Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

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Heretic
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

Die Taschendiebin

Park Chan-wooks neuesten Streich sollte man am besten ohne Vorkenntnisse angehen, um das intensivste Seherlebnis zu erzielen. Ich wusste rein gar nichts über den Film und wurde daher einige Male ordentlich überrascht (auch wenn man im letzten Drittel zumindest ahnt, wohin der Hase läuft). Zudem überzeugt der Film durch exzellente Hauptdarstellerinnen (die Männer spielen nur die zweite Geige und sind allesamt ein wenig seltsam) und eine grandiose Optik. Kostümfilm meets Thriller meets Softporno, garniert mit etwas Humor und einigen wenigen Gewaltspitzen. Das ist doch mal 'ne Mischung. Park Chan-wooks kann's definitiv noch und liefert mit "Die Taschendiebin" seinen besten Film seit "I'm a Cyborg, but that's ok" ab.
Harry Tuttle
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Harry Tuttle »

Also neben Annhilation auf Netflix (wurde ja schon mehrfach erwähnt), habe ich gerade I Tonja gesehen. Man muss kein Eiskunstlauffan sein und wer die Story damals nicht mitbekommen hat - um so besser. Wer allerdings schräge Charaktere, absurde Szenen und generell ein Freund des schwarzen Humors ist - klare Empfehlung. Richtig gut!
meisterlampe1989

Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von meisterlampe1989 »

Source Code

Und täglich grüßt das Murmeltier als Actionfilm von Duncan Jones.

Auf den Film war ich sehr gespannt, weil Duncan Jones Moon gemacht hat. Für mich einer der besten realistischen Science Fiction Filme, den es überhaupt gibt. Allerdings hat er auch Warcraft gemacht, der so schlechte Kritiken hat, dass ich ihn weder gesehen habe, noch sehen will. Also es gab Ausschläge in beide Richtungen von ihm.

In einem Zug wacht ein Mann (Jake Gyllenhal) auf und ist in einem falschen Körper und völlig orientierungslos. Er sitzt gegenüber eine Frau (Michelle Monaghan), mit der er sich offenbar gerade unterhält. Nach einiger Zeit des Herumirrens explodiert im Zug eine Bombe und er ist plötzlich in einer Kapsel und kann über einen Bildschirm mit einer ihm fremden Soldatin (Vera Farmiga) sprechen, die ihm -auch Soldat - eröffnet, dass er den Bombenleger identifizieren muss, da der plant später am Tag auch noch eine Atombombe in einer großen Stadt zu zünden.
Immer wenn er scheitert, wird er in die Kapsel zurückgeworfen und an den Anfangspunkt gesetzt. Allerdings scheint ihm keiner die ganze Wahrheit über seinen Zustand zu verraten.

Der Film ist sehr rasant. Man ist sofort in der Action und zunächst genauso verwirrt, wie der Hauptcharakter. Es ist ein ziemlich hektischer Film, eigentlich fast ein Kammerspiel, weil man außer den Zug und die Kapsel vielleicht noch 10% Außenaufnahmen hat. Durch die Hektik bleibt wenig Zeit für Charakterzeichnung- und Entwicklung . Eigentlich erfährt man nur etwas mehr über den Hauptcharakter und man behilft sich da einem Klischee, nämlich Vaterproblemen.
Die Schauspieler sind solide, aber Jake Gyllnhal und Vera Farmiga sind eigentlich zu größerem Berufen. Man merkt ihnen ein bisschen an, dass es für sie eine Fingerübung ist.
Der Film macht auch nichts neu, was ich von Duncan Jones nach Moon eigentlich erwarte. Der Plot ist sehr dünn. "Finde den Bombenleger" fertig. Auch die Zeitschleife kennt man ja mittlerweile aus zig Filmen.
Allerdings ist es einer der wenigen Filme, der seine "Zeitreise" erklärt und damit nicht - salopp gesagt - auf die Schnauze fällt.
SpoilerShow
Es ist eigentlich keine Zeitreise, sondern man dringt auf Quantenebene ins Gehirn eines Toten ein, wo es einen "Source Code" gibt, der die letzten Minuten vor den Tod abspeichert; den zapft man an und schickt ein anderes "Gewissen" in ein Paralleluniversum des angezapften Menschen.
Das ist natürlich vollkommener Schwachsinn, hat aber eine unbestreitbare "in-universe-logik", weil man Paradoxien damit ausschließt. Das Ganze wird aber nur in einem Satz im Film runter erklärt. Auch die ethischen Implikationen sind nur eine Randnotiz.
SpoilerShow
Das Happy-End, dass er mit der fremden Frau aus dem Zug am Ende aus heiterem Himmel einfach in einem Paralleluniversum eine Liebesgeschichte anfängt, war so deplatziert wie unlogisch wie auch - für einen Helden - moralisch ziemlich fragwürdig. Er stiehlt immerhin die Identität eines Menschen. Und er hat sich neben der Hektik und Todesangst und den 5 Dialogzeilen in sie verliebt? Und das fällt auch nicht auf?
Trotzdem ist der Film kurzweilig und unterhaltsam. Es entsteht natürlich eine ziemliche Spannung. Nach Moon hätte ich mir aber auch etwas intellektuell gehaltvolleres vorgestellt.

6/10

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=mnJegNyAb1w" onclick="window.open(this.href);return false;

Can a Song save your Life

Feel-Good-Movie.

Ein abgehalfterter Säufer und Musikproduzent gespielt vom tollen Mark Ruffalo wird bei seinem Label gefeuert und will sich eigentlich nur noch umbringen, als er abends in einer Bar den Auftritt einer gescheiterten Singer/Songwriterin sieht - gespielt von Keira Knightley, die selbst singt und das großartig macht -, die ihn mit ihrem Song so sehr berührt, dass er mit ihr eine Platte aufnehmen will. Da sie keine Mittel haben engagieren sie Hobby-Musiker und nehmen die Songs des Albums an verschiedenen Stellen in New York in Guerilla-Manier auf.

Ich habe selten einen Film gesehen, bei dem man den Schauspielern so sehr angemerkt hat, dass sie Lust auf den Film haben. Alle haben Spaß gehabt und das überträgt sich auch auf mich als Zuschauer. Sogar die Schauspiel-Laien im Film, also Adam Levin von Maroon 5 - der eine verflossene Liebe der Hauptdarstellerin spielt - oder Cee Lo Green oder James Corden: Allen merkt man an, dass es ein Herzensprojekt ist.
Der Film ist natürlich vorhersehbar wie die Deutsche Meisterschaft von Bayern München, aber darum geht es gar nicht. Es gibt ein bisschen Drama, z.B, wegen der gescheiterten Beziehungen der Hauptcharaktere, aber eigentlich weiß man immer, dass alles gut wird.
Die Musik ist natürlich Geschmackssache. Mir hat es sehr gefallen, weil man an den Texten merkt, wie sehr persönliche Erlebnisse in die Songs von Musikern fließen. Die Songs sind quasi eine Erzählstimme, die die Gefühle der Protagonisten ausdrückt.

Der Film ist etwas für das Herz. Danach wird man zufrieden Seufzen und gute Laune haben.
Es gibt eine Szene in der Mitte des Films, bei der sie in New York auf einem Hochhausdach spielen und dann die Tochter vom Musikproduzenten ,die bisher im Film noch nicht so aus sich heraus gegangen ist, in der Band mitspielt und ein Gitarrensolo spielt. Sie kann eigentlich nicht so gut spielen, aber es klappt trotzdem. Die Musik hebt sich, alle haben Spaß. Da hatte ich, obwohl ich allein im Zimmer saß, so ein treudoofes Grinsen und ein warmes Gefühl.

Wem das nicht zu kitschig ist, wird den Film lieben.

7/10

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=uTRCxOE7Xzc" onclick="window.open(this.href);return false;

Still Alice

Nach "Can a Song safe your Life" hatte ich etwas zu gute Laune, da dachte ich mir: Zeit für ein Alzheimer-Drama.

Die für diese Rolle völlig zurecht mit dem Oscar ausgezeichnete Julianne Moore spielt eine Linguistin, Alice, die einer seltenen vererbbaren und früh ausbrechenden Form von Alzheimer zum Opfer fällt. Der Film zeigt den geistigen Verfall der Hauptfigur und was so ein Schicksalsschlag für Implikationen in der Familie und im privaten Umfeld hat. Beispielsweise hat sie als Akademikerin nicht nur besonders Angst vor dem Zerfall des Intellekts, sondern muss auch noch damit klar kommen, dass sie ihre Krankheit an eins der drei Kinder, ihre älteste Tochter. vererbt hat. Und da ist noch ihr Mann, gespielt von Alec Baldwin. Er ist Krebsforscher und sie macht sich Vorwürfe ihn bei seiner wichtigen Arbeit zurückzuhalten. Und wäre das noch nicht schlimm genug, gibt es da auch noch ihr jüngste Tochter (Kristen Stewart), die ein bisschen rebellisch ist und sich als Schauspielerin in L.A. durchschlägt, obwohl Alice eigentlich lieber sehen würde, dass sie was vernünftiges studiert. Sie fühlt sich aufgrund der Krankheit ihrer Mutter moralisch unter Druck gesetzt.

Auch der Film ist jetzt nicht spannend, wegen seiner Unvorhersehbarkeit. Genau wie man bei "Can a Song save your life" das schöne Ende kommen sieht, sieht man bei "Still Alice" die emotionale Wand kommen, gegen die man am Ende des Films fahren wird.
Der Film hat eine sehr beeindruckende erzählende Kamera. Gleich zu Beginn des Films verirrt sich Alice auf dem Campus ihrer Universität. Dabei ist nur sie gestochen scharf im Bild und alles andere ist stark verzerrt und geblurrt. Man ist mit ihr verloren. Das wird im Film immer wieder aufgegriffen.
Die Identifikation mit der Hauptfigur und das Mitleid ist die stärkste Komponente des Films. Wenn Alice panisch versucht die Toilette im Haus zu finden dann verfällt man beim Zusehen fast selbst in Panik. Und wenn sie dann in vollgepinkelten Hosen dasteht und von ihrem Mann getröstet werden muss ist das herzzerreißend.

Außerdem schlägt der Film bei mir ziemlich ein, weil mein Opa auch sehr schwere Demenz hatte. Wenn Alice anteilnahmslos, fast fragend in die Gegend schaut, dann kenne ich diesen Blick aus den letzten Monaten und Tagen meines Opas. Und daran kann man sehen, wie wahnsinnig gut Julianne Moore das spielt.

Das ist kein schöner Film ( es gibt Sätze wie "I wish I had cancer") und darauf muss man sich einlassen. Danach war für mich so ein bisschen der Abend gelaufen. Aber allein Julianne Moore rechtfertigt es, den Film zu gucken.

8/10

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=ZrXrZ5iiR0o" onclick="window.open(this.href);return false;

Der Junge im gestreiften Pyjama

Am nächsten Tag war meine gute Laune wieder genug aufgeladen um mir dann dieses Holocaust-Drama anzusehen.

Eine BBC-Produktion, was für meinen Teil zunächst einmal für Probleme mit der Suspension of Disbelief sorgte, weil dort englische Schauspieler im feinsten British English SS-Schergen spielen. Ich weiß, mit einem Klick auf Netflix hätte ich es auf Deutsch gucken können... aber Ihr wisst ja: Die leiden eines O-Ton-Fanatikers.
Aber daran gewöhnt man sich mit der Zeit.

Ein Kind, Bruno, muss mit seiner Familie, der Vater ist SS-Obersturmbannführer, von Berlin aufs Land ziehen, weil der Vater eine neue Aufgabe zugeteilt bekommen hat. Angekommen fragt der Junge sich, warum die Leute auf der Farm, die er von seinem Zimmer aus sehen kann, alle Pyjamas tragen. Und warum der Qualm aus den Schornsteinen etwas weiter entfernt so bestialisch stinkt. Und er fragt sich, warum er das Grundstück des Hauses nicht verlassen darf. Eines Tages schleicht er sich raus und steht plötzlich vor einem elektrisch geladenen Zaun hinter dem ein Junge sitzt, im Pyjama. Die beiden Freunden sich an.

Ja... auch hier weiß man, dass das Ganze nicht gut ausgehen kann. Den Holocaust durch die naiven Augen eines Kindes zu sehen, allerdings mit dem geschichtlichen Wissen im Hintergrund, entwickelt allerdings einen Zynismus, der einem die Kehle abschnürt. Für das Kind stinkt der Rauch einfach und es wird ihm gesagt, dass da wahrscheinlich Kleider verbrannt werden. Man selbst weiß aber, dass da gerade Menschen verbrannt werden. Er fragt seinen Freund, warum er eine Nummer trägt, ob das für ein Spiel ist. Dabei weiß man, dass das zur Entmenschlichung der Juden beitragen soll, indem man sie wie Vieh kennzeichnet.
Der jüdische "Hausdiener" der Familie verarztet Bruno nachdem der von einer Schaukel fällt. Im Gespräch sagt er, er wäre Arzt. Bruno findet es komisch, dass er lieber im Keller Kartoffeln schält als als Arzt zu arbeiten...
Und warum ist dieser Arzt, Pavel, nachdem er abends am Tisch Wein verschüttet hat nicht mehr zu finden?
Und warum wird ständig gesagt, dass die Leute im Pyjama gar keine Menschen sind und böse sind und zum Verfall Deutschlands beitragen und zum Verlust des 1. Weltkrieges, wenn doch sein Freund hinter dem Zaun so nett ist.

Ein Lehrstück darüber, wie Vorurteile entstehen, wie Propaganda funktioniert. Dass man Menschen die Unmenschlichkeit anerziehen muss, weil sie eigentlich Menschlichkeit in sich tragen.

Man sieht das böse Ende kommen, die Konsequenz hat mich dann aber doch überrascht.
SpoilerShow
Bruno will seinem Freund helfen und gräbt sich unter den Zaun durch. Die beiden wollen den Vater des Jungen im Pyjama finden, der im KZ verschwunden ist. Plötzlich werden sie in einer Barracke mit anderen Insassen zusammengetrieben und in eine Dusche geführt, Bruno wird mit den Juden vergast. :shock:
Der Film geht unter die Haut... ganz tief.

8/10

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=9ypMp0s5Hiw" onclick="window.open(this.href);return false;
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Alles, was meisterlampe zu "Still Alice" geschrieben hat, kann ich so unterschreiben. Sehr eindrücklicher und bewegender Film.
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Heretic
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

meisterlampe1989 hat geschrieben:Auf den Film war ich sehr gespannt, weil Duncan Jones Moon gemacht hat. [...] Nach Moon hätte ich mir aber auch etwas intellektuell gehaltvolleres vorgestellt.
Falls du Netflix hast, kannst du es mal mit Jones' neuestem Film "Mute" probieren. Der soll etwas in Richtung "Blade Runner" gehen. Leider kassiert er überwiegend schlechte Bewertungen, aber das heißt ja nix. Immerhin Jörg Langer von GamersGlobal fand ihn recht gut. :mrgreen:
meisterlampe1989

Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von meisterlampe1989 »

Heretic hat geschrieben: Falls du Netflix hast, kannst du es mal mit Jones' neuestem Film "Mute" probieren. Der soll etwas in Richtung "Blade Runner" gehen. Leider kassiert er überwiegend schlechte Bewertungen, aber das heißt ja nix.
Der hat mir zu viele schlechte Kritiken.

Was Duncan Jones betrifft muss man leider mittlerweile sagen, dass sein "Moon" wohl ein One-Hit-Wonder war.
Harry Tuttle
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Harry Tuttle »

meisterlampe1989 hat geschrieben:
Heretic hat geschrieben: Falls du Netflix hast, kannst du es mal mit Jones' neuestem Film "Mute" probieren. Der soll etwas in Richtung "Blade Runner" gehen. Leider kassiert er überwiegend schlechte Bewertungen, aber das heißt ja nix.
Der hat mir zu viele schlechte Kritiken.

Was Duncan Jones betrifft muss man leider mittlerweile sagen, dass sein "Moon" wohl ein One-Hit-Wonder war.
Ich hab den Film gesehen und fand ihn ok. Nichts was ich mir ein zweites Mal ansehen würde. Allerdings kenne ich auch einige Leute die ihn nicht Mal 30 min. durchgehalten haben. :(
meisterlampe1989

Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von meisterlampe1989 »

Harry Tuttle hat geschrieben: Ich hab den Film gesehen und fand ihn ok.
Nur "OK" ist für mich aber einfach nicht mehr gut genug. Ich merke, dass ich mich sogar schon über solche Filme wie Baby Driver oder eben Source Code ärgere, weil die relativ gute Bewertungen haben, die ich aber gar nicht nachvollziehen kann. Meine Gedanken sind dann immer: "An der Stelle hättest du einen besseren Film sehen können". Meine Zeit für Filme ist neben Serien, Romanen und Computerspielen sehr begrenzt. Und meine Leidenschaft für Filme ist relativ neu; ich habe einen Pile of Shame von hier bis nach Südafrika.

Unter IMDB 7,5 geht bei mir fast nichts. Oder es ist von einem Regisseur oder Drehbuchautor, den ich interessant finde oder es bgehandelt ein Thema, das mich interessiert. Alles andere fliegt bei mir mittlerweile gnadenlos raus.

Superheldenfilme gucke ich z.B. auch nicht mehr. Die fliegen alle raus, weil es immer dasselbe ist. Für Deadpool 2 mache ich aber noch eine Ausnahme.
Harry Tuttle
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Harry Tuttle »

meisterlampe1989 hat geschrieben:
Harry Tuttle hat geschrieben: Ich hab den Film gesehen und fand ihn ok.
Nur "OK" ist für mich aber einfach nicht mehr gut genug. Ich merke, dass ich mich sogar schon über solche Filme wie Baby Driver oder eben Source Code ärgere, weil die relativ gute Bewertungen haben, die ich aber gar nicht nachvollziehen kann. Meine Gedanken sind dann immer: "An der Stelle hättest du einen besseren Film sehen können". Meine Zeit für Filme ist neben Serien, Romanen und Computerspielen sehr begrenzt. Und meine Leidenschaft für Filme ist relativ neu; ich habe einen Pile of Shame von hier bis nach Südafrika.

Unter IMDB 7,5 geht bei mir fast nichts. Oder es ist von einem Regisseur oder Drehbuchautor, den ich interessant finde oder es bgehandelt ein Thema, das mich interessiert. Alles andere fliegt bei mir mittlerweile gnadenlos raus.

Superheldenfilme gucke ich z.B. auch nicht mehr. Die fliegen alle raus, weil es immer dasselbe ist. Für Deadpool 2 mache ich aber noch eine Ausnahme.
Ja das ist schon krass wie mittlerweile die massive Auswahl und Verfügbarkeit an hochqualitativen Filmen und Serien die eigenen Ansprüche verschoben hat. Vor 10-20 Jahren wäre "ok" auf jeden Fall noch n Grund gewesen sich etwas anzuschauen. Aber mittlerweile ärgert man sich schnell, wenn man nicht gerade mindestens überragende Unterhaltung serviert bekommen hat. :lol: Aber kann ich mich selbst auch nicht mehr frei von machen. Überfluss macht halt nicht glücklich sondern anspruchsvoll ;).
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Heretic
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

meisterlampe1989 hat geschrieben:Der hat mir zu viele schlechte Kritiken.
Was heutzutage aber genausogut auf einen sehr guten Film hindeuten kann, der den Sehgewohnheiten der breiten Masse nicht entspricht. Man schaue sich z. B. die Amazon-Bewertungen zu Refns neueren Werken wie "Only God Forgives" oder "The Neon Demon" an. Ich finde die großartig, während sie große Teile der Restbevölkerung zum Wegdämmern zu animieren scheinen. Gerade bei Regisseuren wie Refn, Aronofsky oder Lynch, die relativ bekannt sind und gleichzeitig kompromisslos ihre Visionen umsetzen, scheiden sich gerne mal die Geister. Ich gebe schon lange nichts mehr auf Kritiken, auch wenn ich sie gerne lese. Aber meist erst nach dem Filmgenuss. :mrgreen:
meisterlampe1989

Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von meisterlampe1989 »

Heretic hat geschrieben: Was heutzutage aber genausogut auf einen sehr guten Film hindeuten kann, der den Sehgewohnheiten der breiten Masse nicht entspricht. Man schaue sich z. B. die Amazon-Bewertungen zu Refns neueren Werken wie "Only God Forgives" oder "The Neon Demon" an. Ich finde die großartig, während sie große Teile der Restbevölkerung zum Wegdämmern zu animieren scheinen. Gerade bei Regisseuren wie Refn, Aronofsky oder Lynch, die relativ bekannt sind und gleichzeitig kompromisslos ihre Visionen umsetzen, scheiden sich gerne mal die Geister. Ich gebe schon lange nichts mehr auf Kritiken, auch wenn ich sie gerne lese. Aber meist erst nach dem Filmgenuss. :mrgreen:
Wenn du mal hier etwas zurückscrollst, dann wirst du sehen, dass ich mich in Bezug auf z.B. "mother!" oder Blade Runner 2049 bereits hier im Thread kräftig über Amazon-Bewertungen aufgeregt habe.
Und was diese Bewertungen angeht, die von der breiten Masse kommen und manchmal so geistreiche Kommentare beinhalten wie "Es war ein Kratzer auf der DVD - 1 Stern" , oder "Der war scheiße langweilig - 1 Stern", oder neuerdings auch gerne "Feministenpropaganda - 1 Stern" würde ich dir zu 100% Recht geben mit deinem Kommentar.

Ich habe aber eben meine Kritiker, denen ich vertraue, weil sie ungefähr den gleichen Filmgeschmack haben, wie ich. Beispielsweise Nerdkultur, das Kino+ Team von den Rocketbeans, David Hain oder Robert Hofmann (ehemals DVD Kritik). Nach denen richte ich mich gerne, weil die mir schon einige Perlen eingebracht haben.
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Heretic
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

meisterlampe1989 hat geschrieben:Und was diese Bewertungen angeht, die von der breiten Masse kommen und manchmal so geistreiche Kommentare beinhalten wie "Es war ein Kratzer auf der DVD - 1 Stern" , oder "Der war scheiße langweilig - 1 Stern", oder neuerdings auch gerne "Feministenpropaganda - 1 Stern" würde ich dir zu 100% Recht geben mit deinem Kommentar.
Solch gehaltvolle "Kritiken" habe ich natürlich nicht gemeint. Obwohl die auch manchmal lustig zu lesen sind.
meisterlampe1989 hat geschrieben:Ich habe aber eben meine Kritiker, denen ich vertraue, weil sie ungefähr den gleichen Filmgeschmack haben, wie ich. Beispielsweise Nerdkultur, das Kino+ Team von den Rocketbeans, David Hain oder Robert Hofmann (ehemals DVD Kritik). Nach denen richte ich mich gerne, weil die mir schon einige Perlen eingebracht haben.
Die beschränken sich aber hauptsächlich auf Blockbuster, oder? Meine bevorzugten Anlaufstellen sind:
https://ssl.ofdb.de/view.php?page=start" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.artechock.de/film/index.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

oder bei älteren Filmen:
http://www.senseofview.de/" onclick="window.open(this.href);return false;

Der Filmkritiker, der mit mir komplett auf einer Wellenlänge liegt, muss wohl erst noch geboren werden. :D
meisterlampe1989

Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von meisterlampe1989 »

Heretic hat geschrieben: Solch gehaltvolle "Kritiken" habe ich natürlich nicht gemeint. Obwohl die auch manchmal lustig zu lesen sind.
meisterlampe1989 hat geschrieben:Ich habe aber eben meine Kritiker, denen ich vertraue, weil sie ungefähr den gleichen Filmgeschmack haben, wie ich. Beispielsweise Nerdkultur, das Kino+ Team von den Rocketbeans, David Hain oder Robert Hofmann (ehemals DVD Kritik). Nach denen richte ich mich gerne, weil die mir schon einige Perlen eingebracht haben.
Die beschränken sich aber hauptsächlich auf Blockbuster, oder?
Nerdkultur beschränkt sich halt - wie der Name ja schon suggeriert - eher auf Nerdthemen. Also hauptsächlich Fantasy und Science Fiction. Seine Videos sind auch eher Essays über die Filmkunst an sich, z.B. über den Schnitt oder den Einsatz von Musik.
Robert Hofmann bespricht eigentlich alles von Arthouse bis Blockbuster.
Die Rocketbeans sind natürlich mehr auf Unterhaltungskino aus, aber die haben auch mal kleinere Geheimtipps und durchaus auch arthousigeres. Die waren z.B. diejenigen, die mich doch noch von "mother!" überzeugt haben, weil ich da das erste mal gehört habe, dass es Leuten gefallen hat.
David Hain macht nur sehr selten Videos und bei dem geht es dann mehr um Hintergrund zu Filmen, z.B. Trivias.

Ich will nur nochmal klar stellen: Ich gucke auch gerne mal Filme, die einfach nur unterhalten wollen. Aber er darf mich nicht für dumm halten und eben ein gewisses Niveau nicht unterschreiten. Ich bin gar nicht so der Arthouse-Schnösel. Nur ich habe halt keine Angst vor Filmen, die mich herausfordern.
Singh
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Singh »

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Bei weitem nicht so gut wie ich es erwartet habe. Der gesamte schwarze Humor wurde schon im Trailer gezeigt und die Emotionen der Charaktere kamen bei mir nicht an. Einzig Sam Rockwell war wirklich grandios und auch Woody Harrelson war gut. Was bleibt sind etwas absurde Menschen in einer amerikanischen Kleinstadt und dazu noch
SpoilerShow
ein offenes Ende. :roll:
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Brahlam
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Brahlam »

meisterlampe1989 hat geschrieben:
Ich hab den Film gesehen und fand ihn ok. Nichts was ich mir ein zweites Mal ansehen würde. Allerdings kenne ich auch einige Leute die ihn nicht Mal 30 min. durchgehalten haben. :(
Ich fand den Film auch ziemlich belanglos, ich war die meiste Zeit nur milde unterhalten und hab irgendwie gewartet das etwas besonderes passiert. Er ist nicht wirklich schlecht aber eben auch nicht besonders herausragend.
Zuletzt geändert von Brahlam am 6. Apr 2018, 14:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Subtrahierer
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Subtrahierer »

The Discovery (2017)
Science-Fiction Romanze in der eine weitere Bewusstseinsebene nach dem Tod wissenschaftlich erwiesen wurde und die leider nur ansatzweise aufgreift, wie Menschen mit dieser Tatsache umgehen. Der Fokus wird auf die zwischenmenschliche Beziehungen gelegt und die Suche nach der Beschaffenheit der folgenden Bewusstseinsebene. Wirklich mehr Romanze mit einigen Längen als packende SciFi. Mir hat es insgesamt aber ganz gut gefallen, auch das Ende.
meisterlampe1989

Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von meisterlampe1989 »

Findet Ihr nicht auch, dass der Thread hier etwas zu speziell ist, um hier generell über Filme zu reden? Ich würde auch gerne einen Thread für News haben oder einen zur Filmmusik. Und solche generellen Debatten wie vor kurzem, ob Filme wie Blade Runner 2949 nun genug gewertschätzt werden oder nicht; und den Sinn und Unsinn von bestimmten Bewertung sollte man ja eigentlich nicht hier führen.

PS: Brahlam da oben, das Zitat stimmt nicht ganz. (Hab heute meinen kleinlichen Tag :lol: )
Zuletzt geändert von meisterlampe1989 am 6. Apr 2018, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Brahlam
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Brahlam »

meisterlampe1989 hat geschrieben: PS: Brahlam da oben, das Zitat stimmt nicht ganz. (Hab heute meinen kleinlichen Tag :lol: =
Korrigiert. :-P

Was deine andere Aussage betrifft, mach doch andere Threads auf, hindert dich ja keiner dran. :-P Aber der Titel ist durchaus irritierend da es ja mehr zu einem Diskussions Thread um Filme im Allgemeinen geht und nicht nur um was dieser oder jener zuletzt gesehen hat.
meisterlampe1989

Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von meisterlampe1989 »

Brahlam hat geschrieben:
Korrigiert. :-P
Stimmt aber immer noch nicht. Harry Tuttle hat das geschrieben.

Ich habe Mute nie gesehen. :mrgreen:
Harry Tuttle
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Re: Welche Filme, habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Harry Tuttle »

meisterlampe1989 hat geschrieben:
Brahlam hat geschrieben:
Korrigiert. :-P
Stimmt aber immer noch nicht. Harry Tuttle hat das geschrieben.

Ich habe Mute nie gesehen. :mrgreen:
So, meine Copyright Anwälte sind schon von der Leine. Erste Abmahnbriefe gehen Montag raus. :lol: :lol: :lol:
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