehr, um seinen Autor oder seine Autorin dem gebührenden Spot preiszugeben. Der Film wäre als Outer-Limits-Episode mittelmäßig. Nach dem unweigerlichen Twist, hat er nix mehr zu sagen. Und vorher wenig. Kurz: Verschwendete Lebenszeit. Taugt als Trainingsvideo, damit ich lerne sowas abzubrechen, anstatt zu denken "jetzt lass halt das Ende noch schauen".

Ich dachte schon zuerst du meinst "Annihilation" und wollte dich züchtigen. Aber dann ist mir mein Irrtum aufgefallen.
(Wobei Annihilation jetzt auch nicht der Film des Jahres war, aber gute Hardcore Sci-Fi)

Magst du den Twist mal verraten? Glaube nicht das ich mir den noch anschauen werde, bin noch vom letzten Cloverfield traumatös.

[Andre Peschke]

Magst du den Twist mal verraten? Glaube nicht das ich mir den noch anschauen werde, bin noch vom letzten Cloverfield traumatös.

SpoilerShow

Omg! Alien-Invasion! --> OH! Wir sind Robotersklaven, die ein Bewusstsein entwickelt haben und die Menschen kehren zurück, um ihre Erde wieder einzunehmen! SIE sind die Aliens! Wir haben nur damals unseren Speicher gelöscht, um die schlimmen Bilder vom Krieg gegen die Menschen zu vergessen (bis auf ein paar von uns, die als "Guardians" die Erinnerung behielten).

Andre

[derFuchsi]

Black Panther der Vollständigkeit halber nachgeholt, schließlich haben wir bisher alle Marvels gesehen.
Dass Comicverfilmungen ja generell mehr Toleranz verlangen was Glaubwürdigkeit betrifft ist ja klar also hab ich das unentdeckte High-Tech Königreich Wakanda im Herzen von Afrika von dem niemand sonst etwas weiß halt augenrollend akzeptiert.
Aber ach je ist der Film vorhersehbar nach Schema F. Man weiß eigentlich ständig was gleich passieren wird.
Ich fürchte von dem Film wird mir kaum was in bleibender Erinnerung bleiben.

Still better than Mad Max Fury Road

[bluttrinker13]

@Spoiler: Haha! Sehr nice, danke.
Hätt man bestimmt mehr draus machen können.

[philoponus]

Ich möchte hier einmal https://mubi.com/ empfehlen:

Begegnet ist mir Mubi schon vor einigen Jahren. Kunde des Streamingdiensts wurde ich aber erst vor einigen Monaten. Und siehe da: Es war wohl die Entdeckung des letzten Jahres. Der Service funktioniert wie Netflix: Man streamt Audiovisuelles und es gibt Apps für alle Plattformen.

Der Unterschied ist die Auswahl: Mubi ist vom intellektuellen Anspruch her deutlich oberhalb des Netflix-Angebots angesiedelt. Kuratoren wählen pro Monat 30 anspruchsvolle Filme aus, die man sich ansehen kann. Jeden Tag kommt ein neuer Film dazu, jeden Tag verlässt ein Film die Plattform. Abgerundet wird das Angebot durch Schwerpunkte, etwa Retrospektiven einzelner Regisseure oder bezogen auf Festivals. Die Auswahl ist grandios, von klassischen Autorenfilmen über Klassiker und entlegene afrikanische Filme bis hin zu avantgardistischen Kurzfilmen.

Für jeden Cineasten ein "Muss" würde ich sagen.

[Feamorn]

Ich kann übrigens https://letterboxd.com/ sehr empfehlen um eine Filmauswahl zu treffen. Dort sind zum Teil Filme am besten bewertet von denen ich zuvor noch nie etwas gehört habe, also echte Geheimtipps. Auch die zusammengestellten Listen, die man dort findet sind sehr interessant.
Und das Wichtigste: es wird nicht jeder Superhelden-Film gleich abgefeiert wie es bei imdb und Konsorten inzwischen der Fall ist

Ich nutze Letterboxd.com mittlerweile einfach um Buch zu halten, was ich so geschaut habe, bin dabei aber nebenbei auch schon auf Filme aufmerksam geworden, nachdem ich mir Reviews und Listen von gerade gesehenen Filmen angeschaut habe.

Textreviews und Listen habe ich bisher allerdings noch keine verfasst, nur in der Regel nach dem schauen eine schnelle "aus dem Bauch"-Benotung der Filme. (Mache ich seit ein paar Wochen.)

https://letterboxd.com/phantasmically

[Feamorn]

Filmkonsum der letzten drei Wochen:

Der Weiße Hai (Jaws) (1975)

Nicht mein erstes Mal, aber das erste Mal im Kino und sogar in der OV. Das Woki in Bonn hat zur Zeit eine Klassiker-Aktion in der jeden Donnerstag ein alter Filmklassiker gezeigt wird, meist auf Deutsch, aber eben manchmal auch in OV, so wie Jaws. Leider habe ich es aufgrund der späten Uhrzeit bisher nur einmal hin geschafft.
Zum Film selbst bleibt mir zu sagen, dass dieser Klassiker für mich nichts seiner Qualität eingebüßt hat. Mein begleitender Kumpel stolpert mittlerweile wohl noch etwas mehr über die Haipuppe, ich nicht. Trotzdem ist der Film am stärksten, wenn der Hai nicht dabei ist. Aber das gilt ja für fast jeden (guten) Monsterfilm.


Das Waisenhaus (El orfanato) (2007)

Der Film ist eine spanische Geistergeschichte. Ich sage bewusst nicht Horror, denn dafür ist der Film viel zu getragen und zu ruhig und jagd einfach keine Angst ein, aber er baut eine phantastische und äußerst dichte Stimmung auf und ist für mich damit am Ende einer der besten Genrefilme die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Genau meine Art Film, bravo! Ich werde zunehmend ein Freund des spanischen Films.


Citizen Kane (1941)

Ein weiterer nachgeholter Klassiker, den ich von meiner Liste streichen kann. Der Streifen taucht ja oft auf Bestenlisten auf und war Einflußreich und so weiter. Ich fand ihn... ziemlich gut. Ich sehe viel von dem, was man ihm nachsagt, ohne, dass er mich gefesselt hätte. Großartig war allerdings Orson Welles, den ich bisher immer total toll fand. (Am besten aber wohl tatsächlich im "War Of The Worlds"-Hörspiel. )


Brennen muss Salem (Salem's Lot) (1979)

Diese King-Verfilmung von Tobe Hooper wurde ursprünglich als Zweiteiler für's Fernsehn veröffentlicht, und das merkt man der Produktion durchaus etwas an. Trotzdem funktioniert es für mich dann doch noch relativ gut, ich kenne die Vorlage allerdings bislang nicht. Was dem Film gar nicht gut tut ist, dass man zu Beginn quasi schon stark angedeutet bekommt, wer schließlich überleben wird. Ich war gut unterhalten, ohne das jetzt noch einmal sehen zu müssen oder abzufeiern.


Rosemary's Baby (1968)

Der nächste Klassiker, und was für einer! Diese Atmosphäre und die sich stetig steigernde Paranoia der Hauptfigur habe ich so wirklich selten erlebt, der Film ist annähernd perfekt, und funktioniert tatsächlich auch dann noch, wenn man alles relevante eigentlich vorher schon wusste!


Die Verurteilten (The Shawshank Redemptions) (1994)

Gleich am Tag nach Rosemary's Baby habe ich einen noch viel größeren Klassiker endlich nachgeholt und was soll ich sagen? Ich kann völlig nachvollziehen, warum der auf so vielen Wertungs-Aggregatorlisten so weit oben, oder gar an der Spitze steht. Das ist tatsächlich einer der besten Filme, die ich bisher gesehen habe und hat meine hohen Erwartungen tatsächlich noch etwas übertroffen! Ich ziehe meinen Hut!
Die besten King-Verfilmung, ganz ohne Horror.


Manchmal kommen sie wieder (Sometimes They Come Back) (1991)

Da musste ich dann natürlich gleich mit der vermutlich schlechtesten mir nun bekannten King-Verfilmung nachlegen. (Nein, okay, die Langoliers-Miniserie ist vermutlich schlechter, aber dafür lustiger...)
Eigentlich will ich hier gar nichts mehr zu schreiben, das war einfach Grütze. Keine Plotentwicklung, keine Charakterentwicklung, keine innere Logik. Kein Spaß.


Sinister (2012)

Ich weiß gar nicht, warum ich den Film so ewig vor mir hergeschoben habe. Vermutlich eine der BluRays, die am längsten im Regal standen, irgendwie hat mich der Film (nach dem Kauf Oo) nie so richtig gereizt. Jetzt muss ich doch zugeben, dass er anders und besser als etwartet. Ein sehr solider bis guter Horrorfilm dem etwas die Identifikationsfigur fehlt, da Ethan Hawks Figur ein ziemliches Arschloch ist. Ohne die "Snuff-Filme", für mich klar das Highlight des Film, hätte ich ihn vermutlich eine Ecke schwächer gefunden, diese geben dem Film aber doch einiges an Stimmung und Schlagkraft!


Julia's Eyes (Los ojos de Julia) (2010)

Der nächste Spanische Film, jetzt allerdings aus der Thriller-Ecke, kein Horror, dafür mit der selben Hauptdarstellerin wie das Waisenhaus, Belén Rueda. Der Film war am Ende auch wieder mehr, als ich ihm zugetraut und erwartet hatte, insgesamt aber stellenweise etwas "lang" und auch etwas konstruiert. Trotzdem wirklich interessant und mit einigen sehr netten inszenatorischen Kniffen. So verliert Hauptfigur Julia mit der Zeit ihr Augenlicht und als sie schließlich erblindet, geht der Regisseur dazu über, die Köpfe der mit ihr interagierenden Menschen nicht mehr zu zeigen, was die Handlung und Julias Unsicherheit wirklich sehr schön in Szene setzt. Ein weiterer guter spanischer Film!


Adèle und das Geheimnis des Pharaos (Les Aventures extraordinaires d’Adèle Blanc-Sec) (2010)

Ein in mehrfacher Hinsicht "komischer" Film von Luc Besson nach einer französischen Comicreihe. Auch hier kenne ich die Vorlage leider nicht. Da ich den Film einfach mögen wollte, schätze ich ihn vielleicht etwas besser ein, als er es verdient, denn zum Teil ist er wirklich arg albern und so richtig überzeugend sind Handlung und Figuren eigentlich auch nicht. Dennoch hat er einen irgendwie typischen französischen Charme, eine Liebenswürdigkeit und auch Absurdität, der ich mich trotz aller Mängel nur schwer entziehen kann.
Es wirkt etwas wie eine Kreuzung aus Tintin, Indiana Jones und französischen Komödien und leider am Ende nicht so ganz ausgegoren.


The Devil's Hand (2014)

Unterdurchschnittliche Genrekost aus dem Bereich des Okkulten. Ich weiß schon, warum ich von dem Film bislang nie was gehört hatte. Dabei war mit dem Setting in einer Amish-Siedlung und mit Rufus Sewel und Colm Meaney durch ein Bisschen Potential vorhanden, leider war auch hier das Drehbuch wieder ziemliche Grütze, vor allem langweilig. Die paar schönen, durchaus vorhandenen, Kameraaufnahmen reißen es dann am Ende nicht raus. Am Ende ist ihnen dann eingefallen, dass sie eigentlich einen Horrorfilm drehen und haben dann ein merkwürdig krasses und damit irgendwie unpassendes Ende angeflanscht. Auch wenn es sicher noch deutlich Schlechteres gibt gilt leider: Abstand halten.


Belle de Jour (1967)

Dieser Film war dann zum Glück doch mal wieder ein Volltreffer beim Blindkauf. Mir haben weder Film noch Regisseur (Luis Buñuel) vorher etwas gesagt, einzig Catherine Deneuve in der Hauptrolle. Es geht um eine junge Arztgattin, die im Geheimen masochistischen Phantasien nachhängt und gleichzeitig Probleme hat sich ihrem verständnisvollen Ehemann Pierre zu nähern, das alles ändert sich jedoch, als sie über Umwege anfängt, tagsüber in einem Bordell als Prostituierte zu arbeiten.
Da ich auch nicht wusste, dass der Film auch teilweise in die surreale Ecke wandern würde, war ich zu Beginn etwas von den Dialogen irritiert, aber mit zunehmender Spielzeit hat er mich dann doch immer mehr gefesselt und "intellektuell gereizt" (mir fällt gerade kein besseres Wort ein). Am Ende ist dieser Film wieder ein Beispiel, warum mir Filme so ein wichtiges Hobby sind. Und zeigt schön, wie wenig ich bislang noch immer über Filme und die Filmgeschichte weiß.
Hat mir sehr gut gefallen und neue Räume aufgetan!


Wer die Nachtigall stört (To Kill A Mockingbird) (1962)

Und noch ein Klassiker (der vorletzte dieses Postings ), wieder einer, der meine Erwartungen übertroffen hat und dabei sogar noch ganz anders war, als erwartet. Ich hatte mit einer Art Gerichtsdrama gerechnet, bekommen habe ich eine Erzählung aus den Augen der Kinder des Anwalts, die wunderbar die die Stimmung und das Leben zur Zeit der Depression im Süden der USA einfängt und dabei einiges über Schuld und Unschuld erzählt. Ein ganz toller Film!


Der dritte Mann (The Third Man) (1949)

Es ist etwas unverschämt, dass für diesen Film mit Orson Welles auf dem Cover geworben wird, wo der gute Mann doch den halben Film über gar nicht zu sehen ist.
Ich merke hierbei mal wieder, wie toll ich das Setting in "geteilten Städten" finde, sei es nun Agenthriller oder wie hier eine (britische) Film Noir Detektivgeschichte. (Zu meiner Schande wusste ich bis dato auch nicht, dass Wien nach dem Krieg ebenfalls in Besatzungszonen aufgeteilt war.)
Ich habe es selten erlebt, dass ein Film die Sprachbarriere so gut rüber bringt, das schaffen moderne Filme in ähnlichen Situationen (ich denke gerade an Atomic Blonde) nicht ansatzweise so gut zu vermitteln. Großartiger Film!


The Return (2006)

Ich stelle (mal wieder) fest, ich habe eine Schwäche für Sarah Michelle Gellar.
Dieser Mystery-Thriller ist ein eigentlich ziemlich durchschnittlicher bis unterdurchschnittlicher Film, dem etwas die Höhepunkte fehlen, dafür schafft er es eine für mich wirklich überzeugende "einsame" oder "verlorene" Atmosphäre aufzubauen, die mir dann doch genügt um den Film dann zumindest auf dieser Ebene irgendwie ganz ordentlich zu finden. Insgesamt wieder ein Film dem ich mehr Spannung und weniger verschenktes Potential gewünscht hätte; ebenso täte ich mich schwer, ihn jemandem zu empfehlen und kann verstehen, wenn er als Zeitverschwendung betrachtet wird. Die Durchschnittswertung von 2,1/5 bei letterboxd finde ich allerdings zu harsch.


Ich hoffe, das waren alle Filme der letzten Wochen.

[Feamorn]

Einen Film hatte ich neulich dann doch vergessen.

The Body (El cuerpo) (2012)

Der dritte spanische Streifen in kurzer Folge, und wieder mit Belén Rueda in einer der Hauptrollen.
Der Film hat ein großes Problem, er ist nämlich extrem konstruiert. Wenn man davon absehen kann, mir gelang das ganz gut, stimmt aber ziemlich viel und man wird ziemlich gut unterhalten und der Film hat mich ziemlich rein gezogen, obwohl alle Figuren irgendwie Arschlöcher zu sein scheinen. Ich werde meine Augen in Zukunft jedenfalls noch mehr nach spanischen Filmen offen halten als bisher.


Seit dem letzten Posting gab es bei mir dann folgende Filme:


Crimson Peak (2015)

Ich muss leider feststellen, dass das für mich einer der bisher schwächsten Del Toro Filme ist. Dabei ist er beileibe kein schlechter Film und ist auch, wie eigentlich immer beim Meister, mit einem unglaublichen Auge für's Detail in Szene gesetzt, alleine das Haus ist großartig, aber irgendwie ist mir der Film zu wenig gruselig. Das hat er in seinen "spanischen" Streifen (ich denke an Devil's Backbone und Pan's Labyrinth) sehr viel besser hinbekommen! Gerade die Geister in diesem Film sind zwar eigentlich relativ explizit in der Darstellung, wirken am Ende aber doch irgendwie zu "künstlich" und irgendwie "entschärft". Andererseits wird es an manchen Stellen dann wieder erstaunlich brutal. Das ganze wirkt auf mich damit irgendwie oft merkwürdig gebrochen und "kaputt". Mia Wasikowska erinnerte mich zwar fatalerweise öfter an ihre Rolle als Alice im Burton-Film, passte damit aber recht gut in den Film, Jessica Chastain ist toll und Tom Hiddleston charmeurt sich noch krasser durch den Film als er das als Loki schon tut. Auf der Darstellerseite ließ also niemand etwas anbrennen!
Wie gesagt, kein schlechter Film, aber irgendwie auch nicht das, was ich mir eigentlich erhofft hatte. Schade.


Mitternachtsspitzen (Midnight Lace) (1960)

Noch so ein Film, von dem ich irgendwie mehr erwartet hatte. Nur, dass ich hier im Nachhinein nicht genau sagen kann, weshalb. Vermutlich hatte ich vorher irgendeine falsche Assoziation mit dem Titel abgespeichert. So ist das ganze ein ganz "okayer" Thriller über eine Frau die (vermeintlich?) von einem fremden Anrufer bedroht wird, ihre Umwelt aber nicht davon überzeugen kann. Irgendwie kam bei mir nie so richtig Stimmung auf, natürlich sind alle Beteiligten begabt genug, dass das kein Rohrcrepier wurde, aber ein großer Wurf ist es auch nicht.


Bitterer Whisky (Im Rausch der Sinne) (Fieras sin jaula) (1971)

Dann habe ich mich langsam auf die Spuren des giallo begeben. Diesen Streifen zählt man wohl noch nicht wirklich hinzu. Es war trotzdem der erste geschaute der vier italienischen Filme, die nun bei mir im Regal stehen.
Mir fällt es schwer, überhaupt viel zu dem Film zu sagen, ohne zuviel zu verraten, denn er hat nach einer halben Stunde bereits eine Wendung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte und der die vorher total unklare Situation zum einen etwas erklärt, zum anderen aber auch viel surrealer macht. Der Film arbeitet viel mit Rückblenden und teilweise ist auch nicht sofort klar, ob man sich nun in der Gegenwart oder Vergangenheit befindet.
Ganz grob zusammen gefasst ist es ein Rachefilm mit einige erotischen Akzenten (Rosalba Neri ist schon echt "nett" in Szene gesetzt). Es gibt allerdings keine große visuelle Grausamkeiten, wie man sie eventuell erwarten würde, sondern spielt sich eher auf psychologischer und emotionaler Ebene ab.
Sicher kein Film für jeden, ich gehe sogar davon aus, dass viele Menschen damit gar nicht klar kommen werden, ich fand ihn allerdings von Anfang an faszinierend.
Die Deutsche Synchro war übrigens so fade, dass ich nach wenigen Sätzen auf die italienische Tonspur gewechselt bin und mich auf die Untertitel verlassen habe. Das mache ich sonst eher nicht, mangelhafte Synchronisation scheint aber ein häufigeres Problem dieser Filme zu sein...


Die neunschwänzige Katze (Il gatto a nove code) (1971)

Ein Film von Dario Argento, wohl bereits sein zweiter giallo. Es geht um einen blinden ehemaligen und einen aktiven Journalisten, die einem Mörder nachspüren, dessen Taten irgendwie mit den Experimenten einer Pharmafirma zusammenhängen.
Der Film hat bestimmt seine Macken, er ist insgesamt sehr langsam, dafür wieder sehr schön in Szene gesetzt und hat mir vor allem gezeigt, dass ich für den Stil dieser Filmgattung wohl wirklich empfänglich bin. Denn so unsinnig sich die Geschichte am Ende auch darstellt, ich war doch sehr gut unterhalten und habe nun fest vor, noch deutlich mehr gialli zu sehen.
Die gezeigte Gewalt fand ich übrigens auch durchaus nicht ohne und in ihrer Inszenierung relativ brutal.
In dem Film kommt übrigens keine Katze oder Peitsche vor.
Gesehen habe ich ihn auf Englisch (mir war auch nicht ganz klar, was hier der O-Ton ist, waren nicht nur italienische Darsteller, und da ich lieber ohne deutsche UT gucke...).


Vier Fliegen auf grauem Samt (4 mosche di velluto grigio) (1971)

Noch ein Argento giallo und für meinen Geschmack eine Ecke schlechter als der Vorherige. Hier wird einem Schlagzeuger ein Mord in die Schuhe geschoben und, aus total bekloppten Gründen, verhalten sich alle Beteiligten super dämlich. Dazu kommt, dass der Film dauernd irgendwelche comic relief Charaktere bringt, die der Stimmung zusätzlichen Schaden zufügen, dazu waren auch die Darsteller leider nicht der Brüller.
Dass mir am Ende Bud Spencer in einer ziemlich ernsten Nebenrolle als "God" (Godfrey, im Italienischen "Dio" für Diomedes) am besten gefallen hat, sagt schon Einiges...
Ich habe den Film wieder auf Englisch geschaut, da zwei der Hauptdarsteller keine Italiener waren (und ich anhand der Lippen partout nicht ausmachen konnte, was jetzt "echt" war).
Dazu noch ein kurzes Wort zum Bild der BluRay. Am Anfang kommt eine Einblendung, dass der Film nicht korrekt gelagert wurden und teilweise zerstört war und an einigen Stellen minderwertige Sequenzen aus anderen Fassungen eingesetzt wurden. Diese sieht man in der Tat deutlich, dafür ist aber ein Großteil des Film in einer wirklich erstaunlich guten Bildqualität. Man sollte sich von den paar kurzen Passagen mit starken Rauschen/Unschärfe nicht vom Kauf abhalten lassen. (Sofern man mit Qualitätswechseln zum Teil während Kamerafahrten klar kommt.)


Die Farben der Nacht (Tutti i colori del buio) (1972)

Dieser Film wiederum ist weniger giallo als Psychohorror und ich habe mich stellenweise schon sehr stark an Rosemary's Baby erinnert gefühlt, allerdings ohne, dass hier wirklich kopiert worden wäre. Eine junge Frau kämpft nach dem Tod ihres ungeborenen Kindes mit Alpträumen, pendelt zwischen Medikamenten und Therapeut, hat Probleme mit ihrem Freund und irgendwann kommt plötzlich auch noch ein schwarzmagischer Kult in die Mischung.
Auch dieser Film kommt sehr langsam in Fahrt und ich hatte am Anfang wirklich Probleme, hinein zu finden, so ca. zur zweiten Hälfte dreht der Film dann aber doch ziemlich auf und wird richtig spannend. Auch wenn die ganze Geschichte eigentlich total lächerlich ist und die Dummheit wieder federführend für die meisten Handlungen, so wird das doch so gekonnt ernst gespielt und inszeniert, dass ich wirklich dabei war und gut unterhalten wurde. Dazu kommt ein erstaunlich guter (psychedelisch/rockiger?) Soundtrack.
Den Film habe ich nun auf Italienisch mit deutschen Untertiteln gesehen. (Es ist schon recht erstaunlich, dass manchmal Sätze nicht untertitelt wurden und ich teilweise selbst als der Sprache nicht Mächtiger merkte, dass die Übersetzung sehr "frei" war... (Ein Bisschen kennt man dann ja doch, auch die Französischreste helfen.))


edit: Nächtliche Tippfehler korrigiert.

[derFuchsi]

Ihr könnt mich mal mit euren seltsamen Arthouse-Filmen .
Neulich Baywatch nachgeholt, der mit Dwayne Johnson.
Habe eigentlich erwartet das Beste bereits in dem Trailer gesehen zu haben und wollte den Rest erst garnicht sehen. War aber dann doch recht unterhaltsam. Ein wenig Urlaubsfeeling, ein wenig Komödie, ein wenig Krimi. Kann man sich doch mal anschauen. Ein Film Mit Dwayne Johnson ist sowieso nie ganz scheisse wage ich mal zu behaupten .
Und wie es sich gehört gab es natürlich Gastauftritte von "The Hoff" und Pamela Anderson auch wenn man von letzterer kaum das Gesicht zu sehen bekommt (vermutlich aus gutem Grund)