Nach über einer Woche ausgiebigen Hörens kann ich für mich ein sehr positives Fazit von
Hell ziehen. Eigentlich hatte es mich schon beim allerersten Hören (musste doch einige Male sehr laut lachen, da sind wieder viele angenehm bekloppte Songs dabei

) und das hat sich für mich bestätigt. Ich war schon seit den beiden Songs aus 2019 guter Dinge und "Morgens Pauken" gefiel mir tatsächlich auch von Anfang an ziemlich gut.
Es sind einige Tracks dabei, die ich richtig gut finde, allen voran z.B. "Ich, am Strand" und "Wer verliert, hat schon verloren" (erinnert mich sehr an "Kopfüber in die Hölle", nur mit einem positiveren Ansatz), wobei ich mich noch nicht festlegen will, welcher mir am besten gefällt, da sind auch noch andere in der Verlosung. Richtig gute Nummern waren aber schon auf
auch dabei (M&F und... ähh, na gut,
eine richtig gute Nummer), das Problem war die große Anzahl an echt unterdurchschnittlichen Songs. Und dann haben sie wahnsinnigerweise auch noch einen der besten Rod-Songs aller Zeiten als B-Seite verbraten ("Quadrophenia")

.
Das ist bei
Hell anders, das Level ist durchgängig sehr hoch, da die ganzen Fun-Nummern ebenfalls funktionieren (z.B. "Einmal ein Bier") und das Album stets abwechslungsreich bleibt - trotz des Überschusses an Farin-Songs. Auf
auch wirkt die zahlenmäßige Gleichberechtigung irgendwie immer gezwungen, daher bin ich froh, dass sie das überwunden haben. Der Farinlastigkeit tut dem Album IMO insgesamt sehr gut, weil der Mann einfach keine schlechten Songs schreiben kann, und die zwar wenigen Nummern von Bela und Rod dafür alle etwas besonderes haben. Es sind also nicht nur die einzelnen Hits, sondern v.a. das Album im Gesamtkonzept, was für mich funktioniert. Bin sehr froh! Und umso trauriger über die Verschiebung der Tour - ich hab mit meinem Vater zusammen Stehplatzkarten und es wäre dieses Jahr mein erstes Die Ärzte-Konzert gewesen, weil der Olle es damals versäumt hat, mich mal mitzunehmen.
