Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

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Blaight
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Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Blaight »

Nachdem ich gestern eine Not OP über mich hab ergehen lassen müssen und jetzt mit dem Laptop im Krankenhausbett liege: Wer von Euch hat berichtenswerte Anekdoten zu Krankenhausaufhalten?
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mrz
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von mrz »

Vor 17 Jahren kam der glaub ich raus.
War über Nikolaus n paar Tage im Kinderkrankenhaus.

Meine Eltern haben mir dann meinen N64 und 2 Pads vorbei gebracht, ein Junge, der auch n N64 hatte, hat sich seine 2 Pads bringen lassen und dann gab's mega lange Mario Kart 64 Sessions und alle Kids der Station waren bei uns im Zimmer. War eigentlich ganz cool. :D

(Die Station hatte iwie nur einen TV Wagen und der war halt dann nur bei uns, aber damit waren die anderen Kids der Station einverstanden, weil wir halt n N64 + 4 Pads hatten. Das trumpft den VHS-Rekorder :D )

Gute Besserung dir.
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Blaight
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Blaight »

Danke. Ich hab hier auch schon ne Coole Gang aus Manni und Ali, gute Typen.
Stammbräu
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Stammbräu »

Ne, den hab ich noch.
Aber zB keine Milz mehr.

Mit 8 die erste OP. Elle und Speiche kaputt. Sport ist Mord.
Mit 9 die nächste. Drähte wollen ja auch wieder raus.
Mit 12 irgendwie so einen "inneren" Bluterguss mit Entzündung, der operativ entfernt werden musste. Fast Beinamputation. Im Wald spielen ist gefährlich!
Mit 14 Beinbruch. Sport ist Mord. Keine OP aber man kennt sich inzwischen.
Mit 15 dann der Höhepunkt.
Auf der Intensivstation aufwachen. 0 Plan warum und wieso. Im Straßenverkehr soll schon so mancher umgekommen sein.
Die letzte Folge-OP in dem Zusammenhang hatte ich mit 22.
Seitdem bin ich aber clean.

Ich glaube wenn ich alle Narben zusammen zähle, komme ich auf mehr als 1 Meter :D

Coole Gang in da house ist immer gut. Außerdem wünsche ich dir ein Spencer&Hill-Special im Fernsehen, was dir jeden Nachmittag einen Knaller beschert. Die Filme sind auf verschreibungspflichtigen Drogen nicht schlechter.
"Auf ein Bier" Community TS3-Server - aufeinbier.ts.gamed.de - pw: skolprost
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Blaight
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Blaight »

Crazy...mein Bettnachbar hatte mit 25 Hodenkrebs,,,auch eher Mist!
wudu
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von wudu »

Meine prägende Krankenhauserfahrung liegt ca. 10 Jahre zurück. Geplatzter Blinddarm, Not-OP, schwere Blutvergiftung, Nierenversagen etc.
2,5 Wochen auf der Intensivstation, dann noch eine Weile auf der normalen Station. Und einen Monat später noch eine OP, um den Bauch nochmal zu spülen wegen schlechter Entzündungswerte und Schmerzen, die mit Antibiotika nicht in den Griff zu kriegen waren. Das war echt keine schöne Zeit, aber die Ärzte und das Pflegepersonal haben da echt viel geleistet und ich bin dankbar, dass es mich noch gibt :).
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Blaight
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Blaight »

Fällt Euch was auf? Kaum Anekdoten, weil Krankenhaus fucking langweilig ist. Maan ey


übles ding wudu btw
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IpsilonZ
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von IpsilonZ »

Die beiden Erinnerungen die ich mitgenommen habe waren:
- ein Typ der seine Freundin "Hasenbeinchen" genannt hat.
- dass ich das eine mal das Essen gar nicht so schlecht fand (kA was da kaputt war)

also, ja, Krankenhäuser sind echt verdammt langweilig...

@wudu: das klingt echt heftig. Aber ja, ist beachtlich was für eine Arbeit diese Leute machen. Schön, dass es gut ausgegangen ist. :)
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Andre Peschke
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Andre Peschke »

Ich hatte einen einzigen, längeren Krankenhausaufenthalt, mit 6 Jahren. Damals hatte ich irgendwelche yfiebersymptome, es ging wohl gerade Mumps und Röteln um und der Kinderarzt damals meinte, das sei sowas. Dann lag ich wohl eines Morgens mit 40 Grad Fieber im Bett und war nicht mehr ansprechbar. In der Erzählung meiner Eltern haben sie mich dann mitten in der Nacht panisch ins Krankenhaus gebracht, wo sich das Ganze als Lymphknotenentzündung entpuppte. Stellt sich raus, dass man daran hätte sterben können. Naja. Meine Erinnerung setzt dann erst wieder damit ein, dass ständig Bluttests durchgeführt werden mussten. Man lies mir da immer die Wahl: Finger oder Ohrläppchen. Finger tat weh wie Sau. Aber Ohrläppchen machen ja Mädchen, wenn sie Ohrringe kriegen. Also habe ich in kindlichem Machismo immer wieder den Finger hergegeben.

Da das ganze auch noch über Weihnachten passiert ist, hat mein Dad damals einen schrottigen, kleinen Plastikweihnachtsbaum besorgt. Aber der hatte eine bunte Lichterkette mit so blau-rot-grünen Lichtern. Bester Weihnachtsbaum ever. Und ich erinnere mich, dass uch kurz nach Weihnachten wieder auf feste Nahrung umgestellt wurde, mit Hühnchen. Ich fand die pürierten Gerichte aber viel besser und wollte die wiederhaben. Gabs nicht. Fucking Kostaufbau. :/

Andre
PS: Gute Besserung :)
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Denny Röder
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Denny Röder »

Als erstes möchte ich dir...
Eine gute Besserung wünschen! Auf das du bald wieder fit bist!

Was mich angeht...
Bis auf das Norovirus, was ich als 3 jähriger hatte und das mich fast getötet hätte, hatte ich immer Glück im Unglück gehabt!
Eieiei....Es gab so viele Momente in meinem Leben, wo mich der Tod hätte holen können (vor allem in meiner Jugend) !
Ob klettern/erkunden von verlassenen und einsturz gefährdeten Gebäude....
Fahrrad stürze mit 40-50 Kilometer pro Stunde und 3,8 aufn Kessel, wo ich mir bis auf ein paar Kratzer nix getan habe.
Oder das Feuer, was ich damals mit einem Freund in einer verlassenen Fabrik gelegt habe (ich war jung und dumm).
Das Feuer hat uns damals eingeschlossen und überall war Rauch. Wir haben es in letzter Sekunde geschafft, dem Feuer zu entfliehen.

Ich habe anscheinend verdammt viele Schutzengel!
Und bis auf meinen Onkel der letztes Jahr verstorben ist, hatte ich keinen Todesfall in meiner engeren Verwandtschaft gehabt!

Was aber echt hart war....

Ich musste vor 2 Wochen meine Katze (die bei meinen Eltern gelebt hat, Haus/Garten und so), einschläfern lassen. Sie war 13 Jahre alt. Für eine Katze, ist das verdammt alt. Sie hatte ein gutes Leben gehabt!
Aber als die Ärztin, ihr die spritze gab und sie daraufhin in meinen Armen gestorben ist....
Ja....dass war wohl das härteste, was ich bisher erleben musste! Wenigstens konnte ich sie im Garten meiner Eltern begraben. Das hat unheimlich geholfen...

Bisher habe ich verdammt viel Glück gehabt und ich hoffe, dass das auch so bleibt

Gruß und noch einmal eine gute Besserung gewünscht!
"Der ehrliche Pusher wird von Bullen umzingelt, doch beim klugen Panscher stets die Kasse klingelt!"
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Blaight
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Blaight »

Andre Peschke hat geschrieben:Ich hatte einen einzigen, längeren Krankenhausaufenthalt, mit 6 Jahren.
Ich war mit sechs auch im Krankenhaus...ich musste 3 Monate liegen und durfte nicht aufstehen, weil ich eine heftige Form von Hüftschnupfen hatte, danach noch ein paar Monate Rollstuhl. Das war nicht so lustig. Ich glaube als Eltern fühlt man sich auch derbe hilflos.
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Undallesoyeah
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Undallesoyeah »

Der Tatsache geschuldet das ich über 2 Meter groß bin scheitern Krankenhäuser und Arztpraxen immer wieder an mir, besonders heikel wurde es mal bei einem MRT, da wurde mir dann geraten doch die Veterinärmediziner aufzusuchen, da gäbe es ein MRT für Pferde, das müsste ich dann aber selbst zahlen (900 Euro) und es mir von der Krankenkasse erstatten lassen.

Krankenhausbetten und Behandlungsliegen sind auch mindestens 10 Zentimeter zu kurz, was auch immer wieder sehr lustig ist.

Aber ich habe noch eine Anekdote, ich habe mal eine Wohneinrichtung für psychisch Kranke Menschen geleitet und ein Bewohner musste sehr häufig in das nahe Krankenhaus (geschlossene Unterbringung) gebracht werden, mit Polizei/Ordnungsamt etc., das zahlt dann aber nicht die Krankenkasse sondern die Stadt bzw. der Kreis, und die lassen sich immer gerne Zeit mit der Bezahlung, das führte dazu das besagtes Krankenhaus irgendwann die Aufnahme des Bewohners verweigerte und ich 4 Ärzten und dem Klinikleiter gegenüber saß und und wir sehr aufgebracht darüber verhandelt haben wie es denn nun weiter geht, am Ende habe ich mehrere Rechnungen in die Hand gedrückt bekommen, adressiert an den Bewohner, die Höhe jeweils um die 16k bis 20k Euro für jeweils 3-4 Tage Aufenthalt in der Geschlossenen Abteilung.

Das Klinikum hat sich dann geweigert den Bewohner weiterhin aufzunehmen und wir musste eine neue Einrichtung suchen in dem dieser Leben konnte, joa, das hat dann auch irgendwann geklappt, nach 4 Monaten, war eine lustige Zeit.

Da habe ich dann auch gesehen wie weit her es mit unserem Gesundheitssystem wirklich ist.
Ich bedauere es sehr das in den unteren Klassen immer wieder von einer Klassengesellschaft die Rede ist.

Ich habe EA noch als Electronic Arts erlebt.
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IpsilonZ
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von IpsilonZ »

Undallesoyeah hat geschrieben:Der Tatsache geschuldet das ich über 2 Meter groß bin scheitern Krankenhäuser und Arztpraxen immer wieder an mir, besonders heikel wurde es mal bei einem MRT, da wurde mir dann geraten doch die Veterinärmediziner aufzusuchen, da gäbe es ein MRT für Pferde, das müsste ich dann aber selbst zahlen (900 Euro) und es mir von der Krankenkasse erstatten lassen.

Krankenhausbetten und Behandlungsliegen sind auch mindestens 10 Zentimeter zu kurz, was auch immer wieder sehr lustig ist.

Aber ich habe noch eine Anekdote, ich habe mal eine Wohneinrichtung für psychisch Kranke Menschen geleitet und ein Bewohner musste sehr häufig in das nahe Krankenhaus (geschlossene Unterbringung) gebracht werden, mit Polizei/Ordnungsamt etc., das zahlt dann aber nicht die Krankenkasse sondern die Stadt bzw. der Kreis, und die lassen sich immer gerne Zeit mit der Bezahlung, das führte dazu das besagtes Krankenhaus irgendwann die Aufnahme des Bewohners verweigerte und ich 4 Ärzten und dem Klinikleiter gegenüber saß und und wir sehr aufgebracht darüber verhandelt haben wie es denn nun weiter geht, am Ende habe ich mehrere Rechnungen in die Hand gedrückt bekommen, adressiert an den Bewohner, die Höhe jeweils um die 16k bis 20k Euro für jeweils 3-4 Tage Aufenthalt in der Geschlossenen Abteilung.

Das Klinikum hat sich dann geweigert den Bewohner weiterhin aufzunehmen und wir musste eine neue Einrichtung suchen in dem dieser Leben konnte, joa, das hat dann auch irgendwann geklappt, nach 4 Monaten, war eine lustige Zeit.

Da habe ich dann auch gesehen wie weit her es mit unserem Gesundheitssystem wirklich ist.
Unser Gesundheitssystem ist echt gut. Das ich höre von Leuten aus allen möglichen Ländern, dass man das unsrige nicht mit dem von anderen Ländern vergleichen kann. Und das ist eigentlich immer sehr positiv gemeint.

Aber bei aller Sympathie für unser Gesundheitssystem muss ich sagen, dass ich es ziemlich übel finde, dass du als >2m Mensch schon Probleme hast einige anständige Behandlung zu bekommen (bzw. diese selbst zahlen musst)...
Und da zählt "woanders ist es schlimmer" dann auch nicht mehr. Das ist n ziemlich heftiges Beispiel für ungleiche Behandlung...
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Dostoyesque
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Dostoyesque »

IpsilonZ hat geschrieben: [...]Unser Gesundheitssystem ist echt gut. Das ich höre von Leuten aus allen möglichen Ländern, dass man das unsrige nicht mit dem von anderen Ländern vergleichen kann. Und das ist eigentlich immer sehr positiv gemeint. [...]
Unser System ist gut, weils anderswo schlimmer ist? Ist nicht meine Definition von "gut", um ehrlich zu sein. Ich bin ärztlich tätig und kann ein Lied davon singen, in was für einer Abwärtsspirale sich das System momentan befindet. Vor allem die Belastung der Krankenhäuser ist unmenschlich, zum Hausarzt geht nämlich keiner mehr, weil die Notaufnahme praktischer ist. Ein Krankenhaus ist für den Durchschnittsbürger nicht mehr als ein Einkaufszentrum für medizinische Leistungen,. Die Leute shoppen geradezu medizinische Leistungen, da ihnen ihre Gesundheit nur einen Nachmittag im Halbjahr wert ist und sie auf keine Termine warten wollen. Dafür ist das Krankenhaus aber nicht gedacht und auch nicht ausgestattet. Mit dem demographischen Wandel in den kommenden Jahrzehnten wird das wohl nur noch schlimmer werden. Zum MRT bei Menschen >2m: Kommt halt sehr darauf an, in welches Haus man kommt. Gibt durchaus MRT Geräte ausserhalb der Veterinärmedizin, die das können. GIbt aber auch kleinere KHs komplett ohne MRT. Ist aber natürlich denkbar ungünstig, was da gelaufen ist, ja.
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derFuchsi
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von derFuchsi »

Ich bin wirklich heilfroh dass ich in über 40 Jahren nie ein Krankenhaus von innen sehen musste. Nie etwas gebrochen oder ernsthaft verletzt oder krank gewesen. Wer auch immer da bisher die Hand über mich gehalten hat, danke!

Wobei, stimmt nicht ganz. Natürlich besucht man hin und wieder jemanden. Gerade Großeltern oder so. Da die Verwandtschaft bei mir aber sehr übersichtlich ist hielt sich das in sehr engen Grenzen bisher.

Puh das mit der Katze die im Arm stirbt nach der Spritze klingt echt hart Mann.

Ansonsten an Alle die gerade im Krankenhaus liegen müssen, gute Besserung und Kopf hoch!
Macht das beste draus, schließlich habt ihr gerade Zeit ohne Ende um ein paar gute Bücher zu lesen, Filme zu schauen oder zu zocken.
Dostoyesque hat geschrieben: Vor allem die Belastung der Krankenhäuser ist unmenschlich, zum Hausarzt geht nämlich keiner mehr, weil die Notaufnahme praktischer ist. Ein Krankenhaus ist für den Durchschnittsbürger nicht mehr als ein Einkaufszentrum für medizinische Leistungen,. Die Leute shoppen geradezu medizinische Leistungen, da ihnen ihre Gesundheit nur einen Nachmittag im Halbjahr wert ist und sie auf keine Termine warten wollen. Dafür ist das Krankenhaus aber nicht gedacht und auch nicht ausgestattet.
Oh ja, wenn man dann doch mal in Verlegenheit kommt und in die Notaufnahme muss (Wir waren mit der Tochter mal dort) kann man nur mit dem Kopf schütteln über einige der Gestalten dort im Warteraum.
Z.B. der Junior der heute Morgen gekotzt hat und Verdacht auf Magen-Darm hat frisst fröhlich Süßigkeiten und Chips... :doh:
Und dann dürfen die Ärzte bzw Pfleger den Leuten nicht mal die Wahrheit ins Gesicht sagen. Einfach mal mit geschultem Blick durch das Wartezimmer gelaufen und bei jedem zweiten Gast ein "Sie sind nicht ernsthaft krank, sie gehören nur ins Bett. Machen sie Platz für Menschen die es wirklich nötig haben. Auf wiedersehen". Aber nein das geht nicht.
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IpsilonZ
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von IpsilonZ »

Dostoyesque hat geschrieben:
IpsilonZ hat geschrieben: [...]Unser Gesundheitssystem ist echt gut. Das ich höre von Leuten aus allen möglichen Ländern, dass man das unsrige nicht mit dem von anderen Ländern vergleichen kann. Und das ist eigentlich immer sehr positiv gemeint. [...]
Unser System ist gut, weils anderswo schlimmer ist? Ist nicht meine Definition von "gut", um ehrlich zu sein. Ich bin ärztlich tätig und kann ein Lied davon singen, in was für einer Abwärtsspirale sich das System momentan befindet. Vor allem die Belastung der Krankenhäuser ist unmenschlich, zum Hausarzt geht nämlich keiner mehr, weil die Notaufnahme praktischer ist. Ein Krankenhaus ist für den Durchschnittsbürger nicht mehr als ein Einkaufszentrum für medizinische Leistungen,. Die Leute shoppen geradezu medizinische Leistungen, da ihnen ihre Gesundheit nur einen Nachmittag im Halbjahr wert ist und sie auf keine Termine warten wollen. Dafür ist das Krankenhaus aber nicht gedacht und auch nicht ausgestattet. Mit dem demographischen Wandel in den kommenden Jahrzehnten wird das wohl nur noch schlimmer werden. Zum MRT bei Menschen >2m: Kommt halt sehr darauf an, in welches Haus man kommt. Gibt durchaus MRT Geräte ausserhalb der Veterinärmedizin, die das können. GIbt aber auch kleinere KHs komplett ohne MRT. Ist aber natürlich denkbar ungünstig, was da gelaufen ist, ja.
Verdammte Fettnäpfchen.. ^^

Ich hab das halt in erster Linie aus meiner Sicht als Patient beschrieben. Und da habe ich bisher eigentlich nur sehr gute Erfahrungen gehabt, mich immer gut aufgehoben gefühlt und hatte nie das Gefühl, dass ich mich dafür in Unkosten stürzen musste. Noch dazu schienen mir die Ärzte meist sehr professionell, interessiert und hilfreich.

Das ist aber natürlich einseitig betrachtet. Ich habe auch schon in einer Notaufnahme gesessen und gemerkt, wie überfüllt es dort ist und wie überarbeitet die Menschen sind. Und von meiner Cousine, die Krankenpflegerin in einem Krankenhaus ist, weiß ich auch, dass die Arbeitszustände dort furchtbar sind.
derFuchsi hat geschrieben:(...)
Und dann dürfen die Ärzte bzw Pfleger den Leuten nicht mal die Wahrheit ins Gesicht sagen. Einfach mal mit geschultem Blick durch das Wartezimmer gelaufen und bei jedem zweiten Gast ein "Sie sind nicht ernsthaft krank, sie gehören nur ins Bett. Machen sie Platz für Menschen die es wirklich nötig haben. Auf wiedersehen". Aber nein das geht nicht.
Ist ein schwieriges Thema, denke ich. Natürlich gitbs Leute die wegen jedem Wehwehchen ins Krankenhaus (bzw. Notaufnahme) gehen. Aber wenn dann der Zustand sich bei jemandem drastisch verschlimmert, vielleicht sogar jemand stirbt, weil die "geschulter Blick"-Diagnose falsch war, dann kann man sich die Reaktionen ja schon vorstellen.
Dass Ärzte auch Menschen sind ist ja eh schon ne Sache, für die man die Gesellschaft anscheinend noch sensibilisieren muss. Merkt man ja schon immer dann, wenn Leute Ärzte schon für unfähig erklären, weil sie nicht sofort ne perfekte Diagnose bekommen.
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Andre Peschke
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Andre Peschke »

Dostoyesque hat geschrieben:Vor allem die Belastung der Krankenhäuser ist unmenschlich, zum Hausarzt geht nämlich keiner mehr, weil die Notaufnahme praktischer ist.
Also, ohne das verallgemeinern zu wollen, aber persönlich gehe ich fast nie zum Hausarzt, weil die letzten drei in Folge einfach nutzlos sind. Allesamt haben immer wieder entweder einfach nur keinerlei Hilfestellung angeboten, zwei davon wollten mir sogar diesen Homöopathie-Zauber andrehen (direkter Arztwechsel-Indikator für mich) und alle erweckten den Eindruck, dass sie nur als Überweisungs- und Attestmaschinen zu gebrauchen sind. Klar, es gibt viele Dinge, die entweder nicht wirklich sinnvoll therapierbar und vor allem auch nicht auf Anhieb diagnostizierbar sind. Ich habe ja immerhin auch Ärzte in der Familie. Aber der "Hausarzt" scheint nur für bestimmte Schema-F-Erkrankungen gemacht zu sein. Genau wie beim Zahnarzt nimmt außerdem die Tendenz zu, mir Zusatzleistungen aufschwatzen zu wollen, von Versicherung bis Aloe-Vera. Auch da kann es sein, dass dies nur ein Symptom ist (Hausärzte unterfinanziert und müssen so handeln). Aber wenn es schwer fällt, echten ärztlichen Rat von Verkaufsgesprächen zu unterscheiden, ist das anstrengend (Parallelen zum Journalismus hier einfügen).

Das die Hausärztin meines Vaters fast zwei Monate seine "Magenbeschwerden" mit Naturheilkunde beheben wollte, hat auch nicht unbedingt meine Zuversicht gestärkt. ^^

Nein, ich renne deswegen nicht in die Notaufnahme, aber ich kann verstehen, wenn man den Mittelsmann Hausarzt einfach weglässt.

Andre
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Dostoyesque
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Dostoyesque »

@Andre: Kann mich da durchaus wiederfinden in deinem Post, leider gibts auch im niedergelassenen Bereich zu viele Ärzte, die haarsträubende Dinge verschreiben (letztens erst einen Patienten gesehen, der mit massiv niedrigem Blutdruck vorstellig wurde, weil er vom Hausarzt eine Pferdedosis Diuretika verschrieben bekommen hat) bzw. übersehen. Hausärzte sind auch oft in der beschissenen Situation, dass sie eben nicht pro Stunde bezahlt werden, sondern für ihre Leistungen. Da die wichtigsten Leistungen in der hausärztlichen Betreuung (primär das Anamnesegespräch und die körperliche Untersuchung) praktisch nicht bezahlt werden, sind viele gezwungen, auf die von dir angesprochenen alternativen Einnahmequellen zurückzugreifen. Manche sind auch nicht gezwungen, und sind primär "in it for the money". Die traurige Wahrheit ist, dass es zu viele kranke Menschen gibt, um Arschlöchern eine Arztkarriere zu verbieten. Im Krankenhaus kannst du aber durchaus auch auf Inkompetenz und taube Ohren stoßen (leider).

Es ist sicherlich nicht so, dass in diesen Situationen nur der Patient schuldig ist, das Problem ist zum Großteil systemisch. Imo fängt das beim Bildungssystem an: Es ist mMn unerhört, dass mündige, "gebildete" Menschen die einfachsten Zeichen ihres Körpers nicht lernen, zu deuten. Jeder sollte wissen, was ein Aspirin und Antibiotika machen, jeder sollte wissen, wo die Leber im Körper steckt. Jeder soll ein Gefühl dafür haben, was tendentiell ein Notfall sein könnte und was nicht. Ich hab Patienten erlebt, die mit Herzinfarkt zu Fuß ins Krankenhaus kommen weil die Rettung "für die wirklich Kranken ist" und am selben Tag Patienten gesehen, die sich mit Kopfschmerzen von der Rettung liegend ins Krankenhaus liefern ließen, weil sie den ganzen Tag nichts gegessen haben. Meanwhile wartet eine akute Gehirnblutung auf ihre Rettung. Und letztlich sollte jeder auch darin geschult werden, wie genau das Gesundheitssystem an sich funktioniert, welche Rechte man beim Arzt hat, welche Pflichten und Aufgaben der (Haus-)Arzt hat, aber auch welche Aufgaben und Pflichten man selbst als Bürger in einem Sozialstaat hat. Ich will natürlich nicht, dass die Leute weder zum Hausarzt noch zum Krankenhaus gehen. Ich will aber, dass nicht die bequeme Variante gewählt wird, weil gerade Wochenende ist und man abends ja noch ins P1 gehen will. Man kommt sich halt schon irgendwie verarscht vor, wenn man in einer Notfall(!)ambulanz erst vorgejammert bekommt, wie schlecht es einem geht und dann im nächsten Satz gefragt wird, ob man mit den Medikamenten noch saufen gehen kann. Vielleicht klingt das jetzt alles furchtbar herablassend, aber das ist in meinem Verständnis eines Sozialstaats absolut inadäquates Verhalten und wortwörtlich asozial. Im Gang wartet möglicherweise ein "echter" Notfall.
Das Anstürmen der Notfallambulanzen hat auch ganz andere Folgen. Wer ein Mal in einem Nachtdienst für 300 Patienten (von denen er nur 20 kennt) quasi allein zuständig war, vergisst das nicht so schnell. Wenns weniger Leute gäbe, die tagsüber wegen Lappalien in die NFA kommen, könnte man die Nachtdienstkontingente evtl. aufstocken, Ein-Tages-Betten in den Ambulanzen integrieren, etc., aber so...

Ich kann und will nicht schlechte (haus-)ärztliche Betreuung entschuldigen, sie ist aber momentan ob der Herausforderungen im Gesundheitssystem sehr schwer vom System kontrollierbar. Meine Hoffnung ist, dass die Leute sich untereinander austauschen und somit die schlechten Ärzte ganz organisch (um nicht zu sagen homöopathisch ;) ) an den Rand gedrängt werden. Yelp-reviews können aus Sicht des Arztes sehr frustrierend und unfair sein, aber zumindest haben die Leute mit dem Internet zumindest irgendeine Chance, *irgendwie* zu selektieren. Möchte auch ganz klar sagen: Erfahrungen wie die von dir geschilderte sind absolut inakzeptabel und dürfen nicht vorkommen, ever. Dass hier auf hausärztlicher Seite nicht früh an eine Koloskopie gedacht wurde (die ab einem gewissen Alter ohnehin allen Patienten, auch den beschwerdefreien, nahegelegt werden soll) bricht mir das Herz, als Arzt und Privatmensch. Die Alternative soll *gute* hausärztliche Betreuung (oder, was wohl die Zukunft ist, gute Betreuung in einem primary healthcare center) sein, nicht die NFA. Das wird jetzt sehr hart klingen, aber ich kenn Notfallmediziner, die bei den Worten "seit 2 Monaten" fast schon augenblicklich den Patienten die Hand reichen mit den Worten "Wir behandeln akute Notfälle, auf Wiedersehen." Ich bin überhaupt kein Fan von diesem Umgang mit Menschen, aber ich versteh schon, wo sie herkommen. Sie tun das nicht, weil sie Unmenschen sind, die einem nicht helfen wollen, sondern weil sie nicht wissen, ob gerade jemand auf dem Weg ist, der seit 15 Minuten wegen einer Aneurysmaruptur unheimliche Kopfschmerzen hat und akute (!) Hilfe braucht. Dafür sind sie nämlich da. Ein Tumorpatient soll unbedingt eine möglichst frühe, schnelle Diagnose und Therapie erhalten, aber hier gehts nicht um Minuten. Bei einem Schlaganfall schon. "Time is brain", wie man so schön sagt.

Wenn wirklich alle Stricke reißen, der 4. niedergelassene Arzt eine Null ist und man nicht mehr weiter weiß, während der Leidensdruck steigt, kann ich aber absolut verstehen, wenn man in seiner Verzweiflung ins Krankenhaus geht. Glaub mir, als Arzt kennt man ohnehin die schrecklichsten Geschichten in Sachen beschissene (haus-)ärzliche Betreuung. Wenn man sich da emotional einlässt, stirbt man monatlich tausend Tode bei den Patientenschicksalen, die man so mitbekommt. Ich wünsch mir ja nur eine gesunde Mitte in der Art und Weise, wie Patienten innerhalb dieses Systems agieren. Dass das Gesundheitssystem noch eine ganze Palette anderer Probleme hat (die von dir angesprochenen inkl.) möcht ich im Leben nicht verleugnen.
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Ines
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Re: Wer hat noch seinen Blinddarm - Krankenhausanekdoten

Beitrag von Ines »

Ich kenne das Ganze sowohl aus Behandler-, als auch aus Patientensicht. Mit Ärzten kann man eben Glück haben, oder Pech. Schwierig wird es, wenn man keine Wahl hat. Ein Hausarzt hat mich mal der Lüge bezichtigt und behauptet, ich würde mene Medikamente nicht nehmen, hat dann die Dosierung trotzdem soweit erhöht, dass meine Fachärztin Schnappatmung bekommen hat. Er wollte mich auch unbedingt zu einem anderen Facharzt schicken, als meiner mich seit über 20 Jahren mit meiner Erkrankung behandelnden Fachärztin. Letztlich war es dann ein Resorptionsproblem.
Schlimmer getroffen hat es meinen Großvater, der verwirrt in ein internistisches Krankenhaus eingwiesen worden war, dort fixiert wurde und dann in der unsachgemäßen Fixierung gestorben ist.
"Se faire objet, se faire passive, c'est tout autre chose q'être un objet passif" (S. de Beauvoir)
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