Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

[MaxDetroit]

Danish Cinema strikes again: Habe gestern Helden der Wahrscheinlichkeit - Riders of Justice geschaut. Was soll ich sagen, bei mir gibt's die volle Punktzahl. Wer die anderen Filme von Anders Thomas Jensen mochte, wird hier wieder fündig. Wer grundlegendes Interesse am dänischen Kino hat auch. Wer sonst noch Lust auf eine tiefschwarze Komödien mit skurillen Charakteren hat, darf auch mal reinschauen. Meine Empfehlung geht raus.

https://m.imdb.com/title/tt11655202/?ref_=ext_shr_lnk
(PS: Hab den Streifen auf wow geschaut.)

[MaxDetroit]

Tetris
Zumindest meiner Ansicht nach kein guter Film. Ich hatte den Eindruck die Realität war ihnen nicht dramatisch genug. Da wollte man dann noch Emotinalität mit Frau und Kindern reinbringen, eine Bromance mit dem Tetris Erfinder, einen Agententhriller inklusive Verfolgungsjagd.
Die Extra-Zutaten haben für mich nicht wirklich funktioniert und sogar die eigentliche Story torpediert. Dazu fand ich auch etwas verwirrend präsentiert wer wie wo welche Rechte hat.
Was ich persönlich mega weird fand, war die Gameboy Szene, in der der Gameboy so drapiert war als würden sie an sonstwas forschen.
Und dann fragt er die Bildschirmauflösung ab, ändert zwei Codezeilen, schließt seinen Rechner an und auf dem Gameboy läuft Tetris ....
Und ja, die Pixelstyle Übergänge waren ganz nett gemacht, aber haben dem Film nicht genutzt. Und es ist auch seltsam, wenn bei der Verfolgungsjagd ein Auto das eine Wand mitnimmt verpixelt und es Pixel Bildschirmanzeigen gibt. Haha guck mal, VIDEOSPIELBEZUG WIR HABEN IHN!

Aud jeden Fall will ich mir mal nochmal die Stay Forever Folge zu Tetris reinziehen. Im Unterschied zu dem Film habe ich die als unterhaltsam abgespeichert, ist aber auch schon Jahre her.

Hm, Schade, hatte mich eigentlich auf den Tetris Film gefreut.

[Blendwerk]

Gestern The Fall (2022) gesehen, ein Thriller über zwei junge Frauen, die einen 600 Meter hohen Funkturm in den USA besteigen. Wenn man mal die Grundprämisse weglässt, warum man das überhaupt machen sollte, wenn einem schon nach ca. 20 Metern die erste Leiternsprosse wegbricht und das ganze Ding total verrostet ist, ein kompetent gemachter Thriller. Gedreht auf mehreren ca. 30 Meter hohen Türmen in der Mojave-Wüste, vermittelt der Film ein tatsächliches Gefühl von Höhe, meine an Höhenangst leidende Freundin hat ganz schön mitgelitten. Einzig das recht antiklimaktische Finale hat mir nicht so gut gefallen. Für mich ein würdiger Nachfolger von Frozen, der ein ähnliches, für mich damals noch viel realeres Szenario hatte.

Etwas Offtopic, aber wenn Du ein tatsächliches Gefühl für Höhe möchtest, schau dir diese Videos an.

Mir (nicht schwindelfrei) zog das bis ins Rückenmark:

https://www.youtube.com/@AlexisLandot

[Metalveteran]

Hellraiser (2022

Ohne Worte. Ein echter Scheissfilm. Und das liegt nicht daran, das in einer Szene zwei Männer halbnackt im Bett liegen oder das Pinhead weiblich ist (was er/sie/es AFAIK im Buch auch war). Zeitverschwendung.

[Ironic Maiden]

Crimes of the Future

Wenn man einen David Cronenberg-Film schaut, weiß man ja eigentlich, worauf man sich einlässt. Und der Film beeinhaltet auch das volle Programm an Body Horror, seltsamen Mutationen, irgendwie schleimigen Apparaturen und kryptischen Dialogen.

Die erste Hälfte des Filmes wurde ich auch ziemlich gut unterhalten, auch wenn ich meist nur eine ziemlich rudimentäre Ahnung davon hatte, was der Plot da veranstaltet. Dann ging dem ganzen aber irgendwie die Luft aus, es gab nichts neues oder interessantes mehr zu sehen und lief auf ein lahmes, fruchtloses Ende hinaus.

Dazu kam, dass der Film letztendlich in der Künstlerszene spielt, und es nur so von prätentiösen, überstilisierten Künstlertypen wimmelt, die geschwollen über den Sinn des Lebens salbadern und dabei mäßig interessante Performancekunst veranstalten. Teilweise dachte ich, ich sei in einer Satire a la "Velvet Buzzsaw" gelandet, aber ich fürchte fast, das war ernst gemeint.

Die Body Horror-Elemente fand ich ganz nett, aber nichts davon war für mich besonders schmerzhaft oder originell. Cronenberg halt. (Und mein typisches Gemeckere: Dafür, dass der Film ständig von "innerer Schönheit" schwallt, ist die Kamera doch ziemlich deutlich in die äußere Schönheit der weiblichen Charaktere verliebt, die allesamt wesentlich jünger als die männlichen sind. Typisches Alte Männer-Kino halt.)

Mein Fazit wäre, dass man sich das definitiv nicht anschauen muss, solange bessere Filme wie z.B. "Videodrome" verfügbar sind.

[Ironic Maiden]

Triangle of Sadness

Ich hatte großen Spaß! Der Film hat ja wohl teilweise etwas gedämpfte Kritiken bekommen, weil seine Satire nicht gerade mit dem Skalpell arbeitet. (Sondern mit Felsen, Handgranaten, Erbrochenem und anderen Körperflüssigkeiten.) Mir hat das nichts ausgemacht. Es ist eine Satire auf Kapitalismus und Klassengesellschaft, und Kapitalismus ist nicht subtil. Geld ist Macht, Macht korrumpiert, und letztendlich beruht Kapitalismus darauf, andere auszubeuten. Da muss man mMn nicht allzu diffizil vorgehen.

Ich hatte eigentlich überlegt, mir den Film im Programmkino anzuschauen, bin jetzt aber ganz froh, ihn zuhause gesehen zu haben. Er ist mit 2,5 Stunden ziemlich lang, und ich fand es sehr angenehm, zwischendurch Pausen zu haben und mich über den Inhalt auszutauschen. Ich würde ihn sehr empfehlen. (Und fand ihn um Kilometer besser, interessanter und mutiger als den thematisch ähnlich gelagerten "The Menu".)

[Dicker]

Promising Young Woman
Ich mag die Prämisse des Films. Eine junge Frau tut so als sei sie betrunken, lässt sich von vermeintlich hilfsbereiten Männern "helfen", um sie dann im entscheidenden Moment mit ihrem Handeln zu konfrontieren. Daraus entspinnt sich ein gar nicht so klassischer Rachethriller mit einer gar nicht mal so sympathischen und von den Geistern der Vergangenheit getriebenen Hautdarstellerin. Bis auf den Vater sind eigentlich alle Männer im Film Arschlöcher und gerade das macht das schockierende Ende um so intensiver. Die feministische Botschaft ist eindeutig und meist recht plakativ. Gleichzeitig zeigt der Film die Zerrissenheit der Hauptfigur, zwischen gesellschaftlichen Erwartungen, eigenen Gefühlen und der Bewältigung ihrer Vergangenheit. Das sie auch für andere wenige Gefühle zeigt, macht es schwierig mit ihr zu sympathisieren, aber das ist vermutlich genau so gewollt. Guter Film, am Ende konnte ich aber nicht mehr als 7/10 zücken, dafür hat er mich zu wenig berührt.

[Andre Peschke]

Ich hatte großen Spaß! Der Film hat ja wohl teilweise etwas gedämpfte Kritiken bekommen, weil seine Satire nicht gerade mit dem Skalpell arbeitet. (Sondern mit Felsen, Handgranaten, Erbrochenem und anderen Körperflüssigkeiten.) Mir hat das nichts ausgemacht. Es ist eine Satire auf Kapitalismus und Klassengesellschaft, und Kapitalismus ist nicht subtil. Geld ist Macht, Macht korrumpiert, und letztendlich beruht Kapitalismus darauf, andere auszubeuten. Da muss man mMn nicht allzu diffizil vorgehen.

Ich fand die erste Hälfte sehr nett, weil die blasierte Welt der Reichen und Schönlinge gut eingefangen wurde. Die zweite Hälfte fand ich dann aber sehr stumpf und auch einfach zu lang.

SpoilerShow

Insbesondere, wenn die Unterklassenchefin das Model zu ihrem Sexsklaven macht...gähn, wie der Film das auswalzt, obwohl es schon in der ersten Einstellung klar war

Ich fand ihn letztlich auch zu lang. Er ist auf andere Arten enttäuschend, als The Menu, aber beide würde ich nicht aktiv empfehlen. Fallen in die "kann man schauen, tut nicht weh"-Kategorie.

Andre

[Kesselflicken]

Vorletzten Donnerstag habe ich auch John Wick 4 im Kino gesehen. Tat mir recht schwer damit, meine Gedanken dazu zu ordnen weil ich erstmal sehr negativ aus dem Film rausgekommen bin. Kumpel fand ihn herausragend, ich nur ok, dadurch entstand ein herrliches Streitgespräch, in dem ich den Film viel schlechter geredet habe, als ich ihn eigentlich fand

Die ganze Story ist mir ehrlich gesagt völlig egal und ist auch alles irgendwo Humbug. Den dritten hab ich gar nicht gesehen, hatte aber trotzdem nicht den Eindruck, dass ich viel verpasse.

Die Actionszenen sind dafür zum größten Teil top... Nur leider die aller erste nicht. Den ganzen Abschnitt in Osaka fand ich recht durchschnittlich aber leider halt viel zu lang. Ist irgendwie öde, wenn jeder Typ kugelsichere Anzüge trägt und deshalb jeder Kampf daraus besteht, dass sich John Wick und sein Gegenüber 35x in die Brust schießen bis John Wick einmal nah genug kommt um den Kopf oder den Hals zu treffen. Zu viel davon, zu wenig Highlights. Alles danach verdient aber imo durchaus das große Lob für die Action. Berlin (glaub im Tresor?), Kreisverkehr, Hotline-Miami-Szene, die Treppe. Alles echt geil. Nur die allererste Action-Szene hat halt direkt meine Geduld strapaziert.

Das John Wick gefühlte 10 Zeilen im ganzen Film sprechen darf und sich meistens nur ein angestrengtes "Nein!", "Vielleicht." oder "Ich werde sie alle töten." rausdrückt ist eigentlich scheiße, aber irgendwie auch unfreiwillig komisch.

Sonst: der Film ist zu lang (3 Stunden!) und den Charakter von Shamier Anderson hätte man völlig ausschneiden können, ohne dass es am Film was ändert... was für eine kürzere Laufzeit gesorgt hätte.

[Desotho]

Willkommen in Siegheilkirchen
Titel und die Filmstarts Kritik ("Humor bis derb bis an die Schmerzgrenze") haben da falsche Erwartungen in mir geweckt. Der eigentliche Titel ist offenbar "Rotzbub", was ich auch sehr viel passender fände.
Am Ende habe ich nicht bekommen, was ich erwartet habe, aber das war irgendwie ok. Denn der ein oder andere der überzeichneten Charaktere ist dann doch ein wenig mehr als es am Anfang scheint und wachsen einem irgendwie ans Herz.

Hui Buh und das Hexenschloss
Hui Buh das sind für mich die Hörspiele, und damit natürlich die Stimme von Hans Clarin aber natürlich auch das leicht gruselige Skelett. Auch wenn Hans Clarin im ersten Film noch einen Gastauftritt hatte, weilt er natürlich schon länger nicht mehr unter uns.
Auch wenn ich Bully prinzipiell gut finde, hadere ich mit Stimme und Darstellung. Irgendwie nicht mein Ding. Die restliche Aufmachung wie Schloss und Truhe ist aber echt nett geworden.
Das Hauptproblem ist aber, dass der Film langweilig ist. Ich habe nur die Hälfte gesehen und weiß nicht, ob ich es beenden soll. Vermutlich gebe ich mir eher ein altes Hörspiel (Hans Paetsch auch ganz großartig btw).

[gwei1984]

Crimes of the Future

Wenn man einen David Cronenberg-Film schaut, weiß man ja eigentlich, worauf man sich einlässt. Und der Film beeinhaltet auch das volle Programm an Body Horror, seltsamen Mutationen, irgendwie schleimigen Apparaturen und kryptischen Dialogen.

...
Mein Fazit wäre, dass man sich das definitiv nicht anschauen muss, solange bessere Filme wie z.B. "Videodrome" verfügbar sind.

Von David Cronenberg kam ja leider schon länger nichts Herausragendes mehr. Hab mir vor kurzem erst wieder Eastern Promises sowie A History Of Violence angesehen, die ich beide sehr schätze. Vorallem Viggo Mortensen trägt die beiden Filme durch sein Schauspiel ungemein.

Aber sein Sohn Brandon führt zumindest stilistisch das Werk seines Vaters weiter. Possessor fand ich sehr stark, Infinity Pool hab ich jedoch noch nicht gesehen. Da steckt schon Potential dahinter.

[Incursio]

Ich hatte großen Spaß! Der Film hat ja wohl teilweise etwas gedämpfte Kritiken bekommen, weil seine Satire nicht gerade mit dem Skalpell arbeitet. (Sondern mit Felsen, Handgranaten, Erbrochenem und anderen Körperflüssigkeiten.) Mir hat das nichts ausgemacht. Es ist eine Satire auf Kapitalismus und Klassengesellschaft, und Kapitalismus ist nicht subtil. Geld ist Macht, Macht korrumpiert, und letztendlich beruht Kapitalismus darauf, andere auszubeuten. Da muss man mMn nicht allzu diffizil vorgehen.

Ich fand die erste Hälfte sehr nett, weil die blasierte Welt der Reichen und Schönlinge gut eingefangen wurde. Die zweite Hälfte fand ich dann aber sehr stumpf und auch einfach zu lang.

Ich fand ihn letztlich auch zu lang. Er ist auf andere Arten enttäuschend, als The Menu, aber beide würde ich nicht aktiv empfehlen. Fallen in die "kann man schauen, tut nicht weh"-Kategorie.

Andre

Habe ihn auch vorgestern gesehen und stimme zu. Bzw. Würde ich sogar noch kritischer urteilen. Auch die erste Hälfte zog sich für mich schon ziemlich. Letztendlich hat er mein eigenes Qualitätssiegel „Daddy schläft nicht aus der Couch ein“ nicht erfüllt. Deinem Spoiler habe ich schon gar nicht mehr gesehen und habe wenig Motivation noch mal einzusteigen.

Ganz anders mein Urteil zu the menu.
Fande ihn nicht herausragend aber deutlich kurzweiliger, knackiger und von den schauspielerischen Leistungen ansehnlicher.
BTW (Evtl. Captain obvious): bin ich der einzige der das Ende nicht positiv für die Hauptdarstellerin deutet? Stichwort: Fleischqualität

[bluttrinker13]

Ich persönlich denke, sie hatte sich dieses positive Ende verdient, auch in seinen Augen. Fleischqualität im Nachhinein noch zu "spiken" wäre ein Move den ich von ihm nicht mehr erwarten würde, das hätte er dann auch eleganter haben können.

[Solaire Capybarasson]

Hallo liebes Forum,

ich bin selbst beim schreiben nicht ganz so aktiv sondern mehr der Mitleser aber gestern hatte ich eine Diskussion mit meinem Bruder.

Filme ähnlich wie the Raid.
Leider bleibt und der dritte Teil ja verwehrt.
Habt ihr da eventuell gute Tips auf Lager?

Ich danke schon mal recht herzlich

[Desotho]

Nö, aber die KI empfiehlt (und demnach vermutlich alles fragwürdige Empfehlungen):

"Dredd" (2012) - In einer gewalttätigen Mega-Stadt kämpft ein Polizist gegen eine gefährliche Gang.

"The Night Comes for Us" (2018) - Ein Killer muss gegen seine ehemaligen Kollegen kämpfen, nachdem er beschließt, einen entführten Mädchen zu retten.

"The Raid 2" (2014) - Fortsetzung von "The Raid", in der ein Undercover-Polizist in den Kampf zwischen rivalisierenden Gangs gerät.

"John Wick" (2014) - Ein ehemaliger Auftragskiller kämpft gegen seine ehemaligen Kollegen, nachdem sie seinen Hund getötet haben.

"Hardcore Henry" (2015) - Ein Mann erwacht ohne Gedächtnis und muss kämpfen, um seine Frau zu retten.

"The Equalizer" (2014) - Ein ehemaliger Agent hilft einem jungen Mädchen und gerät dadurch in Konflikt mit der russischen Mafia.

"Kill Zone - S.P.L." (2005) - Zwei Polizisten kämpfen gegen einen gefährlichen Gangster.

"Ip Man" (2008) - Ein Meister des Wing Chun muss gegen japanische Besatzer kämpfen.

"Man of Tai Chi" (2013) - Ein Tai-Chi-Kämpfer gerät in die Welt illegaler Kämpfe.

"Headshot" (2016) - Ein Mann, der sein Gedächtnis verloren hat, muss gegen Gangster kämpfen, die ihn töten wollen.

[Heretic]

Piggy

Die Teenagerin Sara wird aufgrund ihres Übergewichts von ihren Altersgenossen gemobbt. Als sie Zeuge wird, wie drei Mitschülerinnen, die ihr das Leben besonders zur Hölle gemacht haben, von einem mysteriösen Fremden entführt werden, schweigt Sara gegenüber Eltern und Behörden. Sie fühlt sich sogar zu dem ebenfalls sehr schweigsamen Fremden hingezogen. Gleichzeitig plagt sie das schlechte Gewissen...

"Piggy" ist seltsam. Aufgrund des Covers hatte ich einen blutigen Horrorfilm erwartet. Bekommen habe ich ein Coming of Age-Drama mit einer Prise (Revenge-)Thriller und ein paar Spritzern Blut im wenig spektakulären, aber wieder Horror-konformen Finale. Leider kommt keinerlei Spannung auf, der Film zieht sich im Mittelteil wie Kaugummi. Was zu großen Teilen auch an der wenig entschlussfreudigen Art des Hauptcharakters Sara liegt. Schade, denn eigentlich ist sie eine gelungene Abwechslung zu den meist klischeebeladenen Standard-Horror-Girls mit Traummaßen. Naja, der Darstellerin Laura Galán kann man keine Schuld geben, denn sie spielt ihre ziemlich eindimensionale und manchmal seltsame Entscheidungen treffende Rolle trotzdem mit Hingabe. Ein bisschen mehr Story (oder eine kürzere Laufzeit) und Suspense (oder Blut ) hätten "Piggy" auf jeden Fall übers Mittelmaß hieven können, denn das spanische Dörfchen inklusive Kleinstadt-Mief ist gut eingefangen. Vielleicht hätte es Regisseurin Carlota Pereda einfach bei ihrem gleichnamigen, knapp fünfzehnminütigen Kurzfilm belassen sollen.

[Ironic Maiden]

Crimes of the Future

Wenn man einen David Cronenberg-Film schaut, weiß man ja eigentlich, worauf man sich einlässt. Und der Film beeinhaltet auch das volle Programm an Body Horror, seltsamen Mutationen, irgendwie schleimigen Apparaturen und kryptischen Dialogen.

...
Mein Fazit wäre, dass man sich das definitiv nicht anschauen muss, solange bessere Filme wie z.B. "Videodrome" verfügbar sind.

Von David Cronenberg kam ja leider schon länger nichts Herausragendes mehr. Hab mir vor kurzem erst wieder Eastern Promises sowie A History Of Violence angesehen, die ich beide sehr schätze. Vorallem Viggo Mortensen trägt die beiden Filme durch sein Schauspiel ungemein.

Aber sein Sohn Brandon führt zumindest stilistisch das Werk seines Vaters weiter. Possessor fand ich sehr stark, Infinity Pool hab ich jedoch noch nicht gesehen. Da steckt schon Potential dahinter.

Ich habe "Antiviral" und "Possessor" gesehen und fand insbesondere letzteren ziemlich gut. Aber irgendwie sind die Filme noch kälter als die von Cronenberg Senior und ich schaue sie damit noch distanzierter. Das funktioniert bisher ganz gut was den Unterhaltungsfaktor angeht, aber wirklich begeistert haben mich beide nicht.

Ich hatte großen Spaß! Der Film hat ja wohl teilweise etwas gedämpfte Kritiken bekommen, weil seine Satire nicht gerade mit dem Skalpell arbeitet. (Sondern mit Felsen, Handgranaten, Erbrochenem und anderen Körperflüssigkeiten.) Mir hat das nichts ausgemacht. Es ist eine Satire auf Kapitalismus und Klassengesellschaft, und Kapitalismus ist nicht subtil. Geld ist Macht, Macht korrumpiert, und letztendlich beruht Kapitalismus darauf, andere auszubeuten. Da muss man mMn nicht allzu diffizil vorgehen.

Ich fand die erste Hälfte sehr nett, weil die blasierte Welt der Reichen und Schönlinge gut eingefangen wurde. Die zweite Hälfte fand ich dann aber sehr stumpf und auch einfach zu lang.

SpoilerShow

Insbesondere, wenn die Unterklassenchefin das Model zu ihrem Sexsklaven macht...gähn, wie der Film das auswalzt, obwohl es schon in der ersten Einstellung klar war

Ich fand auch, dass sich die zweite Hälfte etwas gezogen hat, aber ich fand sie thematisch wichtig.

SpoilerShow

Ansonsten wäre das ja in erster Linie Schadenfreude auf Kosten der Reichen gewesen. (Die das natürlich auch verdient haben. Was hab ich gelacht, als die Handgranate an Bord geflogen ist!)
Aber dass sich auf der Insel nicht nur die Verhältnisse umkehren, sondern die Unterprivilegierten letztendlich genauso handeln, wie die Reichen vorher, wenn sie plötzlich im Besitz der "Produktionsmittel" sind, fand ich gut und wichtig zu zeigen. Auch um Sozialkitsch zu vermeiden.
So richtig zum Sexsklaven wurde das männliche Modell ja auch nicht. Er hatte halt plötzlich eine andere Rolle, nämlich genau das soziale Kapital, das vorher seine Freundin nutzen wollte, um sich einen reichen Mann zu angeln. Wohingegen die reichen alten Säcke plötzlich nichts mehr hatte, da Geld nichts mehr wert ist und sie der Chefin auch physisch nichts bieten können.
Worauf ich hätte verzichten könne, war die Szene mit dem Esel. Der tat mir sehr Leid und ich hätte mir gewünscht, dass er nachts weiter rumstampft und brüllt.

Piggy

Die Teenagerin Sara wird aufgrund ihres Übergewichts von ihren Altersgenossen gemobbt. Als sie Zeuge wird, wie drei Mitschülerinnen, die ihr das Leben besonders zur Hölle gemacht haben, von einem mysteriösen Fremden entführt werden, schweigt Sara gegenüber Eltern und Behörden. Sie fühlt sich sogar zu dem ebenfalls sehr schweigsamen Fremden hingezogen. Gleichzeitig plagt sie das schlechte Gewissen...

"Piggy" ist seltsam. Aufgrund des Covers hatte ich einen blutigen Horrorfilm erwartet. Bekommen habe ich ein Coming of Age-Drama mit einer Prise (Revenge-)Thriller und ein paar Spritzern Blut im wenig spektakulären, aber wieder Horror-konformen Finale. Leider kommt keinerlei Spannung auf, der Film zieht sich im Mittelteil wie Kaugummi. Was zu großen Teilen auch an der wenig entschlussfreudigen Art des Hauptcharakters Sara liegt. Schade, denn eigentlich ist sie eine gelungene Abwechslung zu den meist klischeebeladenen Standard-Horror-Girls mit Traummaßen. Naja, der Darstellerin Laura Galán kann man keine Schuld geben, denn sie spielt ihre ziemlich eindimensionale und manchmal seltsame Entscheidungen treffende Rolle trotzdem mit Hingabe. Ein bisschen mehr Story (oder eine kürzere Laufzeit) und Suspense (oder Blut ) hätten "Piggy" auf jeden Fall übers Mittelmaß hieven können, denn das spanische Dörfchen inklusive Kleinstadt-Mief ist gut eingefangen. Vielleicht hätte es Regisseurin Carlota Pereda einfach bei ihrem gleichnamigen, knapp fünfzehnminütigen Kurzfilm belassen sollen.

Für mich war "Piggy" einer der besten Filme des letzten Jahres, weil er für mich einige sehr ermüdende Tropes aus anderen Filmen bricht. Ich fand Sara auch nicht eindimensional, insbesondere, wenn man sie mit ähnlichen Figuren vergleicht. (Spoiler für einen Film von Park Chan-Wook, dessen Titel ich nicht nennen will, weil das das Ende spoilert.)

SpoilerShow

Im Grunde ist die Geschichte ja ganz ähnlich, wie z.B. bei "Stoker". Junges Mädchen wird von einem gewalttätigen Mann verführt, selbst Gewalt auszuüben und zur Komplizin zu werden. Aber bei "Piggy" hat Sara nachvollziehbare Gründe, warum sie so werden könnte und der Film biedert sich nicht beim Zuschauer an. Sie ist nicht so eine verführte Unschuld wie die Protagonistin in "Stoker" oder zum Teil auch Thomasin in "The Witch", die eher eine Projektionsfläche für den angenommenen männlichen Zuschauer ist. Ich habe mich in Sara nicht unbedingt wiedergefunden, aber ich fand diese Figur bricht einige Klischees erfreulich auf und wendet sich damit auch an ein anderes Publikum.

Und weil ich krank darnieder liege habe ich noch einen sehr weirden Film geschaut:

Glorious

Ich bin was diesen Film angeht voreingenommen, da ich die Regisseurin Rebeka McKendry wegen ihres Podcasts und ihres umfangreichen Horror-Wissens sehr bewundere. Daher ist mein Urteil vielleicht etwas zu positiv, aber ich hatte Spaß.
"Glorious" ist ein Low-Budget-Film, der unter Corona-Bedingungen gedreht wurde, und das sieht man auch (leider auch bei den mäßigen Effekten), aber er holt das beste dabei raus.

Es geht um den Protagonisten Wes, der nach einer Trennung an einer einsamen Raststätte strandet. Als der dort die Toilette besucht muss er feststellen, dass in der Nachbarkabine offensichtlich eine Art Gott/Titan/Lovecraftsches Übermonster sitzt und sich durch das namensgebende Glory Hole mit ihm unterhalten möchte. Nach und nach wird dabei deutlich, dass es einen übergeordneten Plan für dieses unwahrscheinliche Szenario gibt.

"Glorious" ist blutig, witzig, hat einige nette Spitzen gegen toxische Maskulinität, und das Monster wird von J.K. Simmons, also immerhin einem Oscarpreisträger, gesprochen. Mit knapp 80 Minuten ist der Film zwar kurz, für seinen Inhalt aber immer noch einen Ticken zu lang. Das ist ganz bestimmt kein Film für jeden, aber als kleine, schrullige Seltsamkeit fand ich ihn durchaus nett und unterhaltsam.

[wiesl]

M3GAN

Von Megan kannte ich vorher nur den Hype um den Tanz der Puppe, der auf Tik Tok grassierte. Nachdem der Nachwuchs mir ständig in den Ohren lag, ob wir den Film gucken können und ich immer abgelehnt hab, war ich dann irgendwie doch angefixt. Vermutlich funktioniert so virales Marketing. Aber ich hab es nicht bereut. Im Kern kein Horrorfilm, sondern ein Thriller mit satirischen Elementen, macht er einfach einen Mordsspaß. Der Film nimmt sich nicht wirklich Ernst, aber spricht durchaus über ernste Themen und ist kein Klamauk à la Chucky. Die kleine Tochter in Ihrer Entfremdung von Ihrer Tante spielt fantastisch

SpoilerShow

die Scherenszene!

und die Puppe, die ich optisch den ganzen Film doch eher uncanny valley fand, schafft es doch immer wieder, recht bedrohlich zu wirken. Ich hab aber nicht verstanden, woher am Ende die unspezifische Mordlust kam, die Erzählung war doch,

SpoilerShow

Megan bringt jeden um, der (schlechten) Einfluss auf Katie nimmt. Warum der Vorgesetzte der Ingenieurin und sein Assistent sterben mussten, verstehe ich in dem Zusammenhang nicht.

[Heretic]

Für mich war "Piggy" einer der besten Filme des letzten Jahres, weil er für mich einige sehr ermüdende Tropes aus anderen Filmen bricht. Ich fand Sara auch nicht eindimensional, insbesondere, wenn man sie mit ähnlichen Figuren vergleicht. (Spoiler für einen Film von Park Chan-Wook, dessen Titel ich nicht nennen will, weil das das Ende spoilert.)

SpoilerShow

Im Grunde ist die Geschichte ja ganz ähnlich, wie z.B. bei "Stoker". Junges Mädchen wird von einem gewalttätigen Mann verführt, selbst Gewalt auszuüben und zur Komplizin zu werden. Aber bei "Piggy" hat Sara nachvollziehbare Gründe, warum sie so werden könnte und der Film biedert sich nicht beim Zuschauer an. Sie ist nicht so eine verführte Unschuld wie die Protagonistin in "Stoker" oder zum Teil auch Thomasin in "The Witch", die eher eine Projektionsfläche für den angenommenen männlichen Zuschauer ist. Ich habe mich in Sara nicht unbedingt wiedergefunden, aber ich fand diese Figur bricht einige Klischees erfreulich auf und wendet sich damit auch an ein anderes Publikum.

Eindimensional ist vielleicht das falsche Wort. Mir fehlt bei Sara eine glaubhafte Charakterentwicklung. Sie ist quasi den ganzen Film über das herumdrucksende, verschüchterte kleine Mädchen, bis im Finale dann der Knoten platzt. Das kommt irgendwie aus dem Nichts, weil sie vorher alles (zumindest äußerlich) teilnahmslos hinzunehmen scheint,

SpoilerShow

z. B. die Sache mit ihren Eltern. Dass sie dann ausgerechnet bei ihren sich in der Notlage befindenden Peinigerinnen ihre Stärke findet, wirkte auf mich ziemlich konstruiert und der Erzählstruktur geschuldet.

"Stoker" ist mir übrigens auch in den Sinn gekommen. Der ist zwar inhaltlich besser aufgestellt und wunderschön anzusehen, hat aber in Sachen Spannung ähnliche Probleme wie "Piggy". Für mich Park Chan-wooks schwächster Film, da zu "normal", zu sehr auf Hollywood geeicht.

Interessanterweise habe ich aber Mia Wasikowskas Charakter nicht als die verführte Unschuld bzw. Sympathieträgerin wahrgenommen. Ich hatte eher den Eindruck, dass sie von Anfang an eine dunkle Seite in sich hat, die durch den Einfluss des Onkels immer stärker hervortritt. Das etwas mit ihr nicht stimmt, wurde ja bereits zu Beginn dezent ( ) angedeutet. Irgendwie war mir aber kein einziger Charakter im Film sympathisch, wenn ich mich recht erinnere.

[Blendwerk]

Samstag bin ich auf einem Junggesellenabschied und der startet um 18 Uhr im Kino.

Manta Manta 2

Danach geht es auf die Meile.
Ich überlege, den Bräutigam danach ins Osterfeuer zu schmeissen.

Wie kann man diesen Schrott als Partyelement betrachten???