Verurteilung vom Drachenlord

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Otis
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Otis »

… Haben die Leute eigentlich nichts zu tun? Mal von moralischen Fragen ganz abgesehen, wer verschwendet bitte seine Zeit damit, bei irgendeinem YouTuber (?) rumzuhängen, um den zu nerven? (Oder dem überhaupt zuzusehen, wenn man ihn nicht mag?)

Ich hab' aus Neugier, was ein Drachenlord sein mag und weshalb so einer verurteilt würde, hier rein geguckt und es tut mir schon um die zwei Minuten leid, die das verbraucht hat.
Voigt
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Voigt »

Es werden ja viele Streamer geschaut, ein paar mögen Katastrophentourismus und schauen sich sowas an. Dann bildet sich halt Community in Kommentarsektion, man kennt sich dann halt. Teils ist man dann primär wegen den Leuten in den Kommentaren am zuschauen. Dann bietet sich die Möglichkeit an, sich am einem Wochenende mal RL zu treffen mit Anlass bei dem Typen vorbeizuschaun.
Ich würde mal vermuten war bei einem großen Teil so.
Gibt dann bloß halt immer Leute die schön krass sein wollen, und dann auch aktiv provozieren mit wirklich Zeug auf Grundstück schmeißen, zurufen oder Paket mit Kot verschicken. Die haben dann halt bloß Publikum von Leuten die mit vor Ort sind und es dann passiv oder aktiv gutheißen.

Gibt dann paar Leute wirklich Zeit haben um sowas regelmäßig zu machen und ansonsten über die Jahre die Zuschauer die alle paar Monate mal im Dorf ein RL Treff machen.

Soviel Zeitaufwand würde ich da nicht sehen, ist halt wie früher Chatroom + RL Treff. Für die wirklich aktiven Idioten gibt es ja auch Möglichkeiten Zeit zu haben, sei es einfach Studenten oder Arbeitslose.
Rince81
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Rince81 »

Voigt hat geschrieben: 29. Okt 2021, 13:54 Gibt dann bloß halt immer Leute die schön krass sein wollen, und dann auch aktiv provozieren mit wirklich Zeug auf Grundstück schmeißen, zurufen oder Paket mit Kot verschicken.
Mir ist eigentlich egal, wie "krass" einige sind. Mir reicht schon jeder, der aus welchen Gründen auch immer, der Meinung ist, da mal in real vorbei zu fahren um mal zu "gucken". Ob man mehr macht oder nicht, man ist damit Teil des Problems.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Voigt
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Voigt »

War ja keine Rechtfertigung, den Leuten sollte schon bewusst sein, was es heißt wenn die ihr RL treffen genau in dem Dorf machen und nicht woanders. Denke die meisten isses halt egal, bzw stört es nich groß oder finden es halt gar lustig sich genau da zu treffen.

War nur Kommentar zur Frage wie Leute soviel Zeit/Energien reinstecken das zu verfolgen und gar mitzumachen mit irgendwelchen Treffs vor Ort.
KLS
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von KLS »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 27. Okt 2021, 21:55
VikingBK1981 hat geschrieben: 27. Okt 2021, 21:50Und das ist das Problem, es gibt keine verschiedenen Wahrheiten
Das ist ein Irrtum. Übrigens auch naturwissenschaftlich, nicht nur in der zwischenmenschlichen Interpretation. Frag mal einen Physiker :mrgreen:
Hallo ich bin ein Physiker.
Leider greift uns die Natur bei der Überschreitung von Größenordnugen immer wieder in die Pfoten.
Man kann die ganze Welt zwar aus Quarks, Leptonen,Neutrinos, Gluonen,Gravitonen, und Higgs-Teilchen zusammengestzt betrachten, aber dass hört spätestens in der Größenordnungn von Staub auf.
Die Frage, Wen, oder Was ich als Objekt meiner Theorie betrachte führt selbst auf kleinen Ebenen zu Abhängigkeiten, die sich in der Theorie niederschlagen.
Wer dazu Theoretisch einsteigen will: https://de.wikipedia.org/wiki/Renormierung
Also kann ich sowohl Elementarteilchen als auch Bäume in einem Waldbrand in meiner Theorie berücksichtigen.
In beiden Theorien weis der eine nichts vom anderen und doch sind beide Theorien in der Lage dieNatur zu beschreiben.
Aber für Diskussionen zu dem Thema machen wir beser einen neuen Thread auf :P
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Felidae
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Felidae »

Heinrich Schmitz (Strafverteidiger und Kolumnist) schreibt dazu - dem kann ich im großen und ganzen folgen.

https://diekolumnisten.de/2021/10/30/al ... D1fqgaYVAU
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Heretic
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Heretic »

Felidae hat geschrieben: 30. Okt 2021, 11:30 Heinrich Schmitz (Strafverteidiger und Kolumnist) schreibt dazu - dem kann ich im großen und ganzen folgen.

https://diekolumnisten.de/2021/10/30/al ... D1fqgaYVAU
Das Video ist echt heftig. Wer könnte da ruhig bleiben, wenn vor der eigenen Haustür ein derart idiotischer Randalierer-Lynchmob herumtobt? Ich würde mehr und bessere Kameras installieren. Aber nützt ja auch nicht viel, denn bei solchen Aktionen wird natürlich Mundschutz getragen. Wegen Corona und so... :ugly:
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 27. Okt 2021, 21:59
Felidae hat geschrieben: 27. Okt 2021, 21:56Was Du meinst, sind vermutlich "Fakten". Die sind absolut.
Selbst die nicht. Weder ontologisch (z.B. Philosophie) noch naturwissenschaftlich (z.B. Quantenphysik).
Je nach Denkschule, gibt es so etwas wie "Fakten" nicht, weil das, was einen Fakt beschreibt, eine subjektive, interpretierende Instanz durchläuft (um es maximal kompliziert zu formulieren :ugly: ). Wenn z.B. jemand mit Rot-Grün-Schwäche und jemand ohne Farben beschreibt, dann kommen nicht nur zwei unterschiedliche Ergebnisse bei heraus, sondern sie sind auch noch davon definiert, dass z.B. irgendjemand mal definiert hat, dass etwas "rot" sei (genauso wie wir bestimmte Formen z.B. als "Tisch" oder "Stuhl" interpretieren).
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tanair
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von tanair »

Nur um mal zu zeigen, dass es auch völlig anders geht, wenn man nur "wichtig" genug ist. Hamburgs Innensenator Andy Grote wurde auf Twitter mit "du bist so 1 Pimmel" beleidigt. Hintergrund war der, dass er sich auf Twitter über die linke Szene aufgeregt hat, weil die gegen Corona-Abstandregeln verstoßen haben. Ein paar Monate vorher musste er selbst 1000 Euro Bußgeld zahlen, weil er selbst eine Corona-Party gefeiert hatte.

Naja, die Folge: die Wohnung der Ex-Freundin des Verfassers des Tweets wurde um 6 Uhr morgens von 6 Beamten mit einem Hausdurchsuchungsbefehl durchwühlt auf der Suche nach dem Handy, womit der Tweet verfasst wurde, obwohl der Verfasser dort gar nicht mehr wohnte. Als Reaktion darauf klebte die linke Szene im Schanzenviertel lauter Sticker mit dem Tweet. Diese wurden dann einzeln von der Polizei dokumentiert und entfernt. Dann wurde an der Roten Flora ein Plakat gemalt mit dem Tweet. Die Polizei musste mehrfach ausrücken, um dieses Plakat zu übermalen.
https://youtu.be/1_3-64Dvb44

Man sieht: ist man nur wichtig genug, wird man gut gegen Mobbing geschützt.
Zuletzt geändert von tanair am 3. Nov 2021, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
toxic_garden

Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von toxic_garden »

tanair hat geschrieben: 2. Nov 2021, 14:33Man sieht: ist man nur wichtig genug, wird man gut gegen Mobbing geschützt.
man muss dafür allerdings auch im richtigen (bzw. falschen) Bundesland wohnen. Hamburg ist ja sowieso nicht gerade eine Hochburg der Neuland-Rechtsprechung. Weswegen auch viele Anwaltskanzleien gerne von der Hansestadt aus agieren.

Als Gegenbeispiel sei nur gesagt, dass es total okay gewesen wäre, wenn man Andy als Stück Scheiße bezeichnet hätte. Zumindest in Berlin. ¯\_(ツ)_/¯
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HerrReineke
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von HerrReineke »

Ich buddel den Thread mal wieder aus: Im kommenden März, genauer am 23., wird es wohl in die Berufungsverhandlung vor dem LG Nürnberg-Fürth weitergehen (Kurzbericht LTO).

Die FAZ hat den Fall zum Anlass genommen im Einspruch-Podcast mal wieder eine Sonderfolge zu machen: "Opfer oder Täter: Versagt die Justiz im Fall Drachenlord?". Geht gut 84 Minuten mit Gerichtsreporterin Ulrike Löw und dem Pressesprecher des Oberlandesgerichts Nürnberg, Friedrich Weitner, als Gästen.
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Rigolax
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Rigolax »

Diese Folge des "Einspruch"-Podcasts der FAZ zum Drachenlord-Fall habe ich schon gehört vor ein paar Tagen. Würde ich auch empfehlen, wenn man ein differenzierteres Bild haben möchte.

Dort werden unter anderem einige anscheinend entstandene Unklarheiten in Lobos Kolumne beim Spiegel beleuchtet; Lobo selbst sei angefragt worden, habe aber sich nicht inhaltlich äußern wollen. Aus dem Gedächtnis von mir (müsste es selbst nochmal hören): In Lobos Kolumne werde nicht ganz klar, wie sehr die Richterin sich tatsächlich um eine juristische Verständigung (https://de.wikipedia.org/wiki/Verst%C3% ... fverfahren) mit dem Drachenlord bemüht hat und wie sehr tatsächlich deutlich die Vorgänge der "Hater" moralisch verurteilt wurden (für die Fremdwortfetischisten: kann man wohl als nicht-rechtliches obiter dictum bezeichnen).
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limericks
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von limericks »

Rigolax hat geschrieben: 3. Jan 2022, 15:42 Aus dem Gedächtnis von mir (müsste es selbst nochmal hören): In Lobos Kolumne werde nicht ganz klar, wie sehr die Richterin sich tatsächlich um eine juristische Verständigung (https://de.wikipedia.org/wiki/Verst%C3% ... fverfahren) mit dem Drachenlord bemüht hat und wie sehr tatsächlich deutlich die Vorgänge der "Hater" moralisch verurteilt wurden (für die Fremdwortfetischisten: kann man wohl als nicht-rechtliches obiter dictum bezeichnen).
Ja, es wird eigentlich recht ausführlich dargelegt welche Bemühungen Gemeinde und Justiz schon unternommen haben und dass auch gegen die "Hater" vorgegangen wird. Und dass man Zuschauerplätze für die Presse hatte, hätte Lobo gewollt.
Da die vor Gericht gezeigte Reue nur bis zum abendlichen Stream angehalten hat und mittlerweile zumindest eine weitere gefährliche Körperverletzung vorliegt, kann Lobo Ende März ja dann den zweiten Teil seiner Kolumne schreiben.
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HerrReineke
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von HerrReineke »

limericks hat geschrieben: 3. Jan 2022, 20:00 und mittlerweile zumindest eine weitere gefährliche Körperverletzung vorliegt
Ich habe den Link entfernt, und würde insbesondere aus den folgenden zwei Gründen darum bitten, dass sowas hier nicht verlinkt wird:
1) Die Unschuldsvermutung gilt weiterhin auch für Herrn W. Auch aus dem Link ergibt sich nur, dass eine Ermittlung geführt wird - nicht was genau vorgefallen sein soll, geschweige denn, ob da mehr als ein bloßer Anfangsverdacht besteht (vulgo: irgendwer hat eine Straftat behauptet). Der Mehrwert für die Diskussion ist daher hier nahe null. Die Anforderungen an eine Verdachtsberichterstattung würden hier ebenfalls komplett fehlen (auch wenn dieser Maßstab nicht direkt für uns als Privatpersonen in diesem Forum gilt, halte ich das bei solchen Vorwürfen doch für wichtig).
2) Auch wenn die personenbezogenen Daten von Herrn W. weiterhin bekannt und unschwer rauszufinden sind, müssen diese nicht noch weiter verbreitet werden.
Danke
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limericks
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von limericks »

Stimmt natürlich, sorry dafür!
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Crenshaw
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Crenshaw »

HerrReineke hat geschrieben: 3. Jan 2022, 15:31 Ich buddel den Thread mal wieder aus: Im kommenden März, genauer am 23., wird es wohl in die Berufungsverhandlung vor dem LG Nürnberg-Fürth weitergehen (Kurzbericht LTO).

Die FAZ hat den Fall zum Anlass genommen im Einspruch-Podcast mal wieder eine Sonderfolge zu machen: "Opfer oder Täter: Versagt die Justiz im Fall Drachenlord?". Geht gut 84 Minuten mit Gerichtsreporterin Ulrike Löw und dem Pressesprecher des Oberlandesgerichts Nürnberg, Friedrich Weitner, als Gästen.
interessanter Podcast, danke dafür, hat auch wieder ein paar neue Sachen gebracht, was mir allerdings zu kurz kaum, war eine EInordnung der Vorwürfe seiner Hater (die antisemitischen bzw. frauenfeindlichen Aussagen usw., die wurden nur kurz erwähnt, ohne Einordnung inwieweit die stimmen usw.)

man hat aber schon gemerkt, das die Justiz einfach an eine Grenze gekommen ist
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HerrReineke
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von HerrReineke »

Was ich "erschreckend" fand war eher die Ratlosigkeit am Ende des Podcasts wo es um die Frage ging, was die Behörden denn besser hätten machen können / was sie denn für Handlungsoptionen hätten. Und vorher wurde ja klar, dass durchaus in erheblichem Maße OWi- und Strafverfahren gegen Personen geführt werden, die Herrn W. vor Ort "auflauern" und diese Menschen das wohl samt und sonders nicht nochmal machen. Es kämen halt nur immer wieder Neue.

Für mich drängt sich da die Option auf, dass auch die Straftaten gegen Herrn W. im Netz verfolgt werden müssten, um den Strom an "Neuzugängen", die dort eine Art Straflosigkeit kennenlernen, direkt merken, dass es so nicht klappt und dieses Verhalten Konsequenzen nach sich zieht. Und das so vielleicht auch ein paar der lautesten "Schreihälse" möglichst verstummen und dann - so wäre meine Hoffnung - die Quote an Fällen, in denen es vom digitalen ins örtliche Geschehen übergeht, geringer wird. Aus meiner Sicht ist der Mangel an Strafverfolgung im Netz hier ein enormer Faktor, der erst zu diesem Exzess mit geführt hat. Und auch ein Faktor, der in diesem Fall besonders problematisch ist, da das alles seinen Ursprung nahm, als die Strafverfolgung von Taten im Internet noch viel weniger und mit teils gewaltig geringerer Expertise verfolgt wurde als es heute leider noch oft der Fall ist.

Eine weitere Option wäre natürlich, dass auch die Behörden häufiger von ihren "Erfolgen" berichten, wenn Verfahren gegen entsprechende Täter geführt worden sind. Gerne gänzlich anonym, da an den Personen an sich selbstverständlich kein Interesse besteht. Aber z.B. am Jahresende eine Art "Gesamtbilanz". Einfach auch, um das öffentliche Bild hier zu verändern, dass nichts getan wird oder dass auch nur eine realistische Chance bestünde zu Herrn W. zu pilgern, ohne am Ende irgendein Verfahren an der Backe zu haben.

Ebenfalls begrüßenswert fände ich es, wenn die Behörden und Gerichte selbst versuchen würden, entsprechende Kommentare vom Netz zu nehmen, soweit es die eigenen "Plattformen" und Auftritte betrifft. Wie im Podcast erwähnt wurde, werden die Urteile ja teilweise auf absurde Art und Weise "gefeiert", indem z.B. das AG Nürnberg, das damit nichts zu tun hatte, diverse positive Google-Bewertungen mit eindeutigem Inhalt erhalten hat. Das AG Nürnberg könnte nun durchaus versuchen, diese Bewertungen von Google entfernen zu lassen - weil sie keine Plattform / Projektionsfläche für Mobbing bieten wollen.

Aber solche Optionen scheinen leider nicht so wirklich gesehen zu werden - zumindest wurde nichts in diese Richtung besprochen :?
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Smutje187
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Smutje187 »

HerrReineke hat geschrieben: 6. Jan 2022, 10:16 Was ich "erschreckend" fand war eher die Ratlosigkeit am Ende des Podcasts wo es um die Frage ging, was die Behörden denn besser hätten machen können / was sie denn für Handlungsoptionen hätten. Und vorher wurde ja klar, dass durchaus in erheblichem Maße OWi- und Strafverfahren gegen Personen geführt werden, die Herrn W. vor Ort "auflauern" und diese Menschen das wohl samt und sonders nicht nochmal machen. Es kämen halt nur immer wieder Neue.
Ja ich weiß Opferumkehr, aber meiner Erinnerung nach wurde Rainer doch schon mehrfach nahegelegt, seine konfrontative Onlinepräsenz zurückzufahren und er macht das aber eben auch nicht - daher vermutlich die Ratlosigkeit seitens der Behörden. Sie können ihm ja nicht einfach so entmündigen und Zugänge sperren…
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HerrReineke
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von HerrReineke »

Das ist wohl korrekt, aber es gibt ja offensichtlich Mittel und Wege und auch weitere Optionen. Und manche werden ja sogar (teilweise) genutzt. Die Gerichte merken offenkundig selbst, dass ihre Google-Bewertungen mit Posts über das Verfahren gefüllt werden, an denen sie nicht einmal beteiligt waren (weil das Verfahren an einem ganz anderen Gericht lief). Aber daraus werden scheinbar auch keine Konsequenzen gezogen.

Dass Herr W. da nicht wirklich hilfreich mitzuarbeiten scheint ist natürlich "doof" dafür. Aber es entbindet die Behörden halt nicht davon trotzdem ihre Arbeit zu machen und seine Rechtsgüter zu schützen. Solange er keine Rechtsverletzungen begeht muss er auch gar nicht entsprechend mitarbeiten (dass es ihm im Kontext einer Bewährung negativ ausgelegt werden kann ist wiederum eine andere Frage und halte ich auch für problemlos vertretbar).

Der Podcast gibt natürlich keinen umfassenden Einblick und vielleicht passiert da viel mehr als ich nachvollziehen kann und dort besprochen wurde. Aber dass hier scheinbar eine umfassende Ratlosigkeit zu herrschen scheint, wie man einem solchen Problem rechtsstaatlich begegnen kann, finde ich durchaus enttäuschend.
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Crenshaw
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Crenshaw »

HerrReineke hat geschrieben: 6. Jan 2022, 11:35 Der Podcast gibt natürlich keinen umfassenden Einblick und vielleicht passiert da viel mehr als ich nachvollziehen kann und dort besprochen wurde. Aber dass hier scheinbar eine umfassende Ratlosigkeit zu herrschen scheint, wie man einem solchen Problem rechtsstaatlich begegnen kann, finde ich durchaus enttäuschend.
man merkt halt, das die Gesetze für sowas schlicht nicht ausgelegt sind
man merkt aber auch immer wieder (nicht nur hier), dass es Zeit wird, Mobbing als solches mal unter Strafe zu stellen, bis jetzt sind nur die "Taten" an sich strafbar (wenn sie es denn sind), da sollte sich vllt. mal was ändern (arbeitsrechtlich ist man da ja schon weiter)
und natürlich ist es auch ein Problem, das die Polizei/Justiz kaum(?) spezialisierte Internet-Abteilungen (keine Ahnung wie ich es am besten umschreiben soll) hat bzw. kaum Personal dafür und ich kann mir auch gut vorstellen, das man hier auch schnell an die Grenzen des Föderalismus kommt (im Sinne der Zuständigkeiten)
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