So bin seit einiger Zeit Mitleser und das Thema hat unter anderem dazu geführt, dass ich mich angemeldet habe. Wollte nämlich schon immer mal über Bücher sprechen, finde da aber nie die richtige "Gemeinschaft". Hier passe ich glaube ganz gut rein, als Gamer
Über die Weihnachtszeit habe ich mich durch drei Bücher gelesen. Bei einem eher gekämpft
Unendlicher Spaß:
Unendlicher Spaß fängt clever an und ist wirklich sehr intelligent geschrieben. Mit über 1000 Seiten hat es auch ein Weilchen gedauert, bis ich es durch hatte, Ferien hin oder her. Am Ende bleibt eine sehr kritische, abgedrehte Art von Gegenwartsliteratur, die aber künstlich gestreckt ist und immer wieder bewusst, so scheint mir, Fremdwörter einbaut. Als ob jemand mit dem Duden daneben saß und immer wieder meinte... "hey, dafür gibt es aber auch ein Fremdwort, was kein Schwein kennt, benutz das doch". Zum Teil ist es wirklich extrem. Würde mich durchaus als klug bezeichnen, aber was da für Wörter untergebracht werden - nie von gehört. Das macht das Lesen dann auch etwas ermüdend, weil es zu schwer ist und, zumindest ich, auch immer wieder bestimmte Wörter nachschlagen musste. Man will ja doch wissen, was es bedeutet und es sich merken. Trotzdem ein sehr gutes Buch und vielleicht dienen die Fremdwörter als Stilmittel für die elitäre Gesellschaft, um die es schlussendlich ja geht. Jedenfalls ein lesenswerter Roman, für Leseerfahrene. Sollte man jetzt nicht mit starten, wenn man bislang nur 0815 Bücher gelesen hat, denke ich.
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Früher hab ich Fleisch gegessen:
Tja und das wäre dann wohl der Überraschungshit zu Weihnachten gewesen. Habe es geschenkt bekommen, mit dem Kommentar - Lass dich mal drauf ein. Nach den ersten Seiten, nimmt es schnell fahrt auf. Dreht sich grob um Depression, Selbstmordgedanken und Liebe, würde ich sagen. Alles sehr krass geschrieben, aber auch sehr schnell und direkt. Die Ich-Perspektive wird hier ziemlich genial genutzt, um die Gefühle zu vermittelt. Das hat mir extrem gut gefallen. Insgesamt wohl eher das Gegenteil von unendlicher Spaß, in gewissem Sinne - weil kurz und knackig. Im Grunde geht es aber auch hier wieder um die Gesellschaft an sich, wenn man es verallgemeinert, um die Kritik am Konsum und der Gleichgültigkeit der Menschen. Sollte man lesen, wenn man mal was frisches, anderes haben möchte und diese Arg von Literatur mag. Aber das trifft ja auf alle drei Bücher zu, denn die fallen ja alle in dieselbe kranke Kategorie
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Die Kolonie:
War mein letztes Chuck Palahniuk Buch, welches ich noch ausgelassen hatte. Aber auch hier zeigt sich, dass er kein Mann für alle Bücher ist. Durchaus okay, aber nicht so genial wie andere Werke von ihm. Wie von Palahniuk gewöhnt ist alles wieder sehr krank und kritisch. Diesmal nimmt es allerdings zu abgedrehte Züge an und im Grunde ist die Kolonie eine Sammlung aus Einzelgeschichten, der Personen im Buch. Das ist hingegen clever und zwei davon haben mich durchaus weggeblasen, so geschickt waren sie geschrieben. Das täuscht am Ende aber nicht über das Mittelmaß hinweg.
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King kann man prinzipiell in drei Phasen einteilen. Den Früh-King (als er noch wie ein Wahnsinniger gekokst und gesoffen hat), den Mittel-King (als er sich das abgewöhnt hatte) und den Spät-King (als er mit dem Abgewöhnen im Reinen war). Bag of Bones gehört irgendwo in die Mittel-King-Ära, und die ist bis auf wenige Ausnahmen nicht besonders gut. Ich würde also zu einem Früh-King raten: Shining oder Salem's Lot, zum Beispiel. Wenn dir die auch nicht gefallen, wirst du mit dem Mittel-King und dem Spät-King sowieso nicht mehr warm. Die Früh-Kings sind meiner bescheidenen Ansicht nach aber (fast) alle großartig.
Das unterschreibe ich so. Stephen King zu Beginn - Großartig. Stephen King später.... naaaaja. Mich kriegt er nicht mehr, leider. Siehst du auch an "Der Dunkle Turm". Die ersten Bücher sind noch etwas ganz anderes, so scheint es mir, als der Rest der Saga. Leider, denn das erste war wirklich gut. Was danach kam, wurde immer merkwürdiger, aus meiner Sicht.
Am Ende würde ich mich noch sehr über weitere Tipps bezüglich Gegenwartsliteratur freuen. Ich mag die Art von "Kranken" Büchern, die ich oben erwähnt habe. Chuck Palahniuk ist, trotz schwacher Werke, mein absoluter Lieblingsautor. Alles sehr abgedreht und kritisch, bis zynisch, so muss es für mich sein. Gerne starke Empfehlungen, denn gefühlt gibt es da ja nicht so viel, oder ich übersehe das Meiste. Also her mit euren Lieblingsbüchern.
PS: Das wäre auch mal ein tolles Format. Bin ja noch nicht lange dabei und im Forum erst seit heute morgen, aber warum nicht ein Podcast über Bücher? Jetzt, wo es ThePod heißt, passt das doch. Mir ist auch gerade so, als hättet ihr das schonmal irgendwann erwähnt, dass sowas möglich wäre.
Gruß
Landmark