Rince81 hat geschrieben: ↑6. Okt 2022, 09:02
Floki hat geschrieben: ↑6. Okt 2022, 08:57
Finde ich
strategisch zweifelhaft von der NYT solche Bericht zu veröffentlichen.
Das ist die Presse, es ist nicht deren Job abzuwägen, was im strategischen Interesse von Kriegsparteien ist.
Das nicht, aber es ist presseethisch immer abzuwägen, ob eine Berichterstattung vielleicht zurückzuhalten oder zu unterlassen ist, wenn daraus absehbar negative Konsequenzen erwachsen. Zum Beispiel würde eine Zeitung auch nicht die Namen von Undercover-Agenten (oder auch nur über deren Existenz) berichten (nicht nur, weil es dagegen garantiert Gesetze gibt).
Ob das hier ein Fall ist, wo die NYT in ihrer Abwägung auf der falschen Seite gelandet ist, ist natürlich eine ganz andere Frage. Aber es ist nicht so, dass eine Zeitung sagen kann: "Uns ist alles egal, wir haben eine Information und die bringen wir in jedem Fall, ungeachtet aller Konsequenzen".
Persönlich sehe ich das im konkreten Fall übrigens nicht gegeben. Die Öffentlichkeit darf und sollte erfahren, was die Nation so treibt, die sie in ihrem Krieg unterstützt. Die Abwägung ist vermutlich eher: Es gab auch einen Grund, warum das zur NYT durchgestochen wurde. Vielleicht, weil man den Druck auf die Ukraine erhöhen wollte, hier den Wünschen ihrer Aliierten mehr zu entsprechen. Kann aber auch von Quellen stammen, die generell gegen eine Unterstützung der Ukraine sind. In der Hinsicht hätte ich eher bedenken, vor wessen Karren man sich spannen lässt und wie klar die Informationslage ist. Aber bei der NYT habe ich schon das Vertrauen, dass die sich verantwortungsbewusst verhalten.
Andre