Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

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lipt00n
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von lipt00n »

Ich muss mich, aufgrund meiner Mutter, öfter mit dem Apple-Kosmos beschäftigen, als mir lieb ist. Sie hat ein iPhone SE (vorher 6+) und ein iPad aus 2020, ich weiss nicht genau welches Modell.
Vor ein paar Jahren habe ich außerdem übergangsweise ein iPhone 6+ benutzt (ca. 9 Monate), da mein altes Telefon kaputt war und ich auf das Pixel-Release gewartet habe. Ich würde also durchaus sagen, ich habe einen gewissen Einblick gewinnen können.

Die oft vielgelobte "Einfachheit" von iOS mag auf Leute wie meine Mutter zutreffen (ü60) und ist bestimmt ein großer Faktor, wieso das als Business-Phone bei technisch eher unbedarften so einen großen Erfolg feiert. Man kann halt einfach (fast) nichts damit falsch machen. Ich mag außerdem die gefühlte Ordnung im Store und die (auch gefühlt) grundsätzlich bessere Qualität von Nischenapps -das hängt sicherlich auch mit der Preisgestaltung für Entwickler zusammen.
Das war es dann aber auch schon für mich. Ich habe selten bis nie so unintuitive Geräte bedient. Puh. Vor allem beim iPad bekomme ich regelmäßig Kopfkrämpfe, wenn ich zwischen Tabs wechseln will. Ich weiß nicht, wer sich dafür eine solche bescheuerte Wischgeste ausgedacht hat. Und dann bin ich anscheinend auch noch zu dumm dafür, denn es gelingt nicht jedes mal auf Anhieb und ich es öffnen sich die Schnelleinstellungen. Es wäre nicht so schwer, einen Button auf diesem Riesendisplay zu etablieren. Aber neee, Wischgesten sind ja voll der Hit. :roll:
Die Sortierung in den Einstellungen finde ich auch unnötig umständlich und irreführend, ich bin dort nur am Suchen. Die Individualisierung vom Homescreen kenn ich auch in besser.
Viele Features, die in Android jahrelanger Standard waren, wurden da ja immer als Neuentdeckung des Rades verkauft (z.B. Multitasking, Schnelleinstellungen etc.) was natürlich über all die Jahre meine Wahrnehmung geprägt hat.
Das ständige (!!!!!) Eingeben der Apple-ID bzw. des Passworts ist so nervtötend, dass ich weinen möchte.

Die Preispolitik finde ich zweifelhaft. Ich verstehe hohe Gerätepreise, das mag ich noch akzeptieren können, aber was da teilweise für Zubehör abgerufen wurde und wird ist wirklich enorm.

Ich könnte hier noch ewig so weiterschreiben und vermutlich gibt es für jeden meiner Punkte etwas, um sie zu widerlegen. Das mag sein. Das soll auch keine fundierte Kritik sein, Apple und ich werden nur einfach keine Freunde mehr. Müssen wir aber auch nicht.
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XfrogX
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von XfrogX »

Also zumindest ich hab meine id und Passwort so selten in Benutzung das wenn ich sie mal alle paar Jahre bei einem neuen Gerät oder so brauche ich sie nachschlagen muss.

Glaube das war vor touchid und faceid schlimmer. Aber seit dem brauche ich das irgendwie garnicht mehr.

Ansonsten hab ich’s vorallem weil es einfach keinen Mist macht. Ja Einstellungen könnten besser sein, geht mir aber bei den meisten Androids auch so, wahrscheinlich durch die Hersteller. Aber beim iPhone gehe brauche ich die Einstellungen eigentlich nur beim neuen Gerät und dann nochmal gezielt wenn ein Update irgendwas hat das ich ändern will.

Könnte ich wechseln, klar. Aber ich sehe für meine Nutzung genau keinen Punkt zum Wechseln, solange ich gebraucht an genug gute iPhones komme.
GoodLord
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von GoodLord »

Rince81 hat geschrieben: 4. Mai 2022, 03:22
Denny Röder hat geschrieben: 4. Mai 2022, 02:08 Also wenn ich das richtig verstanden habe (korrigiert mich bitte), ist es bei GooglePay trotzdem so, dass sie deine Daten bezüglich was du explizit gekauft hast, weiterverwenden würden (die genauen AGBS diesbezüglich habe ich mir jetzt nicht durchgelesen).

Alle Zahlungen die über ApplePay getätigt werden, werden nicht weitergegeben und sind auch mwn Apple Intern verschlüsselt.
Nein, dafür muss man auch nicht die Datenschutzerklärung oder AGB durchforsten. Woher soll Google wissen, was ich mit GooglePay im Laden bezahlt habe? Da das technisch völlig unmöglich ist, stellt sich die Frage auch nicht.
Wieso technisch unmöglich? Wenn überhaupt Rechtlich nicht erlaubt, aber nichts würde ein Kassensystem daran hindern den Kassenzettel bei der Bezahlung ebenfalls an Google zu übermitteln.

Wäre mir jetzt aber auch neu, dass das geschehen würde.
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Axel
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Axel »

GoodLord hat geschrieben: 4. Mai 2022, 19:22 Wäre mir jetzt aber auch neu, dass das geschehen würde.
Hier in Deutschland vielleicht (noch) nicht. In anderen Staaten wie USA oder China sieht das bereits anders aus. Hier eine ARTE Doku zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=xR4RvKCz_As - im zweiten Part der 90 Minuten geht es explizit auch um die Amazon Supermärkte in den USA und den Supermärkten in China. Ich finde das allex extrem gruselig. Aber für mich gilt auch: nur Bares ist Wahres.
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von GoodLord »

Naja, ist jetzt schon ein Unterschied ob du Sagst der Eigentümer des Supermarkts weiß, was du einkaufst (auch in Deutschland gibst ja z.B. schon seit ewigkeiten die Paybackkarten/Punkte, bei denen genau das gemacgt wird) oder dein Zahlungsdienstleister.
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von GoodLord »

Aber nur ums klarzustellen: Ich nutze Google/Apple Pay nicht und hab mich daher noch nicht damit beschäftigt, was da genau übertragen wird. Wollte eben nur sagen, dass da technisch keine wirklichen Hürden existieren.
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Axel
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Axel »

GoodLord hat geschrieben: 4. Mai 2022, 19:46 Naja, ist jetzt schon ein Unterschied ob du Sagst der Eigentümer des Supermarkts weiß, was du einkaufst (auch in Deutschland gibst ja z.B. schon seit ewigkeiten die Paybackkarten/Punkte, bei denen genau das gemacgt wird) oder dein Zahlungsdienstleister.
Beides gleich schlimm. :mrgreen: Und mich graut es davor, dass Amazon evtl. auch hier in Europa im großen Stil in den Markt einsteigt.
Otis
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Otis »

lipt00n hat geschrieben: 4. Mai 2022, 07:16Ich habe selten bis nie so unintuitive Geräte bedient. Puh. Vor allem beim iPad bekomme ich regelmäßig Kopfkrämpfe, wenn ich …
Ich hege ja den Verdacht, dass man wohl einfach das am besten findet, was man zuerst kennen gelernt bzw. woran man sich zuerst gewöhnt hat. Mir geht es exakt so, wenn ich meiner Mutter was an ihren Android-Dingern machen soll. :ugly:
Rince81
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Rince81 »

GoodLord hat geschrieben: 4. Mai 2022, 19:22 Wieso technisch unmöglich? Wenn überhaupt Rechtlich nicht erlaubt, aber nichts würde ein Kassensystem daran hindern den Kassenzettel bei der Bezahlung ebenfalls an Google zu übermitteln.

Wäre mir jetzt aber auch neu, dass das geschehen würde.
Weil Kartenterminal und Kassensystem in der Regel unterschiedliche Systeme sind. Über Schnittstellen wie ZVT können diese miteinander kommunizieren. Dabei übermittelt die Kassensoftware dem Kartenterminal den Zahlbetrag und das Kartenterminal übermittelt den Zahlungsstatus zurück. Was nicht übermittelt wird sind Kassenzettel, daher gibt es auch nicht die Möglichkeit, dass Google diese über eine Google pay Zahlung über das Kartenterminal erhalten kann.
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zetdeef
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von zetdeef »

https://www.golem.de/news/apple-stellt- ... 65245.html

RIP iPod :cry:

Bin sowieso am überlegen tiefer ins Apple Ökosystem einzusteigen…vielleicht kauf ich mir noch einen für schlechte Zeiten^^
Otis
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Otis »

Ich war von meiner letzten Apple-Begegnung - geplaneter Kauf, nun aus Prinzip ein (besseres und günstigeres) Konkurrenzprodukt erworben) - ziemlich entgeistert. Im Apple-Store mal wieder nur Flachzangen, die falsche Infos geben, Online-Service auch zu blöd, einem etwas zu verkaufen ... dann halt nicht. Die Geräte sind schon in Ordnung, aber der Rest nervt. Genius Bar, ich lach' mir 'nen Ast.

iPod ... denke mal, alle dessen Funktionen hat man mittlerweile eh auf dem Handy oder der Smartwatch. Will nicht sagen, gibt gar keine Situationen, wo das praktisch wäre, aber die Nachfrage wird nicht mehr da sein, eben weil der Bedarf anderweitig gedeckt wird.
marctestarossa
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von marctestarossa »

Dann geb ich hier auch mal meinen Senf zum Apfel:

Ich war mein gesamtes Leben (bis auf kurze Ausflüge zu verschiedenen Linux-Distros und meinen ersten Gehversuchen am 386) Windows- und Android-Nutzer. Und immer preisbewusst unterwegs, also eigentlich immer Mittelklasse-Hardware und mindestens eine Generation zurück. Meine teuerste Technik-Anschaffung war ein "Gaming-Notebook" für 800 €, am Anfang meiner ersten Ausbildung auf Raten gekauft und später dann für einen ähnlichen Preis einen Gaming-PC. Das war natürlich noch vor der Preisexplosion, was mir aber beim Wiederverkauf im März 2021 sehr zugute kam, da ich den Rechner in Einzelteilen auf Ebay sogar ein kleines Plus gemacht hab. Zu der Zeit bin ich im Studium zweigleisig gefahren. Einen leistungsstarken Desktop-PC zuhause und ein ausreichend schnelles und mit einer Akkulaufzeit von 12+ Stunden wahnsinnig mobiles, älteres Thinkpad für die Uni und unterwegs. Und ich war eigentlich echt happy damit.

Doch Ende 2020 kam Apple mit etwas um die Ecke, das selbst in meiner "Nicht-Apple-Blase" für reichlich Wind gesorgt hat: Der M1 Prozessor.
Das Versprechen der neuen MacBooks: klein, leicht, mobil, schnell, leise, wenig Hitzeentwicklung, wenig Stromverbrauch, lange Akkulaufzeit und das beste Trackpad auf dem Planeten!

Und was soll ich sagen: Ich war zum ersten mal in meinem Leben Early-Adopter. Ich hab ein paar Monate abgewartet, wie verrückt Langzeittests auf Youtube geschaut und mich im März 2021 kurzerhand entschlossen, alles zu verkaufen, was ich so an Computer-Technik angesammelt hatte und habe mir ein MacBook Air M1 in Roségold bestellt. Da ich mit Foto- und Audioproduktion nicht innerhalb der ersten Woche eine vollgelaufene Platte haben wollte auch gleich in der 512 GB Version.

Kurzgesagt: Wirklich alle Versprechen wurden eingehalten. Klar, die Akkulaufzeit war nicht ganz so dolle wie mit meinem Thinkpad T440, aber da war der angebaute Zusatzakku auch schon schwerer als jetzt der ganze Laptop ^^. Aber einen ganzen Tag schafft der Kleine durchaus und wenn ich übers Wochenende meine Eltern besuche kann ich guten Gewissens mein Ladegerät einfach zuhause lassen. Und bei den ganzen "Apple ist so teuer"-Diskussionen: Mit dem Einstiegspreisen von 999 € für das "kleinste" MacBook Air M1 war das zu dem Zeitpunkt mehr als konkurrenzfähig, selbst wenn die USPs wie Lüfterlose Bauweise oder ähnliches außer Acht gelassen wurden.

Das Gerät ist mein Daily-Worker, ich mach da alles mit und es macht auch alles mit. Ich bin noch nicht in eine Situation gelaufen, die das Teil nicht gewippt hat. Nur mal zur Anschauung: Es laufen gerade Safari mit 18 Tabs, Thunderbird plus mehrere Messenger, Ableton Live + ein Haufen Plugins, Photoshop Lightroom, Pages (quasi Word), mein Kalender und die Fotos-App und es fühlt sich alles snappy an. Es wird nix warm (außer ein USB-Hub), was mir bei den Temperaturen draußen auch sehr entgegen kommt und es macht keine hörbaren Geräusche. Das ist übrigens was, was ich wirklich unterschätzt habe, dass ich das Geräusch von Lüftern und Festplatten echt nicht gut haben kann. Und weil ich viel mit Audio arbeite und auch Aufnahmen am Rechner mache, ist das natürlich ein Traum, dass das Macbook wirklich zu 100% auf bewegliche (und demnach auch hörbare) Teile verzichtet.

Das Zusammenspiel von Mac und iPhone wurde hier schon oft gelobt und ich kann mich dem nur anschließen. Es sind auch die kleinen Dinge, die für mich im Alltag einen riesigen Unterschied machen, z.B. dass ich einfach einen Text am Mac nehmen kann, markieren, kopieren und am Telefon einfach ins Textfeld einfügen. Das ist einfach der Knaller. Auch das super nervige Übertragen von Bildern vom Telefon auf den Rechner ist für mich der absolute Knaller.

Eine Lernkurve gibt es als Apple-Neuling aber in jedem Fall, also ganz so intuitiv ist das dann halt doch nicht, einfach weil man sich über Jahre und Jahrzehnte an eine völlig andere Struktur von Daten und Menüs gewöhnt hat. Ich würde aber nie behaupten, dass das eine oder andere besser ist, es ist halt einfach anders und man braucht ne Zeit, um mit Veränderungen warm zu werden, gerade als "Advanced-Windows-User" ist das nicht so einfach. Aber nach etwa 3 Monaten war im Alltagsbetrieb alles top und bei allem, was man nicht auf Anhieb findet, hilft die Suchmaschine der Wahl und dann ist das auch OK.

Die Tastatur ist nicht so geil wie beim Thinkpad, aber ehrlich gesagt sind die meisten ausgewachsenen Schreibtisch-Tastaturen auch nicht so geil wie die am Thinkpad. Dafür ist das Trackpad einfach der Knaller. Ich nutze das Notebook hier hochkant aufgestellt und angedockt, deswegen muss ich die Maus verwenden, wenn ich gerade Geld übrig hätte, würde ich mir aber sofort das externe Trackpad von Apple bestellen. Ich war immer ein absoluter Maus-Fanatiker, aber das Apple-Trackpad ist das erste, das ich lieber verwende als eine externe Maus. Das hätte ich nicht erwartet. Und an die Tastatur kann man sich auch gewöhnen, auch wenn ich damit auf jeden Fall ein paar Wörter pro Minute langsamer bin als mit der Thinkpad-Tastatur.

Das einzige, was mir wirklich, wirklich auf die Nerven geht, ist dieses ganze Dongle-Gedöns, weil außer zwei USB-C-Buchsen und dem Klinkenstecker keine Anschlüsse dran sind. Aber ich mein, wo sollen die an dem Ding auch hin. Trotzdem, das ist echt störend und auch kostspielig. Ich verwende gerade zwei USB-Dongles, um meine ganze Peripherie hier dauerhaft angestöpselt lassen zu können, die zusammen auch mal wieder 100 € kosten.

Zur Apple-Preisdiskussion: Es ist entgegen immer wieder verbreiteter Gerüchte, dass Apple eine Marge von 50 % oder ähnlich verrücktes hätte. Sowohl die verbauten Komponenten als auch die verwendeten Materialien und Fertigung ist im Vergleich zu vielen anderen Herstellern teuer. Außerdem nutzt Apple seine Geräte nicht als Marketing-Tool für Drittanbieter. Meine Freundin hat vor kurzem ein ziemlich gut ausgestattetes Samsung-Telefon für ziemlich wenig Geld gekauft. Wenn ich mir so ansehe, was da aber alles für ein Schmu vorinstalliert ist und sich auch vehement dagegen wehrt, vom Handy entfernt zu werden, ist es für mich aber auch offensichtlich, dass Samsung hier einen nicht unerheblichen Teil des Herstellungspreises durch bezahlte Werbung und das Verkaufen von Nutzerdaten und -verhalten refinanziert. Wem Privacy nicht wichtig ist: 1. Es sollte dir wichtig sein. Aus vielen guten Gründen! 2. Du bekommst dein Gerät günstiger. Und das ist nunmal ne unbestreitbar gute Sache. 3. Wir sprechen uns nochmal, wenn irgendwann deine Krankenversicherung teurer wird, weil dein Fitness-Tracker am Handgelenk sagt, du bewegst dich zu wenig an der frischen Luft.

Aber ich will auch gar nicht so tief in die Datenschutz-Diskussion abbiegen, dass Apple sich hier zumindest Kunden-freundlicher verhält als andere Unternehmen, ist aber beim Thema Preisgestaltung ein wichtiger Punkt.

Mein Fazit: Ich habe alles richtig gemacht. Das Gerät ist wirklich für mich die eierlegende Wollmilchsau. Gaming ist aber ausgenommen. Nicht, weil das Gerät es (vermutlich ?) nicht könnte, aber wenn ich bei Steam das Häkchen bei "Mac-kompatibel" mache, verschwinden 90 % der Titel. Aber ich bin eh kein wahnsinnig aktiver Spieler und seit ich die alte PS4 von meinem Bruder geschenkt bekommen habe inkl. einer ansehnlichen Spielebibliothek habe ich auch kein Bedürfnis mehr, auf meinem Rechner zu spielen. Und das ist sicherlich nicht so pathetisch gemeint, wie es klingt, aber: Die Anschaffung vom Macbook hat mein Leben besser gemacht. Ich habe meine auf mehrere Geräte verstreute Aktivität auf nur noch zwei Geräte konzentriert: Macbook und iPhone. Und die beiden kommunizieren auf eine Art und Weise miteinander, dass es sich dann doch wieder nach einem Gerät mit zwei Bildschirmen anfühlt. Mein gesamter Alltags-"Workflow" ist seitdem dermaßen reibungsloser geworden, weil es keine Verluste mehr zwischen Telefon und Rechner gibt, das alleine macht schon so viel aus. Vermutlich hat es auch mit meinem ADHS zu tun, aber dieses fragmentierte Arbeiten an mehreren Geräten hat immer wahnsinnig viel Zeit und Organisation gekostet. In der letzten Ecke meines Heim-Büros und -Studio werkelt eine 6 TB Festplatte vor sich hin und frisst alles an Daten, wofür ich lokal keinen Platz habe. Ich würde aber jedem empfehlen mittelfristig in ein NAS zu investieren, das würde alles nochmal viel einfacher machen, wenn ich von überall Zugriff auf die Daten hätte.

Es war ein ziemlich großer Schritt für mich, dermaßen ins kalte Wasser zu springen, aber ich würde es immer wieder tun und will auch nicht mehr zurück. Und das ist keine bezahlte Werbung und ich muss mir die Investition auch nicht mehr schönreden. Und ich weiß natürlich nicht, ob das für alle so gut funktioniert wie für mich. Für mich passt es jedenfalls perfekt, ich freue mich nach 14 Monaten immer noch jeden Tag über das kleine Ding und ich bereue nichts, Windows, es war schön mit dir.
marctestarossa
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von marctestarossa »

Otis hat geschrieben: 4. Mai 2022, 20:30
lipt00n hat geschrieben: 4. Mai 2022, 07:16Ich habe selten bis nie so unintuitive Geräte bedient. Puh. Vor allem beim iPad bekomme ich regelmäßig Kopfkrämpfe, wenn ich …
Ich hege ja den Verdacht, dass man wohl einfach das am besten findet, was man zuerst kennen gelernt bzw. woran man sich zuerst gewöhnt hat. Mir geht es exakt so, wenn ich meiner Mutter was an ihren Android-Dingern machen soll. :ugly:
Ich würde eher sagen, dass man das am besten findet, womit man sich (gerade) besser auskennt. Man gewöhnt sich aber an alles, auch wenn es Zeit und vielleicht auch Nerven kostet, ein Betriebssystem bedienen zu lernen. Ob man sich das antun will, muss jede selbst entscheiden, aber je mehr man sich mit etwas beschäftigt, desto besser ist die Orientierung und desto weniger nervig wird's. Ich hab 20 Jahre nur Windows bedient, bin jetzt seit 14 Monaten in MacOS unterwegs und wenn ich mal am Rechner meiner Freundin bin, weiß ich jetzt schon nicht mehr, wie das Startmenü funktioniert, scroll ständig runter statt hoch und umgekehrt und finde das Kreuz zum Fenster Schließen nicht, weil es für mich in der falschen Ecke ist.
Voigt
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Voigt »

Guter informativer Post, zwei Sachen mag ich bloß ansprechen.
Zum einen Datenschutz, da muss man aufpassen nicht spezielle Unterkategorien (Samsung) auf die komplette Kategorie (Android) anzuwenden. Für viele ist ja irgendwie Android=Samsung, weil die halt der verbreiteste Android Anbieter ist, aber es gibt ja auch viele andere Modelle, und bei Android haben wir auch Custom Roms, die Datenschutz teils vollkommen anders und gar strikter als Apple händeln.

Das andere sind die 50% Marge. Die nimmt Apple durchaus, das nehmen sich aber im ähnlichen Maße auch viele andere Hersteller, aus einem recht simple Grund.

In der Produktion sind Chips für CPU, GPU und APUs alle garnicht mal so teuer, sobald die Fab erstmal läuft, produziert die so hardcore im Dauerbetrieb das Chippreise und damit Hardwarepreise in der Herstellung vergleichsweise günstig sind. Daher zeigte die oft zitierten BOM Cost vs Sale Cost diese recht große Diskrepanz.

Was sehr teuer ist, ist der Prozess davor. Die 3 Jahre oder länger RnD im Chipdesign, im Nodeshrink, im Einsatz neuer Technologien wie UV-Belichtung um die Chips mit der gewünschten Transistordichte herstellen zu können.
Das sind Abermilliarden Investitionskosten, die dann von den Margen der Chips und Hardware bezahlt werden müssen.
Da dies aber feste Kosten, unabhängig der produzierten Chips sind, kann man die nicht einfach auf die BOM drauflegen, weil man nicht weiß wie groß der Anteil pro Gerät ist.

Deswegen sind aber auch teils Konkurenzprodukte günstiger, sobald die Forschungskosten für den HighEnd Chip erstmal bezahlt wurden, durch den Verkauf der Flagschiff-Modelle von Samsung und co. könnten Konkurrenten die Chips mit vergleichsweise geringen Aufschlag zu den Produktionskosten kaufen und dann ihre Hardware mit vergleichsweise wenig Marge und damit niedrige Preis verkaufen

Neben all diesen Ausführungen aber, Apple nimmt durchaus nochmal paar Prozente mehr als die Konkurrenz und haben in ihrem Sortiment halt nicht so wirklich günstige Handy-Modelle also so im 100~300€ Bereich. Da fehlt die Diversifikation.
marctestarossa
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von marctestarossa »

Nur mal ne Beispielrechnung, damit alle ungefähr wissen, wovon wir hier sprechen:

Das iPhone 13 Pro mit 256 GB kostet momentan 1269 € bei amazon.

Die von Hardware-Analysten und Kennern der Branche werden die reinen Baukosten des iPhone 13 Pro 256 GB auf etwa 570 $ geschätzt, das entspricht etwa 540 €. Wobei hier leider nicht ganz klar gesagt wird, ob von den reinen Material- und Bauteilkosten gesprochen wird oder von den echten Herstellungskosten. Aber nehmen wir einfach mal an, es seien die Fertigungskosten inkl. Montagelöhne etc.

Wir nehmen also die 1269 € als Basis. Davon gehen erstmal 19 % MwSt. runter, also 241 € an denen ausser der Staat niemand was verdient.

Bleiben also 1027 €, die bei amazon ankommen. Amazon nimmt keine einheitlichen Provisionsgebühren für das Verkaufen auf ihrer Plattform, im Schnitt sind es nach Schätzungen von sellics etwa 15 %. Das heißt von den 1027 € bleiben 154 € bei Amazon hängen, an Apple gehen noch 872 €.

872 € "realer" Verkaufspreis für Apple - 540 € Fertigungskosten = 332 € Verkaufsertrag

Davon müssen die Verpackung und dessen Design, Logistik und Transport, Forschung und Entwicklung der Bauteile und Prozesse, Marketing, Support, die laufende Entwicklung und Weiterentwicklung des Betriebssystems und der eigenen Apps und bestimmt noch ein Haufen Zeug bezahlt werden, den ich nicht auf dem Schirm habe.

Klar bleibt da noch was hängen, aber ich denke nicht, dass das Ganze allein durch den Verkauf der "richtigen" Hardware finanziert werden kann. Ich glaube, wenn Apple 3 Lightning Adapter für je 40 € verkauft, verdienen die da mehr mit als wenn sie ein iPhone verkaufen.

edit:

Ich will Apple hier nicht in Schutz nehmen oder irgendwie versuchen abszustreiten, dass die sehr hochpreisige Produkte verkaufen. Mein Macbook hat 1300 € gekostet und das ist ein riesiger Haufen Kohle, ich würde auch im Leben kein Telefon für über 1000 € kaufen. Aber ich glaube die Annahme, dass der Apple Vorstand sich durch den Verkauf von Mac und iPhone allein ihren Fuhrpark an Edelkarossen vergolden lassen, ist nicht schlüssig.
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Otis »

marctestarossa hat geschrieben: 22. Mai 2022, 18:35Ich würde eher sagen, dass man das am besten findet, womit man sich (gerade) besser auskennt. Man gewöhnt sich aber an alles, auch wenn es Zeit und vielleicht auch Nerven kostet, ein Betriebssystem bedienen zu lernen.
Klaro, aber wenn man sich bei einem anderen System schon eingewöhnt hat, kostet es wohl noch mehr Nerven und Übung, bis man das andere intus hat.
und wenn ich mal am Rechner meiner Freundin bin, weiß ich jetzt schon nicht mehr, wie das Startmenü funktioniert, scroll ständig runter statt hoch und umgekehrt und finde das Kreuz zum Fenster Schließen nicht, weil es für mich in der falschen Ecke ist.
Bei Windows zu Windows kann man ja teilweise schon die Krise kriegen. Jetzt auf Windows 11 und ich stolpere am Windows-Icon, weil ich das unten links suche, aber es ist jetzt unten in der Mitte. Jedesmal ein kurzer Moment der Verwirrung.
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Voigt »

marctestarossa hat geschrieben: 22. Mai 2022, 20:10 Bleiben also 1027 €, die bei amazon ankommen. Amazon nimmt keine einheitlichen Provisionsgebühren für das Verkaufen auf ihrer Plattform, im Schnitt sind es nach Schätzungen von sellics etwa 15 %. Das heißt von den 1027 € bleiben 154 € bei Amazon hängen, an Apple gehen noch 872 €.
Wer ist sellics? Laut Amazon selbst sind die Fees für Cell Phone Devices 8%, nicht 15% https://sellercentral.amazon.com/gp/hel ... _201762480

Wobei ich vermuten würde, das Apple als Großkunde womöglich sogar nochma Rabatr bekommt, aber das ist nich so wichtig.

So 400€ Marge auf einem 1269€ Gerät ist aber halt schon kräftig. Aber wie gesagt andere Hersteller haben halt auch so 250-300€, Apple ist da bloß nochmal bissel drüber.

Nur so auch alsVergleich, so Onlineshops für beispielsweise Hardware arbeiten mit einstelligen Prozentmargen. Da sind fast 30% bei Apple schon Welten dazwischen. Aber wie gesagt auch anderes Marktsegment, ob man Teil selber designen und herstellen muss, und diesen Overhead bezahlen muss, oder man "nur" ein Reseller B2C ist
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von marctestarossa »

Otis hat geschrieben: 22. Mai 2022, 20:36 Bei Windows zu Windows kann man ja teilweise schon die Krise kriegen. Jetzt auf Windows 11 und ich stolpere am Windows-Icon, weil ich das unten links suche, aber es ist jetzt unten in der Mitte. Jedesmal ein kurzer Moment der Verwirrung.
Auf irgendwelche Icons klicken find ich grundsätzlich komisch, wofür gibt's die Windows-Taste an der Tastatur? Auch jetzt am Mac klick ich nicht auf irgendwelche Apps: CMD + Leertaste -> saf eintippen -> Enter -> glücklich. Unten da irgendwie in diesem Dock rumsuchen... neee, lass ma ^^ ich mach lieber alles mit der Tastatur, das geht hundertmal schneller.
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Smutje187 »

Beim Vergleich der MacBook-Preise darf man auch keine 1000€-Notebooks als Referenz heranziehen - ich benutze auf der Arbeit gerade ein natives Ubuntu-Notebook für etwa die Preisklasse und meine Güte jappst das herum, dagegen hatte ich von 2015-2019 das selbe MacBook Pro und das lief selbst am Ende noch wie eine 1…
Voigt
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Re: Apple / Erfahrungen / Meinungen / Tipps / Hilfe

Beitrag von Voigt »

Manchma habe ich halt nur eine Habd am PC, da ist es ganz nett die Option zu haben auf ein Button zu klicken.

Nutz meinen Desktop aber auch als geordnetr Ablage von Zeug, und bin keiner der da das Ultra-Clean Design braucht.

Für Windows 11 werde ich mir schon wie bei Windows 10 ein alternatives Startmenü installiern. ClassicShell ist ja leider zuende, aber gibt ja Alternativen, werde ich mich zu gegebenr Zeit informieren.
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