Der Klimawandel-Thread

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Andre Peschke
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Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Andre Peschke »

Ich dachte mir, da wir einen größtenteils lehrreichen Corona-Thread hatten, wird es Zeit, dass wir der kommenden Katastrophe auch mal zumindest im Forum vorbeugen, wenn es schon anderswo hapert!

Anlass war diese Kolumne von Christian Stöcker: https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 083c343e5e

Darin wird zitiert: "Die Welt hat noch nicht vollständig begriffen, was die gegenwärtigen 1,1 Grad Erwärmung wirklich bedeuten."

Und ich dachte: "Ja...äh...ja, was bedeuten sie denn?". Also, klar, eine grobe Idee habe ich schon, was wohl gemeint sein könnte. Aber das Zitat geht dann noch (etwas bekloppt übersetzt) weiter. "Viel von dem, was unwahrscheinlich, jetzt bei 1,1 Grad Celsius aber möglich ist, werden wir erst noch erleben." --> Und nun hätte ich gern gewusst, was da genau prognostiziert wird. Aber der Newsletter ist nicht aufzutreiben.

Ergo dachte ich: Machst du mal einen Thread im weltbesten Forum, da werden dir die Menschen schon interessante Links schicken! Und irgendwann brauchen wir den Thread ja sowieso.

Wie beim Corona-Thread gilt: Bitte sorgsame Quellenauswahl. Keine "klimumweltsuperseite300.co.tv", bei denen man keinen Schimmer hat, wie vertrauenswürdig die dann sind. Verlinken von Studien gern gesehen.

Andre
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HerrReineke
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von HerrReineke »

Eine der Quellen überhaupt ist dann natürlich der IPCC-Bericht. Auf der Seite der Deutschen Koordinierungsstelle gibt es Übersetzungen verschiedener IPCC-Veröffentlichungen. Darunter z.B. auch ein FAQ zum Sonderbericht von 2018 zur Erwärmung um 1,5°. Frage 3.1 (S. 14 f. der PDF) behandelt z.B. die Folgen.

Ganz gutes und allgemeinverständliches "Einstiegsvideo" über den aktuellen Stand (vor einem halben Jahr; da hat sich gefühlt schon wieder viel getan mit dem neuen IPCC-Bericht und den diversen Flut-, Starkregen und Brandkatastrophen diesen Sommer :( ) fand ich die zweiteilige Doku im WDR mit Mai Thi Nguyen Kim (@maiLab) und Caroline Wiemann (Teil 1 | Teil 2).
Quis leget haec?
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Jon Zen
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Jon Zen »

Die oft zitierte Studie, dass der Amazonas nun mehr Co2 ausstößt, als dass er aufnimmt (kostenpflichtig): https://www.nature.com/articles/s41558-021-01026-5
Die Begrenzung zur Erderwärmung ist hauptsächlich eine politische Aufgabe der reichsten Länder: https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... obal-de-DE

Wissenschaft gegen den Klimawandel (hier gibt's viele, Teils kuriose, Erfindungen und Ideen; ein paar Beispiele):
Mit stark refklektierendem Weiß, lassen sich Häuser kühlen: https://www.heise.de/news/Forscher-entw ... obal-de-DE
Die Luftfahrt möchte Bio-Kraftstoff nutzen (naja, ob das viel klimafreundlicher ist...): https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... obal-de-DE
"Regionale Garnelen", verbrauchen viel weniger Nahrung als andere Tiere: https://youtu.be/NRU0JffSly8?t=477

"Lobby-Verbände":
Letztens war die Veröffentlichung von Germanwatch zum "Global Climate Risk Index" viel zitiert, weil Deutschland im neuesten Ranking in die Top 20 der meist betroffensten Staaten geriet - https://germanwatch.org/sites/default/f ... sung_0.pdf (die Grafik ist auf Seite 16, das Ranking hinten)
Diese haben auch die vom Bund finanziert Analyse "Generation 2050 - wie die Kopernikus Projekte unsere Zukunft gestalten" publiziert. Darin werden klimafreundliche Konzepte von Wissenschaftler erklärt, wie sie in einem klimaneutralem Deutschland 2050 eingesetzt werden könnten. Sehr lesenswert, aber auch etwas utopisch.
https://germanwatch.org/sites/default/f ... 2050-1.pdf
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Insanity
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Insanity »

Ich lese zu diesem Thema (und anderen) unglaublich gerne Jan Hegenberg alias "Der Graslutscher". Der Mann schreibt super eloquent top belegte Artikel v.a. zu Umweltthemen und Veganismus.

https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/

Nicht von der optischen Darstellung der Seite abschrecken lassen. ;)
Jan hat es geschafft, mir unterhaltsam soviel Wissen zu vermitteln, dass sich die meisten Lehrer meines Gymnasiums für die nächsten drölf Jahre in die Schämecke stellen sollten.

Liebe Grüße aus Süddeutschland.
Bildung ist gut, aber Bier ist guter!
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Textsortenlinguistik
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Ich bin sehr pessimistisch was die Bewältigung der Klimakrise angeht - zu radikal und unmittelbar müssten die Einschnitte und Umstellungen unserer Lebensgewohnheiten sein. Insbesondere nach den Erfahrungen mit Covid kann ich mir kaum vorstellen, dass eine gesamte Gesellschaft ihre Egozentrik zugunsten künftiger Generationen und ungreifbarer Folgen ablegt.

Schließlich werden wir nur mehr die zunehmende Verschärfung der Klimakatastrophe wahrnehmen und müssen uns massiv einschränken, damit unsere Kindeskinder (?) die Welt vielleicht so behalten können wie sie uns jetzt als normal und gegeben vorkommt.

Wenn nichtmal das tägliche Sterben von hunderten oder tausenden Menschen auf Intensivstationen hinreichend die Augen für die Ernsthaftigkeit einer Pandemie öffnet, wie soll dann bitte ein gesellschaftlicher Konsens für die Notwendigkeit von unmittelbaren radikalen(!), unbequemen(!), teuren(!) und nicht spürbaren Maßnahmen hergestellt werden, die wir brauchen, um überhaupt noch eine Chance zu haben?
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Voigt
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Voigt »

Falls man noch nich kennt, kurzgesagt von Funk hat einige gut aufbereitete Videos zu Themen rund um Klimawandel gemacht:
https://youtu.be/wbR-5mHI6bo - Is it to late to stop climate change?
https://youtu.be/vcsmWBqa2LQ - Brauchen wir Atomenergie um Klimawandel zu stoppen

Haben aber noch weitere Videos, wie etwa wer verantwortlich ist und Maßnahmen gegen Klimawandel ergreifen sollte Industrielle Welt oder Schwellenländer wie China und Indien.
Einfach deren englischen und deutschen Kanal ma durchsuchen
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Andre Peschke
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Andre Peschke »

Textsortenlinguistik hat geschrieben: 17. Aug 2021, 10:29 Ich bin sehr pessimistisch was die Bewältigung der Klimakrise angeht - zu radikal und unmittelbar müssten die Einschnitte und Umstellungen unserer Lebensgewohnheiten sein. Insbesondere nach den Erfahrungen mit Covid kann ich mir kaum vorstellen, dass eine gesamte Gesellschaft ihre Egozentrik zugunsten künftiger Generationen und ungreifbarer Folgen ablegt.
Oh, ja. Wir sind totally fucked. Null Hoffnung, dass da irgendwas gemacht wird. Ich hab mehr Hoffnung, dass sich die Klimaforscher bei diesem immens komplexen Ding doch irgendwie vertun und es glimpflicher ausgeht, als das die globale Politik rechtzeitig handelt.

Genau deswegen interessieren mich aber auch Prognosen inzwischen mehr, um mal ein besseres Gefühl zu bekommen, worauf man sich hier einstellen sollte, in welchen Zeiträumen. Muss ich jetzt schon den Prepperbunker in Norwegen anlegen, oder später? Welche Urlaubsziele jetzt noch abhaken, um später zu sagen „ich war damals noch vor den Verwüstungen dort, ist echt schade drum!“? Kann ich mein Geld bis 70 verpassen, weil danach macht es eh keine Spaß mehr? Das sind die Fragen. :D

André
eXodus
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von eXodus »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Aug 2021, 00:33
Textsortenlinguistik hat geschrieben: 17. Aug 2021, 10:29 Ich bin sehr pessimistisch was die Bewältigung der Klimakrise angeht - zu radikal und unmittelbar müssten die Einschnitte und Umstellungen unserer Lebensgewohnheiten sein. Insbesondere nach den Erfahrungen mit Covid kann ich mir kaum vorstellen, dass eine gesamte Gesellschaft ihre Egozentrik zugunsten künftiger Generationen und ungreifbarer Folgen ablegt.
Oh, ja. Wir sind totally fucked. Null Hoffnung, dass da irgendwas gemacht wird. Ich hab mehr Hoffnung, dass sich die Klimaforscher bei diesem immens komplexen Ding doch irgendwie vertun es und glimpflicher ausgeht, als das die globale Politik rechtzeitig handelt.

Genau deswegen interessieren mich aber auch Prognosen inzwischen mehr, um mal ein besseres Gefühl zu bekommen, worauf man sich hier einstellen sollte, in welchen Zeiträumen. Muss ich jetzt schon den Prepperbunker in Norwegen anlegen, oder später? Welche Urlaubsziele jetzt noch abhaken, um später zu sagen „ich war damals noch vor den Verwüstungen dort, ist echt schade drum!“? Kann ich mein Geld bis 70 verpassen, weil danach macht es eh keine Spaß mehr? Das sind die Fragen. :D

André
Neben dieser für mich nicht unverständlichen Überlegung mache ich mir sehr, sehr große Gedanken, wie es mit der Familienplanung weitergehen soll.

Ich kenn mich selbst gut genug um zu wissen, dass ich mich am Ende irgendwie anpassen kann und dass ich die volle Brutalität des Klimawandels vielleicht erst gegen Ende meines Lebens aushalten muss. Aber der Gedanke meinen Kindern oder Kindern allgemein eine immer labilere Erde zu überlassen, bringt mich immer mehr ins Grübeln.

Dazu kommt eine fette Portion Wut über mich, dass ich seit der Schulzeit die Fakten zur Verfügung hatte und dem trotzdem zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.

Und eine fette Portion Ohnmacht, dass Politik dies seit Jahrzehnten genauso gemacht hat und vielleicht auch einfach weiter macht.
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Andre Peschke
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Andre Peschke »

eXodus hat geschrieben: 18. Aug 2021, 00:48
Und eine fette Portion Ohnmacht, dass Politik dies seit Jahrzehnten genauso gemacht hat und vielleicht auch einfach weiter macht.
Ja, kann ich so unterschreiben. Ich hab auch zu lange gebraucht, das wirklich ernst zu nehmen mit der persönlichen Verantwortung. Und als die Grünen nach der Kandidatur von Baerbock ihre kurze Hochphase hatten, da dachte ich „schau an, die Leute haben es geschnallt“. Und dann der Schwenk ausgerechnet zu Laschet. :D Davon sind wir gottlob gerade wieder weg, aber das Signal war schon eindeutig.

Ich hatte mit meinem Dad und meiner Schwester früher einen Politik-Chat auf WhatsApp und einer der letzten Beiträge vor seinem Tod war damals (als Reaktion darauf, dass ich was zu sozialer Grundsicherung schrieb): „Klima ist das Thema für die nächsten Wahlen. Grundsichernder wird’s nicht. Also, für euch. Mir kann’s egal sein, höhö. Problem wird sein: gibt immer mehr alte Säcke wie mich, mehr Kinderlose, wenig Konzepte, keinen politischen Leader der das treibt, keine Kompetenz. Müsst Grün wählen, aber Grün kann nix“.

André
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XfrogX
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von XfrogX »

Gibt es den überhaupt Hoffnung das bei den Experten in den Berechnungen noch Platz für, das tritt doch erst später ein, oder die kipppunkte werden erst später überschritten?

Gefühl sind doch zumindest die größeren Berichte eher ein, das geht aktuell fast schon schneller als erwartet, die ersten kipppunkte sind jetzt schon am wackeln eventuell sogar schon überschritten.
Oder sind das nur die lautesten? Wobei ich mir das kaum vorstellen könnte, wenn’s doch gute Berichte gibt die von mehr Zeit ausgehen, würden das doch zumindest die Politiker gerne groß machen.
Maestro84
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Maestro84 »

Am Ende wird eh im Herbst die AfD aufblühen, wenn die ersten zehntausend Afghanen zu uns weitergereicht werden. Wetten, dass?

Aber auch ich erwarte Nichts in Sachen Klimaschutz. Zwei Generationen, X und y (meine) hat wider besseren Wissens gelebt, als gäbe es kein Morgen mehr. Und wir wussten es Dank Wissenserien (Löwenzahn, Mittendrin, Logo) und Kinderserien (Captain Planet, Es war einmal...) besser. Wenn unsere Enkel also uns im letzten Loch aus Rache verrotten lassen im Alter, dann haben wir es verdient. Und das Traurige ist: Die hätten genauso gelebt wie wir, wenn sie es in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts noch gekonnt hätten (können würden, wie auch immer).
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Edelknödel
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Edelknödel »

eXodus hat geschrieben: 18. Aug 2021, 00:48 Neben dieser für mich nicht unverständlichen Überlegung mache ich mir sehr, sehr große Gedanken, wie es mit der Familienplanung weitergehen soll.
Klimakiller Nummer 1: Ein Kind schadet dem Klima mehr als 24 Autos
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Peter
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Peter »

Edelknödel hat geschrieben: 18. Aug 2021, 08:32
eXodus hat geschrieben: 18. Aug 2021, 00:48 Neben dieser für mich nicht unverständlichen Überlegung mache ich mir sehr, sehr große Gedanken, wie es mit der Familienplanung weitergehen soll.
Klimakiller Nummer 1: Ein Kind schadet dem Klima mehr als 24 Autos
Vorsicht, bei diesem Wert werden Kinder und Kindeskinder über mehrere Generationen hinweg bis ins Jahr 2400 mit eingerechnet (was der Artikel natürlich geflissentlich verschweigt :roll:). Ein einzelnes Kind selbst verursacht nur einen Bruchteil der hier veranschlagten 58,6 Tonnen. Bei einem US-Amerikaner, der die Spitze des CO2-Verbrauchs darstellt, sind es z.b. 16 Tonnen. Und da sind ja dann Auto, Flugreisen etc alle mit eingespeist.

In Europa sind wir übrigens bereits runter auf 1,5 Geburten pro Frau. Wir haben ja eher das Problem einer schrumpfenden und vergreisenden Bevölkerung, das nur durch die Zuwanderung aufgefangen wird. Global gesehen wird Prognosen zufolge noch in diesem Jahrhundert eine Geburtenrate von 2,1 erreicht werden, was der Wert ist, in dem ein Gleichgewicht herrscht. D.h. im 22. Jahrhundert wird die Weltbevölkerung dann abnehmen.
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Jon Zen
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Jon Zen »

Edelknödel hat geschrieben: 18. Aug 2021, 08:32
eXodus hat geschrieben: 18. Aug 2021, 00:48 Neben dieser für mich nicht unverständlichen Überlegung mache ich mir sehr, sehr große Gedanken, wie es mit der Familienplanung weitergehen soll.
Klimakiller Nummer 1: Ein Kind schadet dem Klima mehr als 24 Autos
Argh! :evil:
Diese Klickbait-Newsmacherei verärgert mich, weil sie vereinfacht wurde und man sie niemals in eine Headline zusammenfassen könnte, damit sie korrekt wäre. Das ist eine Thanos-Milchmädchen-Rechnung.
Diese Argumentation ist auf einem noch niedrigerem Niveau als die viel zitierte 1850 getroffene Aussage von New Yorker Stadtplaner, dass New York bis 1910 in Pferdemist ersticke. Es lässt z.B. Innovation außen vor. vgl.: https://www.spiegel.de/geschichte/peinl ... 50117.html

Auf Kinder wegen des Klimawandels zu verzichten, halte ich für äußerst fragwürdig.
Zuletzt geändert von Jon Zen am 18. Aug 2021, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Edelknödel
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Edelknödel »

Aber wäre eine weltweite Reduktion der Bevölkerung durch freiwilligen Verzicht auf Nachwuchs nicht äußert positiv im Sinne der Nachhaltigkeit? Bevölkerung * 0,5 = Ressourcenverbrauch * 0,5.
Außerdem wäre das ein Verzicht der mir äußert leicht fallen würde :D

PS: Nicht dass ich das ernsthaft für eine realistische Lösung halte ;) nur so als Gedankenspiel.
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Jon Zen
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Jon Zen »

Edelknödel hat geschrieben: 18. Aug 2021, 17:42 Aber wäre eine weltweite Reduktion der Bevölkerung durch freiwilligen Verzicht auf Nachwuchs nicht äußert positiv im Sinne der Nachhaltigkeit? Bevölkerung * 0,5 = Ressourcenverbrauch * 0,5.
Außerdem wäre das ein Verzicht der mir äußert leicht fallen würde :D

PS: Nicht dass ich das ernsthaft für eine realistische Lösung halte ;) nur so als Gedankenspiel.
1. nicht durchführbar ist (und wenn man selbst auf Kinder verzichtet, bekommt halt irgendwer anders auf der Welt ein Kind mehr, siehe Almende-Problem)
2. gegen jegliche moralische Werte unserer Gesellschaft verstößt (vgl. China 1 Kind Politik, die in der westlichen Welt als zu tiefst unmoralisch gesehen wird) und Reiche könnten sich aus der Ein-Kind-Politik herauskaufen.
3. löst es nicht das eigentliche Problem, wie die Menschheit in Wohlstand mit sehr wenigen Treibhausgasen leben kann, bzw. den Klimawandel eindämmen kann
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Voigt »

Westliches Bevölkerungswachstum ist ziemlich kleines Problem. Wir stagnieren ja eh auch schon, und auch eine Bevölkerungsreduktion über so ein Verfahren würde eh nich die Hauptproblematik ändern.
Auch wenn EU+USA über Jahrzehnte Hundert Millionen Einwohner verlieren würde, würde das halt nich die Milliarden Menschen stoppen aus Indien und China die den Wohlstand des Westens und den damit verbunden Ressourcenverbrauch erreichen möchten. Und wer sind wir das denen vorzuenhalten, wenn wir selbst den Wohlstand haben.
Wir können bloß Technologien entwicklen und eine saubere Wohlstandsentwicklung vorleben mittels dieser Technologie.

Wir haben ja auch eh ein CO2 Erbe aus Zeit der Kohlebefeurten Industrialisierung was wir nicht vergessen sollten, nur weil Deutschland derzeit für so 2% des CO2 Austoßs verantwortlich ist, war das nich immer so. In den letzten 200 Jahren haben die Deutschen Staaten viel CO2 in die Luft geblasen.

Und sind ja nich nur Indien und China, Südostasien, Südamerika und Afrika sind ja auch im kommen und sind auxh Unmengen an Menschen die wie wir im vergleichbaren saus und braus leben wollen.
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Peter »

Edelknödel hat geschrieben: 18. Aug 2021, 17:42 Aber wäre eine weltweite Reduktion der Bevölkerung durch freiwilligen Verzicht auf Nachwuchs nicht äußert positiv im Sinne der Nachhaltigkeit? Bevölkerung * 0,5 = Ressourcenverbrauch * 0,5.
Jetzt mal davon abgesehen, dass das eh absoluter Quatsch ist. Selbst in der Theorie geht die Rechnung nicht auf, da ein eher kleiner Teil der Bevölkerung einen großen Teil der Ressourcen verbraucht. Und dieser Teil der Bevölkerung hat eh schon eine so niedrige Geburtenrate, dass die Bevölkerung nur deswegen nicht stark einbricht, weil die Lebenserwartung immer weiter steigt. Das Problem sind also nicht die nachkommenden Menschen, sondern die, die viel zu lange auf der Erde verweilen. Viel effektiver wäre es deswegen, in wohlhabenden Regionen die medizinische Versorgung für ältere Menschen einzustellen. Ist das auch ein Verzicht, zu dem du bereit wärst? ;)
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Edelknödel
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Edelknödel »

Ja ich glaube schon. Wenn man sagt mit z.B. 75 Jahren ist Schluss. Man fährt in ein schönes Hotel im Grünen, lässt es sich noch ein paar Tage gut gehen und bekommt dann von einem Arzt eine Spritze und schläft daraufhin friedlich ein - warum nicht?
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Edelknödel
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Re: Der Klimawandel-Thread

Beitrag von Edelknödel »

Jon Zen hat geschrieben: 18. Aug 2021, 17:51 1. nicht durchführbar ist (und wenn man selbst auf Kinder verzichtet, bekommt halt irgendwer anders auf der Welt ein Kind mehr
Edelknödel hat geschrieben: 18. Aug 2021, 17:42 weltweite Reduktion

Nicht dass ich das ernsthaft für eine realistische Lösung halte
Voigt hat geschrieben: 18. Aug 2021, 18:03 Westliches Bevölkerungswachstum ist ziemlich kleines Problem. Wir stagnieren ja eh auch schon, und auch eine Bevölkerungsreduktion über so ein Verfahren würde eh nich die Hauptproblematik ändern.
Auch wenn EU+USA über Jahrzehnte Hundert Millionen Einwohner verlieren würde, würde das halt nich die Milliarden Menschen stoppen aus Indien und China die den Wohlstand des Westens und den damit verbunden Ressourcenverbrauch erreichen möchten.
Edelknödel hat geschrieben: 18. Aug 2021, 17:42 weltweite Reduktion
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