Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

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derFuchsi
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von derFuchsi »

Lustig ist es wenn man Captain Marvel nach Endgame schaut (weil sie einen das nicht zum gucken ausleihen wollten und man es nicht ins Kino geschafft hat bei der Schlagzahl an Marvel Filmen). Dachte mir nur "was für ne unsympathische Kackbratze ist das denn!?"
Nachdem ich Captain Marvel gesehen hatte war ich doch etwas versöhnt mit der Figur.
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Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

Silent Hill

Kann mich der Meinung aus dem Filmpodcast von The Pod nur anschließen: Handwerklich wirklich gut gemacht mit einer tollen Atmosphäre und guten Designs der Kreaturen. Erzählerisch deutlich ein paar Klassen drunter. Die Hauptdarstellerin hat mich auch überzeugt und ja... der rangeklatschte Sideplot mit Sean Bean ist das unnötigste, was ich seit langen in Filmen gesehen habe.

3 von 5 Sternen

Unsane

Eine Frau wurde gestalked und hat noch immer mit den psychischen Nachwirkungen zu kämpfen. Als sie sich besonders schlecht fühlt, geht sie zu einer Nervenheilanstalt und fragt nach einen Termin bei einem Psychologen. Plötzlich wird sie aber dann dort gegen ihren Willen aufgenommen und festgehalten... und einer der Pfleger ist ihr Stalker.
Steven Soderbergh dreht also einen Film mit einem iPhone und Claire Foy spielt die Hauptrolle? Das muss doch geil sein...Nope. Die Entscheidung mit dem Smartphone zu drehen bringt einige voyeuristische Einstellungen, aber damit wird kaum gespielt und es verkommt zu einem Gimmick. Dann hängt der Film irgendwie komisch zwischen einer Kritik am Gesundheitssystem der USA und einem zwar spannenden, aber konventionellen Stalker-Thriller. Er versucht beides unter einem Hut zu bringen, aber es bleibt halbherzig.

3 von 5 Sternen

303

Eine Studentin rasselt durch ihre Prüfung und will in den Semesterferien ihren Freund in Portugal besuchen. Ein Student erfährt, dass er kein Stipendium bekommt und möchte seinen Vater - den er bisher nicht kannte - in Spanien besuchen. Sie fährt mit dem Wohnwagen und trifft auf ihn, nimmt ihn auf und es entsteht ein Roadmovie durch halb Europa, bei dem die beiden sich immer näher kommen.
Zunächst einmal wirklich lobenswert: Die Schauspieler und Regie, die es fertig bringen in einem deutschen Film Menschen wirklich authentisch miteinander umgehen zu lassen. Ja! Das muss man leider bei deutschen Filmen immer noch dazu sagen. Die beiden haben eine gute Chemie und sind schnell sympathisch. Und nur so kann der Film funktionieren, denn er konzentriert sich in seiner viel zu langen Laufzeit von 150 Minuten konsequent nur auf die beiden. Er entfernt sich damit erfrischenderweise von den ausgetreten Pfaden vieler Roadmovies, wo die Figuren etwas über ihr Leben lernen, indem sie auf möglichst skurrile Charaktere am Wegesrand treffen, die ihnen Lebensweisheiten präsentieren. Es gibt nur die beiden, den Wohnwagen und Europa.
Jetzt kommen wir aber zu dem Problem: Das Gelaber. Ich habe selten einen Film gesehen, der zwischen der Qualität seiner Dialoge so schwankt. Wenn die beiden Zwischenmenschlichkeiten austauschen und immer vertrauter werden, ist das sehr gut geschrieben... aber dann gibt es immer wieder lange Abschnitte, in denen ganz klar die Autoren reden und mir etwas vermitteln wollen. Es wird ein Proseminar in Dialogform zunächst über Kapitalismus und dann über Liebe. Das ist anstrengend pädagogisch, aufgesetzt und viel zu weit ausgedehnt.
Auch auf Klischees kann man nicht ganz verzichten; mal ganz verrückt mit Klamotten ins Meer rennen... hat man noch nie gesehen...
Es gibt zwar ein paar schöne Aufnahmen später im Film - wenn man in Südfrankreich, Spanien und Portugal ist - die schön aufgenommen sind, aber da hätte ich mir auch mehr erwartet.

3 von 5 Sternen

St. Vincent

Vincent ist ein zumeist schlechtgelaunter Säufer neben dem eine Mutter nach ihrer Trennung mit ihrem Kind einzieht. Er braucht Kohle, weil er Schulden hat - u.A. bei seiner Prostituierten - und die Mutter braucht einen Babysitter, weil sie als Krankenschwester oft lange arbeiten muss. So kommt es, dass Vincent sich bereit erklärt den Job - natürlich gegen Geld - anzunehmen. Schnell bricht die harte Schale von Vincent.
Bill Murray als antisozialer Mensch, der im Verlauf eines Films etwas über sich und das Leben lernt und dann nach und nach aufweicht... mmh, das sieht man nicht zum ersten Mal. Aber es ist halt Bill Murray :mrgreen: Der Film hakt auch brav alles ab, was man sich von ihm erwartet, ist vorhersehbar, aber ist dabei durchweg grundsympathisch. Die Kinderrolle ist gut gespielt, was immer so ein bisschen Hit or Miss ist. Melissa McCarthy darf hier (neben "Can you ever really forgive me?") auch wieder zeigen, dass sie mehr kann als Witze und Slapstick über und mit ihrem Übergewicht zu machen. Und Naomi Watts in einer skurrilen Rolle als schwangere osteuropäische Prostituierte ... die Frau kann eben alles.
Der Film hat ein paar sehr witzige Dialoge, aber als Kritik muss man anbringen, dass sich die aufgebauten Konflikte viel zu leicht auflösen.

3,5 von 5 Sternen

Und der Gewinner des Wochenendes:

The Lobster

Ein Mann bucht sich in einer nicht weiter definierten Zukunft (oder Parallelwelt) in ein Hotel ein. Dort wird er - wie alle anderen Gäste - einen Partner finden müssen oder nach 45 Tagen zu einem Tier seiner Wahl verwandelt. In seinem Fall: Ein Hummer. Jeden Tag fährt ein Bus in den Wald, wo die Gäste des Hotels ihr Tageskonto auffüllen können, indem sie "Loners" (Singles) mit einem Betäubungsgewehr abschießen. Ein "erlegter" Loner bringt 1 Tag mehr. Als Partner kommen aber nur Menschen unter den anderen Gästen infrage, die perfekt zueinander passen. Für den Hauptcharakter gibt es in diesem Hotel aber niemanden...
Ein Szenario, in dem es ein Verbrechen darstellt ein Single zu sein und diese als Verfolgte in einem Wald versteckt leben müssen und wer einen Partner finden will, aber keinen perfekten findet, wird in ein Tier verwandelt. Wer kommt auf sowas? Und warum ist das so gut? Eine Antwort bieten hier die wirklich fantastischen Darsteller: Colin Farrell, Rachel Weisz, Olivia Coleman und Lea Seydoux. Und es ist wichtig, dass man weiß, dass das gute Schauspieler sind. Denn um die Künstlichkeit dieses Szenarios und der darin irgendwie gestörten Zwischenmenschlichkeit darzustellen, gibt es nur sehr künstliche, hölzerne und abgehackte Dialoge. Das als Stilmittel anerkennen zu können und nicht als schlechtes Schauspiel ist sehr wichtig.
Es ist eine Groteske und eine Aneinanderreihung an vollkommen skurrilen Situationen, die einen immer und immer wieder überraschen, verstören, irritieren. Der Subtext ist relativ leicht zu entschlüsseln: Es geht um die Rationalisierung und Ökonomisierung der Liebe und die auch in unserer Welt vorherrschende Ideologie, dass Menschen nur in einer Beziehung wirklich vollständig sind.. was ja auch der Staat z.B. mit Steuervorteilen fördert. Hier bedient man sich also der beliebten und bekannten Vorgehensweise einen - nach Meinung der Macher - aktuellen Missstand ins Absurde zu Ende zu denken. Der Plumpheit entzieht sich Lantimos (Regie und Drehbuch) aber, indem er die "Loners" nicht weniger ideologisch verblendet zeigt und ALLE im Film hinter gewisse Dogmen nicht mehr zurückkönnen und schafft somit gleich auch ein Abbild von Actio - Reactio in totalitären Systemen.
Und obwohl alles so abgefahren ist, schafft es der Film mich am Ende sehr zu rühren, was ich am Anfang aufgrund der Künstlichkeit wie hier Zwischenmenschlichkeit dargestellt wird, wirklich nicht für möglich gehalten habe.

Ein absolutes Erlebnis.

4,5 von 5 Sternen
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Dicker
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Dicker »

Baby Driver
Toller Film, die Kombination von Action mit der Musik ist mega gut gelungen. Die Geschichte ist zwar etwas vorhersehbar und klischeebeladen. Aber das ist ok, ich wurde trotzdem super unterhalten. Die Verfolgungsjagden sind grandios und der Film hat einfach einen guten Flow.
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bluttrinker13
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von bluttrinker13 »

Dicker hat geschrieben: 3. Nov 2020, 10:10 Baby Driver
Toller Film, die Kombination von Action mit der Musik ist mega gut gelungen. Die Geschichte ist zwar etwas vorhersehbar und klischeebeladen. Aber das ist ok, ich wurde trotzdem super unterhalten. Die Verfolgungsjagden sind grandios und der Film hat einfach einen guten Flow.
Ja, der war wirklich super. Hab den auf einem langen Transatlantikflug geschaut und war überrascht wie gut er mich unterhalten hat. Ein-zwei nette Storyturns waren auch drin. Und genau, geile Musik.
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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

Deathgasm

Braindead meets Brutal Legend - die neuseeländische Splatterkomödie Deathgasm vereint diverse, teils sehr abgedroschene (Metal)klischees mit einer Wagenladung Gekröse. Musikalisch untermalt wird das Ganze von Metal der härteren Gangart. Dazu etwas mehr oder weniger treffendes Namedropping (Trivium? Echt jetzt? :D ) und eine Standard-Dämonen/Teufelskult-Story, und fertig ist die Laube. Das Ergebnis ist stellenweise unterhaltsam, teilweise aber auch sehr stumpf und platt. Dafür erfreuen die handgemachten Tricks das Splatterherz. Für einen feuchtfröhlichen Abend also durchaus brauchbar. :mrgreen:
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

Dicker hat geschrieben: 3. Nov 2020, 10:10 Baby Driver
Toller Film, die Kombination von Action mit der Musik ist mega gut gelungen. Die Geschichte ist zwar etwas vorhersehbar und klischeebeladen. Aber das ist ok, ich wurde trotzdem super unterhalten. Die Verfolgungsjagden sind grandios und der Film hat einfach einen guten Flow.
Das ist ganz interessant. Baby Driver ist (vielleicht neben Get Out) der Film, wo meine Meinung am weitesten von der allgemeinen Meinung abweicht. Ich finde den wirklich furchtbar :mrgreen:
Das ist für mich der Inbegriff von Style over Substance. Der Tonschnitt ist zweifellos bahnbrechend... aber mehr hat der Film nicht. Ein komplettes One-Trick-Pony. Der Hauptdarsteller ist vollkommen uninteressant, die Story ist - wie Du auch schreibst - vorhersehbar und klischeebeladen und jegliche Spannung geht im Schnittgewitter unter. Die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Gags ist unfokussiert und am Ende ist der Film weder berührend noch witzig.
Einziger Lichtblick - neben dem Tonschnitt - ist vielleicht noch Lilly James als Love Interest... wäre sie die Baby Driverin gewesen, wäre es vielleicht besser geworden.

Und ich liebe Edgar Wright eigentlich total.
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Timboron
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Timboron »

Midsommar

Gerade eben erst geschaut. War insgesamt der weirde Trip, den ich erwartet hatte. Die ersten 1,5 Stunden fand ich definitiv interessant und abstoßend-unterhaltsam. Hier konnte ich mich gut der Analyse aus Kritiken anschließen, dass der Film Meinungslosigkeit anprangert und ich fand das von den Charakteren auch gut dargestellt. Danach wurde es mir aber definitiv zu hektisch und die bis dahin noch nachvollziehbaren Handlungen der Protagonisten (unabhängig davon, ob die gutzuheißen sind) sind abgedriftet in einen einzigen, unglaubwürdigen Rausch. Die Darstellung der Gemeinde ist selbstverständlich überspitzt, trotzdem hätte man den Handlungsverlauf mMn anders strukturieren können, sodass die Charaktere in Situationen gebracht werden, in denen sie glaubwürdiger die Entscheidungen treffen, die am Ende des Films stehen, was dem Werk insgesamt mehr Gewicht gegeben hätte.
Kann mich aber nur bedingt beklagen, denn das Szenario war durchweg faszinierend und ich konnte mich am Look des Films nicht eine Sekunde lang satt sehen.

Insgesamt eine solide 4-7/10, da muss ich noch einmal drüber schlafen. Als Vergleich fällt mir The Wild Boys ein, den ich insgesamt aber einen Ticken besser und stimmiger finde.
Praise the sun!
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

Zur US-Wahl:

Snowden

Der nicht so gute Leumund des Films hat sich leider bestätigt, weswegen ich ihn auch bisher aufgeschoben habe. Die Schauspieler - allen voran Joseph Gordon-Levitt - liefern alle gut ab. Das Thema hat natürlich Wucht und Relevanz und da die Ereignisse jeden betreffen, kann man sich dem auch nicht entziehen. Wie immer bei einer Nacherzählung realer Ereignisse, weiß man natürlich nicht, ob alles auch genauso passiert ist, wofür der Film aber einen Disclaimer voranstellt. Durch das Hopping zwischen den verschiedenen Lebensstationen verwoben mit den Ereignissen in Hong-Kong, wo er Journalisten trifft, entsteht allerdings kaum eine Bindung zur Figur. Das Pacing ist viel zu schnell, es entsteht keine Kohärenz. Und wer sich mit dem Thema schon beschäftigt hat, lernt auch nichts neues. Ganz im Gegenteil: Mit einigem IT-technischen Mambo-Jambo hab ich mich echt schwer getan. Der Film ist nicht schlecht und auch mutig, weil er sich glasklar auf Snowdens Seite positioniert, wo er doch für einen nicht geringen Teil der Bevölkerung und jeder Regierung egal welcher politischen Coleur als Verräter gesehen wird.
In den letzten Minuten des Films darf der echte Snowden sich selbst spielen, inwieweit diese Vermischung von Realität und Fiktion zulässig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich hatte jedenfalls etwas Gänsehaut. Schlecht ist der Film auch definitiv nicht - Oliver Stone als Regisseur garantiert ja eine gewisse handwerkliche Qualität.
Würdig wird der Film der ganzen Sache aber nur bedingt.

3 von 5 Sternen

Dann zur Abwechslung mal eine Doku

Blackfish

Für alle Tierliebhaber, die sich mal richtig runter ziehen möchten empfehle ich diese Dokumentation. Es geht um die Orcas in Sea World und um den Tod einer Tiertrainerin im Jahr 2010, die von einem der Tiere zerfleischt wurde. Es wird aufgezeigt, dass diese Tiere dort über Jahrzehnte systematischer Tierquälerei ausgeliefert waren, obwohl sie hochintelligente soziale Tiere sind. Und es zeigt die vollkommene Inkompetenz und Raffgier der Parkbetreiber die ignoriert haben, dass der Wal - der 2010 die Trainerin getötet hat - schon mutmaßlich zweimal vorher Menschen getötet hat. Die Doku schafft den Spagat Respekt für die umgekommenen Trainer zu zollen, aber immer wieder darauf hinzuweisen, dass diese Tiere nicht von Natur aus böse sind, sondern die Umstände ihrer Gefangenschaft letztlich dafür verantwortlich sind.
Eine beeindruckende Szene: Ein Mann berichtet von dem Tag, als man die ersten Tiere für die Zoos gefangen hat und weint dabei. Unter Tränen sagt er, dass er bereits in Kriegen gekämpft hat, aber das der schlimmste Tag in seinem Leben war. Denn man hat den ganzen älteren Orcas die Babys abgenommen und die haben dann vor den Booten gewartet und geheult... oh man... was für ein Downer...
Und ich schäme mich, dass auch ich früher z.B. im Duisburger Zoo mir solche Shows angeschaut habe. Zum Glück haben die meisten heute damit aufgehört oder es wurde sogar behördlich verboten. Ein Satz der Doku hallt nach: "In 50 Jahren werden wir zurückblicken und sagen, wie bescheuert wir waren".
Kleine Kritikpunkte: Die Trainer kommen mir etwas zu leicht davon. Man hätte allerdings sonst wahrscheinlich gar keine Talking Heads gehabt, weil sich von Sea World natürlich keiner an der Doku beteiligen wollte. Und ich hätte mir etwas mehr Infos und schönere Bilder über die Orcas gewünscht. Denn die paar Szenen die man von ihnen in der Wildnis zeigt sind wahnsinnig beeindruckend; z.B als sie systematisch eine Eisscholle zum Kentern bringen, damit die Robbe darauf ins Wasser fällt und sie sie essen können.

4 von 5 Sternen
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

Blood Diamond

In Sierra Leone wird Mitte der 90er ein Dorf von Rebellen überfallen und eine Familie auseinander gerissen. Schwangere Frau und Tochter können fliehen. Der Vater wird versklavt und muss nach Rohdiamanten suchen. Sein Sohn wird in die Rebellen rekrutiert und indoktriniert. Eines Tages findet er einen wahnwitzig großen Rohdiamanten, wird aber erwischt, als er ihn sich selber einstecken will. In diesem Moment werden die Rebellen von der Armee angegriffen und im Chaos verbuddelt er den Diamanten an Ort und Stelle. Er landet im Knast, wo ein Diamantenschmuggler auf ihn aufmerksam wird und er ihn gegen das Versprechen zu helfen seine Familie zu finden zum Diamanten führt.
Zunächst einmal überragend: Die Darsteller. Weniger habe ich auch nicht erwartet bei Leonardo DiCaprio und Jennifer Connelly. Und auch der leider bis heute relativ unbekannte Djimon Hounsou liefert eine riesen Leistung ab.
Es gibt schöne Bilder von der Landschaft in Afrika und schreckliche Bilder, wie dort die Menschen leider (bis heute) immer noch miteinander umgehen. Es dauert keine 2 Minuten bis im Film der erste Kindersoldat unschuldige Zivilisten mit der AK-47 wegrasiert. Das kann man plakativ nennen, aber seiner Wirksamkeit kann man sich nicht entziehen. Die Action ist zwar etwas fix geschnitten, aber sehr solide, hart und stellenweise sogar mit einem ziemlichen Aufwand gefilmt. Besonders neu ist die Geschichte von einem Duo, das sich zunächst nicht mag und nur in Abhängigkeit zu einander steht, sich dann aber zusammenrauft nicht.
Der Film steht natürlich unter heutigen Maßstäben sofort unter dem Verdacht sich des "White Saviorism" zu bedienen. Es ist ein Film, der ein ganz klares Anliegen für Afrika hat, der etwas Aussagen will. Die Hauptfigur, das Marketing, die Starpower und warum Menschen letztlich in den Film rennen, ist aber auf einen weißen Star und Charakter zurückzuführen. Und auch im Film kann man immer wieder sagen, dass DiCaprio die Handlung vorantreibt, die Initiative gibt. Meiner Meinung nach bleibt DiCaprio aber bis zum Ende eher ambivalent und der Film hinterfragt auch marginal z.B. den Armutsjournalismus.
Ich kann mir aber vorstellen, dass er würde er heute raus kommen ähnlich wie z.B. Green Book unter diesem Gesichtspunkt einen Shitstorm bekäme.

3,5 von 5 Sternen.
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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

Zoo

Zombieapokalypse mal anders, nämlich als Kammerspiel und weitgehend ohne Gekröse. Zwischenzeitlich werden sogar dezente Erinnerungen an Polanskis "Der Gott des Gemetzels" wach. Leider kann sich der Film für keine Marschrichtung entscheiden und schwankt zwischen Komödie (gelungen) und Ehe-/Liebesdrama (weniger spannend) hin und her. Zum Ende hin wird's dann auch noch kitschig. Schade, denn die Grundidee ist nicht übel.
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Ironic Maiden
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Ironic Maiden »

Heretic hat geschrieben: 3. Nov 2020, 11:09 Deathgasm

Das Ergebnis ist stellenweise unterhaltsam, teilweise aber auch sehr stumpf und platt. Dafür erfreuen die handgemachten Tricks das Splatterherz. Für einen feuchtfröhlichen Abend also durchaus brauchbar. :mrgreen:
Wenn man "Deathgasm" mochte (und ich mochte ihn), würde ich noch Extra Ordinary empfehlen. Ohne Metal, aber von Atmosphäre und Stil her sehr ähnlich, nur dass das ganze in Irland spielt und die Protagonistin eine medial begabte Fahrlehrerin ist...

Ich habe gestern Relic - Dunkles Vermächtnis (diese Titel :roll: ) auf Amazon geschaut und mich entsetzlich gelangweilt. An sich ist die Idee ganz nett - Mutter und Tochter müssen sich um die demente Großmutter kümmern, deren Verhalten immer beängstigender wird - aber der Film zieht sich wie Kaugummi, alles ist sowas von langsam und es gibt wenig, was motivieren würde, dem Geschehen allzu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Das ist schade, denn teilweise hat der Film schöne Ideen und das Ende war zwar vorhersagbar aber dennoch irgendwie berührend, aber das ist es trotzdem nicht wert, sich 90 Minuten zu langweilen.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

Der goldene Handschuh

Fatih Akins Umsetzung des gleichnamigen Heinz Strunk-Romans über den Frauenmörder Fritz Honka ist ein ziemliches Brett. Schon der Einstieg nach dem ersten Mord, wenn Honka die Leiche mit einem Fuchsschwanz bearbeitet, macht klar, wohin die Reise geht. Dabei hält die Kamera nicht direkt drauf, sondern hängt zum Glück immer ein Stück weit neben dem Geschehen. Was in Verbindung mit der Geräuschkulisse (Schlager plus Sägegeräusche :ugly: ) das Kopfkino nur noch mehr anregt. Zum Inhalt gibt's nicht viel zu sagen: Hamburg in den Siebzigern. Man beobachtet die meiste Zeit den Hilfsarbeiter Fritz Honka, wie er in seiner Stammkneipe Frauen abfüllt und danach in seine ranzige Bude abschleppt. In besagter Kneipe, dem "Goldenen Handschuh", finden sich die Gestrandeten und von der Gesellschaft Abgehängten ein, um sich allabendlich bei Schlagermusik die Lichter auszuschießen. Nur in diesem Trinkermilieu findet der ebenfalls vom Leben und vom Suff gezeichnete Honka seine Opfer, die er meist nur mit der Aussicht auf mehr Alkohol ködern kann. Im Rausch brechen dann beim sonst eher armselig und kümmerlich wirkenden Honka alle Dämme. Er tötet im Laufe der Zeit mehrere Frauen und versteckt Teile von ihnen in einer Kammer seiner Mansardenwohnung...

Optisch ist der Film ein ranzig-widerlicher "Genuss", der das Hamburger Trinkermilieu der Siebziger in all seiner "Pracht" abbildet und auch ein Stück weit karikiert. Insbesondere Honka wirkt dank schiefer Knollennase, schwarzer Zähne und gebückt-schlurfigem Gang stark überzeichnet. Seine Opfer, meist gealterte Ex-Prostituierte und Obdachlose, wirken da weitaus lebensechter und wecken beim Betrachter gleichwohl Ekel als auch Mitleid aus. Es wurde kritisiert, Akin habe Honkas Opfern durch die Darstellung ihre Würde genommen. Ich habe das nicht so empfunden. Er zeigt einfach schonungslos, was das Leben - selbst verschuldet oder nicht - aus Menschen machen kann. Über ihre Hintergründe erfährt man wenig bis nichts, sie tun hier nichts zur Sache. Ebenso bei Honka, dessen Vergangenheit auch weitgehend im Dunkeln bleibt. Er ist ein armseliger Wicht, dessen widerwärtige Taten durch nichts zu entschuldigen sind. Daran ändert auch der Versuch nichts, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Man kann diese Darstellung oberflächlich oder gar bedenklich finden, aber wir haben es hier mit einem (laut Akin) Horrorfilm zu tun, nicht mit einer Dokumentation. Ich würde den Film eher als satirisch angehauchtes Drama bezeichnen, welches in seiner Ranzigkeit Erinnerungen an William Lustigs "Maniac" aufkommen lässt. Menschliche Abgründe in Reinform, abstoßend und faszinierend zugleich. Definitiv kein Stoff für die leichte Abendunterhaltung.

Ironic Maiden hat geschrieben: 8. Nov 2020, 17:01 Wenn man "Deathgasm" mochte (und ich mochte ihn), würde ich noch Extra Ordinary empfehlen. Ohne Metal, aber von Atmosphäre und Stil her sehr ähnlich, nur dass das ganze in Irland spielt und die Protagonistin eine medial begabte Fahrlehrerin ist...
Danke für den Tipp. Klingt auf jeden Fall nach einer originellen Idee. :D
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katarasgame
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von katarasgame »

Heretic hat geschrieben: 9. Nov 2020, 11:51 Der goldene Handschuh

Fatih Akins Umsetzung des gleichnamigen Heinz Strunk-Romans über den Frauenmörder Fritz Honka ist ein ziemliches Brett. Schon der Einstieg nach dem ersten Mord, wenn Honka die Leiche mit einem Fuchsschwanz bearbeitet, macht klar, wohin die Reise geht. Dabei hält die Kamera nicht direkt drauf, sondern hängt zum Glück immer ein Stück weit neben dem Geschehen. Was in Verbindung mit der Geräuschkulisse (Schlager plus Sägegeräusche :ugly: ) das Kopfkino nur noch mehr anregt. Zum Inhalt gibt's nicht viel zu sagen: Hamburg in den Siebzigern. Man beobachtet die meiste Zeit den Hilfsarbeiter Fritz Honka, wie er in seiner Stammkneipe Frauen abfüllt und danach in seine ranzige Bude abschleppt. In besagter Kneipe, dem "Goldenen Handschuh", finden sich die Gestrandeten und von der Gesellschaft Abgehängten ein, um sich allabendlich bei Schlagermusik die Lichter auszuschießen. Nur in diesem Trinkermilieu findet der ebenfalls vom Leben und vom Suff gezeichnete Honka seine Opfer, die er meist nur mit der Aussicht auf mehr Alkohol ködern kann. Im Rausch brechen dann beim sonst eher armselig und kümmerlich wirkenden Honka alle Dämme. Er tötet im Laufe der Zeit mehrere Frauen und versteckt Teile von ihnen in einer Kammer seiner Mansardenwohnung...

Optisch ist der Film ein ranzig-widerlicher "Genuss", der das Hamburger Trinkermilieu der Siebziger in all seiner "Pracht" abbildet und auch ein Stück weit karikiert. Insbesondere Honka wirkt dank schiefer Knollennase, schwarzer Zähne und gebückt-schlurfigem Gang stark überzeichnet. Seine Opfer, meist gealterte Ex-Prostituierte und Obdachlose, wirken da weitaus lebensechter und wecken beim Betrachter gleichwohl Ekel als auch Mitleid aus. Es wurde kritisiert, Akin habe Honkas Opfern durch die Darstellung ihre Würde genommen. Ich habe das nicht so empfunden. Er zeigt einfach schonungslos, was das Leben - selbst verschuldet oder nicht - aus Menschen machen kann. Über ihre Hintergründe erfährt man wenig bis nichts, sie tun hier nichts zur Sache. Ebenso bei Honka, dessen Vergangenheit auch weitgehend im Dunkeln bleibt. Er ist ein armseliger Wicht, dessen widerwärtige Taten durch nichts zu entschuldigen sind. Daran ändert auch der Versuch nichts, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Man kann diese Darstellung oberflächlich oder gar bedenklich finden, aber wir haben es hier mit einem (laut Akin) Horrorfilm zu tun, nicht mit einer Dokumentation. Ich würde den Film eher als satirisch angehauchtes Drama bezeichnen, welches in seiner Ranzigkeit Erinnerungen an William Lustigs "Maniac" aufkommen lässt. Menschliche Abgründe in Reinform, abstoßend und faszinierend zugleich. Definitiv kein Stoff für die leichte Abendunterhaltung.

Mir war der Film etwas zu drastisch in seiner Darstellung. Ich fand den Roman schon heftig, aber da konnte ich es mir wenigstens möglichst harmlos im Kopfkino vorstellen. Wahrscheinlich bin ich aber auch einfach nur zu zart besaitet ;) da ich selbst aus Hamburg komme, fand ich es aber trotzdem spannend quasi eine Zeitreise in die 70er zu machen.
Wer das Leben nicht schätzt, hat es nicht verdient. (Leonardo da Vinci)
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

Ich hatte gestern meine kleinen Kritiken zu allen Filmen geschrieben, die ich am Wochenende geschaut habe. Dann auf "Absenden" geklickt und war plötzlich nicht mehr eingeloggt... alles was ich geschrieben hatte war weg. Da war ich sauer und hab nur noch meine Wertungen hingeschrieben. Jetzt habe ich mich doch noch dazu durch gerungen sie zu schreiben:

Brimstone

Eine junge Frau wird von einem Priester terrorisiert und verfolgt, der anscheinend irgendeine Rechnung mit ihr offen hat.
Der Film wird fast komplett chronologisch rückwärts in Akten erzählt, was man jetzt nicht das erste mal sieht, aber in einem Western relativ frisch erscheint. Dieses Genre ist sowieso relativ selten geworden. Der Film hat ziemlich gute Bilder, die Story ist spannend und fast wirklich heikle Themen an und zieht einen echt runter. Frauen werden wie der letzte Dreck behandelt und es wird nicht davor zurückgeschreckt das auch zu zeigen. Und ich würde sagen, dass hier generell ziemlich kompromisslos vorgegangen wird. Leider franst die Story hier und da in unnötige Nebenfiguren aus und am Ende war der Bösewicht etwas zu drüber.
Dakota Fanning, die mittlerweile tief im Schatten ihrer Schwester Elle steht, liefert meiner Meinung nach gut ab. Sie ist ja nicht ganz unumstritten in ihrer Schauspielkunst, aber seit "Stand by Me" (unbedingt ansehen) weiß ich, dass sie was kann. Guy Pearce sieht man ja immer gerne.

3,5 von 5 Sternen.

Info: https://letterboxd.com/film/brimstone-2016/

Wold of Kanako

Ein komplett asozialer Ex-Cop sucht seine Tochter, die im Drogenmillieu verschwunden ist.
Auch hier werden Frauen wirklich übel behandelt und es war mir manchmal sehr unangenehm. Auch das ist ein Film, der einen sehr depressiv zurücklässt und ein sehr pessimistisches Menschenbild propagiert. Hält sich kein Stück zurück in seiner drastischen und unästhetisierten Gewalt. Der Film erzählt sich sehr verschachtelt mit Zeitsprüngen im Schnitttakt. Das ist anstrengend und man muss dabei bleiben um der Story zu folgen.

4 von 5 Sternen.

Info: https://letterboxd.com/film/the-world-of-kanako/

Weathering With You

Nach dem unfassbaren Erfolg "Your Name" von Makoto Shinkai ist das hier sein nächster Streich.
Ein Junge reißt von zu Hause aus und landet in Tokio. Dort lernt er ein Mädchen, das auf mystische Weise mit dem Wetter verbunden ist, kennen und verliebt sich in sie.
Wieder einmal gelingt es Shinkai einen aus der Masse herausstechenden Anime abzuliefern. Sympathische Figuren, spannende Handlung, Witz, Charme und Gefühl. Der Film ist wunderschön gezeichnet und er beweist wieder, dass man CGI durchaus auch in Animes benutzen kann ohne damit die Atmosphäre zu zerstören. Die tiefe eines Your Names erreicht man leider nicht mehr ganz und in der zweiten Hälfte kann man nicht ganz das tolle Pacing halten.

4 von 5 Sternen.

Info: https://letterboxd.com/film/weathering-with-you/

Ava

Ein junges Mädchen ist in der Pubertät und beginnt ihre Sexualität zu entdecken. In ihrem Erblühen bekommt sie die Diagnose bald zu erblinden.
Aus dieser interessanten Prämisse macht der Film leider viel zu wenig. Es ist vielleicht realistisch, dass man nach so einem Schicksalsschlag seine Verzweiflung gegen andere Menschen richtet, aber für mich hat es das schwer gemacht mit ihr mitzuleiden. Ansonsten versucht der Film vor allem mit Nacktheit zu schocken, besonders weil die Hauptfigur erst 13 Jahre alt ist (gespielt von einer 17-Jährigen). Übrigens da auch mal einen Gruß an die FSK: Der Film ist ab 12 und man darf darin sogar gespreizte Beine bewundern. Würfeln die die Tests mittlerweile aus?

3 von 5 Sternen.

Info: https://letterboxd.com/film/ava/

Dogtooth

Da mir "The Lobster" so gefallen hat, habe ich mir mal Lantimos' Durchbruchsfilm angeschaut. Und man erkennt sofort die Handschrift wieder.
Ein Elternpaar hält seine Kinder in einem Haus gefangen und erzieht sie auf seine ganz eigene Art und Weise.
Wieder versucht Lantimos ein gesellschaftliches Problem - hier sind es die Helikoptereltern - nach Absurdistan zu führen und in einer Aneinanderreihung an grotesken Szenen zu verpacken. So wird den Kindern erzählt, sie dürften nicht nach draußen, weil sie sonst von Katzen gegessen würden und heikle Wörter werden von den Eltern einfach harmlosen Gegenständen zugeordnet. Auch ein Film, der seinen Darstellern in Sachen Nacktheit ziemlich viel abverlangt und auch nicht vor Tabuthemen zurückschreckt. Hier und da kostet er Szenen zu lange aus, die dann in ihrer Absurdität etwas redundant werden und das Stilmittel die Bilder so zu wählen, dass die Darsteller oft am Bildrand abgeschnitten werden hat sicher eine Aussage, aber ich fand es ziemlich anstrengend.


"Wenn die Muschi aus ist, versinkt der ganze Raum in Dunkelheit."

4 von 5 Sternen.

Info: https://letterboxd.com/film/dogtooth/

Hostiles

Ein erfahrener Soldat muss den Häuptling eines Indianerstamms zu seiner letzten Ruhestätte begleiten.
Die Geschichte, dass Menschen mit kulturellen Differenzen von Hass zu Anerkennung und dann zu Freundschaft reifen, ist ein wirklich alter Hut. Hier aber in ein sehr schön fotografiertes Roadmovie mit Pferden verpackt, So ganz konnte ich die Wandlung des Soldaten - wie immer großartig: Christian Bale - nachvollziehen. Da hatte ich mir wirklich mehr erwartet, weil der Film den Status eines Geheimtipps hat. Ist im Kino ziemlich untergegangen trotz Starpower.

3,5 von 5 Sternen

Info: https://letterboxd.com/film/hostiles-2017/

Watchmen - Ultimate Cut

Haltet von Zack Snyder was ihr wollt, aber hier hat er einen raus gehauen. Denn hier kommt zu seinem Style endlich auch ordentlich Substance in hinzu. Das ist zwar alles aus dem Comic entliehen, aber der Film ist trotzdem ein eigenes Kunstwerk. Die im Ultimate Cut geschmeidigen 215 Minuten sind zu keiner Sekunde langweilig.

4,5 von 5 Sternen

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Sophie94
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Sophie94 »

Desotho hat geschrieben: 1. Nov 2020, 15:42 Aus irgendeinem Grund habe ich Captain Marvel geschaut. Eieiei, war der schlecht.

Zwei positive Sachen:
1) Die Katze
2) Die Szene am Ende wo der Bösewicht seine Zweikampf Ansprache hält, man denkt "Ach ja, der Anfang wird nun aufgegriffen und nun besiegt sie ihm in fairen Zweikampf während ich die verlorene Lebenszeit betrauere" und sie ihn halt einfach abschießt.
Da kann ich dir leider nur zustimmen. Hatte mir wirklich mehr von dem Film erhofft. Das Highlight war wirklich Goose. Ohne die Katze wäre der Film ziemlich langweilig gewesen.
Die große Chance kommt, wenn du sie herbeiführst.
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LegendaryAndre
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von LegendaryAndre »

Andreas29 hat geschrieben: 10. Nov 2020, 15:06 Watchmen - Ultimate Cut

Haltet von Zack Snyder was ihr wollt, aber hier hat er einen raus gehauen. Denn hier kommt zu seinem Style endlich auch ordentlich Substance in hinzu. Das ist zwar alles aus dem Comic entliehen, aber der Film ist trotzdem ein eigenes Kunstwerk. Die im Ultimate Cut geschmeidigen 215 Minuten sind zu keiner Sekunde langweilig.

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Ja, großartiger Film! Ich mag Snyders Stil, aber ich kann auch verstehen warum manche Filme von ihm kritisiert werden. Damit ist ihm jedoch zweifelsohne etwas Großes gelungen!
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

LegendaryAndre hat geschrieben: 11. Nov 2020, 13:50 Ja, großartiger Film! Ich mag Snyders Stil, aber ich kann auch verstehen warum manche Filme von ihm kritisiert werden. Damit ist ihm jedoch zweifelsohne etwas Großes gelungen!
Nun... seit Watchmen macht der aber wirklich nur noch Schrott. Es fing vielversprechend an mit seinem Remake von "Dawn of the Dead". Dann kam "300" und war auch schon nur noch visuell beeindruckend.
Alles was dann nach Watchmen kam, habe ich mir schon gar nicht mehr angeschaut, weil Menschen denen ich in der Hinsicht vertraue mich davor eindringlich gewarnt haben.
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LegendaryAndre
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von LegendaryAndre »

Andreas29 hat geschrieben: 11. Nov 2020, 16:34
LegendaryAndre hat geschrieben: 11. Nov 2020, 13:50 Ja, großartiger Film! Ich mag Snyders Stil, aber ich kann auch verstehen warum manche Filme von ihm kritisiert werden. Damit ist ihm jedoch zweifelsohne etwas Großes gelungen!
Nun... seit Watchmen macht der aber wirklich nur noch Schrott. Es fing vielversprechend an mit seinem Remake von "Dawn of the Dead". Dann kam "300" und war auch schon nur noch visuell beeindruckend.
Alles was dann nach Watchmen kam, habe ich mir schon gar nicht mehr angeschaut, weil Menschen denen ich in der Hinsicht vertraue mich davor eindringlich gewarnt haben.
Die von dir genannten Filme, sind auch die, die ich besonders mag. Dawn of the Dead ist ein wirklich gutes Remake (wenn auch voll von amerikanischen Klischees). 300 hat für mich damals hervorragend funktioniert, ist aber eher etwas schlechter gealtert. Unter den umstrittenen Filmen habe ich einen, der mir extrem gut gefällt obwohl ich die Kritikpunkte sehe, nämlich Sucker Punch. Sind es die hübschen Frauen oder die übertrieben-rasanten Spezialeffekte wie bei einem Videospiel ... ich weiß es nicht! ;) Die übertriebene Art wie der Film gemacht ist gefällt mir einfach!

Außer den genannten Filmen hat Snyder ja nicht viel gemacht. Meiner Meinung nach sind die wirklichen "Gurken" von ihm erst im DC-Universum zu finden. Die Filme finden zwar trotzdem ihre Fans, aber ich gehöre nicht dazu. Trotzdem bin ich auf den Snyder-Cut von Justice League gespannt, den Joss Whedon leider vergeigt hat. Einfach nur um zu wissen, was Snyder daraus machen wollte. Dass der Film plötzlich gut wird glaube ich eher nicht, aber ich bin gespannt!
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Peter »

LegendaryAndre hat geschrieben: 11. Nov 2020, 17:00
Andreas29 hat geschrieben: 11. Nov 2020, 16:34
LegendaryAndre hat geschrieben: 11. Nov 2020, 13:50 Ja, großartiger Film! Ich mag Snyders Stil, aber ich kann auch verstehen warum manche Filme von ihm kritisiert werden. Damit ist ihm jedoch zweifelsohne etwas Großes gelungen!
Nun... seit Watchmen macht der aber wirklich nur noch Schrott. Es fing vielversprechend an mit seinem Remake von "Dawn of the Dead". Dann kam "300" und war auch schon nur noch visuell beeindruckend.
Alles was dann nach Watchmen kam, habe ich mir schon gar nicht mehr angeschaut, weil Menschen denen ich in der Hinsicht vertraue mich davor eindringlich gewarnt haben.
Die von dir genannten Filme, sind auch die, die ich besonders mag. Dawn of the Dead ist ein wirklich gutes Remake (wenn auch voll von amerikanischen Klischees). 300 hat für mich damals hervorragend funktioniert, ist aber eher etwas schlechter gealtert. Unter den umstrittenen Filmen habe ich einen, der mir extrem gut gefällt obwohl ich die Kritikpunkte sehe, nämlich Sucker Punch. Sind es die hübschen Frauen oder die übertrieben-rasanten Spezialeffekte wie bei einem Videospiel ... ich weiß es nicht! ;) Die übertriebene Art wie der Film gemacht ist gefällt mir einfach!
Dawn of the Dead, 300, Watchmen und Sucker Punch finde ich allesamt großartig und letzterer ist tatsächlich mein Liebling von Snyder. Was danach kam, war allerdings ein einziges Trauerspiel.
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von bluttrinker13 »

Oh super, Sucker Punch empfand ich damals auch als zu unrecht verrissene stylische Perle. Ich als Nerd hatte in dem Film einen Heidenspaß (ich sag nur Drachenfeuer und Stilettoabsätze), und konnte auch ein subtil feministisches Thema ausmachen, was mir auch gut gefiel.
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