Verurteilung vom Drachenlord

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toxic_garden

Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von toxic_garden »

HerrReineke hat geschrieben: 6. Jan 2022, 10:16Ebenfalls begrüßenswert fände ich es, wenn die Behörden und Gerichte selbst versuchen würden, entsprechende Kommentare vom Netz zu nehmen, soweit es die eigenen "Plattformen" und Auftritte betrifft. Wie im Podcast erwähnt wurde, werden die Urteile ja teilweise auf absurde Art und Weise "gefeiert", indem z.B. das AG Nürnberg, das damit nichts zu tun hatte, diverse positive Google-Bewertungen mit eindeutigem Inhalt erhalten hat. Das AG Nürnberg könnte nun durchaus versuchen, diese Bewertungen von Google entfernen zu lassen - weil sie keine Plattform / Projektionsfläche für Mobbing bieten wollen.
chronisch überlastete Gerichte sollen sich darum kümmern, fake-Bewertungen auf Internet-Portalen zu löschen, um Leute nicht zu motivieren? Für eine Person, die selbst immer wieder - direkt oder indirekt - klar macht, dass er in keiner Form gewillt zu sein scheint, zur Beruhigung der Lage beizutragen? Ich habe da diverse Bedenken.
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HerrReineke
Archduke of Banhammer
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von HerrReineke »

toxic_garden hat geschrieben: 6. Jan 2022, 13:33 chronisch überlastete Gerichte sollen sich darum kümmern, fake-Bewertungen auf Internet-Portalen zu löschen, um Leute nicht zu motivieren? Für eine Person, die selbst immer wieder - direkt oder indirekt - klar macht, dass er in keiner Form gewillt zu sein scheint, zur Beruhigung der Lage beizutragen? Ich habe da diverse Bedenken.
Wenn es die eigenen Bewertungen der eigenen Google-Business-Seite betrifft finde ich: ja. Die sollen nicht durch die Gegend rennen und auf beliebigen Portalen Löschungen verlangen. Aber hier betrifft es das Gericht selbst. Und die haben die Bewertungen offenkundig wahrgenommen und tauschen sich dazu ja auch intern aus. Wenn auf diesem Wege andere Rechtsverletzungen geschehen werden die Gerichte ja auch durchaus tätig. Jedenfalls hoffe ich sehr stark, dass wenn ich als eine Google Bewertung für das AG München eine Beleidigung gegen jemand Dritten verfasse, dass diese dann gelöscht wird.
Crenshaw hat geschrieben: 6. Jan 2022, 11:56 und natürlich ist es auch ein Problem, das die Polizei/Justiz kaum(?) spezialisierte Internet-Abteilungen (keine Ahnung wie ich es am besten umschreiben soll) hat bzw. kaum Personal dafür und ich kann mir auch gut vorstellen, das man hier auch schnell an die Grenzen des Föderalismus kommt (im Sinne der Zuständigkeiten)
Tatsächlich ist das etwas, was sich inzwischen erheblich verbessert, z.B. mit der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) bei der Staatsanwaltschaft Köln für NRW, welche es in der Art auch in vielen anderen Bundesländern gibt (Übersicht der Wikipedia, mutmaßlich unvollständig). Aber ja, das ist weiterhin ein großes Problem. Und ich vermute in diesem Fall besonders, weil er seine Ursprünge noch hat, als solche Strukturen noch nicht bestanden wie es heute der Fall ist, sich dieser Fall also derart aufbauschen und verselbstständigen konnte, bevor da interveniert wurde.
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Smutje187
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Smutje187 »

Die prominentesten Hater waren doch alle namentlich bekannt, die hätte man halt anzeigen müssen.

Ich bin ja gerne dabei, auf die Polizei draufzuhauen ;) aber das geht dann nur, wenn die Leute bei ihm vor Ort auftauchen und Stress machen.
Rince81
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Rince81 »

https://www.t-online.de/region/nuernber ... trafe.html

Die Berufungsverhandlung ist durch, er muss nach diesem Urteil doch nicht ins Gefängnis, sondern bekommt ein Jahr auf Bewährung.
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Dicker
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Dicker »

Ein Zeuge, der gegen Drachenlord ausgesagt hat, ist mit fast 1,8 Promille aufgetreten :lol:
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echtschlecht165
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von echtschlecht165 »

Diese ganze drachenlord Story ist das "tigerking" Deutschlands.
Völlig irre, alle seiten
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biaaas
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von biaaas »

Dicker hat geschrieben: 24. Mär 2022, 06:53 Ein Zeuge, der gegen Drachenlord ausgesagt hat, ist mit fast 1,8 Promille aufgetreten :lol:
Und wurde später festgenommen, will er sich im Gericht (nicht im Saal) mit einem Polizisten geprügelt hat. :ugly:
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Smutje187
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Smutje187 »

Wer schreibt denn solche Artikel?

„Winklers Verteidiger hatte sich für ein "maßvolle Mindeststrafe" ausgesprochen und erklärt, für die Körperverletzungen seien die Betroffenen Haider selbst verantwortlich. "Wer am Drachengame teilnimmt, weiß, wie die Rahmenbedingungen sind und dass er austicken kann." Die Besucher hätten wissen müssen, dass es potenziell Haue gibt, sich also darauf eingelassen.“

Perlen des Lokaljournalismus :D
Rince81
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Rince81 »

Er zitiert offensichtlich aus dem Plädoyer.
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HerrReineke
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von HerrReineke »

Das Verfahren ist nun übrigens rechtskräftig abgeschlossen: Damit bleiben unter dem Strich ein Jahr auf Bewährung - also das Urteil der Berufungsinstanz. Ein paar mehr Infos finden sich im Bericht zu auf LTO.
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Lurtz
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Lurtz »

https://www.derstandard.at/story/200013 ... d-trotzdem

Wer wirklich glaubte, das Anliegen der "Hater" sei nur, seine Netzpräsenz zu beenden, sollte spätestens jetzt begreifen, dass die nicht aufhören werden, bis er tot ist. Und selbst danach weiter nachtreten werden.
Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
Rigolax
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Rigolax »

Es ist aber auch so typisch "deutsch" imho, dass gegen ihn nun wegen § 184a StGB ermittelt wird laut dem Artikel und seine Hardware beschlagnahmt wurde; ich kenn die Details nicht, aber ich nehme an, da ging es auch "nur" um Fiktion und das wird wohl doch auch geringes öffentliches Interesse sein...Sorry, was weiß ich, find das absonderlich mal wieder.
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HerrReineke
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von HerrReineke »

Rigolax hat geschrieben: 5. Sep 2022, 11:23 Es ist aber auch so typisch "deutsch" imho, dass gegen ihn nun wegen § 184a StGB ermittelt wird laut dem Artikel und seine Hardware beschlagnahmt wurde; ich kenn die Details nicht, aber ich nehme an, da ging es auch "nur" um Fiktion und das wird wohl doch auch geringes öffentliches Interesse sein...Sorry, was weiß ich, find das absonderlich mal wieder.
"Problem" an der Stelle ist vermutlich, dass irgendjemand das bei der Polizei/StA angezeigt hat und aufgrund des Offizialgrundsatzes muss jetzt ermittelt werden. Wenn sich da Massen an Menschen finden, die (mutmaßliche) Verfehlungen gegen AGB bei den Plattformen melden, wird sicher auch sowas angezeigt werden.
Andersrum finden sich vermutlich kaum bis keine Menschen, die (insbesondere nicht ansatzweise systematisch) den Hass und die Verfolger zur Anzeige bringen. Das fände ich durchaus notwendig, aber natürlich: wer soll das tun? Wer fühlt sich dazu auserkoren? Selbst Verbände wie z.B. HateAid kann ich mir da zwar gut vorstellen, aber deren Ressourcen dürften da ebenfalls arg begrenzt sein.
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HerrReineke
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von HerrReineke »

Floki hat geschrieben: 5. Sep 2022, 11:37 Der Staat selbst könnte hier ein Exempel statuieren und das im positiven Sinne, aber hier wird nur reagiert und für mich ist das ein mit sehenden Auge in den Abgrund fahren.
Ja, das wäre auch meine größte Kritik. In gewissem Maße ist das ein hausgemachtes Problem: Die Staatsanwaltschaften sind dermaßen überlastet (jedenfalls alle, die ich kenne), dass ein eigenständiges Einleiten von Ermittlungen faktisch unmöglich ist. Gleiches auch bei der Polizei, insbesondere im Bereich der Kriminalpolizeien, die hier oftmals die Ermittlungen durchführen würden (insb. die wohl notwendigen OSINT-Recherchen).
Und: Einige der Straftaten zum Nachteil von Herrn Winkler sind (relative oder absolute) Antragsdelikte, d.h. für die gilt das oben genannte Offizialprinzip nicht (in dem Maße). Da müsste - zumeist Herr Winkler selbst - zumindest minimal tätig werden. Oder jedenfalls jemand anderes dafür sorgen, dass eine Ermittlungsakte eröffnet und Herr Winkler gefragt werden muss, ob er den Antrag stellen möchte. (Oder, bei manchen Delikten möglich: Die StA das öffentliche Interesse von sich aus bejaht; das geht aber nicht in allen Fällen).
Aber ja: Ich sehe hier auch, dass dadurch massiv versagt wird. Weil unser Rechtssystem (prozessual) auf solche Fälle kein bisschen ausgelegt ist und scheinbar auch nicht die notwendigen Ressourcen besitzt, das Problem zu beheben.
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limericks
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von limericks »

HerrReineke hat geschrieben: 5. Sep 2022, 11:32 Selbst Verbände wie z.B. HateAid kann ich mir da zwar gut vorstellen, aber deren Ressourcen dürften da ebenfalls arg begrenzt sein.
Es ist eigentlich noch schlimmer, die Organisation betreibt in dem Fall anscheinend selbst eine Täter/Opfer Umkehr und übernimmt das Narrativ der sogenannten "Hater". Da muss man sich schon fragen, welche Existenzberechtigung dieser Verband noch hat.
Wegen Unmengen an Hass hat sich der Youtuber Drachenlord an die Organisation HateAid gewandt. Doch diese lehnen die Hilfe ab und das hat Gründe.
Update vom 19.04.2022: HateAid hat auf unsere Anfrage reagiert. Entgegen der Behauptung Herrn Winklers habe die Hilfsorganisation auf die Anfragen reagiert. Einer der wichtigsten Grundsätze von HateAid sei es jedoch, Menschen, die selbst digitale Gewalt ausüben, nicht zu beraten. HateAid habe genau das bei Hernn Winkler feststellen müssen.
https://www.ingame.de/news/streaming/dr ... 79976.html
toxic_garden

Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von toxic_garden »

ich frage mich, wie effektiv es wohl wäre, wenn man die....sagen wir mal 20 lautesten "Hater" einfach mal mit ihrer realen Identität aufdeckt. Ob wirklich immer noch die Schnauze so groß ist, wenn man sich nicht mehr hinter seinem Youtube-Pseudonym verstecken kann...?

[edit] und natürlich kann man sowas im absolut legalen Rahmen betreiben. In 90% der Fälle reicht die Kombination von öffentlich einsehbaren Informationen total aus, um eine Person, die im Internet aktiv ist, einer realen Identität zuzuordnen.
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Smutje187
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Smutje187 »

Manche der Beteiligten aus früheren Tagen sind meines Wissens schon bekannt, Dorian der Übermensch zum Beispiel - aber wie oben schon geschrieben, Rainer müsste vielleicht auch mal selbst aktiv werden :ugly:
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Darkcloud
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Darkcloud »

limericks hat geschrieben: 5. Sep 2022, 17:07 [
Es ist eigentlich noch schlimmer, die Organisation betreibt in dem Fall anscheinend selbst eine Täter/Opfer Umkehr und übernimmt das Narrativ der sogenannten "Hater". Da muss man sich schon fragen, welche Existenzberechtigung dieser Verband noch hat.
Also anzuerkennen das jemand nur weil er Opfer von etwas ist auch Täter sein kann ist wirklich keine Täter/Opfer Umkehr.
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limericks
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von limericks »

Darkcloud hat geschrieben: 5. Sep 2022, 17:43
limericks hat geschrieben: 5. Sep 2022, 17:07 [
Es ist eigentlich noch schlimmer, die Organisation betreibt in dem Fall anscheinend selbst eine Täter/Opfer Umkehr und übernimmt das Narrativ der sogenannten "Hater". Da muss man sich schon fragen, welche Existenzberechtigung dieser Verband noch hat.
Also anzuerkennen das jemand nur weil er Opfer von etwas ist auch Täter sein kann ist wirklich keine Täter/Opfer Umkehr.
Es relativiert aber den ganzen Hass der von dieser Personengruppe ausgeht, gerade wenn dann noch Unterstützung verweigert wird.
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Axel
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Re: Verurteilung vom Drachenlord

Beitrag von Axel »

limericks hat geschrieben: 5. Sep 2022, 17:49
Darkcloud hat geschrieben: 5. Sep 2022, 17:43
limericks hat geschrieben: 5. Sep 2022, 17:07 [
Es ist eigentlich noch schlimmer, die Organisation betreibt in dem Fall anscheinend selbst eine Täter/Opfer Umkehr und übernimmt das Narrativ der sogenannten "Hater". Da muss man sich schon fragen, welche Existenzberechtigung dieser Verband noch hat.
Also anzuerkennen das jemand nur weil er Opfer von etwas ist auch Täter sein kann ist wirklich keine Täter/Opfer Umkehr.
Es relativiert aber den ganzen Hass der von dieser Personengruppe ausgeht, gerade wenn dann noch Unterstützung verweigert wird.
Dies.

Stell Dir vor Du wirst Opfer von Nazi-Gewalt, willst Hilfe bei einem dafür spezialisierten Verein suchen und die fangen erstmal an nen Gesinnungscheck durchzuführen und durchforsten erstmalmdein ganzes digitales Leben. Was kein Verein IMO macht. Aber das nur so als Vergleich um sich das besser vorzustellen.
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