PC für Videoschnitt

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raspen
Beiträge: 56
Registriert: 14. Mai 2018, 12:31

PC für Videoschnitt

Beitrag von raspen »

Hallo, ja es geht nicht ums Gaming, aber hier tummeln sich ja doch ein paar Hardwareexperten - vielleicht auch welche, die sich mit folgendem Thema auskennen:
Ich will für meine Freundin einen PC für hobbymäßigen Videoschnitt (max. 4K60 von GoPro oder Handy) zusammenstellen. zZ macht sie das auf meinem PC, ein Jahre alter i5, 16GB DDR3, GTX 970 und 1TB SSD. Der kommt allerdings sehr ins Schwitzen - flüssiges Playback in Premiere Pro ist nicht möglich, selbst bei simplen Timelines mit etwas colorgrading, Helligkeitsanpassung und Musik.

Folgenden Built habe ich bis jetzt zusammengestellt:
  • AMD Ryzen 5 3600
    32GB DDR4-3000 RAM
    MSI B450 Tomahawk Mainboard
    6GB KFA2 GTX 1060 OC Grafikkarte
    500 Watt Be quiet Pure Power 11 CM Netzteil
    500 GB Samsung Evo Plus M.2 SSD
    Be quiet Base 600 Gehäuse
    Dell U2518D Monitor
    Logitech MX Master 2S Maus
    Logitech K270 Tastatur
das Ganze liegt im Moment bei 1.227€. Es wäre schön, wenn man da noch etwas sparen könnte, hat jemand Tipps, wo man Abstriche machen könnte?
toxic_garden

Re: PC für Videoschnitt

Beitrag von toxic_garden »

ich würde auf jeden Fall zu einer Grafikkarte mit 8 GB raten. Aktuelle Schnittsoftware profitiert gerade beim Rendering schon sehr von der GraKa. Muss ja keine RTX sein, den Raytracing-Quatsch brauchst du garantiert auf absehbare Zeit nicht, aber zumindest eine GTX 1070 würde ich da schon rein drücken. Und aus der Erfahrung der letzten Jahre raus auf jeden Fall auch nicht auf ne ATI-Karte ausweichen. Neben dem höheren Stromverbrauch ist leider auch die Optimierung der gängigen Programme auf NVidia-Spezifika für mich da entscheidend gewesen.

Ansonsten sieht das Setup aber doch ganz schnurfelig aus. Schön viele CPU-Cores, da lohnt sich das multithreaden wenigstens. Aber je nachdem, in welcher Auflösung und Länge die Videos sind, solltest du vielleicht noch eine HDD als Datengrab mit dran hängen. So ein Video in Full HD frisst schon ne ganz ordentliche Menge Speicher. Gerade, wenn man das Rohmaterial erstmal ablegen muss, bevor das geschnittene (und komprimierte) Produkt raus kommt.

[edit] hoppala. Gerade erst gesehen, dass du ja Abstriche machen wolltest! :D Naja. Also wie man sich von weiter oben schon denken kann, bin ich nicht der Meinung, dass du für Videoschnitt (und sei's auch nur hobbymäßig) großartig downsizen solltest. Das ist einfach immer noch eine sehr ressourcenintensive Sache.
biaaas
Beiträge: 720
Registriert: 1. Sep 2016, 22:28

Re: PC für Videoschnitt

Beitrag von biaaas »

Am Wochenende ist Prime Day, da gibt es immer 20% auf die Warehousedeals. Da kann man gerade bei Hardware schöne Schnäppchen machen, muss aber schnell sein.
Ansonsten die 1TB SSD aus dem alten Rechner weiterverwenden und auf die M2 verzichten oder auf 250GB reduzieren (reicht für Win10). Ich habe keine Erfahrung mit Premier Pro, wie viel profitiert es von 32GB RAM anstatt 16?
Alte Tastatur & Maus weiterverwenden.
Da ihr 4k Material bearbeiten wollt würde ich beim Monitor auf 27" und 4k gehen. Du bekommst da gleichwertige Modelle zum selben Preis oder mit leichtem Aufpreis.
tj91
Beiträge: 139
Registriert: 21. Okt 2016, 22:05

Re: PC für Videoschnitt

Beitrag von tj91 »

Ich kenne mich mit Videoschnitt und ähnlichen Workloads nicht aus. Daher kann ich nur ein paar allgemeine Dinge sagen.

1) Beim Tomahawk haben aktuell einige Probleme mit dem USB Flashback Feature, bzw generell damit, ihre Ryzen 3000 CPU zum Laufen zu kriegen. Das habe ich so am Rande beobachtet, kann also keine genauen Details geben. Das ist keine Empfehlung gegen das Board (es ist für seinen Preis echt gut!), ist aber vielleicht gut zu wissen. Wird bestimmt behoben und andere Boards haben auch aktuell noch Probleme :) Das Crosshair VI Hero (x370 Board) krieg man zur Zeit übrigens auch für einen ähnlichen Preis, habe es gestern für 100€ bei Notebooksbilliger gesehen.

2) Falls mehr Kerne wichtiger sind als Singlecore-Leistung, würde ich z.B. einen Ryzen 2700X (etwas teuer als der Ryzen 3600) oder 1800X (gleich teuer) oder 1700X (etwas günstiger) empfehlen.
Wenn gebraucht kaufen in Frage kommt und signifikant mehr Cores einen Aufpreis rechtfertigen, kannst du ja mal gucken, für wie viel du einen Threadripper bekommst. z.B. TR 1920X mit 12 Cores oder TR 1950X mit 16 Cores.
Falls die CPU Leistung sowieso nicht so ein großes Problem ist, kann man auch Geld sparen und einen Ryzen 1600/2600 kaufen - Und eventuell mit der Ryzen 4000 Generation noch mal nachlegen.

Sorry, der erste Punkt macht es eher teurer und der zweite Punkt ist sehr schwammig, da ich mich wie gesagt mit dem Workload nicht auskenne. Aber vielleicht hilft dir die Anregung ja :)
lnhh
Beiträge: 2133
Registriert: 11. Jul 2016, 11:11
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Re: PC für Videoschnitt

Beitrag von lnhh »

9900k und 1060 eventuell?
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SebastianStange
Administrator
Beiträge: 1112
Registriert: 7. Dez 2016, 21:05

Re: PC für Videoschnitt

Beitrag von SebastianStange »

Die US-PC-Manufaktur Puget Systems legt großen Wert auf hauseigene Benchmarks, um dann auch passende Hardware anzubieten, die wirklich Sinn macht. Im Falle von Adobe gibt es hier einige Infos, auf der Seite gibt es noch viele weitere Artikel zur Premiere-Performance, sind unter dem Artikel verlinkt. Leider sind die neuen Ryzen-CPUs noch nicht drin, aber so wie sich aktuelle Reviews lesen, dürften sich der 3700x auf Niveau des 9900K einordnen.

Und da siehst Du, dass Adobe Premiere von vielen Cores profitiert. Wenns also wirklich flutschen soll, wäre ein 8-Kerner was. Also der Ryzen 3700x oder der Intel Core i7 9700K. Ein sechs-Kerner tut es aber sicher auch, gerade weil 4K-Footage inzwischen auch gut verdaut wird. Bei der GPU würde ich fast zu ner 2060 raten, da 8GB VRAM auf der sicheren Seite sind. Laut Puget Systems sollten es mindestens 6GB für 4K sein.

Abstriche kannst Du ggf. bei der SSD machen. NVME muss nicht sein. Eine m.2-SSD mit SATA-Interface oder eine Oldschool-SATA-Kabel-SSD tun es sicher auch. Beim Gehäuse kannst Du sicher noch 10 bis 20 Euro sparen. Oder ach... ihr könnt auch einfach noch bis Ende August mit der Anschaffung warten und jede Woche bissl was in ne Sparbüche tun und auf irgendwelche Abstriche verzichten. Bis dahin reifen Treiber und BIOS-Versionen für neue neuen AMD-CPUs und ihr erspart euch ärgerliches Troubleshooting.

Und mach Dich drauf gefasst, dass das Flashen des MSI-BIOS ein kleines Abenteuer wird. Das scheint Userberichten nach etwas knifflig zu sein. (USB3-Sticks machen Probleme, man sollte kurz die CMOS-Batterie entfernen und andere Stolpersteine), Aber das wird schon. Viel Glück!
raspen
Beiträge: 56
Registriert: 14. Mai 2018, 12:31

Re: PC für Videoschnitt

Beitrag von raspen »

SebastianStange hat geschrieben: 11. Jul 2019, 00:19 Die US-PC-Manufaktur Puget Systems legt großen Wert auf hauseigene Benchmarks, um dann auch passende Hardware anzubieten, die wirklich Sinn macht. Im Falle von Adobe gibt es hier einige Infos, auf der Seite gibt es noch viele weitere Artikel zur Premiere-Performance, sind unter dem Artikel verlinkt. Leider sind die neuen Ryzen-CPUs noch nicht drin, aber so wie sich aktuelle Reviews lesen, dürften sich der 3700x auf Niveau des 9900K einordnen.

Und da siehst Du, dass Adobe Premiere von vielen Cores profitiert. Wenns also wirklich flutschen soll, wäre ein 8-Kerner was. Also der Ryzen 3700x oder der Intel Core i7 9700K. Ein sechs-Kerner tut es aber sicher auch, gerade weil 4K-Footage inzwischen auch gut verdaut wird. Bei der GPU würde ich fast zu ner 2060 raten, da 8GB VRAM auf der sicheren Seite sind. Laut Puget Systems sollten es mindestens 6GB für 4K sein.

Abstriche kannst Du ggf. bei der SSD machen. NVME muss nicht sein. Eine m.2-SSD mit SATA-Interface oder eine Oldschool-SATA-Kabel-SSD tun es sicher auch. Beim Gehäuse kannst Du sicher noch 10 bis 20 Euro sparen. Oder ach... ihr könnt auch einfach noch bis Ende August mit der Anschaffung warten und jede Woche bissl was in ne Sparbüche tun und auf irgendwelche Abstriche verzichten. Bis dahin reifen Treiber und BIOS-Versionen für neue neuen AMD-CPUs und ihr erspart euch ärgerliches Troubleshooting.

Und mach Dich drauf gefasst, dass das Flashen des MSI-BIOS ein kleines Abenteuer wird. Das scheint Userberichten nach etwas knifflig zu sein. (USB3-Sticks machen Probleme, man sollte kurz die CMOS-Batterie entfernen und andere Stolpersteine), Aber das wird schon. Viel Glück!
Danke dir für die ausführliche Antwort, es ist einfach furchtbar sich dann mal zu irgendetwas durchzuringen :ugly: Ich träume mittlerweile schon von den puget systems-Benchmarks
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