Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Wenn es nicht um Spiele und / oder den Podcast geht, dann stehen die Chancen gut, dass dein Thema hier richtig ist.
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derFuchsi
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von derFuchsi »

"Whataboutismus" geil :lol:
JayTheKay hat geschrieben: Das Internet ist für mich eine der besten "Erfindungen" der Menschheit.
Ich finde Smartphones haben mehr Vor als Nachteile, ich finde es gut, dass jeder potentiell immer erreichbar sein kann, wenn er es will. Das ist ein Luxus, den sich viele Leute vor uns nur erträumt haben.
Jede Medaille hat immer zwei Seiten. Ob Smartphones mehr Vor- als Nachteile haben halte ich zumindest für diskussionswürdig. Die Vorteile sind deutlicher sichtbar das stimmt.

Aber die ständige Erreichbarkeit die du so hervorhebst ist genauso ein Ärgernis wie Segen. Sei es dass man ggf. für den Job ständig auf Hab-Acht-Stellung ist und man quasi nie richtig "frei" hat oder sei es dass man sich ggf. gezwungen sieht auf jede ankommende Nachricht sofort zu reagieren etc. etc.
Auch das veränderte Konsumverhalten muss nicht besser sein als früher. Dass man jetzt per Smartphone ungefiltert in Echtzeit mit News vollgeballert wird über verschiedenste Nachrichten- und Social-Media Kanäle finde ich auch nicht zwingend nur positiv. Letzteres bewirkt auch dieses "Die Welt wird immer schlechter" Gefühl.
Wenn früher in China ein Sack Reis umgefallen ist hat hier niemand darüber berichtet. Wenn heute in China ein Sack Reis umfällt wird man sofort über Twitter und Facebook mit Smartphone-Videos (Natürlich vertikal gefilmt) über den umfallenden Sack Reis zugeballert und die Nachrichtenseiten stürzen sich mit SEO-optimierten News auf den neuen Trend "Live Ticker: Sack Reis in China umgefallen, Chinesische Börse wackelt. DAX sinkt um 500 Punkte." Das alles liest man direkt auf dem Smartphone mit und schon hat man wieder ein mulmiges Gefühl.

Nochmal zum Thema warum Smartphones praktisch sind
Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: Ich nehme mal an du meinst das hier: http://imgur.com/zBANAHm
http://funcloud.com/110072
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Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
kagrra

Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von kagrra »

Axel hat geschrieben:
- Ich habe kein Handy. Mehr noch, ich verabscheue die Tatsache, dass Menschen heute von den Dingern abhängig sind und scheinbar nichts mehr bewerkstelligen können, ohne auf irgendeine App angewiesen zu sein.
Moin,
Cooler Thread Dieser zitierte Satz viel mir besonders ins Auge.'
Ist das eine Annahme dass Menschen abhängig von Apps sind? Um was für Apps geht es denn? Oder siehst du das in deinem Bekanntenkreis?

Weil in meinem näheren und weiteren Umfeld ist das so, dass die Jüngeren eher das Handy verwenden um mit Freunden zu kommunizieren, und die Älteren eher vermehrt surfen. Trifft auch auch mich zu. Ich starre auch immer aufs Handy wenn ich durch die CIty renne. Aber da surfe ich auf diversen Seiten; Gaming, Nachrichten, Science..ist eig alles mit dabei. Dass das blöd aussieht, kann ich mir denken. Finde aber diese Art von Unterhaltung ehrlichgesagt unverzichtbar.

Bin zwar wie viele hier auch eher ein Technikjunkie, aber das Neuste Handy brauch ich nicht. Hab immer noch das Galaxy S2 als Mediagerät im Einsatzz für Podcasts, Dokus, BPKs und das Iphone 4 als Telefon für Internet halt und als Hotspot fürs S2.
FInde das irgendwie unverzichtbar. Früher hab ich sowas eben zu Haus konsumiert, jetzt ist selbst die nötigste Shoppingtour nicht langweilig.

Finde aber auch, dass alle Jüngeren, die ihre Handies für Kommunizieren mit Freunden nutzen, jetzt auch nicht unbedingt pläm im Kopf. Ich kenne die ZEit noch ohne Handy, und man hat sich immer in der Schule verabredet oder eben das Haustelefon benutzt. Heute ist man eben viel Flexibler. Ich glaube auch nicht, dass die Jüngeren heut weniger häufig raus gehen. Die können eben über die reallen Treffen hinaus in Kontakt bleiben.

Oder sehe ich das komplett falsch.

gruß
jan

EDIT
Ausserdem finde ich es nicht wirklich verwerflich, in lustigen Whatsapp Gruppen zu sein und lustige Bilder kriegen gg
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Crenshaw
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Crenshaw »

das ganze vernetzt sein, hat meiner Meinung den großen Nachteil, dass man sich dem teilweise gar nicht entziehen kann, ein Arbeitskollege von mir ist mehr oder weniger gezwungen bestimmte Messenger (zB Whatsapp)zu benutzen, weil er sonst bestimmte Sachen in Kindergarten/Schule seiner Kinder gar nicht mit bekommt, weil vieles einfach nur noch digital erledigt wird, bei den Kinder/Schülern usw das gleiche vieles wird nur noch digital erledigt und wer die entsprechenden apps nicht hat, hat nen Problem
außerdem sehe ich das Handy im Straßenverkehr als verdammt gefährlich an, ich fahre viel Auto und muss immer wieder feststellen, das bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit aufs Handy geschaut wird, rote Ampeln oder in Schlange vor Ampel Handy wird gezückt, ruhige gerade Strecke Handy wird gezückt usw und so fort, wenn ich jedesmal einen Euro bekäme wenn ich jemanden am Steuer mit Handysehe, wäre ich inzwischen reich, es gibt soviele Möglichkeiten der Nutzung, aber kaum einer macht sich Gedanken über die Gefahren

es gibt Studien die eindeutig belegen, das viele gerade Jüngere viel weniger rausgehen um sich zu treffen, weil sehr vieles digital (auf welchen Weg auch immer) erledigt werden kann
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sid zung
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von sid zung »

Crenshaw hat geschrieben:..weil er sonst bestimmte Sachen in Kindergarten/Schule seiner Kinder gar nicht mit bekommt
Wobei ihm ja die klassischen Möglichkeiten bleiben: Reden mit anderen Eltern und Erziehern, Lesen von Aushängen. Wenn er natürlich bequem und aktuell und zum gleichen Zeitpunkt wie alle anderen informiert werden will, dann gab es diese Möglichkeit früher nur alle 3 Monate (Elternabend), und heute eben jederzeit (Whatsapp). Kann man doof finden, muss man aber nicht.

Bücher verbrennen weil einer die beim Autofahren liest, geht irgendwie auch am Thema vorbei. Ich kann deine Wahrnehmung nachvollziehen, hatte bis letztes Jahr auch 5000km im Monat und ständig Handy-Gucker um mich rum, aber hier (NRA 4tw) ist das Problem nun wirklich nicht das Werkzeug, sondern der Nutzer. :mrgreen:
kagrra

Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von kagrra »

Es ging jedenfalls auch ohne Handy und Internet. Bin 33 und kenne die Zeit zu gut. Damals hab ich nix vermisst. Wenn wir alle wieder in der Steinzeit landen, ist es ja für jeden gleich gg

Ah ja, ist denn rausgehen, außer vom gesundheitlichen Aspekt wirklich so viel besser anstatt alles mal eben im Netz zuerledingen?

Früher musste ich los um aufs Konto zu gucken, heute mach ichs vom Pc aus. Ist eig viel bequemer so und zeitsparender.

Hat alles wie immer Vor und Nachteile gg

gruß
jan
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Leonard Zelig
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Leonard Zelig »

Vinter hat geschrieben: Wer zum Beispiel die Ausbeutung in der Welt ankreidet, aber so tut, als wäre es den Menschen früher besser ergangen, der liegt faktisch derart weit weg von der Realität, dass eine Dekonstruktion gar nicht mehr möglich ist. Damit schmettere ich übrigens nicht grundsätzlich die Kritik an der modernen Welt ab, sondern lediglich die völlig falsche Einordnung der Gegenwart und den Vergleich mit einer verklärten, de facto nie-existenten Vergangenheit.
Für Europa mag das sicher stimmen, wer sich hier ausgebeutet fühlt weil er nur den Mindestlohn erhält hat immer noch ein deutlich besseres Leben als die ersten Fabrikarbeiter im 19. Jahrhundert.

Aber ob die Menschen in Bangladesh wirklich glücklicher sind als die indigene Bevölkerung Brasiliens, die nichts vom Wohlstand des Westens weiß und nicht für ausländische Konzerne Kleidung nähen muss in überfüllten Lagerhallen?

Solche Zahlen klingen auch nicht gerade nach einem erfüllten Leben. Und die USA galten ja lange Zeit als leuchtendes Vorbild für den Rest der Welt. Habe letztens "Die Abwicklung" von George Packer gelesen, welches schön aufzeigt was in den USA in den letzten Jahrzehnten schief gegangen ist:
42 Prozent der Amerikaner haben 2014 keinen einzigen ihrer ohnehin spärlichen Urlaubstage genommen. Sie arbeiten länger und öfter als die Deutschen. Weil im Land der unbegrenzten Möglichkeiten vieles unmöglich ist.
...
Laut der UN-Behörde International Labor Organization geht es Müttern und Vätern nur in einem anderen Land in etwa genauso schlecht: Papua-Neuguinea. Und so kehren viele amerikanische Mütter gleich nach der Geburt wieder zur Arbeit zurück – besonders in ärmeren Familien.
http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/nur-ein ... 60268.html" onclick="window.open(this.href);return false;
goschi hat geschrieben: Ja, auch UNS darf es besser gehen.
Und da es uns besser geht, geht es auch den menschen als ganzes besser und durch unseren Wohlstand bewirken wir auch, dass es Stück für Stück anderen Menschen besser geht.
Das geht nicht immer gut, hat oft auch negative Auswirkungen, aber gesamthaft betrachtet verbessern wir alle langsam die Welt, auch mit unserem Wohlstand.

Themen wie Klimawandel und Umweltzerstörung spielen in Deiner Argumentation keine Rolle?
goschi hat geschrieben:Wohlstand ist ansteckend, wie man so schön sagt, denn trotz Wohlstandsschere fällt jeder verbrauchte Taler eines Wohlhabenden irgendwo im System nach unten, dann wieder, dann wieder, usw.
Dieses Märchen erzählen die Republikaner seit den 80er-Jahren, aber besser ging es den Amerikanern immer nur am Ende der Amtszeit eines demokratischen Präsidenten. Wenn die Wohlhabenden ihre Taler "falsch" verbrauchen geht die Rechnung nicht mehr auf.

Es gibt natürlich auch viele Länder auf der Welt, denen es besser geht als vor einigen Jahrzehnten. Da könnte man z.B. Tschechien und andere Ostblockstaaten nennen, Kroatien, viele Länder Afrikas, China und Indien. Aber das ändert ja nichts an den Problemen der restlichen Staaten.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Peninsula
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Peninsula »

In dem Zusammenhang fällt mir ein Buch ein, das ich ob seiner Länge von gut 1000 Seiten bisher nicht gelesen habe :mrgreen:
"The Better Angels of Our Nature: A History of Violence and Humanity" von Steven Pinker (hier der deutsche Wikipedia-Artikel dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt:_E ... Menschheit" onclick="window.open(this.href);return false;).
War hier jemand fleißiger als ich?
Es geht wohl darum, dass Gewalt aus Sicht des Autors im Verlauf der Menschheitsgeschichte insgesamt abgenommen habe und dass dieser "Erfolg" im Allgemeinen zu wenig gewürdigt werde. Wie bei derart steilen Thesen üblich (siehe u.a. unser Forum hier :D ) gibt es natürlich jede Menge Kritik. Noam Chomsky z.B. bemängelt, dass Pinkers Aussagen für gut und gerne 95% der Menschheitsgeschichte nicht zu träfen, räumt aber ein, dass es seit der Aufklärung und auch innerhalb der letzten Jahrzehnte "moralischen Fortschritt" gegeben habe. https://www.youtube.com/watch?v=zy0n4dbHbdA" onclick="window.open(this.href);return false; Das wiederum erinnert mich an Louis CKs Standup über die "Vorteile des Weiß-Seins" https://youtu.be/6CmzT4OV-w0" onclick="window.open(this.href);return false; (ab ca. 0:45 kommt der Teil um den es geht), in dem er sagt, dass man als Weißer sorgenfrei in die Vergangenheit reisen könne, während als Schwarzer "alles vor 1980" gefährlich sei. Dies ist zugegebenermaßen auf die USA bzw. die sogenannten "westliche Welt" bezogen, aber trotzdem finde ich den Gedanken auch für Deutschland relevant: als weißer heterosexueller Mann kann man sich "in hiesigen Breiten" ohne Weiteres einige Jahrzehnte oder gar Jahrhundert "zurückträumen". Wenn man nicht weiß, oder Frau ist, wird es bei ein paar Jahrzehnten schon deutlich unangenehmer. Ist man homosexuell, wird es noch schneller schwierig bzw. sogar strafbar. Das soll natürlich nicht heißen, dass im gegenwärtigen Deutschland alles perfekt ist, was die Gleichberechtigung der genannten und andere Gruppen angeht, oder dass es keine Bereiche gebe, in denen sich möglicherweise auch Dinge verschlechtert haben.
Es kommt natürlich auch immer darauf an, welchen Rahmen man wählt. Sowohl geographisch als auch zeitlich. Vergleicht man das Wohlbefinden der gesamten Menschheit zu verschiedenen Zeitpunkten, oder pickt man bestimmte Regionen heraus? usw. Ebenso ist unklar, wie man Wohlbefinden, Glück etc. im Verhältnis zu prähistorischen Zeiten bewertet - Chomsky meint im obigen Video bspw., wenn ich ihn richtig deute, dass damals weniger Gewalt vorgekommen sei. Man kann eine solche "Natürlichkeit" meinetwegen idealisieren, muss dann aber IMO auch bedenken, dass - soweit ich weiß - eine prähistorische Jäger-und-Sammler-Lebensweise niemals die jetzige Weltbevölkerung am Leben erhalten könnte. Und ein Massensterben um das für diese Lebensweise angemessene Niveau zu erreichen befürworten ja wohl hoffentlich die wenigsten...
Hui, jetzt bin ich aber mächtig abgeschweift :mrgreen:
Zurück zum OP
Axel hat geschrieben: - Ich habe kein Handy. Mehr noch, ich verabscheue die Tatsache, dass Menschen heute von den Dingern abhängig sind und scheinbar nichts mehr bewerkstelligen können, ohne auf irgendeine App angewiesen zu sein.
Das wurde hier schon mehrfach angemerkt, aber wovon redest du? Meinst du wirklich aus medizinischer Sicht suchtkranke Menschen (die Definition ist ja durchaus nicht einfach, wie André mal im Zusammenhang mit dem Thema Spielsucht in einem Podcast anmerkte)? Oder sprichst du einfach von Menschen, die ihr Handy häufig nutzen und das passt dir nicht? Wieso genau? Ich habe kein Tablet. Mich stört nicht, dass du eins hast. Erst recht würde ich nie darauf kommen deine "Abhängigkeit" von diesem Tablet zu verabscheuen. Es ist schon irgendwie lustig, diese Meinung im Internet in einem Forum zu einem Computerspiele-Podcast zu äußern - beides technische Phänomene, denen in den jeweiligen Anfangszeiten häufig nachgesagt wurde, dass es sich bei ihren Nutzen um Abhängige handle, die der wie auch immer gearteten Wirklichkeit entfliehen.
- Meine Kritik zu soziale Medien. Ja, ich habe Facebook. Aber auch nur, weil ich das für meine Projekte nutze. [...] Ich würde ins Fratzenbuch aber nie persönliche Dinge ausbreiten. Warum muss man das? Und braucht man denn mehrere Plattformen, reicht denn nicht eines? Wozu braucht es Twitter, Instagram, Snapchat und den ganzen Kram? Bin ich technikfeindlich, weil ich es eher mag mit Menschen persönlich zu kommunizieren? Ich ein echtes Gespräch jederzeit einem chat vorziehen würde?
Ich glaube nicht, dass "technikfeindlich" es trifft, aber so langsam bildet sich hier ein Muster heraus. Was du - aus dir plausiblen Gründen - nutzt, ist okay. Was du nicht brauchst, ist Quatsch und wer sowas nutzt abhängig und unfähig zu zwischenmenschlicher Kommunikation. :?
- Und dann so kulturelle Dinge wie Musik.
Das ist ja wohl komplett Geschmackssache.
- Dann gibt es noch diese ganzen Defizite im Sozialverhalten bei Menschen. Angefangen bei der Unverblindlichkeit vieler Zeitgenossen über solche Phänomene wie "Ghosting" bis hin zur Sprunghaftigkeit. Ich schaue mir so die Beziehungsprobleme im Freundeskreis an und denke - und sage - die ganze Zeit: "Selber Schuld!"
Ähm, hast du nicht gerade noch von Höflichkeit, Kommunikationsfähigkeit usw. geschrieben? Und jetzt von Defiziten im Sozialverhalten? Jemand, der bei Problemen seiner Freunde die ganze Zeit "Selber Schuld!" sagt, klingt jetzt auch eher so mittelkommunikativ und nicht wirklich empathisch. ;)
- Eine weitere Errungenschaft der modernen Welt: Burnout und Depression.
Da wurde schon viel zu gesagt und mein Post ist so langsam lang genug. Ich fasse mich kurz: Wer weiß, ob es das nicht schon immer gab und es nur nicht erkannt wurde? Will sagen: Wenn man einen Menschen bspw. aus dem Dreißigjährigen Krieg einem heutigen Psychiater auf die Couch setzt, wird der dann PTSD u.ä. diagnostizieren, oder geht's der Person gut?
Was hat uns die moderne Welt gebracht, dass man sie irgendwie gut finden sollte?
Neben dem Podcast? Z.B. die Freiheit ein Tablet zu nutzen, aber keine Handy. Die Möglichkeit deine Projekte im Internet, auf den wenigen Plattformen, die du nicht für Blödsinn hältst, voranzutreiben. Hier im Forum diese Dinge diskutieren. Und, wenn du Pinker glauben willst, eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit, Gewalttaten zum Opfer zu fallen.
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Crenshaw
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Crenshaw »

sid zung hat geschrieben:
Crenshaw hat geschrieben:..weil er sonst bestimmte Sachen in Kindergarten/Schule seiner Kinder gar nicht mit bekommt
Wobei ihm ja die klassischen Möglichkeiten bleiben: Reden mit anderen Eltern und Erziehern, Lesen von Aushängen. Wenn er natürlich bequem und aktuell und zum gleichen Zeitpunkt wie alle anderen informiert werden will, dann gab es diese Möglichkeit früher nur alle 3 Monate (Elternabend), und heute eben jederzeit (Whatsapp). Kann man doof finden, muss man aber nicht.
naja, er ist im Elternbeirat und es ist mehr als einmal passiert, das viele Dinge einfach schon früher über speziell Whatsapp geklärt worden und mehr oder weniger nur noch abgenickt werden sollte und keiner Lust hatte alles lang und breit erklären zu wollen

ich sehe es zur Zeit noch relativ entspannt, aber ich habe es auch schon erlebt, das ich im Nachhinein von bestimmen Treffen/"Events" erfahren habe, wo ich auch gern dabei gewesen wäre, aber es schlicht vergessen wurde zu fragen, weil jeder dachte ich (bzw. auch andere) sind in den jeweiligen whatsapp/Facebook gruppen, haben sich nur nie aktiv beteiligt (man muss ja auch nicht immer alles kommentieren)

ich bin mal gespannt, wie das alles weitergeht, irgendwann gibt's nen Riesenknall fürchte ich
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Ich finde das hier gerade viel zu krass:

FreeSense:Indoor Human Identification with WiFi Signals
Human identification plays an important role in human-computer interaction. There have been numerous methods proposed for human identification (e.g., face recognition, gait recognition, fingerprint identification, etc.). While these methods could be very useful under different conditions, they also suffer from certain shortcomings (e.g., user privacy, sensing coverage range). In this paper, we propose a novel approach for human identification, which leverages WIFI signals to enable non-intrusive human identification in domestic environments. It is based on the observation that each person has specific influence patterns to the surrounding WIFI signal while moving indoors, regarding their body shape characteristics and motion patterns. The influence can be captured by the Channel State Information (CSI) time series of WIFI. Specifically, a combination of Principal Component Analysis (PCA), Discrete Wavelet Transform (DWT) and Dynamic Time Warping (DTW) techniques is used for CSI waveform-based human identification. We implemented the system in a 6m*5m smart home environment and recruited 9 users for data collection and evaluation. Experimental results indicate that the identification accuracy is about 88.9% to 94.5% when the candidate user set changes from 6 to 2, showing that the proposed human identification method is effective in domestic environments.
https://arxiv.org/abs/1608.03430" onclick="window.open(this.href);return false;

:shock: :shock: :shock:
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Vinter
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Vinter »

Ich finde das gar nicht so wahnsinnig überraschend. Was man sich immer vor Augen halten muß: Radiowellen, Wi-Fi, optisches Licht, Röntgen- und Gammastrahlung.... ist alles exakt das selbe. Es ist alles elektromagnetische-Strahlung, die nur wir Menschen Anhand ihrer Frequenz/Wellenlänge (und daraus folgt direkt Energie) in Kategorien eingeteilt haben.

Wir können Menschen anhand des optischen Teils des em-Spektrums identifizieren. Der Schritt, dass auch mit z.B. Wi-Fi zu tun liegt da nicht fern. Die einzige Übertragungsleistung, die irritierend ist, ist die Tatsache, dass wir dafür für uns unsichtbare Teile des Spektrums nutzen. Aber das "Medium" em-Strahlung ist prinzipiell überall das selbe.

Da ergeben sich dann spannend-"banale" Erkenntnisse heraus. Das Röntgenstrahlen Körper durchdringen und Knochen sichtbar machen wird plötzlich zu etwas sehr offensichtlichem, hält man sich vor Augen, dass wir es auch nicht in Frage stellen, dass optisches Licht Glas durchdringt.Der Mechanismus ist exakt der selbe. Was transparent und was nicht transparent ist, ist keine Frage des Materials, sondern eine Frage des Spektrums,in dem das Material wahrgenommen wird.

Es ist übrigens auch kein Zufall, dass wir mit unseren Augen ausgerechnet den optischen Teil des Lichts zw ~380 und ~640nm wahrnehmen. Planck hat festgestellt, dass die Intensität der einzelnen abgestrahlten Frequenzen eines Körpers direkt von seiner Temperatur abhängt. Und im Fall der Sonne liegt der Bereich der höchsten Intensität gerade im Bereich dessen, was wir "optisch" nennen. Das wir also gerade diese Frequenzen wahrnehmen und nicht z.B. ultravioletten oder Infrarot liegt einzig an der Evolution unter dem Einfluss unserer speziellen Sonne. Wäre unsere Sonne etwas heißer oder kälter, wäre auch unsere sichtbarer Bereich etwas nach Infrarot/ultraviolet verschoben.

Und hier beim Wi-Fi zur Identifizierung ist es das selbe. Die Wahrnehmung des Computers nutzt halt einen anderen Frequenzbereich. Das ist so neu übrigens auch nicht, Wärmebildkameras machen z.B. das selbe, nur, dass dort kein Algorithmus zur Identifizierung hinter steckt. Mit Handykameras kann man übrigens Infrarot von Fernbedienungen sichtbar machen.
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Sowas ist mit WLAN halt deutlich kostengünstiger umzusetzen, auch wenn es noch Einschränkungen hat (funktioniert z.B. im Moment nur bis zu ca. 6 Personen zuverlässig).

Zumal ein WLAN auch heutzutage jeder daheim hat. Und sollten die WLANs erstmal flächendeckend CSI besitzen, dann sind damit Dinge möglich, über die wahrscheinlich 98% der Bevölkerung gar nicht Bescheid wissen. Ich finde schon, dass das eine ganz andere Dimension ist als etwa Wärmebildkameras.
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Vinter »

So war das auch nicht gemeint. Ich wollte nur verdeutlichen, dass es auf physikalischer Ebene gar nicht so wahnsinnig überraschend ist. Selbstverständlich ist das trotzdem eine technische Meisterleistung und sicher nicht trivial, nur du schienst so überrascht zu sein, dass "sowas" das mit Wi-Fi geht, daher nur mein Einwand, dass das naheliegender ist als man eigentlich denkt, weil Wi-Fi-Strahlung und optisches Licht physikalisch im Grunde das selbe sind.

Natürlich kann mit soetwas auch immer Schindluder getrieben werden. Wie im Grunde bei allen technischen Errungenschaften. Das würde ich aber nicht als Contra-Argument zur modernen Welt sehen. Beschrieben ist hier ja wohl eher der Nutzen des Wi-Fis als Nutzererkennung, z.B. für Smart Homes, oder habe ich das falsch verstanden?

Edit:
Vermutlich habe ich auch einfach den Fokus falsch gesetzt. Die wahre Innovation ist ja nicht, dass man mittels EM-Strahlung Räume messen kann, sondern der Algorithmus, der Anhand von Bewegungsmustern, Signalreflexionen etc. Menschen identifizieren kann.
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Dr. Zoidberg [np]
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Dass es auf physikalischer Ebene möglich ist, war mir schon bewusst. Nur dass es mit so etwas vergleichsweise trivialem wie einem WLAN Signal möglich ist, das war mir neu.

Es ist komplett neutral beschrieben (eine wissenschaftliche Arbeit eben). Es kommt allerdings von einer Uni in China :lol:

Im Übrigen gibt es auch ein Paper dazu, wie mit ähnlichen Methoden ermittelt wird, was man auf einer Tastatur tippt:
Keystroke privacy is critical for ensuring the security of computer
systems and the privacy of human users as what being
typed could be passwords or privacy sensitive information.
In this paper, we show for the first time that WiFi signals
can also be exploited to recognize keystrokes. The intuition
is that while typing a certain key, the hands and fingers of a
user move in a unique formation and direction and thus generate
a unique pattern in the time-series of Channel State
Information (CSI) values, which we call CSI-waveform for
that key. In this paper, we propose a WiFi signal based
keystroke recognition system called WiKey. WiKey consists
of two Commercial Off-The-Shelf (COTS) WiFi devices, a
sender (such as a router) and a receiver (such as a laptop).
The sender continuously emits signals and the receiver continuously
receives signals. When a human subject types on
a keyboard, WiKey recognizes the typed keys based on how
the CSI values at the WiFi signal receiver end. We implemented
the WiKey system using a TP-Link TL-WR1043ND
WiFi router and a Lenovo X200 laptop. WiKey achieves
more than 97.5% detection rate for detecting the keystroke
and 96.4% recognition accuracy for classifying single keys.
In real-world experiments, WiKey can recognize keystrokes
in a continuously typed sentence with an accuracy of 93.5%.
https://www.sigmobile.org/mobicom/2015/ ... 0-aliA.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;


Das finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich harten Tobak und ich will ehrlich gesagt keinen Router zu Hause haben, der CSI hat.
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IpsilonZ
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von IpsilonZ »

Forschung und Fortschritt sind halt auch unheimliche Dinge. Genauso wie beides spannend sein und Dinge (ob im Alltag oder auch im größeren Rahmen) verbessern kann. Auf längere Sicht könnte ich mir zum Beispiel auch vorstellen, dass ähnliche Technologie zur Früherkennung von Krankheiten etc. genutzt wird.
Selbstverständlich ist es aber natürlich auch gut, wenn man über die Gefahren bescheid weiß.

Aber das ist halt ein Thema, dass es immer gab und immer geben wird. Mit neuen Erfindungen und Technologien gibt es neue Gefahren aber auch neue Chancen. Vor 200 Jahren hätten wir uns wahrscheinlich noch nicht gedacht, dass wir uns bald mal mit Menschen überall auf der Welt unterhalten können. Genausowenig aber, dass diese Gespräche von überall auf der Welt abgehört werden können.

Die Sache ist, und es wurde zwar schon öfter hier erwähnt aber ist trotzdem wichtig, man hat in vielen Dingen die Wahl wie viel man preisgeben will. Niemand zwingt mich ein Smartphone/Tablet zu benutzen, niemand zwingt mich überhaupt ein Handy zu besitzen, es zwingt mich auch niemand Facebook, Google oder irgendwelche andere Dienste zu nutzen.
Ich bin sehr lange ohne Whatsapp ausgekommen und wurde in dieser Zeit nicht von meinen Mitmenschen gemieden oder ausgegrenzt. Bis ich halt irgendwann für mich entschieden habe, dass die Vorteile für mich überwiegen. Und wenn ich nicht immer erreichbar sein will, dann schalt ich das Telefon halt aus.

Und das ist doch das tolle an der Technologie. Man kann sie immer bis zu dem Maße nutzen, wie man sie braucht und dementsprechend die Opfer bringen, die man bereit ist zu bringen.
Die einen benutzen Facebook um sich mit Freunden auszutauschen, andere um ihre Projekte zu promoten.
Die einen benutzen Twitter rein passiv und verfolgen bestimmte Nachrichten, andere nutzen es um jeden Tag allen zu erzählen wie furchtbar ihr Leben ist.
Die einen benutzen ihr Handy nur um zu telefonieren, andere benutzen es zum Spielen, chatten, mailen, Termine zu planen usw.
Man hat halt immer die Wahl. Und wenn einen die Nachteile oder Gefahren der entsprechenden Technologie so sehr zu schaffen machen, man aber nicht fähig ist nen Schlussstrich zu ziehen, dann liegt das Problem eben auch bei einem selber.

Dass es die Smartphones sind die die Leute unsozial machen sehe ich übrigen auch nicht so. Die Leute die heute am Esstisch mit dem Smartphone rumspielen während man sich unterhält, haben früher am Esstisch eben nen Gameboy, ne Zeitung, Strickzeug oder sonstwas in der Hand gehabt und sich nebenbei beschäftigt. Das war früher schon etwas das man entweder akzeptiert hat oder was man angesprochen hat. Solange mir mein Gegenüber signalisiert, dass es mir zuhört sehe ich da kein Problem, ich verstehe aber auch, wenn es manche verunsichert oder ärgert. Dann sagt man das halt und gut ist.
Bild
Sich ständig und immer wieder darüber auszukotzen wie unsozial die Menschen plötzlich werden ist übrigens auch nicht grad die beste Art für ein gutes Miteinander zu sorgen.

Viele der anderen im Anfangspost genannten Dinge sind ansonsten halt Geschmackssache. Von richtig alten Sachen bis zu aktueller Musik ahbe ich es eigentlich immer geschafft Musik zu finden die mich angesprochen hat. Ich liebe Instrumente wie Gitarre, Cembalo oder Cello, genauso wie alte und aktuelle Synthesizer. Auch Musik die komplett am PC entsteht kann teilweise verdammt gut sein. Wenn diese dann nur liebloses Gedudel ist mit einem alles überlagernden Beat, dann ist es kein Problem der Technologie sondern ein Problem des Talents und/oder des eigenen Willens etwas anderes als das zu produzieren.

Noch eine Sache zu dem Experiment mit dem Handys wegnehmen:
wenn man Leute aus ihrer Komfortzone holt, sie zwingt etwas anders zu machen und auf eine andere Art zu kommunizieren, dann wirst du in den meisten Fällen wohl einen positiven Effekt erzielen. Das funktioniert zum Beispiel, wenn man Leute am Tisch ab und zu mal umsetzt. Ich bin mir sicher auch Leute dazu zu bringen mit Zeichensprache zu kommunizieren wird für eine Belebung der Unterhaltung sorgen.
Ist eigentlich ein schönes Experiment, ich behaupte aber, dass die Intention die Erkenntnis etwas verfälscht hat. ^^
croww249
Beiträge: 3
Registriert: 15. Sep 2016, 20:04

.

Beitrag von croww249 »

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Zuletzt geändert von croww249 am 24. Dez 2023, 01:27, insgesamt 1-mal geändert.
Canardo
Beiträge: 85
Registriert: 29. Feb 2016, 11:32
Wohnort: Südhessen

Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Canardo »

croww249 hat geschrieben:Ehh Moin (das ist das erste mal das ich meine Meinung in einem Forum vertrete also entschuldige ich mich bereits jetzt dafür wenn ich irgendwelche grundlegende Fehler dabei mache.
Na dann erst mal Moin und willkommen im Club :)
croww249 hat geschrieben: das macht das viele Jungendliche sich alleine fühlen und dies führt in machen zufallen dazu das diese Jungendliche anfangen zu Drogen zu konsomieren weil sie damit eine feste Gruppe haben mit denen sie was gemeinsam machen (nur ein beispiel). Viele meiner freunde leben heute nur noch für die Wochenenden weil bei feiern kontakte knüpfen und sie damit ihren Mangel an Kontakt zu anderen menschen kompensieren. Ich Habe es an eigenen Körper miterlebt wie sowas ganz einfach passiert aber mitlerweile habe ich mich dafür entschieden lieber alleine zu sein statt meinen Körper zu zerstören. Und das sehen leider viel zu wenige in meinen alter nicht so.
Ich bin Jahrgang 69 und ganz ehrlich: der Absatz oben beschreibt ganz genau meine Jugend und die fand komplett ohne soziale Medien statt. Ich glaub auch das es in deinem Alter völlig normal ist mal über die Stränge zu schlagen (wobei ich hier niemanden zu irgendwas auffordern möchte). Ist halt ein schwieriger Lebensabschnitt. Und solange deine Freunde am WE eher feiern als an ihrem Smartphone zu hängen denk ich das der Einfluss der sozialen Medien anscheinend doch nicht soo weit reicht.
croww249
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von croww249 »

Ja okay mir fehlt halt die Perpektive zu wie es damals war und kann halt nur davon berichten wie das heute ist. Man kann ja immer viele Resultate und Ursachen durcheinander würfeln und ich habe halt die These das wir durch das Smartphone ein Mangel an Selbstbewusstsein geschaffen wird und was daraus resultiert kann. Ich stimme Ihnen aber voll und ganz zu darauf bezogen das man Sachen ausprobieren sollte aber man sollte daraus auch seine Schlüsse ziehen können.
Canardo
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von Canardo »

croww249 hat geschrieben:Ja okay mir fehlt halt die Perpektive zu wie es damals war und kann halt nur davon berichten wie das heute ist. Man kann ja immer viele Resultate und Ursachen durcheinander würfeln und ich habe halt die These das wir durch das Smartphone ein Mangel an Selbstbewusstsein geschaffen wird und was daraus resultiert kann.
Ich vermute da mal das auch einfach der allmähliche Druck eine neue Rolle für sich zu finden ( Berufsfindung, Erwachsenwerden um nur mal die 2 wichtigsten Punkte zu nennen) das Leben da auch ganz schön schwer macht. Bis vor einiger Zeit hiess es auch immer das die böse Werbung den Jugendliche so schwer zu erfüllende Vorgaben mache wie sie "perfekt" zu sein hätten. Ich kann mir vorstellen das die sozialen Medien einem das Leben da nicht unbedingt leichter machen, als alleinige Ursache würd ich sie aber nicht sehen.
croww249 hat geschrieben: Ich stimme Ihnen aber .........
Oh weh ich wurde in einem Spieleforum gesiezt, ich fühl mich grad unglaublich alt. Bitte tu das nie wieder ;)
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IpsilonZ
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von IpsilonZ »

Canardo hat geschrieben:
croww249 hat geschrieben:Ehh Moin (das ist das erste mal das ich meine Meinung in einem Forum vertrete also entschuldige ich mich bereits jetzt dafür wenn ich irgendwelche grundlegende Fehler dabei mache.
Na dann erst mal Moin und willkommen im Club :)
croww249 hat geschrieben: das macht das viele Jungendliche sich alleine fühlen und dies führt in machen zufallen dazu das diese Jungendliche anfangen zu Drogen zu konsomieren weil sie damit eine feste Gruppe haben mit denen sie was gemeinsam machen (nur ein beispiel). Viele meiner freunde leben heute nur noch für die Wochenenden weil bei feiern kontakte knüpfen und sie damit ihren Mangel an Kontakt zu anderen menschen kompensieren. Ich Habe es an eigenen Körper miterlebt wie sowas ganz einfach passiert aber mitlerweile habe ich mich dafür entschieden lieber alleine zu sein statt meinen Körper zu zerstören. Und das sehen leider viel zu wenige in meinen alter nicht so.
Ich bin Jahrgang 69 und ganz ehrlich: der Absatz oben beschreibt ganz genau meine Jugend und die fand komplett ohne soziale Medien statt. Ich glaub auch das es in deinem Alter völlig normal ist mal über die Stränge zu schlagen (wobei ich hier niemanden zu irgendwas auffordern möchte). Ist halt ein schwieriger Lebensabschnitt. Und solange deine Freunde am WE eher feiern als an ihrem Smartphone zu hängen denk ich das der Einfluss der sozialen Medien anscheinend doch nicht soo weit reicht.
Jep. Ich denke auch, dass das viele Generationen kennen. Ich stecke da mit Jahrgang 1985 ziemlich dazwischen. Und ich kenne genau dieses Gefühl des "Fremdeln" mit dem Verhalten von Leuten um mich herum und dass ich nicht zu denen gehören wollte, die sich von Party zu Party, von Besäufnis zu Besäufnis geschleppt haben.

Auch Drogen, Selbstmordgedanken etc. waren da immer wieder n präsentes Thema. Ich habe also absolutes Verständnis dafür, dass es einfach Gruppen gibt, zu denen man nicht gehören will. Ging mir auch so und hat auch dazu geführt, dass ich mich eher ausgegrenzt und zurückgezogen habe.
Trotzdem würde ich behaupten, dass ich heute n ganz angenehmes Leben (auch auf ner zwischenmenschlichen Ebene) führe. :)

Die Verknüpfung zu den sozialen Medien ist dabei zwar interessant, ich denke aber es ist am Ende einfach ein: Menschen sind halt so. Und ich will heute auch nicht mehr sagen, dass ich mit meiner Einstellung richtig lag und die die Party gemacht haben falsch. Für mich war der Weg den ich gegangen bin der einfachste. Ich glaube, wenn ich mich gegen meinen Willen zu irgendnem Mist hätte verleiten lassen, würde es mir schlechter gehen.
Anderen würde es heute wahrscheinlich schlechter gehen, hätten sie sich ausgegrenzt.
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derFuchsi
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Re: Was ist an der modernen Welt eigentlich so toll?

Beitrag von derFuchsi »

Ach je wenn ich so zurückdenke, mein Lebenslauf hätte sich auf dem Papier auch gut in der Biografie eines Amokläufers gemacht.
Nicht ganz einfache Kindheit als Kleinkind, alleinerziehend aufgewachsen (viel alleine), eher schüchterner ruhiger Typ mit wenig Freunden der deshalb ein willkommenes Opfer in der Schule war was zur Folge hat dass ich bis heute wenig soziale Kontakte pflege (auch weil man dank Arbeit und Familie sowieso kaum Zeit für sowas hat). Und Party am WE war auch nie so meins. Man will ja außerdem sowieso nicht mit den Typen rumhängen die einen in der Schule nicht in Ruhe lassen konnten.
Und dann irgendwann einen Computer zugelegt und natürlich alles gespielt was nicht bei 3 auf dem Baum war inklusive all den bösen Sachen. Und mangels Internet in erst recht kaum noch Sozialleben.
Trotzdem habe ich irgendwie die Kurve bekommen und geschafft eine Familie zu gründen.

Soviel zu meinem Outing in der Gamer-Selbsthilfegruppe von Gamespodcast.de :)

Aber um ein wenig ans Ursprungsthema anzuknüpfen von den Vorteilen in der neuen Welt. Ich las gerade wieder einen der vielen Artikel zum Thema Datenschutz, hier konkret Whatsapp und es werden wie üblich diffuse Ängste geschürt über die Weitergabe und Analyse von Daten. Ein anderer Artikel testet die besten E-Mail Anbieter. Google und Microsoft landeten auf den letzten Plätzen. Wobei Gmail in Punkto Handhabung sogar der Beste ist (Weshalb ich den Dienst auch seit Jahren nutze). Auch um Cookies wird seit Jahren ein Hype veranstaltet als ob Tracking vom Teufel wäre.
Um jetzt mal des Teufels Advokaten zu spielen, was ist an all den Sachen denn so schlimm? So genau wird einem das nämlich so gut wie nie erklärt habe ich das Gefühl.

Dank Google finde ich z.B. Webadressen wieder die ich vor Tagen oder Wochen angesurft aber wieder vergessen habe. Tracking Cookies bewahren mich schlimmstenfalls vor Waschmaschinenwerbung und präsentieren mir Werbung die mich evtl sogar interessiert. etc. etc. Das sind doch auf den ersten blick keine schlimmen Dinge.

Wie man an der Smartphone Apps sehr schön sehen kann scheint das Thema einem großen Teil der Bevölkerung auch egal zu sein. Whatsapp wird immer noch fleißig benutzt. Kostenlose Spiele werden völlig unabhängig von irgendwelchen haarsträubenden Berechtigungen trotzdem installiert etc.
Alle möglichen Probleme von denen man hört sind entweder zu diffus formuliert oder klingen arg weit hergeholt dass man nicht das Gefühl hat es würde einen direkt betreffen.
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Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
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