Energiekrise

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Mauswanderer
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Re: Energiekrise

Beitrag von Mauswanderer »

Eben. Die Kosten für die Uniper-Rettung sind ja keine Subvention auf den Gaspreis für Privathaushalte.
Wolfgang
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Re: Energiekrise

Beitrag von Wolfgang »

Was denkst du wodurch die Kosten für die Rettung entstehen, wenn nicht durch die zu niedrigen Gaspreise an Unipers Kunden?
Ergo durch diese 15 Milliarden werden die niedrigen Gaspreise subventioniert.

Den Split von Gas von Uniper in Privathaushalte und Industrie ist mir unbekannt. Hat die jemand?

Gilt diese bisherige Preisbindung auch für Industriekunden?
Die Umlage tragen jedenfalls alle Gaskunden, auch die Industrie. Tatsächlich ist das ja einfach eine erhöhte Vorauszahlung.

Aber ist ja alles kein Problem, das Geld bekommt Uniper ja sicher von Gazprom erstattet, dafür gibt es ja Verträge.
Und haben uns Gas-Gerd und Putin's Duzfeundin Angie nicht jahrzehntelang erzählt, wie zuverlässig Russland ist?!?
Rince81
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Re: Energiekrise

Beitrag von Rince81 »

Wolfgang hat geschrieben: 30. Jul 2022, 13:05 Was denkst du wodurch die Kosten für die Rettung entstehen, wenn nicht durch die zu niedrigen Gaspreise an Unipers Kunden?
Ergo durch diese 15 Milliarden werden die niedrigen Gaspreise subventioniert.
Privathaushalte sind nicht Unipers Kunden.

Und wofür wird aktuell in Deutschland Gas verbraucht? Das sind nicht die privaten Haushalte - das bißchen Warmwasser mal abgesehen, das ist die Industrie und die Energiewirtschaft.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... g-101.html
Während Russland die Gaslieferungen drastisch reduzierte und die Politik forderte, Gas einzusparen, und während die Gaspreise parallel dazu auf ungeahnte Höhen stiegen, erreichte die Stromproduktion aus Erdgas im Monat Mai einen historischen Höchststand. Entsprechend langsam füllten sich die Gasspreicher, und folgerichtig sind die für den nächsten Winter gesetzlich geforderten Reserven schwieriger zu erreichen. Bis heute, Mitte Juli, hat sich daran nichts geändert.
Die Branche wie RWE verdient sich eine goldene Nase, bezahlen sollen es ab Herbst die Gaskunden.
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Wolfgang
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Re: Energiekrise

Beitrag von Wolfgang »

Faire Frage, wer von den Gaskunden, welchen Anteil trägt, und warum das erst ab 1.10. greift.

"Gleichzeitig steigen dann die Gewinne der Kraftwerksbetreiber um rund 60 Milliarden Euro jährlich."
Kannste niemandem rational erklären, warum es keine Übergewinnsteuer gibt.

Lindner hat wieder einen grandiosen Vorschlag zur Entlastung:
Erhöhung des Steuerpauschbetrages auf 1.000 Euro/2.000 Euro.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-07/ ... rag-zinsen
Ich wage zu behaupten, jeder der damit entlastet wird, braucht diese Entlastung nicht wirklich. Damit hat Lindner wieder zielgenau gearbeitet.
GoodLord
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Re: Energiekrise

Beitrag von GoodLord »

Rince81 hat geschrieben: 29. Jul 2022, 19:00 Moment, die Gaskunden zahlen aber nicht nur die Umlage, die zahlen auch die gestiegenen Gaspreise - die Umlage kommt jetzt noch mal oben drauf, die 320-1070€ sind nochmal zusätzlich zu den neuen Preisen.
Jain. Wenn ichs richtig verstanden habe, dann wird die Umlage ja scheinbar genau deshalb eingeführt, weil die Gaslieferanten die Preise bei bestehenden Verträgen nicht kurzfristig an die extrem gestiegenen Einkaufspreise anpassen können. Sprich, der Endkundengaspreis steigt (im Schnitt) nicht so stark wie er müsste.
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Crenshaw
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Re: Energiekrise

Beitrag von Crenshaw »

GoodLord hat geschrieben: 31. Jul 2022, 09:12
Rince81 hat geschrieben: 29. Jul 2022, 19:00 Moment, die Gaskunden zahlen aber nicht nur die Umlage, die zahlen auch die gestiegenen Gaspreise - die Umlage kommt jetzt noch mal oben drauf, die 320-1070€ sind nochmal zusätzlich zu den neuen Preisen.
Jain. Wenn ichs richtig verstanden habe, dann wird die Umlage ja scheinbar genau deshalb eingeführt, weil die Gaslieferanten die Preise bei bestehenden Verträgen nicht kurzfristig an die extrem gestiegenen Einkaufspreise anpassen können. Sprich, der Endkundengaspreis steigt (im Schnitt) nicht so stark wie er müsste.
die Umlage wird eingeführt weil die Kunden von Uniper in ihren Verträgen feste Preise haben (damit kalkuliert es sich besser) und da der Einkaufspreis von Uniper so stark gestiegen ist, das er über dem Preis liegt, den Uniper von seinen Kunden bekommt und damit macht Uniper Verlust und da man nicht die Verträge ändern kann (Vertragsfreiheit bzw. gibt es dann wohl Schadensersatzforderungen), schlägt man die Abgabe über ein Gesetz direkt auf den Preis drauf (würde mich nicht wundern wenn die Abgabe dann auch noch MwSt.-pflichtig wäre)
ist halt der einfache und schnelle Weg und nicht der korrekte (Uniper pleite gehen zu lassen, wenn der Markt kein Geld mehr nachschiest und danach alles neu aufbauen und neue Lieferverträge)

ist das typische Gewinne privatisieren und die Verluste sozialisieren, aber da die Mehrheit der Deutschen die Ukraine trotz der steigenden Energiepreise unterstützt, werden die meisten damit keine Probleme haben (zumindest bis sie schwarz auf weiß die Rechnung bekommen und sehen was das wirklich heißt)
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Peter
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Re: Energiekrise

Beitrag von Peter »

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ve ... g-101.html
Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) liegt der durchschnittliche Strompreis für Haushalte im Juli 2022 bei 37,30 Cent pro Kilowattstunde (kWh).

Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox beträgt der aktuelle Durchschnitts-Strompreis rund 42 Cent pro Kilowattstunde.
Wir bezahlen derzeit bei den Stadtwerken für 100% Ökostrom 25.5 ct, zum 1.9. gibt es eine Preiserhöhung auf 28.7 ct. Neukunden zahlen 30.5 ct mit Preisgarantie bis zum 31.12.23 oder 32.3 ct mit Preisgarantie bis zum 31.12.2025. Das macht dann bei letzteren 860/900€ im Jahr bei 2500kwh.

Bei check24 liegt das günstigste Angebot bei 1310€ fürs erste Jahr und 1480€ ab dem 2. Jahr.

Können unsere Stadtwerke zaubern, oder wie kommen solche Unterschiede zustande? Wir reden hier ja von über +50%. Lustig auch, dass bei check24 standardmäßig unsere Stadtwerke direkt zum Vergleich angezeigt werden und alle anderen eben um Längen teurer sind.
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Re: Energiekrise

Beitrag von GoodLord »

Hier übrigens zur Abwechslung mal ein recht positiver Bericht zum Thema Gasverbrauch:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-08/ ... eicherziel

Deutschland verbraucht dieses Jahr bereits signifikant weniger Gas und manche Großkonzerne gehen davon aus, dass sie sich bis zum Winter noch wesentlich stärker umstellen können.
Rince81
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Re: Energiekrise

Beitrag von Rince81 »

Regionale Unterschiede?
Werden die stadtwerke nur als Vergleich angezeigt wenn du deine PLZ eingibst oder sind sie tatsächlich bundesweit verfügbar und vor allem zu dem Preis bundesweit buchbar? Nur das CHECK24 die Stadtwerke als Vergleichspreis anzeigt heißt nicht dass dieser vergleichspreis zur Verfügung steht.
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Re: Energiekrise

Beitrag von GoodLord »

Was den Preis angeht: Solange genug strom da ist, ist Ökostrom ansich ja relativ billig. Wenn Eure Stadtwerke eigen Kraftwerke/Solar-/Windparks besitzen und den Strom nicht (bzw. nur im Ausnahmefall) über die Börse einkaufen müssen, dann können Sie euch halt auch relativ gute Angebote machen.

EDIT: Ist jetzt aber alles Spekulation meinerseits.
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Re: Energiekrise

Beitrag von Rince81 »

Ich bin bei den Stadtwerken Flensburg, ebenfalls Ökostrom (Flensburg eXtra öko). Ich zahle bis zum 31.12. (Preisgarantie) noch einen Arbeitspreis von 24,31 Cent/kWh, Wegfall EEG-Umlage schon eingerechnet. Für Neukunden liegt der aktuelle Arbeitspreis bei 69,20 Cent/kWh!!!! :shock: Das finde ich ziemlich krass.
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Wolfgang
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Re: Energiekrise

Beitrag von Wolfgang »

Bezüglich keine Mehrwertsteuer bei der Gasumlage:

Selber Fehler wie beim Tankrabatt:
Der Verbrauch wird subventioniert!
https://app.handelsblatt.com/politik/de ... 77740.html
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Peter
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Re: Energiekrise

Beitrag von Peter »

Rince81 hat geschrieben: 5. Aug 2022, 17:06 Regionale Unterschiede?
Werden die stadtwerke nur als Vergleich angezeigt wenn du deine PLZ eingibst oder sind sie tatsächlich bundesweit verfügbar und vor allem zu dem Preis bundesweit buchbar? Nur das CHECK24 die Stadtwerke als Vergleichspreis anzeigt heißt nicht dass dieser vergleichspreis zur Verfügung steht.
Ne, die bieten ihren Strom nur regional an.

Eigene Kraftwerke etc haben sie nicht, gerade deswegen wundert es mich auch, dass sie 32ct für über drei Jahre garantieren können. Und das nachdem vor ein paar Monaten von Neukunden noch 45ct verlangt wurden.
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Re: Energiekrise

Beitrag von Rince81 »

Peter hat geschrieben: 5. Aug 2022, 18:52 Eigene Kraftwerke etc haben sie nicht, gerade deswegen wundert es mich auch, dass sie 32ct für über drei Jahre garantieren können. Und das nachdem vor ein paar Monaten von Neukunden noch 45ct verlangt wurden.
Ich nehme an es geht um die Stadtwerke Ettlingen? Ich habe da mal geguckt mit einer passenden PLZ. Ich glaube ich verstehe den "Trick". Die bewerben ihren Strom als "Ökostrom aus Wasserkraft". Fürs Zertifikat stimmt das, für die Energiewende ist das aber eine Verarsche. Der entsprechende Strom bzw. die Zertifikate dazu werden oft aus dem Ausland (meist Norwegen) eingekauft und stammt aus jahrzehntealten Wasserkraftwerken. Eine Investition in neue Anlagen und damit in die Energiewende findet dann meist nicht statt.
https://www.forbes.com/advisor/de/strom ... oekostrom/
https://www.quarks.de/technik/energie/d ... trom-drin/

Auch der Strom aus Ettlingen scheint aus Norwegen zu kommen:
#https://secure.ettlingen.de/ekomm/sitzu ... -54124.pdf
Er berichtet,
dass über 90 % des Stroms aus Wasserkraft in Norwegen hergestellt werde, hierfür Zertifikate ausgestellt werden und diese dann gekauft werden könnten. Er führt weiter aus, dass der Strom wie bisher von der EnBW komme und die Stadtwerke diese Zertifikate einkaufe. Er ergänzt, dass dies jedoch ein Schritt in die richtige Richtung sei, nur das Problem wäre, dass
es derzeit viele Zertifikate gäbe und daher keine Lenkungsfunktion entstanden sei.
Wenn die jetzt noch langfristige Verträge haben und den Tarif nur regional anbieten und daher keinen weiteren Strom zukaufen müssen, sind sie fein raus. Nur sollte man als Verbraucher nicht glauben, mit Wasserkraftökostrom nachhaltig zur Energiewende beizutragen.
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Peter
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Re: Energiekrise

Beitrag von Peter »

Ja, Ökostrom-Anbieter, die tatsächlich nur Ökostrom beziehen, kann man fast schon an einer Hand abzählen und darunter befinden sich auch keine Stadtwerke oder größeren Anbieter. Wenn du so argumentiert, sind 99% der Ökostrom-Tarife nicht wirklich nachhaltig.

Keinen "echten" Ökostromanbieter, sondern unsere Stadtwerke zu benutzen, war aber eine ganz bewusste Entscheidung. Weil die Gewinne direkt hier wieder reinvestiert werden. Z.B. in Photovoltaikanlagen. Da gibt es in meinem kleinen Vorort z.B. eine 200KW-Anlage am Baggersee, eine weitere neben der Autobahn wurde kürzlich genehmigt. Der erzielte Strom wird dann ganz normal am Markt verkauft. Also ich würde schon behaupten wollen, dass man hier doch nachhaltig zur Energiewende beiträgt.

Das verlinkte PDF ist leider schon 12 Jahre alt, genau so etwas würde mich da interessieren. Gerade auch, weil die Preise wie gesagt vor ein paar Monaten noch deutlich höher waren und es auch keine Preisgarantie gab. Die jetzigen Konditionen erwecken zumindest den Anschein, dass man hier kürzlich einen mehrjährigen Vertrag mit extrem guten Konditionen abschließen konnte. Da kann ich mir kaum vorstellen, dass man den Strom noch immer bei der EnBW bezieht.
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Re: Energiekrise

Beitrag von Rince81 »

Wir werden die aktuellen Strompreise schön erklärt und vor allem auch warum die energiebranche keinen Bock hat, daran irgendwas zu ändern:
https://scilogs.spektrum.de/gedankenwer ... ure-strom/
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Re: Energiekrise

Beitrag von Wolfgang »

Wow, danke für den Link.

Der Mechanismus war mir komplett unbekannt.

"Der teuerste Anbieter bestimmt den Marktpreis. ...
Ein Beispiel: An einem beliebigen Tag sollen die erneuerbaren Energien 40 % des Angebots abdecken, weitere 45 % stellen Kohle und Atom. Damit fehlen immer noch 15 %. Und die müssen über die Gaskraftwerke abgedeckt werden. Gasstrom kostet aber zurzeit ca. fünfzig Cent. Also bekommen alle an diesem Tag fünfzig Cent."
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Re: Energiekrise

Beitrag von GoodLord »

Genauso funktionierts an der normalen Börse übrigens auch. Und wenn ich als Bauer ne tonne Kartoffeln verkaufe fragt mich auch niemand nach den Erzeugerkosten. Milchbauern bekommen meines Wissens (von der selben Molkerei) auch alle das gleiche Geld pro Liter.

Es klingt natürlich erstmal unintuitiv, aber warum sollte der Atomstromanbieter weniger Geld bekommen, als der Gasstromanbieter obwohl sein Strom physikalisch identisch ist? Davon ab gilt der Mechanismus natürlich "nur" für an der Börse gehandeltem Strom. Gibt auch direktverträge zwischen den Anbietern, bzw.wird ja auch viel Strom direkt an die Endkunden geliefert, wenn der Kraftwerksbetreiber auch gleichzeitig Stromanbieter für Endkunden ist.

Edit: Was ich halt ne frechheit finde /fände ist, wenn anbieter, die Strom dank eigener Kraftwerke eben nicht teuer an der Börse zukaufen müssen trotzdem die Endkundenpreise erhöhen (k.a. ob/wie häufig/stark das geschieht).
Voigt
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Re: Energiekrise

Beitrag von Voigt »

Geht ja nicht um Erzeugertkosten, sondern um normale Marktmechanismen von Angebot und Nachfragen. Und Zwischending, Atomstrom ist ziemlich teurer Strom, kein Vergleich zum derzeit exorbitanten Gasstrom, aber Atomstrom war trotz gewaltiger staatlicher Subventionen trotzdem recht teuer.

Zu Angebot und Nachfrage, wenn Strom nachgefragt wird, können regenerative Anbieter halt Strom günstiger anbieten, und andere Erzeuger ausbooten, dafür bekommen die ihr gesamtes Angebot sehr einfach los. Andere Anbieter können nur teurere Preise anbieten, die halt erst angenommen werden, sobald der Strom von regenerativen Quellen nicht ausreicht. Sei es einfach wegen der angefragten Menge, oder wegen der Sponantität der Anfrage. Weil der Strom trotzdem gefragt wird, wird für diese Menge auch ein erhöhter Betrag gezahlt.

Das wären normale Marktmechanismen, was wir haben ist, dass der Preis einfach automatisch auf den letzten Anbieter für alle gesetzt wird. Ist schön für Firmen, da diese mit günstigen regenerativen Strom eine extreme Marge machen, aber schlecht für den Kunden da er nicht den Marktbestimmen Preis für den Strom bekommt sondern den Preis nach Absprache der Unternehmen.
GoodLord
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Re: Energiekrise

Beitrag von GoodLord »

Voigt hat geschrieben: 8. Aug 2022, 19:23
Das wären normale Marktmechanismen, was wir haben ist, dass der Preis einfach automatisch auf den letzten Anbieter für alle gesetzt wird. Ist schön für Firmen, da diese mit günstigen regenerativen Strom eine extreme Marge machen, aber schlecht für den Kunden da er nicht den Marktbestimmen Preis für den Strom bekommt sondern den Preis nach Absprache der Unternehmen.
Nochmal: Das ist der normal Preismechanismus an einer Börse. Der einzige Unterschied im Vergleich zu vielen anderen Situationen ist, dass die Nachfrage nicht bzw. kaum sinkt wenn der Spotpreis hoch geht.

Mal umgekehrt gefragt: Wer von den Käufern sollte denn ansonsten den hohen Preis zahlen und wer darf den niedrigen zahlen?
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