Naja, sind Besitzer (auch Via Aktien)/Manager von Ölfirmen, Rafinerien, Tankstellen, etc. nicht genau die (bzw. zumindest eine) Zielgruppe der FDP?
Energiekrise
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Re: Energiekrise
Re: Energiekrise
Die ganzen Ölfirmen können doch gar nicht FDP wählen
Und dass Aktienbesitzer von Shell und Co jetzt sagen, Mensch durch den Tankrabatt ist meine Aktie um 10% gestiegen, danke FPD, glaube ich auch nicht.
Ich halte vom Tankrabatt eh nichts. Endlich haben wir mal eine Situation, in der der Markt die Verbraucher dazu zwingt sparsamer und/oder weniger zu fahren und dann wird das durch einen Tankrabatt konterkariert. Auch wenn davon nur wenig bei den Menschen ankommt. Es bleibt verschwendetes Geld, das man besser in den Ausbau erneuerbarer Energien o.ä. gesteckt hätte.
Re: Energiekrise
Ich denke die News passt in den Thread:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu ... e-107.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu ... e-107.html
Das wird Katar freuen und sicher über Umwege auch Russland dank Plutonium Exporten. Ich bin fassungslos angesichts dieser Form von "Demokratie" in der EU:Erdgas und Atomkraft erhalten Ökolabel
Das EU-Parlament hat die Einstufung von Erdgas und Atomkraft als nachhaltig gebilligt. Damit dürfte dem entsprechende Vorschlag der Kommission nichts im Weg stehen. Aber nicht jedes Land will das Votum hinnehmen.
Also halten wir fest, es haben 46 % dagegen gestimmt, 39 % dafür, 4 % enthalten sich und dann gewinnt dadurch das Dafür Lager weil nicht 50 % dagegen abstimmten....Das klingt...sehr demokratischMindestens 353 der 705 Abgeordneten hätten dagegen stimmen müssen, um das grüne Siegel für Atomkraft und Gas zu stoppen. Es stimmten 328 dagegen, 278 Abgeordnete dafür und 33 enthielten sich der Abstimmung.
Re: Energiekrise
Was haben die restlichen 11% gemacht?
Re: Energiekrise
Waren noch zu Mittag.
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Re: Energiekrise
Interessante Zusammenfassung zu Uniper und den Verstrickungen zwischen der SPD und Putins Regime:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-07/ ... ettansicht
Derzeit noch nicht hinter der Paywall.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-07/ ... ettansicht
Derzeit noch nicht hinter der Paywall.
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Re: Energiekrise
Mal ein lesenswerter Artikel zu Klimaaktivismus (Zeit-Paywall):
https://www.zeit.de/green/2022-07/letzt ... us-protest
Wer schonmal ernsthaft aktivistisch aktiv war, für den ist da nicht viel neues dabei, aber das allgemeine Echo auf die Proteste zeigt ja noch erheblichen Aufklärungsbedarf.
https://www.zeit.de/green/2022-07/letzt ... us-protest
Wer schonmal ernsthaft aktivistisch aktiv war, für den ist da nicht viel neues dabei, aber das allgemeine Echo auf die Proteste zeigt ja noch erheblichen Aufklärungsbedarf.
- Andre Peschke
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Re: Energiekrise
Ich finde, der Artikel ist spot on in der Beurteilung, dass es nix bringt sich in Diskussionspanel zu setzen und man dadurch eher den Mummenschanz der Verzögerungsfraktion unterstützt. Was noch fehlt ist IMO, dass schon allein die Krisenkommunikation teilweise sehr lax ist. Allein Begriffe wie das "1.5 Grad Ziel" sind IMO nicht so geil gewählt, weil sie super harmlos klingen. Die beherrschen aber oft die Schlagzeilen. Wer eh nicht hinschaue will, hat es da schon recht leicht zu denken "1.5 Grad mehr - who gives a fuck?"Mauswanderer hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 10:49 Wer schonmal ernsthaft aktivistisch aktiv war, für den ist da nicht viel neues dabei, aber das allgemeine Echo auf die Proteste zeigt ja noch erheblichen Aufklärungsbedarf.
Der Artikel beschreibt aber auch richtig, wo diese Proteste vielleicht am Ziel vorbei schießen. Irritation ist bestimmt gut, um Diskussionen in Gang zu setzen und das Thema aktuell zu halten. Aber ich frage mich, ist das nicht wie bei Werbung: Auf das neue Produkt aufmerksam machen ist geglückt, aber dann musst du es auch verkaufen. Und ich glaube, der Buy-in passiert noch nicht. Das ist halt auch der schwierige Teil.
Beim Schema des Artikels fehlt mir außerdem die Gruppe der Resignierten. Die Leute die sagen: "Es ändert am Ende nix, selbst wenn wir Deutschland zu 100% CO2-neutral machen, solange China, USA etc nicht mitziehen. Dann gehe ich lieber mit mehr Wirtschaftsleistung in diese Zukunft, um Geld für Anpassung zu haben". Oder auch, die Leute die aus der Corona-Politik-Erfahrung rausgegangen sind und denken: "So wie diese unmittelbare Katastrophe von uns gemanaged wurde, ist Hopfen und Malz für eine abstrakte Zukunftsgefahr wie Klima verloren. Nichts wird das mehr abwenden. Wir sind am Arsch."
Ich habe keine Ahnung, wie groß diese Gruppe ist, aber ich stelle mir das als ernsthaftes Hindernis vor. Damit die Leute bereit sind zu "kämpfen", muss der Sieg ihnen zumindest möglich erscheinen.
Andre
Re: Energiekrise
Für mich ist das einfach nur pragmatischer Realismus.Andre Peschke hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 11:54 Beim Schema des Artikels fehlt mir außerdem die Gruppe der Resignierten. Die Leute die sagen: "Es ändert am Ende nix, selbst wenn wir Deutschland zu 100% CO2-neutral machen, solange China, USA etc nicht mitziehen. Dann gehe ich lieber mit mehr Wirtschaftsleistung in diese Zukunft, um Geld für Anpassung zu haben".
Mal ganz nüchtern betrachtet: Deutschland ist flächenmäßig ein sehr kleines Land. Selbst wenn man Deutschland zu 100% CO2 frei bekäme, was würde es denn bringen? Wer von den anderen Ländern gibt denn einen Cent darauf was Deutschland macht? Wir waren noch nie für irgendjemanden ein Vorbild. Auch in der EU nicht, im Gegenteil. Spätestens seit der Austeritätspolitik im Zuge der Bankenkrise ist Deutschland doch fast überall verhasst.
Also ich sehe nicht mal im geringsten eine Einigkeit in der EU. Wie soll es also funktionieren?
Und sollten wir hier im Winter wirklich Rationierung von Energie wie Gas usw. haben, dann wird man auch keinen Rückhalt mehr in der Bevölkerung haben. Dann kommen die Rufe nach neuen AKWs so sicher wie das Amen in der Kirche...
- Andre Peschke
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Re: Energiekrise
Nu, neue AKWs wären für die Klimakrise ja eher nicht so das Problem. Die Rufe nach mehr AKWs sind nur so oder so doof, weil es ewig dauern würde die in erforderlicher Anzahl zu bauen, weil AKWs nicht gut dafür sind um Energiespitzen abzufangen (weil man die nicht nach Bedarf mal schnell hoch und runterfahren kann), weil wir in eine erneute Ressourcenabhängigkeit geraten, was die Lieferung von Brennstäben angeht etc.
Und selbst wenn Deutschland keine Vorbildfunktion hätte (debattierbar),würden wir bestimmt als Schutzschild herhalten. "Wenn schon das reichste Land nix macht, sind wir sicher nicht die ersten" etc. Mal abgesehen davon, dass es nicht nur um moralische Führung geht, sondern auch um's finden von Lösungen. Da muss an vielen Stellen erstmal einfach ein Proof of concept her. Wenn das bei uns stünde und es fluppte und andere müssten es "nur" noch kopieren / für sich anpassen, dann senkt das auf jeden Fall Hürden. Hat man ja bei den e-Autos auch gesehen: Kaum war Tesla da, ging es bei den anderen ziemlich flott.
Und man sieht IMO in zig Lebenssituationen, dass es einen erheblichen unterschied machen kann, wenn nur einer in einer Gruppe seinen Optimismus bewahrt und sagt: "Doch, wir schaffen das".
Es ist außerdem in jedem Fall besser, wenigstens zu versuchen zu bremsen, wenn man auf eine Wand zufährt. Selbst wenn man den Aufprall nur verzögert, ist das ja auch was wert. IMO.
Andre
Re: Energiekrise
Ganz kleiner Nitpick: Die Fläche ist irrelevant entscheidend ist der Ausstoß. Allerdings tragen wir da auch nur ~2% zum globalen Ausstoß bei. Das Problem ist halt, dass sich >50% des weltweiten Ausstoßes aus diesen "Kleckeranteilen" zusammensetzt. Offensichtlich kann man da nur was bewirken, wenn alle zusammenarbeiten, aber das funktioniert halt nicht, wenn jeder nur sagt "mein Anteil ist unwichtig, daher muss ich auch nix tun"
Die Andere Frage ist natürlich, für wieviel % wir durch unser Konsumverhalten verantwortlich sind (wieviel % des CO2 ausstoßes in China ensteht bei der Produktion von dingen die wir kaufen). Aber das hat natürlich nichts mehr mit der Frage der Energieversorgung in Deutschland zu tun.
Re: Energiekrise
Disclaimer: Ich kann den Artikel nicht lesen.
Da muss man nur auf die deutsche Autoindustrie schauen, die sich mit ihrem engstirnigen, konservativen Lobbyismus bei Merkel (z.B. Verhinderung strengerer Flottengrenzwerte) selbst einen riesigen Knüppel ins Rad geworfen und einen guten Teil ihrer eigenen Zukunftsfähigkeit genommen hat. Ich habe Null Mitleid, weil aus meiner Perspektive das private Kfz immer ein furchtbares Verkehrsmittel darstellen wird und diese Blechkisten, egal ob mit Batterie oder mit Ottomotor, wenn es nach mir geht lieber heute als morgen aus den Städten verschwinden könnten. Aber so in der Gesamtperspektive auf den Wirtschaftsstandort Deutschland betrachtet ist es durchaus nicht ideal, dass die Musik bei Tesla und co. spielt, nicht der deutschen Autoindustrie.
Das haben übrigens inzwischen auch die Chefs der Autoindustrie selbst erkannt und fordern selbst lautstark mehr Klimaschutzmaßnahmen in der Gesellschaft und im Verkehr - zumindest öffentlich. Was die mit Wissing im Hinterzimmer besprechen, weiß man natürlich nicht. Irgendwie muss der ja zu seinen Verqueren Positionen kommen
Hier zur Veranschaulichung zehn Forderungen aus dem Grünen-Wahlprogr... ähhh, Moment, vom VW-Chef!
https://twitter.com/Herbert_Diess/statu ... 5731848195
Aber wir wissen doch schon so lange, dass das falsche Dilemetta sind und das genaue Gegenteil der Fall ist. Muss man das den Leuten wirklich immer noch erklären oder behindert man dann nicht die produktive Debatte, wenn man ständig alle verstaubten Argumente wiederkäut? Klimaneutralität und -anpassung wird in Zukunft ein riesiger Wirtschaftsfaktor sein, sowohl was die Synergien bei der Erhöhung der Lebensqualität angeht, als auch hinsichtlich Exporte. Wer weiter auf Fossiles setzt, wird abgehängt werden.Andre Peschke hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 11:54 Beim Schema des Artikels fehlt mir außerdem die Gruppe der Resignierten. Die Leute die sagen: "Es ändert am Ende nix, selbst wenn wir Deutschland zu 100% CO2-neutral machen, solange China, USA etc nicht mitziehen. Dann gehe ich lieber mit mehr Wirtschaftsleistung in diese Zukunft, um Geld für Anpassung zu haben".
Da muss man nur auf die deutsche Autoindustrie schauen, die sich mit ihrem engstirnigen, konservativen Lobbyismus bei Merkel (z.B. Verhinderung strengerer Flottengrenzwerte) selbst einen riesigen Knüppel ins Rad geworfen und einen guten Teil ihrer eigenen Zukunftsfähigkeit genommen hat. Ich habe Null Mitleid, weil aus meiner Perspektive das private Kfz immer ein furchtbares Verkehrsmittel darstellen wird und diese Blechkisten, egal ob mit Batterie oder mit Ottomotor, wenn es nach mir geht lieber heute als morgen aus den Städten verschwinden könnten. Aber so in der Gesamtperspektive auf den Wirtschaftsstandort Deutschland betrachtet ist es durchaus nicht ideal, dass die Musik bei Tesla und co. spielt, nicht der deutschen Autoindustrie.
Das haben übrigens inzwischen auch die Chefs der Autoindustrie selbst erkannt und fordern selbst lautstark mehr Klimaschutzmaßnahmen in der Gesellschaft und im Verkehr - zumindest öffentlich. Was die mit Wissing im Hinterzimmer besprechen, weiß man natürlich nicht. Irgendwie muss der ja zu seinen Verqueren Positionen kommen
Hier zur Veranschaulichung zehn Forderungen aus dem Grünen-Wahlprogr... ähhh, Moment, vom VW-Chef!
https://twitter.com/Herbert_Diess/statu ... 5731848195
Zuletzt geändert von Stew_TM am 12. Jul 2022, 13:03, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Energiekrise
Umweltfreundlich geht trotzdem anders. Wir fahren dann wieder den Atommüll von A nach B und zurück von B nach A, weil ihn keiner haben will. Und wenn eins von den Dingern mal nicht nach Plan funktioniert (menschliches Versagen, Umweltkatastrophe, Putin schmeißt 'ne Bombe drauf - die Möglichkeiten sind vielfältig), dann erwartet uns eine strahlende Zukunft. Jetzt wieder nach AKWs zu schreien ist imo die dümmste Idee ever. Und eine Verlängerung der Laufzeit um ein paar Jahre wird uns auch nicht retten. Auch wenn ein Söder das anders sieht...Andre Peschke hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 12:47 Nu, neue AKWs wären für die Klimakrise ja eher nicht so das Problem.
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Re: Energiekrise
Ich mein, die erste Antwort auf meinen Post war ein "ist doch so".
Vielleicht überschätz ich, wie groß diese Gruppe ist. Aber IMO: Ja, darauf muss es Antworten geben und zwar konkret, inwiefern es zur Vermeidung der Klimakrise wirklich beiträgt. Die Leute müssen glauben, dass die Schlacht zu gewinnen ist.
Andre
Re: Energiekrise
Folgende Überlegungen:Andre Peschke hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 12:47 Mal abgesehen davon, dass es nicht nur um moralische Führung geht, sondern auch um's finden von Lösungen. Da muss an vielen Stellen erstmal einfach ein Proof of concept her. Wenn das bei uns stünde und es fluppte und andere müssten es "nur" noch kopieren / für sich anpassen, dann senkt das auf jeden Fall Hürden. Hat man ja bei den e-Autos auch gesehen: Kaum war Tesla da, ging es bei den anderen ziemlich flott.
- Dazu müsste die breite Bevölkerung solch ein "Proof of concept" mittragen. Wie sähe dieses Komzept eigentlich aus? Stand jetzt verbinden viele Menschen vor allem Einschränkungen. Aber wo sind die Vorteile, die Erleichtungen?
Plus: Wenn jetzt wegen der Energieknappheit erste Kommunen anfangen ihre Hallenbäder u.ä. zu schließen, treibt man immer mehr Menschen zu den Leuten die dann sagen: "Seht ihr? Wir haben es Euch schon seit Jahren gesagt: Corona war nur die Übung, jetzt kommt der Klima-Lockdown". Mal davon abgesehen, dass diese Leute bullshit erzählen. Aber IMO hat man viele Leute bereits in den letzten zwei Jahren verloren. Wie will man diese jetzt bei diesem Thema an Bord holen?
- Das mit den E-Autos sehe ich ehrlich gesagt noch nicht. Gibt es seitens der deutschen Hersteller familienfreundliche und bezahlbare Modelle? Wie sieht die Infrastruktur zum Aufladen dieser Autos aus, besonders in den ländlichen Gebieten? Woher soll der Strom für diese Autos kommen?
- Psychologisch gesehen: Nach dem nun die Pandemie vorbei ist und wir jetzt ne heftige Inflation erleben... Wie will man die Bevölkerung noch für den Klimaschutz motivieren, überzeugen? Vor allem wenn sie sehen, dass im Ausland oder seitens Großkonzerne ja auch nichts gemacht wird?
- Andre Peschke
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Re: Energiekrise
Keine / spätere / schwächere Klimakrise.
Das geht an meinem Beitrag vorbei. Die eAutos waren ein Beleg dafür, dass sich Entwicklungen beschleunigen, wenn ein Proof of concept da ist. Das die Skalierung von E-Mobilität noch viele Fragezeichen hat, steht auf einem anderen Blatt und war nicht Gegenstand meines Postings.
Nu, das ist die Frage, die ich ja selbst aufgeworfen habe. Die Antwort scheint einfach: Um schlimmeres zu verhindern. Man sollte meinen, dass es möglich ist den Menschen zu vermitteln: Ja, dir tut schon der Fuß weh, aber du musst jetzt trotzdem weiterlaufen wenn du die Wüste durchqueren willst. Zweifel sind sicher angebracht, aber nunmal nicht hilfreich, weil eine selbsterfüllende Prophezeihung.Axel hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 13:05 - Psychologisch gesehen: Nach dem nun die Pandemie vorbei ist und wir jetzt ne heftige Inflation erleben... Wie will man die Bevölkerung noch für den Klimaschutz motivieren, überzeugen? Vor allem wenn sie sehen, dass im Ausland oder seitens Großkonzerne ja auch nichts gemacht wird?
Andre
Re: Energiekrise
IMO sind das wie gesagt fast alles falsche Dilematta. Die Lösung ist, dass Mitigation (Klimaschutz) und Adaptation (Klimaanpassung) keinen Verzicht und keine Einschränkungen darstellen, sondern ein Fortschritt sind. Nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch in Punkto Lebensqualität. Ich kann nicht sagen, warum viele - zu diskutieren wäre, wie viele wirklich? - das mit Einschränkungen verbinden.Axel hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 13:05Folgende Überlegungen:Andre Peschke hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 12:47 Mal abgesehen davon, dass es nicht nur um moralische Führung geht, sondern auch um's finden von Lösungen. Da muss an vielen Stellen erstmal einfach ein Proof of concept her. Wenn das bei uns stünde und es fluppte und andere müssten es "nur" noch kopieren / für sich anpassen, dann senkt das auf jeden Fall Hürden. Hat man ja bei den e-Autos auch gesehen: Kaum war Tesla da, ging es bei den anderen ziemlich flott.
Denn proof of concepts gibt es zahlreiche, z.B. die Radverkehrsförderung in den Niederlanden. Fahrrad- anstatt Autofahren ist nicht nur Klimaschutz (bei Wegen innerhalb von Städten mit geringen Distanzen ist es das sogar kaum, diesbezüglich muss der Fokus auf längeren Pendelwegen liegen. Zum Glück tut sich hier einiges durch die Verbreitung von Pedelecs und E-Bikes sowie den Bau von interkommunalen Radschnellwegen, aber auch das hat Grenzen, deswegen wird das Klimaschutzpotenzial des Radverkehrs immer begrenzt sein). Radfahren ist insbesondere Klimanpassung - und damit geht eine enorme Erhöhung der Lebensqualität einher. Auf individueller Ebene fördert regelmäßiges Radfahren nachgewiesenermaßen die eigene Gesundheit, z.B. das Herz-Kreislauf-System, weswegen man auch besser mit Hitzeextreme klarkommt. Auf kollektiver Ebene ist der Radverkehr so unfassbar viel flächeneffizienter als der Kfz-Verkehr (insbesondere hinsichtlich dem Abstellen - ich will es nicht ruhenden Verkehr nennen, denn das ist ein Oxymoron), dass wir bei einer Verlagerung von Kfz-Verkehr auf den Radverkehr ganz viel Fläche in unseren Städten entweder umnutzen (Aufenthalt, Cafés etcpp.) oder entsiegeln und dort bspw. Bäume pflanzen können. Ich empfehle da den Youtube-Kanal "Not Just Bikes", von einem Kanadier, welcher in Amsterdam lebt. Bei der Lebensqualität in den öffentlichen Straßenräumen dort kann man als Deutscher nur mit den Ohren schlackern.
Ein Beispiel für ein falsches Dilemma ist die Sache mit den Schwimmbädern. Es ist nicht so, dass Klimaschutz der Grund wäre, weswegen diese ggf. im Winter geschlossen werden müssen, im Gegenteil.
Über einen angemessenen CO2-Preis (d.h., er ist so hoch, dass er eine Steuerungswirkung hat). Das ist gerade deswegen eine der einzigen Maßnahmen, die einen echten Effekt hat: Weil sich ihr niemand entziehen kann, egal ob man nun Bock auf Klimaschutz hat oder den Klimawandel für eine Verschwörungstheorie hält.
Re: Energiekrise
Geringere Abhängigkeit von Drittstaaten. Und wenn wir das nächste Mal mit Ländern wie Russland im Klinch liegen, dann explodieren die Energiepreise vielleicht nichtmehr so.Axel hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 13:05Folgende Überlegungen:Andre Peschke hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 12:47 Mal abgesehen davon, dass es nicht nur um moralische Führung geht, sondern auch um's finden von Lösungen. Da muss an vielen Stellen erstmal einfach ein Proof of concept her. Wenn das bei uns stünde und es fluppte und andere müssten es "nur" noch kopieren / für sich anpassen, dann senkt das auf jeden Fall Hürden. Hat man ja bei den e-Autos auch gesehen: Kaum war Tesla da, ging es bei den anderen ziemlich flott.
- Dazu müsste die breite Bevölkerung solch ein "Proof of concept" mittragen. Wie sähe dieses Komzept eigentlich aus? Stand jetzt verbinden viele Menschen vor allem Einschränkungen. Aber wo sind die Vorteile, die Erleichtungen?
Re: Energiekrise
Dafür, dass Du von mehreren Konzepten gesprochen hast, finde ich es seltsam, dass Du Dich nur aufs Fahrrad fahren in Deiner Ausführung beschränkst. Zumal ja auch lange nicht jeder die Möglichkeit hat Fahrrad zu fahren.Stew_TM hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 13:31 z.B. die Radverkehrsförderung in den Niederlanden. Fahrrad- anstatt Autofahren ist nicht nur Klimaschutz. Radfahren ist insbesondere Klimanpassung - und damit geht eine enorme Erhöhung der Lebensqualität einher. Auf individueller Ebene fördert regelmäßiges Radfahren nachgewiesenermaßen die eigene Gesundheit, z.B. das Herz-Kreislauf-System, weswegen man auch besser mit Hitzeextreme klarkommt.
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Re: Energiekrise
Das Problem ist, dass diese Zweifel bei den meisten Menschen keine "ehrlichen" Zweifel sein dürften, sondern (bewusst oder unterbewusst, das sei mal dahingestellt) Ausreden, es sich im hier und jetzt bequem zu machen. Selbiges gilt für die "Resignierten".Andre Peschke hat geschrieben: ↑12. Jul 2022, 13:18 Zweifel sind sicher angebracht, aber nunmal nicht hilfreich, weil eine selbsterfüllende Prophezeihung.
Man sieht es ja bei den ganzen "Neid"-Vorwürfen: Als ob sich ein Jugendlicher auf der Straße ankettet, weil er selber später mal SUV fahren möchte. Offensichtlich völlig absurd, aber von vielen als ernstgemeintes Argument vorgetragen. Hauptsache, man muss sich selbst nicht hinterfragen.