Ist keine wahre Geschichtemeisterlampe1989 hat geschrieben: ↑18. Apr 2018, 23:59
Der letzte König von Schottland
Aber einen guten Film gab es dann letztendlich doch.
Auch eine wahre Geschichte:
Ein schottischer Arzt, gespielt vom großartigen James McAvoy, möchte aus der öden Provinz raus und geht nach Uganda. Dort freundet er sich durch Zufall mit dem neuen Präsidenten (oscarprämierte Sensationsleistung von Forest Whitaker) an und wird sein Leibarzt. Nach und nach merkt er, dass der so sympathische Führer ganz schön Dreck am stecken hat und er wird tiefer und tiefer in diese Machenschaften verstrickt.
Fand ich sehr unterhaltsam und an einer Stelle haut der Film einen eine Schockszene rein... meine Güte. Ich kann Splatter etc. eigentlich ab. Aber das kam so plötzlich...puh. Ich rätselte den ganzen Film, warum der eine FSK 16 hatte, aber danach wunderte ich mich fast, dass der nicht noch höher bewertet wurde. Ansonsten ist das natürlich großes Schauspielkino. Und am Ende wird es sauspannend... zumindest für mich, der die wahre Geschichte nicht kannte.
Allerdings ist der Film mehr Groteske als Charakterstudie. Es hätte tiefer gehen können.
7/10
Also besonders große Fimkunst gab es am Wochenende nicht, aber man kann ja nicht immer Glück haben.
Nicholas (der schottische Arzt) ist ein fiktiver Charakter, der Rahmen um idi Amin, Obote und die Flugzeugentführung ist aber natürlich historisch.
Whitaker ist wirklich das beste am Film, richtig gute Leistung und er stellt Idi Amin auch wirklich glaubhaft dar.
Ansonsten stimme ich dir bei deiner Einschätzung zu, könnte tiefer gehend sein, Nicholas' Rolle könnte auch (noch) mehr hinterfragt werden, beispielsweise auch, mit welchen Einstellungen er überhaupt erst in die Geschichte reinrutscht. Im Film wird das ja ein wenig auf jugendliche Naivität reduziert, da hätte man mehr raus holen können. Trotzdem ein guter Film, der auch auf ein Thema aufmerksam macht, dass sonst eher unter dem Radar läuft.
Kann dir auch die Buchvorlage empfehlen, die (liegt ja auch in der Natur des Mediums) auf ein paar Punkte tiefer eingeht, sich aber trotzdem echt schön und flüssig liest (habe allerdings die dt Übersetzung gelesen). Wenn du den Film mochtest und du dich nochmal in das Setting begeben möchtest, hol dir auf jeden Fall das Buch. Das letzte Drittel ist auch in der Handlung komplett anders, d.h. dort erwartet dich auch inhaltlich Neues. Vermute aus Budgetgründen und um mehr Bezug zu einem international bekannten Ereignis wurde im Film die 1976er Flugzeugentführung nach Entebbe als Endpunkt genommen und nicht wie im Buch der 1979 von Idi Amin begonnen Kagera-Krieg zwischen eben Uganda und Tansania.