Was hört ihr gerade?

[HerrReineke]

Nachdem ich es zuletzt gespielt habe dudelt hier als wohlige Hintergrundmusik zum Lernen grad der OST von The Red Strings Club

[Feamorn]

Neonschwarz - Clash


Cooles Album. Musikalisch bin ich dem Metal ja immer noch sehr viel näher, aber es gibt einfach so verdammt wenige gute Texter, gerade im Vergleich zum Hip-Hop... Und Politische noch weniger.

[Feamorn]

Nachdem ich es zuletzt gespielt habe dudelt hier als wohlige Hintergrundmusik zum Lernen grad der OST von The Red Strings Club

Den Soundtrack habe ich auch in wohliger Erinnerung.

[Eprom]

Gibts irgendwelche Musik Podcasts die ihr empfehlen könntet?

[Tyrosh22]

Ich höre zum Arbeiten oft den Celeste oder Gris Soundtrack. Ansonsten Haftbefehls Russisch Roulette Album, "Du hast den Farbfilm vergessen" von Nina Hagen und die beiden Tapes der Screenshots.

[HerrReineke]

The Northerner Diaries von Jeremy Soule- die er gerade für alle Projekte mit Spielebezug zur freien Verfügung gestellt hat.

[Axel]

Ich weiß ja, dass hier Metalfans unterwegs sind (Feamorn! Heretic!). Daher ein klein wenig Eigenwerbung: Wir haben heute unsere zweite Black Metal Compilation veröffentlicht! 14 handverlesene Tracks, über 80 Minuten Gesamtspielzeit. Kein Nazishit, dafür eine herrliche Mischung aus roher Brutalität und naturverbundener Schönheit. Wenn Black Metal in den 90ern noch für Krieg stand, steht er heute für Liebe. SO!
Hier lang: https://atseacompilations.bandcamp.com

[Feamorn]

Ich weiß ja, dass hier Metalfans unterwegs sind (Feamorn! Heretic!). Daher ein klein wenig Eigenwerbung: Wir haben heute unsere zweite Black Metal Compilation veröffentlicht! 14 handverlesene Tracks, über 80 Minuten Gesamtspielzeit. Kein Nazishit, dafür eine herrliche Mischung aus roher Brutalität und naturverbundener Schönheit. Wenn Black Metal in den 90ern noch für Krieg stand, steht er heute für Liebe. SO!
Hier lang: https://atseacompilations.bandcamp.com

Der ersten Tracks klingen schon vielversprechend! Außer den Wölfen kenne ich von den Bands tatsächlich noch keine.

Und ja, Black Metal ist Liebe!

(Ich könnte jetzt tatsächlich ausführen, dass ich die letzte Zeit vermehrt darüber nachgedacht habe, dass es bedauerlich ist, dass so wenige Bands der härteren und auch ganz extremen Ecken der Musik das Thema "Gemeinschaft" aus dieser Ecke heraus angehen, zwar ist der Gemeinschaftsgedanke im Metal ja weit verbreitet, aber leider oft noch nur aus dieser typischen "ultra-maskulinene" Ecke heraus. Mir kam das in den Sinn, da ich die letzten Wochen ja sehr viel Punk und linken Hip-Hop gehört habe, insbesondere der Zeckenrap grenzt sich ja deutlich vom Machismo des Mainstreams ab und behandelt Akzeptanz, Liebe und das Akzeptieren von Schwächen, ebenso viele Punk Bands. (Bei mir sind es zur Zeit insbesondere Sookee, Neonschwarz (bin am 9.2. beim Konzert ), die Antilopen Gang, Swiss + Die Andern, Sondaschule, Fahnenflucht, Missstand, ...)
Im Metal hingegen ist das, gefühlt, oft nicht oder kaum vorhanden. Songs wie Kreators "Side by Side" sind ja thematisch doch eher selten. Wobei man dann ja oft doch merkt, dass das bei vielen Künstlern durchaus im Kopf ist, die wandern dann aber gefühlt in die Gothic Ecke ab und setzen in den eigentlichen Texten dann doch wieder derart stark auf Gewalt, dass die Nachricht untergeht. (Bei Intro vom Video Vargs "Ende aller Lügen" kann man ja schon fast von einer narrativen Dissonanz reden, da wird erst Chaplins Rede aus dem "Großen Diktator" gebracht und dann geht es doch wieder ums Kehlen durchschneiden... Naja.)

[Axel]

Im Metal hingegen ist das, gefühlt, oft nicht oder kaum vorhanden.

Was aber eben auch inhärent am Genre liegt. Denn es ist ja dazu da einfach mal Frust rauszulassen. Da passen gesellschaftskritische Texte sicherlich nicht unbedingt dazu. Sondern entweder Auseinandersetzung mit eigenen Verletzungen oder Depressionen, oder dann als Gegengewicht die Flucht in menschenleeren Naturwelten. Da ist Rap natürlich sehr viel politischer, denn es baut ja auf Texte auf und entstand aus einer gesellschaftlichen Minderheit. Die Herangehensweise ist also diametral unterschiedlich.

Was ich Dir aber sagen kann: Bei der Recherche haben nahezu alle Bands und Musiker gesagt: Bitte keine Nazis, damit wollen wir nichts zu tun haben. Wenn ich das mit der Black Metal Szene von vor 20 Jahren vergleiche, dann ist das ein riesiger Unterschied. Auch das in den Texten diese damalige Ideologie (Satanismus, Recht des Stärken, Frauenfeindlichkeit) bei vielen Bands so garkeine Rolle mehr spielt ist cool. Und am coolsten ist es, dass Black Metal heute sogar recht ideologiefrei ist und einfach ne sehr unbeschwerte Musikrichtung geworden ist. Sowas muss es tatsächlich ja auch mal geben: unbeschwerter Musikgenuss.

[Feamorn]

Im Metal hingegen ist das, gefühlt, oft nicht oder kaum vorhanden.

Was aber eben auch inhärent am Genre liegt. Denn es ist ja dazu da einfach mal Frust rauszulassen. Da passen gesellschaftskritische Texte sicherlich nicht unbedingt dazu. Sondern entweder Auseinandersetzung mit eigenen Verletzungen oder Depressionen, oder dann als Gegengewicht die Flucht in menschenleeren Naturwelten. Da ist Rap natürlich sehr viel politischer, denn es baut ja auf Texte auf und entstand aus einer gesellschaftlichen Minderheit. Die Herangehensweise ist also diametral unterschiedlich.

Mhm, jein.
Ich weiß nicht, ob ich dem so unumwunden zustimmen mag. Für mich gehört Gesellschaftskritik unbedingt zum Metal und das auch schon immer. Ich meine klar ist da unglaublich viel eskapistisches Material dabei, aber auch Metal war zu seiner Geburt immer auch Musik für die Frustrierten und schon Black Sabbath hatten ja auch ihre kritischen Texte (alleine schon Warpigs...) und den Umgang mit Depressionen und co. würde ich ja fast schon in die von mir angesprochene "Gefühlsecke" mit einsortieren.
Bei mir ging der Metal damals mit Blind Guardian los, ich kam da also über eine fast ausschließlich eskapistische Band rein, aber selbst die Krefelder haben ja dann Texte zu 9/11 etc. gemacht. Vorher hatte ich schon ein paar Zehen in den Punk Tümpel gehalten und Rammstein waren auch Wegbereiter für mich und die würde ich auch durchaus als textlich gehaltvoll einstufen (auch wenn viele sich so gerne an denen abarbeiten). Als ich dann richtig in den Metal abgetaucht bin hat sich schnell Skyclad zu einer meiner liebsten Bands entwickelt, und die behandelten, insbesondere mit Martin Walkyier als Texter, ja quasi nur Gefühls- und (linke) Politik-Themen, Kreator auch schon immer (immer lustig, wenn Leute auf Festivals von Milles extrem linken Ansagen teilweise genervt sind, da sieht man dann, wie gut die die Texte mitbekommen ).

Was halt tatsächlich den Unterschied zwischen Metal und Rap ausmachen dürfte bei dem Thema ist, dass beim Metal das Hauptaugenmerk in der Regel auf der Musik liegt und die Texte eben auch "doof" sein dürfen, man hat immer noch genug auf dem Knochengerüst, um Spaß zu haben. Rap hingegen ist dermaßen auf die Nachricht konzentriert, dass man ja quasi irgendwo Position beziehen muss.

Was ich Dir aber sagen kann: Bei der Recherche haben nahezu alle Bands und Musiker gesagt: Bitte keine Nazis, damit wollen wir nichts zu tun haben. Wenn ich das mit der Black Metal Szene von vor 20 Jahren vergleiche, dann ist das ein riesiger Unterschied. Auch das in den Texten diese damalige Ideologie (Satanismus, Recht des Stärken, Frauenfeindlichkeit) bei vielen Bands so garkeine Rolle mehr spielt ist cool. Und am coolsten ist es, dass Black Metal heute sogar recht ideologiefrei ist und einfach ne sehr unbeschwerte Musikrichtung geworden ist. Sowas muss es tatsächlich ja auch mal geben: unbeschwerter Musikgenuss.

Sehr cool!
Ich habe auch durchaus das Gefühl, dass viele Bands über die Jahre dann auch den Wert davon erkannt haben, sich zumindest etwas zu positionieren. Ich erinnere mich auch noch an einen Homepage Eintrag bei Summoning vor einigen Jahren, in dem Silenius(?) einen langen Monolog zum Thema Rassismus im Metal geschrieben hat, da er genervt war dass irgendwelche Nazis die Musik der beiden immer wieder als Hintergrunduntermalung genutzt hat, und dass sie das bitte lassen sollen, da Summoning dem ganzen absolut entgegensetzt ständen.
Bei meinen die Tage erworbenen Totenmond-Alben war ein Aufnäher dabei, indem sich die Band recht klar bekennt ("Anti Deutschmetal - In Crust We Trust") und auf Plakaten sogar mittlerweile teilweise die Beschreibung "Antifaschistischer Metal" o.ä.



So, noch zum Thread-Titel:

Skyclad - Cancer Of The Heart

[Alienloeffel]

Gerade im Death Metal gibt es doch sehr viel Gesellschaftskritisches (und gutes), z.B. Misery Index. Aber ja im Black Metal ist das weniger üblich, stört mich da bisher aber auch nicht so.
Nachtrag: Ich schätze die Musik von ALcest zum Beispiel sehr, die geht ja in eine deutlich sanftere Stimmung, aber leider ist da einer der beiden kein unbeschriebenes Naziblatt soweit ich weiß. ALso kann ich da auch keine Platten kaufen, was jammerschade ist
Ich höre mittlerweile seltener Black Metal eben weil es mich nervt, jedes mal zu filzen ob da nicht vielleicht doch ein Nazispack zwischen ist.
Die Compilation höre ich mir auch mal an, abseits von Wolves in the Throneroom sagt mir da auch nichts was.

Zur Zeit läuft bei mir mal wieder ein bisschen Anthrax. Insbesondere das letzte Live Album (Kings among Scotland) kann echt was. Angeblich ist das letzte Studio Album ja auch gut. Ich muss mich da mal ranwagen glaube ich.
Abseits davon den neuen Misery Index Song, der wirklich Bock auf das kommende Album macht: https://www.youtube.com/watch?v=p3eh7uDhg2A

[Heretic]

Hier lang: https://atseacompilations.bandcamp.com

Ich bin zwar ziemlich weg vom Black Metal, aber hier werde ich mal ein Öhrchen riskieren. Kenne auch nur die Wolves.

[Axel]

Hier lang: https://atseacompilations.bandcamp.com

Ich bin zwar ziemlich weg vom Black Metal, aber hier werde ich mal ein Öhrchen riskieren. Kenne auch nur die Wolves.

Hihi, danke sehr. Und nach dem die Öhrchen hoffentlich nicht komplett abgefallen sind (gib der Compilation Zeit, es gibt einen dramaturgischen Faden wie bei allen meiner Compilations!), würde ich mich auch über ehrliches Feedback freuen. Und wenn es Dir so richtig gut gefällt: Gern auch einen Gamespodcast-Monatsbeitrag investieren - immerhin liegt der Betrag unter der Peschk'schen Fuck It Grenze.

(Dasselbe gilt natürlich auch für Feamorn und Alienloeffel )

[heya]

Gibts irgendwelche Musik Podcasts die ihr empfehlen könntet?

Ich mag https://alittlesomething-podcast.de/tag/podcast/
Ist halt sehr vom Musikgeschmack abhängig ob einem das zusagt:). Bei A Little Something ist der Schwerpunkt Hip Hop, Elektro, Indie Zeugs und Mainstream.

Sie haben auch eine Folge über Videospielmusik gemacht, die finde ich super, wenn auch sehr lang
https://alittlesomething-podcast.de/12-videospielmusik/

Den zweiten Musikpodcast, den ich allen empfehlen kann, die mit Hip Hop etwas anfangen können, ist ALL GOOD.
http://allgood.de/tags/podcast/

Das sind hauptsächlich Interviews mit Leuten aus der Hip Hop Umfeld in Deutschland. Finde Jan Wehn als Interviewer super gut!

[Heretic]

Antimatter - The Third Arm

[Feamorn]

Orphaned Land - Unsung Prophets & Dead Messiahs

Für mich immer noch Top-Anwärter auf den Friedens-Nobelpreis!

[Feamorn]

Sookee - D.R.A.G.

Die Frau hat so einen tollen Flow!

[HerrReineke]

Soup - Remedies
Gerade erst angefangen, mal gucken ob Bandcamp mir da etwas Gutes empfohlen hat - bisher bin ich ganz zufrieden

[Feamorn]

Soup - Remedies
Gerade erst angefangen, mal gucken ob Bandcamp mir da etwas Gutes empfohlen hat - bisher bin ich ganz zufrieden

Was für ein großartiges Artwork!

[Feamorn]

Sulphur Aeon - The Summoning of Nyarlathotep

Für mich eine der besten Death Metal Bands zur Zeit!