Es geht ja nicht darum alles mit fossilen Brennstoffen unbezahlbar "zu machen", sondern den Kauf diese knappen Guts nicht auch noch zu subventionieren.Nephtis hat geschrieben: ↑13. Apr 2022, 15:50An deinen Beispielen hängt ja nicht nur u.a. das Auto des Einzelnen sondern alles was man irgendwie so zum Leben benötigt. Denn auch die Tomate kommt nicht per Lastenfahrrad zum Supermarkt.
Ich finde dieses plumpe "Macht einfach alles mit fossilen Brennstoffen unbezahlbar aber die Alternativen dazu sind einfach schlecht bzw. nicht vorhanden" echt nicht geil.
Wenn wir mal vom standard Marktmodell ausgehen, dann gehen die Preise bei Angebotsverknappung so lange hoch, bis sich wieder ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellt, weil höhere Preise -> weniger Nachfrage. Wenn ich jetzt so wie von Lindner vorgeschlagen den Benzipreis künstlich Rabattiere dann geht die Nachfrage ja wieder hoch und ich habe wieder Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, was dann wieder zu Preissteigerungen führt.
Wird in der Praxis natürlich nicht ganz so sein, aber wenn man mal wirklich nur nach dem trivialsten Model der Preisbildung geht, dann wird ein durch den Staat bezahlter Rabatt bei einer fixen, limitierten Angebotsmenge nur dazu führen, dass der Effektivpreis (also nach Rabattabzug) auf dem gleichen Niveau landet wie vorher der Basispreis weil das der Preis ist, der die Nachfrage bestimmt und die Differenz geht halt in die Taschen der Mineralölkonzerne.
Und ja, mir ist bekannt, dass es in der Praxis natürlich z.B. viel spekuliert wird und daher das Angebot noch nichtmal wirklich knapp sein muss (stand Heute haben wir ja nicht weniger Erdöl zur Verrfügung als vor 2 Monaten), aber allein die Aussicht darauf, dass es knapp werden wird kann zu einer Preissteigerung führen. Das ändert aber nix am grundsätzlichen Problem das ich gerade geschildert habe.
Und ja, mir ist völlig klar, dass teurere Energie auch teurere Tomaten bedeutet, aber wenn wir wirklich Energie sparen wollen um uns von Russland weniger erpressbar zu machen, dann ist das ja ein gewünschter Effekt. Zeug was beim Transport viel Energie braucht wird teuerer -> Leute kaufen es weniger -> weniger Energieverbrauch in der Logistik.
Oder um es positiv zu formulieren: Dann werden regionale Produkte halt relativ gesehen billiger als das Zeug, was erstmal durch ganz Deutschland gekarrt werden muss.
Und nochmal soll natürlich nicht heißen, dass es OK ist, wenn Grundnahrungsmittel plötzlich unbezahlbar werden (sehe ich allerdings auch nicht kommen - zumindest nicht wegen dem Benzinpreis in Deutschland), aber wenn das Ziel ist Resourcen zu Sparen, dann darf man halt diese Resource nicht künstlich verbilligen.