Krieg in der Ukraine

Wenn es nicht um Spiele und / oder den Podcast geht, dann stehen die Chancen gut, dass dein Thema hier richtig ist.
WARNUNG: Gerade bei Politik & Co. geht's gerne hoch her. Auch hier gelten die Benimmregeln. Behandelt andere Foren-User immer mit Respekt, selbst wenn ihr deren Meinung nicht respektieren könnt!
Forumsregeln
Datenschutzerklärung: https://www.gamespodcast.de/datenschutzerklaerung/
Impressum: https://www.gamespodcast.de/impressum/

Forenregeln und zukünftige Weltverfassung
ART 1: Behandle andere Nutzer mit Respekt.
ART 2: Do NOT piss off the Podcasters

Lies bitte weitere Hinweise hier: viewtopic.php?f=4&t=2789
Benutzeravatar
Axel
Beiträge: 4170
Registriert: 1. Jul 2018, 20:43
Wohnort: Chemnitz & Erzgebirge

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Axel »

Mauswanderer hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:01 Mal überlegen, was könnte eine Bevölkerung mit der jahrzehntelangen, völlig öffentlichen Politik ihrer Regierung zu tun haben? Achso, ja: Alles. Putin war nicht trotz, sondern wegen seiner faschistisch-nationalistischen Anwandlungen beliebt.
Du hast es dich oben selbst geschrieben: Russland ist eine Autokratie. Keine Demokratie. In einer Autokratie hat die normale Zivilbevölkerung KEINEN Einfluss auf die Politik! Genauso wie damals in der DDR die normale Bevölkerung 0,0 Einfluss auf die Politik der SED hatte.
Mauswanderer hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:01 Aber die Leute aus deiner VK-Bubble sind bestimmt alle im Widerstand. So wie alle unsere Väter und Großväter. Weil "die Bösen, das waren die Nazis, nicht die Deutschen!"
Ich werde mich jetzt für meine privaten Kontakte rechtfertigen.
Mauswanderer
Beiträge: 2659
Registriert: 10. Jan 2022, 18:36

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Axel hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:15
Mauswanderer hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:01 Mal überlegen, was könnte eine Bevölkerung mit der jahrzehntelangen, völlig öffentlichen Politik ihrer Regierung zu tun haben? Achso, ja: Alles. Putin war nicht trotz, sondern wegen seiner faschistisch-nationalistischen Anwandlungen beliebt.
Du hast es dich oben selbst geschrieben: Russland ist eine Autokratie. Keine Demokratie. In einer Autokratie hat die normale Zivilbevölkerung KEINEN Einfluss auf die Politik! Genauso wie damals in der DDR die normale Bevölkerung 0,0 Einfluss auf die Politik der SED hatte.
Einiges Russland hat das Land zu einer Autokratie gemacht, nachdem sie politisch erfolgreich waren. Nicht andersherum. Auch hier darf man gerne in die deutsche Geschichte schauen, um gewisse Parallelen zu entdecken.

Der aktuelle Krieg ist einfach die kontinuierliche Fortsetzung dessen, womit man die Mehrheit bisher politisch gut überzeugen konnte. Die Zustimmung war zu Kriegsbeginn immer noch hoch. Die russische Bevölkerung hat auf jeden Fall eine Mitverantwortung an den Taten Russlands.
Mauswanderer hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:01 Aber die Leute aus deiner VK-Bubble sind bestimmt alle im Widerstand. So wie alle unsere Väter und Großväter. Weil "die Bösen, das waren die Nazis, nicht die Deutschen!"
Ich werde mich jetzt für meine privaten Kontakte rechtfertigen.
Verlangt doch auch niemand, ist mir ehrlich gesagt auch total schnuppe. Wir WISSEN ja, dass es in Russland auch Kritiker und einige sehr mutige Dissidenten gibt, vielleicht gehören die ja wirklich dazu. Mein Punkt ist nur der: Das ist nicht die Mehrheit. So, wie eben die meisten Deutschen im Dritten Reich erst dann gegen "die Nazis" waren, als sie in Trümmern standen. Soweit muss es in Russland nicht kommen, aber von alleine wird sich nichts ändern.
Benutzeravatar
Axel
Beiträge: 4170
Registriert: 1. Jul 2018, 20:43
Wohnort: Chemnitz & Erzgebirge

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Axel »

Mauswanderer hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:39 Der aktuelle Krieg ist einfach die kontinuierliche Fortsetzung dessen, womit man die Mehrheit bisher politisch gut überzeugen konnte. Die Zustimmung war zu Kriegsbeginn immer noch hoch. Die russische Bevölkerung hat auf jeden Fall eine Mitverantwortung an den Taten Russlands.
Und was sind Deine Quellen, die solche absoluten Aussagen rechtfertigen? Woher willst Du denn wissen, dass die "Mehrheit" der russischen Bevölkerung für den Krieg ist? Hast Du Kontakte nach Russland? Wenn nein, gibt es überhaupt verlässliche Erhebungen dazu?

Auf irgendwas musst Du solche Aussagen doch stützen können.
Benutzeravatar
Andre Peschke
Beiträge: 9734
Registriert: 9. Jan 2016, 16:16
Kontaktdaten:

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:15 Du hast es dich oben selbst geschrieben: Russland ist eine Autokratie. Keine Demokratie. In einer Autokratie hat die normale Zivilbevölkerung KEINEN Einfluss auf die Politik! Genauso wie damals in der DDR die normale Bevölkerung 0,0 Einfluss auf die Politik der SED hatte.
Das ist aber doch erkennbar falsch. Eindeutiges Beispiel ist zB die Mobilmachung in Russland. Seit Monaten sind sich Experten einig, dass Russland ein Manpower-Problem hat, dass ihre Erfolgschancen in der Ukraine begrenzt. Man sieht auch, dass dies wirklich existiert, weil Russland zu einer Mobilmachung durch die Hintertür gegriffen hat, wo sie "heimlich" Reservisten mit lukrativen Angeboten rekrutieren und indem sie das Alter der Wehrfähigkeit hochgesetzt haben, um auf einen größeren Pool von Reservisten zurückgreifen zu können. Warum machen sie das? Weil eine generelle Mobilmachung in der Bevölkerung zu unpopulär wäre, insbesondere auch in den Machtzentren der großen Städte. Hätte die Bevölkerung keinen Einfluss, würde sich Putin nicht selbst im Krieg einen Arm auf den Rücken binden und auf diese weniger effektiven Mittel zurückgreifen.

Oder nimm das Beispiel von Zensur und Propaganda. Warum sollte man sich die Mühe machen, die Bevölkerung mit solcher "Gehirnwäsche" zu überziehen, wenn sie ja keinen Einfluss hat. Es gibt hier auch die bekannte Aussage, dass Propaganda weder die Mittel noch das Ziel hat, die Menschen etwas glauben zu lassen, dass sie nicht glauben wollen oder können - daher die Gänsefüßchen bei "Gehirnwäsche". Mit Blick auf mögliche Gegner des Systems geht es ihr nicht darum, die umzupolen, weil das nicht möglich ist. Stattdessen sollen sie durch Angst, Zweifel etc in einem Zustand verharren, in dem sie die Schwelle zur Aktion, also einem Handeln gegen das System, nicht überschreiten, sondern sich mit dem System arrangieren.

Das Ende der meisten Autokraten ist ja zudem auch oft nicht, dass sie in Rente gehen, sondern von einem wütenden Mob verjagd werden. Das sich also die Bevölkerung gegen sie erhebt. Und das geschieht halt unter anderem dann, wenn all die autokratischen Mittel, sich das Volk gefügig zu machen, das verursachte Elend nicht mehr aufwiegen können und sich die Masse gegen den Autokraten erhebt. (Ja, es gibt natürlich noch den vielleicht häufigeren Fall, dass der Autokrat die Gunst des zur Machterhaltung nötigen Apparats - meist das Militär, bei Putin vllt. eher der FSB - verliert und DIE ihn beseitigen. Aber die fundamentale Hilflosigkeit der Bevölkerung ist ja die Illusion, die der Diktator verkauft. Aber nicht die Realität.)

Mit ähnlichen Mitteln versuchen Firmen ja auch die solidarisierung von Arbeitern zu verhindern. Auch die haben theoretisch Macht, aber eben nur wenn sie die nötigen Handlungen vornehmen um als Kollektiv zu agieren. Da gilt es die genau so zufrieden zu halten, dass sie die Mühe nicht auf sich nehmen.

Andre
Mauswanderer
Beiträge: 2659
Registriert: 10. Jan 2022, 18:36

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Axel hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:44
Mauswanderer hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:39 Der aktuelle Krieg ist einfach die kontinuierliche Fortsetzung dessen, womit man die Mehrheit bisher politisch gut überzeugen konnte. Die Zustimmung war zu Kriegsbeginn immer noch hoch. Die russische Bevölkerung hat auf jeden Fall eine Mitverantwortung an den Taten Russlands.
Und was sind Deine Quellen, die solche absoluten Aussagen rechtfertigen? Woher willst Du denn wissen, dass die "Mehrheit" der russischen Bevölkerung für den Krieg ist? Hast Du Kontakte nach Russland? Wenn nein, gibt es überhaupt verlässliche Erhebungen dazu?

Auf irgendwas musst Du solche Aussagen doch stützen können.
https://taz.de/Russland-und-der-Ukraine-Krieg/!5851551/
https://www.merkur.de/politik/ukraine-r ... 06721.html
https://www.spiegel.de/ausland/russland ... 5465c8a00d
https://www.rnd.de/politik/krieg-in-ukr ... VV7ZM.html
Und wie so oft besonders empfehlenswert:https://www.bpb.de/themen/europa/russla ... riegsherr/

Persönliche Kontakte nach Russland habe ich derzeit keine, aber mein Zugang abseits der Medien bestätigt vieles aus obigen Links.
Benutzeravatar
Axel
Beiträge: 4170
Registriert: 1. Jul 2018, 20:43
Wohnort: Chemnitz & Erzgebirge

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Axel »

Naja, im Endeffekt beziehen sich die verlinkten Artikel ja nur auf ein Meinungsforschungsinstitut. Ist jetzt nicht unbedingt Hieb- und Stichfest IMO. Auch hier in Deutschland kommen höchst unterschiedliche Ergebnisse ja nach Meinungsforschungsinstitut zu ein und demselben Thema raus.

Da scheint mir Andres Einwurf als plausibel: Warum gibt es in Russland keine generelle Mobilmachung? Meine, wenn angeblich 4/5 der Bevölkerung hinter dem Krieg stünden, wäre doch eine generelle Mobilmachung kein Problem?

Für mich widerspricht sich da.
Mauswanderer
Beiträge: 2659
Registriert: 10. Jan 2022, 18:36

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

So kann man das natürlich auch abtun. Die Artikel belegen das, was ich schrieb. Vielleicht aber nicht das, was du in meine Worte reininterpretierst?

Dein Argument mit der Generalmobilmachung stützt im übrigen meine These: Solange es der russischen Bevölkerung subjektiv empfunden gut genug geht, hat das Regime nichts zu befürchten.
Carlos
Beiträge: 497
Registriert: 30. Okt 2021, 13:25

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Carlos »

Selbst wenn man der Mehrheit der Russen keine Begeisterung für den Krieg nachsagen kann, dann zumindest eine Duldung bzw Jahrzehnte lange Unterstützung von Putins Partei. Und dazu kommt noch ein gehöriger Anteil von den Milieus der Konservativen die einfach keinen Wandel wollen (obwohl ironischerweise genau die gewählte/geduldete Partei Russland von einer möglichen jungen Demokratie zu einer Plutokratie/Autokratie umgewandelt haben).

Ich sehe da also auch keine Entschuldigung. Hinterher dann eine Opposition zu bilden in dieser Diktatur ist schwierig, das bezweifelt keiner. Aber diese Wandlung Russlands kam mit Duldung der Bevölkerung und das in einem Zeitraum von 20 Jahren. Ohne eine gehörige Portion Nationalismus kann das kein Despot über so einen Zeitraum ungehindert umsetzen.
biaaas
Beiträge: 720
Registriert: 1. Sep 2016, 22:28

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von biaaas »

Axel hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:15 Du hast es dich oben selbst geschrieben: Russland ist eine Autokratie. Keine Demokratie. In einer Autokratie hat die normale Zivilbevölkerung KEINEN Einfluss auf die Politik! Genauso wie damals in der DDR die normale Bevölkerung 0,0 Einfluss auf die Politik der SED hatte.
Schon vergessen? Gerade die Bevölkerung der DDR hat doch gezeigt das sie sehr wohl etwas ändern können.
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3450
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Leonard Zelig »

Axel hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:44
Mauswanderer hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:39 Der aktuelle Krieg ist einfach die kontinuierliche Fortsetzung dessen, womit man die Mehrheit bisher politisch gut überzeugen konnte. Die Zustimmung war zu Kriegsbeginn immer noch hoch. Die russische Bevölkerung hat auf jeden Fall eine Mitverantwortung an den Taten Russlands.
Und was sind Deine Quellen, die solche absoluten Aussagen rechtfertigen? Woher willst Du denn wissen, dass die "Mehrheit" der russischen Bevölkerung für den Krieg ist? Hast Du Kontakte nach Russland? Wenn nein, gibt es überhaupt verlässliche Erhebungen dazu?

Auf irgendwas musst Du solche Aussagen doch stützen können.
Laut Umfragen unterstützen über 80% der Russen den Krieg:
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine- ... 9bd0d233fe

Die russischen Medien haben ja auch jahrelang den Hass auf die Ukraine geschürt.
Axel hat geschrieben: 13. Jul 2022, 13:15 Du hast es dich oben selbst geschrieben: Russland ist eine Autokratie. Keine Demokratie. In einer Autokratie hat die normale Zivilbevölkerung KEINEN Einfluss auf die Politik! Genauso wie damals in der DDR die normale Bevölkerung 0,0 Einfluss auf die Politik der SED hatte.
Formal ist Russland eine Demokratie. Es fehlt die Rechtsstaatlichkeit. Und die SED ist doch auf die Bürger zugegangen, Honecker musste im Oktober 1989 zurücktreten aufgrund des Drucks der Zivilbevölkerung
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Benutzeravatar
Axel
Beiträge: 4170
Registriert: 1. Jul 2018, 20:43
Wohnort: Chemnitz & Erzgebirge

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Axel »

biaaas hat geschrieben: 13. Jul 2022, 20:57 Schon vergessen? Gerade die Bevölkerung der DDR hat doch gezeigt das sie sehr wohl etwas ändern können.
Weil Russland es so wollte. Hätte auch so ausgehen können wie die Jahrzehnte zuvor, wo Russland Demos in der Sowjetunion blutig niedergeschlagen hat. Ich denke, wenn Russland das 88 auch hier gemacht hätte, hätte es solche großen Proteste nie gegeben. Die kamen ja nicht über Nacht auf solche Proteste in dieser Größe.

Tatsächlich hat Gorbatschow durch seine Perestroika Politik die Menschen ja auch erst ermudigt laut zu werden. War ja auch interessant, wie die DDR-Staatspropaganda ab 1986 plötzlich auf deutliche Distanz zu Russland ging. Allerspätestens hier ist vielen Leuten klar geworden, dass die DDR-Führung auch intern unter Druck geriet und viele haben die Chance auf Reformen in der DDR gesehen.

Was da in der zweiten Hälfte der 80er geschah ist so viel komplexer und komplizierter. Das kann man nicht auf Deinen Satz so runterbrechen. Wie wäre die Geschichte wohl verlaufen, wäre Breschnew noch an der Macht gewesen und nicht Gorbatschow?
Benutzeravatar
Smutje187
Beiträge: 2129
Registriert: 8. Mär 2021, 14:44
Wohnort: Edinburgh

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Smutje187 »

Bei allem Ernst sollte man nie vergessen, dass sich in Krisensituationen oft das wahre Gesicht zeigt - etwa wenn außer Russland und Syrien bislang ausschließlich Nordkorea die durch Russland besetzten Gebiete der Ukraine anerkennt

https://twitter.com/maxseddon/status/15 ... 0238246912
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3450
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Leonard Zelig »

Inzwischen warnen die USA, Russland könnte für den Angriffskrieg gegen die Ukraine iranische Kampfdrohnen in Teheran bestellt haben. Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater des US-Präsidenten Joe Biden, sagt, die iranische Regierung bereite sich darauf vor, schnell mehrere Hundert unbemannte Luftfahrzeuge bereitzustellen, darunter auch solche, die Waffen transportieren können. Außerdem könnten ab Mitte Juli russische Soldaten in Iran für den Drohneneinsatz ausgebildet werden.
...
Welchen Schaden iranische Drohnentechnologie anrichten kann, zeigte ein Angriff auf Anlagen der Ölgesellschaft Saudi Aramco Mitte September 2019 im östlichen Saudi-Arabien. Zuerst hieß es, Huthi-Rebellen hätten vom Jemen aus Drohnen und Raketen auf die Anlagen gelenkt. Später machte Washington Teheran mitverantwortlich. Die iranische Regierung bestritt den Vorwurf, an der Aktion beteiligt gewesen zu sein.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... n-109.html

Damit wird sich der Iran international weiter isolieren, für die Ukraine sind das dennoch besorgniserregende Nachrichten.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
biaaas
Beiträge: 720
Registriert: 1. Sep 2016, 22:28

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von biaaas »

Axel hat geschrieben: 14. Jul 2022, 01:44 Was da in der zweiten Hälfte der 80er geschah ist so viel komplexer und komplizierter. Das kann man nicht auf Deinen Satz so runterbrechen. Wie wäre die Geschichte wohl verlaufen, wäre Breschnew noch an der Macht gewesen und nicht Gorbatschow?
Natürlich ist das alles eine komplexe Geschichte die ganz anders hätte ausgehen können. Deine Aussage war aber dass die Bevölkerung keinen Einfluss auf die Politik eines autokratischen Regimes hat, und das ist so pauschal einfach nicht richtig. Wäre 89 niemand auf die Straße gegangen, wäre die Geschichte auch anders verlaufen.
Incursio
Beiträge: 362
Registriert: 7. Feb 2018, 19:49

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Incursio »

Auch wenn Brecht nahezu immer und Lanz meistens für mich schwer zu ertragen sind (letzteres trotzdem mein guilty pleasure), finde ich dieses Gespräch recht gut.
https://youtu.be/z5Yjk0EmA14

Was mir schon zu denken gibt, sind die verbleibenden Ukrainischen Soldaten. Natürlich vorausgesetzt die besprochenen Zahlen stimmen, steht die Ukraine in wenigen Monaten ohne Armee da. Vermutlich ist dann die Argumentation: mit besseren/mehr Waffen verringern sich auch die Verluste.
So oder so bin ich weiterhin fassungslos über das pseudo pazifistische Gerede einiger Intellektueller. Natürlich auch aus der maximalen Komfortzone heraus.
Weiterhin unfassbar das ganze…
Benutzeravatar
Leonard Zelig
Beiträge: 3450
Registriert: 5. Jan 2016, 19:56

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Leonard Zelig »

Incursio hat geschrieben: 14. Jul 2022, 12:49 Auch wenn Brecht nahezu immer und Lanz meistens für mich schwer zu ertragen sind (letzteres trotzdem mein guilty pleasure), finde ich dieses Gespräch recht gut.
https://youtu.be/z5Yjk0EmA14

Was mir schon zu denken gibt, sind die verbleibenden Ukrainischen Soldaten. Natürlich vorausgesetzt die besprochenen Zahlen stimmen, steht die Ukraine in wenigen Monaten ohne Armee da. Vermutlich ist dann die Argumentation: mit besseren/mehr Waffen verringern sich auch die Verluste.
So oder so bin ich weiterhin fassungslos über das pseudo pazifistische Gerede einiger Intellektueller. Natürlich auch aus der maximalen Komfortzone heraus.
Weiterhin unfassbar das ganze…
Sorgen bereitet mir auch die ökonomische Situation. Leider hinter einer Paywall, konnte den Text aber über den Pressespiegel des Ministeriums lesen, wo ich aktuell ein Praktikum mache:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 70192.html

Von 30 Milliarden versprochenen Hilfen für den Staatshaushalt sind erst 6 Milliarden Euro geflossen. Der Staatskonzern Naftogaz benötigt 7,6 Milliarden Euro für zusätzliche Gaseinkäufe und hat internationale Kreditgeber gebeten einem zweijährigen Zahlungsmoratorium zuzustimmen. Die Inflation liegt mittlerweile bei 18% und teilweise bekommen die Mitarbeiter wie beim Stahlkonzern Arcelor-Mittal nur noch zwei Drittel ihres Vorkriegs-Gehalt. Wenn die Ukraine ihr Getreide nicht mehr exportieren kann, wird das auch zu ziemlichen Verwerfungen führen. Die Blockade der verminten ukrainischen Schwarzmeer-Seehäfen muss beendet werden.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

www.gamersglobal.de
Benutzeravatar
Axel
Beiträge: 4170
Registriert: 1. Jul 2018, 20:43
Wohnort: Chemnitz & Erzgebirge

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Axel »

biaaas hat geschrieben: 14. Jul 2022, 11:01 Deine Aussage war aber dass die Bevölkerung keinen Einfluss auf die Politik eines autokratischen Regimes hat, und das ist so pauschal einfach nicht richtig. Wäre 89 niemand auf die Straße gegangen, wäre die Geschichte auch anders verlaufen.
Das war aber doch nun wirklich einmalig. Nenn mir andere Proteste in Diktaturen die nicht brutal niedergeschlagen wurden.
Mir geht es darum: Aus der privilegierten Sicht aus einer westlichen Demokratie heraus, kann man natürlich vortrefflich sich aufs hohe Ross schwingen und von anderen Bevölkerungen erwarten, dass sie gegen die Diktaturen protestieren. Realistisch ist das aber eben nicht.
Voigt
Beiträge: 5653
Registriert: 14. Jun 2016, 14:43
Wohnort: Jena

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Voigt »

Aufstände in den anderen Ostblockstaaten neben der DDR? Xinhai Revolution in China und damit Ausrufung der Chinesischen Republik 1912?
Ganz klassisch die französische Revolution?

Ein besonderer Fall war dass der Zerfall des Ostblocks größtenteils friedlich verlief und halt losgetreten wurde durch den Abfall der Sovietunion, abrr einmalig isses auch wieder nich.
Mauswanderer
Beiträge: 2659
Registriert: 10. Jan 2022, 18:36

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von Mauswanderer »

Axel hat geschrieben: 14. Jul 2022, 19:42
biaaas hat geschrieben: 14. Jul 2022, 11:01 Deine Aussage war aber dass die Bevölkerung keinen Einfluss auf die Politik eines autokratischen Regimes hat, und das ist so pauschal einfach nicht richtig. Wäre 89 niemand auf die Straße gegangen, wäre die Geschichte auch anders verlaufen.
Das war aber doch nun wirklich einmalig. Nenn mir andere Proteste in Diktaturen die nicht brutal niedergeschlagen wurden.
Mir geht es darum: Aus der privilegierten Sicht aus einer westlichen Demokratie heraus, kann man natürlich vortrefflich sich aufs hohe Ross schwingen und von anderen Bevölkerungen erwarten, dass sie gegen die Diktaturen protestieren. Realistisch ist das aber eben nicht.
Es geht ja nicht darum, dass sie zu echter Einsicht bekehrt werden und aus Liebe zum Frieden und Völkerrecht auf die Straße gehen. Der Drops ist gelutscht und da dürften alle derzeit lebenden Generationen (bis auf die sehr jungen) mehrheitlich verloren sein. Aber so war es ja auch in Deutschland, wo man dann aber vor den Trümmern der eigenen Taten stand und schlicht keine Wahl hatte, weil auf der Seite des Friedens und Völkerrechts zu stehen plötzlich DER Weg war, Essen auf den Teller und später zwei Autos auf die Eigenheimzufahrt zu bekommen. Mir wird ganz grausig bei der Vorstellung, Nazideutschland hätte schon ein oder zwei Kernwaffen gehabt, damit gedroht und die Alliierten hätten deswegen an irgendeiner Grenze (und sei es die heutige) Halt gemacht. Kann natürlich niemand sagen, was genau dann passiert wäre, aber ich halte es für durchaus realistisch, dass wir dann heute noch Kinder in die Hitler(oder wer auch immer)-Jugend schicken würden. Man kann nur hoffen, dass in Russlands Fall Sanktionen ausreichen.
biaaas
Beiträge: 720
Registriert: 1. Sep 2016, 22:28

Re: Krieg in der Ukraine

Beitrag von biaaas »

Voigt hat geschrieben: 14. Jul 2022, 20:11 Aufstände in den anderen Ostblockstaaten neben der DDR? Xinhai Revolution in China und damit Ausrufung der Chinesischen Republik 1912?
Ganz klassisch die französische Revolution?
Da muss man nicht so weit weg gehen. 17. Juni 1953 DDR und Polen, Arbeiteraufstand in Polen 1956, Ungarn 1956, Prager Frühling 1968.
Antworten