Serientipps

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Axel
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Re: Serientipps

Beitrag von Axel »

meieiro hat geschrieben: 5. Jan 2020, 11:06
Harry Tuttle hat geschrieben: 5. Jan 2020, 10:57
Axel hat geschrieben: 5. Jan 2020, 07:59 Messiah! Großartige Serie und nach Jahren mal wieder was intelligentes von Netflix aka RTL unter den Streamingdiensten (würde mich nicht wundern, wenn Messiah auch genau deswegen nicht fortgesetzt werden würde).
Ähhhhh... und was soll dann das ARTE unter den Streamingdiensten sein? :think:
definitiv MUBI. Es gibt nur 30 Filme. Jeden Tag fliegt der Älteste raus und ein Neuer kommt hinzu.
Oder ARTE selbst! Die haben ne ziemlich grandiose Mediathek - und mit ARTE Concert ein sehr einmaliges Angebot von Klassik über Pop bis hin zu Metal: https://www.arte.tv/de

Mein Vergleich mit RTL kam eher durch die Verflachung der Netflix-Serien in den letzten Jahren. GLOW war beispielsweise anfangs eine echt tolle Serie, wo man als Wrestlingfan viel Spaß mit hatte. In der letzten Staffel jedoch, hat man quasi alles getilgt was mit Wrestling zu tun hatte und nur noch dumme Beziehungsdramen zum Thema gehabt. Ich habe Full House aus den 80ern und 90ern geliebt! Hat jemand mal Fuller House gesehen? Fürchterlich! Auch mit vielen anderen Serien wie Stranger Things, Dark usw kann ich wenig anfangen. Und einst meine Lieblingsserie - Black Mirror - wurde auf Netflix geradezu auf Tatort Niveau runtergedampft. Und was man aus Designated Survivor auf Netflix gemacht hat... Legen wir mal den Mantel des Schweigens drüber. War die 2. Staffel wenigstens noch Guilty Pleasure, war die dritte Staffel ne Totalkatastrophe!

Da überrascht so ein Ausreißer nach oben wie Messiah durchaus. Denn ansonsten steht für mich Netflix schon seit Jahren nicht mehr für Qualität!
sozial Schwache
Bitte „finanziell Schwache“ sagen. :) Menschen mit wenig Einkommen müssen ja lange nicht auch auf sozialer Ebene (= Empathie, Menschlichkeit, etc.) „schwach“ sein...
Harry Tuttle
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Re: Serientipps

Beitrag von Harry Tuttle »

Axel hat geschrieben: 5. Jan 2020, 11:57
meieiro hat geschrieben: 5. Jan 2020, 11:06
Harry Tuttle hat geschrieben: 5. Jan 2020, 10:57

Ähhhhh... und was soll dann das ARTE unter den Streamingdiensten sein? :think:
definitiv MUBI. Es gibt nur 30 Filme. Jeden Tag fliegt der Älteste raus und ein Neuer kommt hinzu.
Oder ARTE selbst! Die haben ne ziemlich grandiose Mediathek - und mit ARTE Concert ein sehr einmaliges Angebot von Klassik über Pop bis hin zu Metal: https://www.arte.tv/de

Mein Vergleich mit RTL kam eher durch die Verflachung der Netflix-Serien in den letzten Jahren. GLOW war beispielsweise anfangs eine echt tolle Serie, wo man als Wrestlingfan viel Spaß mit hatte. In der letzten Staffel jedoch, hat man quasi alles getilgt was mit Wrestling zu tun hatte und nur noch dumme Beziehungsdramen zum Thema gehabt. Ich habe Full House aus den 80ern und 90ern geliebt! Hat jemand mal Fuller House gesehen? Fürchterlich! Auch mit vielen anderen Serien wie Stranger Things, Dark usw kann ich wenig anfangen. Und einst meine Lieblingsserie - Black Mirror - wurde auf Netflix geradezu auf Tatort Niveau runtergedampft. Und was man aus Designated Survivor auf Netflix gemacht hat... Legen wir mal den Mantel des Schweigens drüber. War die 2. Staffel wenigstens noch Guilty Pleasure, war die dritte Staffel ne Totalkatastrophe!

Da überrascht so ein Ausreißer nach oben wie Messiah durchaus. Denn ansonsten steht für mich Netflix schon seit Jahren nicht mehr für Qualität!
sozial Schwache
Bitte „finanziell Schwache“ sagen. :) Menschen mit wenig Einkommen müssen ja lange nicht auch auf sozialer Ebene (= Empathie, Menschlichkeit, etc.) „schwach“ sein...
MUBI kenne ich nicht. Muss ich mir Mal anschauen. Aber ARTE ist ein Fernsehsender und kein Streamingdienst ;). Klar ist bei Netflix in den letzten Jahren das Productionvalue massiv in die Höhe und damit qualitativ auch in die Breite gegangen. Das ist bei den anderen Playern aber nicht anders. Jeder will sich solange die Investoren mitziehen die Pole Position sichern, bevor das große Sterben einsetzt. Aber das heißt nicht das es, gerade in den letzten Jahren, auch positive Beispiele gibt. Fargo, Narcos, The Fall, Russian Doll, The End of the Fucking World,The Sinner, Chef's Table, Abstract, etc...

Und Black Mirror fand ich schon die erste Staffel extrem schwankend in der Qualität. Das war absehbar und hat nichts mit Netflix zu tun ;).
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kami
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Re: Serientipps

Beitrag von kami »

Full House war natürlich auch schon im Original eine ganz furchtbare Serie, schlimm, dass man das Niveau bei der verspäteten Fortsetzung wohl sogar nochmal unterboten hat.
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Heretic
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Re: Serientipps

Beitrag von Heretic »

Ich habe jetzt endlich mal Stranger Things nachgeholt und bin dezent ernüchtert. Es wurde zwar die Atmosphäre typischer 80er-Filme gut eingefangen (Die Goonies lassen schön grüßen), aber inhaltlich waren die ersten beiden Staffeln ziemlich dünn und wenig originell. Ein bisschen "Carrie", ein wenig B-Monsterfilm und wissenschaftliche Experimente von bösen Männern, alles schön kindgerecht dargereicht. Nochmal dasselbe in Staffel 2, etwas aufwändiger inszeniert aber bereits mit weniger Charme. Staffel 3 erscheint mir nach drei Folgen ziemlich albern zu werden und in Richtung Teenie-Schmonzette abzugleiten. Keine Ahnung, ob ich mir das bis zum Ende gebe.

Einen gewissen Unterhaltungswert kann man der Serie nicht absprechen, aber den Hype kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht hatte ich aber durch ebendiesen Hype einfach zu hohe Erwartungen.

Btw: Winona Ryder war als dauerhysterische Mutti in Staffel 1 zwar sehr überzeugend aber auch unglaublich nervig! :mrgreen:
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Axel
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Re: Serientipps

Beitrag von Axel »

kami hat geschrieben: 6. Jan 2020, 11:10 Full House war natürlich auch schon im Original eine ganz furchtbare Serie
Dafür darfst Du Dir das jetzt ein Dauerschleife anhören! Frechheit!!!!1 :evil: :evil: :evil:

;)
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bluttrinker13
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Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

Ich find's übrigens sehr lustig, das laut mehreren News-Seiten The Witcher Stranger Things in Gunst und Abrufen 2019 wohl überholt hat.

:lol: :lol: :lol:

Verdient, imo.
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ProfessorFutura
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Re: Serientipps

Beitrag von ProfessorFutura »

Axel hat geschrieben: 5. Jan 2020, 07:59 Messiah! Großartige Serie und nach Jahren mal wieder was intelligentes von Netflix aka RTL unter den Streamingdiensten (würde mich nicht wundern, wenn Messiah auch genau deswegen nicht fortgesetzt werden würde).

Die Prämisse: Was passiert, wenn in der heutigen Zeit der Messias aka Jesus wieder auf die Welt kommen würde? Wie reagieren die Medien? Wie reagiert die amerikanische Politik?

Das Tolle: Die Hauptfigur Al-Masih sagt garnicht, dass er „Gottes Sohn“ ist, sondern höchstens der Überbringer einer Botschaft. Er könnte auch genauso ein extrem charismatischer Aktivist sein und vielleicht ist er es auch. Diese Ambivalenz finde ich großartig! Viel mehr dreht sich die Serie darum, was Menschen sehen wollen. Wie sehr Menschen bereit sind anderen zu folgen. Ich finde das als Gesellschaftskritik hochinteressant.
Klingt wie 'Er ist wieder da' :D
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bluttrinker13
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Re: Serientipps

Beitrag von bluttrinker13 »

Witcher erst mal durch. Auch wenn die finale 8te Folge sehr spannend und unterhaltsam war, stießen mir hier die Abweichungen von den Büchern zum ersten Mal etwas sauer auf. Bin gespannt wie sie da in season 2 weitermachen, Stichwort Vilgefortz u. a.

Gerne hätte ich auch mehr monster-of-the-week gehabt, bevor der zentrale Ciri-Strang so richtig losgeht, aber dennoch bin und war ich insgesamt sehr zufrieden mit der Adaption.
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Jon Zen
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Re: Serientipps

Beitrag von Jon Zen »

Die neue Serie Watchmen ist nun vollständig verfügbar.
Sie ist aus vielerlei Sicht großartig. Watchmen schafft es, eine komplexe Handlung zu erzählen, einen hervorragenden Artistil zu nutzen und gleichzeitig nie langweilig zu werden. Dabei endet die 1. Staffel mit einem geschlossenen Ende (und enttäuscht dabei nicht) und lässt gleichzeitig weitere Staffeln zu.
Auf den Inhalt der Serie möchte ich dabei nicht eingehen, weil es ein wahres Erlebnis ist, herauszufinden, worum es überhaupt geht - Es öffnen sich immer neue Facetten. Sie basiert auf den Watchmen Unversum, ohne dass es dabei Wissen voraussetzt.
So wird Watchmen noch vor der finalen Staffel Preacher zu meiner Top Serie 2019.

Genre: Thriller, Mystery, Fantasy
Merkmale: Komplexe Handlung, Brutal, visuell beeindruckend
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
biaaas
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Re: Serientipps

Beitrag von biaaas »

Axel hat geschrieben: 30. Dez 2019, 23:04 The Expanse wird nur noch besser, wenn man Kurtzmans Star Trek Vergewaltigung kennt! Wer Expanse „hölzerne Dialoge“ vorwirft, hat noch nie Discovery gesehen - wo allen ernstes Aussagen wie „Ich habe meine Flugausbildung mit 12 gemacht“ getroffen werden. Oder mein Liebling: „Die Macht der Mathematik!“ - Wenn ihr DAS überlebt habt, werdet ihr die Dialoge in Expanse mit Wonne genießen und lieben! Vorausgesetzt natürlich man wird nicht schon nach Folge 1 von der schlimmsten Mary Sue Figur abgestoßen, die je jemand auf den Bildschirm brachte: Michael Burnham. Ich würde mir lieber sämtliche Wes Crusher Folgen aus TNG in Dauerschleife nochmal angucken, wenn die Alternative eine Sekunde mehr Burnham zu ertragen heißt.
Das hier trifft es ganz gut, Vorsicht Spoiler ahead: https://www.youtube.com/watch?v=cn4fW0EInqw

Habe The Expanse Season 4 gestern zu Ende geschaut und hat mir wieder gut gefallen. Ich finde es ist nach wie vor die aktuell beste Sci-Fi Serie.
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philoponus
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Re: Serientipps

Beitrag von philoponus »

meieiro hat geschrieben: 5. Jan 2020, 11:06 definitiv MUBI. Es gibt nur 30 Filme. Jeden Tag fliegt der Älteste raus und ein Neuer kommt hinzu.
Mubi ist tatsächlich fantastisch, wenn man auf anspruchsvollere Filmkost steht.
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Re: Serientipps

Beitrag von meieiro »

philoponus hat geschrieben: 9. Jan 2020, 16:22
meieiro hat geschrieben: 5. Jan 2020, 11:06 definitiv MUBI. Es gibt nur 30 Filme. Jeden Tag fliegt der Älteste raus und ein Neuer kommt hinzu.
Mubi ist tatsächlich fantastisch, wenn man auf anspruchsvollere Filmkost steht.
Man muss sich darauf einlassen. Ich hatte das mal 1-2 Monate und hab ein paar Filme gesehen von denen ich noch nie was gehört hatte. Waren schon ein paar gute dabeit, aber auch ganz schön obscure Filme.
Mein highlight war ein der ersten Denis Villeneuve Filme. "Die Frau die singt". Guter Film mit krasser Auflösung am Ende
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ProfessorFutura
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Re: Serientipps

Beitrag von ProfessorFutura »

biaaas hat geschrieben: 9. Jan 2020, 10:18 Das hier trifft es ganz gut, Vorsicht Spoiler ahead: https://www.youtube.com/watch?v=cn4fW0EInqw

Habe The Expanse Season 4 gestern zu Ende geschaut und hat mir wieder gut gefallen. Ich finde es ist nach wie vor die aktuell beste Sci-Fi Serie.
Habe 2 oder 3 mal angefangen und es nie über die erste Hälfte der ersten Staffel geschafft... wird das noch besser oder ist es einfach nichts für mich?
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Dicker
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Re: Serientipps

Beitrag von Dicker »

Ich fand den Anfang von The Expanse recht sperrig. Danach wird es imo deutlich besser. Gerade Staffel 2 ist imo super.
biaaas
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Re: Serientipps

Beitrag von biaaas »

ProfessorFutura hat geschrieben: 10. Jan 2020, 07:05 Habe 2 oder 3 mal angefangen und es nie über die erste Hälfte der ersten Staffel geschafft... wird das noch besser oder ist es einfach nichts für mich?
Man sollte schon bei Staffel 1 anfangen, sonst fehlen ein paar Infos. Ansonsten ist der Anfang etwas langsam, nimmt dann aber ab Folge 4 an Tempo und Spannung zu.
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philoponus
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Re: Serientipps

Beitrag von philoponus »

Dicker hat geschrieben: 10. Jan 2020, 07:08 Ich fand den Anfang von The Expanse recht sperrig. Danach wird es imo deutlich besser. Gerade Staffel 2 ist imo super.
Ich habe nach Erscheinen die erste Staffel angesehen, nicht sehr konzentriert. Gefiel mir damals nicht wirklich. Ich habe mir jetzt über die Feiertage alle vier Staffeln konzentriert angesehen. War jetzt doch sehr angetan davon. Abheben tut die Serie aber erst im Lauf der Season 2. Würde sie jetzt doch sehr empfehlen.
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Heretic
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Re: Serientipps

Beitrag von Heretic »

Dracula

Ich hätte nicht gedacht, dass man aus einer derart ausgelutschten Vorlage nochmal neue Impulse heraussaugen könnte. Doch die "Sherlock"-Macher haben es geschafft, dem ollen Grafen neues Leben einzuhauchen. Zumindest in der ersten Folge der dreiteiligen Miniserie funktioniert die Mischung aus Horror und staubtrockenen britischem Humor wunderbar. Dabei hält man sich nicht sklavisch an Bram Stokers Roman, sondern nimmt sich die ein oder andere Freiheit raus. Mehr will ich dazu nicht schreiben, man lasse sich überraschen.

Bin gespannt, ob das Niveau bis zum Ende gehalten werden kann. Ich werde schnellstmöglich weiterschauen. Bild
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Re: Serientipps

Beitrag von meieiro »

Ironic Maiden hat geschrieben: 22. Dez 2019, 09:09 Eigentlich wollte ich gestern Abend nur schnell eine Folge von irgendwas schauen, um mich vom Vorweihnachtsstress zu erholen und dann habe ich alle drei Folgen von der Dokumentation Don't F**k with Cats auf Netflix hintereinander weggebinged.
Dabei geht es um eine Facebook-Gruppe, die versucht, die Identität eines Typen herauszufinden, der in einem Video zwei Kätzchen tötet. Ja, und dann geht es noch viel weiter.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich empfehlen sollte, sich das ganze anzuschauen. Erstmal natürlich wegen der Gewalt gegen Tiere. Man sieht die eigentliche Tat zwar nicht, aber den Anfang und das Ende des Videos und man hört die Tonspur. Wer damit ein Problem hat, sollte die Serie vielleicht besser ignorieren. Dann gibt es viel von dem, was ich an "True Crime" sehr unangenehm finde. Der Täter bekommt sehr viel Raum und auch wenn die Serie versucht, dies zu problematisieren, tut sie dies auf die plattest mögliche Art und Weise. Zudem sehen wir hier im Grunde einen Internet-Mob bei der Arbeit, und teilweise auch, was passieren kann, wenn so etwas schief läuft. Aus filmischer Sicht wirkt vieles ausgewalzt, etwa spannende Schilderungen, wie jemand seinen Computer hochfährt.
Dennoch muss ich sagen, dass mich die drei Stunden sehr gefesselt und gut unterhalten haben, und sogar mein Freund, der sonst selten mehr als eine Folge von irgendwas anschauen kann, ohne danach das Interesse zu verlieren, hat sich nach einer halben Stunde dazu gesetzt und bis zum Ende mitgeschaut. Und wahrscheinlich ist diese Unterhaltung, die ich aus realen Verbrechen gezogen habe, dann auch genau der Grund, warum ich dieser Serie so ambivalent gegenüber stehe. Aber wer etwas härter im Nehmen ist und das Unweihnachtlichste überhaupt sehen will, kann ja mal reinschauen.
Hab ich gestern auch völlig jungfräulich auf die Empfehlung eines Freundes geschaut.
Es gab in der Doku einen Satz aus einem Fernsehbericht der die Doku meiner Ansicht nach ganz gut beschreibt: "A twisted story that keeps twisting". Es geht schon krass loss mit den Kätzchen, aber das ist noch das harmloseste.
Bei sowas denke ich mir auch immer ob man sowas weiterempfehlen sollte. Man sieht zwar alles nur angedeutet, aber die Berichte darüber reichen eigentlich schon.
SpoilerShow
Als die Polizisten über das Video berichtet und dann in Tränen ausbricht fand ich ziemlich krass
Sicherlich nichts für Zartbeseitete. Ich hab auf Netflix mal ne Doku über einen Kriegsreporter gesehen, da gings mir ähnlich.
Ich wollte eigentlich nur mal in die erste Folge kurz reinschauen, hab dann aber alle 3 am Stück geschaut, aber hauptsächlich, weil ich wissen musste wie das endet.

Ansonsten stellt sich mir die Frage, wieviel Einfluss die Facebook-Gruppe wirklich auf den Ausgang hatte. Das wird durch die Doku in den Vordergrund gestellt, war aber wahrscheinlich gar nicht so entscheident. Und natürlich ist das auch zeimlich fragwürdig, was in der Gruppe so passiert
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LegendaryAndre
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Re: Serientipps

Beitrag von LegendaryAndre »

Heretic hat geschrieben: 10. Jan 2020, 11:43 Dracula

Ich hätte nicht gedacht, dass man aus einer derart ausgelutschten Vorlage nochmal neue Impulse heraussaugen könnte. Doch die "Sherlock"-Macher haben es geschafft, dem ollen Grafen neues Leben einzuhauchen. Zumindest in der ersten Folge der dreiteiligen Miniserie funktioniert die Mischung aus Horror und staubtrockenen britischem Humor wunderbar. Dabei hält man sich nicht sklavisch an Bram Stokers Roman, sondern nimmt sich die ein oder andere Freiheit raus. Mehr will ich dazu nicht schreiben, man lasse sich überraschen.

Bin gespannt, ob das Niveau bis zum Ende gehalten werden kann. Ich werde schnellstmöglich weiterschauen. Bild
Ja, sehr originell! Die drei Folgen könnten unterschiedlicher nicht sein! Bin gespannt wie dir die dritte Folge gefällt!
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Axel
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Re: Serientipps

Beitrag von Axel »

For All Mankind

Mit nur einem Wort:
Großartig!

Mit mehreren Wörtern:
Ronald D. Moore ist einfach einer der besten TV Produzenten und Writer der letzten 30 Jahre. In den 90ern mit seiner wertvollen Arbeit zu Star Trek TNG und DS9 zu Ruhm gekommen, in den 2000ern mit der grandiosen Battlestar Galactica Neuinterpretation eine der besten SciFi-Serien ever gemacht. Nun also For All Mankind, welches exklusiv für Apples Streamingdienst produziert wird. Mit tatkräftiger Unterstützung weiterer alter Star Trek Haudegen: Naren Shankar und die Okudas! 8-)

Die Serie startet mit der Prämisse, dass nicht die Amerikaner die ersten Menschen auf den Mond waren, sondern die Russen. Und wenig später schießen sie auch gleich noch die erste Frau auf den Mond! Während sich die NASA unter anfänglicher Führung von Wernher von Braun im fast schon desolaten Zustand befindet. In einem klassischen Alternate-Timeline-Szenario wird die Frage durchgegangen, was wohl passiert wäre, hätte man den Wettlauf zur Erforschung der Galaxie nicht nach der Mondlandung abgebrochen. So spielen die 10 Folgen der ersten Staffel in den Jahren 1968 - 1974.

Und genau das unterscheidet die Serie zu vielen anderen Serien da draußen. Durch mehrere Zeitsprünge entsteht ein ganz anderes Pacing. Es müssen nicht sinnlos einzelne Aspekte einer Story in die Länge gezogen werden. Besonders in der ersten Hälfte der Staffel wird flott und nachvollziehbar geplotted. In der zweiten Hälfte lässt es ein wenig nach, bleibt aber durch die Story auf dem Mond weiter spannend.

Was For All Mankind aber auch ist: Ein Gesellschaftsporträt jener Zeit. Frauen kommen immer mehr und mehr in Führungsrollen, Rollenbilder in zwischenmenschlichen Beziehungen werden hinterfragt. Homosexualität jedoch bleibt ein gesellschaftliches Tabuthema. Was wie die heute übliche Hollywood-Anbiederung an der SJW-Twitter-Community ausschaut, entpuppt sich als cleveres Storytelling. Denn die Figuren in dieser Serie sind nicht perfekt. Bei weitem nicht. Sie alle haben ihre Schattenseiten und so manches emotionale Last zu tragen. Die Writer der Serie haben diese Themen auch nicht gewählt um sich einem PC-Zeitgeist anzubiedern, viel mehr nehme ich es den Beteiligten aufrichtig ab wirklich eine Geschichte über gesellschaftliche Gleichberechtigung erzählen zu wollen. Denn die zwischenmenschlichen Beziehungen wurden realistisch und vielschichtig ausgearbeitet. For All Mankind ist kein vor Mary Sues strotzende Geschichte, sondern neben dem Aspekt der Raumfahrt werden gesellschaftliche Entwicklungen liebevoll portraitiert.

Für mich nicht nur eine tolle Serie über Raumfahrt, sondern vor allem auch mal eines der seltenen Beispiele aus Hollywood, wie man eine Geschichte über Gleichberechtigung gut erzählen kann: Indem man die Charaktere ernst nimmt und den Zuschauer nicht für dumm verkauft.
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