Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

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Phazonis
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von Phazonis »

XfrogX hat geschrieben: 4. Jan 2020, 20:13
Phazonis hat geschrieben: 3. Jan 2020, 20:01
billi hat geschrieben: 3. Jan 2020, 17:44 Die Frage, ob man Feuerwerk "braucht" lässt sich leicht mit einem Zitat von Sheldon Cooper beantworten:
"Wir müssen Nahrung zu uns nehmen, Exkremente ausscheiden und Sauerstoff einatmen, um vorzeitiges Absterben der Zellen zu verhindern. Alles andere ist optional."

Ansonsten erinnere ich mich noch gut, dass in meiner Jugend die Silvesterknallerei der Höhepunkt des Jahres war.
Inzwischen brauche ich das nicht mehr, habe auch schon seit Jahren kein Feuerwerk mehr gekauft. Andererseits schaue ich nach wie vor noch gerne zu.

Eigentlich könnte ich nun egoistisch sein und sagen "ich hatte meinen Spaß, ihr könnt das gerne verbieten" - aber wäre das fair gegenüber den jungen Leuten, denen die Knallerei gerade wichtig ist? Ich weiß es nicht...

Zum Bild von Desotho: die Müllberge an Neujahr ärgern mich ebenfalls :cry:
Ja, denn a.) gibt es hier mehrere Vorschläge die Feuerwerk nicht komplett verbieten. Ein Verbot für privates Feuerwerk erlaubt zum Beispiel immer noch öffentliches. und b.) Weil mit besipielsweise Lasershows es sogar Alternativen gibt die weniger problematisch sind.
Das verbietet aber gerade das selber zünden was als Jugendlicher ja den großen Reiz ausmacht.

Wenn man das verbietet bin ich aber für alles verbieten. Dann will ich nämlich garkeinen krach und Lärm mehr. Warum sollen einige wenige davon profitieren.
Du kannst den freundlichen Pyrotechniker bestimmt mal fragen, ob das Kind einen der Knöpfe mal drücken darf.

Oh ich habe auch nichts gegen ein komplettes Verbot, aber mir reicht es schon es aus den Privathänden zu nehmen, die wie man jetzt wieder sieht manchmal noch nicht mal hinter sich aufräumen. Und diese einige Wenige sind dann Pyrotechniker ,aka die Leute mit entsprechender Ausrüstung und Ausbildung, die können von mir aus gerne profitieren.
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Axel
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von Axel »

Ich glaube ein komplettes Verbot wäre vielleicht tatsächlich zu hart. Aber da wir ja in Deutschland für alles eine Erlaubnis braucht: Warum kein Führerschein oder ähnliches? Ich meine, Waffen kann ja hier zum Glück auch nicht jeder Dahergelaufene kaufen, sondern braucht einen Waffenschein.
vicsbier
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von vicsbier »

Ja, braucht es, es ist ein Teil unserer Kultur. Da gibt es auch schlimmere Dinge, die ich eher abschaffen würde...
Phazonis
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von Phazonis »

vicsbier hat geschrieben: 5. Jan 2020, 00:41 Ja, braucht es, es ist ein Teil unserer Kultur. Da gibt es auch schlimmere Dinge, die ich eher abschaffen würde...
Hach sieh an wann wurde das Feuerwerk denn zum Kulturgut? Wenn du das so vollmündig verkündest wirst du doch bestimmt die kulturelle Signifikanz nachweisen können, zum Beispiel indem du mir mehrere Erwähnungen in Literatur nachweisen kannst oder ähnliches.

Im Gegenteil Feuerwerk ist eine chinesische Tradition und ist in Europa erst im späten 14. Jh aufgetaucht, denn Überraschung man braucht dafür Schwarzpulver, was ebenfalls aus China stammt. In wie weit das also überhaupt deutsche Kultur bezeichnet werden darf ist höchst fraglich, man könnte sogar böse sagen Feuerwerk gehört so sehr zu unserer Kultur wie Halloween.

Und selbst wenn ist das ein schlechtes Argument. Blutlassen gehörte auch mal zur Kultur, ebenso wie Zwangsheiraten, schlechte sanitäre Anlagen und damit Verrecken an Cholera und vieles weiteres. Nur weil etwas alt ist ist noch lange nicht Kultur oder erhaltenswert.
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von vicsbier »

Phazonis hat geschrieben: 5. Jan 2020, 01:50
vicsbier hat geschrieben: 5. Jan 2020, 00:41 Ja, braucht es, es ist ein Teil unserer Kultur. Da gibt es auch schlimmere Dinge, die ich eher abschaffen würde...
Hach sieh an wann wurde das Feuerwerk denn zum Kulturgut? Wenn du das so vollmündig verkündest wirst du doch bestimmt die kulturelle Signifikanz nachweisen können, zum Beispiel indem du mir mehrere Erwähnungen in Literatur nachweisen kannst oder ähnliches.

Im Gegenteil Feuerwerk ist eine chinesische Tradition und ist in Europa erst im späten 14. Jh aufgetaucht, denn Überraschung man braucht dafür Schwarzpulver, was ebenfalls aus China stammt. In wie weit das also überhaupt deutsche Kultur bezeichnet werden darf ist höchst fraglich, man könnte sogar böse sagen Feuerwerk gehört so sehr zu unserer Kultur wie Halloween.

Und selbst wenn ist das ein schlechtes Argument. Blutlassen gehörte auch mal zur Kultur, ebenso wie Zwangsheiraten, schlechte sanitäre Anlagen und damit Verrecken an Cholera und vieles weiteres. Nur weil etwas alt ist ist noch lange nicht Kultur oder erhaltenswert.
Was spielt der Zeitpunkt für eine Rolle? Das Feuerwerk ist eine technische Erweiterung der Möglichkeiten und wurden in alte Bräuche integriert. Feuerwerke, so gibt zB die Wikipedia an, gibt es schon seit der Barockzeit in Europa und es gibt sehr viele Bräuche mit Feuerwerk, Licht und Lärm.
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von Phazonis »

vicsbier hat geschrieben: 5. Jan 2020, 16:35 Was spielt der Zeitpunkt für eine Rolle? Das Feuerwerk ist eine technische Erweiterung der Möglichkeiten und wurden in alte Bräuche integriert. Feuerwerke, so gibt zB die Wikipedia an, gibt es schon seit der Barockzeit in Europa und es gibt sehr viele Bräuche mit Feuerwerk, Licht und Lärm.
Oh eine große, weil Traditionen ja sowas wie Alter mit sich bringen und du selbst quasi Argumente lieferst, warum dein Claim unsinnig ist. Sie wurden in alte Bräuche integriert richtig, also sind sie keinst Weiste wichtig für diese und wir entfernen sie wieder, denn sie sind nicht wesentlicher Bestandteil. Klar zur Barockzeit haben Adelige ihren Spaß daran gehabt ein bisschen rumzuknallen, die hielten von hygiene aber auch nichts und ich wüsste jetzt nicht was Feuerwerk jetzt zum Kulturgut erhebt.
Und vorallen ist es deine Verantwortung mal deinen Claim irgendwie zu begründen. Wo ist die Begründung für das Kulturgut? Wo die kulturelle Signifikanz? Das hört sich wieder nur wie eine faule Begründung dafür an nichts Ändern zu müssen.
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von vicsbier »

Phazonis hat geschrieben: 5. Jan 2020, 17:59
vicsbier hat geschrieben: 5. Jan 2020, 16:35 Was spielt der Zeitpunkt für eine Rolle? Das Feuerwerk ist eine technische Erweiterung der Möglichkeiten und wurden in alte Bräuche integriert. Feuerwerke, so gibt zB die Wikipedia an, gibt es schon seit der Barockzeit in Europa und es gibt sehr viele Bräuche mit Feuerwerk, Licht und Lärm.
Oh eine große, weil Traditionen ja sowas wie Alter mit sich bringen und du selbst quasi Argumente lieferst, warum dein Claim unsinnig ist. Sie wurden in alte Bräuche integriert richtig, also sind sie keinst Weiste wichtig für diese und wir entfernen sie wieder, denn sie sind nicht wesentlicher Bestandteil. Klar zur Barockzeit haben Adelige ihren Spaß daran gehabt ein bisschen rumzuknallen, die hielten von hygiene aber auch nichts und ich wüsste jetzt nicht was Feuerwerk jetzt zum Kulturgut erhebt.
Und vorallen ist es deine Verantwortung mal deinen Claim irgendwie zu begründen. Wo ist die Begründung für das Kulturgut? Wo die kulturelle Signifikanz? Das hört sich wieder nur wie eine faule Begründung dafür an nichts Ändern zu müssen.
Ich finde 500 Jahre ist schon etwas wie Tradition. Möchtest du auch den Weihnachtsmann/Christkind/Nikolaus und die Osterfeuer abschaffen?
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von Phazonis »

vicsbier hat geschrieben: 5. Jan 2020, 19:56 Ich finde 500 Jahre ist schon etwas wie Tradition. Möchtest du auch den Weihnachtsmann/Christkind/Nikolaus und die Osterfeuer abschaffen?
Ist das ernsthaft alles? Also mal abgesehen von einem wieteren logischen Fehler: Feuerwerk tauchte im 14. Jh. auf, was heißt ab dann konnte es in Traditionen assimiliert werden. Ab wann das geschah müsstest du auch erst beweisen, damit irgendeine Zeitangabe stimmt.
a.)Du hast immer noch nicht bewiesen, dass es eine Tradition ist. (Wenn ja würde man ja Erwähnungen in Büchern, Gedichten oder sonstigen finden wie eben zu Weihnachten und Co.) b.) das diese Tradition erhaltenswert ist ( Blutlassen war auch mal eine Tradition) und/oder c.) Das das Silvesterfeuerwerk irgendeine kulturelle Signifikanz für unsere Gesellschaft hat.

Also fang an! Denn ich habe kein Bock mehr auf konservatives "aber das ist doch Tradition" ohne irgendwelche Nachweise. Es ist nur wieder ein Scheinargument, was herrausgebracht wird, weil man damit meint die eigene Meinung wäre bewiesen.
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von vicsbier »

Phazonis hat geschrieben: 4. Feb 2020, 16:14
vicsbier hat geschrieben: 5. Jan 2020, 19:56 Ich finde 500 Jahre ist schon etwas wie Tradition. Möchtest du auch den Weihnachtsmann/Christkind/Nikolaus und die Osterfeuer abschaffen?
Ist das ernsthaft alles? Also mal abgesehen von einem wieteren logischen Fehler: Feuerwerk tauchte im 14. Jh. auf, was heißt ab dann konnte es in Traditionen assimiliert werden. Ab wann das geschah müsstest du auch erst beweisen, damit irgendeine Zeitangabe stimmt.
a.)Du hast immer noch nicht bewiesen, dass es eine Tradition ist. (Wenn ja würde man ja Erwähnungen in Büchern, Gedichten oder sonstigen finden wie eben zu Weihnachten und Co.) b.) das diese Tradition erhaltenswert ist ( Blutlassen war auch mal eine Tradition) und/oder c.) Das das Silvesterfeuerwerk irgendeine kulturelle Signifikanz für unsere Gesellschaft hat.

Also fang an! Denn ich habe kein Bock mehr auf konservatives "aber das ist doch Tradition" ohne irgendwelche Nachweise. Es ist nur wieder ein Scheinargument, was herrausgebracht wird, weil man damit meint die eigene Meinung wäre bewiesen.
500 Jahre sind für dich keine Tradition? Es gibt Menschen, die schauen jährlich den Superbowl seit der Übertragung im deutschen Free-TV und halten das für eine Tradition... Aber du scheinst mir auf Kriegsfuß mit Traditionen zu stehen. Bist wohl kein Traditionalist wie?
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von Phazonis »

vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 16:59 500 Jahre sind für dich keine Tradition? Es gibt Menschen, die schauen jährlich den Superbowl seit der Übertragung im deutschen Free-TV und halten das für eine Tradition... Aber du scheinst mir auf Kriegsfuß mit Traditionen zu stehen. Bist wohl kein Traditionalist wie?
Ich würde ja mal lesen empfehen, aber gut wir sind wieder so weit, dass ich mich selbst zitieren darf:
Phazonis hat geschrieben: 4. Feb 2020, 16:14 Ist das ernsthaft alles? Also mal abgesehen von einem wieteren logischen Fehler: Feuerwerk tauchte im 14. Jh. auf, was heißt ab dann konnte es in Traditionen assimiliert werden. Ab wann das geschah müsstest du auch erst beweisen, damit irgendeine Zeitangabe stimmt.
Also wo kommen bitte die 500 Jahre her? Ich könnte genau so gut behaupten das ganze ist nur 100 Jahre alt und deswegen eh so insignifikant, dass man es weglassen kann.
Aber ja wenn ich schon Tradition höre kommt dann der selbe Stuss den man von dir sehen darf.
"Warum machen wir das?"
"Tradition!"
"Aber warum machen wir das so?"
"Es ist Tradition."
"Aber diese Tradition ist schädlich und wir hätten sogar Alternativen..."
"Es ist Tradition, also hör mit auf mit Argumenten zu kommen. Das war schon immer so und wird auch so bleiben!"
Ich sehe rein gar nichts verwerfliches daran also sämtlichen Traditionen kritisch gegenüber zu stehen. Besonders mit Blick auf unsere Historie und was nicht alles durch Traditionen angeblich gerechtfertigt wurde, würde ich mal sagen die Deutschen können gar nicht traditionskritisch genug sein.
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von vicsbier »

Phazonis hat geschrieben: 4. Feb 2020, 17:12
vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 16:59 500 Jahre sind für dich keine Tradition? Es gibt Menschen, die schauen jährlich den Superbowl seit der Übertragung im deutschen Free-TV und halten das für eine Tradition... Aber du scheinst mir auf Kriegsfuß mit Traditionen zu stehen. Bist wohl kein Traditionalist wie?
Ich würde ja mal lesen empfehen, aber gut wir sind wieder so weit, dass ich mich selbst zitieren darf:
Phazonis hat geschrieben: 4. Feb 2020, 16:14 Ist das ernsthaft alles? Also mal abgesehen von einem wieteren logischen Fehler: Feuerwerk tauchte im 14. Jh. auf, was heißt ab dann konnte es in Traditionen assimiliert werden. Ab wann das geschah müsstest du auch erst beweisen, damit irgendeine Zeitangabe stimmt.
Also wo kommen bitte die 500 Jahre her? Ich könnte genau so gut behaupten das ganze ist nur 100 Jahre alt und deswegen eh so insignifikant, dass man es weglassen kann.
Aber ja wenn ich schon Tradition höre kommt dann der selbe Stuss den man von dir sehen darf.
"Warum machen wir das?"
"Tradition!"
"Aber warum machen wir das so?"
"Es ist Tradition."
"Aber diese Tradition ist schädlich und wir hätten sogar Alternativen..."
"Es ist Tradition, also hör mit auf mit Argumenten zu kommen. Das war schon immer so und wird auch so bleiben!"
Ich sehe rein gar nichts verwerfliches daran also sämtlichen Traditionen kritisch gegenüber zu stehen. Besonders mit Blick auf unsere Historie und was nicht alles durch Traditionen angeblich gerechtfertigt wurde, würde ich mal sagen die Deutschen können gar nicht traditionskritisch genug sein.
Traditionen sind ein Teil der Kultur, sie definieren uns, sie geben uns das Gefühl von Heimat, Zusammengehörigkeit usw.
Wieso können wir Deutschen nicht traditionskritisch genug im Hinblick auf unsere Geschichte sein?
Phazonis
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von Phazonis »

vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 17:37 Traditionen sind ein Teil der Kultur,
Ja habe ich auch nicht verneint. Traditionskritsch zu sein heißt auch nicht alle abzulehen, aber im Gegensatz zu dir eben dir Ausrede: "Es ist Tradition" nicht zu akzeptieren. Man kann Traditionen ändern oder wenn sie unhaltbar sind abschaffen.
vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 17:37sie definieren uns,
Also ich pflege es ja mich selbst zu definieren, aber fein wenn es für ihr Selbstwertgefühl wichtig ist jedes Jahr ein paar 100€ in die Luft zu ballern würde ich eher ein Psychater empfehlen.
vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 17:37 sie geben uns das Gefühl von Heimat, Zusammengehörigkeit usw.
Auch das würde ich stark bezweifeln. Ich fühle mich nicht plötzlich zuhause, nur weil ich an den Traditionen einer Region teilnehme und genauso wenig fühle ich mich zusammen gehörig mit dem nächsten Fremden neben mir. Scheint also sehr subjektiv zu sein. Aber Pathos und Tradition schaltet halt so wunderbar das Hirn aus, womit wir zu letzten Teil kommen.
vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 17:37 Wieso können wir Deutschen nicht traditionskritisch genug im Hinblick auf unsere Geschichte sein?
Dann sollten sie sich mal belesen welche Mittel in der Zeit von 1930 genutzt wurden, um den Nazis an die macht zu helfen. Die trieften nur so von Pathos und Tradition. Um es aber kurz zu machen: https://youtu.be/5Luu1Beb8ng
Auch wenn man das ganze Video nur empfehlen kann, besonders der Teil ab 5:50 zeigt schön wie man Traditionen missbrauchen kann.
toxic_garden

Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von toxic_garden »

Na dann setzen wir dieser patzig-emotionalen Ansammlung von Anfeindungen doch einfach mal ein paar emotionslose Fakten entgegen...
Phazonis hat geschrieben: Also wo kommen bitte die 500 Jahre her? Ich könnte genau so gut behaupten das ganze ist nur 100 Jahre alt und deswegen eh so insignifikant, dass man es weglassen kann.
Aber ja wenn ich schon Tradition höre kommt dann der selbe Stuss den man von dir sehen darf.
gemäß dem Lexikon der Bräuche und Feste wurde das erste, europäische Feuerwerk 1475 verschriftlicht. In Deutschland wird es das erste mal im Bezug auf Feierlichkeiten im 16. Jahrhundert erwähnt. Mit ein wenig ebenso emotionsloser Mathematik kann man also ohne Weiteres 500 Jahre berechnen. Falls du weitere Nachweise für die traditionelle Verwendung im deutschen Raum brauchst, kann ich dir gerne die mühevolle Arbeit abnehmen, den entsprechenden Suchbegriff bei Google einzugeben. Ist ja auch alles nicht so einfach.
Patzifatz hat geschrieben:Ich sehe rein gar nichts verwerfliches daran also sämtlichen Traditionen kritisch gegenüber zu stehen. Besonders mit Blick auf unsere Historie und was nicht alles durch Traditionen angeblich gerechtfertigt wurde, würde ich mal sagen die Deutschen können gar nicht traditionskritisch genug sein.
rieche ich da einen leichten Ansatz von Godwin's Law? Na? Naaa? Komm schon, bestimmt lag es dir doch auf der Zunge. Was war es? "Die Nazis haben auch Feuerwerk benutzt"? Oder "Hitler war ein großer Raketen-Freund"? Willst du wirklich das platteste aller Totschlagargumente so früh schon verfeuern? (pun intended)
Patzinos hat geschrieben: Auch das würde ich stark bezweifeln. Ich fühle mich nicht plötzlich zuhause, nur weil ich an den Traditionen einer Region teilnehme und genauso wenig fühle ich mich zusammen gehörig mit dem nächsten Fremden neben mir.
vielleicht solltest du's mal probieren. Man soll ja immer offen für neues sein und du klingst schwer danach, als könntest du ein paar mehr Freunde gut gebrauchen.
Patzi hat geschrieben:Aber Pathos und Tradition schaltet halt so wunderbar das Hirn aus
belegen Sie diese These!
Oh nein, warte. Ich kann's mir schon denken. "Irgendwas mit Nazis". Got it.
Phazonis hat geschrieben: 4. Feb 2020, 18:14 Also ich pflege es ja mich selbst zu definieren, aber fein wenn es für ihr Selbstwertgefühl wichtig ist jedes Jahr ein paar 100€ in die Luft zu ballern würde ich eher ein Psychater empfehlen.
und ich würde empfehlen, doch einfach mal aus deiner mauligen, kleinen Dunstglocke raus zu kommen. Einfach mal die wutgeröteten Glubscherchen ein bisschen durch die Gegend schweifen lassen und feststellen, dass Menschen zu vielerlei Anlässen Geld für vergängliche Dinge ausgeben. Auch ohne, dass ihnen therapeutische Hilfe nahegelegt werden müsste. Wobei mir die Idee schon irgendwie recht ulkig vorkommt, dass jemand auf einer Hochzeitsfeier rein platzt und schreit "DIESE DREISTÖCKIGE TORTE HAT 500 EURO GEKOSTET! NE COPPENRATH & WIESE AUS DEM TIEFKÜHLREGAL HÄTTE ES SCHON FÜR NEN ZEHNER GEGEBEN! WACHT AUF, IHR VOR PATHOS TRIEFENDEN TRADITIONALISTEN! UND GEBT DEN REIS HER! DAVON WERDEN DIE TAUBEN KRANK!!" :lol:
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von vicsbier »

toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 18:50 Na dann setzen wir dieser patzig-emotionalen Ansammlung von Anfeindungen doch einfach mal ein paar emotionslose Fakten entgegen...
Die Nazis beriefen sich auf Pathos und Traditionen, die Roten Khmer beriefen sich auf ihre totale Abschaffung: Ich sehe ein Dilemma...

Mach dir nichts draus. Er möchte gerne die Diskussion gewinnen, weshalb er sich allgemeinem Wissen verschliesst und lehnt Traditionen ab. Ich vermute die Schuld beim jährlich ungnädigen Weihnachtsmann ... ;-) Spätestens wenn er eine Familie gründet wird er eigene Traditionen etablieren und deren Wert erkennen.
toxic_garden

Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von toxic_garden »

vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:02Ich vermute die Schuld beim jährlich ungnädigen Weihnachtsmann ... ;-)
du meinst sicherlich "beim kapitalistischen Gleichschaltungsbeauftragten in rotweiss"!
Spätestens wenn er eine Familie gründet wird er eigene Traditionen etablieren und deren Wert erkennen.
ja, das ist eine sehr nett formale Umschreibung für "wächst sich schon noch raus, wenn er erwachsen wird". Das kann sehr gut sein. Mir war nur gerade nach ein bisschen leichtem Geschreibsel, während die PS4 ihre restlichen 3 GB an Update-Files runter lädt. ;)
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von Phazonis »

toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 18:50 gemäß dem Lexikon der Bräuche und Feste wurde das erste, europäische Feuerwerk 1475 verschriftlicht. In Deutschland wird es das erste mal im Bezug auf Feierlichkeiten im 16. Jahrhundert erwähnt. Mit ein wenig ebenso emotionsloser Mathematik kann man also ohne Weiteres 500 Jahre berechnen. Falls du weitere Nachweise für die traditionelle Verwendung im deutschen Raum brauchst, kann ich dir gerne die mühevolle Arbeit abnehmen, den entsprechenden Suchbegriff bei Google einzugeben. Ist ja auch alles nicht so einfach.
Na dann super immerhin einer der erstmal überhaupt einen Beweis dafür anbringen kann, dass es tatsächlich eine so alte Tradition ist. Na dann mach bitte weiter mit den Rest der Punkte die ich schon schrieb: "b.) das diese Tradition erhaltenswert ist ( Blutlassen war auch mal eine Tradition) und/oder c.) Das das Silvesterfeuerwerk irgendeine kulturelle Signifikanz für unsere Gesellschaft hat."
Denn dann hätte das Argument Tradition ja so langsam eine Existenzberechtigung.
toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 18:50 vielleicht solltest du's mal probieren. Man soll ja immer offen für neues sein und du klingst schwer danach, als könntest du ein paar mehr Freunde gut gebrauchen.
Oh durchaus, nur sollte dir wohl auch klar sein, das auf Veranstaltungen auf dennen man sich nicht wohl fühlt, wohl kaum bereit ist Freundschaften zu schließen. Und die Logik man kann da Leute kennenlernen, also ist das zu befürworten ist auch etwas kurzgedacht oder nicht? Das geht nämlich auf zig Veranstaltungen auch welche ohne Tradition.
toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 18:50 und ich würde empfehlen, doch einfach mal aus deiner mauligen, kleinen Dunstglocke raus zu kommen. Einfach mal die wutgeröteten Glubscherchen ein bisschen durch die Gegend schweifen lassen und feststellen, dass Menschen zu vielerlei Anlässen Geld für vergängliche Dinge ausgeben. Auch ohne, dass ihnen therapeutische Hilfe nahegelegt werden müsste. Wobei mir die Idee schon irgendwie recht ulkig vorkommt, dass jemand auf einer Hochzeitsfeier rein platzt und schreit "DIESE DREISTÖCKIGE TORTE HAT 500 EURO GEKOSTET! NE COPPENRATH & WIESE AUS DEM TIEFKÜHLREGAL HÄTTE ES SCHON FÜR NEN ZEHNER GEGEBEN! WACHT AUF, IHR VOR PATHOS TRIEFENDEN TRADITIONALISTEN! UND GEBT DEN REIS HER! DAVON WERDEN DIE TAUBEN KRANK!!" :lol:
Oh auch das sollte man den Leuten besonders beim Heiraten vielleicht doch öfters mal mitteilen: https://www.youtube.com/watch?v=O5BeLinyfpg
Was sich leider auch sehr mit meiner Erfahrung deckt. Die glücklichste Ehe die ich sehen durfte wurde am Geburtstag des einen Ehepartners kuzerhand im Standesamt geschlossen. Die meisten Gäste wussten nichts davon und erwarteten deshalb eben auch nur eine Geburtstagsfeier. Kurz man hat eben auf Traditionen gepfiffen und getan was man für richtig hielt. Und jetzt kommt der Kicker man hat sogar lediglich aus rein materiellen Gründen geheiratet, weil man im Ernstfall füreinander sorgen wollte und weil durch die Ehe eben der Ehepartner durch Extrarechte auch etwas geschützt wird.
Mag sein, dass dies aber auch ein schelchtes Beispiel deiner Seits war.( in dem Fall lasse ich mir das nach Patzi aber nicht nehmen) Ja zahlt gerne für die 500€ Torte, wenn das aber euer Wunsch ist und gerade beim Heiraten ist dies leider öfters wieder das typsiche es ist Tradition. ;) Also in dem Fall eher Eigentor.
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von vicsbier »

toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:08
vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:02Ich vermute die Schuld beim jährlich ungnädigen Weihnachtsmann ... ;-)
du meinst sicherlich "beim kapitalistischen Gleichschaltungsbeauftragten in rotweiss"!
Spätestens wenn er eine Familie gründet wird er eigene Traditionen etablieren und deren Wert erkennen.
ja, das ist eine sehr nett formale Umschreibung für "wächst sich schon noch raus, wenn er erwachsen wird". Das kann sehr gut sein. Mir war nur gerade nach ein bisschen leichtem Geschreibsel, während die PS4 ihre restlichen 3 GB an Update-Files runter lädt. ;)
:D

Wenn er erst eine Familie hat wird er sich freuen, dass die Kinder wenigstens im Dezember stiller und ruhiger im Hinblick auf den kommenden Weihnachtsmann werden und ihre Wünsche niederschreiben und sich so selber besinnen, wenn die Familie sich zum Backen von Keksen trifft und am Heiligen Abend alle aus Fern und Nah zusammenkommen, um die Kekse dann im Kerzenschein zu essen... aber wer schon das Feuerwerk verbieten möchte, der hasst sicherlich auch den Schein von Kerzen...
Zuletzt geändert von vicsbier am 4. Feb 2020, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von vicsbier »

Phazonis hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:19
toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 18:50 gemäß dem Lexikon der Bräuche und Feste wurde das erste, europäische Feuerwerk 1475 verschriftlicht. In Deutschland wird es das erste mal im Bezug auf Feierlichkeiten im 16. Jahrhundert erwähnt. Mit ein wenig ebenso emotionsloser Mathematik kann man also ohne Weiteres 500 Jahre berechnen. Falls du weitere Nachweise für die traditionelle Verwendung im deutschen Raum brauchst, kann ich dir gerne die mühevolle Arbeit abnehmen, den entsprechenden Suchbegriff bei Google einzugeben. Ist ja auch alles nicht so einfach.
Na dann super immerhin einer der erstmal überhaupt einen Beweis dafür anbringen kann, dass es tatsächlich eine so alte Tradition ist. Na dann mach bitte weiter mit den Rest der Punkte die ich schon schrieb: "b.) das diese Tradition erhaltenswert ist ( Blutlassen war auch mal eine Tradition) und/oder c.) Das das Silvesterfeuerwerk irgendeine kulturelle Signifikanz für unsere Gesellschaft hat."
Denn dann hätte das Argument Tradition ja so langsam eine Existenzberechtigung.
toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 18:50 vielleicht solltest du's mal probieren. Man soll ja immer offen für neues sein und du klingst schwer danach, als könntest du ein paar mehr Freunde gut gebrauchen.
Oh durchaus, nur sollte dir wohl auch klar sein, das auf Veranstaltungen auf dennen man sich nicht wohl fühlt, wohl kaum bereit ist Freundschaften zu schließen. Und die Logik man kann da Leute kennenlernen, also ist das zu befürworten ist auch etwas kurzgedacht oder nicht? Das geht nämlich auf zig Veranstaltungen auch welche ohne Tradition.
toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 18:50 und ich würde empfehlen, doch einfach mal aus deiner mauligen, kleinen Dunstglocke raus zu kommen. Einfach mal die wutgeröteten Glubscherchen ein bisschen durch die Gegend schweifen lassen und feststellen, dass Menschen zu vielerlei Anlässen Geld für vergängliche Dinge ausgeben. Auch ohne, dass ihnen therapeutische Hilfe nahegelegt werden müsste. Wobei mir die Idee schon irgendwie recht ulkig vorkommt, dass jemand auf einer Hochzeitsfeier rein platzt und schreit "DIESE DREISTÖCKIGE TORTE HAT 500 EURO GEKOSTET! NE COPPENRATH & WIESE AUS DEM TIEFKÜHLREGAL HÄTTE ES SCHON FÜR NEN ZEHNER GEGEBEN! WACHT AUF, IHR VOR PATHOS TRIEFENDEN TRADITIONALISTEN! UND GEBT DEN REIS HER! DAVON WERDEN DIE TAUBEN KRANK!!" :lol:
Oh auch das sollte man den Leuten besonders beim Heiraten vielleicht doch öfters mal mitteilen: https://www.youtube.com/watch?v=O5BeLinyfpg
Was sich leider auch sehr mit meiner Erfahrung deckt. Die glücklichste Ehe die ich sehen durfte wurde am Geburtstag des einen Ehepartners kuzerhand im Standesamt geschlossen. Die meisten Gäste wussten nichts davon und erwarteten deshalb eben auch nur eine Geburtstagsfeier. Kurz man hat eben auf Traditionen gepfiffen und getan was man für richtig hielt. Und jetzt kommt der Kicker man hat sogar lediglich aus rein materiellen Gründen geheiratet, weil man im Ernstfall füreinander sorgen wollte und weil durch die Ehe eben der Ehepartner durch Extrarechte auch etwas geschützt wird.
Mag sein, dass dies aber auch ein schelchtes Beispiel deiner Seits war.( in dem Fall lasse ich mir das nach Patzi aber nicht nehmen) Ja zahlt gerne für die 500€ Torte, wenn das aber euer Wunsch ist und gerade beim Heiraten ist dies leider öfters wieder das typsiche es ist Tradition. ;) Also in dem Fall eher Eigentor.
Der Aderlass ist noch heute eine medizinische Praxis und Licht ist für uns hier, hier auf der kimbrischen Halbinsel, ein ganz wichtiger Aspekt des Lebens.
Wenn die glücklichste Ehe in deinem Umfeld im Geheimen geschlossen werden musste und nur einer materiellen Absicherung dient, dann erklärt es vieles und ich kann dich nur bedauern...
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Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von Phazonis »

vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:02 Die Nazis beriefen sich auf Pathos und Traditionen, die Roten Khmer beriefen sich auf ihre totale Abschaffung: Ich sehe ein Dilemma...
Ach wirklich, dann zeige mir doch mal das Problem! Ich schaffe auch nicht Traditionen einfach nur ab, weil sie Traditionen sind, sondern weil es dafür viele klar nennbare Gründe gibt, die schon in diesem Thread fielen. Ebenso war ich gar nicht für ein generelles Verbot, sondern nur für ein Verbot vom privaten Böllern. Gemeinden können gerne ein Gemeinschaftsfeuerwerk machen, aber dann eben eins für alle. Das würde auch schon eine Menge einsparen
vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:02 Mach dir nichts draus. Er möchte gerne die Diskussion gewinnen, weshalb er sich allgemeinem Wissen verschliesst und lehnt Traditionen ab.
Keineswegs, aber ich sehe gerne ob meine Ansichten wasserfest sind und ich sage es mal so ihr schafft es nicht gerade die zu Ändern. Wir sind hier auf den hinteren Reihen eines Forums, die eh kaum besucht werden. Was würde mir hier ein "Sieg" bitte bringen? Das ich Angeben kann ein paar Leute argumentativ geschlagen habe, die ich weder kenne noch irgendjemand den ich davon erzähle.
vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:02 Ich vermute die Schuld beim jährlich ungnädigen Weihnachtsmann ... ;-) Spätestens wenn er eine Familie gründet wird er eigene Traditionen etablieren und deren Wert erkennen.
Ich dachte wie wären bei Traditionen? Also bei meinen christlichen Verwandten kommt imer noch das Christkind und nicht diese kapitalistische Konsum erfindung in rot/weiß. Aber auch da ich erkenne durchaus den Wert in Weihnachten, auch wenn man da einiges Wegschneiden könnte.
toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:08 du meinst sicherlich "beim kapitalistischen Gleichschaltungsbeauftragten in rotweiss"!
Na Mensch da weiß sogar einer, dass die Tradition Blusshit ist und verteidigt sie trotzdem. :lol:
toxic_garden hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:08 ja, das ist eine sehr nett formale Umschreibung für "wächst sich schon noch raus, wenn er erwachsen wird". Das kann sehr gut sein. Mir war nur gerade nach ein bisschen leichtem Geschreibsel, während die PS4 ihre restlichen 3 GB an Update-Files runter lädt. ;)
Tja mal sehen. Anscheinend gehört wohl ein gewisser Altersstarsinn dazu Dinge argumentationslos zu verteidigen. ;)
vicsbier hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:31 Der Aderlass ist noch heute eine medizinische Praxis und Licht ist für uns hier, hier auf der kimbrischen Halbinsel, ein ganz wichtiger Aspekt des Lebens.
Wenn die glücklichste Ehe in deinem Umfeld im Geheimen geschlossen werden musste und nur einer materiellen Absicherung dient, dann erklärt es vieles und ich kann dich nur bedauern...
Also ernsthaft das geht wirklich in den Whataboutismus rein. Ja klar der Aderlass wird heute noch verwendet, aber in keinem Verhältnis zur vorherigen Medizin der Säfte und ihrer absolut unsinngen Nutzung von selbigen. Wenn dich das Beispiel stört gibt noch viele andere: Steinigung, Zwangsheirat,... Also nur weil etwas alt ist heißt es nicht es wäre gut.
Beim zweiten weiß ich nun nicht ob es ein Sender- oder Empfänger Problem ist, aber die Ehe wurde nicht geheim geschlossen. Die wurde uns dann schon bei der Geburtstagsfeier mitgeteilt und wir haben sie dann gefeiert. Und ja diese Ehe wurde aus materiellen Gründen geschlossen. Nicht weil man sich selbst die eigene Liebe beweisen musste oder vor der Familie Gesicht waren musste oder Gott bewahre, weil es Tradition ist und man es eben so macht. Halte ich für die gesündeste Herangehensweise.
toxic_garden

Re: Braucht es noch Silvesterfeuerwerk?

Beitrag von toxic_garden »

Phazonis hat geschrieben: 4. Feb 2020, 19:19b.) das diese Tradition erhaltenswert ist ( Blutlassen war auch mal eine Tradition)
eine Tradition zeichnet sich dadurch aus, dass sie i.d.R. aus einer Notwendigkeit heraus entstand, die heute keinerlei Signifikanz mehr hat. Die Tradition der männlichen Beschneidung geht auf die damaligen, hygienischen Zustände zurück. Heutzutage ist das dank medizinischer und allgemeinhygienischer Fortschritte nicht mehr nötig. Ergo: Beschneidung verbieten?

Man kann den emotionalen und kulturellen Wert einer Tradition nicht quantifizieren. Ab wann ist der Schaden/Nutzen-Schwellwert überschritten und wer legt den fest? Du? Ich? (spoiler: ich halte Beides für keine gute Idee)
Phazonis hat geschrieben: und/oder c.) Das das Silvesterfeuerwerk irgendeine kulturelle Signifikanz für unsere Gesellschaft hat.
siehe oben. Die Signifikanz ergibt sich aus der Frage "ist meine kulturelle Identität mit dieser Tradition verbunden?". Im Fall von Silvesterfeuerwerk sage ich da für meinen Teil: ja. Alleine die Tatsache, dass alle gekauften Warten am Abend ausgepackt und zusammen auf einen Tisch aufgeladen werden, fördert und festigt eine Verbundenheit mit den Leuten, mit denen ich feiere. Jeder, egal wie viel er zugesteuert hat, kann sich ne Rakete, einen Bengalo, ne Leuchtkerze oder ne Packung Knallfrösche vom Tisch nehmen. Soll'n sie doch. Es ist genug Schwarzpulver für alle da! Manche werden ein bisschen esoterisch und wickeln kleine Zettel mit Wünschen an das neue Jahr um die Rakete. Auch gut.

Es ist also ein verbindendes Ereignis. Würde Silvester ohne diesen Aspekt trotzdem schön sein? Klar. Würde etwas fehlen? Ganz sicher! Kommen Unbeteiligte dabei zu schaden oder entsteht ihnen ein Nachteil? Nö. Dieses Scheinargument der "erhöhten Feinstaubbelastung" zieht hier absolut nicht. Solange beim Hamburger Hafengeburtstag 30 Kreuzfahrtschiffe ihren Diesel-Ruß zum Schaulaufen in den Wind ballern, die Harley-Days zwei Tage lang ganz Hamburg an der 100 db-Grenze kratzen lassen und ein Flug von Bremen nach München günstiger ist als ein Bahnticket zweiter Klasse, kann mir keiner erzählen, dass diese 8 Stunden erlaubten Abfackelns eine reelle Bedrohung für Körper und Seele wären. Und wer jetzt sagt "aber diese Jugendlichen, die mit Böllern in der Stadt auf Passanten werfen"....jajaja. Diesen Jugendlichen gehört erzählt, dass ihre Mudder ganz kläglich bei der Erziehung versagt hat, die Böller abgenommen und dem Laden, der an Minderjährige verkauft die Schotten dicht gemacht. Es gibt bereits Gesetze zum Schutz vor Feuerwerkskörpern. Die Einhaltung müsste nur tatsächlich deutlich intensiver verfolgt werden.
Mag sein, dass dies aber auch ein schelchtes Beispiel deiner Seits war.( in dem Fall lasse ich mir das nach Patzi aber nicht nehmen) Ja zahlt gerne für die 500€ Torte, wenn das aber euer Wunsch ist und gerade beim Heiraten ist dies leider öfters wieder das typsiche es ist Tradition. ;) Also in dem Fall eher Eigentor.
anderes Beispiel: Urlaube. Für mich gäbe es nichts Öderes, als zwei mal im Jahr für 10 Tage irgendwo an den Strand zu fliegen, um sich da die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen. Trotzdem gibt es in meinem (wie ich anmerken möchte erschreckend progressiven) Freundeskreis genug solcher Traditionalisten. Mittelstreckenflug, Hotel all inkl, zwischendurch mal ein Ausflug auf die Touri-Meile in der nahegelegenen Stadt. Eine ökologische, ökonomische und kulturelle Katastrophe. Und Flachwasserschnorcheln kann ich auch fünfzig Kilometer weiter südlich, da muss es nicht das Mittelmeer sein. Diese Leute fliegen auch mehr "aus Tradition" da hin. Oder gehen "aus Tradition" auf Festivals, ohne eine einzige Band zu sehen. Wacken, Fusion, With Full Force, Melt, .... überall Zeltplatz-Touris. "Da trifft man sich halt aus Tradition jedes Jahr". TREFFT EUCH DOCH EINFACH IN EUREM FUCKING GARTEN HERRGOTT!!.

Da hast du's. Das Leben ist voll von Traditionen, die nominell keinen Sinn ergeben, ne Menge Geld kosten und von außen betrachtet ziemlich dämlich sind. Solange sie den Zweck des kulturellen und sozialen Klebers erfüllen, werde ich nen Teufel tun und jemandem seine Traditionen, seien sie selbstgemacht oder geschichtlich überliefert, absprechen. Und aus dem selben Grund mache ich einen weiten Bogen um den einzigen Dönerladen hier auf dem Dorf, denn sein Fleisch wird "traditionell halal" geschlachtet. Und die Tradition, Tiere bei lebendigem Leib ausbluten zu lassen, möchte ich eher nicht fördern. Hier steht nämlich der kulturelle, neuzeitliche Nutzen (gibt's nicht) im krassen Kontrast zu dem dadurch verursachten Leid (der Tiere).
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