Hilfe: Microfreezes!

[Geezy]

Hallo, The-Pod-Schwarmintelligenz,

ich habe ein kleines Problem mit meinem Rechner. Wie der Titel bereits suggeriert, leidet der Gute an Microfreezes. Diese treten meinen Beobachtungen nachh dann auf, wenn ich ein Spiel starte, wobei es kein anspruchsvolles Spiel sein muss (ein Stardew Valley reicht da schon völlig aus). Während des Spiels kommt es dann mindestens einmal in einer-zwei Minuten zu einem ca. einsekündigen Freeze bzw. Lag, was mich verständlicherweise mehr als nervt. Kurioserweise bleibt das Problem dann auch noch bestehen, wenn ich das Spiel verlassen habe, sprich: während des ganz normalen Windows-Betriebs.

Was ich versucht habe:
- Virenscans
- Treiber aktuallisiert
- mit Cclean und TuneUp alle möglichen Probleme gesucht und beseitigt (z.B. Registry)
- unnötige Programme deinstalliert und aus dem Autostart entfernt

Die Lage ist vielleicht minimal besser geworden (was vermutlich auch nicht stimmt), aber noch nicht ganz ausgestanden.

Mittlerweile denke ich, dass sich der Übeltäter in der Hardware verbirgt. Durch mehrere Videos bin ich auf die Idee gekommen, dass mein RAM falsch getaktet sein könnte oder ich die Nutzung der CPU-Kerne optimieren sollte. Bevor ich aber derartige Eingriffe durchführe, wollte ich mich an die Experten und Expertinnen unter euch wenden und um Hilfe ersuchen.

Meine Hardware-Spezifikationen poste ich hier und hoffe auf produktive und hilfreiche Antworten.

[Braincrack]

Überprüf mal deine HDD/SSD auf Fehler. Ansonsten würde ich erstmal Ausschlussverfahren betreiben, alles unnötige ab von USB, LAN-Port usw. und gucken um externe Fehler auszuschließen.

[toxic_garden]

was ich ja ein bisschen skurril finde, ist das hier:

Memory Speed: 1501.5 MHz (DDR4-3003 / PC4-24000)

wenn das wirklich nur 1500 MHz RAM-Takt sind, sind die Speicherriegel hart untertaktet. Mein Tipp wäre: mal schauen, ob es ein BIOS-Update für dein Mainboard gibt, das ggf. aufspielen und im BIOS dann "load default settings" oder wie auch immer das bei dir heisst. Dann mal schauen, wie das Board den RAM erkennt. Wenn mich nicht alles täuscht, teilen sich die ASRock-Boards das selbe Layout im BIOS mit Asus-Boards, daher kannst du mal probieren, in den Extended Settings als Profil "D.O.C.P." anstatt standard zu aktivieren.

[edit] und die gemeldeten 1.2 Volt für den Speicher sind auch hart unter der Herstellervorgabe. Die sollten bei 1,35V laufen. Auch das kann man im BIOS noch mal gerade ziehen und testen, ob sich der Betrieb dadurch ein bisschen normalisiert...

[Geezy]

was ich ja ein bisschen skurril finde, ist das hier:

Memory Speed: 1501.5 MHz (DDR4-3003 / PC4-24000)

wenn das wirklich nur 1500 MHz RAM-Takt sind, sind die Speicherriegel hart untertaktet. Mein Tipp wäre: mal schauen, ob es ein BIOS-Update für dein Mainboard gibt, das ggf. aufspielen und im BIOS dann "load default settings" oder wie auch immer das bei dir heisst. Dann mal schauen, wie das Board den RAM erkennt. Wenn mich nicht alles täuscht, teilen sich die ASRock-Boards das selbe Layout im BIOS mit Asus-Boards, daher kannst du mal probieren, in den Extended Settings als Profil "D.O.C.P." anstatt standard zu aktivieren.

[edit] und die gemeldeten 1.2 Volt für den Speicher sind auch hart unter der Herstellervorgabe. Die sollten bei 1,35V laufen. Auch das kann man im BIOS noch mal gerade ziehen und testen, ob sich der Betrieb dadurch ein bisschen normalisiert...

Hallo.
Das scheint echt irgendwie am RAM zu liegen. Ich habe jetzt BIOS auf die neuste für meine CPU vom Hersteller empfohlene Version geupdatet und die RAM-Einstellungen angepasst. Bekomme beim Benchmark von AIDA64 eine Latenz von knapp 73 ns als Ergebnis, was laut meiner Recherche zu viel ist. Wenn ich die Frequenz schrittweise erhöhe, sinkt die Latenz, aber unwesentlich - jedes Mal wird der Unterschied geringer, und zwar unter 1 ns. Macht es überhaupt noch SInn, die MHz weiter hochzuschrauben?

D.O.C.P. habe ich nicht gefunden.

Dankbar für weitere Tipps und seelischen Beistand

[Geezy]

Überprüf mal deine HDD/SSD auf Fehler. Ansonsten würde ich erstmal Ausschlussverfahren betreiben, alles unnötige ab von USB, LAN-Port usw. und gucken um externe Fehler auszuschließen.

Danke für die Tipps. die SSD sind in Ordnung, der Fehler scheint im RAM zu liegen. Das mit dem Ausschlussverfahren probiere ich aber mal aus.

[toxic_garden]

Das scheint echt irgendwie am RAM zu liegen. Ich habe jetzt BIOS auf die neuste für meine CPU vom Hersteller empfohlene Version geupdatet und die RAM-Einstellungen angepasst. Bekomme beim Benchmark von AIDA64 eine Latenz von knapp 73 ns als Ergebnis, was laut meiner Recherche zu viel ist. Wenn ich die Frequenz schrittweise erhöhe, sinkt die Latenz, aber unwesentlich - jedes Mal wird der Unterschied geringer, und zwar unter 1 ns. Macht es überhaupt noch SInn, die MHz weiter hochzuschrauben?

in welchen Schritten hast du sie denn hoch gestellt? Sie sollten eigentlich auf den vom Hersteller spezifizierten 3000 MHz laufen.

[Geezy]

Das scheint echt irgendwie am RAM zu liegen. Ich habe jetzt BIOS auf die neuste für meine CPU vom Hersteller empfohlene Version geupdatet und die RAM-Einstellungen angepasst. Bekomme beim Benchmark von AIDA64 eine Latenz von knapp 73 ns als Ergebnis, was laut meiner Recherche zu viel ist. Wenn ich die Frequenz schrittweise erhöhe, sinkt die Latenz, aber unwesentlich - jedes Mal wird der Unterschied geringer, und zwar unter 1 ns. Macht es überhaupt noch SInn, die MHz weiter hochzuschrauben?

in welchen Schritten hast du sie denn hoch gestellt? Sie sollten eigentlich auf den vom Hersteller spezifizierten 3000 MHz laufen.

In denen, die vorgegeben werden. Irgendwie kann man da nichts manuell eingeben oder ich bin zu blöd/blind, das zu finden.



Ich kann in BIOS nur die Zahl hinter DDR4 einstellen (letzte Einstellung ist, wie man sieht, 3200); die MHz direkt kann ich nicht verändern - die werden entsprechend angepasst.

[toxic_garden]

Ich kann in BIOS nur die Zahl hinter DDR4 einstellen (letzte Einstellung ist, wie man sieht, 3200); die MHz direkt kann ich nicht verändern - die werden entsprechend angepasst.

DDR4-3000 wäre dann auf jeden Fall die richtige Einstellung. Ich habe kurz mal gegoogled: bei ASRock heißt die Option ist "D.O.C.P. oder so, sondern XMP. Das als Profil müsste auswählbar sein. Ansonsten halt mal schauen, ob wirklich auch 1.35 Volt für den RAM eingestellt sind. Falls das auch nicht hilft, gehen mir ein bisschen die Ideen aus...

[Geezy]

Ich kann in BIOS nur die Zahl hinter DDR4 einstellen (letzte Einstellung ist, wie man sieht, 3200); die MHz direkt kann ich nicht verändern - die werden entsprechend angepasst.

DDR4-3000 wäre dann auf jeden Fall die richtige Einstellung. Ich habe kurz mal gegoogled: bei ASRock heißt die Option ist "D.O.C.P. oder so, sondern XMP. Das als Profil müsste auswählbar sein. Ansonsten halt mal schauen, ob wirklich auch 1.35 Volt für den RAM eingestellt sind. Falls das auch nicht hilft, gehen mir ein bisschen die Ideen aus...

Wenn ich DD4-3000 einstelle, kommen auch nur etwas über 1500 MHz zustande. 1,35 Volt und XMP sind eingestellt. Die Timings stehen automatisch auf 16-18-18-38, wie vom Hersteller angegeben.

[biaaas]

DDR4-3000 läuft nicht 3000MHz sondern mit 1500MHz. Der effektive Takt ist aber 3000, das liegt aber daran das man einen Trick anwendet um die Datenrate zu verdoppeln. Daher der Name Double Data Rate.
Je nachdem was dein Mainboard anzeigt, sind die 1500 also richtig.

[johnnyD]

Ich kann in BIOS nur die Zahl hinter DDR4 einstellen (letzte Einstellung ist, wie man sieht, 3200); die MHz direkt kann ich nicht verändern - die werden entsprechend angepasst.

DDR4-3000 wäre dann auf jeden Fall die richtige Einstellung. Ich habe kurz mal gegoogled: bei ASRock heißt die Option ist "D.O.C.P. oder so, sondern XMP. Das als Profil müsste auswählbar sein. Ansonsten halt mal schauen, ob wirklich auch 1.35 Volt für den RAM eingestellt sind. Falls das auch nicht hilft, gehen mir ein bisschen die Ideen aus...

Wenn ich DD4-3000 einstelle, kommen auch nur etwas über 1500 MHz zustande. 1,35 Volt und XMP sind eingestellt. Die Timings stehen automatisch auf 16-18-18-38, wie vom Hersteller angegeben.

Servus, das ist wie biaaas schon schrieb korrekt, denn die Taktraten werden verdoppelt . Um den RAM auszuschließen kannst Du auch jeweils mal einen Riegel entfernen (afaik müssten ja zwei verbaut sein mit je 16GB).

Microfreezes kann - sofern es nicht der RAM ist - sehr viele Ursachen in Hard- wie Software haben, insbesondere wenns auch im Windows auftritt und nicht nur in Spielen.

Hat es denn einen Zeitpunkt gegeben, wo alles funktioniert hat? Was hat sich geändert, Hardware, Software, Treiber, Windows-Updates? Lassen sich Auslastungsspikes auf CPU und/oder GPU mit z.B. Afterburner diagnostizieren, wenn diese Freezes im idle auftreten?

Treten diese bei einem Safe-Boot auch auf (https://www.bleepingcomputer.com/forums ... new-build/)? Tritt es in Windows nur auf, wenn zuvor ein Spiel gestartet wurde?

[Heretic]

Mir fällt da noch die Windows-Auslagerungsdatei als möglicher Übeltäter ein. Wird die von Windows verwaltet oder hat die eine feste Größe?

[Geezy]

Mir fällt da noch die Windows-Auslagerungsdatei als möglicher Übeltäter ein. Wird die von Windows verwaltet oder hat die eine feste Größe?

Hey, danke für die Antwort. Ich hatte Corona-bedingt paar andere Sachen zu tun und kam noch nicht dazu, mich des Problems weiter anzunehmen. Nun habe ich wieder etwas Zeit dafür.

Mittlerweile habe ich meine Hardware, so gut wie ich konnte, getestet - da scheint auf allen Fronten alles in Ordnung zu sein. Was mich auf den Gedanken bringt, dass es vermutlich etwas auf der Software-Seite ist.

Die Windows-Aulagerungsdatei wäre ein neuer Ansatz. Wo finde ich das heraus und was müsste da angezeigt werden?

Danke im Voraus.

[Geezy]

Kurzes Update: Habe mich in die Auslagerungsdatei-Thematik etwas eingelesen und rumexperementiert. Zuerst auf 1024, dann auf die empfohlenen 4983 MB eingestellt (jeweils auf C:) - das Problem ist geblieben.

Noch ein Update: Mit den Spielen scheint es nichts zu tun zu haben. Ich schneide gerade ein Video mit Da Vinci Resolve und habe dort auch mit Freezes zu kämpfen.

Ich habe gelesen, dass bei manchen die Windows-Dienste die Ursache waren. Kann jemand dazu etwas sagen?

[Geezy]

Allemann Kommando zurück! Ich habe den Scheißfehler gefunden!

Ich habe vor einer Weile mit meinen Anzeigeoptionen bei Windows herumgespielt und habe dort mehrere Hintergrundbilder eingestellt, die sich im Minutentakt als Diashow abwechseln. Das Probelm ist aber, dass bei mir zusätzlich dazu wohl bei den Farbeinstellungen die Option "Automatisch eine Akzentfarbe aus meinem Hintergrund auswählen" aktiviert war. Das heißt: Jede Minute hat bei mir der Hintergrund gewechselt und deswegen auch die Farbe der Windows-Buttons. Und dieser Farbwechsel führt eben (zumindest bei mir, feel free to ausprobieren) zu einer Verzögerung von ca. einer Sekunde. Auf den Trichter bin ich gekommen, als ich gerade verzweifelt alle unnötigen Apps und Programme deinstalliert habe und bemerkt habe, dass die Icons ständig ihre Farbe ändern und es genau DANN zu den Lags kommt.

O
M
F
G

Ich habe schon viel in meiner PC-Karriere miterlebt und stand auch jetzt kurz davor, Windows neu aufzusetzen. Aber DAS übertrifft alles!

Ich hoffe, ihr hattet bei diesem Post was zu Lachen Ich gehe mich besaufen.

[Heretic]

Schön, dass du den (zugegebenermaßen ziemlich lustigen) Fehler gefunden hast. Und immerhin hast du durch ihn etwas über die Auslagerungsdatei gelernt.

Ich musste mich übrigens wegen eines ständig abstürzenden "Dark Souls 3" mit der Auslagerungsdatei beschäftigen müssen. Seit ich die auf die sagenhafte Größe von 12 GB (!) eingestellt habe, läuft das Spiel ohne Probleme. Zum Glück hab' ich genug Platz auf der Platte...

[Geezy]

Schön, dass du den (zugegebenermaßen ziemlich lustigen) Fehler gefunden hast. Und immerhin hast du durch ihn etwas über die Auslagerungsdatei gelernt.

Ich musste mich übrigens wegen eines ständig abstürzenden "Dark Souls 3" mit der Auslagerungsdatei beschäftigen müssen. Seit ich die auf die sagenhafte Größe von 12 GB (!) eingestellt habe, läuft das Spiel ohne Probleme. Zum Glück hab' ich genug Platz auf der Platte...

Ich fühle deinen Schmerz

Ich habe nicht nur etwas über die Auslagerungsdatei gelernt, sondern auch über RAM-Taktung, RAM-Latenz, Nanosekunden, Microsekunden, CPU, GPU, Bios-Flashen, Windows-Dienste, Temperaturen, Diagnose-Tools. Alles Sachen, die mich immer schon äußerst semi begeistert haben.