So, nachdem ich jetzt gute Sechs Wochen quasi keinen Film geguckt habe, waren es die letzten zehn Tage doch einige.
In besagten sechs Wochen habe ich leider keine Notizen gemacht, kann also gut sein, dass ich jetzt was vergesse, aber ich erinnere mich da gerade nur an einen Film.
Mandy (2018)
70er/80er Horror-Hommage, perfekt für Nic Cages durchgeknallte Mimik, dazu eine fette Dosis Heavy Metal Cover-Artwork-Ästhetik, Gore, B-Movie-Charme en masse, und das ganze in den Mixer geworfen und den Regler auf 11 gedreht. BAM! Erinnert nebenbei übrigens auch noch vom "Gefühl" her etwas an den Heavy Metal Trickfilm.
Von Fans, für Fans, eckig, kantig, psychedelisch.
Wie für mich gemacht, und gaaaaaaanz sicher nichts für jeden.
4/5
Letzte Woche habe ich mir dann zunächst habe ich mir den Rest der Saw-Box vorgenommen. Kurz vorab: alles verzichtbar.
Saw IV (2007)
Wie zu erwarten war, nimmt die Serie dann jetzt doch endgültig die Talfahrt auf. Die Geschichte wird beliebiger, die Twists bemühter, die Fallen langweiliger. Gucken kann man das trotzdem noch ganz gut, solide gemacht ist das alles schon, und noch nicht völlig doof. Aber eigentlich wirklich nur für Fans, und man muss den Rest halt auch kennen (was für alle Filme der Reihe gilt!)
2,5/5
Saw V (2008)
Nun wird es langsam anstrengend. (Mehr kann ich eigentlich nicht sagen, halt mehr vom Gleichen, und schlechter.)
Eine ordentliche
2/5
Saw VI (2009)
Wie ich schon gehört hatte, wird Teil 6 tatsächlich noch einmal etwas besser, da man sich etwas mehr auf eine Kohärente Geschichte eines Opfers konzentriert. Der Twist ist trotzdem noch bemüht und wirkt, wie so oft in den späteren Serienteilen, ausschließlich dadurch, dass dem Zuschauer wichtige Informationen vorenthalten werden.
2,5/5
Saw VII/3D/The Final Chapter (2010)
Ei, ei, ei. Ich "liebe" es ja, wenn ein Film offensichtlich nur für das 3D-Publikum eingebaute Szenen/Einstellungen hat. Dazu hat man nach dem eigentlichen Finale in Teil 6 nun wirklich jeglichen Esprit über Bord geworfen.
Ganz schwache
2/5
Jigsaw
So. Das war nun wirklich völlig beliebig und überflüssig. Dazu langweilige Fallen, schlechter Twist, eigentlich alles mies. Bis auf die eine Nebendarstellerin. Viel mehr weiß ich jetzt auch schon nicht mehr.
Meh.
1,5/5
Das einzig halbwegs "Nette" an der Masse an Fortsetzungen ist, dass bis Teil 6 die Verschränkungen mit den Vorgängern stellenweise noch ganz lustig sind. (Oft aber auch fürchterlich an den Haaren herbei gezogen.)
Dann habe ich gestern gesehen:
Joker (2019)
Puh, eine Wohltat, nach soviel Fastfood dann doch mal wieder einen Film mit Kreativität und zumindest dem Willen nach Inhalt zu sehen. Mir fällt die Bewertung ehrlich gesagt etwas schwer. Er ist nicht das Meisterwerk, als das er oft bezeichnet wird (meisterlich ist allerdings eindeutig Joaquin Phoenix' Darstellung der Hauptfigur), ebenso wenig das gewaltverherrlichende Machwerk, als das er auch teils bezeichnet wurde. Der Film überlässt es halt dem Zuschauer, die "Gegenposition" einzunehmen, das ist meiner Meinung nach völlig ok und darf vom Betrachter auch eingefordert werden. Andererseits schafft er es niemals die Tiefe von offensichtlichen Vorbildern wie beispielsweise Taxi Driver zu erreichen.
Ich finde es jedoch faszinierend und befriedigend, wie viel man doch aus so einer Comic-Figur heraus holen kann. Das ist kein Comic-Film mehr. Das ist eine Charakterstudie, die leider teilweise selbst versucht, Deutungen zu transportieren, und dabei dem Zuschauer wiederum Raum nimmt.
Auf jeden Fall ein Film zum länger drüber nachdenken, und das ist immer positiv!
Vorerst mal
3,5-4/5
Sooooo... jetzt zum Elefanten:
It - Chapter 2 (2019)
Wie schon geschrieben, ich schaffe erstmal Folgendes aus dem Raum: als reine Buchverfilmung für mich eine Vollkatastrophe. Es ist eine Sache, Änderungen am Quellenmateriel vorzunehmen (das bedingt der Wechsel des Mediums fast zwangsläufig), eine völlig andere Sache ist es, die Essenz der Vorlage völlig zu Entstellen bzw. einfach maßgeblich zu ändern, und genau das ist hier in meinen Augen passiert.
Der Erwachsenenpart der Vorlage dreht sich vor allem um Traumabewältigung und ist, natürlich, deutlich schwerer im Film umzusetzen, als die etwas "leichtere" Kinderepisode. Kapitel 1 der Neuverfilmung mochte ich damals recht gerne, trotz vieler Änderungen. Ich hätte den Film vor dem hier besser noch einmal geschaut, nun hatte ich nur frisch die Originalgeschichte im Kopf, die ich vor kurzem noch einmal als Hörbuch konsumiert hatte.
Eine der für mich kritischsten Änderungen im ersten Film hat quasi schon angedeutet, was in Teil 2 nun zu einem weitgreifenden Problem wird.
Dazu ist der Film für mich nicht die Spur gruselig. Für ein allgemeines Publikum mag das alles noch halbwegs funktionieren, aber ich schaue mittlerweile so viele Horrorfilme, und die letzten Jahre gab es auch dermaßen viele wirklich qualitativ hochwertige der Gattung, dass das hier einfach nur mehr wie ein müder Jahrmarktszauber wirkt. Ich habe irgendwo was von "Beetlejuice in ernst" gelesen, das trifft es leider. Wobei der Film für mich viel zu oft eben auch nicht ernst ist. Dazu finde ich die CGI grenzwertig (ein Problem, was in Teil 1 schon vorhanden war), so dass oft potentiell gute Szenen schon alleine dadurch ruiniert werden. Wie gesagt, mehr Geisterbahn als Horror.
Am schlimmsten ist für mich jedoch, dass der Film auf der "psychologischen" Ebene versagt. Das liegt zum einen an vielen krassen Änderungen gegenüber der Vorlage, zum anderen aber auch an einigen handwerklichen Mängeln. Der Schnitt einiger Szenen kommt aus der Hölle. Es gibt einige Dialoge bei denen ein derartiges Schnitt/Gegenschnitt-Gewitter stattfindet, dass ich teilweise echt nicht mehr hinsehen konnte. Da KANN keine Spannung oder Atmosphäre aufkommen, mir völlig unverständlich, wie so etwas passieren kann.
Erstaunlich, dass der Film sich gegen Ende dann doch tatsächlich etwas fängt und für die letzte halbe Stunde eine deutliche Tendenz nach oben zeigt (auch wenn der endgültige Abschluss, nach der Schlacht, mir dann wieder gegen den Strich ging).
Dazu ist der Film mit seinen 165 Minuten elendig lang. (Ich frage mich ernsthaft, wie Christoph Petersen, der ja hier bei The Pod auch mit André den Filmpodcast macht, schreiben kann, dass ihm die Zeit wie im Flug verging, und dann auch noch 4/5 Sternen raus haut.)
Ich hatte gehört, dass der Film schwächer ist als Teil 1, hatte mich als eigentlich darauf eingestellt, dachte ich. Dass ich dennoch so frustriert und enttäuscht aus der Sache heraus komme, hatte ich nicht erwartet.
Mit gutem Willen gebe ich noch eine
2/5. Leute, die die Vorlage nicht kennen oder sie vollständig ausblenden können, mögen vielleicht noch etwas auf die Note aufschlagen, aber auch für die wird das, meiner Meinung nach, am Ende kein tauglicher Horrorfilm.
Enttäuschende Popcorn-Geisterbahn. Nein Danke.
Am Ende hat dann (leider) doch die Enttäuschung überwogen, dass man so einen guten Einstieg so fulminant versenkt hat 
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