DexterKane hat geschrieben: ↑19. Sep 2019, 14:31
Zwei Dinge sind mir aufgefallen:
1) Das Alter von Heinrich und Hans:
Bei Heinrich habt ihr ja gesagt, dass es da nur den einen Entwicklerkommentar gibt, aber wurde irgendwo im Spiel gesagt, dass Hans Capon erst 15 ist?
Das hat mich doch sehr verwundert, denn so wie er aussieht und sich benimmt hätte ich den (wie auch Heinrich) irgendwo zwischen 17 und 20 verortet.
Gut, man erfährt, dass er Herrn Hanuschs Mündel (und damit nicht „volljährig“) ist, aber das hab ich eher so verstanden er sei zwar vielleicht nominell erwachsen, aber Hanusch hält (noch) ihn nicht für fähig Rattay zu regieren und hat deswegen das Lehen noch nicht offiziell übergeben.
Schlagerfreund hat geschrieben: ↑20. Sep 2019, 11:33
Hans Capon wirkt dagegen älter und ich hatte immer den Eindruck beide sind in etwa gleich alt. Der sieht im Spiel als auch in Artworks doch nen guten Tacken älter aus.
Ich habe diese Information einem Wiki entnommen und sie über ein paar zusätzliche Quellen bestätigen können, gehe also davon aus, dass die sie korrekt ist:
https://kingdom-come-deliverance.fandom ... Hans_Capon
"He is based on the real life character of Jan Ptáček (see codex below), and going off the dates in the codex, he is approximately fifteen years old during the events of the game."
"Jan Ptáček: The underage son of Jan Ješek Ptáček and Hedvika of Dauba."
Dass Hans älter aussieht als er eigentlich ist, erscheint aus dem bereits an anderer Stelle genannten Grund (potenzieller Ärger durch die Darstellung sexueller Handlungen eines Minderjährigen) schlüssig - man ist aber mit dieser Maßnahme etwas über's Ziel hinausgeschossen, denn ich würde auch sagen, dass er dem Anschein nach mindestens 20 sein müsste.
zwometer hat geschrieben: ↑19. Sep 2019, 16:09
In der abschließenden Bewertung, z. b. im Bezug auf den wilden Priester habt ihr dieses Argument nach meinem Gefühl aber nicht mehr miteinbezogen. Natürlich war ein solches Verhalten nicht die Norm, aber warum sollte es völlig ausgeschlossen sein? Auch heute ist es nicht die Norm, dass Leute nachts, allein, laut schreiend durch die Straßen stolpern und in kirchlichen Aufzeichnungen, Gesetzes- oder Liedtexten taucht sowas auch nicht auf. Trotzdem gibt es diese Menschen, die entgegen der gesellschaftlichen Norm ab und zu anzutreffen sind.
Natürlich ist das grundsätzlich denkbar, aber Dein Vergleich geht nicht auf: Abgesehen davon, dass lautes Zurschaustellen von Trunkenheit so ungewöhnlich (leider) gar nicht ist, müssen einfache Bürger_innen heutzutage angesichts solchen Verhaltens kaum Konsequenzen fürchten - ganz im Gegensatz zu einem offiziellen Kirchenvertreter im Mittelalter, zumal der - wie Du ihn so schön bezeichnest - "wilde Priester" ja anscheinend nicht zum ersten Mal ein derart unchristliches Verhalten an den Tag legt. Mir erscheint also nicht zwingend unglaubwürdig, dass jemand ein solches Fehlverhalten an den Tag legt, sondern dass er es anscheinend relativ offen und folgenlos tut. Gut möglich, dass er irgendwann doch von höherer Stelle ermahnt oder gar seines Amtes enthoben wird, aber nichts dergleichen lässt sich dem Spiel auch nur andeutungsweise entnehmen.
Ein Argument, das ihr meines Erachtens nach gar nicht betrachtet habt, ist die Einfachheit der Umsetzung im Videospiel. Nicht jede Entscheidung ist die des Designers, sondern auch mal die des Kassenwarts.
Schlagerfreund hat geschrieben: ↑20. Sep 2019, 11:33
Bei den Entwicklern kann ich mir vorstellen das sie auch bewusst keine nackten Männer zeigen wollten und das nicht nur aus Gründen des Budgets und des Aufwands. Ich glaube das es nicht in das Weltbild von Daniel Vávra passt, dsas Männer nackt zusammen in einer Badewanne sitzen, besonders wenn es zwei Figuren sind mit der man sich identifizieren soll. So von wegen #NoHomo Henry.
Hierzu liegen mir keine Informationen vor, daher kann man wirklich nur spekulieren. Denkbar ist, dass beides eine Rolle spielte - ausschlaggebend dürfte aber vor allem das limitierte Budget bzw. der erforderliche Aufwand gewesen sein, den man in aufwändige Sexszenen hätte stecken müssen, um halbwegs präsentable Ergebnisse zu erzielen. Davon abgesehen stellt sich natürlich immer auch das Problem der Altersfreigabe: Je expliziter die Darstellungen, desto wahrscheinlicher sind höhere Alterseinstufungen und, damit verbunden, Probleme bei Verkauf und Vermarktung eines Spiels. Auch das wollte man sicher nicht riskieren.
Gonas hat geschrieben: ↑20. Sep 2019, 01:07
...zudem scheint sie mit ihrem Mann ein eher zweckmäßiges Verhältnis zu haben. Es würde mich nicht wundern wenn beide schon länger stillschweigend akzeptieren, dass der Partner/die Partnerin diese Bedürfnisse bei anderen, unter anderem Bediensteten befriedigt. Das würde auch noch stärker erklären weshalb sie da keine Entdeckung fürchtet, wenn dieser 'Deal' existiert.
Zu ihrer starken Religiosität passt es aber tatsächlich nicht.
Möglich ist es, erscheint mir aber nicht sonderlich glaubwürdig - insbesondere wegen des Risikos einer Schwangerschaft und somit eines unehelich gezeugten Kindes. Hinzu kommt, dass ein solcher "Deal" nicht recht ins damalige Welt- und Beziehungsbild zu passen scheint. Fremdgehen war natürlich auch damals nichts ungewöhnliches, aber eine offizielle Absprache, noch dazu unter streng gläubigen Christen? Unwahrscheinlich.
Gonas hat geschrieben: ↑20. Sep 2019, 01:07
Ist das für eine Frau in einer adeligen Ehe nicht vielleicht auch etwas "gefährlich", wenn sie den Gatten kein einziges Kind schenkt? Gab es damals nicht auch da schon Möglichkeiten die Ehe aufgrund von Kinderlosigkeit zu annullieren? Denn mit diesem Wissen macht ihr Verhalten dann schon mehr Sinn, dass sie als strenge Christin sich einen anderen Mann sucht, weil wenn da nicht vielleicht doch ein Kind mal kommt es vielleicht für sie problematisch wird...
Vielleicht, aber dieser Punkt kommt im Spiel selbst an keiner Stelle zur Sprache. Stephanie thematisiert ihre Kinderlosigkeit zwar, lässt jedoch - soweit ich mich entsinne - an keiner Stelle durchblicken, dass diese ihre Ehe gefährdet und sie andere Wege finden muss, eine Schwangerschaft herbeizuführen. Es ist zwar interessant, über hypothetische Beweggründe einzelner Charaktere zu spekulieren, aber wenn es darauf wenige oder keine Hinweise in den Dialogen gibt, ist es eben nur das: Spekulation. Sie ändert nichts daran, dass das Verhalten dieser Figuren auf Grundlage der im Spiel angebotenen Informationen unschlüssig erscheint.
Voigt hat geschrieben: ↑21. Sep 2019, 22:36
Für die Adelige habe ich die drei Geschenke besorgt, ich habe aber die *Wink, Wink* nich mitbekommen und war davon ziemloch überrumpelt. Habe dann noch bissel rumprobiert ob ich das Hemd bekommen kann, ohne die Sexszene zu triggern, weil ich wollte nich beim Ehebruch mithelfen.
War relativ aufwendig, glaube habe dann das Hemd abgelehnt oder so. So mal als Anekdote wenn jemand versucht den Sex eher zu vermeiden. (Kein grundsätzliches Problem,,mal,schaun wie es sich bei Theresa ergibt. Mochte bloß die amderen Sexmöglichkeiten nicht, insbesondere der Hexenquest)
Haha, sehr gut. Die wenigsten Menschen dürften sich wohl derart ins Zeug legen, um Sexszenen zu
umgehen.
ganga hat geschrieben: ↑25. Sep 2019, 14:12
Jetzt beim zweiten Mal hat mich Theresa beim Wiedersehen danach gerne geschenkt (Retterschnäpse) und mir auch angeboten meine Kleidung kostenlos zu reparieren (allerdings nicht jeden Tag sonst beschwert sie sich). Auch gibt es die Möglichkeit nochmal "spazieren zu gehen" was in einer (nicht gezeigten) Sexszene am Flussufer endet. Darüber hinaus kann man auch ein kurzes Gespräch über die Beziehung führen (mein Heinrich hat Theresa gesagt dass es ihm ernst sei und er sie auch heiraten würde). Entweder hab ich das alles vergessen, es war verbuggt oder das sind alles Funktionen die durch einen dlc (a woman's lot?) nachgereicht wurden. Wie auch immer, ich fand das hat das Ganze deutlich runder gemacht.
Gut möglich, dass diese Szenen durch den "A Woman's Lot"-DLC ergänzt wurden, denn ich konnte während meiner Recherche keinerlei Hinweise auf weitere Interaktionsmöglichkeiten finden. Erfreulich ist es so oder so, dass die Beziehung nicht (mehr) nach dem Sex endet, wobei sich die weitere Beziehung ja eher als Reihe von Dienstleistungen zu präsentieren scheint und... davon bin ich alles andere als begeistert.
Beim zweiten Mal hab ich danach mit Herrn Diwisch über Pribyslawitz gesprochen. Zu meinem schicken neuen Hemd hat er nichts gesagt.
An dieser Stelle musste ich gerade laut lachen. Danke dafür!
Zu den Fragen bezüglich der historischen Einordung gewisser Ereignisse kann ich mich leider nicht weiter äußern, das überlasse ich lieber Dom.