Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

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Axel
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Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Axel »

Ich fange es gerade an zu hören und muss schon ausflippen: BLAZING CHROME!!! :dance: :dance: :dance:
Jetzt bin I gespannt, was Andre dazu sagen wird.

Edit 1: Als Du die ganze Zeit über Trials gekotzt hast, dachte ich ständig: Guck Dir mal Pumped BMX an!
https://store.steampowered.com/app/9667 ... d_BMX_Pro/
https://store.steampowered.com/app/392070/Pumped_BMX/
(Gibt auch einen Teil für die Switch!)

Grafisch sieht das Spiel meh aus, ja. :mrgreen: ABER: Spielerisch bietet es Dir genau das, was Du von Trials erwartest. Nette kleine Kurse in der man nicht nur sein Bike nach vorne und hinten ausrichtet, sondern in diesem Fall auch Tricks und kleine Stunts macht. Das Ziel ist es dann entweder eine bestimmte Punktzahl zu erreichen oder eine bestimmte Anzahl von Tricks zu vollführen. Dabei sind die Levels IMO recht cool gemacht. Und es hat keinerlei Service-Elemente: Einfach nur Strecke an Strecke an Strecke. Man kommt in Sekundenschnelle ins Spiel und auch wieder heraus.

Weitere Alternative wäre Shred, was vom Feeling her noch eher in die Trails Ecke geht durch seine Levels. Ist auch hier aber kein Production Value a la Ubisoft. Dennoch sehr spaßig! So und jetzt mal hören, was Du zu Blazing Chrome sagst...

Edit 2: Ich kann die Kritik zu Blazing Chrome teilweise nachvollziehen. Auch die anderen Titel von JoyMasher (ein 2-Mann-Team aus Brasilien glaub ich), Oniken und Odallus, waren schon seeehr old school. Die Rolle fande ich garnicht so schwer auszuführen, habe aber auf der Switch den JoyCons gespielt und da gibt es ja keinen schwammigen Digikreuz. Die zwei einzelnen Buttons waren dafür sogar echt gut! Und da hat es auch mehr Spaß gemacht. Aber ja, dass die Gegner nicht gleich sterben war auch für mich, als alter Contra und Metal Slug (!), Spieler irritierend.
Aber allgemein haben mir ja bei Run and Guns vor allem immer die Bosse gefallen. Und da könnte in der Tat Mechstermination Force was für Dich sein. Nimmt das Gameplay eines Run n Gun, erspart einem aber die Levels und kommt gleich sofort zu den riesigen Bossen. Fand ich in der Herangehensweise tatsächlich sehr cool!

Edit 3: Noch zu eurer kleinen Diskussion über emotionale Entscheidungen in Spielen. Bevor ihr nen Sonntagspodcast dazu macht, solltet ihr wirklich unbedingt, ganz sehr unbedingt, My Child Lebensborn spielen! Es ist halt auch so ein „Menüspiel“, macht das ganze Ding mit emotionalen Entscheidungen aber so dermaßen schwer und wirklich emotional... Ich muss teilweise heute noch an das Spiel zurückdenken und über den Inhalt nachdenken, so dermaßen war ich von der Erfahrung gerührt und berührt. Das hatte ich vorher wirklich noch nie erlebt, auch in This War of Mine (was ja sonst immer angeführt wird) nicht! (Und da Jochen ja auch Pokemon Go spielt, kann er ja auch mal so ein Spiel spielen. ;) ) My Child Lebensborn lädt ja sogar ein das mehrmals zu spielen, aber nochmal kann ich das emotional nicht. Das ist so extremst harter Tobak, der ein da serviert wird...
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v3to
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von v3to »

@Jochen:
Es gibt aktuell - neu aufgelegt - den Competition Pro Anniversary von Speedlink. Sehr empfehlenswert für Emulatoren und vor allem auch als Ersatz für den Schrott-Joystick des C64 Mini.

Man sollte nur darauf achten, dass man nicht den Vorläufer "Competition Pro USB" erwischt, der bis vor ein paar Jahren verkauft wurde, weil der einen unangenehmen Input-Lag vorweist.
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Andre Peschke
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Andre Peschke »

Axel hat geschrieben: 23. Okt 2019, 01:00 Odallus, waren schon seeehr old school.
Odalus hab ich sogar auch gespielt. Das hab ich auch nach 1-2 Stunden liegen lassen. Ich weiß aber nicht mehr, warum.
Axel hat geschrieben: 23. Okt 2019, 01:00Die Rolle fande ich garnicht so schwer auszuführen, habe aber auf der Switch den JoyCons gespielt und da gibt es ja keinen schwammigen Digikreuz.
Mir ging's nichtmal so sehr darum, wie schwer die in der Ausführung ist, ich finde einfach die Diagonalen auf fast jedem Steuerkreuz grundsätzlich eher unangenehm anzusteuern. Auf dem Xbox-Gamepad kommt dann noch der gewisse Mangel an Präzision hinzu, der so in 1/20 Fällen dazu führt, dass ich denke "WARUM HAST DU MICH VERRATEN, DRECKSGAMEPAD!". Hätten sie das einfach auf eine Taste gelegt, wäre das was anderes gewesen. Wobei ich grundsätzlich die Mechanik in Blazing Chrome nicht zusätzlich brauche.
Axel hat geschrieben: 23. Okt 2019, 01:00 Aber allgemein haben mir ja bei Run and Guns vor allem immer die Bosse gefallen. Und da könnte in der Tat Mechstermination Force was für Dich sein. Nimmt das Gameplay eines Run n Gun, erspart einem aber die Levels und kommt gleich sofort zu den riesigen Bossen. Fand ich in der Herangehensweise tatsächlich sehr cool!
Bossfight-Only fand ich schon in Cuphead ein wenig minder-geil. Ich mag den Build-Up durch den Level und das Gefühl mich dort durch eine kleine Welt zu bewegen. Hab auch an Titan Souls etc schnell das Interesse verloren. Einen guten Endgegner hier und da, das lasse ich mir gefallen. Aber ausschließlich Bosse turnt mich zumindest nicht an.

Axel hat geschrieben: 23. Okt 2019, 01:00Edit 3: Noch zu eurer kleinen Diskussion über emotionale Entscheidungen in Spielen. Bevor ihr nen Sonntagspodcast dazu macht, solltet ihr wirklich unbedingt, ganz sehr unbedingt, My Child Lebensborn spielen!
Machen wir irgendwann bestimmt.

Andre
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echtschlecht165
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von echtschlecht165 »

als jemand der eine stattliche 4 stellige Stundenanzahl in Trials (hauptsächlich aber in den Vorgänger "Trials Fusion") versenkt hat, freute ich mich über diese "Mini-Wertschätzung".
Und Andre hat es ziemlich gut auf den Punkt gebracht.
Abseits des eigentlichen Gameplays ist das Spiel wirklich dürftig, und die Lootbox und GaaS Features braucht das Spiel wie einen Kropf.
Nichtmal im SP-Modus kann man die Kostüme und Tänze abschalten, und so muss man sich von Wildfremden Avataren den Hintern ins Gesicht strecken lassen und sich „nänänänänä“ anhören, wenn man mal nicht Gold geholt hat. :ugly:
Andererseits motiviert es auch, schneller zu fahren, denn mit einer Goldzeit sieht man nur den eigenen Siegertanz.

Gottseidank definiert sich dieses Spiel nicht über das, und das eigentliche Gameplay ist mehr oder minder perfekt und wurde auch von dir, Andre, so dargestellt. Aber den meisten Spass ziehe ich aus dem endlosen Usercontent. Der Streckeneditor ist extrem mächtig (ähnlich wie in Little Big Planet) und die Userstrecken übertreffen die aus dem Spiel teilweise um Längen. Auch das eigentliche Spiel wurde mit diesem Editor gebaut.
Auch sind nach 1000h mir die meisten der Storystrecken schon zu einfach (Ninja ausgenommen) und die Userstrecken treiben den Schwierigkeitsgrad ins unermessliche. Die Ninja-Community, die seit Trials HD existiert, baut sich gegenseitig immer irrere und immer schwierigere Strecken, die das Physiksystem des Spieles aufs letzte ausreizen (vgl. Marios Kaizo-Szene)

@Andre: Mich würde noch ibnteressieren, wie weit du gekommen bist, und welche Strecken du schon geschafft hast (ab Extrem finde ich, dass das Spiel erst richtig geil wird)

Anmerken möchte ich noch, dass auf der PS4 Amateur das spiel ziemlich ruckelt.

Hier mal einer der krassesten Ninjas bei der arbeit, gebaut ist die Strecke von einem dieser jahrelangen Streckenbausadisten:
Soetwas zu schaffen, da bin ich selbst meilenweit davon entfernt
https://www.youtube.com/watch?v=KpoVEGrsIZo
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Andre Peschke
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Andre Peschke »

echtschlecht165 hat geschrieben: 23. Okt 2019, 10:09 Anmerken möchte ich noch, dass auf der PS4 Amateur das spiel ziemlich ruckelt.
Ich hab bis zum 3. "Kontinent" gespielt... war das China? Ich glaube. Nicht sicher. Auf jeden Fall halt dahin, wo zum 2. mal ein ganz neuer Satz von Events hinzu kommt. Ich hab mal zwischendrin ein paar Strecken "maxed" um zu schauen, wie a) der Anspruch ist wenn ich das auf Gold / neue Bestzeit etc spiele und b) eben einfach mal eine lange Zeit im Gameplay zu bleiben. Wie in der Folge gesagt: Da hat mir das Spiel wirklich am meisten Spaß gemacht. Würde ich da mit meinem Bruder auf der Couch sitzen, das Gamepad hin und her reichen und einfach immer jeweils den Highscore des anderen jagen --> Ich vermute, dann hätte ich viel mehr Zeit mit Trials verbracht. Das Ding an sich ist echt geil. Ich hatte da auch einige sehr coole Momente, bei denen einfach wirklich witzige Crashes passiert sind, oder einfach ein Rennen so richtig geil gelaufen ist und jeder "close Call" zu meinen Gunsten ausging.

Ich hatte halt nur echt Bock drauf, einfach mal alle Strecken abzufahren und dann kommt man in diese "Load-Screen->Menübelästigung->Load-Screen-Gameplay"-Abfolge rein, die mich da letztlich abgeblockt hat.

Das es so lange gedauert hat, bis es jetzt eben in "Aber Warum?" aufgetaucht ist war ja, dass ich immer dachte: "Das ist schon echt geil. Das machst irgendwann noch als Wertschätzung."

Naja.

Andre
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echtschlecht165
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von echtschlecht165 »

Andre Peschke hat geschrieben: 23. Okt 2019, 10:56
echtschlecht165 hat geschrieben: 23. Okt 2019, 10:09 Anmerken möchte ich noch, dass auf der PS4 Amateur das spiel ziemlich ruckelt.
Ich hab bis zum 3. "Kontinent" gespielt... war das China? Ich glaube. Nicht sicher. Auf jeden Fall halt dahin, wo zum 2. mal ein ganz neuer Satz von Events hinzu kommt. Ich hab mal zwischendrin ein paar Strecken "maxed" um zu schauen, wie a) der Anspruch ist wenn ich das auf Gold / neue Bestzeit etc spiele und b) eben einfach mal eine lange Zeit im Gameplay zu bleiben. Wie in der Folge gesagt: Da hat mir das Spiel wirklich am meisten Spaß gemacht. Würde ich da mit meinem Bruder auf der Couch sitzen, das Gamepad hin und her reichen und einfach immer jeweils den Highscore des anderen jagen --> Ich vermute, dann hätte ich viel mehr Zeit mit Trials verbracht. Das Ding an sich ist echt geil. Ich hatte da auch einige sehr coole Momente, bei denen einfach wirklich witzige Crashes passiert sind, oder einfach ein Rennen so richtig geil gelaufen ist und jeder "close Call" zu meinen Gunsten ausging.

Ich hatte halt nur echt Bock drauf, einfach mal alle Strecken abzufahren und dann kommt man in diese "Load-Screen->Menübelästigung->Load-Screen-Gameplay"-Abfolge rein, die mich da letztlich abgeblockt hat.

Das es so lange gedauert hat, bis es jetzt eben in "Aber Warum?" aufgetaucht ist war ja, dass ich immer dachte: "Das ist schon echt geil. Das machst irgendwann noch als Wertschätzung."

Naja.

Andre
Oh ja, Zeiten des Kumpels jagen ist toll. Aber auch extrem frustig irgendwann, wenn jeder kleine Fehler schon die Zeit zunichte macht.
Und Fehler passieren schnell einmal.
Und mit China bist jetzt IIRC bei den "Mittel" Strecken, da beginnt ein wenig die Schwierigkeit, aber da ist noch viel Luft nach oben.

Das wäre ja was für Git Gud Vol.2 - Andre Edition 8-)
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Ingmar1981
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Ingmar1981 »

Dieses "Berlin 36" klingt wirklich hochgradig verstörend, widerlich und inkompetent. Dafür ist der Titel dieser Folge mehr als preisverdächtig. :mrgreen: :clap:
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Symm
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Symm »

Hab mir eben mal Gameplay von Berlin 1936 angeschaut. Mein lieber Herr Gesangsverein.
Ich mein, da muss doch ein Entwickler irgendwo an einem Schreibtisch gesessen haben, leicht nach hinten gelehnt und voller Stolz innerlich "Endlich fertig" geschrieen haben. Voller Stolz das Steambackend öffnen und auf Release drücken.
Jetzt mal Abseits von Berlin 1936. Verliert man als Entwickler von solchen Medienprodukten vielleicht irgendwann mal das Auge für das Gesamtwerk.
Ich mein klar, man ist vielleicht stolz, wenn man Bug X oder Y endlich losgeworden ist. Aber so mal in sich gehen und reflektieren was man da als Gesamtwerk geschaffen hat?
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rammmses
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von rammmses »

Jetzt musste ich mir sofort "Berlin 1936" Gameplay angucken. Alter Falter.
Andre hat ja ganz die permanente zeitgenössische Marschmusik und die eingeblendete Taschenuhr mit Hitler-Portrait unterschlagen. Dazu noch alles in schwarz-weiß-rot. Außerdem hat das Spiel angeblich Wettereffekte und die Möglichkeit Hitlers Geburtstag zu feiern. (!)
Ich kann mir keinen Entwickler vorstellen, dem ich lieber entsetzt "Aber warum???" zurufen würde. WTF-Game des Jahres.
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Laflamme
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Laflamme »

Mir hat bei Berlin 1936 schon das Gesagte im Cast gereicht, da brauch ich mir nun wirklich nichts mehr anschauen. Aber sagen wir mal so, wenn das wirklich nur ein Cashgrab ist, dann sind die Zielgruppe wohl eh nur Neonazis, und die tun mir auch nicht leid wenn sie 20 Euro ärmer werden und dafür als Gegenwert ein Sch*** "Spiel" bekommen.

Bei My lovely Daughter war ich allerdings etwas verwirrt. Das hört sich vom Titel her an wie das übliche Visual Novel Konzept, Vater-Tochter Romanze, von einem Miniteam oder einer einzelnen Person entwickelt und über Patreon finanziert, allerdings die Hauptfiguren weger der Patreon Terms of Service als Vermieter / Mieter oder WG-Gemeinschaft bezeichnet, und über einen Inzestpatch bekommst du dann das "Originalspiel" zurück. Stellte sich für mich die Frage, wieso das nicht bei Touchscreen besprochen wird und warum André sowas spielt? :D Nachdem die Verwirrung beseitigt war stelle ich fest, dass es nichts für mich ist.
Einer der OGs des Hörerbiers (André Peschke in "Zwei Jahre The Pod")
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Andre Peschke
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Andre Peschke »

Symm hat geschrieben: 23. Okt 2019, 11:40 Jetzt mal Abseits von Berlin 1936. Verliert man als Entwickler von solchen Medienprodukten vielleicht irgendwann mal das Auge für das Gesamtwerk.
Ich mein klar, man ist vielleicht stolz, wenn man Bug X oder Y endlich losgeworden ist. Aber so mal in sich gehen und reflektieren was man da als Gesamtwerk geschaffen hat?
Ich habe wirklich keine Ahnung, was der Entwickler überhaupt dachte, was er da macht. Der Eindruck ist tatsächlich am ehesten der eines Menschen, der einfach keinerlei Reflektionsfähigkeit besitzt und vermutlich wenig bis keinen Kontakt während (bzw. bezüglich) der Entwicklung hatte. Da saß er vor seinem Rechner, werkelte Gott-weiß-wie-lang an diesem Ding herum und war selbst nicht in der Lage zu sehen, was er da tut. Wie diese armen Tröpfe, die bei DSDS zum Vorsingen antreten und du denkst: "Warum hast du nicht nur wenigstens EINEN Freund oder EINE Freundin, die dich genug liebt um zu sagen: Nein!". Das ist tatsächlich die stärkste Spekulation, die ich aufbieten kann. Gefolgt von "es ist doch notdürftig kaschierte Propaganda, nur eben unfassbar inkompetent".
rammmses hat geschrieben: 23. Okt 2019, 15:11 Andre hat ja ganz die permanente zeitgenössische Marschmusik und die eingeblendete Taschenuhr mit Hitler-Portrait unterschlagen. Dazu noch alles in schwarz-weiß-rot. Außerdem hat das Spiel angeblich Wettereffekte und die Möglichkeit Hitlers Geburtstag zu feiern. (!)
Das mit dem Hitlergeburtstag ist glaube ich diese Parade, die ich in der Folge erwähnt habe. Die, deren Regimenter durch alle Busse durchclippen...

Das Ding ist aber wirklich von der ersten Sekunde an verstörend. Ich hab das damals gestartet und schon dröhnt die 1. Strophe der Nationalhymne aus meinem Rechner. Und ich so: "FUCK! DIE NACHBARN! AHHHH! KOPFHÖRER!!!!". Bislang grüßt man mich noch im Hausflur. Vielleicht ist es gut ausgegangen. Was ich mir für den Job so alles antue...ach, was sag ich, für EUCH!!

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Axel
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Axel »

Andre Peschke hat geschrieben: 23. Okt 2019, 15:41
Ich habe wirklich keine Ahnung, was der Entwickler überhaupt dachte, was er da macht. Der Eindruck ist tatsächlich am ehesten der eines Menschen, der einfach keinerlei Reflektionsfähigkeit besitzt und vermutlich wenig bis keinen Kontakt während (bzw. bezüglich) der Entwicklung hatte. Da saß er vor seinem Rechner, werkelte Gott-weiß-wie-lang an diesem Ding herum und war selbst nicht in der Lage zu sehen, was er da tut. Wie diese armen Tröpfe, die bei DSDS zum Vorsingen antreten und du denkst: "Warum hast du nicht nur wenigstens EINEN Freund oder EINE Freundin, die dich genug liebt um zu sagen: Nein!". Das ist tatsächlich die stärkste Spekulation, die ich aufbieten kann. Gefolgt von "es ist doch notdürftig kaschierte Propaganda, nur eben unfassbar inkompetent".
Solche Gedanken kamen mir damals in den 2000ern bei diversen RPG Maker Spielen auch andauernd! Wo dann gerne mal Selbstmordanschläge und dergleichen auf krudeste Weise nachgestellt wurden. :ugly:
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von derFuchsi »

Wollte Jochen nicht schon immer mal ein kontroverses Spiel haben in dem man einen Nazischergen im dritten Reich spielt? Jetzt kann man sogar Hitler persönlich spielen und dann ist es ihm aber auch wieder nicht recht :shifty:

;)
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dadadave
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von dadadave »

Der Entwickler von Berlin 1936 hat sich mehrfach auf Facebook in einer Spielindustrie-Gruppe geäussert und hinterliess dabei nicht den Eindruck einer Person, die aus der Auseinandersetzung mit diesem Teil der Geschichte etwas Wertvolles herausholen kann. Ob's kaschierte Propaganda sein sollte oder ein cleverer Cash-Grab oder letztlich nur eine gewisse historische Faszination, kann ich aber nicht beurteilen. Dass das Attribut "clever" irgendwas mit der Sache zu tun hatte, bezweifle ich jedenfalls.

So nebenbei, als Indieentwickler blutet einem schon manchmal das Herz, dass ausgerechnet so Sachen jene sind, die (und sei's noch so kritische) Aufmerksamkeit und gar Geld erhalten. :-D (Mir ist schon klar, Spielejournalisten schulden Entwicklern nichts, sind nicht für deren Marketing zuständig und müssen selbst schauen, wie sie ein Einkommen generieren. Dass Menschen immer wieder mal gerne Totalabstürze begaffen, sozusagen die Lust am Unfall, ist ja überal teil der Medienökonomie. Bedauern kann man's ja trotzdem, ohne irgendwem deswegen jetzt einen Vorwurf zu machen).
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Andre Peschke
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Andre Peschke »

dadadave hat geschrieben: 23. Okt 2019, 16:29 Bedauern kann man's ja trotzdem, ohne irgendwem deswegen jetzt einen Vorwurf zu machen).
Ey, ich bedaure es auch. Damals erschien es eben interessant, weil sich erstmal alle aufgeregt haben, ohne das Spiel zu kennen. Hätte ich rückblickend vllt. auch tun sollen... :D

Das mit der Facebook-Gruppe hatte mir Jochen auch mal erzählt. Hab's dann aber so viel später nicht mehr gefunden.

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Oliver Naujoks
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Oliver Naujoks »

dadadave hat geschrieben: 23. Okt 2019, 16:29 So nebenbei, als Indieentwickler blutet einem schon manchmal das Herz, dass ausgerechnet so Sachen jene sind, die (und sei's noch so kritische) Aufmerksamkeit und gar Geld erhalten. :-D
Für mich persönlich war es schon interessant und 'wertvoll' zumindest von diesem Spiel zu erfahren. Natürlich habe ich mir in der Mittagspause dann auch mal ein Gameplay-Video davon auf Youtube angesehen und, das schafft auch nicht jedes Video, zumindest den Mund eine Weile nicht mehr zu bekommen. Weil es halt nicht nur ein Unfall ist, sondern schon auf interessante Weise verstörend.

Ein bisher vielleicht etwas vernachlässigter Aspekt: In einem Spiel durch das Berlin von 1936 zu kurven oder zu gehen - das hat nun definitiv schon irgendwas (zumindest wenn man alt genug ist, damals zu der Zeit dabei gewesen zu sein - äh mit 'damals zu der Zeit' meine ich jetzt 3D Engines wie die Build-Engine um das Jahr 1996 :lol: ).

Eine Mod ohne Nazi- und Marschmusik, Wikipedia-Dumps und vor allem eine, in welcher ich nicht ausgerechnet Adolf Hitler spielen könnte bzw. "müsste", die würde ich vielleicht sogar mal anfassen.
Spielt: Cricket 24, NHL 24, Cyberpunk 2077: Phantom Liberty, Carol Reed 14: The Fall of April, Sherlock (Melbourne House)
Liest: "Und sie rührten an den Schlaf der Welt", C.F. Mahrendorff // "Blue Giant Explorer", Shinichi Ishizuka
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Leonard Zelig
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Leonard Zelig »

Andre Peschke hat geschrieben: 23. Okt 2019, 16:37 Das mit der Facebook-Gruppe hatte mir Jochen auch mal erzählt. Hab's dann aber so viel später nicht mehr gefunden.
Wurde leider alles gelöscht, auch die Diskussion zum Artikel in "Neues Deutschland".
https://www.neues-deutschland.de/artike ... ienen.html
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Rigolax
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von Rigolax »

Wurde der Dev von Berlin 1936 eigentlich mittlerweile angezeigt? Jugendschutz.net schrieb ja: "Weitere rechtliche Schritte gegen den Entwickler werden geprüft."
https://fis.jugendschutz.net/master-det ... aber-nicht
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HerrReineke
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von HerrReineke »

Rigolax hat geschrieben: 23. Okt 2019, 18:51 Wurde der Dev von Berlin 1936 eigentlich mittlerweile angezeigt? Jugendschutz.net schrieb ja: "Weitere rechtliche Schritte gegen den Entwickler werden geprüft."
https://fis.jugendschutz.net/master-det ... aber-nicht
Fände ich auch spannend zu erfahren, weiß ich aber nichts von. Fände es aber auch befremdlich, wenn die BPjM Verdachtsfälle nicht an die Staatsanwaltschaft weiterleiten würde. Was bei einer Behörde aber nichts heißen muss :roll:

Ich weiß nur, dass er es auch mit Urheberrechten nicht so genau genommen hat, denn bei einem seiner Trailer hat er ungefragt und unlizensiert den Song einer deutschen (linkspolitischen) Band genutzt, die das erfahren haben und kein bisschen lustig fanden. Mutmaßlich gab das auch einigen Ärger, wenn auch keinen strafrechtlichen :whistle:

Und hey: Andre ist einer von fast 60 "glücklichen" Käufern gewesen - da ist unser Backer-Geld ja wundervoll angelegt gewesen :ugly:
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dadadave
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Re: Aber Warum?! - Ich war ein Hitler-Zeppelin

Beitrag von dadadave »

Oliver Naujoks hat geschrieben: 23. Okt 2019, 16:47
dadadave hat geschrieben: 23. Okt 2019, 16:29 So nebenbei, als Indieentwickler blutet einem schon manchmal das Herz, dass ausgerechnet so Sachen jene sind, die (und sei's noch so kritische) Aufmerksamkeit und gar Geld erhalten. :-D
Für mich persönlich war es schon interessant und 'wertvoll' zumindest von diesem Spiel zu erfahren. Natürlich habe ich mir in der Mittagspause dann auch mal ein Gameplay-Video davon auf Youtube angesehen und, das schafft auch nicht jedes Video, zumindest den Mund eine Weile nicht mehr zu bekommen. Weil es halt nicht nur ein Unfall ist, sondern schon auf interessante Weise verstörend.

Ein bisher vielleicht etwas vernachlässigter Aspekt: In einem Spiel durch das Berlin von 1936 zu kurven oder zu gehen - das hat nun definitiv schon irgendwas (zumindest wenn man alt genug ist, damals zu der Zeit dabei gewesen zu sein - äh mit 'damals zu der Zeit' meine ich jetzt 3D Engines wie die Build-Engine um das Jahr 1996 :lol: ).

Eine Mod ohne Nazi- und Marschmusik, Wikipedia-Dumps und vor allem eine, in welcher ich nicht ausgerechnet Adolf Hitler spielen könnte bzw. "müsste", die würde ich vielleicht sogar mal anfassen.
Also dem Grundkonzept, das Leben in einem faschistischen Staat zu zeigen, will ich definitiv nicht grundsätzlich die Berechtigung absprechen, im Gegenteil. Nazis sind in Spielen ja oft nichts weiteres als dankbare Schiessbudenfiguren, die einem das allfällige schlechte Gewissen nehmen sollen, dass man einen Amoklauf als Spielmechanik geniesst. Auf Menschen schiessen dürfen ohne den Hauch eines schlechten Gewissens zu haben, das ist ja böse gesagt die Videospielvariante von "having your cake and eating it, too". Ich hab "Through the Darkest of Times" noch nicht gespielt, aber vom Ansatz her scheint mir das eine tiefgründigere Herangehensweise als die meisten Spiele mit WW2 Thematik. Einen Walking Simulator im Reichssetting könnt ich mir auch gut vorstellen.

Und eben, ich anerkenne ja durchaus, dass die Besprechung von sowas interessant sein kann, Aufmerksamkeit ist als Indieentwickler bloss ein derart knappes Gut, dass man dem automatisch nachtrauert... :-D
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