Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

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Smutje187
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Smutje187 »

In der Sekunde in der man damit kokettiert, trägt man das vor sich her - nicht so drastisch wie die MGTOW-Leute aber niemand kann mir erzählen, man erfindet einfach so ein Label für eine „Lebensweise“.

Wenn man wirklich „nur sein Ding machen wollen würde“, würde man das einfach tun und nicht auch noch drüber reden.
Rigolax
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Rigolax »

simu1988 hat geschrieben: 8. Dez 2022, 21:30 Wo hast du bitte diese Erläuterung her? Das "bewusst vor sich her tragen" verstößt grundsätzlich gegen das Konzept eines "Sigma Males".

Hier mal eine Definition von Urban Dictionary:

[...]

Ah okay, dann hatte ich das auch falsch verstanden. Das geht eher so in Richtung Stoa oder so bisschen wie Diogenes? Ist erstaunlich, wie viele Labels und so "Movements" es gibt.

Aber na ja, wird natürlich auch gelabelt und vorsichher getragen, geht halt wohl doch auch um Akzeptanz für (vermeintlich) deviante Lebensentwürfe. We live in a society und so.
PhelanKell
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von PhelanKell »

ragdel hat geschrieben: 8. Dez 2022, 10:33 Finde ich einen interessanten Aspekt. Ist das Thema wirklich so Prominent in deinem Dunstkreis?
Ich frage deshalb, da ich immer das Gefühl hatte, dass das Thema Sex und Häufigkeit eher unter Jugendlichen eine große Bedeutung hat.
In meinem Freundes und Bekanntenkreis ist da z.B. kein Thema. Da wird über sowas gar nicht geredet, weil es halt nicht wirklich wichtig ist.

Vielleicht bin ich auch da eine Ausnahme, da ich kaum Interesse an Sex oder Beziehungen und so habe. Kann natürlich sein, dass ich deswegen da wenig drüber mitkriege.

Video habe ich mir nicht angeschaut, da ich die Art wie er Videos macht überhaupt nicht mag. Sieht den guten Kommentar von Mauswanderer
Mojen,
ja, ich habe (leider) einen Dunstkreis als Bekannten- und Freundeskreis, bei denen sich nun die Beziehungen öffnen. Die ersten Kinder sind raus bzw. sind alt genug, um mal allein gelassen zu werden. Und dann werden da halt neue F***-Bekanntschaften gesucht, gemacht und darüber erzählt.
Also vom Thema her ähnlich wie als Jugendlicher/junger Erwachsener. Nur dass man einen Ehepartner hat und sich teilweise brüstet, dass man vor kurzem eine/einen Anfang 20 jährige/-en hatte. usw.

Im Grunde ist es mir egal. Aber hin und wieder merke ich, wie ich mich "schlecht" und "ausgegrenzt" fühle oder dieses "etwas verpasst zu haben", da ich zum einen nicht mitreden kann und zum anderen halt nur die eine Frau in meinem Leben habe. Ich liebe Sie. Bin glücklich.
Wie gesagt, ein Teil wohl Midlife-Crisis. Und vielleicht brauche ich andere Freunde/Bekannte. :roll:
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kami
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von kami »

Hab jetzt mal zehn Minuten in das Video reingeschaut und mag es trotz richtiger und wichtiger Punkte nicht. Die vorgreifende Selbstviktimisierung wirkt so künstlich und unnötig, dass es mich an der Ehrlichkeit des Gesagten zweifeln lässt. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, gegen wen oder was der Parabelritter hier argumentiert. Wo gibt es denn diese Pauschalverdammungen von Männern, wo werden ihnen denn leidvolle Erfahrungen abgesprochen? Da muss man sich schon in einem sehr ungesunden Umfeld befinden, das ganz sicher nicht verallgemeinert werden kann.
“Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.” Philip K. Dick
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Axel
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Axel »

kami hat geschrieben: 13. Dez 2022, 12:31 Wo gibt es denn diese Pauschalverdammungen von Männern, wo werden ihnen denn leidvolle Erfahrungen abgesprochen?
Etwa bei Vereinen oder Selbsthilfegruppen zum Thema sexuellen Missbrauch. Habe ich mehrfach selbst erlebt! Beispiel: Ich bin mal eine Gesprächsrunde zum Thema besuchen gegangen und habe vorher mit der Organisatorin gesprochen. Sie hatte geschrieben, dass sie sich sehr freuen würde, usw. Als ich dann dort war und anfing zu erzählen, wurde ich von zwei weiteren Teilnehmerinnen wüst unterbrochen und beschimpft. Was ich denn dort will, dass ich als Mann ja zu den Tätern gehöre und da wenn überhaupt nur zuhören solle, usw. Die anderen im Raum, auch die Organisatorin, haben geschwiegen.

Und diese Art von Erfahrungen habe ich nicht nur einmal gemacht. Ich kenne auch einige Männer mit dem Problem das der Parabelritter hat(te): Man wird Opfer psychischer Gewalt in einer Beziehung. Auch diese hatten es extrem schwer überhaupt erstmal Schutzräume zu finden um überhaupt über ihr erlebtes zu sprechen. Viel zu häufig wird einem nicht geglaubt oder es wird unterstellt man würde sich nur wichtig machen wollen usw.
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Crenshaw
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Crenshaw »

kami hat geschrieben: 13. Dez 2022, 12:31 Wo gibt es denn diese Pauschalverdammungen von Männern
das große Feld der (sexuellen) Gewalt z.B. ist voll von (auch prominenten) Beispielen wo die Unschuldsvermutung gegen Männer, teilweise auch trotz eindeutiger Beweise ignoriert wurde und die Männer mühsam gegen Falschbeschuldigungen kämpfen mussten und teilweise ersten in zweiter, dritter ... Instanz Recht bekamen (und ich rede hier nur von eindeutigen Fällen)
es ist/war schwierig als Mann als Opfer anerkannt zu werden, gerade wenn eine Frau die angebliche Täterin ist/war

ich habe das Video jetzt nicht gesehen und kann da jetzt nicht speziell drauf eingehen, aber so neutral wie die Justiz eigentlich sein sollte, ist sie nicht
Rince81
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Rince81 »

Ich habe das Video auch angesehen und kann mich vom Eindruck her nur dem Mauswanderer anschließen.
Ich bin 41, was er da beschreibt ist nicht die Lebensrealität, in der ich aufgewachsen bin.
Gleichzeitig irritiert mich die Reduktion von modernem Feminismus auf irgendwelche Vorstellungen, die vielleicht in den 70ern mal bei der Emma und Alice Schwarzer aktuell waren und der Tonfall, mit dem Selbstverständlichkeiten gesagt werden - in fester Erwartung, dafür unmittelbar von irgendwem (Feministen?) gecancelt zu werden. Das ganze wirkt irgendwie wie 20-40 Jahre gesellschaftlichen Diskurs verpasst zu haben.
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meieiro
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von meieiro »

Er hätte sich einfach die Einleitung mit der Angst vorm Canceln sparen und Feminismus aus dem Video rauslassen sollen.
Dann wär es ein gutes Video gewesen. Da stecken zwar keine neuen Erkentnisse dirn, aber offensichtlich ist das Thema noch nicht genug in der Gesellschaft angekommen, das ist es gut, wenn jmd mit seiner Reichweite das nochmal anspricht.

Daher ist es so Schade, dass er da so nen Graben aufmacht.
Das habe ich in letzter Zeit schon mehrfach beobachtet, dass jmd die Angst vorm gecancelt werden äußert und dann kommt eine vollkommen unkritisch Meinung. Das ganze Gerede dass man ja nichts mehr sagen darf hat imho dazu geführt, dass Leute glauben für alles mögliche gecancelt zu werden.
Und mit dem Video verstärkt der Parabelritter solche Dinge imho auch noch
Rince81
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Rince81 »

meieiro hat geschrieben: 13. Dez 2022, 21:56 Er hätte sich einfach die Einleitung mit der Angst vorm Canceln sparen und Feminismus aus dem Video rauslassen sollen.
Dann wär es ein gutes Video gewesen. Da stecken zwar keine neuen Erkentnisse dirn, aber offensichtlich ist das Thema noch nicht genug in der Gesellschaft angekommen, das ist es gut, wenn jmd mit seiner Reichweite das nochmal anspricht.
Genau das. Es ist irgendwie ironisch, wie er offenbar glaubt, jetzt was völlig kontroverses und unerhörtes zu erzählen und in den Quellenlinks in den Shownotes geht es dann zum Deutschlandfunk, der Süddeutschen, Bayrischem Rundfunk, Zeit, SWR, FAZ, Spektrum und zur Bundeszentrale für Politische Bildung. Mehr gesellschaftlicher Mainstream geht bald nicht mehr.

Wie schon gesagt, im Video ist im Grunde nichts falsches aber primär Dinge, die ich längst für gesellschaftlichen Konsens halte.
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Alienloeffel
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Alienloeffel »

Axel hat geschrieben: 13. Dez 2022, 17:31
kami hat geschrieben: 13. Dez 2022, 12:31 Wo gibt es denn diese Pauschalverdammungen von Männern, wo werden ihnen denn leidvolle Erfahrungen abgesprochen?
Etwa bei Vereinen oder Selbsthilfegruppen zum Thema sexuellen Missbrauch. Habe ich mehrfach selbst erlebt! Beispiel: Ich bin mal eine Gesprächsrunde zum Thema besuchen gegangen und habe vorher mit der Organisatorin gesprochen. Sie hatte geschrieben, dass sie sich sehr freuen würde, usw. Als ich dann dort war und anfing zu erzählen, wurde ich von zwei weiteren Teilnehmerinnen wüst unterbrochen und beschimpft. Was ich denn dort will, dass ich als Mann ja zu den Tätern gehöre und da wenn überhaupt nur zuhören solle, usw. Die anderen im Raum, auch die Organisatorin, haben geschwiegen.

Und diese Art von Erfahrungen habe ich nicht nur einmal gemacht. Ich kenne auch einige Männer mit dem Problem das der Parabelritter hat(te): Man wird Opfer psychischer Gewalt in einer Beziehung. Auch diese hatten es extrem schwer überhaupt erstmal Schutzräume zu finden um überhaupt über ihr erlebtes zu sprechen. Viel zu häufig wird einem nicht geglaubt oder es wird unterstellt man würde sich nur wichtig machen wollen usw.

Das ist natürlich sehr scheiße das du sowas erlebt hast. Die Schlussfolgerung der systematischen Männerdiskriminierung erscheint mir aber nicht schlüssig.
Wie von anderen erwähnt ist es doch gerade der moderne Feminismus der auch solche Probleme (die es ja zweifelsfrei gibt) angeht und zumindest in meiner Erfahrung auch schon verändert hat.
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Smutje187
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Smutje187 »

Rince81 hat geschrieben: 14. Dez 2022, 00:07
meieiro hat geschrieben: 13. Dez 2022, 21:56 Er hätte sich einfach die Einleitung mit der Angst vorm Canceln sparen und Feminismus aus dem Video rauslassen sollen.
Dann wär es ein gutes Video gewesen. Da stecken zwar keine neuen Erkentnisse dirn, aber offensichtlich ist das Thema noch nicht genug in der Gesellschaft angekommen, das ist es gut, wenn jmd mit seiner Reichweite das nochmal anspricht.
Genau das. Es ist irgendwie ironisch, wie er offenbar glaubt, jetzt was völlig kontroverses und unerhörtes zu erzählen und in den Quellenlinks in den Shownotes geht es dann zum Deutschlandfunk, der Süddeutschen, Bayrischem Rundfunk, Zeit, SWR, FAZ, Spektrum und zur Bundeszentrale für Politische Bildung. Mehr gesellschaftlicher Mainstream geht bald nicht mehr.

Wie schon gesagt, im Video ist im Grunde nichts falsches aber primär Dinge, die ich längst für gesellschaftlichen Konsens halte.
Je nach dem in welcher Gesellschaft man sich aufhält ist der Diskurs doch schon so kaputt dass man denkt ÖR sei schon quasi Linksradikalismus :D
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Rossy
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Rossy »

meieiro hat geschrieben: 13. Dez 2022, 21:56 Er hätte sich einfach die Einleitung mit der Angst vorm Canceln sparen und Feminismus aus dem Video rauslassen sollen.
Dann wär es ein gutes Video gewesen. Da stecken zwar keine neuen Erkentnisse dirn, aber offensichtlich ist das Thema noch nicht genug in der Gesellschaft angekommen, das ist es gut, wenn jmd mit seiner Reichweite das nochmal anspricht.

Daher ist es so Schade, dass er da so nen Graben aufmacht.
Das habe ich in letzter Zeit schon mehrfach beobachtet, dass jmd die Angst vorm gecancelt werden äußert und dann kommt eine vollkommen unkritisch Meinung. Das ganze Gerede dass man ja nichts mehr sagen darf hat imho dazu geführt, dass Leute glauben für alles mögliche gecancelt zu werden.
Und mit dem Video verstärkt der Parabelritter solche Dinge imho auch noch
Die Einleitung hat mir das Video in der Tat so verleidet, dass ich da auch direkt abgebrochen haben. Auf dieses "Das darf man ja heutzutage garnichtmehr sagen!!111" reagiere ich mittlerweile ziemlich allergisch.
Voigt
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Wohnort: Jena

Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Voigt »

Bisher Video nich geschaut, aber die Berichte klingen für mich erstmal "nur" nach YouTuber Clickbait Krätze.
Würde mir aber wahrscheinlich auch verleiden das Video anzuschauen.
Yano
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Registriert: 4. Feb 2016, 12:59

Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Yano »

Wobei ich tatsächlich den Parabelritter keineswegs in die Clickbait Ecke stellen würde sondern schon zu den "guten" und Investigativ starken Youtubern zähle.
Diese "Vorverurteilung" aufgrund von 10 Minuten wird seinem oft sehr starken Beiträgen nicht gerecht.
Rigolax
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Rigolax »

Na ja, es gibt ja auch nicht den modernen Feminismus, es gibt eher Feminismen bzw. gibt es eine dominante Strömung (intersektionaler Feminismus), der in verschiedenen Ausprägungen auftaucht, teils mehr oder weniger radikal. Ich habe beispielsweise mal den Twitter-Account einer jungen sog. Sichterin für eine deutsche Jugendschutzorganisation gesehen (und dass sie tatsächlich dort tätig war, ergab sich aus dem Account der Organisation selbst, die diese Person mal ge@ddet hat), die sich als radikale Feministin bezeichnete und durchaus radikale Dinge tweetete, etwa dass eine ganze Generation an Jungen an einer sog. toxischen Maskulinität zu Grunde gehen werden und "lashing out" machen werden...Was ich sagen will, das ist nun zwar auch Twitter, aber natürlich arbeiten solche Leute auch in Institutionen mit hoher kultureller Relevanz; okay, vielleicht kommt irgendwann noch einer Art Altersmilde/-Weisheit, dass man die Dinge weniger absolut (anscheinend) sieht. Die kulturelle Hegemonie hat sich doch auch so verschoben, vor allem in den USA, man gucke mal in die sog. "Mainstream-Medien" oder an die wichtigsten Universitäten, was dort ideologisch vorherrscht, und oftmals sehe ich durchaus einen gewissen Essentialismus, der "dem" modernen Mann durchaus grundskeptisch gegenüber steht, weil diese Sozialisierung in einer "toxischen Männlichkeit" so bestimmend gesehen wird, ähnlich wie dass jeder Weiße inhärent rassistisch sei. Und na ja, Musks Tweet bzgl. "Woke mind virus" ist aus meiner Sicht verwerflich, aber grundsätzlich gibt es eine "woke"-Ideologie bzw. eher -Religion (civil religion), die sehr kritisch zu sehen ist m.E., weil sie gewisse illiberale oder gar anti-liberale, dogmatische Ansichten hat und wie religionstypisch von ihren "Followern" ein Befolgen der Gebote/Verbote verlangt und die sind teils je nach Strömung recht radikal im Mindset. (Und im Übrigen ist der bisherige Staatskult in den USA auch eine civil religion, mit entsprechenden Symbolen, Verehrung der Flagge, Pledge of Allegiance, so kapitalistische Glaubenssätze, Heiligenfiguren wie die Founding Fathers etc.; die "Woke"-Ideologie könnte diese bisherige Ideologie aber ersetzen tatsächlich, daher haben konservative und "konservative" Kräfte meines Erachtens auch legitim Angst vor ihr (um ihre Pfründe zu bewahren).)

Wegen der Angst vor "Cancelung": Na ja, find ich auch eher albern, hätte ich vor so einem Jahr eher nachvollziehen können, aktuell ist die Stimmung für leichte Häresie eigentlich ganz gut imho. Im Ernst, es ist sehr subjektiv und zeitgeistig, was Leute meinen, dass sie ohne Verlust an sozialem Kapital sagen "können", das ist grundsätzlich nicht wirklich rational zugänglich. Solche Scheren im Kopf hat aber grundsätzlich auch halt jeder.
meieiro
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von meieiro »

Floki hat geschrieben: 15. Dez 2022, 12:35 Naja, ich finde seine Art und die Aufmachung erfüllt vom YouTube Keyword Bingo schon 80 %.
"Mit dem was ich jetzt sagen, werde ich gecancelt..". Mag sein, dass der "Journalismus" bei YT so funktioniert, aber ich empfinde das als befremdlich.
Abgesehen davon habe ich mir das Video noch einmal angesehen und ich empfinde ihn als weinerlich.
Finde ich jetzt auch nicht zielführend das so zu bewerten. Offensichtlich ist er selbst schon Opfer von sexueller Gewalt geworden und ist dadurch evtl. etwas emotional bei dem Thema.
Da finde es ich nicht gut, dass man in als weinerlich bezeichnet. Das hört sich für mich so ein bisschen nach 'Der soll sich nicht so anstellen' an. Und das ist ja gerade das, was er im Kern im Video kritisiert.
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Wudan
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Wudan »

Floki hat geschrieben: 15. Dez 2022, 12:35 Abgesehen davon habe ich mir das Video noch einmal angesehen und ich empfinde ihn als weinerlich.
Q.E.D.
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Felidae
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Re: Auch wir Männer leiden unter dem Patriarchat

Beitrag von Felidae »

Floki hat geschrieben: 16. Dez 2022, 14:34
Wudan hat geschrieben: 15. Dez 2022, 18:11
Floki hat geschrieben: 15. Dez 2022, 12:35 Abgesehen davon habe ich mir das Video noch einmal angesehen und ich empfinde ihn als weinerlich.
Q.E.D.
Wie soll ich mein Empfinden beweisen können?
"QED" steht ja für "was zu beweisen war" - insofern meint Wudan vermutlich nicht, dass Du etwas beweisen sollst, sondern dass Du die Grundthese "Männer werden bei sowas nicht ernst genommen" bewiesen hast.
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