Achtung der folgende Text enthält Spoiler!
Bioshock:
Der Plot - Twist funktioniert zwar über weite Teile des Spiel relativ gut, aber an einer Stelle bricht er total ein:
Das Problem an dieser Szene ist, daß sie aus dem Verdacht, den man bis dahin zwar hegen kann, aber nicht muss, zur Gewissheit werden lässt und damit den Twist schon vor seiner eigentlichen Aufdeckung auflöst und damit tötet.
Jochen hat schon einmal erwähnt, daß dieser Plottwist davon lebt, daß man ihn in Videospielen zu dieser Zeit noch nicht kannte. Es verwundert also nicht, daß André jahrespäter beim Nachholen den Twist besser erkennen konnte. Das Problem an diesem Twist ist, daß Bioware vielleicht deswegen den Holzhammer zückte und neben den Hinweisen in den Zwischensequenzen bis zur Auflösung
Hier hat Bioware es aus meiner Sicht weit besser gemacht. Der Schlüsselsatz wird nur wenige Male überhaupt erwähnt. Die Hinweise sind da und man kann zu richtigen Schluss kommen oder man ist wie ich im völlig falschen Gedankengang.
Hier stimme ich Jochens Beobachtung zu. Die große Frage ist am Ende aber, ob man der Prämisse, daß ein ein eigener Charakter in Gedanken anlügen kann, akzeptiert. Bei passiven Medien wie Filmen oder Büchern kenn wir so etwas schon, aber da sind wir nur Betrachter. Man denke zum Beispiel an die letzte Folge von Rosanne. Bei aktiven Medien, gibt es soetwas praktisch nicht. Natürlich kennen wir unzuverlässige Erzähler wie aus Call of Juarez: Gunslinger. Es ist möglich, daß Cage hier schlicht einen neuen Pfad geschlagen hat.
Spoiler:
Mich nervt diese Spoilermanie. Nach meinem Empfinden ist schlicht die Form wichtiger als die Information. André nimmt da ein MMA - Match als Beispiel. Obwohl er glaubt, daß die Form noch immer einen Wert haben sollte, nimmt ihn die Kenntnis des Ergebnisses noch immer den Spaß am Geschehen. Dies ist für mich nicht nachvollziehbar. Vielleicht wäre es ein Thema für eine Nachgeforscht - Folge.
Plot - Twist bei Hitchcock:
Gerade Hitchcock verwendet einenTwist immer relativ früh und es schadet seinen Werken meist nicht. In "Cocktailparty für eine Leiche" / "Rope" etabliert er seine Handlung gleich mit dem MacGuffin der Leiche, den so manch Anderer als klassischen Twist am Ende gebracht hätten und erzeugt dadurch seine Spannung.