Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

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Vinter
Foul Tarnished
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Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Vinter »

Ich hab jetzt eine Weile Elder Scrolls: Blades gespielt und es bestätigt mich mal wieder in meinem Vorurteil: Es existieren schlicht keine guten Mobilespiele.

Bei Elder Scrolls: Blades ist das besonders frappierend, denn dadurch, dass in die Entwicklung des Spiels sichtbar Aufwand gesteckt wurde, etwa bei Grafik und Bedienung, wird umso deutlicher, dass Bethesda nie Interesse daran hatte, ein gutes Spiel zu entwickeln.

So aufwendig Blades auf technischer Ebene ist, so pflichtschuldig und oberflächlich ist es inhaltlich: Die Dungeons sind selbst für prozedurale Generierung eintönig und banal. Man klappert ein paar Räume ab und wird ab und an in ein Duell gegen einen Gegner geworfen, den man mit milde anspruchvollem Timing durch klicken links und rechts eines verpassen kann, während man gegnerische Attacken blocken muß. Es ist eines dieser Sorte Spiele, bei denen man schon nach 10 Minuten "Ohje..." denkt.

Jetzt darf man einen Fehler nicht machen: Mit der Erwartung an das Spiel gehen, man würde ein Skyrim für Handys erhalten. Die Hoffnung wäre natürlich völlig aussichtslos und so bin ich auch nicht an das Spiel gegangen. Doch auch ohne diesen Anspruch ist das Spiel schwach. Ich glaube, kein Mensch wäre böse gewesen, hätte man sich für so einen Ableger gezielt von der Vorlage entfernt. Denkbar wäre vieles: Vom tile- und rundenbasierten Dungeon Crawler ala Grimrock, bis zu einem isometrischen Party-RPG nach Machart von XCom oder Wasteland 2. Mit einem mutigen Brechen der bekannten Formel für so einen Ableger hätte man sich kreativ austoben können und die Chance gehabt, ein Spiel mit einer gewissen Tiefe zu entwickeln, dass im Elder Scrolls Universum spielt, sich aber den technischen Bedingungen der Plattform bewusst ist.

Stattdessen ist Blades kaum mehr als ein trojanisches Pferd, das einen Echtgeldshop aufs Handy des Spielers bringen soll: So trivial wie möglich, aber mit jeder Menge Gelegenheiten, Geld für Quatsch auszugeben, von den typischen Edelsteinen als Premiumwährung und Abkürzung, über Rollen der Wiederbelebung, bis zu Rüstungen und Waffen.

Jetzt die große Frage: Warum muss das so sein? F2P hin oder her, wie kann es sein, dass bei Bethesda nicht der Anspruch herrscht, unter den gegebenen Bedingungen (und mit hohem Budget, siehe Technik!) ein gutes Spiel zu machen? Hält man Handyspieler schlicht für zu blöd? Denkt man, gelangweilte Hausfrauen würden in der Schlange am Supermarkt schnell ne Runde Blades spielen? Oder ist es tatsächlich unmöglich, für die Plattform ein originäres Spiel zu entwickeln, dass auch Spaß macht?

Ich habe nichts erwartet und wurde noch enttäuscht. Was soll der Unsinn?
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imanzuel
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von imanzuel »

(Disclaimer: Ich habe es nicht gespielt und werde es auch nicht spielen)
Ich weiß jetzt nicht ob mich das überrascht oder ob ich einfach nur lachen soll. Hätten die da im Laufe der Entwicklung irgendeinen B2P-Preis angekündigt, kp vielleicht 10 Euro oder so, dann hätte mich das eventuell interessiert. In dem Moment wo es die F2P-Einstufung bekam, war doch eh klar wo das hinausläuft. Das Teil soll einfach nur Geld generieren, und zwar möglichst viel. Und laut Forbes scheint es ja schon so einiges umgesetzt zu haben. Dass das Teil auch möglicherweise der Renner im asiatischen Markt werden könnte (kenne mich da nicht so aus, aber F2P-Cashcows sollten da ja doch ganz gut ankommen), liegt auf der Hand. Deswegen existiert doch auch nur das Spiel, aus dem selben Grund wie Diablo Immortal halt auch...

Ich glaube einfach, dass das Spiel so aussieht wie es aussieht damit man denkt es wäre ein Mobile-Skyrim. Schaut man sich so bloße Screenshots an, könnte man auch meinen dass man genau das bekommt. Das erzeugt Aufmerksamkeit.

Am besten wäre doch einfach, dass Spiel mit 100% Nichtbeachtung zu bestrafen (und logischerweise auch kein Geld dort ausgeben). Ansonsten kann man davon ausgehen, dass einige "Elemente" - und nein, nicht die besten ( :ugly: ) man auch in TES 6 finden wird.
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von ClintSchiesstGut »

Mir hat schon die Vorschau bei Youtube gereicht, um es nicht zu spielen.

Aus dem Google Play Store heraus gefallen mir allerdings SEHR GUT die Portierungen von K.o.t.o.R. 1 und The Quest + DLCS.
Ja, es sind Portierungen, aber mit Touchscreen super zu spielen auf dem Smartphone.

Beide reichen mir schon auf dem Smartphone, mehr brauche ich nicht für unterwegs.
:whistle:
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Desotho
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Desotho »

Es wird schon noch "Gute" Spiele für mobile geben, aber ich habe auch keine Lust in dem Riesenhaufen an Müll danach zu wühlen.
Manchmal gucke ich mir aber tatsächlich noch was an. Letztens wollte ein Musikspiel dass ich mitten im Lied (und es war Lied Nr 2) Kohle nachwerfe - war interessant ^^

Auf gamersglobal gab es zu Elder Scrolls: Blades ein schönes Video dass diese Absurdität vorgeführt hat. Danach hatte ich aber wieder voll Bock und habe Skyrim dann auf der Switch weitergespielt :D
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Jon Zen
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Jon Zen »

Vinter hat geschrieben: 12. Apr 2019, 23:17 Stattdessen ist Blades kaum mehr als ein trojanisches Pferd, das einen Echtgeldshop aufs Handy des Spielers bringen soll: So trivial wie möglich, aber mit jeder Menge Gelegenheiten, Geld für Quatsch auszugeben, von den typischen Edelsteinen als Premiumwährung und Abkürzung, über Rollen der Wiederbelebung, bis zu Rüstungen und Waffen.
Vinter hat geschrieben: 12. Apr 2019, 23:17 Jetzt die große Frage: Warum muss das so sein? F2P hin oder her, wie kann es sein, dass bei Bethesda nicht der Anspruch herrscht, unter den gegebenen Bedingungen (und mit hohem Budget, siehe Technik!) ein gutes Spiel zu machen?
Der Anspruch herrschte schon nicht bei Fallout 76.
Es hat sich wohl einiges getan, hinsichtlich des Qualitätsanspruchs von Bethesda seitdem Skyrim, das letzte hochgelobtee Spiel von ihnen, herauskam.
Vinter hat geschrieben: 12. Apr 2019, 23:17 Hält man Handyspieler schlicht für zu blöd?
Ja, bzw. für nicht gewillt sich mit dem Medium intensiver und etwas länger am Stück zu beschäftigen.
Vinter hat geschrieben: 12. Apr 2019, 23:17Denkt man, gelangweilte Hausfrauen würden in der Schlange am Supermarkt schnell ne Runde Blades spielen?
Das wahrscheinlich nicht. Aber vielleicht während der U-Bahn Fahrt oder in Wartebereiche von Friseursalons, Ärzte, und co. - oder wenn man Kinder abholt und auf sie wartet.
Wäre mal interessant zu wissen, welche Personengruppen am meisten warten (und deswegen Zeit zum Handyspielen hätten). Mein Tipp: Schüler und Mütter.
Vinter hat geschrieben: 12. Apr 2019, 23:17 Oder ist es tatsächlich unmöglich, für die Plattform ein originäres Spiel zu entwickeln, dass auch Spaß macht?
Nein, aber wahrscheinlich verdient man an orginären und guten Spielen zu wenig.
Vinter hat geschrieben: 12. Apr 2019, 23:17 Ich habe nichts erwartet und wurde noch enttäuscht. Was soll der Unsinn?
Solange der erwartete Gewinn des Projekts positiv und gleichzeitig größer ist als die Alternativen, wird sowas gemacht. Also, weil Geld. :lol:
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Vinter hat geschrieben: 12. Apr 2019, 23:17 Ich hab jetzt eine Weile Elder Scrolls: Blades gespielt und es bestätigt mich mal wieder in meinem Vorurteil: Es existieren schlicht keine guten Mobilespiele.
Ich habe hiernach aufgehört zu lesen, denn ich halte die Aussage und Prämisse für groben Unfug. Es gibt mehr als genug gute Mobilespiele, als Beispiel seien hier Cut the Rope, Where's My Water, Doodle Jump, Cat Physics, Beyond Ynth oder Super Mario Run genannt. Auch C&C Rivals ist nicht so scheiße, wie es gerne geschrieben wird.

Ich finde deine Aussage unnötig pauschalisierend und ungefähr auf dem selben Niveau, wie wenn ich schreiben würde "Ich hab jetzt eine Weile The Surge gespielt und es bestätigt mich wieder in meinem Vorurteil: Soulslikes sind schlicht keine guten Spiele".
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Jon Zen
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Jon Zen »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 13. Apr 2019, 03:00
Ich habe hiernach aufgehört zu lesen, denn ich halte die Aussage und Prämisse für groben Unfug. Es gibt mehr als genug gute Mobilespiele, als Beispiel seien hier Cut the Rope, Where's My Water, Doodle Jump, Cat Physics, Beyond Ynth oder Super Mario Run genannt. Auch C&C Rivals ist nicht so scheiße, wie es gerne geschrieben wird.
"Gut" ist hier leider relativ. Aus meiner Sicht ist das der klassische Fall der Wasserkopfdiskussion.
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Pichermicha
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Pichermicha »

Finde ich jetzt nicht überraschend, die Sache mit Blades. Bethesda betreibt ja ne recht offensichtliche Strategie.
Einen grossen Titel raushauen, um einen Haufen Hype um die entsprechende Marke zu generieren und dann melken bis nichts mehr geht. Und erst wenn Skyrim sich auch wirklich auf Toastern und Kühlschränken nicht mehr verkaufen lässt, wird Elder Scrolls 6 erscheinen.

Und sein wir mal ehrlich, die Spieler sind auch selbst schuld. Wir zeigen mit unserem Kaufverhalten immer wieder, dass sie ihre Marken nicht verbrennen können, egal was sie machen. Nach Fallout 4 hätte eigentlich eine wutentbrannte Horde von Spielern Fallout 76 boykottieren müssen. Stattdessen haben wir es mit Vorbestellungen bombardiert.
Jetzt haben wir mit Fallout 76 einen bugverseuchten Multiplayer-DLC mit fragwürdigen Designentscheidungen zu Fallout 4 bekommen. Boykottieren wir deshalb Fallout 5? Garantiert nicht.

Wenn ich Bethesda wäre, würde ich noch heute 10 weitere Fallout- und Elderscrollsableger mit möglichst niedrigen Produktionskosten für Mobile in Auftrag geben. Wenn sie kein Geld bringen, egal, haben ja nix gekostet. Wenn doch, auch gut. Die Marken werden trotzdem weiter Geld bringen. Und wenns doch in die Hose geht ist der Publisher inzwischen abseits der Eigenmarken groß genug, um das zu kompensieren.
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Vinter
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Vinter »

Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 13. Apr 2019, 03:00
Ich habe hiernach aufgehört zu lesen, denn ich halte die Aussage und Prämisse für groben Unfug. Es gibt mehr als genug gute Mobilespiele, als Beispiel seien hier Cut the Rope, Where's My Water, Doodle Jump, Cat Physics, Beyond Ynth oder Super Mario Run genannt. Auch C&C Rivals ist nicht so scheiße, wie es gerne geschrieben wird.
Na ich bitte dich: Das sind doch keine guten Spiele. Das sind vielleicht die besten die existieren, aber niemand stellt sich hin und denkt "Hach, ich wünschte ich könnte Doodle Jump auch auf meiner Playstation spielen".

Wenn das Peak Mobile ist, dann fühle ich mich mit meiner pauschalen Aussage sehr wohl. Geht da echt nicht mehr auf der Plattform?
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Peter
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Peter »

Naja, es gibt schon einige Spiele, von denen es zwar auch Portierungen für PC&Co gibt, die ich aber dennoch viel lieber mobil mit der Touch-Steuerung spiele, z.B. die Room-Reihe oder die Reigns-Spiele. Und generell Match3-Titel, die mit Maus einfach spürbar schlechter sind.
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Gonas
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Gonas »

Vinter hat geschrieben: 13. Apr 2019, 09:25
Dr. Zoidberg [np] hat geschrieben: 13. Apr 2019, 03:00
Ich habe hiernach aufgehört zu lesen, denn ich halte die Aussage und Prämisse für groben Unfug. Es gibt mehr als genug gute Mobilespiele, als Beispiel seien hier Cut the Rope, Where's My Water, Doodle Jump, Cat Physics, Beyond Ynth oder Super Mario Run genannt. Auch C&C Rivals ist nicht so scheiße, wie es gerne geschrieben wird.
Na ich bitte dich: Das sind doch keine guten Spiele. Das sind vielleicht die besten die existieren, aber niemand stellt sich hin und denkt "Hach, ich wünschte ich könnte Doodle Jump auch auf meiner Playstation spielen".
Vielleicht haben Handyspiele schlicht und einfach auch eine andere Aufgabe als PS oder PC Spiele? Und das meine ich nicht nur vom Hersteller sondern auch vom Konsumenten gesehen.
Ich wage mal die Aussage, dass ein Mobilspiel bei dem man sich denkt: "Hach, ich wünschte ich könnte das auch auf meiner Playstation spielen" kein gutes Mobilespiel ist.

Diese Spiele richten sich schlicht und einfach nicht an uns und unseren Anspruch an Spiele und das sollen sie auch garnicht. Finde es daher komisch, dass wir diese Maßstäbe immer wieder anlegen.

Soll nicht heißen das Blades 'gut' ist, da habe ich keine Ahnung.
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Rince81 »

Gonas hat geschrieben: 13. Apr 2019, 10:41 Vielleicht haben Handyspiele schlicht und einfach auch eine andere Aufgabe als PS oder PC Spiele? Und das meine ich nicht nur vom Hersteller sondern auch vom Konsumenten gesehen.
Zustimmung. Wenn ich Mobil spielen möchte habe ich vielleicht 5-10 Minuten irgendwo Zeit. Da will ich kein mobiles Pendent zu RDR2 sondern kurzweil, den ich mal 5-10 Minuten spiele und dann das Telefon wieder weg packe. Da ist ein Cut the Rope toll auch ein Mini Metro macht da riesig Laune oder ne Runde Mario Run oder Plants vs. Zombies. Das ist vom Konzept her was völlig anderes als einem sonst am PC geboten wird und ermöglicht einen sofortigen Einstieg und eben auch das befriedigte Weglegen in fünf Minuten.
Was mobile Spiele meist zerstört ist die Monetarisierung. Ich habe kein Problem damit ein paar Euro für ein Spiel im Playstore zu bezahlen, was ich aber HASSE wie die Pest sind alle Mechanismen, die aus mobilen Spielen irgendwelche Slotmaschinen machen und den Spieler alle paar Minuten dazu animieren doch ein paar Cent zu bezahlen um eine bessere Spielerfahrung zu bekommen - weil das natürlich automatisch bedeutet, dass die Spiele von vornherein eine wesentlich schlechtere Spielerfahrung bieten - sonst würde ja keiner bezahlen. Problem ist, das offensichtlich genug Leute das mitmachen und so Free2Play mit laufenden Mikrotransaktionen wesentlich lukrativer ist als Spiele die man einmalig bezahlt. Das führt zum einen dazu, dass so eigentlich tolle Spielkonzepte völlig gekillt werden und vor allem auch Titel, die man mal als GOLD oder PREMIUM Version gekauft um die Werbefrei zu bekommen nachträglich durch Mikrotransaktionen verseucht wurden die dann natürlich auch Auswirkung auf das Balancing haben - klar die Levellösung ist nur ein Premiumitem weit entfernt...

Es gibt sehr gute und tolle mobile Spiele - sie könnten aber so viel besser sein, wenn sich damit nicht soviel Geld verdienen lassen würde und wir Konsumenten nicht so unglaublich doof wären das mitzumachen...
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Vinter
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Vinter »

Ich verstehe, was ihr sagt und würde das zum Teil auch so sehen: Natürlich gibt es einen Markt für Spiele, die man an der Bushaltestelle oder auf dem Klo spielt und die daher weder besonders tief, noch anspruchsvoll sein müssen. In so einer Situation würde ich auch kein - sagen wir mal - Baldur's Gate spielen wollen, weil das Spiel eher länger als fünf Minuten am Stück gespielt werden will.

Allerdings gibt es da auch die andere Sache: Ich glaube, all die Konsolenkriege mal beiseite geschoben, Spieler sind erstmal plattformneutral und gehen dorthin, wo die guten Spiele sind.

Und jetzt gibt es, gerade seit dem Indies groß geworden sind, eine Menge hervorragender und tiefsinniger Spiele, die hervorragend ihren Ursprung auf Smartphones haben könnten: Darkest Dungeon. Slay the Spire. Endless Space.

Das sind alles technisch wenig anspruchsvolle Spiele, die vollkommen zeit- und Geschicklichkeitsunkritisch sind, während sie gleichzeitig eine sehr hohe Spieltiefe besitzen und wunderbar auch orginär für Touchscreens entwickelt sein könnten. Nur: Sie sind es nicht. Und auch sonst fehlt etwas auf dem Niveau.

Und ich frage mich, warum das so ist. Warum sollten Spieler NICHT auch länger auf dem Handy spielen wollen, abends im Bett oder gemütlich auf der Couch? Der Erfolg der Switch belegt doch genau das: Die Konsole wird laut Nintendo meist Handheld, aber trotzdem Zuhause genutzt. Im Bett, im Garten, auf der Couch und mit Spielen, die beim Anspruch deutlich mehr verlangen als Doodle Jump. Diese Lücke könnten auch Handys füllen.

Also woran liegts? Am vollgemüllten Shop, der eine so schlechte Sichtbarkeit hat, dass der Arbeitsaufwand für den gutes Spiel in keinem Verhältnis zum Risiko steht? Daran, dass die Leute von Handyspielen gar keine Tiefe mehr erwarten, weil sie mittlerweile vom Schrott sozialisiert sind?
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Rince81 »

Vinter hat geschrieben: 13. Apr 2019, 11:09 Und jetzt gibt es, gerade seit dem Indies groß geworden sind, eine Menge hervorragender und tiefsinniger Spiele, die hervorragend ihren Ursprung auf Smartphones haben könnten: Darkest Dungeon. Slay the Spire. Endless Space.
Slay the Spire kostet 20,99€, Endless Space 19,99€, Darkest Dungeon 22,99€. Das entwickelt keiner für Smartphones weil das mit dem Preisschild Dead on Arrival wäre. Das bezahlt keiner, das bezahlen nicht einmal die Apfelnutzer die da im Vergleich zum Play Store nach wie vor die Nase vorne haben, im Playstore braucht man mit Spielen mit diesem Preis nicht einmal aufschlagen.

Edit:
https://www.gamesindustry.biz/articles/ ... -mario-run
As reported by Sensor Tower, Fire Emblem's gross revenue was more than five times the income of Super Mario Run, which has generated approximately $60 million since its December 2016 launch.
Einmalkäufe funktionieren mobil einfach nicht, damit auch keine Spiele die vom Konzept darauf setzen.
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Vinter »

Ja, aber jetzt sind wir wieder bei Blades: Aufwendig produziert, sicher teuer im Vergleich zu anderen Handyspielen und trotzdem Schrott - und zwar im Kern, nicht nur, weil F2P irgendwann das Balancing killt, sondern auch schon vorher.

Und natürlich: Ich hätte auch nicht das Vertrauen, am Handy 20€ für ein Spiel auszugeben, weil ich mittlerweile natürlich annehmen muß, Schrott zu bekommen.
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schneeland
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von schneeland »

Rince81 hat geschrieben: 13. Apr 2019, 11:23 Slay the Spire kostet 20,99€, Endless Space 19,99€, Darkest Dungeon 22,99€. Das entwickelt keiner für Smartphones weil das mit dem Preisschild Dead on Arrival wäre. Das bezahlt keiner, das bezahlen nicht einmal die Apfelnutzer die da im Vergleich zum Play Store nach wie vor die Nase vorne haben, im Playstore braucht man mit Spielen mit diesem Preis nicht einmal aufschlagen.
...
Einmalkäufe funktionieren mobil einfach nicht, damit auch keine Spiele die vom Konzept darauf setzen.
Dem ersten Teil würde ich zustimmen - 20€ sind ein Preis, den man angesichts zahlreicher vermeintlich kostenloser Titel einfach nicht aufrufen kann. Wobei es hin und wieder schon schöne kleine Spiele gibt (ist schon lange her, aber Cut-the-Rope und Angry Birds waren m.E. recht gelungen, und ein paar nette Puzzlespiele hab' ich auch mal gespielt), die aber dann normalerweise eher 3-6€ gekostet haben. Selbst Ausnahmetitel wie Monument Valley starten zwar oft bei 10€, landen dann aber auch im genannten Bereich. Mehr scheint da einfach nicht machbar zu sein.

Umgekehrt muss ich aber auch sagen, dass mein Bedürfnis, länger am Tablet (oder Smartphone) zu spielen ohnehin sehr eingeschränkt ist. Ich bspw. Banner Sage 1 und 2 auch für iOS gekauft, aber festgestellt, dass ich mich für anspruchsvollere Spiele dann doch lieber gleich an Rechner oder Konsole setze. Mobile Gaming funktioniert für mich am besten in 20-30-Minuten-Happen und hat idealerweise Touchoptimierte Steuerung. Allein das schränkt die Anzahl der Spiele, die ich dort spielen würde, schon deutlich ein.
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Gonas »

Vinter hat geschrieben: 13. Apr 2019, 11:09
Allerdings gibt es da auch die andere Sache: Ich glaube, all die Konsolenkriege mal beiseite geschoben, Spieler sind erstmal plattformneutral und gehen dorthin, wo die guten Spiele sind.
Das bezweifele ich. Die 'Gamer' sind auf dem Handy einfach nicht die Zielgruppe und die meisten von ihnen spielen glaube ich auch lieber auf größeren Bildschirmen. Klar, ist auch Gewohnheit und die bisherige Preispolitik+Spielkonzepte auf dem Handy zementieren das halt. Natürlich wäre es theoretisch möglich vollwertige Spiele für einen festen Preis auf dem Handy zu verkaufen, aber nicht bei den bisher gewachsenen Markt. Ein Spiel dort zu veröffentlichen, dass kaum sichtbar ist und für einer sehr sehr kleinen Gruppe überhaupt interessant wäre spielt vermutlich nichtmal die Portierung ein. Mich hat schon überrascht, dass tatsächlich das also KOTOR dahingehend bearbeitet wurde. Mag sein, dass einige Entwickler es schaffen sich dort eine profitabel Nische zu erarbeiten, vielleicht haben sie es auch schon (kenne mich da nicht aus).
Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass es immer eine kleine Nische bleiben wird und Spiele wie Blades die große Mehrheit bilden werden. Die haben schon ihre Kunden, wir sind es halt meist nicht.

Ob Blades als so ein zeit-vertreiben-Spiel am Handy gut ist mögen andere beurteilen. :D
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

Jon Zen hat geschrieben: 13. Apr 2019, 05:25
"Gut" ist hier leider relativ. Aus meiner Sicht ist das der klassische Fall der Wasserkopfdiskussion.
Sehe ich anders.
Vinter hat geschrieben: 13. Apr 2019, 09:25 Na ich bitte dich: Das sind doch keine guten Spiele. Das sind vielleicht die besten die existieren, aber niemand stellt sich hin und denkt "Hach, ich wünschte ich könnte Doodle Jump auch auf meiner Playstation spielen".

Wenn das Peak Mobile ist, dann fühle ich mich mit meiner pauschalen Aussage sehr wohl. Geht da echt nicht mehr auf der Plattform?
Was sind denn das bitte für Ansprüche und wo kommt diese Erwartungshaltung her? Ich finde Metroidvania und Soulslike Spiele persönlich auch scheiße, deswegen sag ich doch aber auch nicht, dass die pauschal alle scheiße und keine guten Spiele sind. Ein Spiel definiert sich doch nicht darüber, wie viele unterschiedliche Spielmechaniken es integriert oder wie die visuelle Qualität ist. Ich hatte mit Cut the Rope alleine erheblich mehr Spaß als mit The Surge, Dark Souls und Hollow Knight zusammen - trotzdem würde ich nicht sagen, dass die drei schlechte Spiele sind, nur weil mir deren Mechanik nicht zusagt.

Was der Anspruch ""Hach, ich wünschte ich könnte Doodle Jump auch auf meiner Playstation spielen" soll, erschließt sich mir nicht. Mobile, PC und Konsole sind drei teilweise sehr unterschiedliche Plattformen mit unterschiedlichen Bedienungskonventionen. Es stellt sich ja auch niemand hin und denkt sich "Hach, ich wünschte ich könnte Starcraft auf meiner Playstation spielen". Das ist doch der völlig falsche Ansatz die Qualität eines Spiels zu definieren.
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Dr. Zoidberg [np] »

schneeland hat geschrieben: 13. Apr 2019, 11:50
Rince81 hat geschrieben: 13. Apr 2019, 11:23 Slay the Spire kostet 20,99€, Endless Space 19,99€, Darkest Dungeon 22,99€. Das entwickelt keiner für Smartphones weil das mit dem Preisschild Dead on Arrival wäre. Das bezahlt keiner, das bezahlen nicht einmal die Apfelnutzer die da im Vergleich zum Play Store nach wie vor die Nase vorne haben, im Playstore braucht man mit Spielen mit diesem Preis nicht einmal aufschlagen.
...
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Dem ersten Teil würde ich zustimmen - 20€ sind ein Preis, den man angesichts zahlreicher vermeintlich kostenloser Titel einfach nicht aufrufen kann. Wobei es hin und wieder schon schöne kleine Spiele gibt (ist schon lange her, aber Cut-the-Rope und Angry Birds waren m.E. recht gelungen, und ein paar nette Puzzlespiele hab' ich auch mal gespielt), die aber dann normalerweise eher 3-6€ gekostet haben. Selbst Ausnahmetitel wie Monument Valley starten zwar oft bei 10€, landen dann aber auch im genannten Bereich. Mehr scheint da einfach nicht machbar zu sein.

Umgekehrt muss ich aber auch sagen, dass mein Bedürfnis, länger am Tablet (oder Smartphone) zu spielen ohnehin sehr eingeschränkt ist. Ich bspw. Banner Sage 1 und 2 auch für iOS gekauft, aber festgestellt, dass ich mich für anspruchsvollere Spiele dann doch lieber gleich an Rechner oder Konsole setze. Mobile Gaming funktioniert für mich am besten in 20-30-Minuten-Happen und hat idealerweise Touchoptimierte Steuerung. Allein das schränkt die Anzahl der Spiele, die ich dort spielen würde, schon deutlich ein.
Das Problem liegt hier wie beim Online-Journalismus meines Erachtens an der Tatsache, dass anfangs erstmal alles kostenlos (bzw. spottbillig war), sodass eigentlich normale Preise irgendwann nicht mehr vermittelbar waren (anchoring bias). Ein Cut the Rope wäre nämlich eigentlich genauso 20€ wert wie ein Slay the Spire.
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Darkcloud
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Re: Elder Scrolls: Blades - Vom Desinteresse, ein gutes Spiel zu machen

Beitrag von Darkcloud »

Naja dafür das Spiele für über 10€ angeblich keiner kauft, haben die Ports von Dragon Quest und Final Fantasy schon mal angaben mit 100000 Käufern. Ja die waren alle auch mal 50% reduziert aber zum release waren die auch in den Top plazierungen der verkauften Spiele. Also zumindest dagegen die oben genannten Spiele auch zu portieren sprechen die möglichen Verkäufe eher nicht. Wenn dann eher Probleme mit der Interfaceanpassung.

Auf Tablets kann man die alle problemlos spielen aber auf einem Handy wird das etwas klein ohne Anpassung. Das sind auch alles Spiele die ich lieber für 5-10 Minuten starte so lange die da regelmäßig Autosaves machen ist das auch kein Problem. Bei Original auf Mobile veröffentlichten Titeln hatte ich echt noch nichts das zwar Spass gemacht hat aber bei mir recht schnell keinerlei Drang mehr geweckt hat es wieder zu spielen oder bei dem ich das zwar eine Weile gemacht habe. Mich als ich damit aufgehört habe richtig befreit gefühlt hab weil ich nicht aufgrund beschissener f2p Mechaniken dazu genötigt gefühlt habe genau das Gegenteil von dem zu machen, wofür Mobile Spiele angeblich so gut sind.

Aufgrund von dümmlichen Wartemechaniken oder täglichen Belohnungen sorgen die Spiele nämlich dafür, dass ich sie nicht dann starte wann ich grade mal 5 Minuten habe sondern dann wenn das Spiel sagt "jetzt kommst du aber mal sonst gibts nix" oder "jetzt hast du vielleicht 5 Minuten aber darfst nicht, der Bullshit Timer läuft noch".
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