"Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

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Darkcloud
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Darkcloud »

Rince81 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 17:05

1. Für einen Entwickler rentiert sich das ganze Konzept nur, wenn die Nutzer ein Spiel spielen, welches man selbst entwickelt hat. Was nutzt es mir, wenn ich ein schickes 3 Stunden Spiel in den Gamepass setze, was jede Sekunde Spielzeit des Spielers wertschätzt und exakt weiß, wie lange es willkommen ist wenn der Spieler nach 3 Stunden fertig ist und dann einfach ein anderes Spiel eines anderer Entwicklers spielt? Richtig nichts, wenn ich es aber schaffe, dieses Spiel nun auf 6-7 Stunden zu strecken, verdiene ich bei einer Abrechnung auf Spielzeit mindestens das doppelte. Natürlich darf man das nicht übertreiben, sonst bricht der Spieler gelangweilt schon nach 2 Stunden ab - aber wenn man ihn zumindest 5-6 Stunden bei Stange hält lohnt sich das... Die Spielzeiten in dem Beispiel lassen sich beliebig anpassen grundsätzlich gilt aber je länger ich den Spieler in meinem Titel halten kann verdiene ich an dem Geld und nicht jemand anders...
Woher kommt eigentlich das Gerücht, dass natürlich nach Spielzeit abgerechnet wird und nicht nach anderen Kriterien? Am besten noch mit "nach zeit wie bei Spotify". Stimmt deshalb sind jetzt 15 minütige Metal Epen auf einmal das was alle produzieren. Ach halt nee es sind wieder die üblichen Lieder mit ca 3 Minuten Dauer aber dafür aber einem Anfang der gleich voll einsteigt weil Spotify die plays zählt und und ab 30 Sekunden gillt das Lied als gespielt.

YouTube hat das mal gemacht durch sein Engagement aber da sind sie auch immer mehr von der reinen Abspieldauer weg, weil das eben ein scheiß System ist.

Ubisoft und EA werden bei ihren eigenen Spielen auf Games as a Service Zeug gehen, damit sie im Idealfall halt immer einige first party Titel haben die aktuell bleiben. So 3 Jahre in denen ein Service oder Multiplayer Titel einigermaßen aktuell sind sollte da drin sein und sie müssen halt beim aktuellen Preis in etwa da drauf kommen, dass sie Pro jahr den Preis von 3 Vollpreistiteln wert sind.
Rince81
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Rince81 »

Darkcloud hat geschrieben: 16. Sep 2019, 18:13 Woher kommt eigentlich das Gerücht, dass natürlich nach Spielzeit abgerechnet wird und nicht nach anderen Kriterien? Am besten noch mit "nach zeit wie bei Spotify". Stimmt deshalb sind jetzt 15 minütige Metal Epen auf einmal das was alle produzieren. Ach halt nee es sind wieder die üblichen Lieder mit ca 3 Minuten Dauer aber dafür aber einem Anfang der gleich voll einsteigt weil Spotify die plays zählt und und ab 30 Sekunden gillt das Lied als gespielt.
Was willst du bei Spielen für ein anderes sinnvolles und faires Kriterium anlegen?

Apropos Spotify, deren Vergütung nach Play führt dazu, dass Künstler mehr Titel auf ihre Alben packen, die dafür aber massiv kürzer sind. Siehe Hiphop und Streaming von Patriot Act Hasan Minaj, konkret ab Minute 5.
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Axel
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Axel »

Rince81 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 17:48 Klingt nicht nach einem Spieleparadies, sondern nach einer Hölle - für Spieler und Entwickler.
Jetzt hast Du meine Einstellung zu Spotify sehr gut auf den Punkt gebracht. Rate mal, warum in der heutigen Popmusik beispielsweise keine Intros mehr vorhanden sind und der Gesang schon innerhalb der ersten 5 Sekunden einsetzt. Weil die Leute auf Spotify extrem schnell weiterklicken wenn es „zu lange dauert“ bis der Song mal „anfängt“.

Aber wie gesagt, für Spiele würde ich das garnicht mal als sooo schlecht empfinden. Vielleicht gibt es dann ja wieder mehr Gameplay, was aus sich heraus einfach Spaß macht. Ohne künstlich Spielzeit zu strecken.Ganz sicher wird dann auch im A und AA Bereich mehr experimentiert, statt immer nur Schema F zu machen, wie es die Spiele in den letzten 10 Jahren getan haben. Und wahrscheinlich müssen auch Indies mal wieder origineller werden als den 592836. Pixel Platformer zu präsentieren.

Das kann also auch echt Chancen bieten.

Längere Spiele wird es, abseits von den free to play Online Multiplayer Titeln, IMO dann nur noch im Zen Gaming geben. Also sowas wie Stardew Valley oder den Euro Truck Simulator. Und Strategie natürlich auch. Aber alles was so im Action/RPG/Adventure Bereich angesiedelt ist, wird wohl IMO sehr viel kompakter daherkommen (müssen) als bisher.
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Heretic
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Heretic »

Rince81 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 18:36 Apropos Spotify, deren Vergütung nach Play führt dazu, dass Künstler mehr Titel auf ihre Alben packen, die dafür aber massiv kürzer sind.
Also sollte man heutzutage Grindcore spielen, um reich zu werden:
Napalm Death - You Suffer

:mrgreen:
Andreas29

Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Andreas29 »

Also ich weiß nicht, warum ich eine große Panik vor einem Streamingdienst für Spiele haben sollte, wenn ich seit Jahren Netflix, Amazon und neuerdings auch SkyTicket benutze. Ich bin damit eigentlich super zufrieden. Schnell erreichbar, große Auswahl und billiger habe ich nie Filme oder Serien konsumieren können. Ich muss nichts "besitzten"; also ich sammel keine Datenträger wie z.B. DVDs.

Das einzig nervige an Streamingdiensten ist die Sache mit den Lizenzen. Du fängst auf Netflix eine Serie an die 4 Staffeln hat und nach der 3. ist sie verschwunden. Ich habe keinen Bock irgendwann mal ein Rollenspiel auf einem Streamingdienst zu spielen und es nach 50 Stunden Spielzeit vor dem Ende die biege macht.

Wenn sich ein Hobby verändert, werden viele Menschen SEHR konservativ. Auch ich hatte erst dieses mulmige Gefühl als Stadia angekündigt wurde. Und dann habe ich aber 3 Schritte weiter gedacht und realisiert, dass ich das seit Jahren schon genauso mache. Warum nicht auch bei Videospielen.

Sowas wie GoG oder Steam wird weiter existieren und auch Konsolen wird es weiter geben, wie es eben auch noch Filme auf Blu-Rays gibt.
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Rince81 »

Axel hat geschrieben: 16. Sep 2019, 19:03 Jetzt hast Du meine Einstellung zu Spotify sehr gut auf den Punkt gebracht. Rate mal, warum in der heutigen Popmusik beispielsweise keine Intros mehr vorhanden sind und der Gesang schon innerhalb der ersten 5 Sekunden einsetzt. Weil die Leute auf Spotify extrem schnell weiterklicken wenn es „zu lange dauert“ bis der Song mal „anfängt“.
Heretic hat geschrieben: 16. Sep 2019, 19:22 Also sollte man heutzutage Grindcore spielen, um reich zu werden:
Napalm Death - You Suffer

Klar, die Dire Straits mit einem Titel wie Money For Nothing wären auf Spotify nicht erfolgreich - No Money for long Intro....
Andreas29 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 19:33 Das einzig nervige an Streamingdiensten ist die Sache mit den Lizenzen. Du fängst auf Netflix eine Serie an die 4 Staffeln hat und nach der 3. ist sie verschwunden. Ich habe keinen Bock irgendwann mal ein Rollenspiel auf einem Streamingdienst zu spielen und es nach 50 Stunden Spielzeit vor dem Ende die biege macht.
Das wäre mein Hauptproblem damit und ich denke das wird ziemlich real wenn es nicht "Original Content" ist. Klar, ein Uplay+ wird nicht Assassins Creed entfernen aber da Paradox Spiel im Gamepass oder Kingdom Come? Da entsteht ein gewisser "Druck" Spiele zu Ende zu spielen oder zu riskieren, dass man zwar irgendwann einen Spielstand aber keinen Zugriff mehr aufs Spiel hat. Da funktionieren Filme eben völlig anders als Computerspiele und schon bei Serien kann das bei Netflix oder Amazon nervig werden wenn man nicht gerade Staffelweise durchsuchtet...
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Andreas29

Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Andreas29 »

Rince81 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 19:57 Das wäre mein Hauptproblem damit und ich denke das wird ziemlich real wenn es nicht "Original Content" ist. Klar, ein Uplay+ wird nicht Assassins Creed entfernen aber da Paradox Spiel im Gamepass oder Kingdom Come? Da entsteht ein gewisser "Druck" Spiele zu Ende zu spielen oder zu riskieren, dass man zwar irgendwann einen Spielstand aber keinen Zugriff mehr aufs Spiel hat. Da funktionieren Filme eben völlig anders als Computerspiele und schon bei Serien kann das bei Netflix oder Amazon nervig werden wenn man nicht gerade Staffelweise durchsuchtet...
Das ließe sich eigentlich einfach umgehen, indem die Anbieter einfach einblenden, wie lange die Angebote im Dienst sind. Bis jetzt macht das jeder unterschiedlich. Netflix kündigt nur per Pressemitteilung an, was im jeweiligen Monat fliegt. Amazon Prime macht das auch, aber hat auch auf der Seite selbst einen Hinweis, aber nur kurz bevor der jeweilige Film bzw. die Serie verschwindet. Sky Ticket ist ziemlich vorbildlich und kündigt auf der Seite schon Monate vorher an, wann etwas heraus genommen wird.
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Darkcloud
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Darkcloud »

Rince81 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 18:36
Darkcloud hat geschrieben: 16. Sep 2019, 18:13 Woher kommt eigentlich das Gerücht, dass natürlich nach Spielzeit abgerechnet wird und nicht nach anderen Kriterien? Am besten noch mit "nach zeit wie bei Spotify". Stimmt deshalb sind jetzt 15 minütige Metal Epen auf einmal das was alle produzieren. Ach halt nee es sind wieder die üblichen Lieder mit ca 3 Minuten Dauer aber dafür aber einem Anfang der gleich voll einsteigt weil Spotify die plays zählt und und ab 30 Sekunden gillt das Lied als gespielt.
Was willst du bei Spielen für ein anderes sinnvolles und faires Kriterium anlegen?

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Nur scheint ja Spotify (und wohl andere Musikstreamingdienste) die einzigen zu sein, die nicht direkt für die Lizenzierung zahlen, sondern für die tatsächliche Nutzung. Wobei MS wohl momentan so ein Hybridkonzept hat. Aber generell wenn die wichtige Entscheidung ist was lizenziert man und welche Lizenzen verlängert man kann man prima einen Bewertungsmix aus Spieldauer, wie oft wird ein Spiel gestartet (kommen Leute nach ner Pause zu dem Spiel zurück) wie gut kommt das Spiel an (Metacritic, Presseberichte, Online Posts zu dem Spiel, Wertungen auf der eigenen Platform), vermarktbarkeit usw erstellen.

Die großen Spielehersteller werden noch die ehesten sein die stark Richtung Servicegames gehen, einfach damit sie viel dauerhaft genutzen Exklusivkontent haben der dadurch das er nicht eingekauft werden muss vergleichsweise billig ist. Aber auch die brauchen so ihre Prestigetitel zum anlocken und werden da vielleicht einfach ein paar fürs Image produzieren. Ob die groß gespielt werden ist dann gar nicht mehr so wichtig.

MS und vor allem Sony werden da wohl noch mehr auf Prestigetitel setzen um die Leute nicht nur zu ihrem Service sondern auch auf ihre Plattform zu locken. Gerade Sony scheint das ja mittlerweile recht wichtig zu sein. Ich glaub bei Spielen wird man nicht so das extrem haben wie bei Musik. Musik wurde schon immer von vielen so wegkonsumiert und da ist die wirkliche Qualität oft viel nebensächlicher. Es muss nur gut genug sein, damit es nicht gleich weggedrückt wird. Mit Spielen MUSS man sich aktiv beschäftigen, da es ein interaktives Medium ist. Das es trotzdem Auswirkungen gibt glaub ich schon.

Ich würde schon tendenziell davon ausgehen das gerade große Produktionen noch ein wenig mehr richtung Länge gehen und das noch mehr frontloading betrieben wird, da ich vermute, dass "Spiel wird überhaupt eine nennenswerte Zeit gespielt" eines der wichtigsten Kriterien bei deren Einordnung wird. Bei EA kann ich mir auch vorstellen, das sie so was machen wie "sicher ihr könnt FIFA auch so kaufen aber hey wenn ihr das Abo holt bekommt ihr auch premium content im Wert von $15 jeden Monat. Das Abo ist also quasi gratis und nicht das! Ihr bekommt in allen unseren Sportspielen Premiuminhalte im Wert von je $15.

Was realistisch betrachtet halt kein großer Verlust ist, da die wenigsten 2 Sportspiele von EA gleichzeitig intensiv genug spielen werden, dass das große negative auswirkungen auf Microtransactions hat. Vor allem kann man ja schön Premiuminhalte erstellen die nicht mit dem Kerngeschäft der Microtransactions stark kollidieren.
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Darkcloud
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Darkcloud »

Andreas29 hat geschrieben: 16. Sep 2019, 20:18 Das ließe sich eigentlich einfach umgehen, indem die Anbieter einfach einblenden, wie lange die Angebote im Dienst sind. Bis jetzt macht das jeder unterschiedlich. Netflix kündigt nur per Pressemitteilung an, was im jeweiligen Monat fliegt. Amazon Prime macht das auch, aber hat auch auf der Seite selbst einen Hinweis, aber nur kurz bevor der jeweilige Film bzw. die Serie verschwindet. Sky Ticket ist ziemlich vorbildlich und kündigt auf der Seite schon Monate vorher an, wann etwas heraus genommen wird.
Also ne Serie kann man dann noch ganz gut Binge Watchen. Auch wenns bei ner langen mit nur einem Monat Zeit schon eng werden kann. Aber ein 100+ Stunden Spiel kann auch mit 3 Monaten Vorlauf druck erzeugen. Vor allem will man ja vielleicht auch mal was anderes zwischendrin spielen "kann" dann aber nicht weil man ja noch durch will.
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Andreas29 »

Darkcloud hat geschrieben: 16. Sep 2019, 20:35 Also ne Serie kann man dann noch ganz gut Binge Watchen.
Nicht jeder ist aber Binge Watcher... ich z.B. nicht. Ich habe für Serien 1 Stunde am Abend, außer Sonntag; da mache ich meinen Serienabend. Wenn ich mal richtig Zeit habe spiele ich lieber ein Videospiel oder lese ein Buch. Das heißt, wenn wir den Standard nehmen von 10 Folgen a 1 Stunde kann ich bei 3 Staffeln schon einen Monat brauchen. Und auch bei den Filmen... da habe ich einen Pile of Shame, der sich wirklich sehen lassen kann und ich schaffe es einfach nicht alle Filme in dem Zeitraum abzuhaken, in dem sie auf irgendeinem Anbieter gerade im Programm sind. Ich muss trotz allem noch viel über Amazon Video ausleihen.

Für mich ist das wirklich das einzig negative an Streaminganbietern, das alles außer Eigenproduktionen auf Lizenzen basiert. Und auch so ein bisschen, dass jetzt jeder seinen eigenen Streaming-Dienst haben möchte. Das führt das mit dem Preis nämlich ad absurdum. Schön, wenn ein Angebot 4,99€ im Monat ist... nur was bringt das, wenn du am Ende 12 Abos brauchst, um auch alles gucken zu können, was man sehen will?

Also es gibt negative Seiten. Dennoch kaufe ich aller höchstens noch Blu-Rays, wenn es die Filme nirgendwo zum streamen gibt und auch nicht auf Amazon Video auszuleihen sind. Oder wenn es bei Saturn irgendwas gutes auf dem Grabbeltisch für unter 5€ gibt. Das waren in dem letzten Jahr vielleicht 10-15 Filme.

Du siehst: Ich bin "Streamer" und deswegen habe ich keine Angst davor, wenn jetzt auch Spiele gestreamt werden. Bequemlichkeit und Preis sind für mich einfach wichtiger als etwas zu besitzen oder etwas physisch in den Händen halten zu müssen.

Eigentlich ist die digitale Distribution bei Computerspielen ja schon dieser Schritt gewesen.
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von imanzuel »

Passt hier vielleicht ganz gut rein:

Wer Uplay+ abonniert, und danach am überlegen ist die gespielte Spiele zu kaufen, wird möglicherweise Probleme mit dem Savegame bekommen. Da heute Breakpoint erschienen ist, kann man das Spiel wenn man es über den Abo-Service spielt nur mit dem selben Speicherstand weiterspielen, wenn man die teuerste Variante (also die Ultimate für 120 Euro oder so) kauft, ansonsten muss man einen neuen Char erstellen. Liegt laut Ubisoft daran, dass die Uplay+ Variante eben die Ultimate mit den freigeschalteten Skins sind. Anstelle die dann zu sperren, wenn man sich die Standard-Version kauft, wird der Spielstand inkompatibel.

Sollte man vielleicht beachten, falls man auf die Idee kommen sollte das Ganze als "Demo" zu sehen und dann am Ende günstig das Spiel kaufen möchte.
Notiz für mich
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Schlagerfreund
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Schlagerfreund »

Das natürlich Panne. Zumindest bei dem Microsoft Xbox Pass funktioniert das allerdings.
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LegendaryAndre
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von LegendaryAndre »

Ein schwieriges (aber gut ausgewähltes) Thema ... ich äußere einfach mal meine Meinung dazu und beobachte was dabei herauskommt. ;)

PC

Gerade bei AAA-Titel für den PC wäre es für mich verlockend für ein jederzeit kündbares Abo wie bei Netflix zu bezahlen, wenn man davon ausgeht dass a) die Streaming-Qualität hervorragend ist und Spiele flüssig und fehlerfrei laufen, b) die Spiele optisch immer auf dem neuesten Stand sind und c) die lästige Installationszeit großer Dateien entfällt, die dann auch keinen Platz mehr auf der Festplatte belegen (oder nur ein Minimum). Zusätzlich müsste auch weiterhin die Möglichkeit eines digitalen Spielekaufs zum Vollpreis gegeben sein, vorzugsweise ein DRM-freier Besitz. Auf Verpackungen kann und möchte ich persönlich schon seit langem verzichten.

Ich persönlich spiele manchmal Spiele in einem durch, wenn sie besonders gut sind und mich packen, aber meistens spiele ich mehrere Titel parallel zueinander, auch mit Pausen. Der Hauptgrund einen solchen Streaming-Dienst in Anspruch zu nehmen, bestünde für mich darin, dass ich oft mehrere AAA-Titel installieren möchte, der Festplattenplatz aber häufig nicht ausreicht und die Wartezeiten trotz schneller Internetverbindung wirklich lange sind. Außerdem müsste man nicht alle paar Jahre neue, teure Hardware kaufen.


Konsolen

Auf Konsole (in meinem Fall in erster Linie die PS4) würde ich einen Dienst a la Netflix für Games allerdings nicht unbedingt haben wollen, da ich dort nur die Exklusiv-Titel spiele. Die Qualität von Sonys Exklusiv-Titel ist herausragend und dafür bin ich auch gerne bereit mehr für ein Spiel zu bezahlen. Das sind dann auch die Spiele, die ich meistens in einem durchspiele, ohne dazwischen etwas anderes zu spielen.

Ähnlich verhält es sich bei Nintendo, obwohl ich dort das Problem habe, dass ich mit der Hardware unzufrieden bin. Zelda- Breathe of the Wild beispielsweise habe ich dann nur deshalb auf dem PC gespielt, um die 4K-Auflösung zu genießen, die Nintendo selbst nicht bieten kann. Das finde ich ärgerlich, aber das ist wieder ein anderes Thema.


Indie-Games & Handhelds

Indie-Spiele im "Netflix-Abo" muss ich nicht unbedingt haben. Hier passt mir die aktuelle Preispolitik sehr gut, denn ist kein Aufwand ein solches Spiel zu installieren. Retro-Spiele würde ich auch lieber weiterhin bei Gog kaufen. Bei Handhelds oder Smartphones wäre ein Streamingdienst für mich auch störend.


Fazit


Vielleicht ist ja ein Markt für herkömmliche Spieleproduktionen und eine "Netflixierung" vorhanden. Persönlich würde ich es sehr begrüßen, wenn Steam einen ausgezeichneten Streaming-Dienst für AAA-Titel anbietet, die man zuvor gekauft hat (wie bei Stadia). Als Goodie könnte monatlich auch ein großer AAA-Titel spielbar gemacht werden. Da gäbe es sicher viele Möglichkeiten ohne die herkömmliche Industrie "anzugreifen".
Dafür würde ich Abo-Gebühren bezahlen. Ich würde aber nicht Stadia abonnieren UND mir neue Spiele kaufen, weil ich bereits eine riesige Steam-Bibliothek mit ungespielten Spiele habe und lieber alles an einem Ort habe.
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von JanTenner »

LegendaryAndre hat geschrieben: 1. Okt 2019, 10:26 a) die Streaming-Qualität hervorragend ist und Spiele flüssig und fehlerfrei laufen, b) die Spiele optisch immer auf dem neuesten Stand sind und c) die lästige Installationszeit großer Dateien entfällt, die dann auch keinen Platz mehr auf der Festplatte belegen (oder nur ein Minimum).
Ich glaube du wirfst da zwei unterschiedliche Dinge zusammen. Dem Threadersteller ging es glaube ich eher um das Geschäftsmodell der Spiele Abos / Spiele Flatrates. Ich zahle einem Anbieter einen festen Betrag (z.B. 10 € im Monat) und bekomme dafür Zugriff auf einen Katalog an Spielen, die ich solange mein Abo läuft runterladen, installieren und spielen kann. Das hat erstmal nichts mit Streaming zu tun.
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von LegendaryAndre »

JanTenner hat geschrieben: 1. Okt 2019, 10:32
LegendaryAndre hat geschrieben: 1. Okt 2019, 10:26 a) die Streaming-Qualität hervorragend ist und Spiele flüssig und fehlerfrei laufen, b) die Spiele optisch immer auf dem neuesten Stand sind und c) die lästige Installationszeit großer Dateien entfällt, die dann auch keinen Platz mehr auf der Festplatte belegen (oder nur ein Minimum).
Ich glaube du wirfst da zwei unterschiedliche Dinge zusammen. Dem Threadersteller ging es glaube ich eher um das Geschäftsmodell der Spiele Abos / Spiele Flatrates. Ich zahle einem Anbieter einen festen Betrag (z.B. 10 € im Monat) und bekomme dafür Zugriff auf einen Katalog an Spielen, die ich solange mein Abo läuft runterladen, installieren und spielen kann. Das hat erstmal nichts mit Streaming zu tun.
Ah, okay, das war mir leider nicht bewusst! In meinem Kopf hat sich das Thema wegen dem Titel mit Streaming vermischt ("Netflixierung").
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von Heretic »

LegendaryAndre hat geschrieben: 1. Okt 2019, 10:26 Vielleicht ist ja ein Markt für herkömmliche Spieleproduktionen und eine "Netflixierung" vorhanden. Persönlich würde ich es sehr begrüßen, wenn Steam einen ausgezeichneten Streaming-Dienst für AAA-Titel anbietet, die man zuvor gekauft hat (wie bei Stadia).
Man stelle sich vor, man könnte alle Spiele, die man jemals bei Steam gekauft hat, optional auch in bester Qualität streamen. Da könnte Google das Kapitel Stadia wohl gleich wieder schließen. :D
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von LegendaryAndre »

Heretic hat geschrieben: 1. Okt 2019, 11:25
LegendaryAndre hat geschrieben: 1. Okt 2019, 10:26 Vielleicht ist ja ein Markt für herkömmliche Spieleproduktionen und eine "Netflixierung" vorhanden. Persönlich würde ich es sehr begrüßen, wenn Steam einen ausgezeichneten Streaming-Dienst für AAA-Titel anbietet, die man zuvor gekauft hat (wie bei Stadia).
Man stelle sich vor, man könnte alle Spiele, die man jemals bei Steam gekauft hat, optional auch in bester Qualität streamen. Da könnte Google das Kapitel Stadia wohl gleich wieder schließen. :D
Das wär' aber auch verdammt cool! :D Valve soll Gas geben, bevor die Macher des Epic Stores auf diese Idee kommen! ;)
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von chromax »

Übrigens ähnliches Thema, Facebook Instant games.
Da kann man im Messenger instant Games starten und weitergehen. Kann der Qualität nicht zutun, aber ist auch für nebenbei gedacht.

Ich denke das es, falls es viele solcher neuen Geschäftspraktiken geben wird, es neue Märkte geben wird. Eine Plattform mit reinen High-Quality Games von Entwicklern, die auf das alles keinen Bock haben. Ähnlich wie Leute die sich heute Vinyl kaufen und Musiker, die explizit für Vinyl produzieren. Es wird immer Nischen geben.
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von VikingBK1981 »

Axel hat geschrieben: 16. Sep 2019, 10:39
tanair hat geschrieben: 16. Sep 2019, 10:20 Piraterie wird verhindert
Die Meinung, dass es Piraterie fördern würde teile ich nicht, ganz im Gegenteil!
Bei Filmen & Serien war es früher so, dass man quasi dazu gezwungen illegale Streams zu nutzen, da es Filme & Serien nicht auf legalen Streams gab.
Die einzige Möglichkeit die man hatte, war umständlich zur Videothek zu gehen und einen Film auszuleihen. Und wehe man hat die DVDs nicht rechtzeitig zurückgebracht. Jetzt hat man Netflix, Prime & Co. und kann Filme in bester Qualität legal streamen. Ein Bedürfnis auf irgendwelchen zwielichtigen Webseiten etwas zu streamen habe ich überhaupt nicht mehr.
Das habe ich mir nicht aus den Fingern gesaugt. Es gibt entsprechende Analysen, dass durch den Anbieter Wildwuchs Piraterie wieder vermehrt genutzt wird. Siehe: https://www.derstandard.de/story/200010 ... ueckkehren
Ja nur weil es sich jemand anderes aus den Fingern gesaugt hat muss es ja nicht richtig sein.
Denke auch, dass sich Piraterie nicht wieder so stark durchsetzen wird. Denn die technischen Einschränkungen sind mir zB zu hoch. Schlechte Qualität, Werbung (teils sehr pornografisch), mit vorhandener Hardware nicht kompatibel. Um nur mal einige aufzuzählen.

Ja es wird erstmal eine Überangebot geben, dies wird denke ich aber schnell wieder schrumpfen. Anbieter wie Ubisoft, die nur eigene Titel anbieten, werden es schwer haben mit anderen Anbietern wie Microsoft mithalten zu können.
balaban82
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Re: "Netflixierung" der Spielebranche / AAA Titel für 1 Euro

Beitrag von balaban82 »

Das ist mmn einer der wenigen Entwicklungen in der Games-Industrie das mich positiv stimm. Währe dafür das es hier mal bei ein Bier besprochen wird.

Ich denke das könnte nochmal deutlich einen Reichweiten Schub geben. Gaming ist ja immer noch ein Recht teures Hobby neben der "teuren" Hardware kosten die Spiele wen sie neu sind 50-60 Euro wen das Spiel einen nicht gefällt ist das Geld dann futsch. Sicher kann man auch auf Sales warten aber damit greifst du keine neuen Kunden ab sondern eher Leute die sowieso Gamer sind und die Mechanismen genau kennen. Die Hemmschwellen ein zu steigen oder mal rein zu kucken wird einfach geringer sein.
Klar kann man jetzt die angst haben das es dann nur noch Casuals Games gibt. Ich habe die Angst nicht, wächst der Markt an sich, werden auch die Nischen wachsen.

Ich denke auch das Spiele eher weniger gestreckt werden. Bei einen Abo Model ist es mmn nicht wichtig für den Anbieter das du über stundenden in einen Game verbringst, wichtig ist das du dein Abo behältst und das möglich viele neue Leute ein Abo abschlossen. Der Focus wird aber nicht bei den Bestandskunden bleiben sondern dabei neukunden zu gewinnen. Das sieht man überall sonst. Es lohnt sich für den anbieder in der regel mehr neu Kunden zu gewinnen da Bestandskunden so schnell nicht abspringen.
Netflix Strategie ist es z.B. auch die Serienlänge eher Kurz zu hallten und eher öfter neue Inhalte bringen zu können.

Auch als Sammler sollte man sich nicht zu viele Sorgen machen, ich glaube sogar es kann zu ihren Vorteil werden.
Bei den Filmen ist der Retail markt ja auch nicht verschwunden. Sicher er ist nicht mehr so groß, dafür wissen die Hersteller das es meist Liebhaber sind die sich da Datenträger kaufen. So gibt es dort heute viele Filme in Special Edition zu recht beschaulichen Preisen im vergleich zum Gaming markt.
Auch bei Spielen sieht man ja das der Retail Markt nicht recht liegen gelassen wird. Es gibt mitlerweile Anbieter wie strictly limited games oder limited run games, die ansonsten nur digital erwerbliche Games als Box Version verkaufen.
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