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Axel
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Axel »

Heretic hat geschrieben: 15. Mär 2022, 11:14 Wo du da Rammstein-artigen Industrial Metal raushören willst
Ich meinte damit diese überzogene Rollen des R-Lauts, was früher mal das Markenzeichen von Till war und seit den späten 2000ern von jeder drittklassigen NDH-Band kopiert wurde und wird. Das assoziiere ich vor allem mit all diesen Wannabes. Deswegen ja auch "Rammstein-Klischee".

Und meine Kritik geht ja auch weiter. Der von dir gepostete Track bietet Lyrics reine Phrasendrescherei und ist halt musikalisch auch einfach schlecht produziert. Auch finde ich da keine klaren Melodieführung. Auch im extremeren Metal sind Melodien und Harmonien wichtig!
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Guthwulf
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Guthwulf »

Mich würde ehrlich mal interessieren, warum gefühlt 95% der "Hardcore Gamer", die in Foren wie diesem hier aktiv sind, fast nur auf Metal fokussiert sind. Hat das was mit Hardcore Gaming = Counter Culture zu tun? Metal ist traditionell immer eins der Schlußlichter bei Statistiken zu den "populärsten Musikgenres". Da sind Sachen wie Pop, Hip Hop, EDM, Rock und neuerdings sogar K-Pop auf den Top-Plätzen. Ich selber hatte auch mal ne kurze Metal Phase (im Studium), bin da aber inzwischen schon ewig raus. Bei den meisten hier im Forum scheint es ja hängengeblieben zu sein.

Ich selber höre derzeit das aktuelle (für K-Pop) überraschend "rockige" (G)I-DLE Comeback "Tomboy"
https://www.youtube.com/watch?v=Jh4QFaPmdss

Und die Collaboration zwischen Jay Park und IU, bei der ich vor Lachen am Boden gelegen hab. Wer die beiden nicht kennt, wird den Humor vermutlich nicht so richtig verstehen. Aber mann... is das witzig.
https://www.youtube.com/watch?v=gFb1TftvdoM
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Feamorn
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Feamorn »

Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 14:19 Mich würde ehrlich mal interessieren, warum gefühlt 95% der "Hardcore Gamer", die in Foren wie diesem hier aktiv sind, fast nur auf Metal fokussiert sind. Hat das was mit Hardcore Gaming = Counter Culture zu tun? Metal ist traditionell immer eins der Schlußlichter bei Statistiken zu den "populärsten Musikgenres". Da sind Sachen wie Pop, Hip Hop, EDM, Rock und neuerdings sogar K-Pop auf den Top-Plätzen. Ich selber hatte auch mal ne kurze Metal Phase (im Studium), bin da aber inzwischen schon ewig raus. Bei den meisten hier im Forum scheint es ja hängengeblieben zu sein.
Das ist ein Thema, über das ich auch schon lange nachgedacht habe, und ich bin einer der "Langzeitmetaller", mit 16 angefangen und nicht wieder aufgehört, ist bis heute bei mir ziemlich dominant (auch wenn über die Jahre auch mehr und mehr ausserhalb dazu kam).
Wobei die Überschneidung ja nicht nur bei Gamern relativ hoch ist, sondern auch im Bereich Pen&Paper/Tabletop und tatsächlich auch Informatik und Co.
Könnte mir da noch zwei weitere Ansätze für eine Erklärung vorstellen. Zum einen ist Metal, trotz aller Bands mit politischen bzw. gesellschaftskritischen Texten, auch eine stark "eskapistische" Musikrichtung, also thematisch gesprochen (bei mir ging es auch mit Blind Guardian (also Fantasy-Thematik) los), dazu hat der Metal die höchste Dichte an Musik mit (explizit) "Tolkien"-Thema, oder Namensinspiration. Das heißt das fängt allgemein auch recht viele Fantasy-Fans, die, vermute ich mal, auch dem Thema Gaming tendentiell näher stehen. Dazu viele Überschneidungen die in Richtung Ästhetik, Artworks etc. gehen. (Wobei man hier auch fragen kann, ob das nicht wiederum daher kommt, dass viele frühe Schöpfer im Gaming-Bereich ihre eigenen Vorlieben haben einfließen lassen. (Doom ist ja beispielsweise auch eine Spiel-gewordene Metal-Phantasie.) Wenn ich so über den Punkt nachdenke, wäre die Kernfrage evtl. tatsächlich mehr, warum Metal und Pen&Paper/Fantasy so eine starke Überschneidung haben, bzw. ob das Gaming das nicht eher von dort geerbt hat, anstatt da nativ eine besondere Anknüpfung zu bieten.)

Der zweite Ansatz würde eher auf das "gefühlt" zielen, vielleicht ist der Anteil gar nicht SO krass, aber meiner Erfahrung nach sind Metaller im Schnitt oft "Sendungsbewusster" als Fans anderer Sparten (ausgenommen vielleicht Prog-Rock, aber da ist die Schnittmenge mit dem Metal eben auch ziemlich krass), eben weil die Szene, zumindest teilweise, ein sehr viel "treueres" Publikum darstellt und viele ja auch diesen "wir gegen den Rest der Welt"-Spirit pflegen (und nach außen heraus hängen lassen). (Womit wir wieder in Richtung "Counter Culture" unterwegs wären.)
Nicht zuletzt ist Metal ja auch noch, oft, relativ sperrig, keine gute "Nebenher"-Musik, was vielleicht auch dann wieder mehr Leute anspricht, die auch Hobby wie Gaming "hardcore" betreiben? (Das ist jetzt allerdings schon seeeehr aus der Glaskugel... ;) )
Am Ende wird es eine Mischung aus sämtlichen Faktoren sein, also dass Gaming, Pen&Paper, Tabletop etc. thematisch recht viele Überschneidungen für "typische" Metalfans bieten.
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Axel
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Axel »

Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 14:19 Mich würde ehrlich mal interessieren, warum gefühlt 95% der "Hardcore Gamer", die in Foren wie diesem hier aktiv sind, fast nur auf Metal fokussiert sind. Hat das was mit Hardcore Gaming = Counter Culture zu tun? Metal ist traditionell immer eins der Schlußlichter bei Statistiken zu den "populärsten Musikgenres". Da sind Sachen wie Pop, Hip Hop, EDM, Rock und neuerdings sogar K-Pop auf den Top-Plätzen. Ich selber hatte auch mal ne kurze Metal Phase (im Studium), bin da aber inzwischen schon ewig raus. Bei den meisten hier im Forum scheint es ja hängengeblieben zu sein.
Tatsächlich hat sich mein Metal-Konsum in den 10 letzten Jahren extrem verringert - wenn man das mal mit meinen Black Metal Jahren in der Jugend vergleicht. Es gibt so viele Genres, die ich liebe: Folk, Dark Folk, Neoklassik, Modern Classic, Gothic Rock, Art Pop, Dark Jazz, Post-Punk, Darkwave, Ethereal Wave, New Wave, Occult Rock, Hard Rock, Stoner, Punk, Doom Rock, Folk Rock, Pagan, Post-Metal, Shoegaze und und und. Und gelegentlich auch elektronischere Sachen wie EBM, Synth Pop, u.ä. sofern Clean Vocals da sind und Melodien im Vordergrund stehen. Und wenn mir zwischendurch noch ein guter Singer-Songwriter vor die Flinte kommt, sage ich auch nicht nein.

Das hat aber nichts mit "Counter Culture" (was soll das denn sein?) zu tun, sondern einfach nur mit was ganz simplen: Musikgeschmack. Mir ist das erstmal egal, ob etwas populär ist oder nicht. Ich stehe in erster Linie auf handgemachte Musik. Und auf Musik mit guten Melodien und Harmonien. Und da fällt halt vieles, was da heutzutage für den Spotify-Algorithmus produziert wird, schlicht raus, da das komplett für den Hintergrundrauschen produziert wird. Ist aber halt echt nicht mein Geschmack. Ich will mich mit Musik aktiv beschäftigen, aktiv hinhören und immer wieder geile Sachen entdecken: tolle Lyrics, geile Ideen im Arrangement, usw.

Ist wie bei Games: Ich mag kein AAA, also beschäftige ich mich damit schlicht nicht. Gibt genug andere Games.

Mal ein Beispiel was ich derzeit auch höre: die Berliner Band The Recalls.
https://www.youtube.com/watch?v=FIkj9skAzqQ

Das ist ganz wunderbare Musik im Stile dunkler 60er Jahre Bands wie The Doors oder Bonniewell's Music Machine. Also die Bands, die man heute retrospektivisch als "Proto-Goth" bezeichnet.

Oder auch BleakHeart aus Denver:
https://www.youtube.com/watch?v=_stT3R1NiGI

Wunderschöne Atmosphäre, tolle Harmonie, fantastische Sängerin! Musik zum drin baden und um alles zu vergessen.

Oder Raphael Weinroth-Browne, einer meiner Lieblings-Cellisten! Was der Mann komponiert ist genial:
https://www.youtube.com/watch?v=ZCI3QRzlW6Q


Du siehst, es muss nicht immer Metal sein! :mrgreen:
Zuletzt geändert von Axel am 15. Mär 2022, 16:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Guthwulf »

Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 15:10
Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 14:19Mich würde ehrlich mal interessieren, warum gefühlt 95% der "Hardcore Gamer", die in Foren wie diesem hier aktiv sind, fast nur auf Metal fokussiert sind. Hat das was mit Hardcore Gaming = Counter Culture zu tun? ...
Das ist ein Thema, über das ich auch schon lange nachgedacht habe, und ich bin einer der "Langzeitmetaller", mit 16 angefangen und nicht wieder aufgehört ... Ansätze für eine Erklärung ...
Kann deine Erklärungsansätze alle halbwegs nachvollziehen. Könnte was dran sein. Ich selber bin auch als Pen & Paper Spieler im Informatik Studium aus der Rock Ecke kommend, auf Metal aufmerksam geworden. Würde also auch in das Schema passen. Bei mir hats nur nicht gehalten.
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 15:10weil die Szene, zumindest teilweise, ein sehr viel "treueres" Publikum darstellt
*hüstel* ich würde behaupten, dass das für K-Pop mindestens genauso gilt . :whistle:
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 15:10viele ja auch diesen "wir gegen den Rest der Welt"-Spirit pflegen (und nach außen heraus hängen lassen).
Den gibts ja lange nicht nur bei Metal. Eine "wir gegen den Rest der Welt" Attitüde empfinde ich in der Regel als pubertäres Gehabe (sozusagen symbolische Rebellion gegen die Eltern) und sie wird mir zur oft als Ausgrenzung (und Herabsetzung) von Andersdenkenden benutzt.
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Guthwulf »

Axel hat geschrieben: 15. Mär 2022, 15:57Das hat aber nichts mit "Counter Culture" (was soll das denn sein?) zu tun, sondern einfach nur mit was ganz simplen: Musikgeschmack.
Der persönliche eigene Musikgeschmack funktioniert nicht als Erklärung, wenn man darüber spricht, warum z.B. unter "Hardcore Gamern" ein statistisch signifikant höherer Anteil von Leuten Metal Fans ist, als es insgesamt über die ganze Weltbevölkerung hinweg der Fall ist. Es muss einen (oder mehrere) Faktor(en) geben, warum z.B. Hardcore Gamer überdurchschnittlich oft einen solchen Musikgeschmack entwickeln.
Axel hat geschrieben: 15. Mär 2022, 15:57Mir ist das erstmal egal, ob etwas populär ist oder nicht. Ich stehe... in erster Linie auf handgemachte Musik. Und auf Musik mit guten Melodien und Harmonien. (...) Ich will mich mit Musik aktiv beschäftigen, aktiv hinhören und immer wieder geile Sachen entdecken: tolle Lyrics, geile Ideen im Arrangement, usw.
Wir könnten jetzt lange drüber diskutieren was "handgemacht" ist (du meinst vermutlich mit klassischen Instrumenten live gespielt) und nicht "elektronisch" über Synthesizer erzeugt / programmiert. Für letzteres brauchst du auch Kreativität und Hände. ;) Was du alles suchst, kannst du in jedem beliebigen Musik Genre finden auch im "Mainstream". Und trotzdem lehnst du insb. Mainstream ab? Regt sich da wirklich nicht doch ein klein wenig das eigene Vorurteil und "rebellische" Selbstbild (ich bin anders als all diese Kommerz-Schafe)? Schließlich ist es nicht "cool", wenn man etwas mag, was die Mehrheit aller anderen auch mag.
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Axel »

Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 16:18
Axel hat geschrieben: 15. Mär 2022, 15:57Das hat aber nichts mit "Counter Culture" (was soll das denn sein?) zu tun, sondern einfach nur mit was ganz simplen: Musikgeschmack.
Der persönliche eigene Musikgeschmack funktioniert nicht als Erklärung, wenn man darüber spricht, warum z.B. unter "Hardcore Gamern" ein statistisch signifikant höherer Anteil von Leuten Metal Fans ist, als es insgesamt über die ganze Weltbevölkerung hinweg der Fall ist. Es muss einen (oder mehrere) Faktor(en) geben, warum z.B. Hardcore Gamer überdurchschnittlich oft einen solchen Musikgeschmack entwickeln.
Gibt es da eine Erhebung, dass unter "Hardcore Gamern" ein höherer Anteil Metal Fans ist? Und was war eher da? Die Musik oder das Gaming? Und was ist ein Hardcore Gamer? Bin ich mit meiner Liebe für knallbunte Casual Spiele auch ein Hardcore-Gamer? :mrgreen:
Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 16:18
Axel hat geschrieben: 15. Mär 2022, 15:57Mir ist das erstmal egal, ob etwas populär ist oder nicht. Ich stehe... in erster Linie auf handgemachte Musik. Und auf Musik mit guten Melodien und Harmonien. (...) Ich will mich mit Musik aktiv beschäftigen, aktiv hinhören und immer wieder geile Sachen entdecken: tolle Lyrics, geile Ideen im Arrangement, usw.
Wir könnten jetzt lange drüber diskutieren was "handgemacht" ist (du meinst vermutlich mit klassischen Instrumenten live gespielt) und nicht "elektronisch" über Synthesizer erzeugt / programmiert. Für letzteres brauchst du auch Kreativität und Hände. ;) Was du alles suchst, kannst du in jedem beliebigen Musik Genre finden auch im "Mainstream". Und trotzdem lehnst du insb. Mainstream ab? Regt sich da wirklich nicht doch ein klein wenig das eigene Vorurteil und "rebellische" Selbstbild (ich bin anders als all diese Kommerz-Schafe)? Schließlich ist es nicht "cool", wenn man etwas mag, was die Mehrheit aller anderen auch mag.
Du schreibst gerade mit jemanden, der zuletzt ein Tori Amos Tribute auf die Beine gestellt hat und sich gerade in der Planungsphase für ein ähnliches Roxette / Per Gessle / Gyllene Tider Tribute befindet. Beide, Toris Amos und Per Gessle, gehören wohl zu den komerziell erfolgreichsten Musikern der letzten Jahrzehnte. Ich bin Fan von denen seit meiner Kindheit.

Wie gesagt: Ich höre Musik nicht aus Gründen der "Coolness" oder ähnliches. Und ich wünsche jeden Musiker, dass er von seiner Musik leben kann. Beispiel: Blind Channel kenne ich seit zig Jahren und habe mich letztes Jahr riesig darüber gefreut über ihre ESC Teilnahme und das sie nun im europäischen Mainstream angekommen sind. So denkt niemand, der Worte wie "Kommerz-Schafe" verwendet.

Und ich habe nie gesagt, dass sich elektronische Musik und Handwerk ausschließen. Ganz im Gegenteil. Ich würde elektronischen Acts wie Ofeliadorme, Fragrance oder Ships In The Night nie Handwerk und / oder Talent absprechen.

Was meine Voraussetzung ist, damit mir Musik gefällt: Authentizität. Das ist, denke ich, das perfekte Wort. Denn nur authentische Musik kann mich emotional berühren. Ich muss Musik in meiner Seele fühlen können, so pathetisch das klingen mag. Und dafür muss Musik eben auch Ecken und Kanten haben, da muss eine künstlerische Vision hinterstehen. Und das ist unabhängig ob Musik komerziell erfolgreich ist oder nicht. Für mich ist Musik eben kein schlichtes Unterhaltungsmedium.
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Feamorn »

Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 16:06
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 15:10weil die Szene, zumindest teilweise, ein sehr viel "treueres" Publikum darstellt
*hüstel* ich würde behaupten, dass das für K-Pop mindestens genauso gilt . :whistle:
Wollte ich anderen Stilen auch nicht in Abrede stellen. Nur ist K-Pop, zumindest hierzulande, doch im Vergleich zum Metal doch auch noch etwas "jünger", oder? Also ich meine, konnten sich da solche Strukturen herausbilden, dass man den Eindruck bekommen könnte, dass da ein beträchtlicher Anteil aller Hardcore-Gamer K-Pop hört? Hoffe, Du weißt was ich meine. Zumal ich in der Tat denke, dass das tatsächlich alles nicht alleinige Faktoren sein können, glaube eben, dass da ziemlich viel beisammen kommt. Aber wer weiß, ob man nicht in ein paar Jahren (oder Jahrzehnten) irgendwo eine Diskussion findet, warum so viele Gamer K-Pop hören. :D ;)

Den gibts ja lange nicht nur bei Metal. Eine "wir gegen den Rest der Welt" Attitüde empfinde ich in der Regel als pubertäres Gehabe (sozusagen symbolische Rebellion gegen die Eltern) und sie wird mir zur oft als Ausgrenzung (und Herabsetzung) von Andersdenkenden benutzt.
Das war auch nicht exklusiv oder wertend gemeint. Zum einen, klar, das hat man in vielen Stilen, aber wenn man jetzt genau auf die Frage guckt "warum so viele Metaller bei Gamern"? Sollte man sich eben fragen, ob das nicht am Ende nur eine laute(re) Minderheit ist (oder zumindest keine so krasse Mehrheit, wie es scheint). Darauf wollte ich hinaus, "laut sein, um Gleichgesinnte zu finden und/oder Grenzen abzustecken" quasi. Ich finde das alles auch eher so unterprächtig, ich passe optisch zwar in's "typische" Erscheinungsbild, aber dieses Baumhausgehabe ist halt einfach Mist. Ich freu mich über jeden, der Musik hört, die ich auch mag, mit dem ich gemeinsam genießen oder mich austauschen kann, ob der sonst vorwiegend irgendwas anderes hört (auch was ich nicht mag) ist mir da doch total wurscht. "Die Szene" tut immer so homogen, ist es aber am Ende gar nicht, und ich schätze, das trifft auf viele (große) Szenen zu. ;)
Gibt genug Metaller, mit denen ich weniger musikalische und/oder ideologische Überschneidungen habe(n dürfte) als mit so einigen Punks oder Hiphopern.
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Guthwulf »

Axel hat geschrieben: 15. Mär 2022, 16:48Gibt es da eine Erhebung, dass unter "Hardcore Gamern" ein höherer Anteil Metal Fans ist? Und was war eher da? Die Musik oder das Gaming? Und was ist ein Hardcore Gamer? Bin ich mit meiner Liebe für knallbunte Casual Spiele auch ein Hardcore-Gamer? :mrgreen:
Da gibts bestimmt Erhebungen zu. Meine Ausgangsbeobachtung war aber lediglich, dass hier in diesem Thread (und vergleichbaren Threads aus anderen dedizierten Gaming Foren) in der Regel überdurchschnittlich oft Metal auftaucht. Kannst gerne selber nachzählen. Ich war nur neugierig, ob es da einen Zusammenhang gibt und was der sein könnte.
Axel hat geschrieben: 15. Mär 2022, 16:48Was meine Voraussetzung ist, damit mir Musik gefällt: Authentizität. Das ist, denke ich, das perfekte Wort. Denn nur authentische Musik kann mich emotional berühren. Ich muss Musik in meiner Seele fühlen können, so pathetisch das klingen mag. Und dafür muss Musik eben auch Ecken und Kanten haben, da muss eine künstlerische Vision hinterstehen. Und das ist unabhängig ob Musik komerziell erfolgreich ist oder nicht.
Auch wenn mir gelegentlich schon der reine Unterhaltswert reicht, verfolge ich ansonsten für mich grundsätzlich denselben Ansatz. Den Begriff "Authentizität" finde ich in diesem Zusammenhang aber unglücklich. Woher weißt du, wann Musik "authentisch" ist oder eine "künstlerische Vision" hat? Wenn sie dich emotional berührt und du sie "in deiner Seele fühlen" kannst? Musik die das nicht schafft, ist damit nicht "authentisch"? Das ist dann aber etwas sehr subjektives und persönliches. Nur weil sie auf dich so wirkt, heisst das nicht, dass keine künstlerische Vision dahintersteht oder das sie jeden Musikfan kalt lassen wird.

Ich wette, dass hinter fast allen Songs (vielleicht abseits von Werbejingles) auch irgendeine künstlerische Vision dahintersteht und das sie irgendjemanden auch emotional berühren wird. Insofern wäre jede Musik "authentisch". Ich habe z.B. viele K-Pop Songs, die ich als emotional berührend oder künstlerisch beeindruckend empfinde. Ich vermute, dass du das nicht nachvollziehen kannst, weil die Musik vielleicht nicht deinen Geschmack trifft oder du vielleicht Vorurteile gegenüber K-Pop hast. Das macht meine K-Pop Songs aber nicht weniger authentisch als deine Lieblingssongs. Deshalb vermeide ich in diesem Zusammenhang Begriffe wie "Authentizität", die subjektiv für jeden was anderes bedeuten können.

Generell für diesen Thread: Ich freue mich immer, wenn hier jemand einen Song oder eine Gruppe vorstellt und man dabei die Leidenschaft des Fans fühlt. Gucke auch gerne immer in sowas rein, selbst wenn es am Ende vielleicht doch nix für mich ist. Dann hat man aber wenigstens mal über den eigenen Tellerand hinausgeguckt. Insofern immer her mit Empfehlungen, egal aus welchem Genre. Und bitte nicht allzu genervt sein, wenn ich mal wieder meine K-Pop Begeisterung rauslasse. ;)
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Guthwulf »

Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 17:15
Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 16:06
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 15:10weil die Szene, zumindest teilweise, ein sehr viel "treueres" Publikum darstellt
*hüstel* ich würde behaupten, dass das für K-Pop mindestens genauso gilt . :whistle:
Wollte ich anderen Stilen auch nicht in Abrede stellen. Nur ist K-Pop, zumindest hierzulande (...) Hoffe, Du weißt was ich meine. (...)
Das wollte ich damit auch nicht gesagt haben. Mein Satz war mit ironischem Augenzwinkern gemeint. Dabei fällt mir grade auf... du argumentierst mit "hierzulande" (also Deutschland). Ohne Wertung: Das finde ich interessant. In solchen Bahnen denke ich persönlich gar nicht mehr. Keine Ahnung was "in Deutschland" angesagt ist oder nicht. Dank Internet und Co bewegt man sich doch sowieso in der "ganzen Welt" und weiß im Zweifelsfall gar nicht, woher die anderen eigentlich kommen. Insofern sind meine Aussagen nie auf "Deutschland" bezogen sondern fast immer auf "Global" (soweit ich das wahrnehmen kann).
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 17:15wenn man jetzt genau auf die Frage guckt "warum so viele Metaller bei Gamern"? Sollte man sich eben fragen, ob das nicht am Ende nur eine laute(re) Minderheit ist (oder zumindest keine so krasse Mehrheit, wie es scheint).
Möglich. Dann wäre es immer noch interessant, warum ausgerechnet die Metaller so "laut" sind.
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 17:15
Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 16:06Den gibts ja lange nicht nur bei Metal. Eine "wir gegen den Rest der Welt" Attitüde (...)
Das war auch nicht exklusiv oder wertend gemeint.
Hatte ich so auch nicht verstanden. Wollte nur ergänzen.
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 17:15"laut sein, um Gleichgesinnte zu finden und/oder Grenzen abzustecken" (...) Ich finde das alles auch eher so unterprächtig, ich passe optisch zwar in's "typische" Erscheinungsbild, aber dieses Baumhausgehabe ist halt einfach Mist. Ich freu mich über jeden, der Musik hört, die ich auch mag, mit dem ich gemeinsam genießen oder mich austauschen kann, ob der sonst vorwiegend irgendwas anderes hört (auch was ich nicht mag) ist mir da doch total wurscht. "Die Szene" tut immer so homogen, ist es aber am Ende gar nicht, und ich schätze, das trifft auf viele (große) Szenen zu. ;)
Gibt genug Metaller, mit denen ich weniger musikalische und/oder ideologische Überschneidungen habe(n dürfte) als mit so einigen Punks oder Hiphopern.
Schöne Einstellung! Würde vielleicht ergänzen: Man kann auch gerne öfter mal die eigene Komfortzone verlassen und versuchen, sich auf was anderes einzulassen. Wer weiß was man dabei über sich herausfindet oder interessantes lernt. Ich gehe davon aus, dass du das auch machst.
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Heretic »

Axel hat geschrieben: 15. Mär 2022, 13:54 Ich meinte damit diese überzogene Rollen des R-Lauts, was früher mal das Markenzeichen von Till war und seit den späten 2000ern von jeder drittklassigen NDH-Band kopiert wurde und wird. Das assoziiere ich vor allem mit all diesen Wannabes. Deswegen ja auch "Rammstein-Klischee".

Und meine Kritik geht ja auch weiter. Der von dir gepostete Track bietet Lyrics reine Phrasendrescherei und ist halt musikalisch auch einfach schlecht produziert. Auch finde ich da keine klaren Melodieführung. Auch im extremeren Metal sind Melodien und Harmonien wichtig!
Du kanzelst gerade eine Band als billige Rammstein-Kopie ab, und das aufgrund eines Songs, der dir offensichtlich nicht reinläuft. Und wegen eines gerollten Rs. Sorry, aber das kann ich nicht ernst nehmen. Vielleicht solltest du dich vorher mit dem ziemlich breitgefächerten Schaffen dieser Band näher auseinandersetzen, bevor du solch ein vernichtendes und unfaires Urteil fällst. Denn das scheinst du nicht mal ansatzweise zu kennen. Ich bin da gerne behilflich (und das sind nur Songs von drei Alben):

Baila Conmingo

Vom Ende der Welt

Terra Nola

Unter der Asche

Lazy Day

Vielleicht hab' ich ja 'nen Hörschaden, aber Rammstein klingen definitiv anders. :D
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Guthwulf »

Heretic hat geschrieben: 15. Mär 2022, 17:55Vielleicht hab' ich ja 'nen Hörschaden, aber Rammstein klingen definitiv anders. :D
Dann haben wir den gleichen Hörschaden :D Kenne mich zwar nicht so aus, aber das klingt für mich auch anders. :violin: Am besten von deinen Beispielen gefällt mir übrigens Bail Conmigo. Interessanter Mix aus unterschiedlichen Einflüssen. :dance:

Um mal eine K-Pop Empfehlung für Metalfans abzugeben: Dreamcatcher hat einige Rock und Metaleinflüsse. Da würde ich zum Probieren z.B. die Dystopia Trilogie empfehlen:

Part I "Scream": https://www.youtube.com/watch?v=FKlGHHhTOsQ
Part II "Boca": https://www.youtube.com/watch?v=MZ4JGye4dQU
Part III "Odd Eye": https://www.youtube.com/watch?v=1QD0FeZyDtQ

Das weiter oben verlinkte (G)I-DLE Comeback hat auch ein paar Rockeinflüsse:

"Tomboy": https://www.youtube.com/watch?v=Jh4QFaPmdss
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Heretic »

Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 18:41 Um mal eine K-Pop Empfehlung für Metalfans abzugeben: Dreamcatcher hat einige Rock und Metaleinflüsse. Da würde ich zum Probieren z.B. die Dystopia Trilogie empfehlen:

Part I "Scream": https://www.youtube.com/watch?v=FKlGHHhTOsQ
Part II "Boca": https://www.youtube.com/watch?v=MZ4JGye4dQU
Part III "Odd Eye": https://www.youtube.com/watch?v=1QD0FeZyDtQ

Das weiter oben verlinkte (G)I-DLE Comeback hat auch ein paar Rockeinflüsse:

"Tomboy": https://www.youtube.com/watch?v=Jh4QFaPmdss
Mir ist das alles leider vieeel zu poppig und eingängig. Sorry, ich kann's nicht ändern. :D Ich höre zwar auch ab und an mal gerne Pop, aber dann eher sowas wie Björk oder Aurora.

Ansonsten fällt mir gerade auf, dass ich aus Korea eigentlich überhaupt keine härteren Klänge kenne. Einzige Ausnahme dank Youtube: Tokkaebi. Aber von denen auch nur zwei, drei Songs.

Das hier kann ich mir noch geben: F.T. Island - Take Me Now
Ab dem Chorus wird's aber schon wieder schwierig. :D
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Guthwulf »

Heretic hat geschrieben: 15. Mär 2022, 19:16
Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 18:41Um mal eine K-Pop Empfehlung für Metalfans abzugeben (...)
Mir ist das alles leider vieeel zu poppig und eingängig. Sorry, ich kann's nicht ändern. (...)
Musst dich dafür nicht entschuldigen. Is ja nicht schlimm. Hast es zumindest mal probiert.
Heretic hat geschrieben: 15. Mär 2022, 19:16Ansonsten fällt mir gerade auf, dass ich aus Korea eigentlich überhaupt keine härteren Klänge kenne. Einzige Ausnahme dank Youtube: Tokkaebi. Aber von denen auch nur zwei, drei Songs.
Sind im Westen nicht so bekannt, gibt es aber auch... siehe z.B.: 10 Killer Korean Metal Bands

PS.: Babymetal aus Japan ist bestimmt bekannt oder? Z.B.: Road of Resistance (LIVE). Die mag ich :)
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Heretic »

Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 19:42 Sind im Westen nicht so bekannt, gibt es aber auch... siehe z.B.: 10 Killer Korean Metal Bands
Ah, ok, die bedienen fast alle eher modernere Spielarten des Metal. Das ist meist nichts für mich. Aber Crash sind nicht schlecht. Da kreist 'ne amtliche Thrash-Keule.
Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 19:42 PS.: Babymetal aus Japan ist bestimmt bekannt oder? Z.B.: Road of Resistance (LIVE). Die mag ich :)
Musikalisch sind die erste Sahne. Bei mir scheitert's dann mal wieder am Gesang. Wobei Metalgod Rob Halford heutzutage ähnlich schrill klingt: https://www.youtube.com/watch?v=KG_fqkyJ-wo :mrgreen:

np: The Gathering - We Rise
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Feamorn
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Feamorn »

Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 17:52 Das wollte ich damit auch nicht gesagt haben. Mein Satz war mit ironischem Augenzwinkern gemeint. Dabei fällt mir grade auf... du argumentierst mit "hierzulande" (also Deutschland). Ohne Wertung: Das finde ich interessant. In solchen Bahnen denke ich persönlich gar nicht mehr. Keine Ahnung was "in Deutschland" angesagt ist oder nicht. Dank Internet und Co bewegt man sich doch sowieso in der "ganzen Welt" und weiß im Zweifelsfall gar nicht, woher die anderen eigentlich kommen. Insofern sind meine Aussagen nie auf "Deutschland" bezogen sondern fast immer auf "Global" (soweit ich das wahrnehmen kann).
Das "Hierzulande" kam vor allem aus dem Kontext, dass ich deine Feststellung mit der Metal-Konzentration hier auf's Forum bezogen hast. :)
Musste aber über deine Beobachtung tatsächlich etwas nachdenken. Generell hast Du recht, die Musikwelt ist eng beisammen gerückt, allerdings habe ich tatsächlich ein "aber", aus meiner persönlichen Beobachtung.
So wie es sich mir darstellt, gibt es bspw. durchaus teils signifikante Unterschiede bei Metal-Fans aus Amerika und Europa. Es mag sein, dass das auch wieder zum Teil vom Alter abhängig ist, aber während in Europa tatsächlich, im Prinzip, die globale Szene recht bekannt zu sein scheint, und man extrem große Chancen hat, dass ein Spanier auch die skandinavischen Bands kennt, ist es bei Amerikanern auffällig häufig so, dass die diverse europäische "Großen" nicht oder kaum kennen, da scheint es mit manchmal, dass es da wirklich nur die ganz großen Namen rüber schaffen, man hat auch gewisse Spielarten hier in Europa, die es drüben schlicht (fast) nicht gibt (also im Kleinen). Und selbst eine Band wie Blind Guardian, die, zumindest gefühlt, ich vermute aber auch faktisch, hier bei uns jeder Metal-Fan zumindest vom Namen kennt, findet da kaum statt, und die Touren immerhin noch manchmal "drüben", wer in den USA nicht tourt scheint mit manchmal effektiv nicht-existent. Das hat sich in den letzten Jahren allerdings zugegebenermaßen auch etwas geändert. Nightwish haben durch die zahlreichen Reaction-Channels eine mordsmäßige Bekanntheit erreicht (mit DER Sängerin, die sie mittlerweile haben, auch kein Wunder), und im Sog dessen noch einige mehr.
Genauso muss ich allerdings für manche Musikarten aus Amerika auch ziemlich buddeln, bzw. echt Glück haben, bei YT oder so drüber zu stolpern, um überhaupt von der Existenz zu erfahren. (Auf die Tour hab ich mein letztjähriges Lieblingsalbum gefunden, von Bridge City Sinners, die machen halt eine Wilde Country/Punk/Goth Mischung mit Bluegrass-Instrumentierung (also komplett analog, Banjo, Geige, Uprigt-Bass, diverse Gitarren), aber da stolpert man dann hier auch nicht "leicht" drüber... Leider.)

Also ich stimme zu, es wird immer globaler, aber zu Teilen sind die Musikszenen immer noch krass disjunkt.
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 17:15wenn man jetzt genau auf die Frage guckt "warum so viele Metaller bei Gamern"? Sollte man sich eben fragen, ob das nicht am Ende nur eine laute(re) Minderheit ist (oder zumindest keine so krasse Mehrheit, wie es scheint).
Möglich. Dann wäre es immer noch interessant, warum ausgerechnet die Metaller so "laut" sind.
Ich tippe tatsächlich auf's Sendungsbewusstsein, ich habe zumindest gefühlt in Sachen "Musik-Predigern" vor allem Metaller oder Prog-Rocker erlebt, vielleicht ein bestimmter Persönlichkeitstyp (dem ich vermutlich auch angehöre :mrgreen: ).
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 17:15
Guthwulf hat geschrieben: 15. Mär 2022, 16:06Den gibts ja lange nicht nur bei Metal. Eine "wir gegen den Rest der Welt" Attitüde (...)
Das war auch nicht exklusiv oder wertend gemeint.
Hatte ich so auch nicht verstanden. Wollte nur ergänzen.
Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 17:15"laut sein, um Gleichgesinnte zu finden und/oder Grenzen abzustecken" (...) Ich finde das alles auch eher so unterprächtig, ich passe optisch zwar in's "typische" Erscheinungsbild, aber dieses Baumhausgehabe ist halt einfach Mist. Ich freu mich über jeden, der Musik hört, die ich auch mag, mit dem ich gemeinsam genießen oder mich austauschen kann, ob der sonst vorwiegend irgendwas anderes hört (auch was ich nicht mag) ist mir da doch total wurscht. "Die Szene" tut immer so homogen, ist es aber am Ende gar nicht, und ich schätze, das trifft auf viele (große) Szenen zu. ;)
Gibt genug Metaller, mit denen ich weniger musikalische und/oder ideologische Überschneidungen habe(n dürfte) als mit so einigen Punks oder Hiphopern.
Schöne Einstellung! Würde vielleicht ergänzen: Man kann auch gerne öfter mal die eigene Komfortzone verlassen und versuchen, sich auf was anderes einzulassen. Wer weiß was man dabei über sich herausfindet oder interessantes lernt. Ich gehe davon aus, dass du das auch machst.
Prinzipiell ja, ich merke aber, dass es im Verlauf der Pandemie immer weniger wurde, da ich Musik immer häufiger, bzw. noch häufiger als früher, zur Stimmungsregulierung einsetze, da wird der Raum für Experimente dann tatsächlich leider enger, da greife ich halt vorrangig zu Mitteln, um deren Wirkung ich weiß. :-/
Kommt aber schon noch vor, ja.
Mache drüben beim Powermetal.de-Forum auch bei einem Spiel mit, in dem jeder zu einem Thema eine Handvoll Songs nominiert, da sind auch immer einige nicht-metallische Vertreter mit dabei. Lustigerweise haben da die letzten Monate auch schon ein paar zu Einkäufen geführt, oder sind zumindest auf Einkaufslisten gelandet (gefühlt mehr als Metal ;) ).


Und back to topic, mein liebster Pop-Song des letzten Jahres (auch ein schönes Album, wie üblich):

Lana Del Rey - Blue Banisters
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Heretic »

Feamorn hat geschrieben: 15. Mär 2022, 22:40 Nightwish haben durch die zahlreichen Reaction-Channels eine mordsmäßige Bekanntheit erreicht (mit DER Sängerin, die sie mittlerweile haben, auch kein Wunder), und im Sog dessen noch einige mehr.
Ich hab' mal ein amerikanisches Nightwish-Reactionvideo gesehen, da wurde sich ernsthaft darüber gewundert, dass Nightwish englische Texte haben. Weil finnische Band und so... :lol:
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Insanity »

Dieser "Ghost Love Score"-Hype hat ja mittlerweile wirklich absurde Züge angenommen. Wobei ich gestehen muss: Ich bin absolut kein besonderer Nighwish-Fan, aber das Ende dieses Songs, gerade in der Wacken 2013-Version, verschafft mir wirklich jedes einzelne Mal Gänsehaut pur. Der vielbemühte Floorgasmus. Der Song hat einfach diesen Spannungsaufbau, den diese absurd hohe Gesangsnote ein ums andere Mal fabulös auflöst. Einfach herrlich. :)
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Sanity Assassin »

Insanity hat geschrieben: 16. Mär 2022, 08:01 Dieser "Ghost Love Score"-Hype hat ja mittlerweile wirklich absurde Züge angenommen. Wobei ich gestehen muss: Ich bin absolut kein besonderer Nighwish-Fan, aber das Ende dieses Songs, gerade in der Wacken 2013-Version, verschafft mir wirklich jedes einzelne Mal Gänsehaut pur. Der vielbemühte Floorgasmus. Der Song hat einfach diesen Spannungsaufbau, den diese absurd hohe Gesangsnote ein ums andere Mal fabulös auflöst. Einfach herrlich. :)
Und dabei ist das einer der langweiligsten Longtracks, die die Band so komponiert hat, von einem ihrer schwächsten Alben. Ärgert mich jedes Mal, wenn der so prominent rausgestellt wird. Aber gut, Nightwish-Hot-Takes habe ich so einige, ich glaube, das ist nicht repräsentativ. :D
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Heretic
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Re: Was hört ihr gerade?

Beitrag von Heretic »

Sanity Assassin hat geschrieben: 16. Mär 2022, 09:12 Und dabei ist das einer der langweiligsten Longtracks, die die Band so komponiert hat, von einem ihrer schwächsten Alben. Ärgert mich jedes Mal, wenn der so prominent rausgestellt wird. Aber gut, Nightwish-Hot-Takes habe ich so einige, ich glaube, das ist nicht repräsentativ. :D
Für mich ist "Once" das stärkste weil abwechslungsreichste Album. Ich muss aber dazusagen, dass es auch mein letztes Nightwish-Album war und ich ansonsten nur "Oceanborn", "Wishmaster" und "Century Child" besitze. Bin also wahrlich kein Experte.

Aber ich habe immerhin das erste After Forever-Album mit Floor im Regal stehen. Das hatte immerhin einen Hit. :D

After Forever - Follow In the Cry
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