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zackzackab
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Re: Präsident Trump

Beitrag von zackzackab »

HerrReineke hat geschrieben: 18. Mär 2020, 14:13 Ist die Frage, wie schlimm es werden muss, dass sich die Leute von 1.000 $+ Cash nicht doch noch umstimmen lassen :ugly:
Wenn die Leute, die es behandlungsbedürftig treffen wird, ihre Medikamente und Ärzte bezahlt haben und von ihrem Arbeitgeber vor die Tür gesetzt worden sind, dürfte davon nicht mehr viel übrig sein. Ja, das trifft nicht auf alle zu. Aber wahrscheinlich doch signifikant viele. Und wenn man John Oliver glauben kann (https://www.youtube.com/watch?v=_066dEkycr4), steuern die USA im Blindflug in die Krise. Das kann nicht gut ausgehen.
vicsbier
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Mär 2020, 12:35
vicsbier hat geschrieben: 18. Mär 2020, 11:40 Für die Ballungszentren sicherlich ein Problem. Aber wird es auch das Land betreffen? Die USA haben ja nur 30 Bewohner pro km^2, wir 330...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man auf dem Land sagt: "Ja, durch sein Missmanagement sind Tausende mehr als nötig gestorben... aber nur in den Städten". Mal ganz abgesehen davon, dass man auch dort Verwandte haben wird, die in den Städten leben: Die USA ist ja kein Land voller Soziopathen. Plus: Die resultierende Wirtschaftskrise wird die Leute treffen, egal wo sie wohnen. Plusplus: Trump hatte schon letztes Mal nur einen knappen Vorsprung.

Wenn es kommt, wie man befürchten muss, kann ich mir nicht vorstellen, dass ihn das nicht das Amt kostet. Es gibt Reihenweise Tweets in denen er die aufziehende Bedrohung herunterspielt. Es gibt bis heute Beschwerden seiner Gouverneure, dass er nicht ausreichend Hilfestellung anbietet. Sogar bei den Wirtschaftshilfen für seine heiligen Finanzmärkte wird konstatiert, dass er im ersten Anlauf zu zaghaft war.

Ja, ein Teil der Trumper sind quasi Sektierer und bei denen wird nichts zu einer anderern Abstimmung führen. Aber es gibt keinen Grund anzunehmen, dass diese Wahl nicht auch relativ knapp ausgegangen wäre unter den Umständen vor Corona. Wenn nicht pures Glück dafür sorgt, dass einfach die Prognosen zur Epidemie in den USA nicht zutreffen und es erheblich milder verläuft, dann sollte das seinen Ast absägen, IMO.

Andre
Wieso sollte Corona Trump die Präsidentschaft kosten? Ist es nicht so, dass in Zeiten der Krise die Bevölkerungen von einem Wechsel in der Führung absehen? Was bietet Biden (der ja selbst angeschlagen wirkt) denn als Alternative an? Selbst ein Gesundheitsystem wie Europa ist ja wie gesehen machtlos...

Trump ist dagegen täglich in den PKs zu sehen, er zeigt den Menschen das er mit der Wirtschaft und Wissenschaft redet, er gibt den Leuten ein optimistisches Gefühl (und das er die USA als "größer, schneller, weiter" predigt kennt man ja von jeder Marketingabteilung...). Solange es nicht zum Massensterben kommt wird er nicht abgewählt. Eher gewinnt er noch an Zustimmung, hat er doch vor dem Ausland gewarnt. Ich frage mich, wie die Amerikaner heute zu einer Mauer gen Mexiko stehen - ich könnte mir vorstellen, dass die Zustimmung angesichts des Virus gestiegen ist.
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Andre Peschke
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Andre Peschke »

vicsbier hat geschrieben: 24. Mär 2020, 14:53 Wieso sollte Corona Trump die Präsidentschaft kosten?
Meine Prognose ist: Ich glaube, vor der Wahl wird feststehen, dass er viele Menschen das Leben gekostet hat.

Aber, wie im Ausgangspost schon gesagt: Es kann auch glimpflich ausgehen, was ich hoffe, und dann gebe ich dir recht. Dann steht er gut da. Wenn das Ergebnis seine Skepsis rechtfertigt, umso mehr.

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Tsuran
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Tsuran »

vicsbier hat geschrieben: 24. Mär 2020, 14:53 Wieso sollte Corona Trump die Präsidentschaft kosten?
Meine Prognose, wenn auch furchtbar: Durch das zögerliche und ignorante Verhalten ist die Pandemie in den USA (und vmtl. auch GB) bereits jetzt vollkommen außer Kontrolle, die breite Masse der Menschen wissen es nur noch nicht, weil die Inkubationszeit der ersten Welle erst jetzt langsam ausläuft. Wen diese erste Welle bereits infiziert hat ist nicht mehr nachvollziehbar. Das wird in Masse extrem vielen Menschen das Leben kosten, und das wird im Wahlkampf nicht mehr wegzudiskutieren sein. Die Zahlen und Bilder des Elends im eigenen Land lassen sich dann mit "America First!" Parolen halt nicht mehr wegreden, denn, anders als bei den bisherigen Themen die Trump geschickt auszunutzen wusste macht das Virus keinen Unterschied zwischen Schwarz/Weiß, Mann/Frau, Reich/Arm. Es befällt Dich, und dann geht es nur noch darum wie der Krankheitsverlauf sein wird.

Ein Problem, dass sich über Strafzölle, Militär oder Steuern nicht regeln lässt. Er kann in dieser Situation nur versagen.
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derFuchsi
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Re: Präsident Trump

Beitrag von derFuchsi »

Sollte man da nicht schon was von mitbekommen haben wenn dem so wäre?
Seltsam dass man hier von den hierzulande völlig uninteressanten Vorwahlen jeden kleinen Furz berichtet bekommt aber von der Coronakrise hab ich von drüben bis jetzt noch garnichts gehört.
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Andre Peschke
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Andre Peschke »

derFuchsi hat geschrieben: 24. Mär 2020, 17:02 Sollte man da nicht schon was von mitbekommen haben wenn dem so wäre?
Seltsam dass man hier von den hierzulande völlig uninteressanten Vorwahlen jeden kleinen Furz berichtet bekommt aber von der Coronakrise hab ich von drüben bis jetzt noch garnichts gehört.
Keine Ahnung, was deutsche Medien berichten, aber die NYT berichtet natürlich in einer Tour davon. Daher kommt ja u.a. meine Prognose. Dort wird sogar am Wochenende noch von unzureichend verfügbaren Tests berichtet, von unzureichender Durchdringung der Information der Bevölkerung (weil ihr Präsident ja lange gesagt hat, das ist nix) und von Krankenhäusern in New York, dem aktuellen US-Hotspot, die jetzt schon beginnen an ihre Grenzen zu stoßen und unzureichende Schutzkleidung haben (wie überall auf der Welt). Die Times hat auch darüber berichtet, wieso New York als einer der dichtesten Ballungszentren der Welt für eine solche Pandemie besonders anfällig ist.

Inzwischen haben sie dort ja einen richtigen Lockdown angeordnet, aber auf Basis der Berichte und Informationen bisher ist damit zu rechnen, dass in New York allein die Krankenhäuser über ihre Grenzen hinaus belastet sein werden. Eventuell kriegen sie dort noch die Kurve, weil inzwischen wohl auch Ressourcen aus anderen Staaten abgezogen wurden, um zu helfen. An anderen Orten in den USA ist man aber wiederum bei der Erfassung noch weiter hinterher und man rechnet damit, dass es in 1-2 Wochen gleich mehrere große Ausbrüche gleichzeitig geben wird.

Die ganzen Prognosen schießen natürlich auch ein bewegliches Ziel bei Nebel. Gerade weil die Tests bisher so unzureichend waren, hat man gar kein genaues Bild. Nach dem, was ich mir zusammenpuzzeln könnte, würde ich in den USA erwarten, dass es an irgendeinem Standort zu Szenen wie aus Italien kommt. Und sowas wird sich dann nicht mehr wegtwittern lassen. Da werden die Medien all die Trump-Tweets sammeln können, in denen er die Seuche kleinredet (die entsprechenden Artikel gibt es bereits), all die dringenden Ersuche der Gouverneure um Unterstützung die aber keine bekommen haben und, und, und.

Wenn Trump nicht Glück hat und die medizinische Krise milder verläuft, als es den Anschein hat, wird das zu tiefe Krater hinterlassen. Auch wenn er Schutzmaßnahmen zu früh lockert etc.

Daumen gedrückt für die Bevölkerung. Mein Eindruck nach dem Gelesenen ist nur, dass die Prognose derzeit recht düster aussieht.

Ich habe außerdem auch einen Podcast von einem Politikwissenschaftler gehört der sagt, dass es historisch betrachtet keine Rolle spielt, ob ein Präsident eine schlechte wirtschaftliche Situation verursacht hat. Tritt sie während seiner Amtszeit auf, sinken seine Chancen auf Widerwahl erheblkich.

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Re: Präsident Trump

Beitrag von Rince81 »

derFuchsi hat geschrieben: 24. Mär 2020, 17:02 Sollte man da nicht schon was von mitbekommen haben wenn dem so wäre?
Seltsam dass man hier von den hierzulande völlig uninteressanten Vorwahlen jeden kleinen Furz berichtet bekommt aber von der Coronakrise hab ich von drüben bis jetzt noch garnichts gehört.
Weil wir uns aktuell primär mit uns und Italien beschäftigen. Dabei ist die Situation in den USA eigentlich dramatisch. Sie haben fast 47.000 bestätigte Fälle (in Deutschland 32.000) aber mittlerweile fast 600 Tote (Deutschland 133). Die Dunkelziffer wird um ein vielfaches höher sein, da die USA nach wie vor nicht die notwendigen Testkapazitäten haben. Aktuell sind alleine in New York City mehr als 13.000 Menschen bestätigt infiziert und 125 gestorben. Die WHO befürchtet gerade, dass die USA Italien in den nächsten Tagen als Epizentrum der Coronakrise ablösen werden.
https://de.reuters.com/article/virus-wh ... EKBN21B1IU
Die hängen dafür aber in der Reaktion und den Maßnahmen nach wie vor gewaltig hinterher, die Fallzahlen werden dort noch mindestens anderthalb Wochen lang exponentiell ansteigen - gerade wurde am Wochenende Spring Break gefeiert...
Währenddessen droht Trump lokale Einschränkungen wie Ausgangssperren und Schließungen wieder zurückzufahren, da die Wirtschaft drunter leidet. Dass ganze kombiniert mit dem löchrigen Sozialsystem der USA zeichnet sich da gerade eine richtige Krise ab - während die Trump Administration nach wie vor verharmlost und abwiegelt...
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Mär 2020, 18:06 Da werden die Medien all die Trump-Tweets sammeln können, in denen er die Seuche kleinredet (die entsprechenden Artikel gibt es bereits), all die dringenden Ersuche der Gouverneure um Unterstützung die aber keine bekommen haben und, und, und.
https://www.youtube.com/watch?v=ch7_t2R ... e=youtu.be
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Re: Präsident Trump

Beitrag von derFuchsi »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Mär 2020, 18:06
Keine Ahnung, was deutsche Medien berichten, aber die NYT berichtet natürlich in einer Tour davon. Daher kommt ja u.a. meine Prognose.
Ja ok ich rede natürlich von meiner deutschen Bubble in der ich mich bisher etwas überinformiert fühlte was die Präsidentschaftswahlen betrifft.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Mär 2020, 18:06
derFuchsi hat geschrieben: 24. Mär 2020, 17:02 Sollte man da nicht schon was von mitbekommen haben wenn dem so wäre?
Seltsam dass man hier von den hierzulande völlig uninteressanten Vorwahlen jeden kleinen Furz berichtet bekommt aber von der Coronakrise hab ich von drüben bis jetzt noch garnichts gehört.
Keine Ahnung, was deutsche Medien berichten, aber die NYT berichtet natürlich in einer Tour davon. Daher kommt ja u.a. meine Prognose. Dort wird sogar am Wochenende noch von unzureichend verfügbaren Tests berichtet, von unzureichender Durchdringung der Information der Bevölkerung (weil ihr Präsident ja lange gesagt hat, das ist nix) und von Krankenhäusern in New York, dem aktuellen US-Hotspot, die jetzt schon beginnen an ihre Grenzen zu stoßen und unzureichende Schutzkleidung haben (wie überall auf der Welt). Die Times hat auch darüber berichtet, wieso New York als einer der dichtesten Ballungszentren der Welt für eine solche Pandemie besonders anfällig ist.

Inzwischen haben sie dort ja einen richtigen Lockdown angeordnet, aber auf Basis der Berichte und Informationen bisher ist damit zu rechnen, dass in New York allein die Krankenhäuser über ihre Grenzen hinaus belastet sein werden. Eventuell kriegen sie dort noch die Kurve, weil inzwischen wohl auch Ressourcen aus anderen Staaten abgezogen wurden, um zu helfen. An anderen Orten in den USA ist man aber wiederum bei der Erfassung noch weiter hinterher und man rechnet damit, dass es in 1-2 Wochen gleich mehrere große Ausbrüche gleichzeitig geben wird.

Die ganzen Prognosen schießen natürlich auch ein bewegliches Ziel bei Nebel. Gerade weil die Tests bisher so unzureichend waren, hat man gar kein genaues Bild. Nach dem, was ich mir zusammenpuzzeln könnte, würde ich in den USA erwarten, dass es an irgendeinem Standort zu Szenen wie aus Italien kommt. Und sowas wird sich dann nicht mehr wegtwittern lassen. Da werden die Medien all die Trump-Tweets sammeln können, in denen er die Seuche kleinredet (die entsprechenden Artikel gibt es bereits), all die dringenden Ersuche der Gouverneure um Unterstützung die aber keine bekommen haben und, und, und.

Wenn Trump nicht Glück hat und die medizinische Krise milder verläuft, als es den Anschein hat, wird das zu tiefe Krater hinterlassen. Auch wenn er Schutzmaßnahmen zu früh lockert etc.

Daumen gedrückt für die Bevölkerung. Mein Eindruck nach dem Gelesenen ist nur, dass die Prognose derzeit recht düster aussieht.

Ich habe außerdem auch einen Podcast von einem Politikwissenschaftler gehört der sagt, dass es historisch betrachtet keine Rolle spielt, ob ein Präsident eine schlechte wirtschaftliche Situation verursacht hat. Tritt sie während seiner Amtszeit auf, sinken seine Chancen auf Widerwahl erheblkich.

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Ich glaube auch, dass es die Amerikaner hart trifft, aber die Amerikaner ticken anders: Mobilisiere die Armee, präsentiere ein paar Helden und die Sache ist ein nationales Epos von größtem Glanz. Amerika, der Fels in der Brandung gegen den Kommunismus und den Virus, mit einem Präsidenten, der klare Grenzen (Mauern) zieht. Der Bibelbelt sieht NYC eh als Sündenpfuhl, die werden das als Sodom und Gomorra verklären.

Es war schon zu lesen, dass Trump radikale soziale Veränderungen ins Spiel brachte: Von Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, kostenfreier Gesundheitsbehandlung bis Helikoptergeld. Was wollen die Demokraten da noch machen?
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Zoiglbier »

vicsbier hat geschrieben: 24. Mär 2020, 22:17 Es war schon zu lesen, dass Trump radikale soziale Veränderungen ins Spiel brachte: Von Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, kostenfreier Gesundheitsbehandlung bis Helikoptergeld. Was wollen die Demokraten da noch machen?
Ich glaube es wird ziemlich egal sein was die Demokraten machen, wenn Trump die Maßnahmen wieder lockert und somit eine gewaltige Anzahl an Todesfällen zu erwarten sind. Ohne staatliche Gegenmaßnahmen geht man dort von bis zu 2,2 Millionen (!) Toten aus. Und so wie es aussieht denkt Trump derzeit ernsthaft schon wieder drüber nach die Maßnahmen zu lockern, da er von den wirtschaftlichen Konsequenzen von bis zu 13% Arbeitslosigkeit gehört hat. Und er begründet das dann so, dass ab einem gewissen Punkt die Todeszahl durch die wirtschaftlichen Konsequenzen höher wäre (aufgrund von mehr Selbstmorden)...da fehlen einem schon die Worte.

Quelle: https://m.faz.net/aktuell/politik/trump ... 94879.html
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Rince81 »

Zoiglbier hat geschrieben: 24. Mär 2020, 23:22 Und so wie es aussieht denkt Trump derzeit ernsthaft schon wieder drüber nach die Maßnahmen zu lockern, da er von den wirtschaftlichen Konsequenzen von bis zu 13% Arbeitslosigkeit gehört hat. Und er begründet das dann so, dass ab einem gewissen Punkt die Todeszahl durch die wirtschaftlichen Konsequenzen höher wäre (aufgrund von mehr Selbstmorden)...da fehlen einem schon die Worte.
Der Trump Kult wendet sich gerade in atemberaubender Weise dem Sozialdarwinismus zu, dem Rest Amerikas bleibt da nur entsetzt die Spuke weg...
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Andre Peschke
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Andre Peschke »

vicsbier hat geschrieben: 24. Mär 2020, 22:17 Ich glaube auch, dass es die Amerikaner hart trifft, aber die Amerikaner ticken anders: Mobilisiere die Armee, präsentiere ein paar Helden und die Sache ist ein nationales Epos von größtem Glanz. Amerika, der Fels in der Brandung gegen den Kommunismus und den Virus, mit einem Präsidenten, der klare Grenzen (Mauern) zieht. Der Bibelbelt sieht NYC eh als Sündenpfuhl, die werden das als Sodom und Gomorra verklären.

Es war schon zu lesen, dass Trump radikale soziale Veränderungen ins Spiel brachte: Von Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, kostenfreier Gesundheitsbehandlung bis Helikoptergeld. Was wollen die Demokraten da noch machen?
Es war auch zu lesen, dass die Fortzahlung im Krankheitsfall - so wie beschlossen - nur 20% der US-Bevölkerung abdeckt.

Und ja: In mancherlei Hinsicht ticken viele Amerikaner schon... ein wenig anders. Aber ich sage ja nicht: Trump wird 0% Stimmanteil bekommen. Ich glaube, dass er nach einer ohnehin knappen Wahl 2016 diesmal durch Corona genug verlieren wird. Und das sage ich nichtmal, weil ich behaupten will irgendein US-Experte zu sein, sondern die Meinung ist einfach das, was ich mir aus verschiedenen Expertenaussagen zusammengepuzzelt habe. Und unter dem Vorbehalt, dass es in den USA auch gar nicht so schlimm kommen könnte - einfach durch glückliche Fügung, durch Einsatz und Erfindergeist der medizinischen Frontkämpfer oder weil die derzeit präsentierten Fakten nicht stimmen.

Um mein liebstes Gunnar-Lott-Zitat zu wiederholen (von dem ich inzwischen gelesen habe, dass es von jemand anderem stammt, den ich aber schon wieder vergessen habe :D): Prognosen sind halt immer schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen.

Was ich halt nicht glaube: Dass die gesamte trump-Wählerschaft mit den obigen Zeilen erschöpfend beschrieben ist. Die Amerikaner sind nicht zu 50% brainwashed. Es gibt die irren Trumper. Aber es gibt auch ein sehr großes Kontingent an pragmatischen Trump-Wählern. Oder an Wählern, die einfach manche demokratische Positionen stark ablehnen.

Wenn Corona die USA so trifft wie erwartet, wird das aber eine Zäsur im Maßstab von 9/11. Es ist derzeit nicht ausgeschlossen, dass Kinder und Enkelkinder ihre Großeltern hinter Plexiglas sterben sehen und ohne Abschiednahme einäschern lassen müssen - während ihr Präsident ungeduldig eine Aufhebung von Schutzmaßnahmen betreibt. Schon jetzt fühlen sie selbst republikanische Gouverneure von der Regierung verraten und verkauft, weil versprochene Hilfsgüter nicht ankommen. Das wird Narben hinterlassen, die weit über Trump hinaus spürbar bleiben werden. Weltweit werden wir uns alle zB auch die Frage stellen, welche Antworten der Kapitalismus für solche Momente bereit hält. Wir werden einen Bilanz ausgestellt bekommen darüber, wie weit es mit unserem sozialen Zusammenleben wirklich her ist. Wie viele von uns am Ende bereit wären, "die Alten und Lahmen in die Berge zu schicken" etc.

Corona ist ein epochales Ereignis, auch wenn es für unsereins an seiner Oberfläche so angenehm friedlich und quasi-bürokratisch abläuft, dass es kaum spürbar wird, derzeit.

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Sebastian Solidwork
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Andre Peschke hat geschrieben: 25. Mär 2020, 09:27 Weltweit werden wir uns alle zB auch die Frage stellen, welche Antworten der Kapitalismus für solche Momente bereit hält.
Ich glaube nicht das der Kapitalismus gute bereit hält. Aber die Marktwirtschaft schon.
Ich sehe den Kapitalismus nur als eine mögliche Form von Marktwirtschaft, nicht als die einzige. Es kann auch andere Varianten geben.
Mir ist diese Unterscheidung sehr wichtig. IMO scheitern viele Gespräch an ihrem fehlen. Sozialismus ist nicht die einzige Alternative.
Eine Alternative wäre Freiwirtschaft und Freigeld von Silvio Gesell. Zumindest Ökonomen der Plu

Was ist für mich Kapitalismus? Die Dominanz des (heutigen) Geldes. Geld kann auch anders funktionieren.
Das was wir in Deutschland "soziale Marktwirtschaft" nennen ist für mich im Kern immer noch Kapitalismus. Nur das wir aus einer langen Phase von Wirtschaftswachstum einen Teil dieses Wachstums in soziale Systeme umgeleitet haben. Wie man seit Jahren sehen kann, wird das immer weniger.

Um diesen Thread beim Thema zu halten, gehe ich nur in einem neuen auf Rückfragen ein.

Mir war es wichtig die obige Unterscheidung anzumerken.
Die binäre Wahl zwischen Kapitalismus und Sozialismus ist falsch. Ist gibt mehr Alternativen. Auf die Details kommt es an.
„Schönheit ist auch immer ethisches Empfinden.“

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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Andre Peschke hat geschrieben: 25. Mär 2020, 09:27
vicsbier hat geschrieben: 24. Mär 2020, 22:17 Ich glaube auch, dass es die Amerikaner hart trifft, aber die Amerikaner ticken anders: Mobilisiere die Armee, präsentiere ein paar Helden und die Sache ist ein nationales Epos von größtem Glanz. Amerika, der Fels in der Brandung gegen den Kommunismus und den Virus, mit einem Präsidenten, der klare Grenzen (Mauern) zieht. Der Bibelbelt sieht NYC eh als Sündenpfuhl, die werden das als Sodom und Gomorra verklären.

Es war schon zu lesen, dass Trump radikale soziale Veränderungen ins Spiel brachte: Von Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, kostenfreier Gesundheitsbehandlung bis Helikoptergeld. Was wollen die Demokraten da noch machen?
Es war auch zu lesen, dass die Fortzahlung im Krankheitsfall - so wie beschlossen - nur 20% der US-Bevölkerung abdeckt.

Und ja: In mancherlei Hinsicht ticken viele Amerikaner schon... ein wenig anders. Aber ich sage ja nicht: Trump wird 0% Stimmanteil bekommen. Ich glaube, dass er nach einer ohnehin knappen Wahl 2016 diesmal durch Corona genug verlieren wird. Und das sage ich nichtmal, weil ich behaupten will irgendein US-Experte zu sein, sondern die Meinung ist einfach das, was ich mir aus verschiedenen Expertenaussagen zusammengepuzzelt habe. Und unter dem Vorbehalt, dass es in den USA auch gar nicht so schlimm kommen könnte - einfach durch glückliche Fügung, durch Einsatz und Erfindergeist der medizinischen Frontkämpfer oder weil die derzeit präsentierten Fakten nicht stimmen.

Um mein liebstes Gunnar-Lott-Zitat zu wiederholen (von dem ich inzwischen gelesen habe, dass es von jemand anderem stammt, den ich aber schon wieder vergessen habe :D): Prognosen sind halt immer schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen.

Was ich halt nicht glaube: Dass die gesamte trump-Wählerschaft mit den obigen Zeilen erschöpfend beschrieben ist. Die Amerikaner sind nicht zu 50% brainwashed. Es gibt die irren Trumper. Aber es gibt auch ein sehr großes Kontingent an pragmatischen Trump-Wählern. Oder an Wählern, die einfach manche demokratische Positionen stark ablehnen.

Wenn Corona die USA so trifft wie erwartet, wird das aber eine Zäsur im Maßstab von 9/11. Es ist derzeit nicht ausgeschlossen, dass Kinder und Enkelkinder ihre Großeltern hinter Plexiglas sterben sehen und ohne Abschiednahme einäschern lassen müssen - während ihr Präsident ungeduldig eine Aufhebung von Schutzmaßnahmen betreibt. Schon jetzt fühlen sie selbst republikanische Gouverneure von der Regierung verraten und verkauft, weil versprochene Hilfsgüter nicht ankommen. Das wird Narben hinterlassen, die weit über Trump hinaus spürbar bleiben werden. Weltweit werden wir uns alle zB auch die Frage stellen, welche Antworten der Kapitalismus für solche Momente bereit hält. Wir werden einen Bilanz ausgestellt bekommen darüber, wie weit es mit unserem sozialen Zusammenleben wirklich her ist. Wie viele von uns am Ende bereit wären, "die Alten und Lahmen in die Berge zu schicken" etc.

Corona ist ein epochales Ereignis, auch wenn es für unsereins an seiner Oberfläche so angenehm friedlich und quasi-bürokratisch abläuft, dass es kaum spürbar wird, derzeit.

Andre
Das Argument 9/11 leuchtet mir ein und dass die Angst der Nährboden des Wandels ist. Aber die Republikanischen Gouverneure sind uninteressant., sonst würde ja auch für uns Schleswig-Holsteiner die Ausweisung von Fremden negativ auf uns zurückfallen...

Im übrigen hat die Marktwirtschaft wie immer flexibel reagiert und Firmen stellen die Produktion um oder stellen den Betrieb zum Schutz der Menschen ein. In anderen Systemen müsste jetzt der Plan geändert werden und die Ressourcen würden gar nicht zur Verfügung stehen (weil zB die Rohstoffe nach Plan nicht gefördert wurden).
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Sebastian Solidwork
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Re: Präsident Trump

Beitrag von Sebastian Solidwork »

vicsbier hat geschrieben: 25. Mär 2020, 12:06 Im übrigen hat die Marktwirtschaft wie immer flexibel reagiert ...
Wie oben von mir geschrieben:
Ja, der Teil Marktwirtschaft der im Kapitalismus steckt ist gut. Aber der Kapitalismus als eine spezielle Form der Marktwirtschaft hat ein paar gesundheitsschädliche Zusätze.
Sozialismus ist nicht die einzige Alternative. Man kann auch Marktwirtschaften deutlich humaner gestalten. Geld ist nicht gleich Geld.

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Re: Präsident Trump

Beitrag von schneeland »

vicsbier hat geschrieben: 25. Mär 2020, 12:06 Im übrigen hat die Marktwirtschaft wie immer flexibel reagiert und Firmen stellen die Produktion um oder stellen den Betrieb zum Schutz der Menschen ein. In anderen Systemen müsste jetzt der Plan geändert werden und die Ressourcen würden gar nicht zur Verfügung stehen (weil zB die Rohstoffe nach Plan nicht gefördert wurden).
Würde ich auch erwarten - mehr Lagerhaltung, ggf. mehr Near-Shoring, aber vielleicht abgesehen vom Gesundheitswesen rechne ich mit keinen grundsätzlichen Änderungen des wirtschaftlichen Systems.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Das Coronavirus breitet sich in den USA weiterhin rasant aus. In der Krise stimmen doppelt so viele Demokraten dem US-Präsidenten zu wie noch Anfang März. 60 Prozent der Amerikaner begrüßen das Corona-Krisenmanagement des Weißen Hauses.

Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Krise.html
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Sebastian Solidwork hat geschrieben: 25. Mär 2020, 13:34
vicsbier hat geschrieben: 25. Mär 2020, 12:06 Im übrigen hat die Marktwirtschaft wie immer flexibel reagiert ...
Wie oben von mir geschrieben:
Ja, der Teil Marktwirtschaft der im Kapitalismus steckt ist gut. Aber der Kapitalismus als eine spezielle Form der Marktwirtschaft hat ein paar gesundheitsschädliche Zusätze.
Sozialismus ist nicht die einzige Alternative. Man kann auch Marktwirtschaften deutlich humaner gestalten. Geld ist nicht gleich Geld.

Mir ist die Unterscheidung sehr wichtig.
Unsere Marktwirtschaft ist doch bereits human. Nach unten kann man nicht fallen, weil dann der Staat eine große Zahl an Hilfsmaßnahmen ergreift und man so immer versorgt wird, nach oben kann man jederzeit aufsteigen. Aber das ist jetzt Offtopic.
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Re: Präsident Trump

Beitrag von vicsbier »

Schöne Analyse:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 6fb7a86bcd

Donald Trump jeden Tag im TV und ohne Schonung seines eigenen Lebens an der Corona-Front, Joe Biden zurückgezogen und auf die Rettung seines eigenen Lebens bedacht.
Trump hat dazu 75 Millionen Follower! Seine Twitterbotschaften erreichen so mehr als die Hälfte der Bevölkerung.
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