Krieg in der Ukraine

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Voigt
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Voigt »

Wäre es wirklich schlimm wenn die Sanktionen uns mehr schaden als Russland?
Geht ja primär darum, dass es Russland genug schadet.

Dass es für uns selbst möglichst keine Auswirkungen hat, ist ja eher das i-Tüpfelchen,
Mauswanderer
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Crenshaw hat geschrieben: 1. Jul 2022, 20:58 hm, mal abgesehen davon, das ich nicht glaube das offene Briefe was bringen, wäre ich grundsätzlich auch für Verhandlungen, egal wie der Krieg ausgeht, solange die Ukraine "alleine" kämpft hat sie meiner Meinung nach keine Chance den Vor-Kriegszustand wieder herzustellen und der Westen wird sich hüten, aktiver als jetzt einzugreifen (nicht nur aus militärische Gründen)
Darum geht es ja gar nicht. Bestenfalls sollte es in jedem heißen Konflikt irgendwann Verhandlungen geben, ein eingefrorener Konflikt ist keine echte Lösung und ein Schießkrieg kann per se nicht unbegrenzt weitergehen. Die Verhandlungen müssen aber zwischen den Kriegsparteien stattfinden und diese müssen IHRE Positionen vertreten bzw. sich einigen. Andere, wir z. B., können da natürlich als Vermittler auftreten (was in diesem Fall aber nur in Frage käme, wenn die Ukraine noch frei verhandeln kann), aber in dieser Rolle darf man den Parteien keine Position aufzwingen, nur um selbst Ruhe zu haben. Sonst wäre man kein ehrlicher Vermittler.
Im speziellen Fall Ukraine ist die Forderung aber gleich doppelt absurd: 1. War und ist es immer Russland gewesen, die sich einer Verhandlungslösung verschlossen haben und weiter verschließen. Die Anschuldigung, der pöse kriegsgeile Westen würde nicht genug tun, geht also da schon fehl. 2. Ist Russland unser selbsternannter Feind, in Wort und Tat. Zwar nicht erst seit Februar, seitdem aber immer drastischer. Sollten wir das komplett ignorieren und überhaupt nicht darauf reagieren? Das wäre nämlich die Voraussetzung, um in diesem Fall noch ein ehrlicher Vermittler sein zu können. Derzeit treten wir als Verbündete der Ukraine auf, und davon sollten wir um Himmelswillen nicht abrücken. Denn letztlich ist es genau das, was die Unterzeichner dieses Briefs wollen, und man täte gut daran, sich diese Namen für die Zukunft zu merken.

Edit: Damit meine ich nicht, dass wir nicht aufseiten der Ukraine an Verhandlungen teilnehmen sollten. Aber das ist es ja nicht, was gefordert wurde.
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Crenshaw
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Crenshaw »

Mauswanderer hat geschrieben: 1. Jul 2022, 21:20
Darum geht es ja gar nicht. Bestenfalls sollte es in jedem heißen Konflikt irgendwann Verhandlungen geben, ein eingefrorener Konflikt ist keine echte Lösung und ein Schießkrieg kann per se nicht unbegrenzt weitergehen. Die Verhandlungen müssen aber zwischen den Kriegsparteien stattfinden und diese müssen IHRE Positionen vertreten bzw. sich einigen. Andere, wir z. B., können da natürlich als Vermittler auftreten (was in diesem Fall aber nur in Frage käme, wenn die Ukraine noch frei verhandeln kann), aber in dieser Rolle darf man den Parteien keine Position aufzwingen, nur um selbst Ruhe zu haben. Sonst wäre man kein ehrlicher Vermittler.
ich verlange ja nicht, das man für eine Seite Partei ergreift bzw. den Parteien eine Position aufzwingt, das würde ja eh zu nichts führen, aber ich denke schon, dass man wenn man vereint auftritt beide Parteien an den Tisch bekommen würde, vor allen wenn man deutlich macht, das man sich nicht einmischt und jedes Ergebnis akzeptiert
Mauswanderer hat geschrieben: 1. Jul 2022, 21:20 Im speziellen Fall Ukraine ist die Forderung aber gleich doppelt absurd: 1. War und ist es immer Russland gewesen, die sich einer Verhandlungslösung verschlossen haben und weiter verschließen. Die Anschuldigung, der pöse kriegsgeile Westen würde nicht genug tun, geht also da schon fehl. 2. Ist Russland unser selbsternannter Feind, in Wort und Tat. Zwar nicht erst seit Februar, seitdem aber immer drastischer. Sollten wir das komplett ignorieren und überhaupt nicht darauf reagieren? Das wäre nämlich die Voraussetzung, um in diesem Fall noch ein ehrlicher Vermittler sein zu können. Derzeit treten wir als Verbündete der Ukraine auf, und davon sollten wir um Himmelswillen nicht abrücken. Denn letztlich ist es genau das, was die Unterzeichner dieses Briefs wollen, und man täte gut daran, sich diese Namen für die Zukunft zu merken.

Edit: Damit meine ich nicht, dass wir nicht aufseiten der Ukraine an Verhandlungen teilnehmen sollten. Aber das ist es ja nicht, was gefordert wurde.
zu 1. also gerade die Behauptung "pöse kriegsgeile Westen würde nicht genug tun" würde ich zustimmen, im SInne, keiner versucht Russland bzw. beide zu Verhandlungen "zu zwingen", ich habe eher das Gefühl, gerade Verhandlungen will keiner, die USA auf jeden Fall nicht, die sehen es, zumindest aktuell, als super Sache Russland militärisch/wirtschaftlich zu schwächen (was auch nur teilweise gelingt) und dabei auch noch indirekt Europa wirtschaftlich zu schwächen (man sehe sich mal Eurokurs, Inflation usw. an) und sich selbst zu stärken (Öl/Gaslieferungen an Europa usw.), wobei sie andererseits natürlich auch gut Probleme bekommen, bis jetzt greift der Westen nur auf Seite der Ukraine in den Krieg ein (was er ja kann), aber wie so oft fehlt mir das Ziel und der Weg dahin bzw. der große Plan, was man erreichen will und wie und vor allen wie es danach weiter
geht)

zu 2. ignorieren brauchen wir das ja nicht, aber wir sollten schon überlegen, warum wir immer einen Feind brauchen und warum wir es nicht schaffen, einfach mal friedlich nebeneinander zu leben/existieren, bei anderen Diktaturen interessieren uns Kriege, Menschenrechtsverletzungen usw. doch auch nicht, ok weil wir wirtschaftlich von denen abhängig sind, aber das hätte man mit kluger vorausschauender Politik verhindern können

naja die Unterzeichnen wollen primär Verhandlungen und die meisten Argumente finde ich jetzt erst mal nachvollziehbar und ob wir unsere Position als Verbündeter aufgeben, wenn wir die beiden zu Verhandlungen "zwingen" ist eine andere Frage, allerdings bin ich mir sicher, das dieser offene Brief eh keinen Nachhall findet, einfach weil scheinbar keiner der beteiligten einen Plan oder realistische Vorstellungen hat, wohin das ganze führen soll bzw. was was unsere genaue Position ist, außer dass man den Krieg in die Länge zieht, in der Hoffnung das es Russland irgendwann zu viel wird (was wahrscheinlich erst eintreten wird, wenn Putin nicht mehr an der Macht ist oder er seine Ziele erreicht hat (was auch immer die aktuell sind)) und den Krieg in die Länge zu ziehen, heißt primär erstmal nur mehr Leid/Tot und Zerstörung auf beiden Seiten, uns kostet es nur Geld
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Was ist denn die Basis deiner Grundannahme, der Westen hätte kein Interesse an Verhandlungen und man begrüße das ganze sogar als Schwächung Russlands und, seitens der USA, sogar Europas? Der Westen, allen voran die USA, haben große Anstrengungen betrieben, Russland letztlich vom Angriff abzuhalten. Hat man genug getan, insbesondere im Hinblick auf "Schuss vor den Bug"-Sanktionen? Ich denke nicht, aber zum einen hat man damals Russland offensichtlich eh falsch eingeschätzt und wenn man den Krieg eigentlich "gewollt" hätte, hätte man sich auch die anderen Anstrengungen einschl. Offenlegung von Geheimdienstinformationen im zuvor nicht dagewesenen Maße ebenso gespart.

Und nochmal: Russland hat gegen jeden Versuch des Westens von sich aus und ohne Not sich selbst zum Feind des Westens, den bisher geltenden Regeln der internationalen Ordnung und der nach einem friedlichen Zusammenleben in Europa strebenden Demokratie erklärt. Welche "kluge und vorausschauende" Politik hätte das verhindert, deren Fehlen jetzt so beklagt wird?
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lipt00n
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von lipt00n »

Mauswanderer hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:10 Welche "kluge und vorausschauende" Politik hätte das verhindert, deren Fehlen jetzt so beklagt wird?
Keine, eben. Vergewaltigungen kann man auch nicht verhindern und nichts anderes ist dieser Angriffskrieg.

Dieses Gefasel von friedensbringenden Verhandlungen ist so abartig, ich könnte davon im Strahl kotzen. Während man vom Klassenschläger auf dem Schulhof noch den zehnten Schlag kassiert, der Unterkiefer bricht, das Blut-Speichel-Gemisch vom deformierten Zellbrei auf das Shirt und den Boden tropft, das Hirn im Schädel anschwillt, das Augenlicht erlischt... soll man noch demütig die Hand heben und sagen: "Hey, das ist sicher nur ein Missverständnis, lass uns darüber sprechen!"

Sicher.
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Smutje187
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Smutje187 »

Das Problem mit solchen offenen Briefen ist der paternalistisch-besserwisserische Ton, der (jaja Nazikeule) aufgrund der Vergangenheit gerade in Deutschland sofort Brechreiz auslösen muss - ist aber aufgrund der seltsamen Entwicklung, den zum Beispiel die „Friedensbewegung“ seit Maidan etc. genommen hat nicht großartig überraschend.

Die Unterzeichner können ja mit ihren Forderungen nicht Gratismut in Deutschland zeigen, sondern sich aktiv in Russland für den Rückzug der Armee bei Lawrow und Putin einsetzen - wollen wir wetten, wie lange es dauert, bis sie von Putin ausgelacht werden?
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Crenshaw
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Crenshaw »

lipt00n hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:16
Mauswanderer hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:10 Welche "kluge und vorausschauende" Politik hätte das verhindert, deren Fehlen jetzt so beklagt wird?
Keine, eben. Vergewaltigungen kann man auch nicht verhindern und nichts anderes ist dieser Angriffskrieg.

Dieses Gefasel von friedensbringenden Verhandlungen ist so abartig, ich könnte davon im Strahl kotzen. Während man vom Klassenschläger auf dem Schulhof noch den zehnten Schlag kassiert, der Unterkiefer bricht, das Blut-Speichel-Gemisch vom deformierten Zellbrei auf das Shirt und den Boden tropft, das Hirn im Schädel anschwillt, das Augenlicht erlischt... soll man noch demütig die Hand heben und sagen: "Hey, das ist sicher nur ein Missverständnis, lass uns darüber sprechen!"

Sicher.
und ich finde es abartig und menschenverachtend, Kriege ohne Rücksicht auf Verluste anzuheizen und zu verlängern, aber egal wir sitzen ja sicher auf unserer Couch und sind nicht selbst in Gefahr
Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:18 Das Problem mit solchen offenen Briefen ist der paternalistisch-besserwisserische Ton, der (jaja Nazikeule) aufgrund der Vergangenheit gerade in Deutschland sofort Brechreiz auslösen muss - ist aber aufgrund der seltsamen Entwicklung, den zum Beispiel die „Friedensbewegung“ seit Maidan etc. genommen hat nicht großartig überraschend.
es ist auch besserwisserisch zu sagen, der Krieg muss weiter gehen (mit allen Leid) bis Russland einknickt
Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:18 Die Unterzeichner können ja mit ihren Forderungen nicht Gratismut in Deutschland zeigen, sondern sich aktiv in Russland für den Rückzug der Armee bei Lawrow und Putin einsetzen - wollen wir wetten, wie lange es dauert, bis sie von Putin ausgelacht werden?
die Kriegsbefürworter können ja auf Seite der Ukraine in den Krieg ziehen, um Putin zu zeigen, was er davon hat, aber Moment die meisten Söldner gehen schon wieder, es ist halt ein richtiger Krieg


ich sehe schon, wir kommen hier nicht auf einen grünen Zweig und es gibt mal wieder nur eine richtige Position, da lohnt es sich aus meiner Sicht nicht weiter zu diskutieren
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Smutje187 »

Aber die Ukraine will sich doch verteidigen, was gibt es herablassenderes, als ihnen das jetzt (gerade als Deutscher) zu verbieten?

Ich glaube halt, diese grundlegende Tatsache kommt bei vielen in Deutschland nicht an - da wird gedacht, dass die Ukraine ja eh eigentlich zu Russland gehört und warum sollten sie sich dann verteidigen wollen.
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Crenshaw
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Crenshaw »

Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:41 Aber die Ukraine will sich doch verteidigen, was gibt es herablassenderes, als ihnen das jetzt (gerade als Deutscher) zu verbieten?
wieso verbieten, sie kann sich soviel verteidigen wie sie will, aber sie will ja auch das andere ihr größtenteils umsonst das Material dafür geben, und zwar gefälligst sofort
Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:41 Ich glaube halt, diese grundlegende Tatsache kommt bei vielen in Deutschland nicht an - da wird gedacht, dass die Ukraine ja eh eigentlich zu Russland gehört und warum sollten sie sich dann verteidigen wollen.
ich denke da eher, das es den meisten Deutschen egal ist, die meisten werden sich nicht viel Gedanken machen, was sind denn die Optionen und/oder die Möglichkeiten sind, die sagen nur schickt Waffen
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Smutje187
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Smutje187 »

Crenshaw hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:51
Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:41 Aber die Ukraine will sich doch verteidigen, was gibt es herablassenderes, als ihnen das jetzt (gerade als Deutscher) zu verbieten?
wieso verbieten, sie kann sich soviel verteidigen wie sie will, aber sie will ja auch das andere ihr größtenteils umsonst das Material dafür geben, und zwar gefälligst sofort
Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:41 Ich glaube halt, diese grundlegende Tatsache kommt bei vielen in Deutschland nicht an - da wird gedacht, dass die Ukraine ja eh eigentlich zu Russland gehört und warum sollten sie sich dann verteidigen wollen.
ich denke da eher, das es den meisten Deutschen egal ist, die meisten werden sich nicht viel Gedanken machen, was sind denn die Optionen und/oder die Möglichkeiten sind, die sagen nur schickt Waffen
Und weil das den meisten egal ist, fühlen sich Prominente bemüßigt, diesen Brief zu schreiben? Klingt für mich jetzt nicht so schlüssig.
Mauswanderer
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Crenshaw hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:51
Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:41 Aber die Ukraine will sich doch verteidigen, was gibt es herablassenderes, als ihnen das jetzt (gerade als Deutscher) zu verbieten?
wieso verbieten, sie kann sich soviel verteidigen wie sie will, aber sie will ja auch das andere ihr größtenteils umsonst das Material dafür geben, und zwar gefälligst sofort
Sie verteidigt ihr Recht, sich uns und unseren Werten anzunähern. Das sollte uns ein bisschen Panzerstahl und Schießpulver wert sein.
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von GoodLord »

Crenshaw hat geschrieben: 1. Jul 2022, 21:55 zu 2. ignorieren brauchen wir das ja nicht, aber wir sollten schon überlegen, warum wir immer einen Feind brauchen und warum wir es nicht schaffen, einfach mal friedlich nebeneinander zu leben/existieren,
Was genau willst du damit sagen und wer ist "wir"?
Crenshaw hat geschrieben: 1. Jul 2022, 21:55 naja die Unterzeichnen wollen primär Verhandlungen und die meisten Argumente finde ich jetzt erst mal nachvollziehbar und ob wir unsere Position als Verbündeter aufgeben, wenn wir die beiden zu Verhandlungen "zwingen" ist eine andere Frage,
Wie genau willst du die Parteien denn zu Verhandlungen zwingen? Wir (USA + EU) können die Ukraine **vielleicht** zur *Kapitulation* zwingen indem wir die Unterstützung einstellen, aber sonst?
GoodLord
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von GoodLord »

Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:41
Ich glaube halt, diese grundlegende Tatsache kommt bei vielen in Deutschland nicht an - da wird gedacht, dass die Ukraine ja eh eigentlich zu Russland gehört und warum sollten sie sich dann verteidigen wollen.
Gibt's irgendwelche Umfragen, die das zeigen, oder wie kommst du zu der Vermutung?
Carlos
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Carlos »

Rince81 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 02:09
Carlos hat geschrieben: 30. Jun 2022, 23:18
Bei Precht wundert mich nichts mehr, ich fand den schon in den ersten zwei Ukraine-fokussierten Podcasts mit Lanz so unerträglich dass ich fast ausschalten musste (und ich bin für Meinungsvielfalt, ich höre mir sogar Uwe Boll an ;)
Du hörst dir Lanz und Brecht in Podcastform an? Was stimmt bei dir nicht? :ugly: :shock: :D
:mrgreen:
haha stimmt schon, aber ich habe keinen Fernseher, insofern ist bei mir die Beschallung durch die Beiden noch auf einem erträglichen Maße. Aber meist skippe ich dann auch nur durch bzw breche nach 20-30 Minuten genervt ab. Aber ich finde es immer gut andere, auch absurde Positionen zu hören um sich eine eigene Meinung zu bilden.
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Smutje187
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Smutje187 »

GoodLord hat geschrieben: 1. Jul 2022, 23:37
Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:41
Ich glaube halt, diese grundlegende Tatsache kommt bei vielen in Deutschland nicht an - da wird gedacht, dass die Ukraine ja eh eigentlich zu Russland gehört und warum sollten sie sich dann verteidigen wollen.
Gibt's irgendwelche Umfragen, die das zeigen, oder wie kommst du zu der Vermutung?
„Die Studie identifiziert zwei gegensätzliche Haltungen: Die sogenannte Friedensgruppe, der 35 Prozent der befragten Europäer angehören, möchte ein Ende des Krieges, auch wenn die Ukraine dafür Zugeständnisse machen und zum Beispiel Territorium abtreten muss“ […]
„Deutschland ist in dieser Umfrage mit 49 Prozent im Friedenslager“
(https://www.sueddeutsche.de/politik/ukr ... -1.5603069)

Sprich die Hälfte der Befragten befürwortet, dass man dem Bully schlichtweg das Feld überlassen muss, weil Frieden :D
Santiago Garcia
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Santiago Garcia »

Liebe Ukrainer,

sterbt bitte schnell und sterbt bitte leise.

Hochachtungsvoll,

Eure deutschen Intellektuellen
GoodLord
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von GoodLord »

Smutje187 hat geschrieben: 2. Jul 2022, 03:26
GoodLord hat geschrieben: 1. Jul 2022, 23:37
Smutje187 hat geschrieben: 1. Jul 2022, 22:41
Ich glaube halt, diese grundlegende Tatsache kommt bei vielen in Deutschland nicht an - da wird gedacht, dass die Ukraine ja eh eigentlich zu Russland gehört und warum sollten sie sich dann verteidigen wollen.
Gibt's irgendwelche Umfragen, die das zeigen, oder wie kommst du zu der Vermutung?
„Die Studie identifiziert zwei gegensätzliche Haltungen: Die sogenannte Friedensgruppe, der 35 Prozent der befragten Europäer angehören, möchte ein Ende des Krieges, auch wenn die Ukraine dafür Zugeständnisse machen und zum Beispiel Territorium abtreten muss“ […]
„Deutschland ist in dieser Umfrage mit 49 Prozent im Friedenslager“
(https://www.sueddeutsche.de/politik/ukr ... -1.5603069)
Was etwas völlig anderes ist, als das was du gesagt hast.
Smutje187 hat geschrieben: 2. Jul 2022, 03:26 Sprich die Hälfte der Befragten befürwortet, dass man dem Bully schlichtweg das Feld überlassen muss, weil Frieden :D
Und selbst der Interpretation würde ich mich nicht zu 100% anschließen (auch wenn ich gerne glaube, dass die meisten aus der Gruppe das tatsächlich für die beste "Lösung" halten). "Zugeständnisse" kann vieles bedeuten. Wenn ich z.B. glauben würde, der Konflikt könnte dauerhaft beendet werden, wenn die Ukraine die russische Kontrolle der Krim anerkennt, wäre ich vielleicht auch dafür. Wer weiß was die Befragten unter "Frieden" und "Zugeständnisse " verstehen.

Edit: Evtl. noch interessant, hier der Auszug, was zur Einteilung konkret gefragt wurde (https://ecfr.eu/publication/peace-versu ... n-ukraine/):
The segmentation used in this report into different voter camps in response to Russia’s war on Ukraine was primarily based on the following question: “Which of the following statements comes closest to your view?” Options included: “The most important thing is to stop the war as soon as possible, even if it means Ukraine giving control of areas to Russia”, “The most important thing is to punish Russia for its aggression, even if it means that more Ukrainians are killed and displaced”, “Neither of these”, and “Don’t know”. Respondents who chose the first option constituted the Peace camp. Those who chose the second one ended up in the Justice camp.

For those who responded “Neither”, we used another question to single out the Swing voters. This group includes those who said they supported at least five out of ten actions on the part of the EU in response to Russia’s war on Ukraine, from among the following: (1) “Accepting more Ukrainian refugees into their country”; (2) “Providing more economic assistance to Ukraine”; (3) “Increasing economic and diplomatic sanctions on Russia”; (4) “Completely stopping imports of fossil fuels from Russia”; (5) “Sending additional arms and military supplies to the Ukrainian government”; (6) “Enforcing a no-fly zone over Ukraine, even if this might trigger a direct conflict between the West and Russia”; (7) “Sending troops to Ukraine to help the Ukrainian government defend itself against Russia”; (8) “Supporting Ukraine’s admission into NATO”; (9) “Sending additional troops to NATO countries in Eastern Europe”; (10) “Supporting Ukraine’s accession into the EU”.

Those who chose “Don’t know” or “Neither” in response to the first question, and selected fewer than five actions on the part of the EU in response to Russia’s war in Ukraine, were combined into a group called ‘The Rest’.
Mauswanderer
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

GoodLord hat geschrieben: 2. Jul 2022, 10:02
Edit: Evtl. noch interessant, hier der Auszug, was zur Einteilung konkret gefragt wurde (https://ecfr.eu/publication/peace-versu ... n-ukraine/):
The segmentation used in this report into different voter camps in response to Russia’s war on Ukraine was primarily based on the following question: “Which of the following statements comes closest to your view?” Options included: “The most important thing is to stop the war as soon as possible, even if it means Ukraine giving control of areas to Russia”, “The most important thing is to punish Russia for its aggression, even if it means that more Ukrainians are killed and displaced”, “Neither of these”, and “Don’t know”. Respondents who chose the first option constituted the Peace camp. Those who chose the second one ended up in the Justice camp.

For those who responded “Neither”, we used another question to single out the Swing voters. This group includes those who said they supported at least five out of ten actions on the part of the EU in response to Russia’s war on Ukraine, from among the following: (1) “Accepting more Ukrainian refugees into their country”; (2) “Providing more economic assistance to Ukraine”; (3) “Increasing economic and diplomatic sanctions on Russia”; (4) “Completely stopping imports of fossil fuels from Russia”; (5) “Sending additional arms and military supplies to the Ukrainian government”; (6) “Enforcing a no-fly zone over Ukraine, even if this might trigger a direct conflict between the West and Russia”; (7) “Sending troops to Ukraine to help the Ukrainian government defend itself against Russia”; (8) “Supporting Ukraine’s admission into NATO”; (9) “Sending additional troops to NATO countries in Eastern Europe”; (10) “Supporting Ukraine’s accession into the EU”.

Those who chose “Don’t know” or “Neither” in response to the first question, and selected fewer than five actions on the part of the EU in response to Russia’s war in Ukraine, were combined into a group called ‘The Rest’.
Wenn man das eng auslegt, geht es hier sogar um mehr als "nur" die Krim offiziell abzutreten. Denn "giving control" hieße, sich auch aus Gebieten zurückzuziehen, die noch nicht von Russland besetzt sind. Das wäre dann wirklich eine Kapitulation der Ukraine. Ob das wirklich so gemeint war, kann ich natürlich nicht beurteilen, wenn nicht, ist es aber mindestens schlecht formuliert.
Rince81
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Rince81 »

GoodLord hat geschrieben: 2. Jul 2022, 10:02
Edit: Evtl. noch interessant, hier der Auszug, was zur Einteilung konkret gefragt wurde (https://ecfr.eu/publication/peace-versu ... n-ukraine/):
The segmentation used in this report into different voter camps in response to Russia’s war on Ukraine was primarily based on the following question: “Which of the following statements comes closest to your view?” Options included: “The most important thing is to stop the war as soon as possible, even if it means Ukraine giving control of areas to Russia”, “The most important thing is to punish Russia for its aggression, even if it means that more Ukrainians are killed and displaced”, “Neither of these”, and “Don’t know”. Respondents who chose the first option constituted the Peace camp. Those who chose the second one ended up in the Justice camp.

Wie Gaga ist das denn?

Die vorgefertigten Antworten sind für Westeuropäer, die nicht unmittelbar von dem Krieg betroffen sind beide extremistisch. Weder ist den Russen was geben, damit "Frieden" ist ein ernsthaftes Friedensargument, noch der Gedanke Ukrainer zu opfern, damit Russland seine Strafe bekommt "Recht" oder gar "Gerechtigkeit".
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Mauswanderer
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Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Rince81 hat geschrieben: 2. Jul 2022, 10:41
GoodLord hat geschrieben: 2. Jul 2022, 10:02
Edit: Evtl. noch interessant, hier der Auszug, was zur Einteilung konkret gefragt wurde (https://ecfr.eu/publication/peace-versu ... n-ukraine/):
The segmentation used in this report into different voter camps in response to Russia’s war on Ukraine was primarily based on the following question: “Which of the following statements comes closest to your view?” Options included: “The most important thing is to stop the war as soon as possible, even if it means Ukraine giving control of areas to Russia”, “The most important thing is to punish Russia for its aggression, even if it means that more Ukrainians are killed and displaced”, “Neither of these”, and “Don’t know”. Respondents who chose the first option constituted the Peace camp. Those who chose the second one ended up in the Justice camp.

Wie Gaga ist das denn?

Die vorgefertigten Antworten sind für Westeuropäer, die nicht unmittelbar von dem Krieg betroffen sind beide extremistisch. Weder ist den Russen was geben, damit "Frieden" ist ein ernsthaftes Friedensargument, noch der Gedanke Ukrainer zu opfern, damit Russland seine Strafe bekommt "Recht" oder gar "Gerechtigkeit".
Ich verstehe es so, dass das der Gedanke war: Mit den Extrempositionen fängt man schonmal die mit extremer Haltung ab und mit den Folgefragen auf "Neither of these" teilt man den Rest in "Frieden" oder "Gerechtigkeit" ein. Das kann man an sich schonmal problematisch finden, weil ich weder "Kapitulation" und "Wunsch nach Frieden", noch "Die Ukraine als Werkzeug gegen Russland" und "Die Ukraine bei der Verteidigung unterstützen" zusammen in einen Topf werfen würde.
Außerdem wäre jemand, der eine militärisch durchgesetzte No-Fly-Zone, mehr Waffenlieferungen an die Ukraine, mehr Sanktionen gegen Russland und NATO-Truppen auf ukrainischem Territorium fordert, aber die Ukraine weder in der NATO noch EU haben möchte, die Wirtschaft der Ukraine nicht stützen will, keine Ukrainer in Deutschland haben mag und auch keinen gesteigerten Wert auf den Schutz der baltischen Staaten legt und auch keinen kompletten Gaslieferstopp befürwortet, im "Friedenslager".
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