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Jochen

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Beitrag von Jochen »

Nachdem wir einen "Zuletzt gesehen"- und einen "Zuletzt gespielt"-Thread haben, brauchen wir unbedingt einen "Zuletzt gelesen-"Thread - und sei es bloß, damit ich zur Abwechslung auch mal mitreden kann ... und vielleicht ein paar Tipps für die anstehenden Zugfahrten und Flüge abgreife. Ganz uneigennützig also. Aber genug um den heißen Brei geredet. Here we go:

- Game Change: Obama and the Clintons, McCain and Palin, and the Race of a Lifetime (John Heileman, Mark Helperin)

Fantastischer Blick hinter die Kulissen des amerikanischen (Vor)wahlkampfes 2008. Liest sich über weite Strecken wie eine (großartige) Politsatire, ist aber ausgezeichnet recherchiert und wahrscheinlich näher an der Wahrheit als einem lieb sein kann oder sollte. Die Autoren neigen bisweilen zwar dazu, mit ihrem Wortschatz zu prahlen, aber die Zeichnung von Obama, McCain, Hillary und Palin ist ebenso hervorragend wie beängstigend. Unbedingt empfehlenswert, aber nur im englischen Original zu haben.

- God Is Not Great: How Religion Poisons Everything (Christopher Hitchins)

Ich schätze Christopher Hitchins wahnsinnig (man kann ihn bestimmt auch schrecklich überheblich und affektiert finden - und zutiefst beleidigend, sofern man religiös ist), aber dieses ... nun ja ... Pamphlet war ermüdend und zumindest latent selbstgefällig. Memo an selbst: In Zukunft lieber seine Essays und Kolumnen lesen, die sind erheblich besser. Wer Hitchins noch nicht kennt und einigermaßen interessiert an Religionskritik ist, guckt übrigens hier eine unbedingt sehenswerte Debatte zu diesem Thema: https://www.youtube.com/watch?v=dBSH2oWVGEs (quasi als Bonus diskutiert der von mir ebenfalls sehr geschätzte Stephen Fry mit).

- I am Pilgrim (Terry Hayes)

Einen guten Spionageroman lese ich gerne. Gute Spionageromane eigenen sich nämlich ausgezeichnet für lange Zugfahrten. Im Falle dieses vor einigen Jahren extrem gehypten Romans muss die Zugfahrt aber schon eine sehr lange sein, denn das Ding ist mindestens 200 Seiten zu lang. Einigermaßen Spaß gemacht hat's trotzdem, auch wenn Hayes dem Genre keine einzige neue Facette abgewinnt, sich aber so freizügig am Buffet der Genreklischees bedient, dass man geneigt wäre, Diebstahl zu rufen. Die alten Frederick Forsyth sind außerdem so eklatant besser, dass man sich glatt die Russen zurückwünscht. Für die Spionageliteratur war der Fall der Sowjetunion jedenfalls eine Tragödie. Auch bei Hayes bleibt der islamische Fundamentalist als Antagonist eine banale Schablone.

- The Bazaar of Bad Dreams (Stephen King)

Nicht die schlechteste Kurzgeschichtensammlung von King, aber auch längst nicht die beste. Zwei, drei richtig gute Geschichten ("Blockade Billy"), viel Mittelmaß und ein paar Rohrkrepierer ("Bad Little Kid") - muss man zum Hardcover-Preis wirklich nicht haben. Interessant allerdings, wie der Löwenanteil der Geschichten entweder ums Älterwerden oder ums Altsein kreist - ich kenne keinen anderen Autor, dessen Schaffen so eklatant seine Lebensumstände wiederspiegelt. Kings Sohn hat unter den Namen Joe Hill vor einigen Jahren übrigens eine großartige Kurzgeschichtensammlung veröffentlicht: 20th Century Ghosts. Ein paar der Geschichten darin (allen voran: "Pop Art") gehören zum Besten, was ich in der postmodernen amerikanischen Literatur gelesen habe.

- Strange Wine (Harlan Ellison)

Weil wir gerade bei großartigen Kurzgeschichtensammlungen sind: Harlan Ellison. "From A to Z in the Chocolate Alphabet" ist so fantastisch, dass sie mich auch Jahre später und nach der x-ten Lektüre noch staunend zurücklässt. Außerdem trägt die Einleitung den Titel "Revealed at Last! What Killed the Dinosaurs! And You Don't Look So Terrific Yourself.", und wenn das nicht großartig ist, weiß ich auch nicht.

- The Sacred Art of Stealing (Christopher Brookmyre)

Ich bin immer noch froh, dass ich diesen Roman vor etlichen Jahren in einem Nürnberger Buchladen in die Hand genommen habe, denn sonst hätte ich garantiert nie irgendetwas von Christopher Brookmyre gelesen. Gekauft habe ich ihn nämlich bloß wegen des ersten Satzes: "Was there anything quite so underrated in this shallow, plastic, global-corporate, tall-skinny-latte, kiddy-meal-and-free-toy, united-colors-of-fuck-you-too world, than a good old-fashioned, no-frills, retail blowjob?" Man kann sich Brookmyre aber auch mit einiger Berechtigung wegen der grandiosen Romantitel kaufen: "One Fine Day in the Middle of the Night", "Quite Ugly One Morning", "A Big Boy Did It And Ran Away", "All Fun and Games Until Someone Loses an Eye", "Boiling a Frog", "Attack of the Unsinkable Rubber Ducks". Ach ja: Brookmyre schreibt schottische Krimi-Politik-Satiren, die das Kunstück fertigbringen, spannend, brüllend komisch und sehr erhellend zugleich zu sein. Nachteil: Gibt's (natürlich) nicht auf Deutsch und erfordert gute Englischkenntnisse, weil seine Figuren gerne Glaswegian sprechen. Und noch ein ach ja: Seine 0815-die-bringen-mehr-Geld-Krimis als Chris Brookmyre sind unbedingt zu meiden.
Maestro84
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Re: Bücher!

Beitrag von Maestro84 »

Ich spiele und lese nur deutsche Versionen, aber zuletzt sieht es lestechnisch bei mir so aus - nur Romane, Mangas führe ich mal nicht auf:

- Drachenelfen Band 5-Himmel in Flammen:

Jeder Fantasyfan sollte die Elfenreihe von Bernhard Hennen kennen. Diese ist schmutziger als der klassische Herr der Ringe und wer mit dem Elfenband aus 2004 und den Nachfolgern warm wurde, der muss einfach die mit fünf Bänden nun abgeschlossene Drachenelfen-Reihe lesen, die die Vorgeschichte der Elfen erzählt. Hennen kann einfach super Bilder im Kopf erzeugen und die Charaktere sind grau, statt nur weiß oder schwarz. Anfänger halten sich an den Originalband "Die Elfen".

- Sharpe-Reihe von Cornwell:

Wer historische Romane mag, wird Bernard Cornwell sicher kennen. Diese Reihe, die ab Band 4 in die Napoleonischen Kriege in Spanien einsteigt, ist sicher keine Hochliteratur, aber sie liest sich flott mit pro Band rund 400 Seiten, es gibt allerdings bislang seit den 80ern rund 20 Bände. Genau das Richtige, um sich alle paar Wochen für eine Zugfahrt einen Band zu holen. Vor allem Cornwells historische Genauigkeit - natürlich für den Hauptcharakter angepasst - ist interessant, ich wusste vorher kaum etwas über den Napoleonischen Krieg in Portugal und Spanien, da dies auch in der Schule nur nebenbei am Rande lief.

- Shogun:

Nomen es omen, hierbei kennen viele sicher die Verfilmung mit Richard Chamberlain, das Buch geht noch mehr in die Tiefe und ist echt ein Brocken. Ich kannte zuerst die Filme und konnte mit dem Roman meinen Hintergrund ausbauen, Japan ist eh mein Lieblingsland nach Deutschland. Das Buch ist leider heutzutage nur noch gebraucht aus den 90ern und frühen 2000ern zu erhalten und kostet gerne mal etwas mehr, aber es lohnt sich. Und keine Sorge, im Gegensatz zu den Filmen ist alles auf deutsch ;) .

- Amizara-Chronik:

Mit Raphadona erschien hier der dritte und letzte Band. Eine Trilogie mit dem Hintergrund christlich-jüdische Mysterie und Engeln, die auf der Welt erscheinen und diese aus dem Hintergrund formen, während sie sich, natürlich, gegenseitig bekriegen. Klingt erstmal nicht so spannend, aber es sind drei richtig fette Bücher, die es nicht als Ebooks gibt - bin allgemein Ebookleser, Platzmangel und so -, die aber super mit Zeichnungen und Anmerkungen verschnörkelt daherkommen. Für mich war auch das Hintergrundthema noch recht neu und wer Lust auf drei wunderschöne Bücher mit etwas anderem als HdR-Fantasy hat, der sollte die dreimal 25-30 Euro investieren. Es lohnt sich!

@Axel:
Mumins, da kenne ich noch eine Animeserie aus den 70ern oder 80ern.
Kingslayer
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Re: Bücher!

Beitrag von Kingslayer »

Die Mumins sind tatsächlich fantastische Bücher, wobei der Schreibstil vor allem in den späteren Büchern fast unheimlich distanziert wirkt. Von Herzlichkeit war da nicht mehr viel zu spüren.
Zuletzt geändert von Kingslayer am 7. Apr 2016, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Max
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Re: Bücher!

Beitrag von Max »

Jochen hat geschrieben:- Game Change: Obama and the Clintons, McCain and Palin, and the Race of a Lifetime (John Heileman, Mark Helperin)

Fantastischer Blick hinter die Kulissen des amerikanischen (Vor)wahlkampfes 2008. Liest sich über weite Strecken wie eine (großartige) Politsatire, ist aber ausgezeichnet recherchiert und wahrscheinlich näher an der Wahrheit als einem lieb sein kann oder sollte. Die Autoren neigen bisweilen zwar dazu, mit ihrem Wortschatz zu prahlen, aber die Zeichnung von Obama, McCain, Hillary und Palin ist ebenso hervorragend wie beängstigend. Unbedingt empfehlenswert, aber nur im englischen Original zu haben.
Oh, spannend! Kommt auf die Kindle-Liste.

Ich bin im Moment in einer Phase, in der ich zugunsten von Sachbüchern kaum Romane lese. Zuletzt Steve Jobs von Walter Isaacson, was ich fantastisch fand. Stellenweise sehr berührend. Dabei bin ich gar nicht der große Apple-Fan, aber eine interessante Persönlichkeit war er allemal und den Aufstieg eines der größten IT-Unternehmen mal von Anfang an nachzuvollziehen, war extrem spannend. Zudem ist das Ganze im englischen Original auch noch sehr gut geschrieben. Die deutsche Übersetzung soll - soweit man den Amazon-Bewertungen Glauben schenken darf - ziemlicher Murks sein.
Zuletzt geändert von Max am 6. Apr 2016, 21:11, insgesamt 1-mal geändert.
Marius
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Re: Bücher!

Beitrag von Marius »

Jochen, was würdest Du denn jemandem, der noch nichts von Harlan Ellison gelesen hat, empfehlen? Damit denke ich vor allem daran: Was gehört zu seinen besten Sachen und charakteristisch, so dass man einschätzen kann, ob man seine Sachen mag oder nicht?

Ebenso für Stephen King. Von dem habe ich Bag of Bones / Sara gelesen, und das war nicht so meins. Heißt das, ich kann mit Stephen King nichts anfangen, oder lag das dann nur an dem einen Buch?
Jochen

Re: Bücher!

Beitrag von Jochen »

Marius hat geschrieben:Jochen, was würdest Du denn jemandem, der noch nichts von Harlan Ellison gelesen hat, empfehlen? Damit denke ich vor allem daran: Was gehört zu seinen besten Sachen und charakteristisch, so dass man einschätzen kann, ob man seine Sachen mag oder nicht?
Strange Wine ist eigentlich ein ziemlich guter Einstieg. Wenn dir "Croatoan" oder "From A to Z in the Chocolate Alphabet" nicht gefallen, dann wirst du mit Ellison wahrscheinlich nicht warm.
Ebenso für Stephen King. Von dem habe ich Bag of Bones / Sara gelesen, und das war nicht so meins. Heißt das, ich kann mit Stephen King nichts anfangen, oder lag das dann nur an dem einen Buch?
King kann man prinzipiell in drei Phasen einteilen. Den Früh-King (als er noch wie ein Wahnsinniger gekokst und gesoffen hat), den Mittel-King (als er sich das abgewöhnt hatte) und den Spät-King (als er mit dem Abgewöhnen im Reinen war). Bag of Bones gehört irgendwo in die Mittel-King-Ära, und die ist bis auf wenige Ausnahmen nicht besonders gut. Ich würde also zu einem Früh-King raten: Shining oder Salem's Lot, zum Beispiel. Wenn dir die auch nicht gefallen, wirst du mit dem Mittel-King und dem Spät-King sowieso nicht mehr warm. Die Früh-Kings sind meiner bescheidenen Ansicht nach aber (fast) alle großartig.

Alternative: Four Seasons (engl)/Frühling, Sommer, Herbst und Tod (dtsch). Vier Novellen, nur eine davon (entfernt) Horror, allesamt fantastisch. Da sind zum Beispiel die Vorlagen für "Stand by Me" und "Die Verurteilten" enthalten. Wobei ich "Apt Pupil" (scheußliche Verfilmung, by the way) immer ein bisschen fantastischer fand.
Marius
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Re: Bücher!

Beitrag von Marius »

Danke, dann werde ich mich beizeiten mal eines der empfohlenen Bücher machen. Eigentlich kann ich mit übersinnlichen Geschichten eher selten etwas anfangen (es gibt Ausnahmen), aber ich bin trotzdem sehr daran interessiert, mal sowas zu lesen. Bei einem Autor wie King mit einer riesigen Anhängerschaft interessiert es mich dann besonders, was dahinter steckt.
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Ironic Maiden
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Re: Bücher!

Beitrag von Ironic Maiden »

"The Girl With All the Gifts" von M.R. Carey: Das einzige Buch mit Zombie-Apokalypse-Hintergrund, das ich jemals lesenswert fand. Je weniger man darüber weiss, umso besser, einfach anfangen. Ohne zu spoilern kann ich sagen, dass ich bei einem Roman nie so hin- und hergerissen war, ob das Ende jetzt das hoffnungsvollste oder das traurigste war, das ich seit langem gelesen habe. (Auf deutsch: "Die Berufene", [dummer Titel...])

Alles von Kim Newman, v.a. "Anno Dracula" und "Mysteries of the Diogenes Club". Wenn man sich für Literatur des 19. Jahrhunderts, Popkultur oder intertextuelle Referenzen begeistern kann, sind diese Bücher gefundenen Fressen. Die "Anno Dracula"-Reihe hat in der Druckausgabe auch jeweils ausführliche Anhänge, in denen Bezüge erläutert werden. Als letztes habe ich "Secrets of Drearcliff Grange School" gelesen, was sowohl eine Superhelden-Origin-Story, als auch ein Internatsroman ist. Klingt nach einer seltsamen Mischung, ist aber schon toll. Nur "An English Ghost Story" ist mMn ziemlich langweilig, diesen Roman würde ich daher nicht empfehlen. Kim Newman schreibt auch interessante Sachbücher und Rezensionen über Horrorfilme.

Auf meiner Leseliste steht als nächstes "Ancillary Justice" von Ann Leckie ("Die Maschinen" auf deutsch), das ich schonmal angefangen und x-fach nahegelegt bekommen habe, aber das mich beim ersten Versuch überfordert hat, weil ich nicht genug Zeit und Energie hatte, um mich auf einen Text aus Sicht eines künstlichen Bewusstseins, für das Menschen erstmal Frendkörper sind, und das Konstrukte wie Geschlecht nicht versteht, einzulassen... Ich bin aber gespannt.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
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SEBO
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Re: Bücher!

Beitrag von SEBO »

Ich schreibe hier demnächst mal eine Liebeserklärung an "Ready Player One", heute bin ich zu müde.

Ich lese kaum noch, da meine Freizeitreihenfolge aus Videospielen, Filmen/Serien, Comics und dann Bücher. Da ich mit dem Auto zur Arbeit fahre und im Schlafzimmer das Baby mitschläft bleibt da auch wenig Lücke. Ich brauche teilweise zwei Wochen alleine um die aktuelle Retro Gamer komplett zu lesen.
Ready Player One hat mich aber so erwischt, dass ich wieder richtig Lust auf lesen hatte. Dummerweise konnte ich dann nichts vergleichbar faszinierendes finden und Armada, das Nachfolgewerk, war leider saumies.
Ich hatte aber auch mit 15/16 einen Bruch im Leseverhalten. Bis dahin habe ich alles in Richtung Fantasy von Wolfgang Hohlbein verschlungen, Douglas Adams, Terry Pratchett, die Shadowrun Romane, solche Sachen. Ich hab ca. 300 Seiten am Abend geschafft und mich durch mehrere Bücher in der Woche gelesen. Dann hatte ich aber das Gefühl ich wäre zu alt für Fantasy Kram. Papas Stugatzki und Lem Sammlung war mir da aber noch zu anspruchsvoll und Mamas Krimis zu gewöhnlich.
Ich wusste einfach nicht mehr was ich lesen könnte. Ein bisschen gerettet hat das Ganze die Lovecraft Sammlung meines Vaters, aber Lovecrafts Output ist ja leide recht überschaubar und ich war relativ schnell durch damit. Und etwas wirklich Vergleichbares hab ich nicht gefunden. King hat mir immer zu lange gebraucht um auf den Punkt zu kommen, Koontz hatte immer interessante Ansätze, konnte mich aber nie wirklich fesseln und Clive Barker war zwar nett splatterig, aber nach den Büchern des Blutes hatte ich davon genug.
Danach hab ich dann die Harry Hole Romane von Jo Nesbo entdeckt. Ich bin mit Rotkehlchen eingestiegen und habe mich dann durch alles durchgearbeitet. Krimis können ja doch total super sein! Leider ist da inzwischen die Luft raus.

Ansonsten habe ich momentan keine festen Autoren mehr und lese mich mehr oder weniger durch einzelne Werke. Aber mehr als ein Buch pro Jahr (wenn überhaupt) ist das momentan nicht mehr.

Folgende Sachen sind mir in recht guter Erinnerung geblieben:

Battle Royale - Koushun Takami
Der letzte seiner Art - Andreas Eschbach
Stoff - Alan Glynn
Die drei Conan Sammelbände - Robert E. Howard
Der Schwarm - Frank Schätzing (bis auf die grauenhaft entrückten letzten 100 Seiten)
The Stars my Destination - Alfred Bester
Crash/Die Betoninsel/Der Block - J.G. Ballard (ich empfehle hier einfach den Sammelband. Herrlich trostlos, tolle Atmosphäre. Ich bin extrem gespannt auf die Verfilmung von Der Block/High Rise)

Ich entstaube die Tage mal mein Bücherregal. Und schreibe dann auch gerne nochmal was zu den einzelnen Romanen.

Wenn Comic Tipps erwünscht sind, schreibe ich dazu die Tage auch noch was. Da muss ich dann aber mal ne Std Luft haben. Kann also evtl. erst nächste Woche was werden, da ich Freitag heirate und momentan Freizeit hauptsächlich für die Vorbereitung draufgeht.
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Denny Röder
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Re: Bücher!

Beitrag von Denny Röder »

Sooooo....

Jetzt wird es traurig Lady's & Gentleman.


In meiner Schulzeit habe ich ( gegen meinen Willen :D ), 2 "richtige" Bücher lesen müssen.

The Tragedy of Macbeth von William Shakespeare

Schlimm, schlimm schlimm schlimm....
Bitte, kann mir einer von euch erklären, wie man das freiwillig lesen kann? :) . Für einen 16 oder 17 jährigen ist das schon einmal nix...
Wir waren damals auch im Kino, um uns den Film anzugucken. Wir haben uns vor dem Kino Gang ordentlich einen rein verholfen um die Stunden zu überstehen. Soviel sei verraten, der Alkohol hat definitiv geholfen :D .


Faust. Eine Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe

Das Buch fand ich damals tatsächlich nicht ganz so bescheiden wie Macbeth. Lag wahrscheinlich aber auch daran, dass die Stadt in der ich lebe ( Wernigerode ) einen engen Bezug zu Goethe gehabt hat.
Faust die Rockoper auf dem Brocken ist aber phänomenal. Ein super Spektakel, alleine die fahrt mit der HSB wäre es wert gewesen, den 1148m hohen Brocken zu erklimmen. Weil das Spektakel rund um das Thema Faust, schon im Zug beginnt.

Gut, kommen wir zu meinen Büchern.....
Und hier ist es, dass einzige Buch, was ich außerhalb der Schulzeit ( 10 Jahre her ), gelesen habe.

"ES" von Stephen King

Eine Kleinstadt ( < was eine Überraschung bei Stephen King :D ) und einen Clown namens Pennywise. Und dieser verdammte Clown, hat mich nächtelang nicht schlafen lassen. Ich habe damals mit zarten 15 oder 16 ( wow, ist das echt schon 10 Jahre her ) Jahren den Film zu dem Buch geguckt. Und dieser Drecks Clown, wie er lächelnd mit seinen ekligen scharfen Zähnen aus dem Gulli guckt, begleitet mich bis heute. Kein Witz, ich gehe ungern über Gulli Deckel. Monate später habe ich bei einem Freund das Buch entdeckt und es mir gleich ausgeliehen, nur um dann festzustellen, dass das Buch noch schlimmer als der Film selbst ist.
Vielleicht hat mich das Buch, für immer gebrandmarkt.

Aber ich habe hier noch eine Enzyklopädie vom Brockhaus stehen. 10 Bänder.
Auch das sind Bücher... :D

Aber ich habe mir viel vorgenommen und möchte einmal anfangen etwas mehr zu lesen.

Das 2. Buch in meinem Leben wird wohl, "Was ich euch noch sagen wollte...." von Carlo Pedersoli ( aka Bud Spencer ) sein. Als riesen Carlo Pedersoli und Mario Girotti ( aka Terence Hill ) Fan, habe ich wohl keine andere Wahl. Falls einer von euch das Buch schon gelesen hat, würde es mich brennend interessieren wie es denn so ist. .. ^^

In dem sinne....
"Der ehrliche Pusher wird von Bullen umzingelt, doch beim klugen Panscher stets die Kasse klingelt!"
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derFuchsi
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Re: Bücher!

Beitrag von derFuchsi »

Bücher... das sind diese dicken Dinger aus Papier mit den vielen Buchstaben drin die in der richtigen Reihenfolge hintereinander gelesen den Inhalt ergeben, richtig ? :)
Eigentlich lese ich sehr gerne aber ich muss zugeben richtige Bücher sind nicht oft darunter. Wenn ich neben Arbeit und Familie mal Zeit für mich habe dann zocke ich in der Regel oder gucke mal einen Film oder eine Serie. Unterwegs zur Arbeit lesen ist auch eher schlecht weil Autofahrer. Gelesen wird dann ggf. im Bett vor dem Einschlafen oder im Urlaub wenn man mal nicht irgendwo Action hat.
Und wenn ich dann lese dann sind das "Groschenromane". Ich hatte als Jugendlicher und junger Erwachsener die John Sinclair Reihe förmlich inhaliert. Als ich es irgendwann über hatte wechselte ich zu Perry Rhodan. Da hatte ich dann irgendwann beschlossen ganz von vorne anzufangen zusammen mit meiner Frau. Tja das ist mir eigentlich Lesestoff genug, mittlerweile bald 3000 Hefte und es wird ja jede Woche eins mehr.
Grundsätzlich muss ich sagen mag ich Science Fiction sehr gerne. Krimis und Thriller langweilen mich eher.

Irgendwann zwischendurch hatte ich doch mal Lust doch ein richtiges Buch zu lesen und kaufte mir zuletzt völlig orientierungslos einfach mal das damals gerade sehr populäre Der Schwarm von Frank Schätzing.
Die Schwarte fand ich insgesamt allerdings etwas mühsam. Die ersten 2/3 des Buches (gefühlt) bestehen aus Biologieunterricht und Beschreibungen. Nette Idee aber irgendwie zu viel. Die Action mit der immer mehr verrückt spielenden Natur ist dann ganz nett aber das Ende war mir dann irgendwie zu esoterisch. Insgeheim hatte ich etwas wie Außeridische oder eine unbekannte unterseeische Zivilisation oder etwas in der Art erwartet.
Würde ich nicht ruhigen Gewissens weiterempfehlen können. So viel Spaß hatte ich beim lesen nicht.

Um noch was Positives beizusteuern, ich bekam als Jugendlicher mal ein Science-Fiction Buch geschenkt das ich hervorragend fand. Ich wusste lange nicht dass ich da wohl einen Klassiker des Genres in der Hand hatte, nämlich Auf Zwei Planeten von Kurd Laßwitz. Meine leichte Verwirrung damals über die dort beschriebene teilweise arg altertümliche Technik der Menscheit legte sich als ich herausfand dass das Buch bereits 1897 heraus kam :).
Der Plot ist ähnlich wie auch im Klassiker Krieg der Welten mit Außerirdischen (vom Mars) die die Erde besetzen welcher interessanterweise zur gleichen Zeit raus kam aber wesentlich bekannter wurde.
H.G. Wells Krieg der Welten (nicht gelesen) ist im Vergleich zu Laßwitz Auf Zwei Planeten anscheinend wohl eher der plumpe Hollywood Action-Blockbuster. Böse Außerirdische besetzen die Welt und wollen alles ausradieren und am Ende kommt die Deus Ex Machina in Form von Bakterien und besiegt die Invasoren. Das Werk von Laßwitz ist dagegen vergleichsweise richtig intelligent und gibt den Marsianern ein Gesicht und einen nachvollziehbaren Hintergrund. Auch sind diese zunächst garnicht die eindimensionalen kriegerischen Bösewichter, eher im Gegenteil.
Insgesamt ist das Werk Anfangs ein wenig langatmig mit Beschreibungen und vor Allem mit der Schilderung der Liebesbeziehungen. Am Ende dagegen wird es plötzlich sehr hektisch und die Ereignisse überschlagen sich.
Insgesamt hätte da mehr Balance nicht geschadet aber trotzdem, das Buch kann ich sehr empfehlen.

Hatte neulich wieder mal den Drang was völlig Anderes zu lesen und habe mir mein erstes E-Book gekauft: So You've Been Publicly Shamed von einem gewissen Jon Ronson. Leider ist das Buch nur auf englisch erhältlich aber irgendwann muss man ja mal anfangen was Fremdsprachiges zu lesen. Ist in der Tat etwas mühselig aber der Inhalt ist denke ich sprachlich nicht sonderlich herausfordernd, das geht schon einigermaßen.
Mich hat das Ding interessiert weil ich zufällig mitbekam dass sich Gaming-Veteran Boris Schneider(-Johne) privat aus sämtlichen sozialen Medien zurückgezogen hatte und auch z.B. keine Podcasts mehr bei den Spieleveteranen macht. Auf seiner Seite gibt er eine ausführliche Begründung an über seine Gründe und erwähnt dabei dieses Buch. Da ich das Thema recht spannend finde war das für mich Grund genug mir das Werk mal anzutun.
Bin bisher nur halb durch aber es ist recht interessant über Schicksale von Menschen zu lesen die aus den unterschiedlichsten Gründen öffentlich am Pranger standen und (evtl völlig unschuldig) einem Shitstorm ausgesetzt waren. Ein "falscher" Tweet und plötzlich steht man ohne Job da, Familie ist zerstört und man wird überall angefeindet und bekommt übelste Drohungen ins Haus. Gamer wissen was ich meine, ich sage nur Sarkeesian oder Bezahlmods bei Valve. Im Grunde bewegt man sich im Internet auf einem gefährlichen Minenfeld das ist den meisten Menschen so nicht bewusst denke ich.
Sgt.Pepper hat geschrieben:
Das 2. Buch in meinem Leben wird wohl, "Was ich euch noch sagen wollte...." von Carlo Pedersoli ( aka Bud Spencer ) sein. Als riesen Carlo Pedersoli und Mario Girotti ( aka Terence Hill ) Fan, habe ich wohl keine andere Wahl. Falls einer von euch das Buch schon gelesen hat, würde es mich brennend interessieren wie es denn so ist. .. ^^
Ich hörte davon. Ich glaube sogar in der Bud Spencer Folge von Young in the 80s (unbedingt anhören!). Aber hier kommt es anscheinend darauf an was man erwartet. Wenn du Fan der Schauspieler bist und Interesse an ihrer Biografie hast soll das wohl recht interessant sein. Als Bud Spencer Fan wird man wohl enttäuscht weil das Thema wohl gar nicht so groß angerissen wird. Ist wohl eher nach dem Motto "Seht her, ich habe im Leben auch andere Sachen gemacht als Bud Spencer Filme"
Zuletzt geändert von derFuchsi am 7. Apr 2016, 11:09, insgesamt 6-mal geändert.
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Ubique
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Re: Bücher!

Beitrag von Ubique »

Ironic Maiden hat geschrieben:"The Girl With All the Gifts" von M.R. Carey: Das einzige Buch mit Zombie-Apokalypse-Hintergrund, das ich jemals lesenswert fand. Je weniger man darüber weiss, umso besser, einfach anfangen. Ohne zu spoilern kann ich sagen, dass ich bei einem Roman nie so hin- und hergerissen war, ob das Ende jetzt das hoffnungsvollste oder das traurigste war, das ich seit langem gelesen habe. (Auf deutsch: "Die Berufene", [dummer Titel...])
Ja, den Roman kann ich voll und ganz empfehlen. Mike Carey hat auch sehr viele ganz fantastische Comics (oder Graphic Novels, für die Hippen) geschrieben, darunter auch die Lucifer Reihe, welche auf einem Charakter von Neil Gaimans Sandman Comics beruht, oder besser dessen Interpretation der Figur.
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Enlagom
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Re: Bücher!

Beitrag von Enlagom »

books = long papery tweets

Sonne wie Winter von Matthias Krause.
Hätte ich mir, allein des Titels wegen, nie gekauft, habe es aber, zum Glück, geschenkt bekommen. Ein Roadtrip, in sehr einfach gehaltener Sprache, die aber gut zu der Sprachlosigkeit
des Protagnisten, eines Studenten auf der Suche nach dem Sinn, passt. Eine triste Umgebung, dessen Stimmung für mich perfekt eingefangen wird und so einige sehr skurrile, aber
liebenswürdige, Nebencharaktere. Eines der Bücher, die ich, seit ich es gelesen habe, immer wieder kaufe und verschenke.

Just Kids von Patti Smith.
Eine der schönsten, auch traurigsten, Biografien, die ich kenne. Der Erzählstil von P. Smith wirkte auch mich sehr authentisch, intim und aufrichtig. Am Ende hatte ich das Gefühl,
in kleinen Abschnitten ihres Lebens und ihrer Beziehung zu ihrem Langzeitgefährten R. Mapplethorpe als heimlicher Beobachter anwesend gewesen zu sein.

Eine gefährliche Methode von John Kerr.
Auch wenn die Geschichte rund um C.G.Jung und Freud eine erfundene ist, so ist sie wirkt sie auch sehr authentisch und glaubhaft. Die Geschichte erzählt die Entwicklung der
Psychoanalyse von ihren Anfängen bis zum letzten bekannten Brief von Jung an Sabina Spielrein, einer Patientin von ihm, die mehr als das und zu seinem Sündenfall wurde.

Weil ich ihn in den Empfehlungen hier nicht entdeckt habe, er aber einer meiner Lieblingsautoren ist:
The New York Trilogy von Paul Auster.
Sein Erstlingswerk und auch sein bestes Werk, wie ich finde. Drei Kurzgeschichten, keine davon ohne richtige Auflösung (ganz im Sinne von Kafka), aber auch eine wunderbare Erzählstruktur und spannend von der ersten Sekunde; Das Buch beginnt mit einem Anruf in der Nacht, im Verlaufe dessen der Protagonist gefragt wird, ob er Paul Auster sei, und bleibt spannend bis zu den ungelösten Enden..

Das sind übrigens alles Bücher, die ich als eher Wenig-Leser, in einem oder wenigen Tagen durch hatte.
Vor zehn, oder so, Jahren habe ich z.B. (ich habe mehrere solcher "ungelöster Fälle" offen) Malina von Ingeborg Bachmann begonnen. Ich bin noch dabei (Seite 20?). Möglicherweise
(nicht zwingend) hängt das mit meiner Aufmerksamkeitsschwelle zusammen. Bei ihren zweiseitigen Sätzen habe ich nämlich am Ende des Satzes vergessen wie dieser begonnen hat..
Marius
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Re: Bücher!

Beitrag von Marius »

Ich hätte nochmal eine Frage wegen Stephen King, an Jochen oder jeden anderen, der sich da auskennt. Du hast mir ja eins seiner Frühwerke empfohlen. Aber "11/22/63" bzw. "Der Anschlag" hat ja anders als seine meisten anderen Bücher große Anerkennung in der "seriösen" Literaturkritik bekommen (allen voran bei der New York Times).

Mich würde interessieren: Ist da was dran, ist der Roman also tatsächlich literarisch besser und reifer als seine früheren Werke? Dann könnte ich ja auch das lesen statt Shining. Oder ist das mehr so, dass auf einmal ein zunächst verpönter populärer Autor jetzt mit etwas Abstand (und einer Generation an Kritikern, die mit ihm aufgewachsen sind) von der seriösen Literaturkritik akzeptiert wird, wie es auch z.B. bei Chandler, Hammett, Tolkien oder Lovecraft war?
Jochen

Re: Bücher!

Beitrag von Jochen »

Marius hat geschrieben:Mich würde interessieren: Ist da was dran, ist der Roman also tatsächlich literarisch besser und reifer als seine früheren Werke? Dann könnte ich ja auch das lesen statt Shining. Oder ist das mehr so, dass auf einmal ein zunächst verpönter populärer Autor jetzt mit etwas Abstand (und einer Generation an Kritikern, die mit ihm aufgewachsen sind) von der seriösen Literaturkritik akzeptiert wird, wie es auch z.B. bei Chandler, Hammett, Tolkien oder Lovecraft war?
Tendenziell letzteres. Ich mochte den Roman, aber er gewinnt einer ausgelutschten Thematik überhaupt keine neue Facette ab und ist eigentlich bloß deshalb lesenswert, weil King ein so großartiger Geschichtenerzähler ist. Der könnte seine Wäscheliste veröffentlichen und sie wäre unterhaltsam. Aber eben nicht sonderlich "wertvoll". Deshalb halte ich die Frühwerke für wesentlich relevanter.
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Yometheus
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Re: Bücher!

Beitrag von Yometheus »

Oha ... ich habe diesen Thread bisher aus gutem Grund gemieden, denn mein Pile of Shame ist hier ganz ganz hoch, da ich in den letzten Jahre echt viele Bücher angefangen, aber dann immer wieder links liegen gelassen habe.

Zur Zeit bin an folgenden Büchern dran:
Richard David Precht - Anna, die Schule und der liebe Gott
Frank Schätzing - Breaking News
und von Andrzej Sapkowski 2 Bücher über den "Witcher"

Fertig gelesen habe ich letzte Woche 3 Batman-Comics (ich hoffe das zählt auch unter Bücher):
Batman Zero Year (Sammelband #4 Secret City und #5 Dark City) und Batman Superheavy

Kurze Frage wegen Büchern und Spielen:
Hat jemand das Buch Eve Online - Die Revolution der Imperien gelesen? War mal ein Buch zum bekannten MMORPG und ich hätte da gerne mal eine kritische Meinung dazu, ob das nen gutes Stück Literatur oder doch eher nicht ist. Ich fand es nämlich sehr gut, aber ein Buch zu nem Spiel? Ich meine, da gibts ja jetzt nicht soooooo viele gute ...
Rhetorik-Tipp: Diskussionen gewinnt man leichter, indem man ruhig und sachlich bleibt und eine Pistole vor sich auf den Tisch legt.
Marius
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Re: Bücher!

Beitrag von Marius »

Yometheus hat geschrieben:ob das nen gutes Stück Literatur oder doch eher nicht ist
Naja, den Pulitzer hat es nicht gewonnen. :mrgreen:

Tut mir leid, das konnte ich mir nicht verkneifen. Ich habe es nicht gelesen und muss die kritische Meinung jemand anderem überlassen. Ja, mich interessiert auch manchmal, was andere von einem Buch, das ich gelesen habe, denken, auch wenn das rational betrachtet ja vollkommen irrelevant ist. Abgesehen von "professionellen" Besprechungen, die es hier wahrscheinlich nicht geben wird, finde ich Goodreads (zu dem Buch: http://www.goodreads.com/book/show/6466535-eve) und Amazon ganz hilfreich. Es gibt da fast immer positive und negative Besprechungen, interessant finde ich daher eher die Begründungen.
akill0816
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Re: Bücher!

Beitrag von akill0816 »

Marius hat geschrieben:Ich hätte nochmal eine Frage wegen Stephen King, an Jochen oder jeden anderen, der sich da auskennt. Du hast mir ja eins seiner Frühwerke empfohlen. Aber "11/22/63" bzw. "Der Anschlag" hat ja anders als seine meisten anderen Bücher große Anerkennung in der "seriösen" Literaturkritik bekommen (allen voran bei der New York Times).

Mich würde interessieren: Ist da was dran, ist der Roman also tatsächlich literarisch besser und reifer als seine früheren Werke? Dann könnte ich ja auch das lesen statt Shining. Oder ist das mehr so, dass auf einmal ein zunächst verpönter populärer Autor jetzt mit etwas Abstand (und einer Generation an Kritikern, die mit ihm aufgewachsen sind) von der seriösen Literaturkritik akzeptiert wird, wie es auch z.B. bei Chandler, Hammett, Tolkien oder Lovecraft war?
Ich mag den Anschlag sehr gerne. King hat ein gutes Gespühr für Stimmungen und schafft es in dem Roman gut eine bedrohliche Stimmung zu vermitteln und trotzdem in Bezug auf Kennedy nicht in absurde Verschwörungstherorien abzudriften. Ob es sich um "seriöse" Litaratur handelt oder nicht, kann ich nicht beurteilen, weil ich die Einteilung für recht willkürlich halte.
Ich habe bei King immer das Gefühl, dass er Romane hat, indenen er seinen standartisierten Horrorplot liefer. Die Bücher finde ich meisten gut lesbar (oder bei mir eher hörbar da ich Hörbücher bevorzuge). Andere Romane weichen von dem bekannten Horrorplot ab und sind zum Teil sehr gewöhnungsbedürftig. Ich mag z.B. "Das Mädchen" sehr gerne kann aber mit dem Dunklen Turm Zyklus nichts anfangen (jedenfalls nicht mit den ersten drei Büchern). Was man King diesbezüglich hoch anrechnen muss, ist dass er nicht immer dieselbe Masche fährt und teilweise wirklich überraschen kann.
Ich kenne längst nicht alle Frühwerke und vieles nur als Film. "Brennen muss Salem" habe ich gelesen und ich halte es für eine ordentliche Vampirstory, die aber nicht viel außergewöhnliches bietet.
The Stand habe ich abgebrochen obwohl viele andere den Roman mögen. Mir war er zu abgedreht.
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Yometheus
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Re: Bücher!

Beitrag von Yometheus »

Marius hat geschrieben:
Yometheus hat geschrieben:ob das nen gutes Stück Literatur oder doch eher nicht ist
Naja, den Pulitzer hat es nicht gewonnen. :mrgreen:
:D Mir ist klar, dass es keine Preise abgeräumt hat, aber mich würde mal interessieren wie es im Kontext "Buch zu Spiel als Literatur" qualitativ eingeschätzt wird, denn ich persönlich halte es für das beste zu dem Thema, was ich bisher gelesen habe und bin mal gespannt wie es andere sehen, die das Buch auch schon mal in den Fingern hatten.

Übrigens fiel mir gerade auf, dass bei meinem letzten Post noch ein Satz fehlte zu den Batman-Comics: Illustrationen und Pacing sind bei allen 3 Comics fantastisch, aber als Fan/Nerd hatte ich an der einen oder anderen Stelle was zu meckern. Wer Comics mag, dem kann ich das empfehlen. Wer hingegen nur Batman als Figur mag, der wird an der einen oder anderen Stelle seine Problemchen haben, aber so schlimm wie in BvS ist es natürlich lange nicht :mrgreen:
Rhetorik-Tipp: Diskussionen gewinnt man leichter, indem man ruhig und sachlich bleibt und eine Pistole vor sich auf den Tisch legt.
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Leonard Zelig
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Re: Bücher!

Beitrag von Leonard Zelig »

Ich lese leider viel zu selten, da hat auch der E-Book Reader nichts dran geändert. :(

Zuletzt habe ich "Kanada" von Richard Ford gelesen, kann es aber nicht wirklich empfehlen. Es hat schlicht zu viele Längen. Die Geschichte dreht sich um einen Jungen, dessen Eltern nach einem Banküberfall im Knast landen und dann zu Freunden der Familie in Kanada zieht. Besser fand ich "Never Let Me Go" von Kazuo Ishiguro. Gut gefallen haben mir auch die beiden Romane von Jonathan Safran Foer‎.

Aktuell lese ich "Die Abwicklung: Eine innere Geschichte des neuen Amerika" von George Packer. Es erzählt anhand von Einzelschicksalen die wirtschaftliche Entwicklung in den USA in den letzten 30 Jahren.

Außerdem lese ich gerne Autobiographien. Richtig gut ist die von Michael J. Fox. Gut gefallen haben mir auch die von Barack Obama, Paul Spiegel und Sven Hannawald. Als Jugendlicher hab ich die von Bill Clinton gelesen, die ist mit über 1400 Seiten aber keine leichte Kost. ;)

Von den deutschsprachigen Autoren finde ich Friedrich Dürrenmatt am Besten, ich mag seinen Humor. Peinlicherweise fällt mir von den noch lebenden, deutschsprachigen Autoren niemand ein, den ich empfehlen kann.

In puncto Videospiele kann ich "The Ultimate History of Videogames" empfehlen, gibts leider nur auf Englisch. Hauptsächlich geht es um die 1970er- und 1980er-Jahre.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
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