US-Politik

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Andreas29

Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Andreas29 »

Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 18:24 Klar Ross und Reiter zu benennen hat für mich sehr wenig mit zündeln zu tun - im Gegenteil.
Eine fremdes Staatsoberhaupt als Mörder zu bezeichnen ist zündeln. Ich habe keinerlei Sympathie für Putin und seine Politik; trotzdem sollte man versuchen das Verhältnis mit Russland zu befrieden. Und das tut man nicht mit solchen Worten, besonders wenn man bedenkt, was für ein Egozentriker Putin ist.
Gibt ja nicht wenige, die behaupten, dass er nur in die Ostukraine einmarschiert ist, weil Obama Russland als "Regionalmacht" bezeichnet hat.

Biden deutet da natürlich nicht den 3.Weltkrieg an, aber er ist Interventionist und ich kann mir gut vorstellen, dass er begrenzt auch militärisch vorgeht... vielleicht jetzt nicht in dem Fall, aber in Zukunft, wenn die Sache - u.A. aufgrund seiner Worte - weiter eskaliert.

Und bei dem Ausdruck wär ich besonders als US-Präsident sehr vorsichtig... Stichwort: Drohnenprogramm... Wer im Glashaus sitzt und so...
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Rince81 »

Dicker hat geschrieben: 17. Mär 2021, 18:30 In der internationalen Politik benennt man Dinge aber nicht so klar, das nennt sich Diplomatie und ist viel subtiler.
Wenn du einer fremden Regierung vorwirfst, dass diese sich in deine demokratischen Wahlen eingemischt hat, deine Infrastruktur hackt, aktiv Desinformationskampagnen in deinem Land betreibt, etc., etc. machst du sowas - sofern du aus einer Position der Stärke heraus agierst - nicht subtil.

Etwas sehr klar in einem Interview zu benennen ist auch eine Form der Diplomatie und bei jemandem so erfahrenem wie Biden eine sehr deutliche diplomatische Botschaft an Moskau.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Rince81 »

Andreas29 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 18:50 Eine fremdes Staatsoberhaupt als Mörder zu bezeichnen ist zündeln. Ich habe keinerlei Sympathie für Putin und seine Politik; trotzdem sollte man versuchen das Verhältnis mit Russland zu befrieden. Und das tut man nicht mit solchen Worten, besonders wenn man bedenkt, was für ein Egozentriker Putin ist.
Gibt ja nicht wenige, die behaupten, dass er nur in die Ostukraine einmarschiert ist, weil Obama Russland als "Regionalmacht" bezeichnet hat.
Also huldigen wir alle Putin und versuchen es mit Appeasement? Wenn wir Putin bauchpinseln hört er auf woanders einzumarschieren? Woher kommt mir der Ansatz bekannt vor?
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Wudan
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Wudan »

Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 18:56 Also huldigen wir alle Putin und versuchen es mit Appeasement? Wenn wir Putin bauchpinseln hört er auf woanders einzumarschieren? Woher kommt mir der Ansatz bekannt vor?
Naja, eigentlich sind´s ja viel mehr die USA die überall einmarschieren. Lybien, Irak, Syrien, Jemen, Afghanistan, Pakistan..
Dafür bauchpinseln wir Amerika aber ganz schön. Putin ist sicherlich kein heiliger aber seine militärischen Interventionen halten sich im Vergleich doch sehr in Grenzen. Ukraine würd ich noch nicht mal richtig gelten lassen.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Rince81 »

Wudan hat geschrieben: 17. Mär 2021, 19:06 Naja, eigentlich sind´s ja viel mehr die USA die überall einmarschieren. Lybien, Irak, Syrien, Jemen, Afghanistan, Pakistan..
Dafür bauchpinseln wir Amerika aber ganz schön. Putin ist sicherlich kein heiliger aber seine militärischen Interventionen halten sich im Vergleich doch sehr in Grenzen. Ukraine würd ich noch nicht mal richtig gelten lassen.
Du vergleichst gerade die Invasionen in anderen Ländern unter Putin mit der von mehreren verschiedenen US-Regierungen. Wann sind denn die Amerikaner in Pakistan oder Jemen einmarschiert?

Sobald sich die internationale Diplomatie am Ego des jeweiligen Staatsoberhaupts orientieren muss läuft in diesem Staat was schief. Egal ob das die USA oder Trump oder Russland unter Putin betrifft.
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Crenshaw
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Crenshaw »

Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 20:34 Du vergleichst gerade die Invasionen in anderen Ländern unter Putin mit der von mehreren verschiedenen US-Regierungen. Wann sind denn die Amerikaner in Pakistan oder Jemen einmarschiert?

Sobald sich die internationale Diplomatie am Ego des jeweiligen Staatsoberhaupts orientieren muss läuft in diesem Staat was schief. Egal ob das die USA oder Trump oder Russland unter Putin betrifft.
naja Putin ist praktisch seit 20 Jahre an der Macht, da muss man schon mehrere Präsidenten nehmen.

im Jemen ist die USA seit 2015 aktiv
Pakistan nicht wirklich, aber das Mordkommando gegen Osama bin Laden kann man schon als Angriff werten.
Sonst bombardieren amerikanische Drohnen wo es ihnen gerade passt, ohne Rücksicht auf Verluste
und nicht zu vergessen das direkte und indirekte Unterstützen verschiedenster (Terror-)Gruppen, wie es gerade passt.
weltweit gesehen sind die USA das Land was sich am meisten überall (militärisch) einmischt und in der Regel nur auf den eigenen Vorteil bedacht
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Andreas29 »

Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 18:56 Also huldigen wir alle Putin und versuchen es mit Appeasement? Wenn wir Putin bauchpinseln hört er auf woanders einzumarschieren? Woher kommt mir der Ansatz bekannt vor?
Spätestens ab einem Hitlervergleich, auch indirekten, ist die Diskussion meistens an einem Ende angelangt.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Rince81 »

Crenshaw hat geschrieben: 17. Mär 2021, 21:01 weltweit gesehen sind die USA das Land was sich am meisten überall (militärisch) einmischt und in der Regel nur auf den eigenen Vorteil bedacht
Das ist mir zu einfach. Ja, die USA mischen sich weltweit überall ein und klar, das tun sie nicht wissentlich zu ihrem Nachteil - im Kern bringen ihnen die Interventionen aber oft nicht mehr als tote GIs. Nur sind die USA auch DIE führende Militärmacht auf diesem Planeten und sind dadurch überall aktiv. Nicht immer positiv oder zum besten der Region und manchmal auch aus den falschen Gründen in den falschen Ländern. Nur ist ein Teil dieser Einmischungen auch sehr explizit im europäischen Vorteil - gerade im Krieg gegen Terrorgruppen - und wir in Europa neigen gerne dazu uns da ganz gerne auf die USA zu verlassen und uns auch hinter ihr zu verstecken wenn es darum geht sich selbst nicht die Hände schmutzig zu machen oder das entsprechende Risiko zu tragen.
im Jemen ist die USA seit 2015 aktiv
Aber nicht einmarschiert. Wenn wir nun schauen in welchen Ländern Russland "aktiv" ist, wird es lustig. Putins Machtapparat ließ laut Bundesanwaltschaft auch schon in Berlin morden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mordfall_ ... ngoschwili

Das ist nicht sehr nett von den Russen. Sollte man Putin mal sehr freundlich und nachsichtig erklären, dass wir das nicht so gut finden wenn russische Auftragsmörder in Berlin Leute umbringen, vielleicht können wir ja die Briten fragen ob die schon versucht haben das Putin zu erklären.




Im Jemen mischen neben den USA auch die Franzosen und Briten mit und Deutschland hat jahrelang des Händler des Todes gespielt und Waffen verkauft.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Rince81 »

Andreas29 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 21:35
Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 18:56 Also huldigen wir alle Putin und versuchen es mit Appeasement? Wenn wir Putin bauchpinseln hört er auf woanders einzumarschieren? Woher kommt mir der Ansatz bekannt vor?
Spätestens ab einem Hitlervergleich, auch indirekten, ist die Diskussion meistens an einem Ende angelangt.
Das war kein Hiltervergleich, das war ein Politikvergleich.
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Wudan
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Wudan »

Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 20:34 Du vergleichst gerade die Invasionen in anderen Ländern unter Putin mit der von mehreren verschiedenen US-Regierungen. Wann sind denn die Amerikaner in Pakistan oder Jemen einmarschiert?
Für mich Fallen Luftangriffe auch unter "Einmarschieren". In Pakistan gabs tausende von Drohnenangriffen zwischen 2004 und 2018: https://en.wikipedia.org/wiki/Drone_strikes_in_Pakistan
Jemen: https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3% ... _seit_2015
(aber ok, ob man das als Angriffskrieg werten kann darüber kann man streiten)
Sobald sich die internationale Diplomatie am Ego des jeweiligen Staatsoberhaupts orientieren muss läuft in diesem Staat was schief. Egal ob das die USA oder Trump oder Russland unter Putin betrifft.
Das ist bei nahezu jedem Staat so.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Andreas29 »

Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 21:40 Das war kein Hiltervergleich, das war ein Politikvergleich.
Mit Appeasement und der Anspielung, woher Dir das bekannt vorkommt ist natürlich Hitler gemeint. Aber ist jetzt auch egal.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Rince81 »

Wudan hat geschrieben: 17. Mär 2021, 21:49 Das ist bei nahezu jedem Staat so.
Auch hier in Deutschland?

Nur um das klarzustellen, mir geht es nicht darum die USA oder ihren Drohnenkrieg zu verteidigen - im Gegenteil. Sich 2015 im Jemen einzumischen war falsch, da gab es keine "gute" oder "gerechte" Seite auf der man Kämpfen konnte, der "Krieg gegen den Terror" hat ungezählte unschuldige zivile Opfer gefordert.
Mir geht es um eine Art "Grundehrlichkeit" zu der es auch gehört Putin als das zu benennen was er ist - ein Killer, dessen Staatsapparat im In- und Ausland missliebige Personen umbringt, sein es politische Gegner, Überläufer oder Journalisten. Ich glaube nicht, dass die jüngere Geschichte Russlands zum Westen eine Geschichte voller Missverständnisse ist - im Gegenteil. Wir leben alle besser, wenn wir die russische Außenpolitik als das sehen was sie ist - eine Art hybride Kriegsführung gegen "den Westen" und damit auch Deutschland. Wir müssen mit Putin klarkommen und mit den Russen reden und arrangieren und in diversen Bereichen zusammenarbeiten - wir sollten das aber nicht tun während wir gleichzeitig die Augen vor der Realität verschließen.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Wudan »

Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 21:39 Das ist mir zu einfach. Ja, die USA mischen sich weltweit überall ein und klar, das tun sie nicht wissentlich zu ihrem Nachteil - im Kern bringen ihnen die Interventionen aber oft nicht mehr als tote GIs.
Und z.B. Öl.
Wenn´s nichts bringen würde, würde man keine GIs opfern.
Nicht immer positiv oder zum besten der Region und manchmal auch aus den falschen Gründen in den falschen Ländern.
Ich würde sogar sagen nie positiv und nie zum besten der Region. Krieg ist nie gut für irgendeine Region, egal wer ihn startet oder aus welchen Gründen.
Nur ist ein Teil dieser Einmischungen auch sehr explizit im europäischen Vorteil - gerade im Krieg gegen Terrorgruppen
Terrorgruppen die es oft ohne die amerikanischen Angriffskriege gar nicht geben würde.

(sorry das ich so zerstückel)

Da mit den Auftragsmorden hast du schon recht, da will ich auch nichts dran schön reden. Da würde ich aber mal in den Raum stellen das die USA davor auch nicht zurückschrecken würde. Bzw tun sie ja auch nicht. Ich kann mir vorstellen das man mit Edward Snowden nicht zimperlich sein würde wenn man an ihn rankäme. Oder man erinnere sich an den Fall Al-Masri: https://de.wikipedia.org/wiki/Khaled_al-Masri
Auch hier in Deutschland?
Das weiss ich nicht. Da müsste man mal ausländische Diplomaten fragen wie sie sich auf eine Unterredung mit Merkel vorbereiten. Kohl z.B. war jedoch sicherlich jemand mit dessen Ego man sich beschäftigen musste auf diplomatischer Ebene. Und ganz sicher gilt das auch für Boris Johnson oder Macron, früher Berlusconi, bei fast allen Staaten spielt das Ego und die Persönlichkeit des Staatsoberhauptes in der Diplomatie eine Rolle.
Ich glaube nicht, dass die jüngere Geschichte Russlands zum Westen eine Geschichte voller Missverständnisse ist
Nein aber schon auch eine Geschichte gezielter Propaganda zum (Wieder)Aufbau eines Feindbildes.
Ein Beispiel: die NATO veranstaltet ein groß angelegtes Militärmanöver direkt an der russischen Grenze (Trident Juncture 2018). 50000 Soldaten, 10000 Panzer und Militärfahrzeuge, 250 Flugzeuge und 65 Schiffe nehmen Teil. Als Russland ein (1) Aufklärungsflugzeug zur Grenze geschickt hat um nachzuschauen was die da so treiben, wurde in unseren News von "russischer Provokation" gesprochen. Ich will mal die USA sehen wie die reagieren wenn solch eine gewaltige Streitmacht "nur zur Übung" vor deren Küste auftaucht. Da wär aber die Hölle los.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Rince81 »

Wudan hat geschrieben: 17. Mär 2021, 22:23
Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 21:39 Das ist mir zu einfach. Ja, die USA mischen sich weltweit überall ein und klar, das tun sie nicht wissentlich zu ihrem Nachteil - im Kern bringen ihnen die Interventionen aber oft nicht mehr als tote GIs.
Und z.B. Öl.
Das ist auch zu einfach - in Afghanistan gibt es z.B. kein Öl - dafür 3500 tote GIs.
Ich würde sogar sagen nie positiv und nie zum besten der Region. Krieg ist nie gut für irgendeine Region, egal wer ihn startet oder aus welchen Gründen.
Manchmal ist es aber positiv Kriege zu beenden und das geht manchmal nur mit Militär. Wir haben selten den Fall, dass die USA in den vergangenen Jahrzehnten Kriege wirklich angefangen hat, sondern man ist fast immer in vorhandene militärische Konflikte zugekommen und das häufig mit halbwegs "guten" Absichten, die nur fast nie funktioniert haben. Die große Ausnahme Bushs zweiter Golfkrieg.
Terrorgruppen die es oft ohne die amerikanischen Angriffskriege gar nicht geben würde.
Stimmt. Den IS hätte es ohne den zweiten Golfkrieg vielleicht nie gegeben. Ändert aber nichts daran, dass es ihn gibt.
Aber gerade al-Qaida als Quelle des Ganzen bezieht ihre Gründungsgeschichte direkt auf den Heiligen Krieg in Afghanistan gegen die dort einmarschierenden Russen... Die haben dann irgendwann von sich aus angefangen die USA anzugreifen - zuerst mit Bomben gegen Botschaften in Afrika, später mit Flugzeugen direkt in den USA.
Da mit den Auftragsmorden hast du schon recht, da will ich auch nichts dran schön reden. Da würde ich aber mal in den Raum stellen das die USA davor auch nicht zurückschrecken würde. Bzw tun sie ja auch nicht. Ich kann mir vorstellen das man mit Edward Snowden nicht zimperlich sein würde wenn man an ihn rankäme. Oder man erinnere sich an den Fall Al-Masri: https://de.wikipedia.org/wiki/Khaled_al-Masri
Du argumentierst, dass die USA davor auch nicht zurückschrecken würden und belegst das mit zwei Leuten, die nicht umgebracht wurden? :shock:
Um bei der Logik zu bleiben, wäre es für die Amerikaner nicht sinnvoller gewesen, Al-Masri nach seiner Entführung nach Afghanistan und der Folter dort einfach da zu erschießen? Stattdessen hat man mitbekommen, dass man so richtig Mist gebaut hat und hat ihn nach Mazedonien zurückgebracht und freigelassen und hatte dann diplomatisch und medial mal so richtig in die Scheiße gegriffen.
Und wenn die USA Snowden töten wollen würden wäre er tot, stattdessen hat man seine Verlobte nach Moskau ausreisen lassen.
Nein aber schon auch eine Geschichte gezielter Propaganda zum (Wieder)Aufbau eines Feindbildes.
Ein Beispiel: die NATO veranstaltet ein groß angelegtes Militärmanöver direkt an der russischen Grenze (Trident Juncture 2018).
Nach dem russischen Einmarsch auf der Krim und deren Annexion und damit nachdem Russland gezeigt hat, dass es bereit ist seine Grenzen militärisch zu Lasen seiner Nachbarn zu verschieben. Ursache und Wirkung.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Wudan »

Rince81 hat geschrieben: 17. Mär 2021, 23:28 Manchmal ist es aber positiv Kriege zu beenden und das geht manchmal nur mit Militär. Wir haben selten den Fall, dass die USA in den vergangenen Jahrzehnten Kriege wirklich angefangen hat, sondern man ist fast immer in vorhandene militärische Konflikte zugekommen und das häufig mit halbwegs "guten" Absichten, die nur fast nie funktioniert haben. Die große Ausnahme Bushs zweiter Golfkrieg.
Nenn mir doch mal bitte Beispiele wo das mit dem Kriege beenden positiv geklappt hat. Den WW2 ausgenommen.
Ok was die Motivation angeht haben wir komplett andere Ansichten. Ich sehe bei keiner der Interventionen "gute Absichten". Die USA führen Kriege nicht aus Nächstenliebe. Das hat m.E. immer eigennützige Absichten. Seien es Rohstoffe oder sei es um den gigantischen Militärindustriellen Komplex zu rechtfertigen auf den große Teile der amerikanischen Wirtschaft aufbauen. Oder sei es auch nur um von den innenpolitischen Problemen eines Präsidenten abzulenken.
Du argumentierst, dass die USA davor auch nicht zurückschrecken würden und belegst das mit zwei Leuten, die nicht umgebracht wurden? :shock:
Ja da lag die Betonung auf "würden", und das entführen und foltern hab ich mal in die selbe Kategorie gesteckt. Aber zugegeben das waren nicht die besten Beispiele. Nehmen wir Drohnenangriffe. Da wird bei Leuten die man weg haben will eben kein Auftragsmörder geschickt sondern eben eine Drohne, die bei der Gelegenheit noch 40 Unbeteiligte umbringt die halt grad zufällig in der Nähe gestanden haben. Ist jetzt auch nicht wirklich besser, oder?
Nach dem russischen Einmarsch auf der Krim und deren Annexion und damit nachdem Russland gezeigt hat, dass es bereit ist seine Grenzen militärisch zu Lasen seiner Nachbarn zu verschieben. Ursache und Wirkung.
Es gab keinen Einmarsch und auch keine Annexion.
Russland hat seine Militäranlagen auf der Krim gesichert als die Lage instabil wurde, das hätte jede Regierung der Welt genauso gemacht. Meines Wissens nach ist dabei aber kein Schuss gefallen, weder auf ukrainisches Militär noch auf die Bevölkerung (man möge mich berichtigen wenn das nicht stimmt).
Und die "Annexion" war ein Referendum, eine Volksabstimmung die sehr klar pro Russland ausgefallen ist. Und so sehr sich unsere Medien auch bemüht haben einen Wahlbetrug dabei zu finden - es gab keinen. Vielleicht hat ja der Umstand dabei geholfen dass gerade eine extrem faschistische Partei in der Ukraine die Macht übernommen hatte. Von uns unterstützt btw.
Und die Grenzen in den letzten Jahrzehnten haben sich nur in eine Richtung verschoben - von westen nach osten. Durch diverse Nato-Osterweiterungen wo die Russen nicht wirklich viel mitzureden hatten.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Inkognito »

Wudan hat geschrieben: 17. Mär 2021, 23:58 Meines Wissens nach ist dabei aber kein Schuss gefallen, weder auf ukrainisches Militär noch auf die Bevölkerung (man möge mich berichtigen wenn das nicht stimmt).
Ich war vor kurzem länger in der Ukraine.
Die circa 10.000 toten ukrainischen Soldaten würden widersprechen.

Das es dabei um den Schutz von irgendwelchen Militäranlagen geht, würde nicht mal Russland behaupten. Die Sprachregelung ist, dass die Menschen dort gerne zu Russland gehören wollen.

Das vereinfacht gesagt, einem anderem Land Gebiete weggenommem wurden, steht ohne Zweifel fest.

Das Referendum war so frei und fair wie die Wahlen in Russland.
Wer könnte auch bei einer Zustimmung von 97% auf die Idee kommen, dass es anders sein könnte?!? ;)
War auch schwer für etwas anderes zu stimmen, da die Beibehaltung der Zugehörigkeit zur Ukraine keine der beiden Wahlmöglichkeiten war.
Zuletzt geändert von Inkognito am 18. Mär 2021, 00:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Wudan »

Ok das hatte ich dann wirklich falsch in Erinnerung (ich wurd beim schreiben schon ein wenig unsicher^^).
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Voigt »

Wait wait, redet ihr da nicht aneinander vorbei?
Krim war ja wirklich übertölpende Annexion ohne groß Schüsse. Russland wollge da auch Sevastapol als deren Militärhafen "schützen", aber ansonsten als Annexion def Krim.
Die drauffolgende Destabilisierung der Ostukraine, mit Unterstützung der dortlichen Rebllen, die ist andauernd und blutig.

Noch kurz zurückgegangen zu Putin, ist eine Sache klaf Position zu beziehen, andere öffentlich ein anderes Staatsoberhaupt Mörder zu nennen, auch wenn er es ist.
Daher sid angesprochene Diplomatie, dem russischen Staataapperat mit Sanktionen schon zeigen, dass did nicht mit allem durchkommen, aber diplomatische Kanäle, ohne Affronts, zu russischen Exekutive, daher Putin, offen lassen.
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Rince81 »

Wudan hat geschrieben: 17. Mär 2021, 23:58 Nenn mir doch mal bitte Beispiele wo das mit dem Kriege beenden positiv geklappt hat. Den WW2 ausgenommen.
Vermutlich der Kosovokrieg. Das ist das Problem bei Geschichtsszenarien, wir kennen die Alternativen nicht, wissen aber welche Verbrechen kurz vorher in Bosnien begangen wurden.
Die USA führen Kriege nicht aus Nächstenliebe. Das hat m.E. immer eigennützige Absichten.
Natürlich nicht. Allerdings sind diese "eigennützigen Absichten" sehr häufig auch Motive, bei denen sich die EU und auch Deutschland oft vertreten fühlen können. Es ist immer leicht auf den Weltpolizisten zuprügeln, wenn man selbst keine Verantwortung übernehmen will.
a wird bei Leuten die man weg haben will eben kein Auftragsmörder geschickt sondern eben eine Drohne, die bei der Gelegenheit noch 40 Unbeteiligte umbringt die halt grad zufällig in der Nähe gestanden haben. Ist jetzt auch nicht wirklich besser, oder?
Im Ende nein, Tote Menschen sind Tote Menschen. Es ist aber trotzdem etwas fundamental anderes, wenn man mit einer Drohne einen vermuteten Terroristen in einem Kriegsgebiet töten will oder einen kritischen Journalisten im Inland umbringen lässt.
Es gab keinen Einmarsch und auch keine Annexion.
Bitte? Was?
https://de.wikipedia.org/wiki/Krimkrise
Und die Grenzen in den letzten Jahrzehnten haben sich nur in eine Richtung verschoben - von westen nach osten.
Welche Grenze hat sich von West nach Ost verschoben - mal abgesehen von der der Bundesrepublik?
Und die Grenzen in den letzten Jahrzehnten haben sich nur in eine Richtung verschoben - von westen nach osten. Durch diverse Nato-Osterweiterungen wo die Russen nicht wirklich viel mitzureden hatten.
In welchem "Club" ist es den üblich, Nichtmitgliedern ein Mitspracherecht bei der Aufnahme von neuen Clubmitgliedern einzuräumen?
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Re: Donald Trump (und die US-Politik)

Beitrag von Inkognito »

Voigt hat geschrieben: 18. Mär 2021, 00:35 Wait wait, redet ihr da nicht aneinander vorbei?
Krim war ja wirklich übertölpende Annexion ohne groß Schüsse. Russland wollge da auch Sevastapol als deren Militärhafen "schützen", aber ansonsten als Annexion def Krim.
Die drauffolgende Destabilisierung der Ostukraine, mit Unterstützung der dortlichen Rebllen, die ist andauernd und blutig.
Ne, das passt schon.
Die Ukraine unterscheidet nicht zwischen den beiden. Die Opfer werden zusammen ausgewiesen.
Es gibt auch keinen staatsrechtlichen oder realen alltäglichen Unterschied zwischen den beiden Grenzlinien.
Wobei die östliche aufgrund des offenen Geländes natürlich deutlich umkämpfter ist.

Von wem waren denn die Schiffe "bedroht", so dass sie "geschützt" werden mussten?

Unabhängig davon, die südliche Ukraine bevorzugt russisch als Sprache und ist Russlandfreundlich.
Aber nach der Logik kann man auch Halb Berlin durch den türkischen Staat annexieren lassen. :D
Zuletzt geändert von Inkognito am 18. Mär 2021, 01:08, insgesamt 1-mal geändert.
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