Da ich über Gehälter entscheide, kenne ich meine spezifischen Kriterien sehr gut. Mir braucht keiner erzählen, dass könne man nicht messen. Klar kann man durchschnittlich arbeiten, aber dann sollte man auch nur durchschnittlich verdienen und jemand der überdurchschnittlich arbeitet eben überdurchschnittlich und das ganz individuell.Tengri Lethos hat geschrieben: ↑21. Sep 2021, 21:52Leistungsbemessung ist ja aber schon eine Wissenschaft für sich und damit auch die Identifizierung von Leistungsträger*innen. Wie bemisst Du Leistung z.B. in einer Stelle, in der Elterngeld bewilligt wird. Anhand der Anzahl der bearbeiteten Anträge? Aber müsste man sich dann nicht auch anschauen, wieviele dieser Bescheide fehlerhaft sind? Oder ist da nur relevant, gegen wieviele auch tatsächlich erfolgreich vorgegangen wurde?Dr_Hasenbein hat geschrieben: ↑21. Sep 2021, 18:19 Nö, ich will nicht mit jedem anderen gleichgestellt werden. Ich erlebe immer wieder diese Ungerechtigkeit in Tarifeinordnungen oder staatlichen Einrichtungen, in denen Leistungsträger genauso bezahlt werden wie jene, die Dienst nach Vorschrift machen.
Will sagen: Du kannst Leistung in verschiedenen Bereichen erbringen, ob die alle messbar gemacht werden können bezweifle ich. Und eines was ich bei mir im öffentlichen Dienst gelernt habe: wer überdurchschnittliches leistet, wird auch über kurz oder lange entsprechende Wertschätzung erhalten. Ob diese immer kurzfristig monetär ist, lasse ich dahingestellt, da ich Motivation über Geld eh nicht für nachhaltig erachte.
Und der Gedanke: Dienst nach Vorschrift enthält ja quasi Leistung vor, weil andere ja mehr leisten und diese Person auch mehr leisten könnte ist auch nicht meins. Durchschnittlich arbeiten zu können ist auch ein Recht. Genauso wie es das Recht von guten Führungskräften ist zu versuchen, Potentiale ihrer Mitarbeiter*innen zu wecken. Ich habe schon sehr oft erlebt, dass jemand der sehr unauffällig vor sich hinarbeitet mit der richtigen Aufgabe auch plötzlich ganz andere Resultate gezeigt hat.
Aber das ist ja das schöne: wem dieser Gedanke nicht gefällt, kann ja in Branchen reingehen, in denen eben Gehalt an Leistung viel stärker bemessen wird und es klare Verabredungen dazu gibt, wie diese gemessen wird.
Ja das ist das schöne, solange man nicht mit nutzlosen Gewerkschaften irgendwelche unsinnigen Tarifverträge aushandelt.