Weil ein Krieg primär aufs militärische konzentriert werden kann.Mauswanderer hat geschrieben: ↑23. Apr 2022, 19:14 Keine Ahnung, warum du das so auf das Militärische konzentrierst. Der Ukrainekrieg ist kein Command and Conquer.
Welcher Kompromiss oder Friedensvertrag soll in der aktuellen Lage "glaubhaft selbstbestimmt" passieren? Die Ukrainer haben nicht nur im übertragenen Sinn gerade die Waffen auf sie gerichtet.Die Ukrainer können absolut selbst entscheiden, ob sie sich weiter militärisch verteidigen, ob sie die Krim abtreten oder ob sie sich selbst zum russischen Satellitenstaat erklären, solange das nicht mit der Waffe am Kopf sondern glaubhaft selbstbestimmt passiert.
Ich spreche ihnen nichts ab. Deine "Idee" ist aber - sorry, dass ist jetzt sehr direkt - eine völlige absurde Idee aus der Sesselstrategenecke ohne eine Sekunde an die Konsequenzen zu verschwenden. Da Transnistrien trotz fehlender internationaler Anerkennung faktisch unabhängig ist, behandle ich es mal so. Du schlägst vor:Genauso können sie selbst entscheiden, ob sie russische Truppen direkt hinter ihrer Grenze ausschalten oder nicht, solange der Krieg andauert. Das willst du ihnen ja absprechen.
1. Damit würde die Ukraine in ein Nachbarland einmarschieren. Transnistrien beteiligt sich nämlich bisher nicht am Ukrainekrieg. Damit hätten die Ukrainer nicht nur 1500 russische Soldaten gegen sich, sondern auch die transnistrische Armee und transnistrische Freiwilligenverbände, die einen Einmarsch der Ukraine zusammen mit Moldau als neue "Ordnungsmacht" bestimmt nicht super finden. Noch ein Krieg ist genau das, was die Region gerade braucht. Und eine weitere Front genau das, was die Ukrainer gerade noch dringender brauchen als westliche Waffen.Das wäre dann jetzt der Zeitpunkt, NATO-Truppen in Moldawien zu stationieren, sofern die Regierung diese haben will. Und wenn sich der Krieg für die Ukraine günstig entwickelt, hat sie ja vielleicht irgendwann die Kapazitäten, die 1500 russischen Soldaten in ihrem Rücken zu neutralisieren. Dann müsste die Republik Moldau selbstverständlich dort wieder die Kontrolle übernehmen, ohne die russischen Truppen als "Ordnungsmacht".
2. Wenn man Transnistrien wieder Moldau zuschlägt, hat man auf einmal in ganz Moldau eine pro-russische Bevölkerungsmehrheit. Spätestens bei der nächsten Wahl hätte man ein Land, dass mehrheitlich weder an EU noch NATO ein Interesse hat. Im Grunde will nicht einmal Moldau Transnistrien zurück, das würde das fragile Kräftegefüge im Land zerreißen.