Bundestagswahl 2021 Tipp

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Dr_Hasenbein
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Andreas29 hat geschrieben: 18. Sep 2021, 15:17
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Sep 2021, 14:08 Diejenigen die aber jetzt Einfluss haben, sind eben so gar nicht Kretsche oder Palmer, also äußerst beliebte Politiker auch unter der politischen Mitte. Stattdessen werden erfolglose hardliner protegiert. Ein Grund, warum ich die Grünen nicht wähle, obwohl das bis letztes Jahr noch anders aussah.
Das kann ich halt Null nachvollziehen. Kretschmann UND Palmer haben für mich rein gar nichts mit der Partei der Grünen zu tun. Kretschmann könnte auch genauso in der CDU sein und Palmer ist ein aufmerksamkeitsgeiler Troll, dessen Existenz und Bekanntheit einzig auf Provokation basiert und dessen Beliebtheit sich auf die "Das wird man doch noch sagen dürfen" - Generation beschränkt. die zwar laut, aber ganz bestimmt nicht in der Mehrheit ist. DAS sind die Hardliner, die zurecht Außenseiter in der Partei sind. Wenn Du deren Politik toll findest kannst Du alles wählen, aber bestimmt nicht Grün.
Das sehe ich anders, sie gehören zum Realoflügel. Da allerdings viele Hardliner jetzt in der Partei laut sind, scheint es so als seien sie keine Grünen. Ich finde beide durchaus Grün und sympathisch, beide recht erfolgreich. Palmer bin ich bereits persönlich begegnet und kann deine Einschätzung nicht teilen. Seine Beliebtheit fußt vor allem auf sein Autonomiebedürfnis, was der Stadt sehr gut tut und von dem ich mir mehr ähnliche Kommunen wünsche.
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Peter
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Peter »

Andreas29 hat geschrieben: 18. Sep 2021, 15:17 Auch dieses Jahr gab es die besten Umfragewerte während der Überflutungen in NRW und Rheinland Pfalz.
Nein. Ihre beste Phase hatten die Grünen mit 20-26% von Anfang März bis Anfang Juli. Seit Beginn der Hochwasserkatastrophe sind sie nicht mehr über 19% gekommen, im Gegenteil, es ging danach nur noch bergab.
Kretschmann UND Palmer haben für mich rein gar nichts mit der Partei der Grünen zu tun.
Als BWer kann ich sagen, dass Kretschmann selbstverständlich ein Grüner ist und hier auch als solcher gesehen wird. Nur sind die Grünen hier halt generell deutlich konservativer als in den meisten (wenn nicht gar allen) anderen Bundesländern. Die verstehen sich auch überraschend gut mit der CSU, was sich an den zahlreichen Kooperationen sehen lässt. Ich hätte im übrigen auch gut mit Schwarz-Grün mit Söder als Kanzler leben können. Oder noch besser Grün-Schwarz mit Habeck. Und ich kann es bis heute nicht fassen, dass die Grünen Baerbock nominiert haben, was in meinen Augen an Dummheit nicht mehr zu überbieten ist.
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Peter hat geschrieben: 18. Sep 2021, 15:43 Ich hätte im übrigen auch gut mit Schwarz-Grün mit Söder als Kanzler leben können. Oder noch besser Grün-Schwarz mit Habeck. Und ich kann es bis heute nicht fassen, dass die Grünen Baerbock nominiert haben, was in meinen Augen an Dummheit nicht mehr zu überbieten ist.
Ich fühle das. Sehe das exakt genauso.
Andreas29

Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Andreas29 »

Peter hat geschrieben: 18. Sep 2021, 15:43 Nein. Ihre beste Phase hatten die Grünen mit 20-26% von Anfang März bis Anfang Juli. Seit Beginn der Hochwasserkatastrophe sind sie nicht mehr über 19% gekommen, im Gegenteil, es ging danach nur noch bergab.
Stimmt. Asche auf mein Haupt - da hatte ich was falsch abgespeichert. Dennoch würde ich bei meiner Aussage bleiben, dass gute Umfragen für die Grünen oft mit der Tagespolitik zusammenhängen.

Wo wir bei Kretschmann sind: Ohne Fukushima wäre der auch kein Ministerpräsident.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Sep 2021, 15:38 Das sehe ich anders, sie gehören zum Realoflügel.

Bei Kretschmann kann man das vielleicht noch irgendwo verargumentieren - würde ich aber auch verneinen. Aber Palmer steht für mich außerhalb des Parteienspektrums der Grünen und ich finde es schade, dass man ihn nicht aus der Partei wirft.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Sep 2021, 15:38 Da allerdings viele Hardliner jetzt in der Partei laut sind, scheint es so als seien sie keine Grünen.
Nein. Ganz einfach Nein. Ich finde die Personen, die gerade bei den Grünen den Ton angeben sogar noch recht konservativ, wenn man das mit früheren Zeiten vergleicht. Auch der Flügelkampf ist nicht mehr so heftig wie früher. Baerbock, Habek und Co. sind schon Realos. Kretschmann und Palmer stehen weit rechts davon und damit parteipolitisch zurecht im Abseits.
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 18. Sep 2021, 15:38 Palmer bin ich bereits persönlich begegnet und kann deine Einschätzung nicht teilen.
Dass der im persönlichen Umgang - besonders wenn man ihm zustimmt - nett sein kann, bezweifle ich gar nicht. Auch, dass er vielleicht nicht der schlechteste Bürgermeister ist. Was er so bundespolitisch von sich gibt, was ich also auch mitkriege und was für mich relevant ist, ist aber meistens ziemlicher Quatsch, der rein gar nichts mehr mit grüner Politik zu tun hat. Meistens hat es gar nicht mal etwas mit Politik zu tun, sondern es geht ihm nur darum etwas zu sagen, was als "unsagbar" gilt, um sich dann gleich darüber aufzuregen in einer "Meinungsdiktatur" zu leben, wenn er Gegenwind bekommt.

Um es im Jugendsprech zu sagen: Der Mann ist einfach lost. Und auch wenn Du es als Keule empfinden wirst: Bei der AfD wäre er besser aufgehoben. Wie er mit sich selber verargumentiert überhaupt noch bei den Grünen zu sein, würde ich gerne mal wissen - wobei, es pflegt ja eben auch das Ego als Rebell zu gelten.

Du merkst: Bei Palmer läufst Du bei mir gegen eine Wand.
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Ich empfinde es nicht als Keule, es ist eine. Und Leute wie Bearbock, die im Dillschneider Skandal gerne mal demokratische Grundprinzipien aufweichen wollen sind keineswegs Realos sondern schon extrem weit links, nur eben beherrschter. Weitestgehend zumindest. Es geht auch nicht darum, ob Palmer nett ist sondern darum, dass er seinen Standpunkt mit mehr Worten durchaus klarer machen kann und da ist halt am Ende sehr wohl etwas dran, insbesondere lokalpolitisch.
Andreas29

Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Andreas29 »

Nun. Wir scheinen so verschiedene Auffassungen davon zu haben, was links, rechts und konservativ ist, dass ich keinen Sinn sehe weiter mit Dir zu diskutieren.
Dr_Hasenbein
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Das sehe ich andersrum genauso
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Tengri Lethos
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Tengri Lethos »

Felidae hat geschrieben: 18. Sep 2021, 11:57]

Meine Antwort wäre - der "amerikanische" Wahlkampf gegen Baerbock hat voll und ganz gewirkt. Davor sah es ja mal ganz kurz so aus, als wäre die erste grüne Kanzlerin tatsächlich rechnerisch möglich. Dass sie selbst am Anfang extrem ungeschickt war, hat auch nicht geholfen.
„Extrem ungeschickt“ finde ich da nicht passend. Frau Baerbock und ihre Partei sind angetreten mit „Wir sind nicht so wie die anderen“, was ich weiterhin gut und wichtig finde. Denn wir brauchen eine Änderung sowohl in der Frage, was wir machen als auch wie wir es machen.
Dann hat sie aber ( wie jeder andere Kandidat auch) Fehler gemacht. Z.B. das Interview mit Habeck, wo sie ihre Vita mit Völkerrechtswissen aufgepumpt hat und Habeck sehr ungeschickt in die negativ konnotierte Bauern Ecke gestellt hat. Auch dieses „sich größer machen wollen, als man tatsächlich ist“ ist ein Habitus, den x andere Politiker an den Tag legen. Aber sie ist ja eben angetreten mit „ich bin nicht so“. Und das Buch bzw. Die erste Verteidigungslinie, die sie aufgezogen hat („ist ja kein wissenschaftliches Werk, deshalb sind fehlende Zitate nicht schlimm“) war dann wirklich exakt das, was ich von Politiker*innen aus jeder anderen Partei auch bekomme.
Dass sie Fehler macht muss man ihr wie jedem anderen Menschen meiner Meinung nach zugestehen. Aber der Umgang damit hätte zeigen können, dass sie wirklich Dinge anders macht. Und das tut sie dann doch nicht, leider.
Habeck selber hat was sehr schönes bei Lanz gesagt: Politiker*innen (auch er selber) sind immer in der Versuchung, als mehr erscheinen zu wollen als sie sind. Dagegen muss man anarbeiten, aber auch mal dazu stehen, dass vielleicht das eigene Ego einem zu etwas getrieben hat. Das fand ich sehr wahr und auch groß von ihm, soetwas zuzugeben.
Im Endeffekt ist für mich Frau Baerbock bis jetzt genauso Politikerin wie x beliebige andere, mit Ungeschicktheit hat ihr Verhalten nichts zu tun, vielmehr hat sie in stressigen Situationen leider so reagiert, wie sie es offensichtlich im politischen Umfeld gelernt hat. Und hat auch danach nicht gesagt: Mensch, das war dumm. So erscheinen mir (wenn ich denn so ticke) die Grünen momentan nicht wegen, sondern trotz ihr wählbar. Die beste Kombination wäre natürlich, sowohl Partei als auch Kandidat*in überzeugen, aber das ist für mich momentan nirgends der Fall.
Ich habe jetzt nicht diesen Text geschrieben, um Dir mitzugeben „Deine Einschätzung der Gründe, warum Frau Baerbock steht wo sie steht, ist ja wohl nicht richtig“ (für Dich ist sie das ja), sondern um auch wieder ein konkretes Beispiel zu geben, wie dieselbe Situation alleine durch die Wahrnehmung und Gewichtung es notwendig macht, weiter andere zu überzeugen und nicht darin zu verfallen zu sagen: „Die behauptet Baerbock wäre durch andere kaputt gemacht worden, also spinnt sie, weil ich das anders sehe“ Genau so ist es mit vielen, die den Maßnahmen zum Klimaschutz kritisch gegenüberstehen. Das was getan werden muss sehen sehr viele (das Frau Baerbock schlechter als am Anfang dasteht sehen wir ja auch beide), aber was genau wann erforderlich ist und welche Ursachen es gibt, die man angehen musss , das wird jeweils anders interpretiert. Und hier muss weiter auf Faktenebene überzeugt werden, denn ein „Kohleausstieg ist schon wichtig…aber wann sehen wir alle anders“ ist meiner Meinung nach kein hilfreicher Konsens.
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Felidae
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Felidae »

Tengri Lethos hat geschrieben: 18. Sep 2021, 16:13
„Extrem ungeschickt“ finde ich da nicht passend. Frau Baerbock und ihre Partei sind angetreten mit „Wir sind nicht so wie die anderen“, was ich weiterhin gut und wichtig finde. Denn wir brauchen eine Änderung sowohl in der Frage, was wir machen als auch wie wir es machen.
Dann hat sie aber ( wie jeder andere Kandidat auch) Fehler gemacht. Z.B. das Interview mit Habeck, wo sie ihre Vita mit Völkerrechtswissen aufgepumpt hat und Habeck sehr ungeschickt in die negativ konnotierte Bauern Ecke gestellt hat. Auch dieses „sich größer machen wollen, als man tatsächlich ist“ ist ein Habitus, den x andere Politiker an den Tag legen. Aber sie ist ja eben angetreten mit „ich bin nicht so“. Und das Buch bzw. Die erste Verteidigungslinie, die sie aufgezogen hat („ist ja kein wissenschaftliches Werk, deshalb sind fehlende Zitate nicht schlimm“) war dann wirklich exakt das, was ich von Politiker*innen aus jeder anderen Partei auch bekomme.
Dass sie Fehler macht muss man ihr wie jedem anderen Menschen meiner Meinung nach zugestehen. Aber der Umgang damit hätte zeigen können, dass sie wirklich Dinge anders macht. Und das tut sie dann doch nicht, leider.
Habeck selber hat was sehr schönes bei Lanz gesagt: Politiker*innen (auch er selber) sind immer in der Versuchung, als mehr erscheinen zu wollen als sie sind. Dagegen muss man anarbeiten, aber auch mal dazu stehen, dass vielleicht das eigene Ego einem zu etwas getrieben hat. Das fand ich sehr wahr und auch groß von ihm, soetwas zuzugeben.
Im Endeffekt ist für mich Frau Baerbock bis jetzt genauso Politikerin wie x beliebige andere, mit Ungeschicktheit hat ihr Verhalten nichts zu tun, vielmehr hat sie in stressigen Situationen leider so reagiert, wie sie es offensichtlich im politischen Umfeld gelernt hat. Und hat auch danach nicht gesagt: Mensch, das war dumm. So erscheinen mir (wenn ich denn so ticke) die Grünen momentan nicht wegen, sondern trotz ihr wählbar. Die beste Kombination wäre natürlich, sowohl Partei als auch Kandidat*in überzeugen, aber das ist für mich momentan nirgends der Fall.
Ich habe jetzt nicht diesen Text geschrieben, um Dir mitzugeben „Deine Einschätzung der Gründe, warum Frau Baerbock steht wo sie steht, ist ja wohl nicht richtig“ (für Dich ist sie das ja), sondern um auch wieder ein konkretes Beispiel zu geben, wie dieselbe Situation alleine durch die Wahrnehmung und Gewichtung es notwendig macht, weiter andere zu überzeugen und nicht darin zu verfallen zu sagen: „Die behauptet Baerbock wäre durch andere kaputt gemacht worden, also spinnt sie, weil ich das anders sehe“ Genau so ist es mit vielen, die den Maßnahmen zum Klimaschutz kritisch gegenüberstehen. Das was getan werden muss sehen sehr viele (das Frau Baerbock schlechter als am Anfang dasteht sehen wir ja auch beide), aber was genau wann erforderlich ist und welche Ursachen es gibt, die man angehen musss , das wird jeweils anders interpretiert. Und hier muss weiter auf Faktenebene überzeugt werden, denn ein „Kohleausstieg ist schon wichtig…aber wann sehen wir alle anders“ ist meiner Meinung nach kein hilfreicher Konsens.
Den wesentlichen Unterschied seh ich halt in folgendem: Wie wir beide Baerbock und ihr Verhalten beurteilen, ist hochgradig subjektiv. Vermutlich spielt - neben unterschiedlichen Erwartungen an eine:n Bundeskanzlerkandidat:in - schon eine ganz große Rolle, wie sympathisch sie uns schon vor ihren Fehlern war. Vermutlich auch, wie wir unterbewusst dazu stehen, dass nach Merkel wieder eine Frau Kanzlerin sein könnte. Und und und.

Dass es beim Klimawandel hingegen echt eilt, ist WISSENSCHAFTLICHER Konsens. Das hat letztlich rein gar nix mit Politik zu tun - sondern eigentlich nur damit, ob wir den Ast, auf dem wir und vor allem unsere Nachkommen sitzen, fröhlich vollends durchsägen oder ob wir versuchen, ihn wenigstens halbwegs stabil zu halten.

Deshalb hab ich tatsächlich absolut keine Geduld mehr mit denen, die immer noch "mitgenommen" werden müssen. Der Club of Rome hat in den SIEBZIGERN exakt das Szenario vorhergesagt, das wir jetzt haben. Wer bis jetzt nicht "mitgenommen" werden wollte, muss halt selbst laufen.
Dr_Hasenbein
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Entgegen den Vorwürfen von Querdenkern und Reichsbürgern leben wir aber nicht in einer Diktatur. Das bedeutet auch, dass die BTW die Richtung vorgibt. Und ob man nun noch Geduld hat oder nicht, es sieht alles danach aus, dass man eben sehr wohl auf die anderen noch wird warten müssen. Selbst wenn die Grünen in die Regierung kommen, wird es viele Kompromisse geben müssen damit es überhaupt zu einer funktionierenden Koalition kommt.
Voigt
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Voigt »

Ich denke eh die meisten in Deutschland sind zumindest grob eh schon mitgenommen. Klar gibt es immer die nix von Klimaschutz halten, aber die meisten Bürger gehen schon mit.

Ich sehe halt viel mehr Großunternehmen in der Verantwortung, und da ist die CDU und FDP halt tief verbandelt, und SPD traue ich dahingehend nix zu. Da haben Grünen und Linke halte (noch) einen Vorteil.

Beispielsweise EEG Umlage, macht Strom in Deutschland ziemlich teuer, belastet alle Haushalte und hat nicht soo großen Effekt auf Stromverbrauch der Haushalte. Eher sind Leute abgeschreckt, wenn die merken wenn man Strom verkauft etwa aus eigener Photovoltaik, man kaum Geld rausbekommt wenn nicht subventioniert, weil der größte Teil vom Strompreis nunmal Steuern sind.
Das "tolle" dabei ist, das explizit stromintensive Unternehmen von der EEG ausgenommen ist, damit die auf dem Weltmarkt halt kompetativ sind und keinen Standortnachteil haben. Die zahlen dann halt für ihre kWh deutlich weniger. Daher genau da wo das größte Einsparpotential besteht, und der Markt wirklich mal was regeln könnte, werden die Unternehmen wieder vor den Auswirkungen geschützt, damit Arbeitsplätze gesichert werden.
Da wäre halt eine europäische Lösung gut, weil Europa selbst hat genügend Standortvorteile, welche ein hohen Strompreis ausgleichen kann, aber dann auch gleichzeitig die Unternehmen die in Europa sitzen auch dazu treiben sollte in Stromsparen zu investieren.

Wenn Thyssenkrupp plötzlich auch 30 ct/kWh zahlen müsste, würden die auch stark in eigene Stromproduktion und Speicherung nachdenken um die Kosten zu umgehen. Wenn dann noch ein CO2 Preis besteht, dass die nicht einfach Gas verfeuern können, sondern Richtung regenerativen Energie gedrängt werden, könnte wirkliche Änderung eintreten wo dann kleinere Unternehmen folgen könnten. Thyssenkrupp nur als bekanntes Beispielunternehmen.
Artikel von 2013 zu dem Thema: https://www.capital.de/karriere/stromko ... -industrie
Dr_Hasenbein
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Sehe ich auch so. Mehrheitlich geht es nicht um das Ob sondern um das Wie und Wer
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Felidae
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Felidae »

Klar, wenn wir den Planeten so erhalten, dass die Menschheit einigermaßen gut überleben kann, ist das Diktatur. Wie konnte ich das nur übersehen. :ugly:
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Tengri Lethos
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Tengri Lethos »

Felidae hat geschrieben: 18. Sep 2021, 20:29 Klar, wenn wir den Planeten so erhalten, dass die Menschheit einigermaßen gut überleben kann, ist das Diktatur. Wie konnte ich das nur übersehen. :ugly:
So habe ich weder Hasenbein noch Voigt verstanden.
Der wissenschaftliche Konsens ist, wie von Dir angesprochen, ist das Klimaschutz dringend erfolgen muss. Aber beim „wie“ erkenne ich noch keinen breiten Konsens. Beispiel E Autos: es ist immer noch umstritten, ob E Autos die (alleinige) Lösung für ein Problem sind oder sein können. Weniger CO2 ist ja erstmal gut, aber da hängt ja noch ein Rattenschwanz an anderen Fragen dran (was ist mit den Akkus, wie bekommen wir genug Strom an jeden Haushalt etc.).
Diesen Konsens über das wie brauchen wir noch, ich bin da bei den beiden Vorrednern: das „ob“ hat bereits einen stabilen mehrheitsfähigen Konsens in unserer Gesellschaft.
Aber auch die Konzepte der jetzt zur Wahl stehenden Parteien lassen Fragen offen. Diese müssen so geklärt werden, dass die Konsensmenge größer wird. Denn da wir in einer Demokratie leben (und ich glaube darum geht es) kann selbst eine Regierung nicht einfach „schnippen“ und alles Umweltschädliche hört sofort auf.
Bei deinen Formulierungen könnte man es so verstehen, dass Du sagst: die Meinung derjenigen, die den neuen Weg nicht mitgehen wollen (sondern z.B. einen anderen) sind egal, weil wir müssen jetzt den Planeten retten. Das kann aber auch eine neue Regierung auf demokratischen Wege nur begrenzt (maximal bis zur nächsten Wahl) machen…also müsste dann dann die Meinung der anderen als nicht richtungsweisend / relevant eingestuft werden…und das führt letzten Endes in eine Diktatur. Findest Du das legitim um den Planeten zu retten? (Wenn es denn nötig wäre, weil der Konsens zum wie nicht stabil genug ist)
Man kann meiner Meinung nach den Planeten auch auf demokratischem Weg retten, dafür muss man aber eben überzeugen. Und der Preis für „wir retten den Planeten indem wir die Demokratie aufgeben“…ich lehne das instinktiv ab, weil wir damit verkürzt gesagt auf philosophischer Ebene uns selbst verlieren.
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Cthalin »

So wie ich das verstanden habe, geht es auch nicht zwingend um das "wie". Da kann man ja gerne diskutieren und mehrere Wege verfolgen. Das Problem an der Sache ist: Der wissenschaftliche Konsens ist auch, dass es eine Deadline gibt für eine so-und-so hohe Änderung die erfolgen muss, damit es nicht zur lebensfeindlichen Katastrophe kommt. Und mit Physik kannste halt nicht argumentieren oder diskutieren. :ugly:
Und das sehe ich auch als Dilemma an. Ja, Demokratie aufgeben möchte ich auch nicht. Unser momentanes System wird aber halt den Weg gehen "mir doch egal wenn da Milliarden Menschen sterben oder flüchten werden, machen wir halt die Grenzen dicht, Hauptsache jetzt gibt's nicht zuviele Einschnitte". Und machen wir uns nichts vor, genau so wird's laufen. Eine tolle Lösung dafür hat glaub ich niemand parat.
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Tengri Lethos
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Tengri Lethos »

Cthalin hat geschrieben: 18. Sep 2021, 21:31 So wie ich das verstanden habe, geht es auch nicht zwingend um das "wie". Da kann man ja gerne diskutieren und mehrere Wege verfolgen. Das Problem an der Sache ist: Der wissenschaftliche Konsens ist auch, dass es eine Deadline gibt für eine so-und-so hohe Änderung die erfolgen muss, damit es nicht zur lebensfeindlichen Katastrophe kommt. Und mit Physik kannste halt nicht argumentieren oder diskutieren. :ugly:
Und das sehe ich auch als Dilemma an. Ja, Demokratie aufgeben möchte ich auch nicht. Unser momentanes System wird aber halt den Weg gehen "mir doch egal wenn da Milliarden Menschen sterben oder flüchten werden, machen wir halt die Grenzen dicht, Hauptsache jetzt gibt's nicht zuviele Einschnitte". Und machen wir uns nichts vor, genau so wird's laufen. Eine tolle Lösung dafür hat glaub ich niemand parat.
Aber da gehts doch weiter. Sind wir uns in dem Punkt einig, dass wir egal wie wir in Deutschland vorgehen ohnehin keine Milliarden retten werden (also als kausale Ursache), sondern dass wir nur einen Beitrag leisten können? Die Lösung muss weltweit erfolgen, Herrn Scholz Lösung „wir gehen voran und andere lernen dann von uns wie sie ohne auf Annehmlichkeiten zu verzichten klimaneutral werden“ wäre zwar toll, aber ist das umsetzbar?
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Felidae hat geschrieben: 18. Sep 2021, 20:29 Klar, wenn wir den Planeten so erhalten, dass die Menschheit einigermaßen gut überleben kann, ist das Diktatur. Wie konnte ich das nur übersehen. :ugly:
Keine Ahnung wer sowas hier geschrieben hat. Scheinbar wurde der Beitrag bereits gelöscht.
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Tengri Lethos hat geschrieben: 18. Sep 2021, 21:38
Cthalin hat geschrieben: 18. Sep 2021, 21:31 So wie ich das verstanden habe, geht es auch nicht zwingend um das "wie". Da kann man ja gerne diskutieren und mehrere Wege verfolgen. Das Problem an der Sache ist: Der wissenschaftliche Konsens ist auch, dass es eine Deadline gibt für eine so-und-so hohe Änderung die erfolgen muss, damit es nicht zur lebensfeindlichen Katastrophe kommt. Und mit Physik kannste halt nicht argumentieren oder diskutieren. :ugly:
Und das sehe ich auch als Dilemma an. Ja, Demokratie aufgeben möchte ich auch nicht. Unser momentanes System wird aber halt den Weg gehen "mir doch egal wenn da Milliarden Menschen sterben oder flüchten werden, machen wir halt die Grenzen dicht, Hauptsache jetzt gibt's nicht zuviele Einschnitte". Und machen wir uns nichts vor, genau so wird's laufen. Eine tolle Lösung dafür hat glaub ich niemand parat.
Aber da gehts doch weiter. Sind wir uns in dem Punkt einig, dass wir egal wie wir in Deutschland vorgehen ohnehin keine Milliarden retten werden (also als kausale Ursache), sondern dass wir nur einen Beitrag leisten können? Die Lösung muss weltweit erfolgen, Herrn Scholz Lösung „wir gehen voran und andere lernen dann von uns wie sie ohne auf Annehmlichkeiten zu verzichten klimaneutral werden“ wäre zwar toll, aber ist das umsetzbar?
Nein. Diese Binsenweisheit hat weltweit nie funktioniert. Also die von Scholz. Das mag in ähnlichen Systemen mit ähnlichen Überzeugungen funktionieren, aber eben nur dort. Es gibt ja wirklich genug Beispiele die genau das bestätigen.
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von lipt00n »

Wenn ich das richtig beobachtet habe, ist mit jeder Regierung ohne Unionsbeteiligung die Legalisierung von "Gras" eine sichere Sache, kann das sein? :D
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Rigolax
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Re: Bundestagswahl 2021 Tipp

Beitrag von Rigolax »

lipt00n hat geschrieben: 18. Sep 2021, 22:00 Wenn ich das richtig beobachtet habe, ist mit jeder Regierung ohne Unionsbeteiligung die Legalisierung von "Gras" eine sichere Sache, kann das sein? :D
Selbst bei Rot-Grün-Rot (bzw. R2G) dürfte es imho noch keine Legalisierung geben, sehr wahrscheinlich aber eine Entkriminalisierung, mindestens beim Besitz kleiner Mengen für private Zwecke eine bundesweit einheitliche Freigrenze. Die SPD geht in ihrem Wahlprogramm noch nicht so weit zu legalisieren, will erst noch Modellprojekte voranbringen (obwohl es meines Erachtens genug praktische Erkenntnisse im Ausland gibt). -- Wobei selbst die aktuelle Drogenbeauftragte, bekanntlich von der CSU, mit der Entkriminalisierung zumindest von kleiner Mengen für private Zwecke liebäugelt. Grundsätzlich bedeutet "entkriminalisieren" auch, dass der Besitz trotzdem noch als Ordnungswidrigkeit geahndet werden könnte.

https://hanfverband.de/nachrichten/news ... swahl-2021
Kritisch zu "Entkriminalisierung": https://hanfverband.de/nachrichten/news ... nn-richtig
(sicherlich biased als Quelle pro Legalisierung, aber daher vermutlich auch eher kritisch/realistisch in der politischen Einschätzung, denke ich.)
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