Umfrage: WM 2022 in Katar

[Crenshaw]

Dass die zum Teil wieder abgebaut werden sollen - schon klar. Aber noch während das Turnier läuft, ernsthaft?

was spricht dagegen? es hat seinen Dienst getan, jetzt kostet es nur Geld und Energie und wenn es eh geplant war, lieber jetzt als später, wird nicht besser vom rumstehen

[MaxDetroit]

Generell finde ich eine Personalrotierung nach einigen Jahren gut, um neues Wissen hineinzubringen und festgefahrene Systeme aufzusprengen. Die "Entlassung" wirkte jedoch mehr wie ein Bauernopfer, als eine geplante Personalrotation.

Sehe ich auch so. Das Hauptproblem dürfte für mich am Ende einfach die extrem kurze Vorbereitungszeit auf das Tournier gewesen sein. Die Abwehr konnte sich nicht richtig einspielen (hat man gemerkt), allgemein kamen die Nominierungen für die Nationalmannschaft Anfang November, dann gab's ein Testspiel gegen Oman und dann ab ins Tournier (https://www.news.de/sport/856586199/wm- ... -stream/1/). Das reicht natürlich nicht um ein Team zu bilden und das hätte man besser und vor allem früher alles organisieren müssen. Wer daran Schuld ist? Keine Ahnung, vielleicht lag's auch an der Winter WM und der bis Anfang November laufenden Bundesliga Saison. Aber kurz gesagt: ich sehe den Grund für's Scheitern in der extrem kurzen Zeitspanne von Team-Zusammenstellung bis zu Tournier-Beginn, das hat hinten und vorne nicht gereicht. Ob das jetzt mit einer bestimmten Personalie zusammenhängt kann ich nicht sagen.

[meieiro]

Von daher war es schon eine neue innovative Idee keine festen Stadion zu bauen, sondern Stadien als eine Art Lego-Baukasten. Das Stadion besteht auch aus 974 recyclten Schiffscontainern. Das Stadion wurde auch für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. https://en.wikipedia.org/wiki/Stadium_974

Es ist schon absurd ein Stadion, dass nur für 13 Spiele in die Wüste gebaut wurde für seine Nachhaltigkeit auszuzeichnen. Wo das Stadion auch noch gekühlt werden musste, dass man überhaupt dort spielen kann. Man weiß ja auch noch gar nicht ob und wo man das wieder aufbauen will.

[MrP]

Wo das Stadion auch noch gekühlt werden musste, dass man überhaupt dort spielen kann. Man weiß ja auch noch gar nicht ob und wo man das wieder aufbauen will.

Das Stadion musste nicht gekühlt werden weil es durch die Bauweise und Lage am Wasser eine natürliche Ventilation hatte. Allerdings findet sich wohl kein Abnehmer für das Stadion. Es war mal geplant das irgendwo nach Afrika zu verschiffen aber es fand sich wohl kein Abnehmer oder der Unterhalt war zu teuer.

[Wolfgang]

Ich habe bisher noch keinen Grund gehört, was Bierhoff fachlich falsch gemacht hat und was jemand anderes besser machen könnte.

An Löw zu lange festgehalten? Marketingblödsinn wie "Die Mannschaft" eingeführt? Falsche Hotelwahl (okay das ist kleinlich )? Miserabler Umgang mit den ganzen politischen Themen? Dann auch das ganze Personal, das er um sich gescharrt hat. Das waren halt seine "Leute", der hat die schon genau so gewählt das niemand ihn kritisiert oder widerspricht (so ja auch mit Flick).

Wir reden halt von einer Nation, deren schlechtester Platz 10 war...1938.
Seitdem Platz 7 als schlechteste (!) Platzierung und im Durchschnitt Platz 3 erzielt.

Jetzt hatte man als amtierender Weltmeister Platz 22 und danach Platz 17. Und das bei beiden Turnieren als ein Topfavorit. (2022er Wettquoten für das Halbfinale war 2:1!)

Bierhoff ist für beides verantwortlich. Zu langes festhalten am bisherigen Coach. Und Auswahl des neuen Coaches.
Wenn ich schon die (ehemaligen) Spieler höre: Bierhoff hat mich zum Nationalspieler gemacht.

Interessant fand ich den Nachrichtenzusammenschnitt von ihm. 2014: Gemeinsam sind wir Weltmeister geworden.
2022: Mit dem Ausscheiden habe ich nichts zu tun.

Des weiteren sind diese desaströse DFB Akademie und die fehlgeleitete Nachwuchsförderung seine direkten Verantwortungsbereiche.

Bierhoff ist ein typischer empire-building Manager:
Setzen sich in erfolgreiche Unternehmen, Blenden nur, leben von der Substanz und optimieren kurzfristigen Erfolg, setzen komfortable Ja-Sager ein, agieren nicht im Sinne des Unternehmens, sondern im Sinne des eigenen Machterhalts.
Und irgendwann implodiert das Kartenhaus.
Dann nehmen sie den Golden Parachute und sind vom Acker.

[Felidae]

Bierhoff ist ein typischer empire-building Manager:
Setzen sich in erfolgreiche Unternehmen, Blenden nur, leben von der Substanz und optimieren kurzfristigen Erfolg, setzen komfortable Ja-Sager ein, agieren nicht im Sinne des Unternehmens, sondern im Sinne des eigenen Machterhalts.
Und irgendwann implodiert das Kartenhaus.
Dann nehmen sie den Golden Parachute und sind vom Acker.

Fairerweise: Als Bierhoff beim DFB angefangen hat, war das ein genauso "erfolgreiches Unternehmen" wie jetzt grade auch: Vorrundenaus bei der EM 2004, zwei Jahre später der Druck der Heim-WM. Bierhoff dürfte in den letzten 18! Jahren sicher seine positiven Verdienste haben. Aber 18 Jahre sind halt eine verdammt lange Zeit - und was vor zehn Jahren noch richtig gewesen sein mag, ist es heute halt nicht mehr unbedingt.

Das einzige, was man ihm (so wie auch Löw) tatsächlich in dem Kontext vorwerfen kann, ist, das nicht rechtzeitig von allein gemerkt zu haben.

[Jon Zen]

Der Begriff des Empire Building hat übrigens auch eine andere Definition:
Er geht darum, dass wenn ein Manager ein Unternehmen (oder seine Abteilung) über die Interessen der Stakeholder hinaus aufbläht, bzw. vergrößert, anstatt vorhandene Strukturen zu verbessern. *Hust* Embracer *Hust*
Das "Empire" war ja ebenfalls nicht dauerhaft profitabel aus Sicht der Briten.
Kurzfristiger Erfolg ist keine Folge von Empire Building.

Das trifft nicht auf den DFB zu, der war und ist schon der größte Sportbund der Welt. Den DFB Campus könnte man als Indiz dafür sehen, allerdings möchte man mit diesem Projet meines Wissens nach mit dem französischen Jugendleistungszentrum INF Clairefontaine gleichziehen, welches ein paar ganz gute Talente ausgebildet hat (z.B. Mbappe).

vgl. auch: https://www.investopedia.com/terms/e/empirebuilding.asp

Vielleicht einfach das Wort gewählt, wir wissen ja, welche Art von Manager du meinst.

Trotzdem denke ich, dass es nicht auf Bierhoff zutrifft, weil er nicht auf den kurzfristigen Erfolg hin optimiert hat, sondern genauso auf langfristige Projekte setzte und für den kurzfristigen Erfolg nicht hauptverantwortlich ist.
Durch die föderale Struktur des DFBs bekommt man vermutlich auch keine Neuerungen hin, ohne ein Netz mächtiger Vertrauter und Politik.

Und für den kurzfristigen Misserfolg sehe ich Bierhoffs Schuld immer noch nicht: Objektiv ist Deutschlands Kader einer der fünf Stärksten in der Spitze (Frankreich, Brasilien, England, Portugal) und in seiner Tiefe nur von Frankreich übertroffen.

[Wolfgang]

Der Begriff des Empire Building hat übrigens auch eine andere Definition:
Er geht darum, dass wenn ein Manager ein Unternehmen (oder seine Abteilung) über die Interessen der Stakeholder hinaus aufbläht, bzw. vergrößert, anstatt vorhandene Strukturen zu verbessern. *Hust* Embracer *Hust*
Das "Empire" war ja ebenfalls nicht dauerhaft profitabel aus Sicht der Briten.

Wie viel hat Bierhoffs Baby, die DFB Akademie gekostet?
150 Mille

[Wolfgang]

Sportjournalist Thomas Kistner in Lanz & Precht #66:
- FIFA ist nicht reformierbar
- 5 große europäische Verbände reichen, im die FIFA zu zerschlagen

[Jon Zen]

Hah, Brasilien kommt nicht weiter als ins Viertelfinale. Bin etwas froh, diesen Standpunkt verteidigt zu haben (auch wenn es natürlich etwas glücklich war).
Spiel nicht gesehen, weil Magenta TV exklusiv.

Vor allem wen haben wir denn gerade, der als Talent heraussticht und den man der Kaderschmiede von Bierhoff zuschreiben kann? Musialla wurde in England (Chelsea) ausgebildet. Zumal die ganze oder meiste Arbeit eh bei den Vereinen liegt.

Die "Kaderschmiede" DFB-Campus ist ja noch gar nicht fertig.

[tanair]

Spiel nicht gesehen, weil Magenta TV exklusiv.

Ach mein Laptop ist für die Zeit des Spiels mal eben in die Schweiz gereist. Normalerweise geht es nach Österreich, aber diesmal wurde es auch nicht vom ORF übertragen.

[Wolfgang]

Sportlich sind es jetzt 6x Westeuropa und ARG/BRA im Viertelfinale. Es sind die 7 der 8 stärksten Mannschaften, die ex ante so vor dem Turnier eingeschätzt wurden. Wer fehlt wohl?

Jaja, wer kennt sie nicht, die westeuropäischen Marokkaner, die vor der WM zu den acht stärksten Mannschaften gezählt wurden

Nachdem die Mehrzahl der Maroccaner in Westeuropa geboren wurden und ihr gesamtes Leben in Westeuropa lebten...

... dürften die wohl als Westeuropäer zählen.

[Jon Zen]

Jaja, wer kennt sie nicht, die westeuropäischen Marokkaner, die vor der WM zu den acht stärksten Mannschaften gezählt wurden

Nachdem die Mehrzahl der Maroccaner in Westeuropa geboren wurden und ihr gesamtes Leben in Westeuropa lebten...

... dürften die wohl als Westeuropäer zählen.

Ich habe es nachgerechnet:
Von den 26 WM Spielern, die auf transfermarkt.de gelistet sind sind mind. 16 in Westeuropa oder Kanada (Bono) groß geworden, hatten nie in Marokko gespielt und besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft.
Der Marktwert von Marokko beträgt 241,1 Mio Euro, davon entfällt 187,7 Mio Euro auf die "Westeuropäer", also gut 78% (zusätzlich spielte En-Nesyri, 12 Mio, seit der U19 in Spanien).
Bei vielen afrikanischen Länder sieht es aber ganz ähnlich aus. Und bei den europäischen Team spielen nun mal meist die "besseren" Spieler mit Migrationshintergrund.
Der Verband Marokkos hat in dieser Hinsicht gute Arbeit geleistet und es geschafft, dass ein Hakimi (65 Mio, Spanien), Mazraoui (25 Mio, Niederlande), Ziyech (17 Mio, Niederlande) oder Bono (15 Mio, Kanada) für sie spielt, anstatt für das Geburtsland.

[ZiggyStardust]

Schönes Video mit Lothar Matthäus. Schade, dass ihn viele Jüngere nur aus der Boulevardpresse kennen.
https://youtu.be/nGCvVSlIfvI

[tanair]

Ich finde es interssant, dass die Öffis bei jedem Atemzug Katar kritisieren, aber dann kein Problem haben vor jedem WM Spiel die Werbung laufen zu lassen: "Besuchen Sie Saudi Arabien"

[Wolfgang]

Von den 26 WM Spielern, die auf transfermarkt.de gelistet sind sind mind. 16 in Westeuropa oder Kanada (Bono) groß geworden, hatten nie in Marokko gespielt und besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft.

Danke für Deine Recherche.
Das ist halt ein weiterer Sargnargel des Nationalmannschaftsfussballs.

Wie oft hat ein Teenager wir Musiala schon die Nationalmannschaft gewechselt? 3x oder 4x?
Kann man nicht mehr ernst nehmen das Ganze...

[tanair]

Von den 26 WM Spielern, die auf transfermarkt.de gelistet sind sind mind. 16 in Westeuropa oder Kanada (Bono) groß geworden, hatten nie in Marokko gespielt und besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft.

Danke für Deine Recherche.
Das ist halt ein weiterer Sargnargel des Nationalmannschaftsfussballs.

Wie oft hat ein Teenager wir Musiala schon die Nationalmannschaft gewechselt? 3x oder 4x?
Kann man nicht mehr ernst nehmen das Ganze...

Das hat die Fifa aber ganz gut geregelt: sobald du auch nur ein Pflichtspiel in der A-Nationalmannschaft eines Landes machst darfst du den Verband nicht mehr wechseln. Das finde ich auch in Ordnung. Es ist auch für die Spieler oft nicht einfach sich für ein Land zu entscheiden.

[Jon Zen]

Frankreich - Marokko hat nochmal Frankreich - England übertroffen (Platz 3: Deutschland - Spanien).
Das Spiel war exzellent.
Als Bayern Fan ist es natürlich traurig den Verletztenstand zu sehen (Hernandez Kreuzbandriss, Upamecano angeschlagen, Pavard außen vor, Mazraoui angeschlagen ausgewechselt), aber für Kolo Muani hat es mich sehr gefreut. Der 0€ Transfer (Super SGE!) spielt einfach neben dem 180 Millionen-Transfer Mbappé und konnte das Tor erzielen, im Gegesatz zum 140 Millionen-Mann Dembélé.
Auch die Gladbach Fans konnten sich freuen durch die Thuram Einwechslung, welcher Mbappé in die Mitte ließ, wodurch er nicht mehr ständig kaputtgetreten wurde (dem Schiri drohte das Spiel zu entgleiten, weil er seine Gelbe Karte wohl vergessen hatte).

[Peter]

Jep, und man muss auch einfach sagen, dass Marokko völlig verdient im Halbfinale stand, auch wenn mir ihre Spielweise bis dahin nicht sonderlich gefallen hat.

Ich hoffe nur, dass Frankreich nicht schon wieder den Titel holt, denn wenn man sieht, wie viele Talente da vorhanden sind, muss man eigentlich davon ausgehen, dass sie in den nächsten 20 Jahren jedes zweite Turnier gewinnen werden. Und Messi würde ich den Titel auch total gönnen. Er spielt mit 35 seine mit Abstand beste WM und zeigt Dinge, bei denen einem ein ums andere Mal die Kinnlade nach unten klappt.

[Desotho]

Ich dachte die ist längst vorbei