Krieg in der Ukraine

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Mauswanderer
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Es ist halt wirklich schade, dass die Kommunikation der Bundesregierung zwischenzeitlich so ein Eiertanz war. Wenn wir teilweise schon verwirrt sind, was bei dieser Rede oder jenem Interview eigentlich gesagt und/oder gemeint wurde, wie soll es da erst den Ukrainern gehen?

Zur Merz-Reise: Kann man machen und finde ich im Grundsatz in Ordnung, aber mit der parallelen politischen Ausschlachtung ohne jeden "Anstandsabstand" deutet für mich vieles darauf hin, dass echte Anteilnahme nie auch nur irgendwie eine Rolle gespielt hätte. Natürlich war das von Anfang an primär eine Wahlkampfveranstaltung, aber so hat man den Eindruck, Merz hätte das auch gemacht, wenn er heimlich der größte Putin-Fan wäre.
Rince81
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Rince81 »

Steinmeier versuchte mehrfach ohne Erfolg, telefonisch mit Selenskyj Kontakt aufzunehmen.
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... 2209f04ac8

Ne, das ist definitiv nicht klug...
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Mauswanderer
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Rince81 hat geschrieben: 4. Mai 2022, 15:49
Steinmeier versuchte mehrfach ohne Erfolg, telefonisch mit Selenskyj Kontakt aufzunehmen.
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... 2209f04ac8

Ne, das ist definitiv nicht klug...
Das wäre wirklich kein sinnvolles Verhalten, zumindest aus hiesiger Sicht. Wobei ich mich sehr schwer damit tue, einzuschätzen, wie Steinmeiers früheres Verhalten mit Russlandbezug (insbesondere gegenüber Lawrow) in der Ukraine bewertet wird. Ich könnte zumindest nachvollziehen, wenn man seine jetzige Einsicht als "too little, too late" empfindet. Bliebe natürlich weiterhin eine eher emotionale Entscheidung (zumindest erkenne ich nicht, wie sie irgendwo "Druck" aufbauen könnte).
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Andre Peschke
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Andre Peschke »

Mauswanderer hat geschrieben: 4. Mai 2022, 12:57 aber so hat man den Eindruck, Merz hätte das auch gemacht, wenn er heimlich der größte Putin-Fan wäre.
Es ist Merz.

Andre
Mauswanderer
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Andre Peschke hat geschrieben: 4. Mai 2022, 16:52
Mauswanderer hat geschrieben: 4. Mai 2022, 12:57 aber so hat man den Eindruck, Merz hätte das auch gemacht, wenn er heimlich der größte Putin-Fan wäre.
Es ist Merz.

Andre
Auch schlechte Menschen können manchmal das Richtige tun. :D

Aber wie gesagt, ich seh da auch eher einen reinen PR-Stunt.
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lipt00n
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von lipt00n »

Ich will gar nicht so weit ausholen, aber: Ich betreue jetzt seit drei Wochen täglich einen Jungen (4) und seine Mutter im Kindergarten und kriege die Entwicklung jeder Kriegsnacht am Morgen durch das Gesicht der Mutter gespiegelt (sie ist Journalistin und entscheidet bei ihrer Zeitung wohl in einem Maße mit, was veröffentlicht wird und was nicht).
Am Anfang war das eine Aufnahme "wie immer", nur eben mit Sprachbarriere. Jetzt, nach drei Wochen, merke ich, wie das langsam durch meine berufliche Professionalität dringt und mich so eine emotionale Betroffenheit und auch irgendwie Traurigkeit erreicht. Ich kann das gar nicht an konkreten Dinge festmachen, das entwickelt sich so in den täglichen Gesprächen mit der Mutter, der man auch einfach ansieht wie Scheiße das alles ist.

Das hatte ich so auch noch nicht.
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Mauswanderer
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

BM'in Lambrecht: "[...] dann später im Kampf mit sowjetischen mit russischen Kräften äh äh[...]"
Sicherlich bloß ein Versprecher ohne tiefere Aussagekraft, aber doch sehr treffend irgendwie. Musste direkt an die Simpsonsfolge denken. :ugly:
https://twitter.com/BMVg_Bundeswehr/sta ... v35SQ&s=19 (ab 0:33 ca.).
Voigt
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Voigt »

Wir reden ja auch oft von sowjetischen Kriegsmaterial, daher kann ich mir schon vorstellen, dass man da einen Dreher reinbekommt.
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lolaldanee
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von lolaldanee »

lipt00n hat geschrieben: 4. Mai 2022, 16:57 Ich will gar nicht so weit ausholen, aber: Ich betreue jetzt seit drei Wochen täglich einen Jungen (4) und seine Mutter im Kindergarten und kriege die Entwicklung jeder Kriegsnacht am Morgen durch das Gesicht der Mutter gespiegelt (sie ist Journalistin und entscheidet bei ihrer Zeitung wohl in einem Maße mit, was veröffentlicht wird und was nicht).
Am Anfang war das eine Aufnahme "wie immer", nur eben mit Sprachbarriere. Jetzt, nach drei Wochen, merke ich, wie das langsam durch meine berufliche Professionalität dringt und mich so eine emotionale Betroffenheit und auch irgendwie Traurigkeit erreicht. Ich kann das gar nicht an konkreten Dinge festmachen, das entwickelt sich so in den täglichen Gesprächen mit der Mutter, der man auch einfach ansieht wie Scheiße das alles ist.

Das hatte ich so auch noch nicht.
Die eine Erwachsene "meiner" 3 Ukrainer die ich grad beherberge hatte vor ein paar Tagen auch so nen krassen Moment der Verzweiflung wo ihr hier alles einfach zu viel wurde, und sie überlegt hat wieder zurück nach hause zu gehen. Hat sichs dann zum Glück wieder anders überlegt, weil in den Letzten Tagen doch immer wieder Bombadierungen aus Odessa gemeldet wurden. Ist echt harter Scheiß :/
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Axel
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Axel »

Der globale Süden hat sich den Sanktionen gegenüber Russland nicht angeschlossen. Auch Länder wie China, Indien, usw. nicht. Gründe sind dafür, dass insbesondere Länder wie Ägypten, Mexiko, usw. auf Importe wie Weizen angewiesen sind. https://www.heise.de/tp/features/Sankti ... 74581.html

Da stelle ich mir schon die Frage, wieso wir dann unbedingt vom russischen Öl und Gas unabhängig werden und diese Ressourcen dann sehr viel teurer von anderen Unrechtsstaaten einkaufen sollen. Denn Putin wird das wohl nicht unbedingt treffen, wenn bei den Sanktionen der komplette globale Süden plus Länder wie China und Indien nicht mitmachen. Dieser Artikel in der NY Times beschreibt jedenfalls ganz eindrücklich, dass es Russland nicht schwerfallen dürfte Ressourcen wie Gas oder Öl beispielsweise statt nach Europa nach Asien zu verkaufen.

Nennt mich zynisch oder von mir aus auch egoistisch: Aber ich finde das alles nicht gut. Gerade die ostdeutschen Raffinerien wie die in Schwedt sind auf Ressourcen aus Russland angewiesen. Dort werden nicht nur Benzin, Heizöl & Co. hergestellt, sondern auch Vorprodukte für die chemische Industrie, die in Ostdeutschland 65.000 Menschen beschäftigt. Und ich frage mich: Gibt es dafür Alternativen? Gibt es handfeste Strategien die Versorgung aufrecht zu erhalten?

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Sorgen macht mir das. Denn wenn man Russland mit den Sanktionen nicht trifft, weil die dann eben nach Asien und woanders hin verkaufen, was für ein Sinn machen dann Sanktionen? Und richten diese dann nicht der eigenen Bevölkerung mehr Schaden an als es Schaden für Russland bedeuten würde?
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Peter
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Peter »

Axel hat geschrieben: 5. Mai 2022, 04:00 Denn wenn man Russland mit den Sanktionen nicht trifft, weil die dann eben nach Asien und woanders hin verkaufen
Im von dir verlinkten Bericht der NYT steht das aber gar nicht, sondern vielmehr wie schwerwiegend die Folgen für Russland sind: "need to offer steep discounts", "yearslong task of building more ports and pipelines", "Russia has the capacity to liquefy and load onto ships only about a tenth of its natural gas exports. Most of the shipments that are liquefied have already been going to East Asia anyway" etc.

Von "trifft die Sanktionen nicht" kann überhaupt keine Rede sein.
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Nephtis
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Nephtis »

Ich glaube eher das China und Indien sich die Hände reiben und tatsächlich mit massiven Rabatt einkaufen werden, eben weil Russland so unter Druck ist. Zudem baut man auch nicht mal eben so in ein paar Wochen eine komplette Infrastruktur auf die die Käufe des Westens kompensieren können. Noch dazu kommt das man keine Technik und kein KnowHow mehr aus dem Westen kaufen kann/bekommt. Dann muss Russland eben kopierte Chinaware einkaufen.

Fakt ist aber natürlich: Auch wir in Deutschland/Europa werden es noch härter als aktuell im Geldbeutel spüren. Das ist leider der Nachteil davon. Die Preise sind teilweise jetzt schon jenseits von Gut und böse, z.B. in der Gastronomie oder auch bei der Energie. (Strom, Gas, Öl, Benzin, ....)

Naja immerhin zahlt mir mein Arbeitgeber ab September ganze 3% mehr und 550€ Einmalzahlung. God save the Tarifvertrag. :ugly: :ugly:
Mauswanderer
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Ich persönlich habe den Eindruck, dass das Wirtschaftsministerium da recht besonnen reagiert. Man hat sehr offen kommuniziert, wie der aktuelle Sachstand der Versorgungssicherheit im Falle eines Embargos gesehen wird und auch, welche Schritte man in dieser Richtung unternimmt. Meines Wissens war die Raffinerie in Schwedt tatsächlich der letzte Punkt, den man noch als problematisch gesehen hat. Aber auf der anderen Seite ist das jetzt ja keine wirklich unerwartete Situation, da wurde auch die deutsche Industrie immer wieder eindringlich vor gewarnt. Irgendwann muss man halt auch diese Importe kappen, und solange das verkraftbar ist, bin ich für "je eher, desto besser".
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Andre Peschke
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Andre Peschke »

Peter hat geschrieben: 5. Mai 2022, 07:59
Axel hat geschrieben: 5. Mai 2022, 04:00 Denn wenn man Russland mit den Sanktionen nicht trifft, weil die dann eben nach Asien und woanders hin verkaufen
Von "trifft die Sanktionen nicht" kann überhaupt keine Rede sein.
In diesem Spiegel-Interview wird allerdings diese Position vertreten und Einfuhrzölle als bessere Lösung beschrieben:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/oelem ... c59ea91b78
SPIEGEL: Herr Wolff, die Europäische Union will ab Ende des Jahres kein Öl aus Russland mehr kaufen. Wird das Putin in die Knie zwingen?

Wolff: Nein. Der Vorschlag der Kommission sieht ausdrücklich vor, dass Europa in den nächsten Monaten weiter fossile Energie aus Russland bezieht. Zugleich steigt der Ölpreis, weil sich viele Kunden vor Beginn des Embargos noch rasch mit Brennstoffen aus Sibirien eindecken werden. Das bedeutet, dass weiterhin westliche Devisen in großem Umfang in den russischen Staatshaushalt fließen werden, mit denen der Kreml seinen Krieg finanzieren kann.

[...]

SPIEGEL: Wollen Sie damit sagen, dass Putin durch das EU-Embargo am Ende mehr statt weniger Geld auf dem Konto hat?
Wolff: Das ist nicht auszuschließen. Putin nimmt durch den Verkauf von Öl und Gas derzeit schätzungsweise rund eine Milliarde Dollar täglich ein. Im vergangenen Jahr hat Russland einen Leistungsbilanzüberschuss von rund 120 Milliarden Dollar erzielt. In diesem Jahr könnten es infolge des stark gestiegenen Ölpreises leicht über 200 Milliarden Dollar werden. Mit anderen Worten: Putin kann das Einfrieren seiner Devisenreserven, das ihn mehr als 300 Milliarden Dollar gekostet hat, in den nächsten Monaten zu einem erheblichen Teil ausgleichen. Die internationalen Finanzmärkte haben daraus längst die Konsequenz gezogen.
Auf die Nachfrage nach den Finanzmärkten, führt er dann allerdings den stabilen Rubelkurs als Beleg an, was ein wenig fragwürdig erscheint, da die Währung ja dem freien Markt nach wie vor nicht ausgesetzt ist. Das der Spiegel DA nicht nachfragt, ist lahm. Macht die Meinung daher für mich erstmal zweifelhaft.

Andre
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Felidae
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Felidae »

Wenn ichs richtig verstanden habe (irgend ein Podcast, vermutlich Schroeders "wach und wichtig"), ist natürlich davon auszugehen, dass Putin andere Abnehmer finden wird - aber zum einen zu schlechteren Konditionen (weil seine zukünftigen Partner in spe genau wissen, dass er gewaltig Probleme hat), zum anderen vor allem mit logistischen Schwierigkeiten, weil keine Pipelines vorhanden sind. Merken wird Russland den Unterschied also durchaus.
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Kann man sich überhaupt "schnell mit Gas eindecken", wenn das aus Pipelines kommt? Oder geht es beim Embargo nur darum, neue Verträge zu verhindern und bestehende laufen einfach weiter?
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Peter
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Peter »

Andre Peschke hat geschrieben: 5. Mai 2022, 09:10 Auf die Nachfrage nach den Finanzmärkten, führt er dann allerdings den stabilen Rubelkurs als Beleg an, was ein wenig fragwürdig erscheint, da die Währung ja dem freien Markt nach wie vor nicht ausgesetzt ist. Das der Spiegel DA nicht nachfragt, ist lahm. Macht die Meinung daher für mich erstmal zweifelhaft.
Da ist vieles zweifelhaft. Sein Argument mit dem "stark gestiegenen Ölpreis" z.B., was allgemein kaum zutrifft (das Rohöl ist aktuell nur minimal teurer als vor dem Krieg und generell auf dem Niveau, das es bis 2015 schon über viele Jahre innehatte) und speziell auf Russland schon gar nicht.

Siehe z.B. "Lured by cheap oil, India becomes largest customer of Russian Urals crude"
https://www.spglobal.com/commodityinsig ... rals-crude
"Urals has been trading at record-lows in recent weeks, with some deals being done at discount of almost $40/b to the Platts Dated Brent crude oil benchmark."

Und da gibts noch ganz andere Probleme, z.B. durch den Abzug der westlichen Ölfirmen. Das Knowhow wird Russland in Zukunft fehlen, was sich nicht heute oder morgen bemerkbar machen wird, aber mit der Zeit immer mehr (Artikel habe ich nicht mehr zur Hand).
Rince81
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Rince81 »

Felidae hat geschrieben: 5. Mai 2022, 09:18 Wenn ichs richtig verstanden habe (irgend ein Podcast, vermutlich Schroeders "wach und wichtig"), ist natürlich davon auszugehen, dass Putin andere Abnehmer finden wird - aber zum einen zu schlechteren Konditionen (weil seine zukünftigen Partner in spe genau wissen, dass er gewaltig Probleme hat), zum anderen vor allem mit logistischen Schwierigkeiten, weil keine Pipelines vorhanden sind. Merken wird Russland den Unterschied also durchaus.
Ich habe zuletzt gelesen, dass das gerade bei Öl massive Probleme verursacht, es gibt keine Pipelines, Russland hat kaum Speicherkapazitäten und könnte gezwungen sein, die Förderung teilweise eintzstellen - was wohl massive Risiken birgt, die Förderung überhaupt wieder hochgefahren zu bekommen.
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Andre Peschke
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Andre Peschke »

Peter hat geschrieben: 5. Mai 2022, 10:51
Andre Peschke hat geschrieben: 5. Mai 2022, 09:10 Auf die Nachfrage nach den Finanzmärkten, führt er dann allerdings den stabilen Rubelkurs als Beleg an, was ein wenig fragwürdig erscheint, da die Währung ja dem freien Markt nach wie vor nicht ausgesetzt ist. Das der Spiegel DA nicht nachfragt, ist lahm. Macht die Meinung daher für mich erstmal zweifelhaft.
Da ist vieles zweifelhaft. Sein Argument mit dem "stark gestiegenen Ölpreis" z.B., was allgemein kaum zutrifft
Habe das als Prognose verstanden, wenn der Beginn des Embargos sich nähert. Wobei ja derzeit einige EU Länder eher bereits darum bitten, einfach nicht mitmachen zu müssen. Aber wie gesagt: Wirkt auch auf mich ein wenig heikel, das Interview.

Mauswanderer hat geschrieben: 5. Mai 2022, 09:53 Kann man sich überhaupt "schnell mit Gas eindecken", wenn das aus Pipelines kommt? Oder geht es beim Embargo nur darum, neue Verträge zu verhindern und bestehende laufen einfach weiter?
Naja, wir haben ja zumindest Gasspeicher. Die werden auch andere Länder haben. Das man LNG Terminals / Pipelines braucht, ist klar.

Andre
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Andre Peschke hat geschrieben: 5. Mai 2022, 12:34
Mauswanderer hat geschrieben: 5. Mai 2022, 09:53 Kann man sich überhaupt "schnell mit Gas eindecken", wenn das aus Pipelines kommt? Oder geht es beim Embargo nur darum, neue Verträge zu verhindern und bestehende laufen einfach weiter?
Naja, wir haben ja zumindest Gasspeicher. Die werden auch andere Länder haben. Das man LNG Terminals / Pipelines braucht, ist klar.

Andre
Schon klar, aber nach meiner Wahrnehmung hat man sich ja sowieso schon bemüht, die Speicher bis zum Herbst wieder möglichst gut zu füllen. Daher ist mir nicht ganz klar, wie die Gasimporteure das jetzt nochmal eben steigern wollen.
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