Energiekrise

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Rince81
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Re: Energiekrise

Beitrag von Rince81 »

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 43e92d221d
In Zeiten von Gasknappheit und steigenden Preisen sieht sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Energiesparer auf einem guten Weg. »Ich habe ein Elektroauto, ich habe eine riesige Photovoltaikanlage auf dem Dach«, sagte der Grünen-Politiker der »Südwest Presse«.

Seit 25 Jahren erhitze er sein Wasser zu 70 Prozent solar, außerdem habe er eine Pelletheizung bestellt. Kretschmanns Tipp: »Wir heizen in der Regel nur ein Zimmer. Es ist auch gesünder, wenn man im Haus nicht überall die gleiche Temperatur hat.« Außerdem müsse man nicht dauernd duschen. »Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung«, riet Kretschmann.
Auch wenn die Grünen grundsätzlich eine gute Politik machen und wir mit Grüner Politik womöglich nicht in der aktuellen Situation wären. VERDAMMT NOCHMAL HÖRT AUF MIT EUREN RATSCHLÄGEN. Habeck empfiehlt kalt duschen, Kretschmann einen Waschlappen. Alter geht's noch? Warmwasser ist echt nicht das Problem, das sind Peanuts, es geht ums heizen.
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Andre Peschke
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Re: Energiekrise

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 19. Aug 2022, 10:24
außerdem habe er eine Pelletheizung bestellt. [/b]
Auch wenn die Grünen grundsätzlich eine gute Politik machen und wir mit Grüner Politik womöglich nicht in der aktuellen Situation wären. VERDAMMT NOCHMAL HÖRT AUF MIT EUREN RATSCHLÄGEN.
Ist nicht eine Pelletheizung außerdem ökologisch fragwürdig? So wegen Raubbau an den Bäumen in Produktionsländern + CO2 Ausstoß + Feinstaub (evtl filterbar)? Mal abgesehen davon, dass das wieder so eine "sollen sie doch mit Kuchen heizen"-Lösung ist, wegen dem nötigen Lagerraum und den Lagerbedingungen für die Pellets. Also, AFAIK.

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Feamorn
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Re: Energiekrise

Beitrag von Feamorn »

Ganz abgesehen von der ökologisch unklaren Fragwürdigkeit, Pellets sind zur Zeit auch knapp und entsprechend teuer. (Wie vermutlich alles aus Holz, das ist ja seit einer ganzen Weile ebenso knapp wie andere Rohstoffe.) Meine Oma (bzw. mein Cousin, ihm gehört das Haus) hat vor wenigen Jahren auch eine Pelletheizung bekommen und das wird gerade auch immer teurer.

Holz ist halt auch kein einfaches Allheilmittel, sei es beim Heizen oder Bauen. (Hatte vor einigen Wochen einen Artikel zum Thema Baustoffe gelesen, da hat ein Professor (war irgendwo aus dem Bereich Architektur/Baustoffe) angeprangert, dass die ganzen Berechnungen zum Thema CO2/Nachwachsen bei Holz ziemlich stümperhaft sind, und das ganze in der Bilanz eben tatsächlich deutlich schlechter ist, als es oft dargestellt wird, habe den Artikel aber nicht parat, ging auch nicht um's Heizen.)
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Re: Energiekrise

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Aug 2022, 10:37 Ist nicht eine Pelletheizung außerdem ökologisch fragwürdig? So wegen Raubbau an den Bäumen in Produktionsländern + CO2 Ausstoß + Feinstaub (evtl filterbar)? Mal abgesehen davon, dass das wieder so eine "sollen sie doch mit Kuchen heizen"-Lösung ist, wegen dem nötigen Lagerraum und den Lagerbedingungen für die Pellets. Also, AFAIK.

Andre
Das auf jeden Fall, ich habe ein Elektroauto und Photovoltaik und ein großes Haus ist gerade echt nicht dass, was eine Familie oder Geringverdiener hören will, der gerade nicht weiß wie er über den Winter kommt. Grundsätzlich wird bei Pellets nur das CO2 ausgestoßen, was der Baum während des Wachstums gebunden hat. Bei Pellets kommt es auf die Herkunft an, meist sind es nur Holzabfälle. Solange nicht zu viele Leute mit Pellets heißen sollte das ökologisch okay sein.
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Andre Peschke
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Re: Energiekrise

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:04 Grundsätzlich wird bei Pellets nur das CO2 ausgestoßen, was der Baum während des Wachstums gebunden hat. Bei Pellets kommt es auf die Herkunft an, meist sind es nur Holzabfälle. Solange nicht zu viele Leute mit Pellets heißen sollte das ökologisch okay sein.
Ich habe da gelesen, dass das zwar erstmal stimmt, aber der "Denkfehler" sei, dass die nachwachsenden Bäume 20+ Jahre brauchen, bis sie wieder das durch die Verbrennung entstandene CO2 in sich gebunden haben. Diese "Klimaneutralität" der Pellets stellt sich also just in den vielleicht entscheidenden Jahren für die Vermeidung der Klimakrise nicht ein und die Abholzung der Wälder würde vermutlich dank globalem Kapitalismus eskalieren und Nebeneffekte produzieren, die man lieber nicht haben will.

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Re: Energiekrise

Beitrag von Feamorn »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:14
Rince81 hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:04 Grundsätzlich wird bei Pellets nur das CO2 ausgestoßen, was der Baum während des Wachstums gebunden hat. Bei Pellets kommt es auf die Herkunft an, meist sind es nur Holzabfälle. Solange nicht zu viele Leute mit Pellets heißen sollte das ökologisch okay sein.
Ich habe da gelesen, dass das zwar erstmal stimmt, aber der "Denkfehler" sei, dass die nachwachsenden Bäume 20+ Jahre brauchen, bis sie wieder das durch die Verbrennung entstandene CO2 in sich gebunden haben. Diese "Klimaneutralität" der Pellets stellt sich also just in den vielleicht entscheidenden Jahren für die Vermeidung der Klimakrise nicht ein und die Abholzung der Wälder würde vermutlich dank globalem Kapitalismus eskalieren und Nebeneffekte produzieren, die man lieber nicht haben will.

Andre
Ja, auf dem Stand bin ich auch. Die Bäume nehmen über ihre Lebenszeit unterschiedlich viel CO2 auf (logisch). Das heißt aber, dass man eben nicht nur berechnen sollte, wieviel CO2 der gefällte Baum beim Verbrennen freisetzt, sondern eben auch auch, wieviel er nun in Zukunft nicht mehr aufnehmen wird, nach dem Fällen. Ein neuer Baum für einen Gefällten ist kurzfristig schlicht keine Lösung für akute Probleme.

edit: Das Selbe gilt für die Verwendung als Baustoff, wenn man Holz bspw. gegen Beton stellt.
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Re: Energiekrise

Beitrag von Rince81 »

Kurz nebenbei. Die Ostseezeitung berichtet in einem Rührstück über eine Rentnerin aus Leipzig:
https://www.ostsee-zeitung.de/der-osten ... PIQKI.html
Seit Wochen wird darüber spekuliert, wie viel Geld Erdgas Verbraucherinnen und Verbraucher ab Herbst kosten wird. Jetzt hat der erste Versorger aus Leipzig seine Kundinnen und Kunden über die Höhe ihrer künftigen Abschlags­zahlungen informiert: Das Unternehmen Mitgas hebt seine Preise demnach um fast 500 Prozent an. Eine Rentnerin in Leipzig muss deshalb für ihr Eigenheim ab dem 1. Oktober 1385 Euro zahlen – pro Monat!
[...]Aufgrund des Vorjahres­verbrauches hatte Mitgas erst im Juni den monatlichen Abschlag der Rentnerin auf 295 Euro (von bis dahin 330 Euro) gekürzt. Dieser Preis sollte eigentlich bis Juni 2023 gelten.[...]Nun der Schock: Ab Oktober verlangt der Gaslieferant von der Witwe jeden Monat 1385 Euro[...]
Inge-Maria Noack hat zwar nicht damit gerechnet, dass es bei den ursprünglich angekündigten 295 Euro bleiben würde. „Ich verfolge ja auch die Nachrichten und hatte schon befürchtet, dass es teurer wird. Das Doppelte hätte ich ja noch eingesehen. Aber doch nicht das Fünffache!“ Von 6,53 Cent pro Kilowatt­stunde ist der Gaspreis auf 25,41 Cent gestiegen, dazu kommt noch eine Grundgebühr. Ob in dem Preis schon die Gasumlage von 2,41 Cent pro Kilowattstunde enthalten ist, die die Bundes­regierung am Montag verkündet hat, ist unklar.
Das klingt dramatisch, der Artikel geht aber weiter:
In dem 180‑Quadratmeter-Eigenheim, das Inge-Maria Noack und ihr vor vier Jahren verstorbener Ehemann 1993 in Leipzig-Hohenheida gebaut haben, wohnt die heute 77‑Jährige mit einem Mieter.
Sie muss das also nicht alleine bezahlen, sie hat auch einen Mieter und 180qm für zwei Personen?

Weiter geht es:
Sie werde versuchen, den Gasverbrauch im Haus zu reduzieren, die Heizung im Wohnzimmer dann auf nur noch 22 Grad Celsius runter drehen.
:doh:
Beim Strom spare sie längst schon, wo sie kann. Die Wasch­maschine läuft schon lange nur noch einmal pro Woche. Nur für die Wäsche nutzt sie noch den Trockner, weil sie die aufgrund ihrer Gehbeschwerden nicht mehr zum Trocken aufhängen kann.
Da nicht gesagt wird, dass sie nun ihre Wäsche von Hand wäscht, lief die sonst wohl leer...
Das Schwimmbecken haben sie in diesem Jahr gar nicht erst aufgestellt.
Okay...
Statt täglich werden die Pflanzen im Garten nur noch alle drei Tage gegossen.
Und die sind noch nicht eingegangen?
„Ich liege nachts oft wach, weil ich nicht schlafen kann“, erzählt die Frau, „dann schalte ich die Lampe ein und lese. Darauf werde ich wohl künftig auch verzichten müssen.“ Dann kommen die Sorgen vor der Zukunft wohl umso mehr.
Ich bin mir echt nicht sicher ob das Rührstück wirklich den gewünschten Effekt beim Leser hat, bei mir sorgte es eher für ziemliche Irritation...
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Re: Energiekrise

Beitrag von Rince81 »

Feamorn hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:20 Ja, auf dem Stand bin ich auch. Die Bäume nehmen über ihre Lebenszeit unterschiedlich viel CO2 auf (logisch). Das heißt aber, dass man eben nicht nur berechnen sollte, wieviel CO2 der gefällte Baum beim Verbrennen freisetzt, sondern eben auch auch, wieviel er nun in Zukunft nicht mehr aufnehmen wird, nach dem Fällen. Ein neuer Baum für einen Gefällten ist kurzfristig schlicht keine Lösung für akute Probleme.
Die Pelletrechnung funktioniert imho nur, wenn Pellets aus Holzresten und Abfall besteht, nicht wenn extra dafür Bäume gefällt werden um Pellets zu produzieren.
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Re: Energiekrise

Beitrag von Phrasenschwein »

Axel hat geschrieben: 19. Aug 2022, 05:49
Weißt Du für was der Fetisch der schwarzen Null sorgt? In erster Linie für einen riesigen Investitionsstau seit vielen Jahren, ja Jahrzehnten. Und daran kann auch eine "junge Wählerklientel" kein Interesse haben, dass Feuerwehren nicht gut ausgestattet sind, Schulen verschimmeln, Infrastruktur wie Brücken nicht instandgesetzt werden und so viele weitere Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge entweder massiv unterfinanziert sind und / oder bereits so kaputtgespart wurden, dass sie nicht mehr funktionieren.

Wo liegt also der Sinn?
Die Frage die ich mir ja auch bezüglich der FDP stelle ist: Hacken sie sich damit auch selbst das Wahlergebnis klein. Ich meine es ist natürlich schwer mich dort hineinzuversetzen, als jemand Meilen weit weg vom FDP-Wähler. Was ich aber sehr wohl noch weiß ist dass die FDP ja gerade Wahlwerbung mit Digitalisierung voran bringen und ähnliches gemacht hat, auch wenn in Interviews immer das Festhalten an schwarzer 0 rüberkam.
Ich denke die FDP muss sich mal die Frage stellen: Warum haben uns die Leute gewählt? Was war ihr Hauptfokus? Das wir Digitalisierung und die anderen Themen mit jahrelangen Investitionsstau voranbringen oder Hauptsache die schwarze 0 einhalten.
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Feamorn
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Re: Energiekrise

Beitrag von Feamorn »

Rince81 hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:28
Feamorn hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:20 Ja, auf dem Stand bin ich auch. Die Bäume nehmen über ihre Lebenszeit unterschiedlich viel CO2 auf (logisch). Das heißt aber, dass man eben nicht nur berechnen sollte, wieviel CO2 der gefällte Baum beim Verbrennen freisetzt, sondern eben auch auch, wieviel er nun in Zukunft nicht mehr aufnehmen wird, nach dem Fällen. Ein neuer Baum für einen Gefällten ist kurzfristig schlicht keine Lösung für akute Probleme.
Die Pelletrechnung funktioniert imho nur, wenn Pellets aus Holzresten und Abfall besteht, nicht wenn extra dafür Bäume gefällt werden um Pellets zu produzieren.
Ja, klar, aber am Ende hast Du hier eben auch Zusammenhänge mit der Menge an produzierten Baustoffen aus Holz, bzw. eben durch die begrenzte Menge an Holzabfällen (die ja auch teilweise wieder zu Baustoffen verarbeitet werden können, wie groß ist da z.B. die Überschneidung? Verhindern Pellets etwa die Produktion von Verbundplatten, bzw. anders herum?) und damit "sinnvoll" betreibbaren Pelletanlagen schon die Situation, dass Pelletheizungen vermutlich (leider) keine echte Antwort auf das Heizproblem sind.
Da wäre auch mal spannend, wie groß der Anteil da sein darf, ohne dass man anfangen müsste, Bäume allein zum Heizen zu fällen. Ich meine, falls der Preis immer weiter hoch geht, kann es ja im worst case nicht lange dauern, bis letzteres passiert.
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Re: Energiekrise

Beitrag von Wolfgang »

Rince81 hat geschrieben: 19. Aug 2022, 01:37
Wolfgang hat geschrieben: 18. Aug 2022, 22:35 Come on, diese MwSt Senkung ist doch nur "planlos (SPD?), ökologisch fragwürdig (Grüne?) und sozial ungerecht" (FDP?). :D
https://www.spiegel.de/wirtschaft/oekon ... dd73271ab0

Darf sich mal wieder die FDP freuen:
"Menschen mit hohen Einkommen und Unternehmen bekommen den größten Teil der Hilfen"
Es würde mich interessieren, wie der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung auf die Idee kommt, dass Unternehmen bei einer Senkung der Mehrwertsteuer einen größten Teil der Hilfen per Gießkanne bekommen...
Ich verstehe Deine Irritation.
Gas-verbrauchende Unternehmen konkurrieren um dasselbe Gut wie Endverbraucher, und für zweitere wird es kostengünstiger, was per se schlecht ist für erstere. Und deren Lobbyverbände laufen ja auch schon wieder (wie immer) Sturm, dass sie auch entlastet werden möchten.

Das ein Großteil der Hilfen auch an Unternehmen geht, damit ist die nicht vollständige Weitergabe der MwSt Senkung gemeint.
Wolfgang
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Re: Energiekrise

Beitrag von Wolfgang »

Phrasenschwein hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:29 Was ich aber sehr wohl noch weiß ist dass die FDP ja gerade Wahlwerbung mit Digitalisierung voran bringen und ähnliches gemacht hat, auch wenn in Interviews immer das Festhalten an schwarzer 0 rüberkam.
Ich denke die FDP muss sich mal die Frage stellen: Warum haben uns die Leute gewählt? Was war ihr Hauptfokus? Das wir Digitalisierung und die anderen Themen mit jahrelangen Investitionsstau voranbringen oder Hauptsache die schwarze 0 einhalten.
Das ist halt der Unterschied zwischen Wahlwerbung und tatsächlicher Politik.

Die FDP macht Politik für die oberen 0.5%-1%. Diese Personengruppe will einen möglichst kleinen, schlanken, schwachen, machtlosen Staat. Weil umso mächtiger und reicher sind sie dann.

Die Wahlwerbung zielt darauf noch 5%-15% Dumme zu finden, damit man die Interessen der oberen 0.5%-1% besser durchsetzten kann.
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Dicker
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Re: Energiekrise

Beitrag von Dicker »

Was mir neu war, Frankreich wird auf absehbare Zeit Strom importieren müssen und nicht wie früher exportieren. Grund sind die maroden AWKs und aktuell die Hitze, wesalb zur Zeit nur 44% der AKW laufen. Das führt wiederum zu einem Anstieg der Strompreise bei uns, findet aber in der Debatte gar nicht statt.

https://www.klimareporter.de/strom/wer- ... h-russland
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Andre Peschke
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Re: Energiekrise

Beitrag von Andre Peschke »

Dicker hat geschrieben: 19. Aug 2022, 12:56Das führt wiederum zu einem Anstieg der Strompreise bei uns, findet aber in der Debatte gar nicht statt.
Doch, das hatten wir hier doch schon vor X Seiten im Thread, dass genau deswegen unsere Gasstromkraftwerke auf Hochtouren laufen, obwohl wir ja eigentlich Gas sparen wollen. Da wurden auch X Berichte dazu verlinkt. Es scheint aber nicht so sehr in den Vordergrund zu treten, falls du das meinst, das stimmt.

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Peter
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Re: Energiekrise

Beitrag von Peter »

Feamorn hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:45 Ja, klar, aber am Ende hast Du hier eben auch Zusammenhänge mit der Menge an produzierten Baustoffen aus Holz, bzw. eben durch die begrenzte Menge an Holzabfällen (die ja auch teilweise wieder zu Baustoffen verarbeitet werden können, wie groß ist da z.B. die Überschneidung? Verhindern Pellets etwa die Produktion von Verbundplatten, bzw. anders herum?) und damit "sinnvoll" betreibbaren Pelletanlagen schon die Situation, dass Pelletheizungen vermutlich (leider) keine echte Antwort auf das Heizproblem sind.
Da wäre auch mal spannend, wie groß der Anteil da sein darf, ohne dass man anfangen müsste, Bäume allein zum Heizen zu fällen. Ich meine, falls der Preis immer weiter hoch geht, kann es ja im worst case nicht lange dauern, bis letzteres passiert.
Schon vor dem Krieg haben sich die Berichte gemehrt, dass in Deutschland für Pellets auch Neuholz verarbeitet wird (z.B. aus Osteuropa), was sich inzwischen aufgrund der gestiegenen Nachfrage noch verschärft haben dürfte. Wir haben aktuell gerade mal 650.000 Pelletheizungen in Deutschland und schon bei diesem geringen Bestand ist das Angebot infolge des Nachfrageschubs völlig aus den Fugen geraten, mit der Konsequenz, dass der Preis innerhalb eines Jahres von 190€/T auf aktuell 805€/T gestiegen ist. Bei älteren Einfamilienhäusern rechnet man übrigens mit 4-8T/Jahr.
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Dicker
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Re: Energiekrise

Beitrag von Dicker »

Andre Peschke hat geschrieben: 19. Aug 2022, 13:09
Dicker hat geschrieben: 19. Aug 2022, 12:56Das führt wiederum zu einem Anstieg der Strompreise bei uns, findet aber in der Debatte gar nicht statt.
Doch, das hatten wir hier doch schon vor X Seiten im Thread, dass genau deswegen unsere Gasstromkraftwerke auf Hochtouren laufen, obwohl wir ja eigentlich Gas sparen wollen. Da wurden auch X Berichte dazu verlinkt. Es scheint aber nicht so sehr in den Vordergrund zu treten, falls du das meinst, das stimmt.

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Ah, cool, hatte ich nicht mitbekommen. Und ja, ich meinte die öffentliche Debatte, nicht die hier im Forum. Zeigt auch wunderbar, dass AKWs ebenfalls nicht ein Allheilmittel sind.
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Re: Energiekrise

Beitrag von Stew_TM »

Feamorn hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:20
Andre Peschke hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:14
Rince81 hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:04 Grundsätzlich wird bei Pellets nur das CO2 ausgestoßen, was der Baum während des Wachstums gebunden hat. Bei Pellets kommt es auf die Herkunft an, meist sind es nur Holzabfälle. Solange nicht zu viele Leute mit Pellets heißen sollte das ökologisch okay sein.
Ich habe da gelesen, dass das zwar erstmal stimmt, aber der "Denkfehler" sei, dass die nachwachsenden Bäume 20+ Jahre brauchen, bis sie wieder das durch die Verbrennung entstandene CO2 in sich gebunden haben. Diese "Klimaneutralität" der Pellets stellt sich also just in den vielleicht entscheidenden Jahren für die Vermeidung der Klimakrise nicht ein und die Abholzung der Wälder würde vermutlich dank globalem Kapitalismus eskalieren und Nebeneffekte produzieren, die man lieber nicht haben will.

Andre
Ja, auf dem Stand bin ich auch. Die Bäume nehmen über ihre Lebenszeit unterschiedlich viel CO2 auf (logisch). Das heißt aber, dass man eben nicht nur berechnen sollte, wieviel CO2 der gefällte Baum beim Verbrennen freisetzt, sondern eben auch auch, wieviel er nun in Zukunft nicht mehr aufnehmen wird, nach dem Fällen. Ein neuer Baum für einen Gefällten ist kurzfristig schlicht keine Lösung für akute Probleme.

edit: Das Selbe gilt für die Verwendung als Baustoff, wenn man Holz bspw. gegen Beton stellt.
Zum Thema Pelletheizung bzw. Holz als Baustoff habe ich vor einiger Zeit eine Folge des (generell sehr empfehlenswerten) Interview-Podcasts "Deutschland 3000" von Eva Schulz gehört: https://www.ardaudiothek.de/episode/deu ... /10378145/
Der Interviewpartner, der Förster Peter Wohlleben, scheint wohl ein recht bekannter Streiter für mehr Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft zu sein, mir war er aber vorher kein Begriff. Jedenfalls hat er Pelletheizungen keine gute Klimabilanz bescheinigt und Holz als schmutzigen Rohstoff bezeichnet. Unter anderem einfach aufgrund der enormen Größe Waldfläche, die für eine steigende Nachfrage bewirtschaftet werden musste. Und dann nicht als Naturwald weitgehend in Ruhe gelassen werdne könnte - was schon heute in nur ca. 1-2 Prozent (oder so) der Waldfläche der Fall ist. Mehr Details hab ich nicht behalten, aber das Interview ist bei Interesse an dem Thema recht hörenswert, denke ich.
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Re: Energiekrise

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Dicker hat geschrieben: 19. Aug 2022, 13:20
Andre Peschke hat geschrieben: 19. Aug 2022, 13:09
Dicker hat geschrieben: 19. Aug 2022, 12:56Das führt wiederum zu einem Anstieg der Strompreise bei uns, findet aber in der Debatte gar nicht statt.
Doch, das hatten wir hier doch schon vor X Seiten im Thread, dass genau deswegen unsere Gasstromkraftwerke auf Hochtouren laufen, obwohl wir ja eigentlich Gas sparen wollen. Da wurden auch X Berichte dazu verlinkt. Es scheint aber nicht so sehr in den Vordergrund zu treten, falls du das meinst, das stimmt.

Andre
Ah, cool, hatte ich nicht mitbekommen. Und ja, ich meinte die öffentliche Debatte, nicht die hier im Forum. Zeigt auch wunderbar, dass AKWs ebenfalls nicht ein Allheilmittel sind.
In dem Zusammenhang empfehle ich eine kürzlich auf ARTE erschienene Dokumentation zur Zukunft der Atomkraft, die insbesondere die deutsche und französische Perspektive gegenüberstellt.
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ZiggyStardust
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Re: Energiekrise

Beitrag von ZiggyStardust »

Wolfgang hat geschrieben: 19. Aug 2022, 12:17
Phrasenschwein hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:29 Was ich aber sehr wohl noch weiß ist dass die FDP ja gerade Wahlwerbung mit Digitalisierung voran bringen und ähnliches gemacht hat, auch wenn in Interviews immer das Festhalten an schwarzer 0 rüberkam.
Ich denke die FDP muss sich mal die Frage stellen: Warum haben uns die Leute gewählt? Was war ihr Hauptfokus? Das wir Digitalisierung und die anderen Themen mit jahrelangen Investitionsstau voranbringen oder Hauptsache die schwarze 0 einhalten.
Das ist halt der Unterschied zwischen Wahlwerbung und tatsächlicher Politik.

Die FDP macht Politik für die oberen 0.5%-1%. Diese Personengruppe will einen möglichst kleinen, schlanken, schwachen, machtlosen Staat. Weil umso mächtiger und reicher sind sie dann.

Die Wahlwerbung zielt darauf noch 5%-15% Dumme zu finden, damit man die Interessen der oberen 0.5%-1% besser durchsetzten kann.
Lindner riet dem ukrainischen Botschafter kurz nach Kriegsbeginn dazu die Niederlage der Ukraine zu akzeptieren, Kubicki will Nord Stream 2 öffnen und Kriegsprofiteure sollen bitte auf keinen Fall eine Übergewinnsteuer bezahlen. Selbst für FDP-Verhältnisse ist das beispiellos. Hoffentlich schämen sich die Wähler wenigstens ein bisschen. Die Koalition würde ohne die FDP sicher besser funktionieren.
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Crenshaw
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Re: Energiekrise

Beitrag von Crenshaw »

Peter hat geschrieben: 19. Aug 2022, 13:18
Feamorn hat geschrieben: 19. Aug 2022, 11:45 Ja, klar, aber am Ende hast Du hier eben auch Zusammenhänge mit der Menge an produzierten Baustoffen aus Holz, bzw. eben durch die begrenzte Menge an Holzabfällen (die ja auch teilweise wieder zu Baustoffen verarbeitet werden können, wie groß ist da z.B. die Überschneidung? Verhindern Pellets etwa die Produktion von Verbundplatten, bzw. anders herum?) und damit "sinnvoll" betreibbaren Pelletanlagen schon die Situation, dass Pelletheizungen vermutlich (leider) keine echte Antwort auf das Heizproblem sind.
Da wäre auch mal spannend, wie groß der Anteil da sein darf, ohne dass man anfangen müsste, Bäume allein zum Heizen zu fällen. Ich meine, falls der Preis immer weiter hoch geht, kann es ja im worst case nicht lange dauern, bis letzteres passiert.
Schon vor dem Krieg haben sich die Berichte gemehrt, dass in Deutschland für Pellets auch Neuholz verarbeitet wird (z.B. aus Osteuropa), was sich inzwischen aufgrund der gestiegenen Nachfrage noch verschärft haben dürfte. Wir haben aktuell gerade mal 650.000 Pelletheizungen in Deutschland und schon bei diesem geringen Bestand ist das Angebot infolge des Nachfrageschubs völlig aus den Fugen geraten, mit der Konsequenz, dass der Preis innerhalb eines Jahres von 190€/T auf aktuell 805€/T gestiegen ist. Bei älteren Einfamilienhäusern rechnet man übrigens mit 4-8T/Jahr.
was ich vor kurzen in einem Vortrag gehört hatte war, das weniger das Problem ist an genügend Totholz zu kommen, es ist nur billiger und weniger aufwendig Bäume zu fällen und zu verarbeiten, ich schaue mal ob ich den Vortrag finde
us aus persönlicher Erfahrung bin ich gegen Pellet-/Holzheizung, wenn im Herbst die Heizsaison los geht, kann ich die Feinstaubbelastng durch die HEizungen der Nachbarschaft regelrecht riechen und ich wohne unterm Dach
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