Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

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Edelknödel
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Edelknödel »

Weiter geht's durchs Alphabet:

The Abyss
Erstaunlich gut gealtert für einen Film von 1989. Tolle Atmosphäre, einige sehr intensive und spannende Momente. Die Story ist halt ziemlich vorhersehbar und Wissenschaftler gegen böse Militärs auch nicht sehr einfallsreich. Trotzdem 3 von 4

The Accountant
Ben Affleck als autistischer Mafia Buchhalter mit John Wick Skillset. Tolle Actionszenen (fantastischer Sound der Waffen), auch ein paar lustige Momente, insgesamt sehr unterhaltsamer Film: 3,5 von 4

Ad Astra
Sehr ruhig erzählt, hat sich für mich aber alleine schon wegen der Bilder gelohnt. Raumschiffe, Raumstationen, Weltall, Planeten - sieht alles super aus. Sehr atmosphärisch und vermittelt toll das Gefühl der Einsamkeit und Entfernungen im Weltall. 3 von 4
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

Ayka
2018; Regisseur: Sergei Dvortsevoy; Darsteller_Innen: Samal Yeslyamova, Dzhipargul Abdilova, David Alaverdyan; Genre: Drama

Ayka ist ein eine illegale Einwanderin aus Kirgisistan, die unter den ärmsten Umständen in Moskau lebt. Nachdem sie ein Kind gebärt, lässt sie es im Krankenhaus zurück und versucht Arbeit zu finden, um ihre hohen Schulden zu bezahlen. Ihre Gläubiger sitzen ihr bereits im Nacken und bedrohen sie und ihre in der Heimat sitzende Schwester. Gesundheitlich ist sie schwer angeschlagen, denn sie hat starke Nachblutungen von der Geburt und ihre Brüste drohen sich zu entzünden, weil sie zuviel Milch produzieren und sie nicht stillt. So taumelt sie durch die russische Hauptstadt in der Hoffnung irgendwo das Geld auftreiben zu können.

"Ayka" ist ein durch die Ko-Produktion mehrerer Länder – darunter Russland, Deutschland und Frankreich - zustande gekommenes Drama, das die Migrations- und Asylproblematik anhand eines sehr persönlichen Schicksals abbildet. Von der Kritik sehr positiv aufgenommen wurde es für die Goldene Palme in Cannes nominiert, konnte aber nicht gewinnen. Dafür hat die Hauptdarstellern den Preis für die beste Schauspielerin mitnehmen können.
Und bei ihr muss man wohl anfangen, wenn man diesen Film besprechen möchte. Samal Yeslyamova liefert eine herausragende Leistung ab und ist der Grund, warum man sich "Ayka" auf jeden Fall anschauen sollte. Mit wenigen Sätzen und viel Mimik und Körpersprache stellt sie ausdrucksstark eine verletzliche und dennoch äußerst starke Frau dar, die mit aktiviertem Selbsterhaltungstrieb und im permanenten Modus des Überlebenskampfes langsam zerrieben wird. Dabei ist die Kamera stets ganz subjektiv und nah bei ihr – manchmal nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. So entsteht eine ungeahnte Nähe und Intimität zur Hauptfigur.
Man kann kritisieren, dass sie natürlich vor allen Dingen eine Emotion abbildet und das wenige Facetten hat. Nur einmal für ganz kurze Zeit darf sie lächeln und Freude verspüren. Ansonsten sieht man nur Verzweiflung, Schmerz und Leid. Selten hat man einen Menschen in einem Film gesehen, der so fertig ist. "Ayka" fällt zweifelsohne unter die zumeist abschätzig gemeinte Kategorie des "Misery Porn", mit der Streifen gemeint sind, die einen möglichst runterziehen wollen. Bei diesem Thema und dem Wissen, dass es sehr viele Menschen gibt, die unter diesen, ähnlichen oder sogar noch schlechteren Bedingungen leben müssen, finde ich es aber legitim, dass man so mal darauf aufmerksam macht.
Natürlich kann man hier Aktivismus unterstellen, weil alles schwarz-weiß gezeichnet und nichts ambivalent ist. Alles ist darauf ausgerichtet, dass wir auf Aykas Seite sind. Alle gehen mit ihr abschätzig und wie Dreck um, helfen ihr nicht und wenn dann nur mit Gegenleistung. Das kann man manipulativ finden, ist aber wahrscheinlich die bittere Realität. Sie ist allein in einem fremden Land und dann auch noch eine Frau. Dass es die nochmal besonders hart trifft, wird genauso thematisiert. Die geopolitische oder nationale Lage wird dabei natürlich ausgeblendet und das übergeordnete Thema emotionalisiert. Aber genau diese Emotionen fehlen doch auf der kalten Bühne der großen Politik und den zu nicht geringen Teilen zynischen (a)sozialen Netzwerken.
Es gibt einen legitimen Aktivismus und "Ayka" gehört für mich dazu. Wer Migrations- und Asylpolitik jedoch ohne Humanismus denkt, den wird dieses Werk wahrscheinlich auch nicht umstimmen können – dafür sind die Fronten zu verhärtet. Und so hat man gleich die nächste Angriffsfläche, ob das nicht nur "Preaching to the Choir" ist - man also nur die erreicht, die bereits auf derselben Seite sind. Allerdings dürfte man dann ja gar keine politischen und aktivistischen Filme mehr machen.
Trotz der großen Emotionalität ist das nüchtern und trocken gefilmt, was eine sehr hohe Authentizität bietet. Es gibt auch eine schöne Dissonanz, denn so ein düsterer Stoff spielt zum größten Teil im grellen weil verschneiten Moskau.
Eine besonders große oder clevere Story erzählt man auch nicht. Alles hat sich dem unterzuordnen, was man fühlt.
Dem entziehen kann man sich trotz aller Kritikpunkte und obwohl man weiß, dass man in diese Richtung genudged wird, nicht. Man leidet irgendwann wirklich sehr mit und hofft, dass alles gut wird. Und da wären wir wahrscheinlich beim größten Streitpunkt: Es gibt ein offenes Ende. Keinen Abschluss. Aykas Schicksal bleibt ungewiss. Das ist freilich Absicht, denn wir als Zuschauer sollen uns unwohl fühlen, indem man uns eine Gewissheit vorenthält – ganz egal ob positiv oder negativ. Denn auch die Zukunft vieler anderer Menschen in Aykas Situation, die in der realen Welt leben, ist in einer grausamen und unerbittlichen Schwebe. Sie leben von Tag zu Tag und wissen nicht, was übermorgen ist. Ob sie genug Geld haben, genug zu Essen... ob sie dann noch leben. Solche Enden sind immer umstritten, aber für mich passt das wirklich gut. Bei einigen Streifen hat man dabei das Gefühl, dass die Macher keinen vernünftigen Abschluss haben und sowas aus Not machen. Hier wirkt es aber wie eine klare künstlerische Entscheidung.
Wer sich gerne mal etwas runterziehen lassen und einer großartigen Schauspielerin zuschauen will und dem der Mensch ganz im Sinne einer humanistischen Ethik in der Migrations- und Asylpolitik immer noch etwas wert ist, der sollte hier zugreifen.

4 von 5 Sternen
https://letterboxd.com/film/ayka/
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=PsKZzGWvJW4
Erhältlich: https://www.werstreamt.es/film/details/1620489/ayka/
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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

Lights Out

Die Grundidee des nur im Dunkeln sichtbaren Monsters ist nett, funktioniert für mich aber nur zu Beginn des Films. Im weiteren Verlauf schlägt dann viel zu oft der Erklärbär zu und nimmt der Gestalt viel ihres Schreckens. Eine "08/15-Lebensgeschichte für Filmmonster" macht aus Diana eben noch keine Sadako. Leider beschreitet der Film ansonsten ziemlich ausgetretene und altbekannte Horrorpfade, die jeglichen Überraschungseffekt vermissen lassen. Positiv erwähnenswert sind einige nette Lichtspielereien und die beiden Hauptdarstellerinnen Teresa Palmer und Maria Bello. Der Rest ist maximal Durchschnitt.
Andreas29

Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Andreas29 »

The Deer Hunter (Die duch die Hölle gehen)
1978; Regisseur: Michael Cimino; Schauspieler_Innen: Robert De Niro, Christopher Walken, Meryl Streep; Genre: Antikriegsdrama

Michael, Nick und Steven sind Stahlarbeiter und Hobbyjäger. Sie wohnen in einer kleinen Stadt in Pennsylvania und sind mit ihren kleinen und unprätentiösen Leben sehr zufrieden. Steven heiratet und es steht ein großes Hochzeitsfest bevor. Es könnte also alles so schön sein, aber wir schreiben das Jahr 1968 und die drei Freunde haben sich verpflichtet in Vietnam zu kämpfen. Nach der Hochzeit reisen sie ab, werden Kriegsgefangene des Vietcong und danach ist nichts mehr so, wie es war.

Der Vietnamkrieg war offiziell erst drei Jahre beendet als "The Deer Hunter" in die Kinos kam. Michael Ciminos Film ist damit der erste, der sich kritisch mit dem Konflikt und vor allem den menschlichen Folgen ganz normaler amerikanischer Bürger auseinandersetzt. Es gehörte großen Mut dazu, denn der erste verlorene Krieg der USA und 60000 umsonst gestorbene Soldaten haben große Narben hinterlassen. Das Experiment glückte und man gewann fünf Oscars (Bester Film, Nebendarsteller, Regie, Schnitt und Ton) und erhielt vier weitere Nominierungen (Bester Hauptdarsteller, Nebendarstellerin, Drehbuch und Kamera). Cimino gewann ebenso den Golden Globe als bester Regisseur.
Beim normalen Publikum ist "Die durch die Hölle gehen" (deutscher Titel) aber immer schon eher geteilt aufgenommen worden. Das liegt vor allem an einer Sache: Es wird sich Zeit gelassen. Die drei Akte teilen sich in eine Phase vor Vietnam, eine in Vietnam und eine nach Vietnam. Das, wenn man es böse ausdrückt, Vorgepänkel geht knapp 70 Minuten. Dort sehen wir die zumeist glücklichen Hauptprotagonisten ihrem alltäglichen Leben nachgehen. Allein für das Hochzeitsfest gehen 30 Minuten drauf. Das ist natürlich volle Absicht, weil wir mit den Charakteren zusammenwachsen sollen. Für mich hat das immer funktioniert und ich finde das auch nicht langweilig. Jede Minute, die man hier sieht tut weh, weil man weiß, dass diese Idylle bald zerstört wird. Der Tritt in die Magengrube kommt dadurch sehr viel schmerzhafter rüber, als wenn man nur eine kleine und oberflächliche Einführung gehabt hätte.
Aber auch im zweiten Akt bekommt man wenig geboten, was einem als Mainstreamzuschauer gefallen würde. Wer sich hier großartig Kriegsaction erhofft, wird bitter enttäuscht. Es gibt nur eine ganz kleine Gefechtsszene und dann folgt schon die Gefangennahme. Was dann allerdings in dieser Gefangenschaft passiert, gehört zu den intensivsten Erfahrungen, die Filme für mich bisher erzeugt haben. Diese absolute Todesangst ist so greifbar, dass es mich jedes Mal an den Sitz fesselt. Ich habe "The Deer Hunter" schon gesehen, als ich ziemlich jung war. An einer Stelle bekommt Steven eine Panikattacke und beginnt zu schreien. Das hatte ich nach dem ersten Mal Wochen im Ohr.
Auch befreien sie sich relativ schnell wieder und es wird der letzte Akt eingeleitet. Spätestens da wird klar, dass das kein Streifen über den Krieg ist, sondern lediglich von dessen psychischen Auswirkungen erzählt. Schnell begreift man, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war - egal wie versehrt oder unversehrt man der Hölle physisch entkommen ist. Das ist wirklich absolut bitter und niederschmetternd und es zeigt, dass der Mensch nicht für den Krieg ausgelegt ist. Kriege sind Seelenfresser. Egal wie gut man damit klarkommt oder klarzukommen meint, man ist nicht mehr dieselbe Person. Man ist innerlich ein bisschen gestorben, obwohl man äußerlich vielleicht keinen Kratzer hat. Und das ist der interessanteste und beste Abschnitt. So zeigt sich, dass "The Deer Hunter" trotz seines langsamen Vorankommens eine funktionierende Dramaturgie hat, die sich in ihrer Spannung immer steigert.
Das mag nicht der beste Kriegsfilm aller Zeiten sein und unterhalten tut er auch nicht, aber es ist definitiv einer der besten Versuche PTSD – posttraumatische Belastungsstörung – abzubilden und damit ein großartiges und wichtiges Antikriegsdrama.
Diese Konzentration auf die menschlichen Schicksale wurde auch durchaus kritisiert. Die politischen und geopolitischen Hintergründe werden natürlich vollkommen ausgeblendet. Damit auch eine für viele nötige Kritik der handelnden Politiker zu dieser Zeit. Und natürlich wird der Konflikt in ein reines Schwarz-Weiß gezeichnet, weil der Vietcong in Person seiner Gefängniswärter ein nihilistisches und menschenfeindliches Monster ist, der seine Gefangenen für perverse Spiele und menschenverachtende Wetten missbraucht. Die US-Amerikaner, die im Vietnamkrieg zahlreiche Kriegsverbrechen begangen haben, sind hier lediglich Opfer. Die deutsche Journalistenlegende Peter Scholl-Latour lässt sich damit zitieren, bei der Darstellung der Gefängniswärter fast aus Protest den Kinosaal verlassen zu haben.
Ich konnte das nie nachvollziehen. Ein Film, der sich rein auf die Menschen konzentrieren will, darf das auch machen. Fakt ist: Es wurden amerikanische Soldaten dort gefoltert. Für die Aussage, dass Krieg schlimm ist, ist deren Nationalität aber eigentlich völlig egal. Hier sind es halt Amis. Man hätte auch von drei Vietnamesen erzählen können, die von G.I.s. gefoltert werden, aber es ist nun einmal ein amerikanisches Werk und dann hätte das vermutlich viel weniger Menschen erreicht. Von irgendeinem Patriotismus, der einen spüren lassen würde, dass das Erlebte nur oder besonders schlimm ist, weil es US-Amerikanern passiert, ist auch keine Spur. Auch nicht davon, dass dieser Krieg wichtig oder gerechtfertigt war und man ihn führen musste. Nur, weil man die großen Zusammenhänge weglässt, muss das ja keine Zustimmung sein. Ganz im Gegenteil: In der letzten Szene wird "God Bless America" angestimmt, was man für ziemlich zynisch halten kann, nachdem man erlebt hat, was die Charaktere durchmachen.
Besser so als eine eierlegende Wollmilchsau zu haben, die alles nur unbefriedigend abbildet. Wenn der notorisch im Schneckentempo erzählende Cimino auch noch Weltpolitik und Ambivalenz hätte verpacken müssen, wären wahrscheinlich nochmal drei Stunden hinzugekommen. Man kann natürlich der Auffassung sein, dass man Krieg nur so umfassend darstellen darf. Der Ansicht bin ich nicht, weil auch solche zunächst isoliert wirkenden Geschichten allgemeine Aussagen zulassen.
Das ist natürlich das, was ich mit meiner Weltanschauung da herausziehe. Ich habe durchaus einige Analysen gelesen, in denen das alles ultrapatriotisch gesehen wurde. Es sei eine Heroisierung des amerikanischen Soldaten und Bürgers allgemein, der sich nicht aufgibt und Leid für sein Land erträgt und sich dafür aufopfert. Dass das alles sein muss, weil Männer eben tun müssen, was sie tun müssen. Das lässt natürlich die Schwarz-Weiß-Zeichnung des Feindes und das Weglassen größerer politischer Zusammenhänge etwas kritischer wirken. Auch das "God Bless America" ist vor diesem Hintergrund wahrscheinlich dann auch nicht zynisch, sondern tatsächlich ernst gemeint. Auch Roger Ebert hat damals ausdrücklich den Status als Antikriegsfilm verweigert.
Ich bleibe aber bei meiner Sichtweise, weil die Charaktere am Ende einfach zu kaputt sind und alles auf einer so bitteren Note endet. Wer daraus zieht, dass Krieg geil ist und es sich lohnt für sein Land sowas auf sich zu nehmen, der ist in dieser Hinsicht eben schon genug vorgeprägt.
Man kann auch ganz oberflächlich vor allem eine Geschichte über Freundschaft sehen. Denn das ist auch ein großer Part, der immer wieder besonders berührt.
Muss ich zu den Schauspielern wirklich irgendetwas sagen? Robert De Niro, Christopher Walken und Meryl Streep. Eigentlich reichen die Namen. Trotzdem: Das ist natürlich absolute Oberklasse. Besonders Christopher Walken bringt eine wahnsinnig starke Leistung. Cimino brauchte für sein Werk Schauspieler, die alle Emotionen abbilden können: Von Lebensfreude über Todesangst bis zu Mimiken, in denen jegliche Glückseligkeit hinausgesogen wurde, musste hier alles gezeigt werden. Das ist gelungen.
Also "The Deer Hunter" mag Ecken und Kanten haben, langsam erzählt sein und wenige Höhepunkte bieten. Er zieht einen aber ganz verlässlich mit in den Abgrund von dem Nietzsche in seinem berühmten Zitat gesprochen hat – in den man sich verwandelt, wenn man zu lange in ihn hineinschaut. Großes, sicherlich streitbares Kino, das man aber mal gesehen haben muss.

5 von 5 Sternen.
https://letterboxd.com/film/the-deer-hunter/
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=g7q1SjVdsNk
Erhältlich: https://www.werstreamt.es/film/details/ ... lle-gehen/

Momentan gibt es auf Arte noch eine Doku über den Regisseur Michael Cimino, der ja zwei Jahre nach "The Deer Hunter" mit "Heaven's Gate" einen der größten Flops der Kinogeschichte produzierte: https://www.arte.tv/de/videos/092129-00 ... f-amerika/ (anguckbar bis zum 29.07)
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Cthalin
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Cthalin »

Monster Hunter (2020)
Mitunter ganz nette Bilder, aber es hat bis auf die Namen mancher Kreaturen nicht viel mit den lustigen Spielen gemeinsam, soweit ich das beurteilen kann (habe die Spiele nicht viel gespielt). Mit dem Spiel im Kopf hatte ich eher ein lustiges Fantasyabenteuer erwartet und bekam dafür einen konstruierten Überlebenskampf von Milla Jovovich, die eh nur diese eine Rolle mit dem immergleichen Blick spielen kann. 2,5/5

Black Widow (2021)
Ich würde ja nie behaupten, dass Marvel Filme irgendeine tolle anspruchsvolle Unterhaltung wären, aber als MCU machen sie mir einfach Spaß mit dieser Kombination aus tollen Bildern, Witz und Ernsthaftigkeit der Bedrohung. Nachdem ich Wandavision gesehen und mir sogar Falcon & the Wintersoldier antat (sind jetzt echt zwei der langweiligeren Personen. Schlimmer wirds wohl nur bei Hawkeye :mrgreen: ), freute ich mich auf einen neuen Marvel Film. Leider ist die Prämisse ja von vornherein klar, da er zeitlich noch vor Endgame spielt/spielen muss. Es gibt natürlich wieder die Welt zu retten, aber es wird auch viel Fokus auf die "Familie" von Black Widow gelegt. Und David Harbour ist großartig! :) 3,5/5

Chaos Walking (2021)
Der Klappentext ließ mich schon fragend zurück. Hätte ich den Cast mit Tom Holland, Daisy Ridley und Mads Mikkelsen nicht gesehen, hätte ich es wohl gleich sein gelassen. Und was soll ich sagen... Hätte ich mal auf's Bauchgefühl gehört. Der Planet mit seinem "Specialeffect" ist schon recht abgedreht, damit einerseits kreativ aber auch wieder zu aus den Ohren gezogen, als das ich es irgendwie ernst nehmen könnte. Naja und der Plot war dann auch nicht wirklich schwer zu erraten. Hinzu kommt...
SpoilerShow
Warum man die Alieneingeborenen eingeführt hat, erschließte sich mir auch nicht wirklich. Besonders die Szene in der sie einen davon treffen, Holland den angreift und der dann einfach schulterzuckend geht am Ende. Und das war dann auch das letzte Mal, dass jemand ein Wort über die verlor... :?
Das war irgendwie nix. 2/5
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von PrinzEisenerz »

Cthalin hat geschrieben: 16. Jul 2021, 23:12
Chaos Walking (2021)
Der Klappentext ließ mich schon fragend zurück. Hätte ich den Cast mit Tom Holland, Daisy Ridley und Mads Mikkelsen nicht gesehen, hätte ich es wohl gleich sein gelassen. Und was soll ich sagen... Hätte ich mal auf's Bauchgefühl gehört. Der Planet mit seinem "Specialeffect" ist schon recht abgedreht, damit einerseits kreativ aber auch wieder zu aus den Ohren gezogen, als das ich es irgendwie ernst nehmen könnte. Naja und der Plot war dann auch nicht wirklich schwer zu erraten. Hinzu kommt...
SpoilerShow
Warum man die Alieneingeborenen eingeführt hat, erschließte sich mir auch nicht wirklich. Besonders die Szene in der sie einen davon treffen, Holland den angreift und der dann einfach schulterzuckend geht am Ende. Und das war dann auch das letzte Mal, dass jemand ein Wort über die verlor... :?
Das war irgendwie nix. 2/5

Das ist eine Buchverfilmung einer Trilogie (ich weiß nicht ob nur Teil 1) und da spielen die Aliens zumindest später schon eine große Rolle. Über den Film habe ich aber nur schlechtes gehört.
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Cthalin
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Cthalin »

PrinzEisenerz hat geschrieben: 17. Jul 2021, 13:10 Das ist eine Buchverfilmung einer Trilogie (ich weiß nicht ob nur Teil 1) und da spielen die Aliens zumindest später schon eine große Rolle. Über den Film habe ich aber nur schlechtes gehört.
Ah, danke, wieder was gelernt. Ich glaube der Film hingegen wird sicherlich nicht fortgesetzt. Frage mich bei sowas aber auch immer, wer solch einen Mumpitz am Ende in der Form abnimmt. :?
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

Fukushima

Der Film über die Nuklearkatastrophe in Fukushima befasst sich hauptsächlich mit den Mitarbeitern im Kernkraftwerk (und erinnert daher etwas an die Miniserie "Chernobyl", ohne ihr aber das Wasser reichen zu können). Dazu gibt's politisches Durcheinander und Kompetenzgerangel außerhalb des AKWs, das weder den TEPCO-Vorstand noch den damaligen Premierminister Naoto Kan besonders gut aussehen lässt. Die Folgen für die Anwohner der betroffenen Gebiete sowie der Familien der AKW-Mitarbeiter werden nur kurz angerissen und beschränken sich hauptsächlich auf die Evakuierung und Unterbringung in Turnhallen. Die meiste Zeit verfolgt man die Bemühungen des Kraftwerksleiters Masao Yoshida, eine drohende Kernschmelze durch "Venting" zu verhindern. Dazu müssen Mitarbeiter in die stark verstrahlten Bereiche vordringen, um diverse Ventile per Hand zu öffnen.

Optisch gibt's wenig zu meckern, man ist sichtlich um Realismus bemüht. Das versucht man auch inhaltlich, aber die einseitige und klischeehafte Darstellung einiger Charaktere fällt negativ auf. Ebenso die arg glorifiziert und pathetisch erscheinende Darstellung eines USA-Hilfseinsatzes. Die mit ordentlich Overacting dargebotene extreme Aufopferungsbereitschaft und der blinde Gehorsam einiger AKW-Mitarbeiter könnte man unter "typisch japanisch" einordnen - man wähnt sich manchmal gar in einem Godzilla-Film. Ebenso spielen gesundheitliche und psychische Folgen nur eine sehr untergeordnete Rolle. Das alles hinterlässt einen doch recht zwiespältigen Eindruck. Aber immerhin ist "Fukushima" kein Katastrophen-Krawall à la Emmerich.
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Pinoccio134 »

Cthalin hat geschrieben: 17. Jul 2021, 16:53
PrinzEisenerz hat geschrieben: 17. Jul 2021, 13:10 Das ist eine Buchverfilmung einer Trilogie (ich weiß nicht ob nur Teil 1) und da spielen die Aliens zumindest später schon eine große Rolle. Über den Film habe ich aber nur schlechtes gehört.
Ah, danke, wieder was gelernt. Ich glaube der Film hingegen wird sicherlich nicht fortgesetzt. Frage mich bei sowas aber auch immer, wer solch einen Mumpitz am Ende in der Form abnimmt. :?
Das erste Buch endet...
SpoilerShow

... damit, dass Viola und Todd in Haven ankommen und dort von Mayor Prentiss "empfangen" werden.
Wenn der Film so oder so ähnlich endet, haben sie es wohl ebenfalls auf eine Trilogie abgesehen mit den Filmen.
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Cthalin
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Cthalin »

Ich habe einen Artikel gefunden der die Unterschiede gut zusammenfasst: https://www.cbr.com/chaos-walking-movie ... omparison/

Zum Ende scheint es einige Unterschiede und Kürzungen zu geben
SpoilerShow
In Chaos Walking, Todd and Viola are sent to the town of Farbranch to find help. In the books, they also go to Farbranch, but after that the movie and the book go in completely different directions. The film sees the mayor of Farbranch send them to a third community called Haven. When Prentiss shows up at Farbranch, he continues to chase Todd and Viola until they all arrive at the first large spaceship that brought the human settlers to the planet. This is where the movie's final fight takes place, and Viola and Todd never make it to Haven.

This is not what happens in the first book, or any of them for that matter. Todd and Viola never stop at a ship to make contact with Viola's people in outer space. Instead, they continue running and eventually arrive in Haven. The twist is that Prentiss beats them there, declares himself the President of New World and captures both Todd and Viola. The movie rushes to the final showdown with Prentiss, eliminating a lot of the action from the books.
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bluttrinker13
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von bluttrinker13 »

Mein Gott, kann mich nicht erinnern, wann ich dieses oder letztes Jahr mal ne gute Komödie gesehen hätte.

Aber Palm Springs (2020) ist eine!
Hat mir der Film gut gefallen, meine Herren. Tolle Schauspieler, tolle weirde Nebencharaktere, viel Liebe zum Detail und für Kleinigkeiten, massig gute Ideen bei einer alten und gut geklauten Prämisse (Täglich grüßt das Murmeltier).

Ärgere mich ein wenig, dass ich den beim Fantasy Filmfest verpasst hab, im Kino wäre das bestimmt noch mal toller gewesen.
:clap: :dance:
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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

The Nun

Rumänien im Jahr 1952: In einem abgelegenen Kloster wird eine Nonne erhängt aufgefunden. Der Vatikan entsendet Vater Burke (Demián Bichir) und Novizin Irene (Taissa Farmiga) in das alte Gemäuer, um den Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Beide haben in der Vergangenheit bereits Erfahrungen übernatürlicher Natur gemacht und sollen feststellen, ob das Kloster noch als heilige Stätte einzustufen ist...

"The Nun" ist ein weiterer Beitrag aus dem "Conjuring"-Universum. Dementsprechend gering war meine Erwartungshaltung, da ich einer der wenigen Horrorfans zu sein scheine, der die "Conjuring"-Reihe für überbewertet hält. Glücklicherweise funktioniert "The Nun" aber auch als eigenständiger Film, die Warrens tauchen nur kurz auf. Fast die gesamte Zeit ist man in und um das rumänische Kloster unterwegs, was für eine gediegene Gothic-Horror-Atmosphäre sorgt. Als Gourmethäppchen obendrauf gibt's noch einige Reminiszenzen an Fulcis Glockenseil-Zombie. Das war's dann, abgesehen vom solide agierenden Cast, aber auch schon mit den Pluspunkten. Die Story ist dünn, die Schockmomente bestehen fast ausschließlich aus krawalligen Jumpscares, und im letzten Drittel kommt noch deplaziert wirkender Humor dazu. Das Finale fällt unspektakulär und ausgelutscht aus. Sehr schade, denn die Location wäre perfekt geeignet für einen gediegenen Gruselstreifen gewesen. "The Nun" schafft es trotz einiger weniger gelungener Szenen nicht, aus dem altbekannten Horror-Einerlei der letzten Jahre auszubrechen.
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Rince81 »

Haferbrei hat geschrieben: 10. Jul 2021, 13:55 Black Widow
Dieser Film lässt sich sehr schön mit einem Wort beschreiben: warum?
Warum habe ich ihn angeguckt? - Die Abendvorstellung von Godzilla vs Kong war ausgebucht.
Warum habe ich die Vorstellung nicht früher verlassen? - Gute Frage.
Warum existiert dieser Film überhaupt (außer, um Geld zu machen)? - Keine Ahnung.
Gesehen und für gut befunden. Der Film ist aber definitiv ein Mixed Bag. Das Drehbuch ist wirklich nicht gut. Der Film kommt eigentlich Jahre zu spät. Die Macher wissen auch nicht so recht, was sie machen wollen. Einen Bourne Film? Einen Bond? Einen Superhelden Flick? Der Film schafft es nicht, einen speziellen Black Widow Stil zu finden und kopiert munter vor sich hin, was aber meist wirklich gut klappt. Er macht daher trotzdem Spaß. Das liegt auch an dem tollen Cast. David Harbour ist toll und Florence Pugh ist (mal wieder) großartig. Wobei ich mich über ihre deutsche Syncronstimme wahnsinnig geärgert habe - ausdruckslose Schlaftablette trifft das am besten und im Kino lief leider keine OV.
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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

The Tomorrow War

Dieser Film veranschaulicht sehr gut, warum mir Triple A-Blockbuster-Gedöns seit Jahren zunehmend am Allerwertesten vorbeigeht: Austauschbares Alien-Invasion-Szenario und hanebüchene Story treffen auf blasse, eindimensionale Charaktere, die hauptsächlich ballernderweise in Erscheinung treten, wenn sie nicht gerade irgendwelche Plattitüden zum Besten geben. Dazu gibt's eine Ladung Flachwitz, der aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass sich der Film viel zu ernst nimmt. Logik oder Realismus haben sowieso Feierabend. Die CGI-Viecher und J.K. Simmons als grantiger Verschwörungs-Opa gehen in Ordnung, der komplette Rest ist zum Fremdschämen. Taugt für mich nicht mal mehr als stumpfe Feierabend-Berieselung, dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade. Dumm nur, dass man's nicht vorher weiß und ich Filme nur ungern abbreche. ;)

Empfehlung: "The Tomorrow War" links liegen lassen und stattdessen lieber zum zwanzigsten Mal "Starship Troopers" gucken.
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Dicker
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Dicker »

Oder besser Edge of tomorrow
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Peter
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Peter »

Heretic hat geschrieben: 21. Jul 2021, 11:05 Empfehlung: "The Tomorrow War" links liegen lassen und stattdessen lieber zum zwanzigsten Mal "Starship Troopers" gucken.
Exakt mein Fazit. Dass Amazon für die Streaming-Rechte 200 Mio hingelegt hat, ist eigentlich kaum zu glauben.
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bluttrinker13
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von bluttrinker13 »

Dicker hat geschrieben: 21. Jul 2021, 11:45 Oder besser Edge of tomorrow
Yessir!! :clap:
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Dicker hat geschrieben: 21. Jul 2021, 11:45 Oder besser Edge of tomorrow
Das. Starship Troopers ist so dermaßen überschätzt

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Heretic
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von Heretic »

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:twisted:
meieiro
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Re: Welche Filme habt ihr zuletzt geschaut?

Beitrag von meieiro »

Ich war gestern das erste Mal seit vor der Pandemie wieder im Kino. Aus Mangel an Alternativen wurde es dann Godzilla vs Kong

Der Film hat ein paar ganz coole Momente, aber die reichen mir nicht um über den ganzen Bullshit, der da passiert, hinweg zusehen.
Es dauert halt wieder mal ziemlich lange bis die beiden das erste Mal aufeinander treffen. Und die Story ist halt nur zweckmäßig und du darfst absolut nichts hinterfragen was da passiert. Es ergibt halt meist einfach keinen Sinn.
Es gibt einen Story-Strang, den könnte man komplett aus dem Film schneiden und es würde nichts an der Story ändern.

Es gibt ein paar coole Szenen daher würde ich noch 2/5 geben. Aber wenn ich nochmal Lust auf so nen Film habe, dann würde ich lieber Pacific Rim schauen.

P.S.: Edge of Tomorrow ist auch überschätzt :ugly:
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