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Desotho
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Desotho »

https://www.heise.de/news/Twitter-Umsat ... 36045.html

Mehr Drama, offenbar bezahlt Twitter seine AWS Rechnungen nicht weswegen Amazon num seinerzeit seine Rechnungen für Twitterwerbung nicht mehr zahlt.
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Rince81
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rince81 »

Das von heise gewählte Foto macht Lust auf Urlaub... Tolles Bild von einer der historischen Straßenbahn der Stadt.

In anderen Nachrichten, ein Elon Musk verhält sich wie ein Donald Trump was das Bezahlen von Rechnungen angeht... Regeln und Gesetze gelten nur für andere, nicht für Milliardäre...
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tanair
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von tanair »

Ja die Skandale lassen nicht nach: u.a. wurde wohl ein Schwerbehinderter Mitarbeiter entlassen und ihm wurde nicht gesagt, ob nun wirklich gefeuert wurde oder nicht. Es kam keine Reaktion von der HR Abteilung. Deswegen hat er sich auf Twitter an Elon gewandt. Der hat ihn gefeuert und dann auch nochmal nachgetreten:
https://twitter.com/iamharaldur/status/ ... 9751869440

https://www.bbc.com/news/technology-64871183
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Desotho
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Desotho »

Die Frage die ich mir stelle: Wie konnte Elon so lange brauchen, um zu checken, dass da noch ein Mensch mit Behinderung auf seine Kündigung wartet?
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rince81 »

Er kann sich nun wirklich noch nicht um jeden "Kandidaten" einzeln kümmern...
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rince81 »

Musk hat sich jetzt zumindest um diesen Kandidaten gekümmert und ist fleißig zurückgerudert...
Zuletzt geändert von Rince81 am 8. Mär 2023, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
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tanair
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von tanair »

Und lustig geht es weiter: nachdem sich Elon über den schwerbehinderten Mitarbeiter öffentlich lustig gemacht hat und meinte er würde seine Behinderung als Vorwand nehmen um nicht zu arbeiten musste er nun zurückrudern:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... g-101.html

Halli Thorleifsson hatte nämlich sein Startup Ueon an Twitter verkauft, aber anstatt einer üblichen Einmalzahlung oder Aktienoptionen, die nur niedrig besteuert werden, entschied sich Halli für eine Auszahlung als Gehalt, da er so mehr Steuern zahlen konnte um die isländischen Sozialsysteme zu unterstützen. Er wurde auch 2021 zu Islands Person des Jahres gewählt.

Nun musste Elon zurückrudern und hat sich entschuldigt, weil er angeblich die Situation falsch geschildert bekommen hat. Wahrscheinlich ist aber, dass die Twitter Anwälte ihm gesagt haben, dass er im Falle eine Kündigung eine hohe Summe als Auszahlung fürs gekaufte Startup zahlen müsste.
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rigolax »

tanair hat geschrieben: 8. Mär 2023, 13:27 Halli Thorleifsson hatte nämlich sein Startup Ueon an Twitter verkauft, aber anstatt einer üblichen Einmalzahlung oder Aktienoptionen, die nur niedrig besteuert werden, entschied sich Halli für eine Auszahlung als Gehalt, da er so mehr Steuern zahlen konnte um die isländischen Sozialsysteme zu unterstützen. Er wurde auch 2021 zu Islands Person des Jahres gewählt.
Ich habe das jetzt nicht recherchiert, aber mein innerer Peter Singer rebelliert, wenn er das liest. :ugly: Also wenn man schon sozial helfen will, dann gibt es sicher effektivere Wege als über mehr Steuern zahlen, indem man eben das Geld effektiv in private Hilfsorganisationen weiterleitet, die wohl eine höhere Wirksamkeit haben, also direkt Tafeln unterstützen oder Obdachlose, geringverdienende Alleinerziehende etc. Wobei ich diesen Patriotismus schon gar nicht mag, ich mein das ist Island, eines der Länder mit dem höchsten HDI. Mit dem Geld, das man braucht, um einem Isländer das Leben zu verbessern, könnte man in manchen Ländern des Globalen Südens 10 oder mehr buchstäblich das Leben retten. Es ist so absurd.

Witzigerweise habe ich grad ein Video über Peter Singers Ethik gesehen, es ist aber mit 30 Minuten viel zu lang für den eher dünnen Inhalt und recht clickbaity: https://www.youtube.com/watch?v=KVl5kMXz1vA "This is a lecture about an argument for the following claim: giving money to charity to not merely a good thing to do, but is *morally obligatory*. According to Peter Singer, who wrote this paper in 1972, spending money on luxuries is morally bad--it is evil."
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bluttrinker13
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von bluttrinker13 »

Kenne Peter Singer ganz gut und habe diese ultrautilitaristische Annahme, auf die du dich da beziehst, immer als einen provokativen Denkanstoß gelesen, aber nichts was kategorisch eins zu eins so umgesetzt werden sollte. Denn dann müsstest du dich ja automatisch mit der oft fragwürdigen Verwendung von Spenden bspw befassen und neue Zusatzforderungen aufstellen.

Ich würde dir da auch entgegenen, dass es überhaupt nicht absurd ist insofern, wenn du ein gutes, gerechtes und umfassend aufgestelltes Sozialsystem hast, du keine Tafeln uä mehr brauchst und es daher altruistisch voll OK ist, da mehr einzuzahlen. Die Tafeln in Deutschland sind ja einerseits toll, andererseits akutes (Sozial-) Politikversagen. Sagen sie auch selbst oft.
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rigolax »

Die Absurdität entsteht imho in einer globalisierten Welt, in der es noch absolute Armut gibt. Das hat moralisch/ethisch eklige Implikationen imho.

Wenn man sich nur dafür entscheidet, Geld in das Sozialsystem eines reichen Landes einzuzahlen, um das Leben von einigen Leuten besser zu machen, statt das Geld an Leute in einem armen Land zu spenden, womit viele Leute ein besseres Leben haben (sogar teils überhaupt erst weiterleben können), handelt man dann nicht rassistisch? Oder ist es nur eine legitime Präferenz, nur ggf. patriotisch?
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bluttrinker13
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von bluttrinker13 »

Ist meines Erachtens eine legitime Präferenz. Er ist ja in Island groß geworden, wurde dort ausgebildet, und wird angesichts seiner Krankheit auch dem dortigen Gesunsheitssystem immer mehr "zur Last fallen", imo. Darüber hinaus heisst das ja aber nicht, daß er bspw nicht auch für Misereor oder so spendet. Weisst du ja nicht. Die Vorwürfe die du formulierst, muss man imo an das System globalen Kapitalismus als solchen richten, nicht an Einzelpersonen bei denen man eine Verantwortlichkeit für, bspw Hunger in Äthiopien, ja auch überhaupt erst einmal nachweisen müsste.

Edit: dass es die von Singer ziemlich idealisierte direkte Spende so gar nicht gibt, ist ja noch mal ein ganz eigenes Problem.
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rince81 »

Rigolax hat geschrieben: 8. Mär 2023, 15:34 Also wenn man schon sozial helfen will, dann gibt es sicher effektivere Wege als über mehr Steuern zahlen, indem man eben das Geld effektiv in private Hilfsorganisationen weiterleitet, die wohl eine höhere Wirksamkeit haben, also direkt Tafeln unterstützen oder Obdachlose, geringverdienende Alleinerziehende etc.
Ich finde diese Ansicht immer schräg bzw. das übliche Problem bei der Besteuerung von Millionären oder Milliardären. Steuern fürs Gemeinwohl zahlen dann nur die dummen Normalverdiener, "Altruistische" reiche dürfen hingegen selbst entscheiden, wie ihr Geld ausgegeben wird. Das Sozialsystem kann dann aus dem letzten Loch pfeifen, das Geld des Millionärs sollte trotzdem lieber an die Tafel gegen, weil es da effizienter ist. Ich fand diese Ansicht schon immer sehr unlogisch.
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rigolax »

Rince81 hat geschrieben: 8. Mär 2023, 18:19
Rigolax hat geschrieben: 8. Mär 2023, 15:34 Also wenn man schon sozial helfen will, dann gibt es sicher effektivere Wege als über mehr Steuern zahlen, indem man eben das Geld effektiv in private Hilfsorganisationen weiterleitet, die wohl eine höhere Wirksamkeit haben, also direkt Tafeln unterstützen oder Obdachlose, geringverdienende Alleinerziehende etc.
Ich finde diese Ansicht immer schräg bzw. das übliche Problem bei der Besteuerung von Millionären oder Milliardären. Steuern fürs Gemeinwohl zahlen dann nur die dummen Normalverdiener, "Altruistische" reiche dürfen hingegen selbst entscheiden, wie ihr Geld ausgegeben wird. Das Sozialsystem kann dann aus dem letzten Loch pfeifen, das Geld des Millionärs sollte trotzdem lieber an die Tafel gegen, weil es da effizienter ist. Ich fand diese Ansicht schon immer sehr unlogisch.
Er konnte in dem Fall aber entscheiden, also ob er mehr Steuern zahlt oder die Aktienoption nimmt. Ich find's nicht schräg, ich find's nur effizient gedacht. Dass das System massiv ungerecht ist, kein Zweifel, meines Erachtens müsste sich gesamtgesellschaftlich allerdings das Bewusstsein durchsetzen, dass an den Händen von Reichen, auch nur Besserverdienern, Blut klebt, weil sie Hilfeleistung unterlassen. Wäre jedenfalls interessant, falls das ein gesamtgesellschaftliches Mindset wäre; potentiell käme da aber noch eine Stimmung wie in 1789 raus, uhm.
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rince81 »

Ich finde er hat sich einfach richtig und solidarisch entschieden.
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Jon Zen
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Jon Zen »

Rigolax hat geschrieben: 8. Mär 2023, 18:43 Dass das System massiv ungerecht ist, kein Zweifel, meines Erachtens müsste sich gesamtgesellschaftlich allerdings das Bewusstsein durchsetzen, dass an den Händen von Reichen, auch nur Besserverdienern, Blut klebt, weil sie Hilfeleistung unterlassen.
In dieser verkürzten Form nicht haltbar. Wie du schon andeutest, das haben "Revolutionäre" postuliert, um letztlich mit dieser Begründung eine Terrorherrschaft aufzubauen und tausende (z.B. Frankreich) bis Millionen (China, Russland) umzubringen.
Besserverdienende, die das Geld über moralisch einwandfreie Jobs verdienen, haben nicht mehr Verantwortung gegenüber Leid auf der Welt als schlechter Verdienende. Dann können wir uns gleich alle beim Sozialamt anmelden, um "kein Blut an den Händen" zu haben. Das ist logisch gesehen ein Fehlschluss. Es ist eine Möglichkeit, um die "arme" Bevölkerung auf die eigene Seite (z.B. für die Politik) zu ziehen und Feindbilder zu schaffen.

Die moralische "Schuld" kann nicht durch die Menge des erhaltenen Geldes definiert werden, sondern auf die Art und Weise, wie Personen das Geld verdienen und ausgeben.
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rigolax »

Jon Zen hat geschrieben: 8. Mär 2023, 19:35 Die moralische "Schuld" kann nicht durch die Menge des erhaltenen Geldes definiert werden, sondern auf die Art und Weise, wie Personen das Geld verdienen und ausgeben.
Die Schuld entsteht ja potentiell durch unterlassene Hilfeleistung: Wie steht's denn, wenn jemand eine Trillion € hätte und 90% der lokalen Bevölkerung stark leiden, und er das Geld legitim verdient hat? Dann würde man ja auch sagen, er sollte was abgeben, sonst ist er ein schlechter Mensch. Also geht mit Reichtum ein Mehr an Verantwortung doch schon einher.

Es ist imho auch kein logischer Fehlschluss, es ist ja nur weitergedacht, was zu einem gewissen Grad schon intersubjektivert ist, nämlich dass man anderen helfen sollte, wenn der eigene Schaden gering ist, etwa in dem Szenario von Peter Singer mit dem ertrinkenden Kind. Singer dehnt das dann global aus und denkt es monetär.

Man sollte darüber nicht zu sehr nachdenken, wie vieles bei Singer ist das ein ziemlicher Mindfuck. Etwa was er zum Thema Abtreibung sagt etc. Ich hab sein "practical ethics"-Buch mal gelesen, aber vieles vergessen ehrlich gesagt.
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Jon Zen
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Jon Zen »

Rigolax hat geschrieben: 8. Mär 2023, 19:51
Jon Zen hat geschrieben: 8. Mär 2023, 19:35 Die moralische "Schuld" kann nicht durch die Menge des erhaltenen Geldes definiert werden, sondern auf die Art und Weise, wie Personen das Geld verdienen und ausgeben.
Die Schuld entsteht ja potentiell durch unterlassene Hilfeleistung: Wie steht's denn, wenn jemand eine Trillion € hätte und 90% der lokalen Bevölkerung stark leiden, und er das Geld legitim verdient hat? Dann würde man ja auch sagen, er sollte was abgeben, sonst ist er ein schlechter Mensch. Also geht mit Reichtum ein Mehr an Verantwortung doch schon einher.
Schwieriges Gedankenexperiment, weil es keinen vergleichbaren Fall gibt. Wenn Dagobert Duck 90% des Geldes in seinem Geldspeicher horten würde, dann würde es zur Deflation kommen und die Preise sinken. Wenn die 10% des restlichen Geldes entsprechend häufiger im Markt bewegt werden, um Dagoberts Sparen auszugleichen, könnte der drohende Wohlstandsverfall sogar neutralisiert werden.
Du (oder Singer) möchte mit dem Beispiel vermutlich eher auf das Wohlstands-Missmatch zwischen Länder hinweisen. Da wird es noch komplizierter, weil wir von souveränen Staaten mit eigenen Marktwirtschaften sprechen.
Wenn eine Marktwirtschaft einen hohen Wohlstand sich geschaffen hat, ist sie nicht dazu verpflichtet die anderen auf ihr Niveau zu ziehen . Ein Teil des Wohlstands der Industrienationen beruht aber auf dem Außenhandel und auch auf der Ausbeutung (=es werden eigene Standards im anderen Land nicht eingehalten) "schwächerer" Länder. Da kommen wir auf das "Wie" wird Geld verdient.
Rigolax hat geschrieben: 8. Mär 2023, 19:51 Es ist imho auch kein logischer Fehlschluss, es ist ja nur weitergedacht, was zu einem gewissen Grad schon intersubjektivert ist, nämlich dass man anderen helfen sollte, wenn der eigene Schaden gering ist, etwa in dem Szenario von Peter Singer mit dem ertrinkenden Kind. Singer dehnt das dann global aus und denkt es monetär.
Es ist ein Fehlschluss, wenn die Lösung des Problems ist, weniger für die Gesellschaft zu tun (sprich: Geld verdienen und zu arbeiten).
Einerseits ist es ein richtiges Unterfangen, wenn man viel hat, mehr zu geben. Anderseits ist es dumm, Personen allein aufgrund ihres Verdienst, als Böse zu bezeichnen - sie haben genau die gleiche Verantwortung wie alle anderen Menschen. Im Umkehrschluss könnte man dann nämlich die "Geringverdiener" verdammen, weil sie zu wenig/zu schlecht arbeiten, um mehr zu verdienen, damit sie letztlich mehr spenden zu können. Der Calvinismus ging in diese Richtung.
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rigolax »

Jon Zen hat geschrieben: 8. Mär 2023, 20:21Wenn eine Marktwirtschaft einen hohen Wohlstand sich geschaffen hat, ist sie nicht dazu verpflichtet die anderen auf ihr Niveau zu ziehen . Ein Teil des Wohlstands der Industrienationen beruht aber auf dem Außenhandel und auch auf der Ausbeutung (=es werden eigene Standards im anderen Land nicht eingehalten) "schwächerer" Länder. Da kommen wir auf das "Wie" wird Geld verdient.
Imho ist das Problem absolute Armut. Das ist ja Armut, die nicht nur relativ zum Lebensstandard einer Bevölkerung ist (etwa sind Bürgergeld-Empfänger in Deutschland relativ arm), sondern absolut arm, so dass grundlegender Existenzerhalt nicht möglich ist, also Hunger, Obdachlosigkeit, Krankheit. Das gibt es vor allem im Globalen Süden. Das gibt es faktisch gar nicht in Island etwa (und wenn jemand so leidet, dann kann er staatliche Hilfe bekommen).

Der Klimawandel kommt auch noch dazu, könnte man zur Ausbeutung zählen. Also die Verursacher sind ja im Globalen Norden, die die am meisten leiden im Globalen Süden.
Jon Zen hat geschrieben: 8. Mär 2023, 20:21 Es ist ein Fehlschluss, wenn die Lösung des Problems ist, weniger für die Gesellschaft zu tun (sprich: Geld verdienen und zu arbeiten).
Das meinte ich auch nicht so. Faktisch handeln aber die, die mehr Geld haben, i.d.R. moralisch verwerflicher, wenn man Singers Logik anwendet. Deswegen meinte ich auch, das ist potentiell ein Mindset, das zu 1789 führt. Aber vielleicht ist es auch das Mindset, mit dem absolute Armut verschwindet.
Jon Zen hat geschrieben: 8. Mär 2023, 20:21 Im Umkehrschluss könnte man dann nämlich die "Geringverdiener" verdammen, weil sie zu wenig/zu schlecht arbeiten, um mehr zu verdienen, damit sie letztlich mehr spenden zu können. Der Calvinismus ging in diese Richtung.
Könnte man so sehen, dass jeder die Pflicht hat, möglichst viel Geld zu verdienen in einkommensreichen Ländern, um möglichst viel abzugeben.

Das Problem ist natürlich, hier werden Individuen für systemische Probleme herangezogen. Aber das System scheint ja nicht trivial behebbar. Wenn man einen Wasserschlauch hat, versucht man wohl auch nach Kräften zu löschen, auch wenn man die Feuerwehr gerufen hat, die im Stau steht. :ugly:
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tanair
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von tanair »

Ist zwar nur Satire aber ich fands trotzdem Lustig:

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Rigolax
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Re: Twitter-Alternative: Mastodon

Beitrag von Rigolax »

Bzgl. der massiven Entlassungen bei Twitter und im Big Tech allgemein: https://www.businessinsider.com/google- ... ois-2023-3 "Google and Meta over-hired thousands of employees who do 'fake work,' says PayPal Mafia's Keith Rabois"
Google, he continued, had intentionally over-hired engineers and tech talent to stop them from moving to other companies, a strategy he described as "pretty coherent." But, he added, that meant engineers had been happy to "be entitled, sit at their desks, and do nothing."
Erzählt das mal Leuten aus der Working Class.
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