Krieg in der Ukraine

[Mauswanderer]

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ettansicht

Die Partei die Linke hat sich in Sachen Ukrainekrieg aller Parteitagsbeschlüsse zum Trotz scheinbar immer noch nicht wieder im Griff. Die prorussische Wagenknecht scheint kurioserweise noch immer mächtigste Person der Fraktion zu sein, selbst ohne offizielles Partei- oder Fraktionsamt.

[Santiago Garcia]

Ja gut, oberflächlich sieht es vielleicht so aus, als wäre Sahra Wagenknecht die einzige Politikerin, die für die Linke vor dem Deutschen Bundestag zu dem Thema gesprochen hat.

Aber deshalb spricht sie noch lange nicht für die Linke!!1!!1!

https://twitter.com/lgbeutin/status/156 ... t32F2Y1ikg

[Santiago Garcia]

Bei aller gebotenen Vorsicht und so:

Es sieht echt nicht gut aus für Russland. Weder in der Region um Kharkiv noch bei Kherson.

https://twitter.com/Nrg8000/status/1567 ... F8EAhfNKqQ
https://twitter.com/TheStudyofWar/statu ... F8EAhfNKqQ

[Andre Peschke]

Bei aller gebotenen Vorsicht und so:

Es sieht echt nicht gut aus für Russland. Weder in der Region um Kharkiv noch bei Kherson.

https://twitter.com/Nrg8000/status/1567 ... F8EAhfNKqQ
https://twitter.com/TheStudyofWar/statu ... F8EAhfNKqQ

Zu früh zum freuen. Große Gebietsgewinne zu halten wird die Challenge sein. Da muss man abwarten. Zumal wir nicht wissen, ob der Durchbruch ein taktischer Fehler Russlands war, oder auf Engpässe/Truppenerrosion zurückzuführen ist.

Aber natürlich dennoch erfreulich, dass die UKR endlich wieder substantielle Landgewinne hat.

Andre

[Rince81]

Zählt denn gewonnenes "Land" etwas - gerade was das halten und verteidigen angeht und zählen nicht eher die Städte als substanziell?

[lolaldanee]

Es geht wohl vor allem darum, erst mal Nachschubrouten abzuschneiden. Wenn je ein Krieg die bedeutung von Logistik gezeigt hat, ist es sowieso dieser hier.

Es gibt außerdem grade Bilder, dass die Ukrainische Armee eventuell Andrei Shichevoi gefangen hat, Oberbefehlshaber O_o
https://twitter.com/TrentTelenko/status ... 2314729474
Wenn das stimmt, spricht das schon wieder Bände
Man ist sich aber nicht sicher, ob er es wirklich ist, vlt auch nur jemand der ähnlich aussieht

[Mauswanderer]

Militärisch ist "Raum" für den Angreifer schon was wert, insbesondere der hinter befestigten Verteidigungslinien. Wenn da jetzt so tief relativ frei manövriert werden kann und Russland nicht in der Lage ist, die eindringenden Kräfte wenigstens zu binden, dann müssen die russischen Truppen ihren ganzen Frontverlauf in der näheren Umgebung infrage stellen und sich ggfs. ein Stück zurückziehen, was das Momentum weiter verstärkt und nicht zuletzt die Kampfmoral massiv schwächt. Eventuell könnte hier "Erfolg führt zu Erfolg" eintreten, aber das ist natürlich alles andere als gesetzt.

Der Ukraine dürfte es derzeit vor allem auch um die Verbindungslinien (in diesem Fall Straßen) gehen. Die Richtung des Vorstoßes auf Kupiansk deutet zumindest darauf hin, der Ort ist ein regionales Nadelöhr.

[Santiago Garcia]

Zu früh zum freuen. Große Gebietsgewinne zu halten wird die Challenge sein. Da muss man abwarten. Zumal wir nicht wissen, ob der Durchbruch ein taktischer Fehler Russlands war, oder auf Engpässe/Truppenerrosion zurückzuführen ist.

Aber natürlich dennoch erfreulich, dass die UKR endlich wieder substantielle Landgewinne hat.

Andre

Erfreulich, aber kein Grund zum Freuen?

Ich hatte ja eher Zweifel, ob die Ukraine genug Personal und Material für eine erfolgreiche Offensive haben. Von zwei gleichzeitig ganz zu schweigen. Dass sie Gebiet verteidigen können, das haben wir in den letzten >6 Monaten nun wirklich zur Genüge gesehen. Das wird sicher nicht in der Geschwindigkeit weitergehen und der Krieg wird sich sicher noch mindestens bis ins nächste Jahr hinziehen. Aber dass Russland die Gebiete zurückerobert, das traue ich ihnen nicht zu.

Es gibt außerdem grade Bilder, dass die Ukrainische Armee eventuell Andrei Shichevoi gefangen hat, Oberbefehlshaber O_o

Das glaub ich tatsächlich erst, wenn es eine offizielle Bestätigung gibt...

[Santiago Garcia]

Apropos. Ukrainische Truppen vor Kupyansk.



https://twitter.com/IAPonomarenko/statu ... w0meFP_9Yg

[Mauswanderer]

Zu früh zum freuen. Große Gebietsgewinne zu halten wird die Challenge sein. Da muss man abwarten. Zumal wir nicht wissen, ob der Durchbruch ein taktischer Fehler Russlands war, oder auf Engpässe/Truppenerrosion zurückzuführen ist.

Aber natürlich dennoch erfreulich, dass die UKR endlich wieder substantielle Landgewinne hat.

Andre

Erfreulich, aber kein Grund zum Freuen?

Ich hatte ja eher Zweifel, ob die Ukraine genug Personal und Material für eine erfolgreiche Offensive haben. Von zwei gleichzeitig ganz zu schweigen. Dass sie Gebiet verteidigen können, das haben wir in den letzten >6 Monaten nun wirklich zur Genüge gesehen. Das wird sicher nicht in der Geschwindigkeit weitergehen und der Krieg wird sich sicher noch mindestens bis ins nächste Jahr hinziehen. Aber dass Russland die Gebiete zurückerobert, das traue ich ihnen nicht zu.

Material hat sie eigentlich auch nicht genug. Es gibt Videos von Sturmangriffen auf russische Stellungen mit Transportpanzern und HMMWVs. Das sind sicher nur Einzelfälle, aber zeigt den Bedarf für Marder und Co. IMHO überdeutlich. Jetzt machen sie es halt, so gut es geht.

[Crenshaw]

Es geht wohl vor allem darum, erst mal Nachschubrouten abzuschneiden. Wenn je ein Krieg die bedeutung von Logistik gezeigt hat, ist es sowieso dieser hier.

Es gibt außerdem grade Bilder, dass die Ukrainische Armee eventuell Andrei Shichevoi gefangen hat, Oberbefehlshaber O_o
https://twitter.com/TrentTelenko/status ... 2314729474
Wenn das stimmt, spricht das schon wieder Bände
Man ist sich aber nicht sicher, ob er es wirklich ist, vlt auch nur jemand der ähnlich aussieht

das Bild von Russland und wir hätten wieder ne Diskussion um Behandlung von Kriegsgefangenen

[lolaldanee]

Nunja, ist doch auch irgendwo logisch, dass die Masstäbe für Empörung bei den Anführeren eines Genozids eher am unteren Ende zu finden sind, als auf der anderen Seite bei den Opfern dieses Genozids. Außerdem weiß man exakt gar nix darüber in welchem Kontext das jetzt ist, dass Soldaten im Kampf vom Feind jetzt nicht mit Samthandschuhen angefasst werden ist jetzt auch keine Überraschung.
Wenn das ganze überhaupt echt ist, es gibt ja auch immer die Option, das das einfach nur inszentierte Propaganda ist.

[Crenshaw]

Nunja, ist doch auch irgendwo logisch, dass die Masstäbe für Empörung bei den Anführeren eines Genozids eher am unteren Ende zu finden sind, als auf der anderen Seite bei den Opfern dieses Genozids. Außerdem weiß man exakt gar nix darüber in welchem Kontext das jetzt ist, dass Soldaten im Kampf vom Feind jetzt nicht mit Samthandschuhen angefasst werden ist jetzt auch keine Überraschung.
Wenn das ganze überhaupt echt ist, es gibt ja auch immer die Option, das das einfach nur inszentierte Propaganda ist.

die Genfer Konvention usw. gilt für alle und ein Unrecht legitimiert kein anderes, hat man ja auch alles bei den USA in ihren Kriegen kritisiert

und ich denke nicht, das Russland einen Genozid geplant hat bzw. durchführt

[Mauswanderer]

Welches Unrecht genau meinst du?

Russland hat sehr deutlich genozidale Tendenzen in diesem Krieg gezeigt. Ist historisch betrachtet ja auch absolut konsequent.

[Voigt]

Bisher aber "nur" Tendenzen und Ansätze.

Vor einiger Zeit hatte ich mich mal gefragt wie es den Ukrainern in den russischen besetzten Gebieten geht. Man hörte ja dass es im den Frontdörfern sehr schwierig war mit Nahrungsversorgung und insbesondere bei den eingekesselten Städten sie Mariopol. Daher Journalistenberichte gelesen aus Südukraine.

Anders als bei der Krim wo die Russen zumindest teils versucht haben durch viele Investitionen die Bevölkerung zu gewinnen, wird in der Südukraine auch in den "friedlichen" Gebieten weit weg der Frontlinie die Bevölkerung ausgehungert und es kommt keine russische Nahrungshilfe in die Gebiete.

Das erinnert schonwieder an das Holodomer.

[lolaldanee]

Ich würde der russichen Führung sogar glauben, dass sie am Anfang keinen Genozid im Sinne von "alle Ukrainer auslöschen" vorhatten. Es war nur ein "kultureller" Genozid geplant, um möglichst die Ukrainische Kultur auszulöschen, wie es in der Geschichte schon 1000x an verschiedensten Orten gemacht wurde. (Insbesondere in der Sovjetzeit wurde ja auch massiv "russifiziert").
Spätestens seit dem Fehlschlag der schnellen Übernahme des Landes in den ersten 1-2 Wochen hat sich das aber eindeutig geändert, was da seit Monaten passiert ist unzweifelhaft als Genozid zu bezeichnen.

die Genfer Konvention usw. gilt für alle und ein Unrecht legitimiert kein anderes, hat man ja auch alles bei den USA in ihren Kriegen kritisiert

habe ich auch nichts anderes behauptet. Es ist trotzdem klar, dass das allgemeinte Mitleid sich in Grenzen hält wenn ein Anführer einer Armee gefangen wird, die systematischen Massenmord an der Zivilbevölkerung begeht.
Die Ermordung Bin-Ladens war auch auch genau das: Mord. Muss man tortzdem jetzt nicht besonders traurig drüber sein. Zujubeln muss man der Aktion aber deshalb auch noch lange nicht

Wer gerne ein Beispiel hätte:
Ich hatte ja bis vor kurzem eine Ukrainische Faimilie hier. Der Onkel der Frau, die bei mir war, ist in Odessa von einer russischen Bombe getroffen worden und hat ein Bein verloren. Einfach so mitten in der Stadt auf der Straße. Das kleine Mädchen, das neben ihm stand, wurde in Stücke gerissen. Kein Genozid, my Ass

[ZiggyStardust]

Kommt Putin eigentlich zum Staatsbegräbnis der Queen? Vielleicht könnte man ihn da überzeugen, dass das mit dem Krieg nichts mehr wird und er seine Truppen zurückziehen soll, wenn er will dass die Sanktionen gelockert werden. Bei einem jahrelangen Krieg gäbe es nur Verlierer.

[Santiago Garcia]

Nein.

[Crenshaw]

Kommt Putin eigentlich zum Staatsbegräbnis der Queen? Vielleicht könnte man ihn da überzeugen, dass das mit dem Krieg nichts mehr wird und er seine Truppen zurückziehen soll, wenn er will dass die Sanktionen gelockert werden. Bei einem jahrelangen Krieg gäbe es nur Verlierer.

a) glaube ich nicht das er eingeladen worden wäre und b) würden wohl alle die für seine Sicherheit sorgen müss(t)en "Nein" sagen und auch GB würde nicht riskieren wollen, das irgendwas passiert

Gewinner gibts jetzt schon keine mehr und hätte es wohl höchstens dann gegeben, wenn Russland innerhalb kürzester ZEit gewonnen hätte und der Westen keine Zeit gehabt hätte zu reagieren

und wenn dann müssten die Ukraine und Russland verhandeln, evtl. mit einem Vermittler, aber dafür wähnen sich beide aktuell in einer zu starken Position

[Felidae]

Oder hierauf:

"Wladimir Putin des Hochverrats anklagen und des Amts entheben: Genau diesen Vorschlag will eine Gruppe von Abgeordneten aus Sankt Petersburg an die Staatsduma richten."

https://www.stern.de/politik/ausland/wl ... 10768.html