US-Politik

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Crenshaw
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Re: US-Politik

Beitrag von Crenshaw »

Vinter hat geschrieben: 17. Jan 2022, 21:45 Das Problem ist das Mehrheitswahlrecht. Das muss zwangsläufig auf zwei große Blöcke hinauslaufen, die sich darum streiten, wer beim nächsten Mal auf 50% + 1 kommt. In dem Moment, wo du eine Seite spaltest, hast du dort zwei Parteien, die IMMER gegen den anderen Block verlieren. Das ist eigentlich das beste, was der Gegenseite passieren kann: Wenn es dir gelänge, dass du auf deiner Seite eine nennenswerte Partei gründest. Da applaudiert dir dein Gegenüber zu! (Weshalb die Republikaner zB schon häufiger zu dem Trick gegriffen haben, in manchen lokalen Wahlen zusätzlich zu den eigenen Kandidaten unabhängige Kandidaten aufzustellen, die den selben Namen haben wie der demokratische Kandidat, weil das potentiell das Zünglein an der Waage sein könnte.)

Und in den USA kommt ja noch dazu, dass die Finanzierung des Wahlkampfes über Spenden läuft, so dass du, selbst wenn du eine kleine dritte Partei gründest, du einfach finanziell plattgerollt wirst.
hm, ok stimmt, macht es nicht einfacher, aber könnte es nicht auch sein, das man einfach aus Protest gewählt wird? man muss natürlich vermeiden, das gleiche Programm wie eine der beiden Parteien zu haben

Geld sollte eigentlich genug da sein, denke ich, ich würde denken, ausreichend viele wohlhabende LEute für jede Richtung soltle es dort geben
meieiro
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Re: US-Politik

Beitrag von meieiro »

Crenshaw hat geschrieben: 17. Jan 2022, 21:59 hm, ok, die Liste ist länger als ich dachte, wobei ich denke, das es nicht unbedingt einer Wahlrechtsreform braucht, ein paar Achtungserfolge sollten reichen, um gesehen und gehört zu werden und dann muss man halt expandieren um überall antreten zu können, kostet halt viel Geld und Ausdauer (und klingt einfacher als es ist)
aber war ja bei den Grünen im Prinzip genauso, die Bundestagswahl 1980 (?) mit 1,5% hat dafür gesagt, das sie in den Genuss der staatl. Parteifinanzierung kam, was ihr einiges an Geldmittel gebracht hat und was die nächsten Wahlkämpfe usw. erleichterte und dann auch zum Erfolg führte (bzw. dabei half)
Aber die Achtungserfolge hats ja in der Vergangenheit immer wieder mal gegeben. Es gab ja immer wieder mal kleine Erfolge von Dritt-Parteien. Ross Perot hatte mal 18% und mal 8% bei der Präsidentschaftswahl. Da bist du in Deutschland im Parlament. In den USA ist das ein Achtungsefolg, du hast aber trotzdem 0 Einfluß, wenn du nicht in mindestens einen Bundestaat die Mehrheit holst.
Und in der aktuellen politische Landschaft in den USA ist es meiner Ansicht, noch mal schwieriger für nen 3.Partei. Denn wenn ich jetzt zum Beispiel ne Linke Partei wählen würde, dann nehme ich ja im Prinzip den Demokraten die Stimmen weg.
Und wenn ich mir die letzte Wahl 2020 anschaue, dann muss ich mich in nem Swingstate entscheiden, wähle ich die 3.Partei nach meiner Übnerzeugung oder wähle ich Biden um Trump zu verhindern.

Wenn ich Amerikaner währe, dann hätte ich Biden gewählt, obwohl ich alles andere als überzeugt bin von Creepy Joe Biden
Rince81
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Re: US-Politik

Beitrag von Rince81 »

Und auch die Wahlrechtsreform ist am Widerstand zweiter demokratischer Senatoren gescheitert.
Damit steht Biden nach einem Jahr Amtszeit bei seinen Kernversprechen mit leeren Händen da...
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Leonard Zelig
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Re: US-Politik

Beitrag von Leonard Zelig »

EXCLUSIVE: Biden’s inaugural committee will mark the first anniversary in office by blanketing airwaves with a Tom Hanks-narrated video promoting a recovering, resilient America.
https://twitter.com/axios/status/1484148452963622915

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Rince81
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Re: US-Politik

Beitrag von Rince81 »

Es wird spannend. Der Verfassungsrichter Breyer will zurücktreten.
https://www.nytimes.com/live/2022/01/26 ... 29cf640b7b

Das Timing passt, lieber jetzt als nach den Midterms...
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Vinter
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Re: US-Politik

Beitrag von Vinter »

Den Kandidaten werden Manchin und Sinema auch blockieren 😅😂
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Rince81
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Re: US-Politik

Beitrag von Rince81 »

Vinter hat geschrieben: 26. Jan 2022, 19:58 Den Kandidaten werden Manchin und Sinema auch blockieren 😅😂
Das ist der Punkt, den ich nicht glaube, wenn doch dann gute Nacht Liebe Demokraten...
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Rince81
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Re: US-Politik

Beitrag von Rince81 »

Die Republikaner haben jetzt völlig den Verstand verloren.
https://www.nytimes.com/2022/02/04/us/p ... nsure.html
The Republican Party on Friday officially declared the Jan. 6, 2021, attack on the Capitol and events that led to it “legitimate political discourse,” and rebuked two lawmakers in the party who have been most outspoken in condemning the deadly riot and the role of Donald J. Trump in spreading the election lies that fueled it.
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Dicker
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Re: US-Politik

Beitrag von Dicker »

Maximale Abgrenzung zum politischen Gegner und maximaler Zusammenhalt. Das kommt dabei raus
Voigt
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Re: US-Politik

Beitrag von Voigt »

Würde denken das heißt jetzt auch Trump als Rep. Kandidat 2024 ist gesetzt.
Rigolax
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Re: US-Politik

Beitrag von Rigolax »

Abgesehen von der auch von mir gesehenen Niedertracht großer Teile der republikanischen Partei, also ihrer anomischen Tendenzen, kann ich bei diesem editorializing der Times nur (wieder) den Kopf schütteln.

Dort heißt es im ersten Satz, fett von mir:
The Republican Party on Friday officially declared the Jan. 6, 2021, attack on the Capitol and events that led to it “legitimate political discourse,” [..].
Natürlich wurde der Angriff aber nicht "officially" dazu erklärt, also jedenfalls nicht vordergründig, das wäre ja grotesk. Korrekt ist, was sie im dritten Absatz schreiben, fett von mir:
On Friday, the party went further in a resolution slamming Ms. Cheney and Mr. Kinzinger for taking part in the House investigation of the assault, saying they were participating in “persecution of ordinary citizens engaged in legitimate political discourse.”
Die verquere Logik bei den Republikanern könnte imho sein, dass die "investigation" unter anderem eine "persecution of ordinary citizens engaged in legitimate political discourse" wäre, denn es wird ja nicht jeder dort randaliert haben. Es ist doch absurd zu glauben, dass die Leute, die den Kongress gestürmt haben, als Teil von "legitimate political discourse" angesehen werden bei der Republican National Committee. Natürlich tun sie aber so, das ist ja der Trick. Das macht die Berichterstattung der Times doch aber nicht besser. Und dann wundern, wenn "fake news" gerufen wird, macht's doch nicht so einfach, geezus.
Rince81
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Re: US-Politik

Beitrag von Rince81 »

Ich glaube Du spaltest gerade Haare, die nicht da sind - insbesondere was den Fake News Vorwurf angeht. Der Beschluss der Republikaner ist eindeutig, was sie danach mündlich in Einzelaussagen wieder einfangen wollen, ist nicht relevant.

Auch die Washington Post berichtet:
The resolution accused the two of participating in a “Democrat-led persecution of ordinary citizens who engaged in legitimate political discourse” as the committee investigates the insurrection in which a mob of Trump supporters stormed the building, injured 140 members of law enforcement and vandalized the Capitol to stop the affirmation of Joe Biden’s electoral college win. The attack led to the deaths of five people.
In a statement Friday afternoon, RNC Chairwoman Ronna McDaniel sought to clarify the resolution’s language, saying it was meant to refer to “ordinary citizens who engaged in legitimate political discourse that had nothing to do with violence at the Capitol.”
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Rigolax
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Re: US-Politik

Beitrag von Rigolax »

Bevor das irritiert: Ich selbst würde keinen "fake news"-Vorwurf bringen, kann aber sehen, woher einer kommen könnte. Ich sehe es nicht als Haarspalterei an, wenn es bei einer "paper of record" passiert (u.a. der NYT). Das ist meiner Ansicht nach ein Symptom der Verflachung des Diskurses, der Medien, der Politik. Das ist das, was seit Trump dauernd passiert.

Der Beschluss des Republican National Committee, diese zwei Seiten, die ich las, ist m.E. nicht so eindeutig, um zu rechtfertigen, was die NYT schrieb. Es ist doch schlicht das "game" in der Politik, dass man Sachverhalte hinbiegt, bis sie passen; machen übrigens alle Seiten. Natürlich ist es Bullshit, was sich große Teile der Republikaner leisten; was hier rhetorisch passiert ist, ist eine "motte-and-bailey"-Taktik[1]. Aber dies kann man doch auch antizipieren als sog. Leitmedium, dem nicht auf den Leim gehen? Was bringt es, schöne Headlines und Outrage, kann man dann behaupten, man habe ja nur verbatim zitiert.

Der NYT-Artikel wurde auch upgedatet seit gestern, ab dem vierten Absatz nun: "After the vote, party leaders rushed to clarify that language, saying it was never meant to apply to rioters who violently stormed the Capitol in Mr. Trump’s name. [...] But the censure, which was carefully negotiated in private among party members, made no such distinction, nor is the House committee investigating the attack examining any normal political debate. It was the latest and most forceful effort by the Republican Party to minimize what happened and the broader attempt by Mr. Trump and his allies to invalidate the results of the 2020 election." Vgl. Originalfassung etwa im Wayback Machine.

[1]"The motte-and-bailey fallacy (named after the motte-and-bailey castle) is a form of argument and an informal fallacy where an arguer conflates two positions that share similarities, one modest and easy to defend (the "motte") and one much more controversial (the "bailey").The arguer advances the controversial position, but when challenged, they insist that they are only advancing the more modest position." https://en.wikipedia.org/wiki/Motte-and-bailey_fallacy

EDIT/BTW: Wenn die Washington Post schreibt: "The attack led to the deaths of five people"... Wikipedia: "Five people died either shortly before, during, or following the event: one was shot by Capitol Police, another died of a drug overdose, and three died of natural causes." https://en.wikipedia.org/wiki/2021_Unit ... tol_attack Wobei natürlich dennoch ein Zusammenhang hergestellt werden kann, aber wenn bei einem Konzert jemand einen Herzinfarkt hat und stirbt, dann sagt man doch auch nicht, das Konzert "led to the death of X people" (wobei das natürlich an sich korrekt ist); der Vergleich hinkt aber natürlich, weil Konzerte i.d.R. legal sind, der Angriff aufs Kapitol natürlich nicht.
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Re: US-Politik

Beitrag von Rince81 »

Der sprechende Absatz war zu dem Zeitpunkt, als ich den Artikel verlinkt hatte bereits enthalten. ;)
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Rigolax
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Re: US-Politik

Beitrag von Rigolax »

Warum hast du ihn dann nicht mit zitiert? Er war jedenfalls nicht von Anfang an enthalten: https://web.archive.org/web/20220204190 ... nsure.html
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Re: US-Politik

Beitrag von Rince81 »

Er ist nicht von Anfang enthalten, weil die mündliche Erklärung nachträglich kam, das kannst du schwerlich der New York Times vorwerfen.

Dazu ist es nicht relevant. Es gibt eine schriftliche Erklärung des RNC der Republikanischen Partei, die gerade einmal zwei Seiten umfasst, in der man sich sicher viel Mühe gegeben hat die Wortwahl und den Inhalt genau zu begründen, abzuwägen und irgendwie diese Ausnahme nicht mit einer Silbe erwähnt wird. Warum wohl?

Wenn dann Einzelne aus der Partei umgehend danach versuchen zu erklären, dass man das so nicht gemeint hat, ist das schlicht und ergreifend Bullshit und Gaslighting und es ist eigentlich völlig müßig das noch weiter zu diskutieren.
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Rigolax
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Re: US-Politik

Beitrag von Rigolax »

Ja, sicher ist es Bullshit, Bullshit sowohl von den Republikanern als auch der NYT bzw. den "anderen". Der ganze politische/mediale Diskurs basiert auf Bullshit.
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Felidae
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Re: US-Politik

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 5. Feb 2022, 15:17 Ja, sicher ist es Bullshit, Bullshit sowohl von den Republikanern als auch der NYT bzw. den "anderen". Der ganze politische/mediale Diskurs basiert auf Bullshit.
Du wirfst der NYT ernsthaft vor, ein Papier, das die republikanische Partei offiziell veröffentlicht, als genau das auch zu behandeln?
Rigolax
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Re: US-Politik

Beitrag von Rigolax »

Die NYT hat den Sachverhalt so "präsentiert", wie's deren geneigte (Wunsch-)Leserschaft gerne hört. Kann man im Thread alles nachvollziehen, was die NYT veröffentlicht hat bzw. was mit welcher Priorität und wie dies teils rezipiert wird. Wenn man auf der politisch "anderen" Seite wäre, würde genau das Gegenteil vertreten werden.

Vermutlich ist es auch ein linguistisches Problem, wie bestimmte sprachliche Kategorien funktionieren, vom Einzelnen aufs [edit: Allgemeine] schließen, wie Auslassung funktioniert.

Mir ist das zu albern.
Zuletzt geändert von Rigolax am 5. Feb 2022, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Leonard Zelig
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Re: US-Politik

Beitrag von Leonard Zelig »

Voigt hat geschrieben: 4. Feb 2022, 21:39 Würde denken das heißt jetzt auch Trump als Rep. Kandidat 2024 ist gesetzt.
Davon ist auszugehen. Wenn die Republikaner bei den Midterms Ende des Jahres die Mehrheit im Kongress zurückgewinnen werden, wird es wohl eine Schlammschlacht gegen Biden geben inklusive Impeachment. Nach einem Sieg Trumps 2024 könnte das noch extremer werden. Ziel ist ein autoritärer Staat, der keinen Widerspruch duldet. China ist da sicher ein Vorbild. Allerdings dürfte der Widerstand in der amerikanischen Bevölkerung größer sein als in der chinesischen Bevölkerung, die nie wirklich in Freiheit und Demokratie gelebt hat, von den Menschen in Hongkong mal abgesehen.
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