Guthwulf hat geschrieben: ↑15. Mär 2022, 17:52
Das wollte ich damit auch nicht gesagt haben. Mein Satz war mit ironischem Augenzwinkern gemeint. Dabei fällt mir grade auf... du argumentierst mit "hierzulande" (also Deutschland). Ohne Wertung: Das finde ich interessant. In solchen Bahnen denke ich persönlich gar nicht mehr. Keine Ahnung was "in Deutschland" angesagt ist oder nicht. Dank Internet und Co bewegt man sich doch sowieso in der "ganzen Welt" und weiß im Zweifelsfall gar nicht, woher die anderen eigentlich kommen. Insofern sind meine Aussagen nie auf "Deutschland" bezogen sondern fast immer auf "Global" (soweit ich das wahrnehmen kann).
Das "Hierzulande" kam vor allem aus dem Kontext, dass ich deine Feststellung mit der Metal-Konzentration hier auf's Forum bezogen hast.
Musste aber über deine Beobachtung tatsächlich etwas nachdenken. Generell hast Du recht, die Musikwelt ist eng beisammen gerückt, allerdings habe ich tatsächlich ein "aber", aus meiner persönlichen Beobachtung.
So wie es sich mir darstellt, gibt es bspw. durchaus teils signifikante Unterschiede bei Metal-Fans aus Amerika und Europa. Es mag sein, dass das auch wieder zum Teil vom Alter abhängig ist, aber während in Europa tatsächlich, im Prinzip, die globale Szene recht bekannt zu sein scheint, und man extrem große Chancen hat, dass ein Spanier auch die skandinavischen Bands kennt, ist es bei Amerikanern auffällig häufig so, dass die diverse europäische "Großen" nicht oder kaum kennen, da scheint es mit manchmal, dass es da wirklich nur die ganz großen Namen rüber schaffen, man hat auch gewisse Spielarten hier in Europa, die es drüben schlicht (fast) nicht gibt (also im Kleinen). Und selbst eine Band wie Blind Guardian, die, zumindest gefühlt, ich vermute aber auch faktisch, hier bei uns jeder Metal-Fan zumindest vom Namen kennt, findet da kaum statt, und die Touren immerhin noch manchmal "drüben", wer in den USA nicht tourt scheint mit manchmal effektiv nicht-existent. Das hat sich in den letzten Jahren allerdings zugegebenermaßen auch etwas geändert. Nightwish haben durch die zahlreichen Reaction-Channels eine mordsmäßige Bekanntheit erreicht (mit DER Sängerin, die sie mittlerweile haben, auch kein Wunder), und im Sog dessen noch einige mehr.
Genauso muss ich allerdings für manche Musikarten aus Amerika auch ziemlich buddeln, bzw. echt Glück haben, bei YT oder so drüber zu stolpern, um überhaupt von der Existenz zu erfahren. (Auf die Tour hab ich mein letztjähriges Lieblingsalbum gefunden, von Bridge City Sinners, die machen halt eine Wilde Country/Punk/Goth Mischung mit Bluegrass-Instrumentierung (also komplett analog, Banjo, Geige, Uprigt-Bass, diverse Gitarren), aber da stolpert man dann hier auch nicht "leicht" drüber... Leider.)
Also ich stimme zu, es wird immer globaler, aber zu Teilen sind die Musikszenen immer noch krass disjunkt.
Feamorn hat geschrieben: ↑15. Mär 2022, 17:15wenn man jetzt genau auf die Frage guckt "warum so viele Metaller bei Gamern"? Sollte man sich eben fragen, ob das nicht am Ende nur eine laute(re) Minderheit ist (oder zumindest keine so krasse Mehrheit, wie es scheint).
Möglich. Dann wäre es immer noch interessant, warum ausgerechnet die Metaller so "laut" sind.
Ich tippe tatsächlich auf's Sendungsbewusstsein, ich habe zumindest gefühlt in Sachen "Musik-Predigern" vor allem Metaller oder Prog-Rocker erlebt, vielleicht ein bestimmter Persönlichkeitstyp (dem ich vermutlich auch angehöre
).
Feamorn hat geschrieben: ↑15. Mär 2022, 17:15Guthwulf hat geschrieben: ↑15. Mär 2022, 16:06Den gibts ja lange nicht nur bei Metal. Eine "wir gegen den Rest der Welt" Attitüde (...)
Das war auch nicht exklusiv oder wertend gemeint.
Hatte ich so auch nicht verstanden. Wollte nur ergänzen.
Feamorn hat geschrieben: ↑15. Mär 2022, 17:15"laut sein, um Gleichgesinnte zu finden und/oder Grenzen abzustecken" (...) Ich finde das alles auch eher so unterprächtig, ich passe optisch zwar in's "typische" Erscheinungsbild, aber dieses Baumhausgehabe ist halt einfach Mist. Ich freu mich über jeden, der Musik hört, die ich auch mag, mit dem ich gemeinsam genießen oder mich austauschen kann, ob der sonst vorwiegend irgendwas anderes hört (auch was ich nicht mag) ist mir da doch total wurscht. "Die Szene" tut immer so homogen, ist es aber am Ende gar nicht, und ich schätze, das trifft auf viele (große) Szenen zu.
Gibt genug Metaller, mit denen ich weniger musikalische und/oder ideologische Überschneidungen habe(n dürfte) als mit so einigen Punks oder Hiphopern.
Schöne Einstellung! Würde vielleicht ergänzen: Man kann auch gerne öfter mal die eigene Komfortzone verlassen und versuchen, sich auf was anderes einzulassen. Wer weiß was man dabei über sich herausfindet oder interessantes lernt. Ich gehe davon aus, dass du das auch machst.
Prinzipiell ja, ich merke aber, dass es im Verlauf der Pandemie immer weniger wurde, da ich Musik immer häufiger, bzw. noch häufiger als früher, zur Stimmungsregulierung einsetze, da wird der Raum für Experimente dann tatsächlich leider enger, da greife ich halt vorrangig zu Mitteln, um deren Wirkung ich weiß. :-/
Kommt aber schon noch vor, ja.
Mache drüben beim Powermetal.de-Forum auch bei einem Spiel mit, in dem jeder zu einem Thema eine Handvoll Songs nominiert, da sind auch immer einige nicht-metallische Vertreter mit dabei. Lustigerweise haben da die letzten Monate auch schon ein paar zu Einkäufen geführt, oder sind zumindest auf Einkaufslisten gelandet (gefühlt mehr als Metal
).
Und back to topic, mein liebster Pop-Song des letzten Jahres (auch ein schönes Album, wie üblich):
Lana Del Rey - Blue Banisters